[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Behälterverschluß für eine Vorratsdose gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Nach der DE 37 15 534 C2 ist ein Behälterverschluß für eine Vorratsdose bekannt,
bei dem ein erster und zweiter Deckel zusätzlich über beidseitige Federbänder miteinander
verbunden sind, die zwischen sich und dem ersten und zweiten Deckel ein erstes und
zweites Gelenk ausbilden, wobei erstes und zweites Gelenk bei in eine Ebene verlaufenden
ersten und zweiten Deckel außerhalb der ersten und zweiten Schwenkachse und zu diesen
parallel verlaufen und wobei das Federband bei hochgeschwenktem ersten und/oder zweiten
Deckel diesen in der Offenstellung hält Nachteilig an dieser Ausführung ist, daß zu
deren Herstellung ein kompliziertes Spritzgußwerkzeug erforderlich ist. Beim Betätigen
der Deckel werden die Filmscharniere relativ stark belastet, zusätzlich bilden sich
durch das Hochschwenken der Federbänder beim Öffnungsvorgang des Deckels häßliche
Schmutzecken, die besonders bei einem Behälter zur Aufbewahrung von Lebensmitteln
unangenehm sind. Zudem bietet sich diese Lösung nur für einen Behälterverschluß mit
zwei Klappdeckeln an. Bei Anwendung für die Betätigung nur eines Klappdeckels wird
der Aufwand unverhältnismäßig hoch.
[0003] Weiter wurde durch das DE-Geschmacksmuster 97 08 869 ein Behälterverschluß bekannt,
bei dem ein beweglicher Klappdeckel mittig über ein Filmscharnier am Rahmen angelenkt
ist und beidseitig zwei freigeschnittene, über die Achse des Filmscharniers überstehende
Stützflächen vorgesehen sind, die beim Hochklappen des Klappdeckels durch Verformung
des Rahmens und/oder des Klappdeckels vor die Achse des Filmscharniers wandern und
dadurch den Klappdeckel in der geöffneten Stellung verrasten. Nachteilig an dieser
Ausführungsform ist, daß zur sicheren Funktion eine relativ große Verformung des Klappdeckels
selbst und/oder des Rahmens erforderlich ist. Dies bedingt weiter eine große Belastung
des Filmscharniers mit dem Effekt der Gefahr des Aufreißens.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Behälterverschluß für Vorratsdosen mit wahlweise
einem oder zwei Klappdeckeln zu schaffen, die mit einfachen Mitteln und ohne nennenswerte
Belastung des Filmscharniers eine Verrastung in der Offenstellung ermöglichen, wobei
Schmutzecken vermieden werden und ein ästhetisches Aussehen gewährleistet ist. Diese
Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Während nach
dem Stand der Technik die Rastachse und die Drehachse des Klappdeckels parallel in
der gleichen Ebene liegen, wird nach der Erfindung die Rastachse in eine Ebene senkrecht
zur Ebene der Drehachse des Klappdeckels versetzt. Dadurch kann eine Verrastung ohne
Beeinflußung des Rahmens und/oder starker Verformung der das Drehgelenk umgebenden
Bereiche erfolgen. Es erfolgt keine asymmetrische Belastung des Gelenkes bzw. des
Filmscharniers.
[0005] Ein weiterer großer Vorteil ist darin zu sehen, daß durch die Abstützung des beweglichen
Klappdeckels am starren Bereich und in einer Ebene, die über der Ebene des Drehgelenks
liegt, es möglich ist, eine Stufenrastung vorzusehen. Damit kann der Klappdeckel für
z.B. das Ausschütten unterschiedlich stark rieselfähiger Lebensmittel mehr oder weniger
weit geöffnet werden. Da bei dieser Auslegung nur geringe Rastwege erforderlich sind,
genügen die natürlichen Federwege der eingesetzten Materialien, so daß äußerst geringe
Belastungen auf das Scharnier wirken. Diese können durch Freischnitte noch weiter
verringert werden.
[0006] Die mittige Anbringung der Rastnocken mit Zunge mit beidseitigen Scharnierhälften
hat den weiteren Vorteil, daß beim Rastvorgang das Auftreten von Schälkräften auf
die Scharniere verhindert wird. Schließlich bietet der Behälterverschluß einen ästhetischen
Gesamtanblick.
[0007] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf einen Behälterverschluß,
- Figur 2
- ein Schnitt gemäß der Linie II - II nach Figur 1,
- Figur 3
- eine Ausschnittvergrößerung gemäß dem Kreisausschnitt III,
- Figur 4
- eine Alternativlösung eines Behälterverschlußes in der Draufsicht,
- Figur 5
- ein Schnitt gemäß der Linie V - V nach Figur 4 und
- Figur 6
- eine Ausschnittsvergrößerung gemäß dem Kreisausschnitt VI.
[0008] Auf eine Vorratsdose 1 ist ein Rahmen 2 mit Ausschüttöffnungen 3 und 4 aufgesetzt.
Die Ausschüttöffnungen 3 und 4 sind mit Klappdeckeln 5 und 6 verschlossen, die an
einer Deckelbrücke 7 angelenkt sind. Die Deckelbrücke 7 ist über zwei angeformte Rastpilze
8 im Rahmen 2 lösbar befestigt.
[0009] Die Klappdeckel 5 und 6 sind über Filmscharniere 9 an der Deckelbrücke 7 angelenkt.
Dabei sind die Filmscharnier 9 bereichsweise mit einer Unterbrechung 10 versehen,
die zur Rasteinrichtung 11 ausgebildet ist.
[0010] Die eigentliche Rasteinrichtung 11 besteht aus an der Deckelbrücke 7 erhöht angeformte
Rastrinnen 12 und einer Zunge 13, die Teil des Klappdeckels 5 bzw. 6 ist Die Zunge
13, deren Ende den Rastnocken bildet, wird durch einen parallel zur Scharnierachse
14 verlaufenden Schlitz 15 und zwei senkrecht zur Scharnierachse 14 verlaufende Freischnitte
16 gebildet. Dabei sind die Freischnitte 16 nicht zwingend erforderlich, entlasten
aber natürlich das Material. Die Freischnitte 16 laufen zweckmäßigerweise noch über
die Rastrinnen 12 hinaus.
[0011] Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind drei Rastrinnen 12 auf der Leiste 17 vorgesehen
und entsprechend drei Raststellungen des Klappdeckels 18, 19 und 20 möglich.
[0012] Nach den Figuren 4 bis 6 ist bei identischer maßlicher Auslegung eine Alternativlösung
einer Rasteinrichtung 21 dargestellt. Die restlichen Auslegungen entsprechen der Ausführung
gemäß den Figuren 1 bis 3.
[0013] Hierbei ist im Bereich der Unterbrechung 10 an der Deckelbrücke 22 eine rinnenartige
Vertiefung 23, die Rastrinne bildend, vorgesehen. Im Klappdeckel 5 bzw. 6 sind wiederum
ein Schlitz 15 sowie Freischnitte 16 vorgesehen, wodurch auf dem Klappdeckel 5 bzw.
6 auf einer Leiste 24 die Rastnocken 25 und 26 angeordnet sind. Diese untergreifen
beim Hochschwenken des Klappdeckels die Vertiefung 23. In der dargestellten Raststellung
28 ist der Rastnocken 25 im Eingriff, also der Klappdeckel in größter Stellung geöffnet.
Um ein störungsfreies Verschwenken der Klappdeckel in die Raststellungen 27 und 28
zu ermöglichen, ist im Bereich der Unterbrechung im Rahmen eine muldenartige Vertiefung
29 vorgesehen.
1. Behälterverschluß für eine Vorratsdose bestehend aus einem auf die Vorratsdose (1)
aufsetzbaren Rahmen (2) mit zumindest einer Ausschüttöffnung (3, 4) und einem mit
diesem verbundenen, über ein Scharnier (9) beweglichen Klappdecket (5, 6) mit einer
Rasteinrichtung (11, 21), dadurch gekennzeichnet daß das Scharnier (9) bereichsweise
unterbrochen und im Bereich der Unterbrechung (10) auf der Befestigungsseite mit zumindest
einer Rastrinne (12) und am Klappdeckel (5, 6) mit zumindest einem Rastnocken (13)
versehen ist.
2. Behälterverschluß für eine Vorratsdose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Scharnier (9) als Filmscharnier ausgebildet ist.
3. Behälterverschluß für eine Vorratsdose nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Befestigungsseite eine Leiste (17) mit mehreren Rastrinnen (12) angeformt
und am Klappdeckel ein Rastnocken (13) an einer Zunge vorgesehen ist.
4. Behälterverschluß für eine Vorratsdose nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Befestigungsseite eine Rastrinne (23) und am Klappdeckel (5, 6) eine Leiste
(24) mit mehreren Rastnocken (25, 26) vorgesehen ist.
5. Behälterverschluß für eine Vorratsdose nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich der Unterbrechung im Rahmen (2) eine muldenartige Vertiefung (29) vorgesehen
ist.
6. Behälterverschluß für eine Vorratsdose nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der bzw. die Rastnocken und/oder der bzw. die Rastrinnen am Ende einer federnden,
durch Freischnitte (16) gebildeten Zunge angeordnet sind.
7. Behälterverschluß für eine Vorratsdose nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterbrechung mittig zwischen den beiden Scharnierhälften vorgesehen ist.
8. Behälterverschluß für eine Vorratsdose nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Länge der Unterbrechung der Länge der Scharnierhälfte entspricht.