[0001] Die Erfindung betrifft ein Sportgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der Patentliteratur sind verschiedene solche Sportgeräte mit zueinander drehbaren
Rahmen bekannt. Unter anderem ist in der US-Patentschrift Nr. 5 046 721 ein als von
einer Person angetriebenes Gyroskop beschrieben, das aus drei konzentrischen Ringen
besteht, deren Drehachse jeweils einen Winkel von 90° zueinander einschliessen. Im
inneren Ring sind ein Fusssockel, ein Hüfthalter und zwei Lenkstangen vorgesehen,
damit die Person eine gewisse Bewegungsfreiheit hat, um die zueinander drehbaren Ringen
in Bewegung zu versetzen. Damit die Person mühelos in das Sportgerät einsteigen kann,
ist eine Verriegelung vorgesehen, welche die drei Ringe zueinander und zum Trägergestell
fixiert. Wenn die Person sich mittels der Fussschlaufen auf dem Fusssockel und des
Hüfthalters im inneren Ring festgeschnallt hat, kann die als Hebel ausgebildete Verriegelung
gelöst werden und die Person seine Körperübungen durchführen. Wegen des Hüfthalters
sind Auf- und Abbewegungen der Person kaum möglich, so dass die Drehungen nur durch
Verlagerungen nach vorn und hinten erzeugt werden können. Bei einer anderen Ausführung
eines solchen Sportgerätes gemäss der US-Patentschrift Nr. 5 342 244 sind drei konzentrische
achteckige Rahmen vorgesehen, von welchen die Drehachsen der beiden äusseren Rahmen
senkrecht zueinander und in einem Winkel von 45° zum Trägergestell angeordnet sind.
Die Drehachse des inneren Rahmens verläuft horizontal, so dass diese zu den beiden
Drehachsen der äusseren Rahmen einen Winkel von 45° einschliesst. Mit diesem Gerät
sollen kompliziertere Bewegungen des Sportgerätes wie achtförmige dreidimensionale
Figuren besser durchgeführt werden können. Ebenfalls ist bei diesem Sportgerät eine
Verriegelung für die äusseren Rahmen vorgesehen, damit die Person sich mühelos im
inneren Rahmen festschnallen kann.
[0003] Die beiden oben beschriebenen Sportgeräte haben eine sehr massive Konstruktion, weshalb
sie mit Rädern ausgestattet sind, um sie an den richtigen Ort bewegen zu können. Durch
ihren schwerfälligen Aufbau haben diese Sportgeräte einen erheblichen Platzbedarf
auch in der Höhe. Sie sind ferner für ungeübte Personen schwer zu handhaben, so dass
diese Sportgeräte sich fast ausschliesslich für ausgesprochene Spörtler eignen und
sportliche Laien sich kaum daran wagen werden.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Sportgerät der vorgenannten
Art so zu vereinfachen, dass es wesentlich weniger Raum bedarf, einen einfacheren
Aufbau aufweist und besonders bedienerfreundlich ausgestaltet ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Sportgerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Die Erfindung hat den wesentlichen Vorteil gegenüber den aus den oben genannten Patentschriften
bekannten Vorrichtungen, dass nur noch zwei drehbaren Rahmen vorgesehen sind, und
somit die Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt sind. Weil keine Einschränkungen im
Hüftbereich vorgesehen sind, kann die übende Person jetzt problemlos Auf- und Abbewegungen
durch Kniebeugen machen, so dass es wesentlich einfacher ist, eine Überkopfdrehung
auszuführen. Da jedoch der Schwerpunkt der Person sich immer im Bereich der Drehachse
befindet, werden auf den Tragrahmen keine grossen Kräfte ausgeübt, so dass auch ein
freistehendes Gestell ohne weiteres verwendet werden kann. Damit ist es möglich, die
Aufbau des Sportgerätes besonders leicht herzustellen, wodurch es wesentlicher einfacher
zu transportieren und aufzustellen ist.
[0007] Weitere Vorteile der Erfindung folgen aus den abhängigen Patentansprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung, in welcher die Erfindung anhand eines in den schematischen
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert wird. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Frontansicht auf eine erste Ausführung des Sportgeräts,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch das Sportgerät längs der Linie A-A in Figur 1,
- Fig. 3
- eine Frontansicht auf eine zweite Ausführung des Sportgeräts, wobei in Figur 3a ein
Detail des inneren Rahmens genauer gezeigt ist,
- Fig. 4
- eine Queransicht auf das Sportgerät längs der Linie B-B in Figur 3,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des mobilen Gestell des Sportgerätes der Figur 3,
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht auf eine weitere Ausführungsform des Sportgerätes, und
- Fig. 7
- dieselbe Ausführung der Figur 6 in einer anderen Perspektive.
[0008] In den Figuren sind für dieselben Elemente jeweils dieselben Bezugszeichen verwendet
worden, wenn nichts ausdrücklich anderes erwähnt ist.
[0009] In Figur 1 ist ein Sportgerät 1 mit zwei Trägerstützen 2, einem äusseren rechteckigen
geschlossenen Rahmen 3 und einem inneren, im wesentlichen rechteckigen geschlossenen
Rahmen 4 dargestellt. Der innere Rahmen 4 weist einen in seiner Höhe verstellbaren
Fusssockel 5 für die übende Person 6 auf. Der äussere Rahmen 3 ist in Drehlagern 7
an den beiden Trägerstützen 2 um eine horizontale Achse 8 drehbar gelagert. Der innere
Rahmen 4 ist in Drehlagern 9 auf dem äusseren Rahmen 3 um eine vertikale Achse 10
drehbar gelagert. Ferner ist eine Verriegelung 11 zwischen den beiden Rahmen 3 und
4 vorgesehen, die aus einem drehbaren Hebel oder aus einem verschiebbaren Stift bestehen
kann. In der vorliegenden Ausführung sind die beiden rohrförmigen Trägerstützen 2
mit einem breiteren Befestigungsrohr 13 versehen, wodurch die Trägerstützen 2 mit
dem Boden 14 verankert sind.
[0010] In Figur 2 ist das Sportgerät 1 im Teilquerschnitt und in Obenansicht in Richtung
der Pfeile A-A der Figur 1 dargestellt. Daraus ist ersichtlich, dass die Trägerstützen
2 und die Befestigungsrohre kreiszylindrisch ausgebildet sind. Es können aber auch
andere Rohrformen verwendet werden.
[0011] Mindestens eines der Drehlager 7 kann nun mit einer Bremseinrichtung versehen sein,
so dass die Drehbarkeit des äusseren Rahmens 3 eingestellt werden kann. Eine solche
Bremseinrichtung kann beispielsweise aus zwei parallel angeordneten Scheiben bestehen,
die von Druckfedern gegeneinander gedrückt und mittels eines Hebels auseinander bewegt
werden können. Damit lässt sich die Gleitreibung zwischen den Scheiben genau einstellen.
Ebenso ist mindestens eines der Drehlager 9 mit einer Bremseinrichtung versehen, so
dass die Drehbarkeit des inneren Rahmens 4 einstellbar ist. Die Bremseinreichtung
kann aber auch als Wirbelstrombremse ausgeführt sein, was den Vorteil hat, dass die
Person die Bremswirkung kontinuierlich einstellen oder diese Einstellung auch mittels
eines Computerprogrammes gesteuert werden kann.
[0012] In Figur 3 ist eine Variante des Sportgerätes 1 dargestellt, die darin besteht, dass
ein freistehendes Traggestell 20 vorgesehen ist, das aus einem im wesentlichen rechteckförmigen
Rahmen 21 besteht welches in der Symmetrieachse 22 zu einem stumpfen Winkel a etwas
grösser als 90° gebogen ist, so dass sich U-förmige Bügel 26 ergeben (vgl. Figur 4).
Ferner ist eine Querstrebe 25 zwischen den beiden U-förmigen Bügeln 26 des Rahmens
21 angeordnet ist (siehe Figur 5). Wie in der Figur 3 ersichtlich, können auf der
Innenseite des inneren Rahmens 3 zwei sich gegenüberliegenden Ösen 27 vorgesehen sein,
die für einen hier nicht weiter dargestellten Sitzgurt dient, um die Person 6 einen
gewissen Halt im inneren Rahmen 3 zu geben. Ebenfalls können oberhalb dieser Ösen
27 zwei Handgriffe 28 vorgesehen sein, damit die Hände der Person 6 den inneren Rahmen
3 an der richtigen Stellung ergreifen können. Aus Sicherheitsgründen sind ferner hier
nicht dargestellten Fussschlaufen am Fusssockel 5 vorgesehen, damit die Person 6 bei
Überkopfdrehungen nicht aus dem Sportgerät 1 geschleudert werden kann. Anstelle der
Handgriffe 28 können auch Handschlaufen oder dergleichen vorgesehen sein. Unter dem
Traggestell 20 sind im Bereich der vier Ecken 29 Gummipuffer 30 befestigt (siehe Figuren
3 und 5), damit das Traggestell 20 auf dem Boden nicht wegrutschen kann.
[0013] In den Figuren 6 und 7 ist nun eine weitere Ausführung des obigen Sportgerätes 1
dargestellt, das ebenfalls einen ersten Rahmen 32 und einen zweiten Rahmen 33 aufweist.
Diese geschlossenen Rahmen 32 und 33 sind jedoch ellipsenförmig ausgebildet Wie ersichtlich
ist am inneren ellipsenförmigen Rahmen 33 auf jeder Seite je ein nach vorne gebogenes
Rohr 34 und 35 angeformt, die als Handgriffe für die übende Person oder Sportler 6
dienen. Damit können kleinere und grössere Personen bequem ihre Übungen durchführen.
In diesem Fall ist ebenfalls eine Verriegelung 36 vorgesehen, damit der Sportler problemlos
auf die Fusssockel 5 des Sportgerätes 1 aufsteigen kann. Ferner ist auch hier eine
Verriegelung 11 zwischen den beiden drehbaren Rahmen 32 und 33 vorgesehen wie in den
vorhergehend beschriebenen Ausführungen. Das freistehende Traggestell 20 dieser Variante
weist zwei Stützbogen 38 und 39 auf, die über zwei geschwungene Verbindungsrohre 40
und 41 miteinander verbunden sind. Diese Verbindungsrohre 40 und 41 und die Beine
der Stützbogen 38 und 39 sind je mit einem Gummipuffer 30 versehen. Im Scheitel 43
der Stützbogen 38 und 39 ist jeweils das Drehlager 7 für die horizontale Achse 8 des
äusseren Rahmens 32 angeordnet.
[0014] Um verschiedene Übungen der einfachen Art mit dem Sportgerät 1 gemäss den Figuren
1 bis 5 durchzuführen, können der innere und der äussere Rahmen 4 und 3 mittels der
Verriegelung 11 starr miteinander verbunden sein, so dass nur eine Drehung um die
horizontale Achse 8 möglich ist. Durch Gewichtsverlagerung kann die übende Person
6 den gesamten Rahmen in eine Schwingung versetzen ähnlich wie bei einer Schaukel.
Um kompliziertere Übungen durchzuführen, kann die Verriegelung 11 einfach gelöst werden.
Jetzt kann die Person 6 Drehungen um die vertikale Achse 9 und um die horizontale
Achse 10 gleichzeitig durchführen. Wenn die übende Person oder der Sportler 6 aufrecht
auf dem Fusssockel 5 steht liegt sein Schwerpunkt oberhalb der Drehachse 8, so dass
der innere Rahmen 4 fast automatisch eine Drehbewegung macht. Wenn die Person 6 andererseits
in die Knie geht, liegt sein Schwerpunkt unterhalb der Drehachse 8, wodurch keine
Drehbewegungen möglich sind. Somit kann die Person 6 durch geschickte Auf- und Abbewegungen
die beiden Rahmen 3 und 4 in Drehung versetzen. Überkopf-Drehungen sind dabei relativ
leicht durchzuführen. Solche Bewegungen sind besonders entlastend für Rücken- und
Hüftbereich. Die Oberschenkelpartie, die Rücken- und Bauchmuskulatur und der Oberkörper,
vor allem im Brustbereich, werden leicht bis stark beansprucht, je nach Grad der Bremsung
in den Drehlagern 7 und 9. Im weiteren kann davon ausgegangen werden, dass die Durchblutung
des ganzen Körpers angeregt und das Gleichgewichtsgefühl verbessert werden. In jedem
Fall kann die Intensität der Drehbewegungen vom Sportler 6 selbst bestimmt werden.
[0015] Ähnliche Bewegungsvorgänge können auch mit dem in den Figuren 6 und 7 dargestellten
Sportgerät 1 durchgeführt werden.
Bezugszeichenliste
[0016]
- 1
- Sportgerät
- 2
- Trägerstütze
- 3
- erster Rahmen
- 4
- zweiter Rahmen
- 5
- Fusssockel
- 6
- übende Person
- 7
- Drehlager
- 8
- horizontale Achse
- 9
- Drehlager
- 10
- vertikale Achse
- 11
- Verriegelung
- 13
- Befestigungsrohr
- 14
- Boden
- 20
- freistehendes Traggestell
- 21
- rechteckförmiger Rahmen
- 22
- Symmetrieachse
- 25
- Querstrebe
- 26
- U-förmiger Bügel
- 27
- Öse
- 28
- Handgriff
- 29
- Ecke
- 30
- Gummipuffer
- 32
- erster Rahmen
- 33
- zweiter Rahmen
- 34
- gebogenes Rohr
- 35
- gebogenes Rohr
- 36
- Verriegelung
- 38
- Stützbogen
- 39
- Stützbogen
- 40
- geschwungenes Verbindungsrohr
- 41
- geschwungenes Verbindungsrohr
- α
- stumpfer Winkel
1. Sportgerät (1) mit einem ersten grösseren, geschlossenen Rahmen (3; 32), der um eine
erste zentrale Achse (8) drehbar in auf Trägerstützen (2) angeordneten Drehlagern
(7) gelagert ist, und mit einem zweiten kleineren geschlossenen Rahmen (4), der bezüglich
des ersten Rahmens (3) um eine zweite zentrale Achse (10) in Drehlagern (9) gelagert
ist, wobei die zweite Achse (10) im wesentlichen senkrecht zur ersten Achse (8) ausgerichtet
ist, und mit einem am zweiten Rahmen (4) befestigten Fusssockel (5), dadurch gekennzeichnet,
dass ausschliesslich zwei zueinander drehbaren Rahmen (3, 4) vorgesehen sind, von
welchen mindestens der zweite Rahmen (4) sich im wesentlichen in Längsrichtung erstreckt.
2. Sportgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Rahmen (4) im
wesentlichen rechteckförmig oder ellipsenförmig ausgebildet ist.
3. Sportgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Rahmen (3)
gleichförmig zum ersten Rahmen (4) ausgebildet ist.
4. Sportgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite
Rahmen (4) bezüglich des ersten Rahmens mittels einer Arretiervorrichtung (11) in
einer festen Position einstellbar ist.
5. Sportgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
eines der paarweise zusammengehörenden Drehlagern (7; 9) mit einer einstellbaren Bremseinrichtung
versehen ist.
6. Sportgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung eine
Scheibenbremse ist.
7. Sportgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung eine
Wirbelstrombremse ist.
8. Sportgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es freistehend
ausgebildet ist.
9. Sportgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Traggestell (20) mit
einem im wesentlichen rechteckigen Rahmen (21) vorgesehen ist.
10. Sportgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der rechteckige Rahmen (21)
in der Symmetrieebene zu einem etwa stumpfen Winkel (α) gebogen ist.
11. Sportgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Traggestell mit zwei
Stützbogen vorgesehen ist, die über geschwungene, sich auf dem Boden abstützende Verbindungselemente
miteinander verbunden sind und die Scheitel der Stützbogen das Drehlager der zentralen
Achse bilden.