Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Scheuerung und Mahlvorbereitung
von Getreide, insbesondere aller nassen und trockenen Stufen der Reinigung und Netzung
vor dem Zwischenlagern in Abstehzellen.
Stand der Technik
[0002] Die Vorbereitung des Getreides für die Vermahlung insbesondere nach dem System der
Hochmüllerei umfasst mehrere Verfahrensstufen:
- die Aussiebung von Sand und Schrollen
- das Auslesen von verschiedenen Fremdpartikeln, zum Beispiel von Steinen, Sämereien
und Schalenteilen
- das Entfernen von anhaltendem Schmutz
- Befeuchten des Getreides von der Lagerfeuchtigkeit(z.B. 10-12%)auf die Vermahlungsfeuchtigkeit
(auf über 15% Wassergehalt)
- Abstehen des Getreides während 12 bis 48 Stunden
- eventuell auch eine Abscheuerung oder Abschälung einzelner Schalenteile oder der ganzen
Kornschale.
[0003] Das Getreidekorn weist grundsätzlich einen 3-fachen Schalenaufbau auf. Die äusserste
Schale besteht aus Oberhaut, Längszellen, Querzellen und Schlauchzellen, welche etwa
5,5% des Kornganzen ausmachen. Es folgt eine mittlere Doppelschicht, die sogenannte
Farbstoffschicht sowie eine farblose Schicht, für welche etwa 2,5% des Kornes angenommen
wird. Die innerste Schicht beträgt 7% des Korngewichtes und wird als Aleronschicht
bezeichnet. Es bleibt noch der Keim mit 2,5% und der grosse Rest, der Mehlkern, beträgt
etwa 82,5% des Kornganzen. Ein bekannter Problemkreis bei der Herstellung von Vollkorn-,
dunklen und hellen Mehlen sowie von Dunst und Griess stellt der Pflanzenkeim dar,
weil der Keim einen hohen Fettgehalt hat. Der Keim ist ein Wertbestandteil, und eignet
sich zum Beispiel für die Gewinnung von Oel. Das Fett ist es aber, welches in aufgebrochenem
Zustand des Keimes besonders bei hohem Keimanteil die Haltbarkeit der Mahlprodukte
beschränkt. Der Müller ist bestrebt, alle Pflanzenkeime im Mahlprozess so schonend
wie möglich zu entfernen. Das Getreidekorn soll deshalb mit dem Keim möglichst ohne
Beschädigung bis zu der ersten Vermahlung geführt werden.
[0004] Die jüngere Vergangenheit war durch zwei Tendenzen geprägt. Erstens durch eine ökonomisch
begründete Reduzierung der Anzahl Maschinen resp. Aggregate für die Reinigung beziehungsweise
die Mahlvorbereitung. Die Zielrichtung war nur noch Trockenauslesemaschinen, eine
Getreidenetzung sowie kleinst mögliche Abstehzellen zu verwenden. Gemäss der zweiten
Tendenz wurde gerade umgekehrt vorgeschlagen, analog zu der Reismüllerei das Mahlgetreide
über viele Stufen bis fast auf den Mehlkern zu schälen und zu polieren.
[0005] So wurde zum Beispiel gemäss der DE-PS Nr. 1 164 210 vorgeschlagen, die äussersten
Schichten vollständig zu entfernen. Es werden je nach Getreideart 3,2 -5,7%, also
teils die ganze äussere Schale, durch wiederholtes Befeuchten, Abstreifen und Sichten
weggenommen. Die Entfernung eines derart grossen Schalenteiles muss durch eine gezielte
und wiederholte Behandlung des Kornes vorbereitet und begleitet werden, wobei neben
der Feuchtigkeit auch Wärme über eine genügende Einwirkzeit mit mässiger Bewegung
angewendet wurde.
[0006] Von der Anmelderin selbst wurde entsprechend der CH-PS Nr. 640 750, die den Oberbegriffen
der unabhängigen Ansprüche 1 und 7 entspricht, sozusagen als mittlerer Weg vorgeschlagen
6 - 10% des Kornes, oder 50 - 60% der Kornschale, vor der Vermahlung wegzuschälen.
Es werden dafür vier aufeinanderfolgende Verfahrensschritte vorgeschlagen: Trockenreinigen
- Feuchtschälen - Intensivnetzen Walzenvermahlen. Dieses Verfahren konnte sich in
der Praxis aber aus ökonomischen, beziehungsweise betriebswirtschaftlichen Gründen
nicht durchsetzten.
[0007] Bei einer noch älteren Lösung wird gemäss der GB-PS Nr. 1 258 230 vorgeschlagen,
zur Erhöhung der Ausbeute, die verschiedenen Schalen durch eine wiederholte "batchweise"
Bearbeitung zu entfernen. Obwohl dieses Verfahren einer vollständigen Schälung nun
schon seit über zwei Jahrzehnten bekannt ist, fand es in der Praxis keinen Eingang.
[0008] In jüngster Zeit wurde gemäss US-PS Nr. 5 025 993 erneut versucht, durch ein systematisches
und wiederholtes totales Scheuern und Schälen einen Teil der Operationen des bisherigen
Mahlprozesses innerhalb der Mahlvorbereitung durchzuführen. Sehr gross angelegte Praxisversuche
ergaben jedoch, zumindest in Bezug auf die Gesamtökonomie einer Mühle, keine Vorteile.
Im Gegenteil entstehen bei der vollständigen Kornschälung sehr feuchte Schalenfraktionen,
die gesondert behandelt und zum Teil getrocknet werden müssen. Die Mehrzahl der Versuche
ergab keine höhere Ausbeute an hellen Mehlen oder Griessen. Der Aufwand für den Mahlprozess
an sich lässt sich damit nicht wesentlich reduzieren. Die US-Patentschrift Nr. 5 025
993 geht von der Schäl- und Polierpraxis der Reismüllerei aus. Der eigentliche Nachteil
liegt darin, dass jede einzelne Maschine nur einen sehr kleinen Durchsatz hat, so
dass bei grösseren Leistungen von z.B. 20 - 40 t/h eine grosse Anzahl Einzelmaschinen
benötigt werden.
[0009] Bekannt ist weiterhin eine Vorrichtung zum Schälen und Abreinigen gemäss EP-A-0 012790,
deren Trommelmantel wechselweise Bereiche von in den Scheuerraum vorstehenden Schälelemente
sowie Zwangsfördermittel (Schälschaufeln) für die Axialbewegung des zu behandelnden
Gutes aufweist. Die Trommel ist von einem Sieb umgeben.
Darstellung der Erfindung
[0010] Der Erfindung wurde nun die Aufgabe gestellt, die Mahlvorbereitung ohne Nachteil
für die Vermahlung zu verbessern, insbesondere das Korn ohne Kornbruch auch bei grösserem
Durchsatz auf eine hohe Reinheit zu bringen. Die Aufgabe lag ferner darin, dass auch
eine höhere Konstanz der für die Vermahlung beeinflussbaren Eingangsparameter ermöglicht
werden soll.
[0011] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Scheuerung und Mahlvorbereitung von Getreide
für die Herstellung zum Beispiel von Vollkornmehlen, hellen Mehlen, Dunst und Griess
mit den Merkmalen des unäbhängigen Anspruchs 1.
[0012] Mit der Erfindung konnte bestätigt werden, dass man über Jahrzehnte, bis heute, die
eigentlichen Grundoperationen: Reinigen - Netzen - Abstehen - Mahlen für die Gewinnung
der verschiedensten Mahlprodukte auf einem hohen Stand beherrscht. Aber alle vermeintlichen
Optimierungs-Bestrebungen der jüngeren Zeit, mit vielen Überschneidungen beziehungsweise
Vermischungen der Grundoperationen ergaben nur für besondere Teilziele Vorteile. Gesamthaft
aber brachten diese für die müllerische Praxis eher einen Rückschritt. Deshalb wurden
die genannten Vorschläge von der Praxis abgelehnt. Im Rahmen der industriellen Verarbeitung
aller Pflanzensamen, besonders der verschiedenen Getreidesorten, stellt anerkannterweise
die Hochmüllerei die höchsten Ansprüche. Das Reiskorn hat eine rundliche, betont konvexe
Form, so dass es in der Reismüllerei technisch nicht schwierig ist, alle Schalenteile
bis auf den Mehlkern abzuschleifen. Reis wird traditionell poliert. Das Weizenkorn
aber besitzt wegen der tiefen Furche sowohl konkave wie konvexe Formen, wobei die
Furche etwa 20 - 30% der ganzen Kornschale einschliesst. Gerade die Furchenpartie
kann bei einem Arbeitseingriff in der Art der Reispolierung nicht erreicht werden.
Der konkav nach innen liegende Schalenanteil muss wie bis anhin, während der Mehrfachvermahlung
gelöst und ausgesiebt werden. Damit bietet das Abschleifen und Polieren des Weizenkomes
für die Vermahlung gar keine unmittelbaren Vorteile.
[0013] Die zweite Fehlüberlegung bei allen genannten Vorschlägen betraf die Reinigung an
sich. Die Kornreinigung ist auf vier Hauptziele ausgerichtet:
- Entfernen von allen Fremdsämereien
- Entfernen von allen Verunreinigungen und Schalenteilen
- Reduzierung der bakteriologischen Verunreinigungen
- Erhaltung eines intakten Kornes.
[0014] Aus naheliegenden Gründen ist der Schmutz bei pflanzlichen Körnerfrüchten an der
Oberfläche und, abgesehen von der Furche, nie im Korninnern. Der Mehlkern ist im Prinzip
steril. Wird nun die Kornschicht weggeschält, so werden nur mit einer bloss vordergründigen
Logik aller Schmutz und alle Mikroben entfernt. Da die verschiedenen Schalenschichten
des Kornes mit Feuchtigkeit insbesondere aber nach 12 bis 24 ständigem Abstehen am
wirkungsvollsten entfernt werden können, wurde bisher jede intensivere Schälung entweder
erst nach dem Abstehen oder aber mit einem mehrfachen Wechselspiel von Schälen und
Befeuchten durchgeführt. Übersehen wurde dabei, dass die Menge der Mikrolebewesen
nicht eine einfache Frage der Statistik ist. Durch ihre eigene Vermehrungsfähigkeit
beziehungsweise Verdoppelung zum Beispiel innert 30 - 60 Minuten, bei jeweils idealen
Voraussetzungen wie Nährbasis, Wärme und Feuchtigkeit kann sich innert 24 Stunden
eine Keimzahl über dem zulässigen Wert einstellen. Viele Mikroben haben tatsächlich
optimale Vermehrungsbedingungen, die mit dem optimalen Zustand für die Mahlvorbereitung
übereinstimmen.
[0015] Das Korn soll so gut wie möglich zuerst trocken gereinigt und erst dann mit Netzwasser
auf eine höhere Feuchtigkeit und diese zur Einwirkung auf die Schale gebracht werden.
In der trockenen Reinigung lässt sich der Hauptteil der Schmutzsubstanz entfernen.
Gleichzeitig wird die Keimzahl, wenn diese anfänglich erhöht ist, reduziert. In einem
Zeitraum von 5 bis 120, vorzugsweise 10 bis 90 Minuten Zwischenlagerung kann es höchstens
zu einer Verdoppelung der Keimzahl kommen. Die zweite feuchte oder nasse Reinigung
erlaubt in der Folge in Bezug auf Verunreinigungen, sei es anhaltender Schmutz oder
Mikroben die maximal mögliche Entfernung und damit eine Kornmasse mit extrem hoher
Reinheit zu erreichen, so dass das anschliessende Abstehen des ganzen Kornes in der
Abstehzelle über 12 bis 48 Stunden ohne Nachteil sich nach den jeweils optimalen Anforderungen
der Vermahlung richten kann. Der ganze Verarbeitungsprozess wird auf diese Weise in
einem ersten unreinen Sektor, sowie einem zweiten völlig reinen Sektor, beginnend
von der Überführung des gereinigten Kornes in die Abstehzellen, eingeteilt. Die Reinigung
wird konzentriert und mit dem kleinstmöglichen Zeitaufwand durchgeführt und abgeschlossen.
[0016] Die Erfindung erlaubt ferner eine ganze Anzahl besonders vorteilhafter Ausgestaltungen.
Bevorzugt wird das Korn in der feuchten oder nassen Reinigung einer Oberflächenbearbeitung
unterworfen. Ein Teil der äussersten Kornschale wird weggescheuert und der Abrieb
vom Korngut sofort abgetrennt, wobei bevorzugt 0,2 bis 2% vom Korn weggescheuert wird.
Ganz besonders bevorzugt wird das Korn in der trockenen Reinigung einer mehr oberflächig
wirkenden Scheuerung unterworfen, unter Vermeidung einer Wegscheuerung der äusseren
Kornschalen. Die Reinigung wird damit zu dem was sie sein soll zurückgeführt, nämlich
sowohl jedes Einzelkorn wie auch die ganze Kornmasse auf einen höheren Reinheitsgrad
zu bringen, ohne Kombeschädigung. Jegliches Freilegen des Endospermes oder Aufbrechen
des Keimes wird so vermieden.
Gleichzeitig wird durch Zugabe von Netzwasser das Korn genetzt, so dass die feuchte
oder nasse, zweite Reinigung effizienter durchführbar ist. Der Schalenaufbau des Kornes
bleibt mit Ausnahme eines Teiles der äussersten Schale intakt und schützt das Endosperm
bis zur ersten Mahlpassage. In vielen Fällen können durch die Entfernung eines Teiles
der äussersten Schale auch dort konzentriert vorhandene Reste von Umweltgiften gleichzeitig
entfernt werden. Man nimmt in der Reinigung nur unreine Teile, weg, so dass diese
Unreinfraktion einer speziellen Entsorgung zuführbar ist. Der Rest des Kornes, also
Mehlkern, Keim und auch Kleie sind Wertbestandteile und lassen sich optimal einer
spezifischen Verwertung zuführen. Gemäss der Erfindung wird das Getreide während der
Zwischenlagerung zumindest zeitweise von einem gasförmigen Medium vorzugsweise über
Umluft in dem Zwischendepot durchströmt. Damit lässt sich jede Keimzahlerhöhung während
der Zeit der Zwischenlagerungszeit unterdrücken. Bei besonderen Anforderungen kann
die feuchte oder nasse Reinigung mehrfach beziehungsweise mehrstufig durchgeführt
werden. In diesem Fall genügt eine Zwischenlagerung von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis
5 Minuten, welche zumindest teilweise in einer Netzvorrichtung erfolgen kann. Ferner
kann entweder über die Netzflüssigkeit oder über das gasförmige Medium Wärme, oder
gegebenenfalls Kälte, zur Abkühlung in das Gut und dieses auf vorbestimmbare Werte
gebracht werden. Bevorzugt wird die Kornfeuchtigkeit nach der feuchten beziehungsweise
nassen Reinigung gemessen, über Rechnermittel mit einer vorgegebenen Feuchtigkeit
verglichen und über entsprechende Steuermittel die Wasserzugabe korrigiert. Man kann
auf diese Weise eine vorwählbare Mahlfeuchtigkeit einstellen.
[0017] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Mahlvorbereitung von Getreide
für die Herstellung zum Beispiel von Mehl, Dunst und Griess mit den Merkmalen des
unabhängigen Anspruchs 7.
[0018] Zur Anwendung des Verfahrens zur Scheuerung und Mahlvorbereitung von Getreide wird
dieses mit einem, Arbeitselemente aufweisenden Scheuerrotor und einem Scheuermantel,
welche gemeinsam einen Scheuerraum bilden, von einem Einlauf her durch die Arbeitselemente
zu einem Auslauf gefördert, wobei der Scheuerrotor wechselweise Felder von in den
Scheuerraum vorstehenden Nocken sowie Zwangsfördermittel für die Axialbewegung des
Korngutes aufweist.
[0019] Die Arbeitselemente des Scheuerrotores werden in Umfangsrichtung abwechselnd als
Felder von vorstehenden Nocken sowie schneckenförmigen Zwangsfördermitteln ausgebildet.
Der Scheuermantel weist Felder von vorstehenden Nocken auf, welche in dem Scheuerraum
vorstehen, wobei die Höhe aller Arbeitselemente in der gleichen Grössenordnung wie
der freie Abstand (Rotorspiel) zwischen den Arbeitselementen z.B. zwischen 5 und 15
mm liegen. Die Zwangsfördermittel werden vorteilhaft auf Trägerleisten angeordnet,
welche sich über die wesentlichen Länge des Scheuerrotores erstrecken und in dem Bereich
des Einlaufes vorzugsweise als Einzugsschnecke ausgebildet sind.
[0020] Der Rotor wird als Hohlkörper ausgebildet und die Einzugsschnecke vorzugsweise mit
einer grösseren Schneckentiefe versehen, gegenüber den Zwangsfördermitteln in dem
nachfolgenden Scheuerraum. Die Arbeitselemente können auf mehrere, z.B. 6 bis 10 auf
den Rotor montierbaren Trägerleisten ausgebildet werden, die sich je über die ganze
Rotorlänge erstrecken und entsprechende Nockenfelder und/oder Zwangsfördermittel aufweisen.
Der Rotor kann in Umfangsrichtung abwechselnd wenigstens je 3, vorzugsweise je 4 sich
längs erstreckende Felder von Nocken und Zwangsfördermittel aufweisen. Der Scheuermantel
weist auf seiner ganzen Oberfläche entweder nur Scheuerelemente auf oder kann in Umfangsrichtung
abwechselnd z.B. je 3 oder 4 Sieb- und Scheuerabschnitte aufweisen. Der Scheuermantel
kann aus ortsfesten, kreisringförmigen Siebabschnitten sowie Feldern von Nocken, die
gegen den Rotor zustellbar bzw. einstellbar sind, bestehen, wobei die dichte Packung
der Korngutschicht vorzugsweise durch eine einstellbare vorzugsweise regelbare Klappe
erzeugbar ist.
[0021] In der Folge wird die Erfindung nun an Hand von mehreren Ausführungsbeispielen mit
weiteren Einzelheiten erläutert.
Kurze Beschreibung der Erfindung
[0022] Es zeigen:
- die Figur 1
- diagrammatisch eine Mahlvorbereitung;
- die Figur 2
- die feuchte bzw. nasse Stufe der Reinigung in grösserem Massstab;
- die Figur 3,
- 3a und 3b an sich bekannte Schnitte durch ein Weizenkorn;
- die Figur 4
- eine kombinierte Trockenscheuerung mit anschliessender Befeuchtung;
- die Figur 5
- eine Kornscheuermaschine in grösserem Massstab;
- die Figur 6
- einen Schnitt VI der Figur 5;
- die Figur 7
- eine weitere Ausführungsform mit mehrstufiger Reinigung;
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0023] Es wird nun auf die Figur 1 Bezug genommen. Die sogenannte Rohfrucht 1 wird über
einen Verteilförderer 2 in die jeweiligen Rohfruchtzellen 3, 3' bis 3
IV usw. für die Verarbeitung bereitgestellt. Die Rohfrucht ist nur teilweise oder nicht
gereinigtes Getreide. Üblicherweise wird das Getreide vorgängig von den gröbsten Verunreinigungen
durch Siebe und Aspirationen befreit, ohne dass dabei eine Einzelkornreinigung vorgenommen
wird. Die Rohfruchtzellen dienen ferner der Bereitstellung verschiedener Getreidesorten,
die in der Folge über Mengenregler 4 nach vorgewählter Menge und Prozentanteilen über
eine Sammelschnecke 5 zusammengemischt werden. Die Rohfruchtmischung wird dann über
einen Elevator 6 überhoben und über eine Waage 7 in die erste Vorreinigungsstufe 8
der Trockenreinigung geführt, welche eine Kombination einer Grössenklassierung im
oberen Teil sowie einer Schwereklassierung im unteren Teil, wie sie zum Beispiel in
der EP-PS Nr. 293 426 beschrieben ist, darstellt. Die Rohfrucht wird über einen Einlauf
9 der Vorreinigungsstufe 8 eingeführt, wobei über einen Auslauf 10 grössere Fremdbestandteile
sogenannte Schrollen über einen Auslauf 11 feiner Sand, über den Auslauf 12 Steine
sowie über eine Abluftleitung 13 Feinstaub abgetrennt und weggeführt werden. Das Getreide
wird in der Folge über eine Verbindungsleitung 14 resp. 14' einem Trieur 15 eingespiesen.
Über den Trieur 15 können die meisten Fremdsämereien wie Rundkörner und Langkörner,
Hafer Gerste, Wicke usw. ferner Raden und Kornbruch ausgelesen werden. Das Mahlgetreide
wird als Hauptfraktion einer Trockenscheuermaschine 16 über einen Einlauf 17 zugeleitet,
wo nun erstmals eine intensive Oberflächenreinigung von jedem Einzelkorn stattfindet.
Der trockene Scheuerabrieb wird über einen Sammeltrichter 18 sowie eine Abführleitung
19 weggeführt. Das Korngut wird in einem Tarar 20 von losen Schalen sowie von allem
Scheuerabrieb befreit, und über einen Förderer 21 als trockengereinigtes Gut kontinuierlich
in eine Netzeinrichtung 22 gespiesen. Die Netzeinrichtung 22 kann irgend eine Ausführungsart
sein, wichtig ist, dass über eine Regeleinrichtung 23 eine genau über einen Rechner
24 bestimmbare Netzwassermenge über eine entsprechende Netzwasserleitung 25 zugegeben
werden kann. Es kann zusätzlich oder anstelle des Wassers auch Dampf über eine Dampfzuleitung
26 zur Aufnetzung des Getreides eingesetzt werden. Die Netzeinrichtung kann entsprechend
dem Vorschlag in dem CH-Patent 686 229, auf welches hier vollumfänglich Bezug genommen
wird, ausgeführt werden. Die Netzeinrichtung 22 weist einen Antriebsmotor 28 einen
Eintragsförderer 29 sowie eine Netzkammer 30 mit darin drehbar gelagerten Beschleunigungsrotoren
31 auf. Das frisch genetzte Getreide wird dann in einen Zwischendepot 40 bis zu 120
Minuten zwischengelagert. Über einen Austragdosierer 41 wird nach vorwählbarer Zeit
das Getreide einer feucht beziehungsweise Nass-Scheuermaschine 42, übergeben, wobei
je nach Aufgabenstellung 0,2 bis 2% von dem Korn weggescheuert, wobei auch hier der
Scheuerstaub direkt über dem Sammeltrichter 43 weggeführt wird. Ein weiterer interessanter
Ausgestaltungsgedanke liegt darin, dass in dem Zwischendepot 40 mit konditionierter
Luft 44 über eine Luftaufbereitung 45 mit gesteuerter Temperatur sowie Luftfeuchtigkeit,
vorzugsweise im Umluftbetrieb eine zusätzliche Behandlung durchführbar ist. Ferner
ist es aber auch möglich, in dem Zwischendepot 40 eine besondere Gasatmosphäre, z.B.
Mit CO
2 über eine Begasungseinrichtung 46, herzustellen. Dem Zwischendepot 40 könnte auch
eine Umschichteinrichtung zugeordnet werden, bevorzugt wird er jedoch im Durchlaufbetrieb
verwendet. Die Getreidetemperatur wird über eine Sonde 47 festgestellt, ebenso wie
die effektive Kornfeuchtigkeit nach der Reinigung, welche zum Beispiel über eine Mikrowellenmesseinheit
50 gemessen wird. Beide Werte werden über ein Datenbussystem 51 dem Rechner 24 zugeführt,
welcher auch alle Operationen auf Grund von übergeordneten Vorgaben koordiniert. In
dem Zwischendepot kann das Getreide auf eine konstante Temperatur von 20'C erwärmt
und falls erforderlich, gekühlt werden. Mit der ganzen Einrichtung kann nun bei abwechselnder
Feuchtigkeit des Mahlgetreides nach der Feucht- beziehungsweise Nassreinigung über
dem Feuchtigkeitsistwert, einem Vergleich mit einem Sollwert entweder über die Luftaufbereitung
45 oder über Netzeinrichtung 22 eine entsprechende Korrektur vorgenommen werden. Bis
dahin wurden alle Verfahrensstufen innerhalb dem Unrein-Sektor UR jedoch mit möglichst
kleiner Verweilzeit von höchstens zwei Stunden durchgeführt. Das nun auf höchste Ansprüche
gereinigte und genetzte Mahlgetreide wird in der Folge auf die Mühlenseite, welcher
ein Reinsektor R ist, überführt und durch einen weiteren Elevator 60 einen Verteilförderer
61 in eine vorwählbare Abstehzelle 62 bis 621V eingelagert, in welchen das Getreide
nun zum Beispiel für 12 bis 24 Stunden abgestanden wird. Darauf wird das Mahlgetreide
über eine Durchflussregeleinrichtung 70, einem Horizontalförderer 71 sowie einem Elevator
72 einer weiteren Netzeinrichtung 73 zugeführt, wobei nur noch zum Beispiel 0,1 bis
0,5% Wasser zugegeben wird, zur Befeuchtung der Oberfläche des Kornes. Nach einer
kurzen Ruhezeit in einem Bi-Depot 74 wird die Mühleneingangsleistung mit der sogenannten
Bi-Waage 75 erfasst, über einen Sicherheitsmagnetabscheider 76 der ersten Mahlstufe,
beziehungsweise dem ersten Mahlwalzenstuhl 77 übergeben. Danach werden mit dem System
der Hochmüllerei die Mahlprodukte auf an sich bekannte Weise gewonnen.
[0024] In den Figuren 3, 3a und 3b ist je ein, an sich bekannter, Schnitt durch ein Getreidekorn
dargestellt. Das Korn besteht zur Hauptsache aus dem Mehlkern 80, der Aleuronschicht
81, einer Samenschale 82 sowie einer Fruchtschale 83, ferner aus einem Keimling 84.
Das besondere Charakteristikum des Weizens ist die sogenannte Furche 85, welche einen
Anteil von 20 und mehr Prozenten der verschiedenen Schichten 81 - 83 einschliesst.
[0025] Die Figur 4 zeigt eine kombinierte Maschine, wobei die Trockenscheuermaschine 16
sowie die Netzeinrichtung 22 wie in Figur 1 als Baugruppe zusammengefasst sind. Aus
der Figur 4 ist ferner ersichtlich, dass die beiden Aggregate auch eine Steuer und
Regeleinheit aufweisen. Dabei kann sowohl der Grad der Scheuerung wie auch der Wert
der Netzung nach Vorgabe gesteuert werden.
[0026] In den Figuren 5 und 6 ist die Trockenscheuermaschine 16 resp. die Feucht- beziehungsweise
Nassscheuermaschine 42 in grösserem Massstab dargestellt. Die Scheuermaschine weist
einen Arbeitsgehäuse 100, mit einem Einlauf 101 sowie einem Auslauf 102 für das gereinigte
Getreide auf. Innerhalb dem Arbeitsgehäuse 100 ist ein zylindrischer Scheuermantel
103 ortsfest angeordnet, wobei sich innerhalb dem Scheuermantel 103 ein um eine Achse
drehbeweglicher Rotor 105 befindet, welcher auf beiden Endseiten in Lagern 106 gelagert
und von einem Antriebsmotor 28 über einen Riemenübertrieb 107 angetrieben wird. Das
Arbeitsgehäuse 100 weist ferner beidseits Kontroll- und Servicetüren 108 auf und mündet
im mittleren Teil in den Sammeltrichter 18, über welchen der Scheuerantrieb abführbar
ist. Der Scheuermantel 103 besteht aus Siebabschnitten 109 sowie Raspelflächen 110,
wobei die Raspelflächen vorzugsweise gegen den Rotor 105 zu- beziehungsweise wegstellbar
sind, zur Einstellung des wirksamen Arbeitsspaltes zwischen dem Rotor 105 sowie 110.
Bei dem in der Figur 5 und 6 gezeigten Beispiel weist der Scheuermantel 103 abwechselnd
je drei Sieb- und Scheuerabschnitte resp. Raspelflächen 110 auf, so dass der Scheuerabrieb
unmittelbar nach dessen Bildung sofort durch die Siebabschnitte aus dem Arbeitsraum
111 entfernt wird. Der Rotor 105 seinerseits ist in 4-teiliger Form aufgebaut, wobei
je Raspelflächen 112 und Fördermittel 113 mit Ausnahme einer Einlaufspartie, in dem
Arbeitsraum 111 wechselnd angeordnet sind. Die Fördermittel 113 erstrecken sich über
die ganze Länge des Arbeitsraumes 111 und sind durch entsprechende, auf dem ganzen
Umfang verteilte Einzugsschneckenelemente 114 ergänzt, und bilden in dem Bereich des
Einlaufes 101 eine Einzugsschnecke 115. Im Auslaufbereich 116 ist eine Rückstauklappe
117 angebracht, die für einfachste Fälle durch verschiebbare Gewichte 118 für eine
jeweilige Schälintensität einstellbar ist.
[0027] Die Figur 7 zeigt eine Ausführungsform mit mehrfacher Feucht- beziehungsweise Nassscheuerung.
Die Netzeinrichtung 22' beziehungsweise 22' weist eine entsprechend vergrösserte Netzkammer
30' beziehungsweise 30" auf, zur Sicherstellung einer Wassereinwirkzeit von 1 bis
10, vorzugsweise 2 bis 5 Minuten. Das Korn wird während der Zwischenlagerung durch
mechanische Prall- und Reibeinwirkungen intensiv bewegt und stufenweise vorbereitet.
Damit ist es möglich noch schonender genau den gewünschten Anteil der Schale zu entfernen,
welcher für die zu gewinnenden Mahlprodukte optimal ist. Wie ferner aus der Figur
7 ersichtlich ist, kann die Scheuermaschine 42' auch schräg nach oben fördernd angeordnet
werden. Vorteilhafterweise wird nach der Reinigung über eine weitere Netzeinrichtung
22"' die für die Mahlfeuchtigkeit noch fehlende Wassermenge zugegeben. Der Wassergehalt
wird beim Austritt aus der Netzkammer 30" gemessen und über eine Regeleinrichtung
23" auf den gewünschten Wert gebracht.
[0028] Versuche haben gezeigt, dass je nach gewünschter Qualität des Endproduktes beziehungsweise
der dafür verwendeten Rohfruchtmischung mit der erfindungsgemässen Lösung eine bessere
Beherrschung und exaktere Vorausbestimmung der Endprodukte möglich wird, so dass der
ganze Vermahlungsprozess besonders bei höherem Automatisierungsgrad mit grösserer
Reproduzierbarkeit führbar ist. Es ist möglich, die beeinflussbaren Eingangsparameter
des Mahlgutes innerhalb einer sehr kleinen Bandbreite zu halten. Es hat sich als sehr
vorteilhaft erwiesen, wenn die folgenden Werte kontinuierlich gemessen beziehungsweise
überwacht werden. Es sind dies Wassergehalt, Farbe und Asche des Getreides, ferner
die Temperatur, das Schüttgewicht, wobei eventuell auch die Kornhärte vor oder nach
der Reinigung erfasst wird. In vielen Fällen lässt sich mit der neuen Erfindung die
Abstehzeit, ohne Nachteile für die Vermahlung, reduzieren.
1. Verfahren zur Scheuerung und Mahlvorbereitung von Korngut bzw. Getreide für die Herstellung
zum Beispiel von Vollkornmehlen, hellem Mehl, Dunst oder Griess, wobei das Korngut
in mehreren Stufen gereinigt und mit einer dosierten Wasserzugabe zur Mahlvorbereitung
angefeuchtet und einer Abstehzelle (62) zugeführt wird, wobei das Korngut vor Zuführung
in die Abstehzelle (62) zuerst in allen trockenen (8, 15, 16, 20) und anschliessend
in allen feuchten oder nassen (22, 42) Reinigungsstufen gescheuert wird und nach der
Abstehzelle (62) ohne weitere Reinigungsschritte der Vermahlung zugeführt wird, und
wobei das Korngut für die feuchte bzw. nasse Reinigung 1 bis 120 Minuten zwischengelagert
wird; dadurch gekennzeichnet, dass vor oder während der feuchten bzw. nassen Reinigung
die Hauptwassermenge zugegeben wird und daß das Korngut während der Zwischenlagerung
wenigstens zeitweise von einem gasförmigen Medium, insbesondere Umluft (44), durchströmt
und über das gasförmige Medium auf eine bestimmte Temperatur erwärmt oder ggf. gekühlt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Korngut während der feuchten
bzw. nassen Reinigung oberflächenbearbeitet und dabei ein Teil, insbesondere 0.2 bis
2% vom Korn, der äussersten Kornschale (83) weggescheuert und der Abrieb sofort vom
Korngut getrennt wird.
3. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das
Korngut während der trockenen Reinigung - ohne die Kornschale (83) wegzuscheuern -
gescheuert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Korngut
zwei- oder mehrstufig feucht bzw. nass gereinigt und ggf. das Korngut jeweils zwischen
den Stufen genetzt wird, wobei insbesondere die Kornfeuchtigkeit nach der (den) feuchten
bzw. nassen Reinigungsstufe(n) gemessen, über Rechnermittel (24) mit einem Sollwert
verglichen und über entsprechende Steuermittel (23) die Wasserzugabe korrigiert wird.
5. Verfahren zum kontinuierlichen Scheuern von Korngut bzw. Getreide und zur Vorbereitung
der Vermahlung zu hellem Mehl, Dunst und Griess, zur Anwendung bei einem Verfahren
nach Anspruch 2 oder 3, wobei das Korngut in einem etwa zylindrischen Scheuermantel
(103) mit einem Rotor (105) von einem Einlauf (101) zu einem Auslauf (102, 116) bewegt
und am Scheuermantel (103) in Umfangsrichtung abwechselnd gescheuert und gesiebt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass das Korngut durch Fördermittel (113, 115) vom Einlauf
(101) zum Auslauf (102, 116) zwangsgefördert und durch zu den Fördermitteln (113)
angeordneten Raspelflächen (112) bearbeitet und der Scheuerabrieb wiederholt mit der
Rotorumlaufbewegung abgetrennt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Getreide - vom Auslaufbereich
(116) gesehen - rückgestaut und in dem Arbeitsraum (111) zwischen Rotor (105) und
Scheuermantel (103) eine dichte, etwa 1-5 Körner starke Korngutschicht aufgebaut wird.
7. Vorrichtung zur Scheuerung und Mahlvorbereitung von Korngut bzw. Getreide für die
Herstellung u.a. von Vollkornmehlen, hellen Mehlen, Dunst und Griess, zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 1, wobei die Vorrichtung wenigstens zwei Reinigungseinrichtungen
(8, 15, 16, 20, 22, 42) zum Reinigen des Kornguts und wenigstens eine Abstehzelle
(62) umfasst, wobei - in Durchlaufrichtung des Korngutes durch die Vorrichtung gesehen
- alle trockenen (8, 15, 16, 20) und anschliessend alle feuchten bzw. nassen (22,
42) Reinigungseinrichtungen vor der Abstehzelle (62) angeordnet sind und vor der Abstehzelle
(62) und einer letzten vorgelagerten Reinigungseinrichtung (42) ein Zwischendepot
(40) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischendepot (40) Mittel (44,
45, 46) zur Durchströmung des Getreides mit einem Gasstrom enthält.
1. Process for the scouring and preparation for milling of granular material and cereal
for the production, for example, of wholegrain flours, light flour, fine powder or
semolina, wherein the granular material is cleaned in several stages and moistened
with a metered addition of water in preparation for milling and is fed to a conditioning
cell (62), wherein the granular material, before being fed into the conditioning cell
(62), is scoured firstly in all dry cleaning stages (8, 15, 16, 20) and then in all
moist or wet cleaning stages (22, 42) and, after the conditioning cell (62), is fed
to the milling means without further cleaning steps and wherein the granular material
is temporarily stored for 1 to 120 minutes for the moist or wet cleaning process,
characterised in that the majority of the water is added before or during the moist
or wet cleaning process and in that the granular material is permeated by a gaseous
medium, in particular circulating air (44) at least intermittently during temporary
storage and is heated or optionally cooled to a specific temperature via the gaseous
medium.
2. Process according to claim 1, characterised in that the granular material is surface-machined
during the moist or wet cleaning process and a proportion, in particular 0.2 to 2%
of the grain, the outermost husk (83) is scoured away and the dust immediately separated
from the granular material.
3. Process according to one of claims 1 or 2, characterised in that the granular material
is scoured during the dry cleaning process - without scouring away the husk (83).
4. Process according to one of claims 1 to 3, characterised in that the granular material
is cleaned moist or wet in two or more stages and the granular material is optionally
wetted between the respective stages, the moisture in the grains being measured, in
particular, after the moist or wet cleaning stage(s), being compared with a set value
using a computer (24) and the addition of water being corrected via corresponding
control means (23).
5. Process for the continuous scouring of granular material and cereals and for preparation
for milling to light flour, fine powder and semolina for use in a process according
to claim 2 or 3, wherein the granular material is moved in a roughly cylindrical scouring
casing (103) with a rotor (105) in front of an inlet (101) to an outlet (102, 116)
and is scoured and sieved alternately in the circumferential direction on the scouring
casing (103), characterised in that the granular material is forcibly conveyed by
conveyors (113, 115) from the inlet (101) to the outlet (102, 116) and is processed
by grating surfaces (112) associated with the conveyors (113) and the scoured dust
is repeatedly separated by the rotation of the rotor.
6. Process according to claim 5, characterised in that the cereal - as viewed from the
outlet region (116) - is backed up, and a dense layer of granular material about 1.5
grains thick is built up between rotor (105) and scouring casing (103) in the working
chamber (111).
7. Apparatus for the scouring and preparation for milling of granular material and cereal
for the production inter alia of wholegrain flours, light flours, fine powder and semolina, for carrying out the
process according to claim 1, wherein the apparatus comprises at least two cleaning
devices (8, 15, 16, 20, 22, 42) for cleaning the granular material and at least one
conditioning cell (62), wherein - as viewed in the direction of travel of the granular
material through the apparatus - all dry cleaning devices (8, 15, 16, 20) and then
all moist or wet cleaning devices (22, 42) are arranged before the conditioning cell
(62) and a temporary store (40) is arranged before the conditioning cell (62) and
a last preceding cleaning device (42), characterised in that the temporary store (40)
contains means (44, 45, 46) for permeating the cereal with a gas stream.
1. Procédé de décorticage par abrasion et préparation à la mouture d'une matière en grains,
plus précisément de grains de céréales, pour l'élaboration par exemple de farines
complètes, farine claire, finots ou semoule, selon lequel la matière en grains est
nettoyée en plusieurs étages et est humidifiée au moyen d'un apport dosé d'eau en
vue de la préparation à la mouture et envoyée à une cellule de repos (62), la matière
en grains étant d'abord, avant l'envoi dans la cellule de repos (62), décortiquée
par abrasion dans tous les étages de nettoyage à sec (8, 15, 16, 20), puis dans tous
les étages de nettoyage à l'état humecté ou mouillé (22, 42) et étant, en aval de
la cellule de repos (62), envoyée à la mouture sans autre étape de nettoyage, tandis
que la matière en grains, pour le nettoyage à l'état humecté ou mouillé, fait l'objet
d'un stockage intermédiaire de 1 à 120 minutes, caractérisé en ce que le débit principal
d'eau est apporté avant ou pendant le nettoyage à l'état humecté ou mouillé et en
ce que la matière en grains est traversée, pendant le stockage intermédiaire et au
moins d'une manière intermittente, par un fluide gazeux, notamment de l'air en circulation
(44), et est réchauffée ou éventuellement refroidie à une température déterminée au
moyen du fluide gazeux.
2. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé en ce la matière en grains fait l'objet
d'un traitement superficiel pendant le nettoyage à l'état humecté ou mouillé et une
partie, notamment 0,2 à 2 % par rapport aux grains, de l'enveloppe (83) la plus extérieure
du grain est séparée par décorticage et les produits d'abrasion sont immédiatement
séparés de la matière en grains.
3. Procédé suivant l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que la matière
en grains est décortiquée - sans séparer par le décorticage l'enveloppe de grains
(83) - pendant le nettoyage à sec.
4. Procédé suivant l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la matière en
grains est nettoyée à l'état humecté ou mouillé en deux étages ou davantage et éventuellement
la matière en grains est humidifiée entre les étages pris deux à deux, tandis que,
notamment, l'humidité des grains est mesurée après le ou les étages de nettoyage à
l'état humecté ou mouillé, est comparée à une valeur de consigne au moyen d'un calculateur
et est corrigée à l'aide de moyens de commande (23) appropriés.
5. Procédé permettant le décorticage par abrasion, continu, d'une matière en grains,
plus précisément de grains de céréale, et la préparation de la mouture en farine claire,
finots ou semoule, destiné à être utilisé dans un procédé suivant la revendication
2 ou 3, selon lequel la matière en grains est déplacée dans un manteau de décorticage
(103) sensiblement cylindrique, d'une entrée (101) à une sortie (102, 116), au moyen
d'un rotor (105) et est, d'une manière alternée suivant la direction du mouvement
de rotation, décortiquée et tamisée sur le manteau de décorticage (103), caractérisé
en ce que la matière en grains est transportée de manière forcée de l'entrée (101)
à la sortie (102, 116) par des moyens de transport (113, 115) et est traitée au moyen
de surfaces de râpage (112) disposées vers les moyens de transport (113) et les produits
d'abrasion du décorticage sont d'une manière répétée séparés au moyen du mouvement
de rotation du rotor.
6. Procédé suivant la revendication 5, caractérisé en ce que les grains de céréales sont
retenus - vu à partir de la zone de sortie (116) - et une couche de matière en grains
dense, d'une épaisseur d'environ 1 - 5 grains, est formée dans la chambre de travail
(111) entre le rotor (105) et le manteau de décorticage (103).
7. Dispositif de décorticage par abrasion et préparation à la mouture d'une matière en
grains, plus précisément de grains de céréale, pour l'élaboration entre autres de
farines complètes, farines claires, finots et semoule, en vue de la mise en oeuvre
du procédé suivant la revendication 1, le dispositif comportant au moins deux dispositifs
de nettoyage (8, 15, 16, 20, 22, 42), servant à nettoyer la matière en grains, et
au moins une cellule de repos (62), tandis que - suivant la direction de passage de
la matière en grains dans le dispositif - tous les dispositifs de nettoyage à sec
(8, 15, 16, 20), puis tous les dispositifs de nettoyage à l'état humecté ou mouillé
(22, 42) sont disposés en amont de la cellule de repos (62) et un boisseau d'attente
(40) est disposé en amont de la cellule de repos (62) et d'un dernier dispositif de
nettoyage (42) disposé en amont, caractérisé en ce que le boisseau d'attente (40)
contient des moyens (44, 45, 46) permettant la traversée des grains de céréales par
un courant gazeux.