[0001] Die Erfindung betrifft "light duty liquid" (LDL) Reinigungsmittel, insbesondere Handgeschirrspülmittel
und Haushaltsreinigungsmittel, enthaltend Fettsäurealkylesteralkoxylate als besonders
hautfreundliches, umweltverträgliches Tensid mit einem sehr guten Waschvermögen und
gutem Löslichkeitsverhalten.
[0002] An moderne Haushaltsreinigungsmittel und Geschirrspülmittel werden hohe Ansprüche
gestellt: Sie müssen ein gutes Reinigungsvermögen gegenüber Schmutz und Fett haben,
aber auch umweltverträglich sein.
Zunehmende Hautunverträglichkeiten und allergische Reaktionen erfordern die Entwicklung
neuer Tenside/Tensidgemische und/oder den Einsatz alternativer Substanzen, insbesondere
für Reinigungsmittel, die täglich eingesetzt werden und mit der Haut in Kontakt kommen.
Zur Minimierung von Transport-, Lager- und Verpackungskosten, sowie zur Verbesserung
der Handhabung für den Verbraucher kommen moderne Reinigungs-und Geschirrspülmittel
mit hohen Konzentrationen an Waschaktivsubstanzen in den Handel. Hochkonzentrierte
Zubereitungen erfordern aber den Einsatz von Lösungsmitteln und/oder Hydrotropen,
die die unterschiedlichen Bestandteile in Lösung bringen, eine klare und homogene
Formulierung mit geeigneten Viskositäten bewirken und zugleich Gelbildung bei der
Herstellung oder Lagerung der Mittel vermeiden sollen. Üblicherweise werden hierfür
nichtoberflächenaktive organische Lösungsmittel, wie Ethanol, Glykol, Polyglykole
oder Lösungsvermittler, beispielsweise Alkylbenzolsulfonate mit niedrigen Kettenlängen,
wie zum Beispiel Toluol- oder Xylensulfonat eingesetzt. Wünschenswert ist, auf solche
Verbindungen verzichten zu können, die kein oder wenig Waschaktivvermögen zeigen.
[0003] Es wurde nun gefunden, daß der Einsatz von Fettsäurealkylesteralkoxylaten in light
duty liquid-Formulierungen es ermöglicht, auf organische Lösungsmittel, wie Ethanol
oder Glycole und Hydrotrope zu verzichten oder diese deutlich zu reduzieren und dennoch
eine günstige Viskositätseinstellung (100 cps bis 1000 cps) zu erreichen. Die Gefahr
der Gelbildung bei längerer Lagerung durch langsames Verdampfen des Lösungsvermittlers
besteht hier nicht. Gleichzeitig bewirkt der Einsatz von Fettsäurealkylesteralkoxylaten
in LDL-Formulierungen eine gute Hautfreundlichkeit bei gutem Waschvermögen.
[0004] Gegenstand der Erfindung sind light duty liquid-Reinigungsmittel, insbesondere flüssige
Handgeschirrspülmittel und Haushaltsreinigungsmittel, enthaltend anionische Tenside
sowie Fettsäurealkylesteralkoxylate der Formel 1
R
1-COO(AO)
m-R
2
worin R
1 eine verzweigte oder geradkettige Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 5 bis 22, vorzugsweise
7 bis 17 Kohlenstoffatomen, R
2 eine geradkettige oder verzweigte Alkylkette mit 1 bis 6 C-Atomen, vorzugsweise 1
oder 2 C-Atomen, AO für eine C
2-C
4-Alkylenoxydeinheit und m eine Zahl von 1 bis 20, vorzugsweise 4 bis 12, insbesondere
5 bis 10 bedeutet.
[0005] Diese Fettsäurealkylesteroxalkylate werden nach an sich bekannten Verfahren hergestellt,
nämlich entweder durch Oxalkylierung von Fettsäurealkylestern in Gegenwart eines geeigneten
Katalysators oder Katalysatorsystems wie z.B. Kaliumhydroxid oder Natriummethylat
oder durch Veresterung von oxalkylierten Alkoholen mit Fettsäuren in Gegenwart eines
sauren Katalysators wie Schwefelsäure, p-Toluolsulfonsäure, Alkansulfonsäuren, Alkylarylsulfonsäure,
ZnCl
2, Phosphorsäure.
[0006] Vorzugsweise werden solche Verbindungen der Formel 1 eingesetzt, die eine enge Bandbreite
des Polyalkoxylierungsgrades aufweisen (sogenannte "narrow range"-Oxalkylate), insbesondere
solche narrow-range Oxalkylate der Formel 1, die weniger als 14 Gew.-% an Verbindungen
mit einem Gehalt von nicht mehr als (a - 3) -AO-Gruppen und weniger als 16 Gew.-%
an Verbindungen mit einem Gehalt von nicht unter (a + 3) -AO-Gruppen, wobei a die
Anzahl der -AO-Gruppen mit der maximalen Häufigkeit bezeichnet, enthalten. Diese Definition
soll im folgenden für eine Verbindung der Formel mit der maximalen Häufigkeit der
-AO-Gruppen von 10 (a = 10) näher erläutert werden. Für diesen Fall soll die Menge
der alkoxylierten analogen Verbindungen, die 7 und weniger als 7 -AO-Gruppen enthalten
(a - 3), weniger als 14 Gew.-% betragen. Umgekehrt soll die Menge der alkoxylierten
Verbindungen mit einem Alkoxylierungsgrad von 13 oder mehr als 13 weniger als 16 Gew.-%
betragen.
[0007] Derartige narrow-range Fettsäurealkylesteroxalkylate werden erhalten, wenn man die
Oxalkylierungsreaktion in Gegenwart folgender Katalysatoren durchführt:
[0008] Erdalkalisalze von Monoestern aus Dicarbonsäuren und oxalkylierten Alkoholen gemäß
EP-A-337 239.Die nicht veresterte Carboxylgruppe ist dabei vollständig in die Form
des Erdalkalisalzes überführt.
Teilneutralisierte Ca-Salze von mit C
8-C
30-Alkylresten substituierten Bernsteinsäurehalbestern (EP-A-657 410); Alkali- und Erdalkalimetallverbindungen
aus der Gruppe der Hydroxide, Oxide und Alkoholate (EP-A-0 335 295); Ca/Al-haltiges
bzw. Ca/Ti-haltiges Katalysatorsystem (US-A-5 220 046).
[0009] Besonders geeignete Alkoxilierungskatalysatoren sind teilneutralisierte Erdalkalisalze
von Dicarbonsäurehalbestern wie in DE 198 07 991.5 beschrieben.
[0010] Als nichtionische Tenside können diese Fettsäurealkylesteralkoxylate in den erfindungsgemäßen
Mitteln allein oder im Gemisch mit anderen nichtionischen Tensiden, beispielsweise
mit Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosiden, Fettalkoholpolyglycolethern, Alkylphenolpolyglycolethern,
Fettsäurepolyglykolestern, Fettsäureamidpolyglycolethern, Fettaminpolyglycolethern,
alkoxylierte Triglyceriden, Fettsäureglucamiden, Polyölfettsäureestern, Zuckerestern,
Sorbitanestern und Polysorbaten und/oder alkoxylierten Fettalkoholen eingesetzt werden.
Der Anteil der nichtionischen Tenside insgesamt an der Gesamtmenge aller Tenside in
den erfindungsgemäßen LDL-Reinigungsmitteln beträgt im allgemeinen 1 bis 50 Gew.-%,
der Anteil der Fettsäurealkylesteroxalkylate an der Gesamtmenge der nichtionischen
Tenside beträgt ungefähr 75 bis 100 Gew.-%.
[0011] Neben den voranstehend beschriebenen nichtionischen Tensiden enthalten die erfindungsgemäßen
LDL-Formulierungen auch anionische Tenside in Mengen von ungefähr 50 bis 99 Gew.-%,
bezogen auf die Gesamtmenge aller Tenside. Bevorzugte anionische Tenside sind C
8-C
20-Fettsäure-alpha-methylestersulfonate, Alkylethersulfate und sek. Alkansulfonate.
[0012] Die in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzten Alkylethersulfate sind wasserlösliche
Salze oder Säuren der Formel RO(A)
mSO
3M, worin R einen unsubstituierten C
10-C
24-Alkyl- oder C
10-C
24-Hydroxyalkylrest, bevorzugt einen C
12-C
20-Alkyl- oder C
12-C
20-Hydroxyalkylrest, besonders bevorzugt C
12-C
18-Alkyl- oder C
12-C
18-Hydroxyalkylrest darstellt. "A" ist eine Ethoxy- oder Propoxyeinheit, m ist eine
Zahl größer als 0, vorzugsweise zwischen 0,5 und ca. 6, besonders bevorzugt zwischen
ca. 0,5 und ca. 3 und M ist ein Wasserstoffatom oder ein Kation wie z.B. ein Metallkation
(z.B. Natrium, Kalium, Lithium, Calcium, Magnesium, etc.), Ammonium oder ein substituiertes
Ammoniumkation. Spezifische Beispiele von substituierten Ammoniumkationen sind Methyl-,
Dimethyl-, Trimethylammonium- und quaternäre Ammoniumkationen, wie Tetramethylammonium
und Dimethylpiperidiniumkationen sowie solche, die von Alkylaminen, wie Ethylamin,
Diethylamin, Triethylamin abgeleitet sind. Als Beispiele für diese Alkylethersulfate
seien genannt C
12-C
18-Alkyl-polyethoxylat(1,0)sulfat, (C
12-C
18E(1,0)M), C
12-C
18-Alkyl-polyethoxylat(2,25)sulfat (C
12-C
18E(2,25)M), C
12-C
18-Alkyl-polyethoxylat(3,0)sulfat (C
12-C
18E(3,0)M), C
12-C
18-Alkyl-polyethoxylat(4,0)sulfat (C
12-C
18E(4,0)M).
[0013] Bei den sekundären Alkansulfonaten kann die Alkylgruppe entweder gesättigt oder ungesättigt,
verzweigt oder linear und gegebenenfalls mit einer Hydroxylgruppe substituiert sein.
Die Sulfogruppe ist statistisch über die gesamte C-Kette verteilt, wobei die primären
Methylgruppen am Kettenanfang und Kettenende keine Sulfonatgruppen besitzen. Die bevorzugten
sekundären Alkansulfonate enthalten lineare Alkylketten mit 9 bis 25 Kohlenstoffatomen,
bevorzugt von 10 bis 20 Kohlenstoffatome und besonders bevorzugt 13 bis 17 Kohlenstoffatome.
Das Kation ist Natrium, Kalium, Ammonium, Mono-, Di- oder Triethanolammonium, Calcium
oder Magnesium und Mischungen davon. Natrium als Kation ist der Einfachheit halber
bevorzugt.
[0014] Neben diesen oder anstelle dieser bevorzugten anionischen Tenside können die erfindungsgemäßen
LDL-Formulierungen auch andere Typen von anionischen Tensiden innerhalb der oben angegebenen
Grenzwerte enthalten, wie zum Beispiel Alkylsulfate, -Sulfonate, -Carboxylate, -Phosphate
und Mischungen aus den genannten Verbindungen. Geeignete Kationen sind z.B. Natrium,
Kalium, Calcium oder Magnesium, sowie Ammonium, substituierte Ammoniumverbindungen,
einschließlich Mono-, Di- oder Triethanolammoniumkationen, sowie Mischungen dieser
Kationen. Die anionischen Tenside, die für die vorliegende Erfindung geeignet sind,
weisen Tensideigenschaften auf und sind wasserlöslich oder in Wasser dispergierbar.
[0015] Alkylsulfate sind hier wasserlösliche Salze oder Säuren der Formel ROSO
3M, worin R bevorzugt ein C
10-C
24-Kohlenwasserstoffrest, bevorzugt ein Alkyl oder Hydroxyalkylrest mit C
10-C
20-Alkylkomponenten, besonders bevorzugt ein C
12-C
18-Alkyl- oder Hydroxyalkylrest darstellt. M ist Wasserstoff oder ein Kation, z.B. Natrium,
Kalium, Lithium oder Ammonium oder substituiertes Ammonium, z.B. Methyl-, Dimethyl-
und Trimethylammoniumkationen und quaternäre Ammoniumkationen, wie Tetramethylammonium-
und Dimethylpiperidiniumkationen und quartäre Ammoniumkationen, abgeleitet von Alkylaminen
wie Ethylamin, Diethylamin, Triethylamin und Mischungen davon.
[0016] Ein weiteres geeignetes anionisches Tensid ist Alkylbenzolsulfonat. Die Alkylgruppe
kann entweder gesättigt oder ungesättigt, verzweigt oder linear und gegebenenfalls
mit einer Hydroxylgruppe substituiert sein.
[0017] Die bevorzugten Alkylbenzolsulfonate enthalten lineare Alkylketten mit 9 bis 25 Kohlenstoffatomen,
bevorzugt von 10 bis 13 Kohlenstoffatomen, das Kation ist Natrium, Kalium, Ammonium,
Mono-, Di- oder Triethanolammonium, Calcium oder Magnesium und Mischungen davon.
[0018] Weitere geeignete anionische Tenside sind Carboxylate, z.B. Fettsäureseifen und vergleichbare
Tenside. Die Seifen können gesättigt oder ungesättigt sein und können verschiedene
Substituenten, wie Hydroxylgruppen oder Alpha-Sulfonatgruppen enthalten. Bevorzugt
sind lineare gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffreste als hydrophobe Komponente
in den Seifen. Üblicherweise enthalten die hydrophoben Komponenten 6 bis 30 Kohlenstoffatome,
bevorzugt 10 bis 18 Kohlenstoffatome.
Weitere anionische Tenside sind Salze von Acylaminocarbonsäuren, die durch Umsetzung
von Fettsäurechloriden mit Natriumsarkosinat im alkalischen Medium entstehen (Acylsarcosinate)
sowie Fettsäure-Eiweiß-Kondensationsprodukte, die durch Umsetzung von Fettsäurechloriden
mit Oligopeptiden erhalten werden. Tensidcharakter haben auch die Salze von Alkylsulfamidocarbonsäuren
und die Salze von Alkyl- und Alkylarylethercarbonsäuren.
[0019] Andere anionische Tenside, die nützlich für den Einsatz in Wasch- und Reinigungsmitteln
sind, sind C
8-C
24-Olefinsulfonate, sulfonierte Polycarboxylsäuren, hergestellt durch Sulfonierung der
Pyrrolyseprodukte von Erdalkalimetallcitraten, wie z.B. beschrieben in GB 1 082 179,
Alkylglycerinsulfate, Fettacylglycerinsulfate, Oleylglycerinsulfate, Alkylphenolethersulfate,
primäre Paraffinsulfonate, Alkylphosphate, Alkyletherphosphate, Isethionate, wie Acylisethionate,
N-Acyltauride, Alkylsuccinamate, Sulfosuccinate, Monoester der Sulfosuccinate (besonders
gesättigte und ungesättigte C
12-C
18-Monoester) und Diester der Sulfosuccinate (besonders gesättigte und ungesättigte
C
12-C
18-Diester), Acylsarcosinate, Sulfate von Alkylpolysacchariden wie Sulfate von Alkylglycosiden,
verzweigte primäre Alkylsulfate und Alkylpolyethoxycarboxylate wie die der Formel
RO(CH
2CH
2)
kCH
2COO-M+ worin R ein C
8-C
22-Alkyl, k eine Zahl von 0 bis 10 und M ein lösliches Salz bildendes Kation ist. Harzsäuren
oder hydrierte Harzsäuren, wie Rosin oder hydriertes Rosin oder Tallölharze und Tallölharzsäuren
sind ebenfalls einsetzbar. Weitere Beispiele sind in "Surface Active Agents and Detergents"
(Vol. I und II, Schwartz, Perry und Berch) beschrieben. Eine Vielzahl solcher Tenside
sind auch in US 3 929 678 beschrieben.
[0020] Typische Beispiele für anionische Tenside sind auch Alkylethersulfonate, Glycerinethersulfonate,
Sulfofettsäuren, Fettalkoholethersulfate, Glycerinethersulfate, Hydroxymischethersulfat,
Fettsäureamid-(ether)sulfate, Mono-und Dialkylsulfosuccinate, Mono- und Dialkylsulfosuccinamate,
Sulfotriglyceride, Amidseifen, Alkyloligoglucosidsulfate, Alkylaminozuckersulfate
und Alkyl-(ether)phosphate. Sofern die anionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten,
können sie eine konventionelle oder auch eingeengte Homologenverteilung aufweisen.
[0021] Desweiteren können in den erfindungsgemäßen Mitteln schaumverstärkende Co-Tenside
aus der Gruppe Alkylbetaine, Alkylamidobetaine, Aminopropionate, Aminoglycinate, Imidazoliniumbetaine
und Sulfobetaine, Aminoxide und Fettsäurealkanolamide oder Polyhydroxyamide in den
Gewichtsmengen 1 bis 18 % eingesetzt werden.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform wird neben den Fettsäurealkylesterethoxylaten
und gegebenenfalls anderen nichtionischen Tensiden, sek. C
8-C
21-, insbesondere C
12-C
18-Alkansulfonat, beispielsweise das unter dem Handelsnamen Hostapur® SAS (Clariant
GmbH) erhältliche Produkt, gegebenenfalls im Gemisch mit C
12-C
14-Alkyltriglycolethersulfat, Na-Salz (Genapol® ZRO, Clariant GmbH) und Cocoamidopropylbetain
(Genagen® CAB, Clariant GmbH) in den erfindungsgemäßen LDL-Formulierungen eingesetzt.
[0023] Die Gesamtmenge aller Tenside (nichtionische und anionische) beträgt im allgemeinen
15 bis 70, vorzugsweise 15 bis 55 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der LDL-Formulierungen.
[0024] Die erfindungsgemäßen Formulierungen enthalten, je nach Anwendungszweck, neben den
genannten Tensiden noch die jeweils spezifischen und üblichen Hilfs-und Zusatzstoffe,
beispielsweise Builder, Salze, Lösungsvermittler, Enzyme, Verdickungsmittel, Konservierungsmittel,
Duft- und Farbstoffe, Perlglanzmittel, Emulgatoren und Sequestriermittel.
[0025] Als organische und anorganische Gerüststoffe (Builder) eignen sich neutral oder insbesondere
alkalisch reagierende Salze, die Calciumionen ausfällen oder komplex binden können.
Geeignete und insbesondere ökologisch unbedenkliche Buildersubstanzen, wie feinkristalline,
synthetische wasserhaltige Zeolithe vom Typ NaA, die ein Calciumbindevermögen im Bereich
von 100 bis 200 mg CaO/g aufweisen, finden eine bevorzugte Verwendung. Zeolith und
die Schichtsilikate können in einer Menge bis zu 20 Gew.-% im Mittel enthalten sein.
Brauchbare organische Gerüststoffe sind beispielsweise die bevorzugt in Form ihrer
Natriumsalze eingesetzten Percarbonsäuren, wie Citronensäure und Nitriloacetat (NTA),
Ethylendiamintetraessigsäure, sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen
nicht zu beanstanden ist. Analog hierzu können auch polymere Carboxylate und deren
Salze eingesetzt werden. Hierzu gehören beispielsweise die Salze homopolymerer oder
copolymerer Polyacrylate, Polymethylacrylate und insbesondere Copolymere der Acrylsäure
mit Maleinsäure, und auch Polyvinylpyrrolidon und Urethane. Die relative Molekülmasse
der Homopolymeren liegt im allgemeinen zwischen 1000 und 100 000, die der Copolymeren
zwischen 2000 und 200 000, vorzugsweise 50 000 bis 120 000, bezogen auf die freie
Säure, insbesondere sind auch wasserlösliche Polyacrylate geeignet, die beispielsweise
mit etwa 1 % eines Zucker-Polyallylethers quervernetzt sind und die eine relative
Molekülmasse oberhalb einer Million besitzen. Beispiele hierfür sind die unter dem
Namen Carbopol® 940 und 941 erhältlichen Polymere. Die quervernetzten Polyacrylate
werden in Mengen nicht über 1 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von 0,2 bis 0,7 Gew.-%
eingesetzt. Diese Gerüstsubstanzen können in Mengen bis zu 5 Gew.-% eingesetzt werden.
[0026] Die gewünschte Viskosität der Mittel kann durch Zugabe von Wasser und/oder organischen
Lösungsmitteln oder durch Zugabe einer Kombination aus organischen Lösungsmitteln
und Verdickungsmitteln eingestellt werden.
[0027] Prinzipiell kommen als organische Lösungsmittel alle ein- oder mehrwertigen Alkohole
in Betracht. Bevorzugt werden Alkohole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie Methanol,
Ethanol, Propanol, Isopropanol, geradkettiges und verzweigtes Butanol, Glycerin und
Mischungen aus den genannten Alkoholen eingesetzt. Weitere bevorzugte Alkohole sind
Polyethylenglykole mit einer relativen Molekülmasse unter 2000. Insbesondere ist ein
Einsatz von Polyethylenglykol mit einer relativen Molekülmasse zwischen 200 und 600
und in Mengen bis zu 45 Gew.-% und von Polyethylenglykol mit einer relativen Molekülmasse
zwischen 400 und 600 in Mengen von 5 bis 25 Gew.-% bevorzugt. Eine vorteilhafte Mischung
aus Lösungsmitteln besteht aus monomerem Alkohol, beispielsweise Ethanol und Polyethylenglykol
im Verhältnis 0,5 : 1 bis 1,2 : 1.
[0028] Weitere geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise Triacetin (Glycerintriacetat)
und 1-Methoxy-2-propanol.
[0029] Als Verdickungsmittel werden bevorzugt gehärtetes Rizinusöl, Salze von langkettigen
Fettsäuren, die vorzugsweise in Mengen von 0 bis 5 Gew.-% und insbesondere in Mengen
von 0,5 bis 2 Gew.-% eingesetzt werden, beispielsweise Natrium-, Kalium-, Aluminium-,
Magnesium- und Titan-stearate oder die Natrium und/oder Kalium-Salze der Behensäure,
sowie Polysaccharide, insbesondere Xanthan-Gum, Guar-Guar, Agar-Agar, Alginate und
Tylosen, Carboxymethylcellulose und Hydroxyethylcellulose, ferner höhermolekulare
Polyethylenglycolmono- und -diester von Fettsäuren, Polyacrylate, Polyvinylalkohol
und Polyvinylpyrrolidon sowie Elektrolyte wie Kochsalz und Ammoniumchlorid.
[0030] Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Amylasen bzw. deren
Gemisch in Frage. Ihr Anteil kann 0,2 bis 1 Gew.-% betragen. Die Enzyme können an
Trägersubstanzen adsorbiert werden und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein.
[0031] Als Konservierungsmittel eignen sich beispielsweise Phenoxyethanol, Formaldehydlösung,
Pentandiol oder Sorbinsäure.
[0032] Als Perlglanzmittel kommen beispielsweise Glycoldistearinsäureester wie Ethylenglycoldistearat,
aber auch Fettsäuremonoglykolester in Betracht.
[0033] Als Salze bzw. Stellmittel kommen beispielsweise Natriumsulfat, Natriumcarbonat oder
Natriumsilikat (Wasserglas) in Betracht.
[0034] Als typische Einzelbeispiele für weitere Zusatzstoffe sind Natriumborat, Stärke,
Saccharose, Polydextrose, RAED, Stilbenverbindungen, Methylcellulose, Toluolsulfonat,
Cumolsulfonat, Seifen und Silicone zu nennen.
[0035] Die erfindungsgemäßen Produkte zeichnen sich durch eine sehr gute Lagerstabilität
und gute Hautfreundlichkeit bei gleichzeitig hohem Reinigungsvermögen aus.
[0036] Nachfolgende Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern ohne sie darauf einzuschränken.
Beispiele
[0037] Alle Prozentangaben sind Gewichtsprozente.
Beispiel 1
Handgeschirrspülmittel
[0038] Zusammensetzung:
A |
Genapol ZRO |
4,90 % |
C12-C14 + 7.5 EO MEE |
6,00 % |
Hostapur SAS 60 |
14,70 % |
Genagen CAB |
2,40 % |
B |
E-Wasser |
ad 100 % |
C |
Acticide SPX-(L) |
0,20 Gew.-% |
[0039] Die Gewichtsprozente beziehen sich auf jeweils 100 % Waschaktivsubstanz
Beispiel 2
Handgeschirrspülmittel, Konzentrat
[0040] Zusammensetzung:
A |
Genapol LRO |
20,4 % |
C12-C14 + 7.5 EO MEE |
10,2 % |
C10-C14-LAS |
12,3 % |
Genagen CAB |
3,0 % |
Alkanolamid |
1,7 % |
Ethanol |
8,5 % |
B |
Wasser |
ad 100 % |
C |
Acticide SPX-(L) |
0,20 Gew.-% |
[0041] Die Gewichtsprozente beziehen sich auf jeweils 100 % Waschaktivsubstanz
Beispiel 3
Handgeschirrspülmittel
[0042]
A |
Hostapur SAS 60 |
20,50 % |
Genapol LRO |
4,00 % |
Genagen LAB |
0,50 % |
C8-C18 + 8 EO MEE |
6,00 % |
B |
Wasser |
ad 100 % |
C |
Acticide SPX-(L) |
0,20 Gew.-% |
[0043] Die Gewichtsprozente beziehen sich auf jeweils 100 % Waschaktivsubstanz
Beispiel 4
Hochkonzentriertes LDL-Reinigungsmittel
[0044]
A |
Hostapur SAS 60 |
33,0 % |
Genapol LRO flüssig |
30,0 % |
Fettalkanolamid |
2,0 % |
C8-C18 + 8 EO MEE |
6,6 % |
NaCl |
0,5 % |
Na2SO4 |
1,5 % |
Toluolsulfonat, Na-Salz |
0,5 % |
B |
Wasser |
|
C |
Acticide SPX-(L) |
0,20 Gew.-% |
Herstellung:
[0045] Alle Komponenten von A wurden nacheinander in B eingerührt. Abschließend durch Zugabe
von C konserviert.
Beispiel 5
Feinwaschmittel für die Handwäsche
[0046]
A |
Genapol DU 80 |
6,0 % |
Fettsäuremischung |
5,0 % |
(Prifac 7949: Palmkernöl-/Ölsäure Kaliumhydroxid (w= 85%) |
0,8 % |
Triethanolamin |
0,69 % |
Die Gewichtsprozente beziehen sich auf jeweils 100 % Waschaktivsubstanz. |
B |
Wasser (ca. 50°C) |
|
C |
Hostapur SAS 60 |
5,10 % |
Tri-Natriumcitrat-2-hydrat |
5,00 % |
D |
Ethanol |
2,00 % |
Citronensäure-1-hydrat |
0,20 % |
C8-C18 + 7,5 EO NRMEE |
6,00 % |
E |
Acticide SPX-(L) |
0,20 % |
Herstellung
[0047] Komponenten von A wurden vermischt, B dazugegeben und gut gelöst. Danach wurden die
Komponenten von C eingerührt und auf Raumtemperatur abgekühlt. Komponenten von D wurden
nacheinander hinzugefügt, abschließend durch Zugabe von E konserviert.
Chemische Beschreibung der eingesetzten Handelsprodukte
[0048]
Hostapur®SAS 60: |
sekundäres Natriumalkansulfonat (ca. 60 % WAS) |
Genapol® LRO: |
C12-C14-Natriumalkyldiglycolethersulfat (ca. 30 % WAS) |
Genagen®LAB: |
C12-C14-Alkyldimethylbetain (ca. 30 % WAS) |
Genagen® CAB: |
Cocoamidopropylbetain |
Genapol DU 080: |
C11 Oxoalkoholpolyglykolether mit 8 Ethylenoxid |
Genapol ZRO |
C12-C14-Natriumalkyltriglycolethersulfat (ca. 30 % WAS) |
C12-C14 + 7,5 EO MEE |
C12-C14-Fettsäuremethylesterethoxylat (7,5 EO) |
C8-C18 + 8 EO MEE |
C8-C18-Fettsäuremethylesterethoxylat (8 EO) |
C8-C18 + 7,5 EO MEE |
C8-C18-Fettsäuremethylesterethoxylat (7,5 EO) |
C8-C18 + 7,5 EO NRMEE |
C8-C18-Fettsäuremethylesterethoxylat (7,5 EO) -narrow range Produkt |
C10-C14-LAS |
Lineares C10-C14-Alkylbenzolsulfonat, Na-Salz |
[0049] Die obengenannten Produkte sind Handelsprodukte der Clariant GmbH
Alkanolamid Kokosfettsäurediethanolamid
Acticide® SPX-(L) Konservierungsmittel
Handelsprodukt der Fa. Thor Chemie GmbH, Speyer
Anwendungstechnische Ergebnisse
[0050] Das Reinigungsvermögen der Geschirrspülmittel wurde nach dem sogenannten "Mini-Plate"
Test, die Hautfreundlichkeit der erfindungsgemäßen Mittel nach dem "Zein-Test" ermittelt
und mit den Referenzformulierungen 1 und 2 verglichen.
Referenzformulierung 1
[0051] Zusammensetzung:
A |
Genapol ZRO |
7,00 Gew.-% |
Hostapur SAS 60 |
21,00 Gew.-% |
B |
E-Wasser |
ad 100 Gew.-% |
Referenzformulierung 2
[0052] Zusammensetzung:
A |
Genapol LRO |
21,8 % |
C10-C14-LAS |
13,2 % |
Alkanolamid |
1,7 % |
Ethanol |
8,5 % |
B |
E-Wasser |
ad 100 % |
Tabelle
Mini-Plate- und Zein-Testergebnisse |
Formulierung |
Mini-Plate |
Viskosität mPas (nach Brookfield) |
Zein-Test/mg N/100 ml |
Beispiel 1 |
16 |
300 |
161 |
Referenz 1 |
16 |
390 |
263 |
Beispiel 2 |
31 |
292 |
179 |
Referenz 2 |
34 |
gel |
203 |
Mini-Plate Test: Prüfung der schaumstabilisierenden Eigenschaften von Spülmitteln
Prinzip:
Durch Einbringen von mit Fett und Stärke (je 4,125 Gew.-% Butter, Creme fraiche, Margarine,
Olivenöl, Palmin, Rindertalg, Schweineschmalz, Sonnenblumenöl, 17 Gew.-% Roggenvollkornmehl,
5 Gew.-% Milchpulver, 45 Gew.-% Wasser, Farbmittel) beschmutzten Mini-Plates wird
der vorher durch ein Umwälzgerät erzeugte Schaum (Uhrglas) einer Spüllösung zerstört.
[0053] Zur Durchführung des Mini-Plate Tests wiegt man 1,50 g der oben beschriebenen Anschmutzung
auf je einem Uhrglas ab und verteilt sie mit Hilfe eines Löffels und eines Glasstabes
während des Abwiegens auf dem Uhrglas. Es werden auf diese Weise 15 bis 20 Uhrgläser
vorbereitet. Die Anschmutzung wird bei Raumtemperatur 30 Minuten angetrocknet.
Man legt in einer 3 Liter fassenden Kristallisierschale 2,00 g Produkt (bei einem
WAS-Gehalt unter 25 %) bzw. 1,00 g Produkt (bei einem WAS-Gehalt über 25 %) vor und
gibt 2500 ml ca. 50°C heißes Trinkwasser dazu. Diese Lösung wird in eine 5 l Kunststoffschüssel
überführt, in die bereits das Umwälzgerät eintaucht, wobei zu beachten ist, daß sich
das Spülmittel gut gelöst hat. Nach Einschalten der Heizplatte wird die Anfangstemperatur
(Soll: 47 +/- 2°C) ermittelt und mit einem über einen Rührmotor betriebenen Umwälzgerät
mit einer Umdrehungszahl von 300 rpm 1 Minute lang Schaum erzeugt. Danach entfernt
man 20 bis 25 Sekunden bei laufendem Umwälzgerät mit der Spülbürste die Anschmutzung
von einem Uhrglas.
[0054] Anschließend werden die Walzen und der Schüsselboden mit der Spülbürste 35 bis 45
Sekunden lang bei weiterhin eingeschalteten Umwälzgerät von sich absetzendem Schmutz
befreit. Dieser Vorgang (Spülen je eines Uhrglases sowie Reinigen von Walzen und Schüssel)
wird solange wiederholt, bis der Schaum zerfällt und sich bei kurzzeitigem Abstellen
des Umwälzgerätes keine zusammenhängende Schaumdecke mehr bildet.
[0055] Die Anzahl der gereinigten Mini-Plates ist proportional der Menge an eingebrachtem
Fett und Stärke und wird als Maß für die Spülleistung der Spülflotte angegeben.
Bestimmung des Zeinwertes
Prinzip
[0056] Die Löslichkeit von Zein, einem Protein aus der Hüllsubstanz des Maiskornes, in Tensidlösungen
stellt ein Maß für die Hautverträglichkeit von Tensiden dar. Beim Zeintest besteht
eine Beziehung zwischen der gelösten Zeinmenge durch Tensidlösungen und dem Vermögen
dieser Tensidlösungen, die äußersten Epidermisschichten anzulösen. Die Bestimmung
der durch das Tensid gelösten Menge an Zein erfolgt über die Bestimmung des im Zein
enthaltenen Stickstoffs nach Kjeldahl. Je höher der Stickstoff-Wert umso höher der
Anteil des gelösten Zeins und umso schlechter die Hautverträglichkeit.