[0001] Die Erfindung betrifft generell Aufzüge, und insbesondere einen Treibscheibenaufzug,
der kein mechanisches mitlaufendes Gegengewicht aufweist.
[0002] Eine derartiger Treibscheibenaufzug ist bereits aus der FR-A-2308578 bekannt.
[0003] Verschiedenste Arten von Aufzügen, zur Personen- und/oder Lastenbeförderung sind
bekannt und weitläufig im Einsatz. Aufzüge lassen sich generell in drei Klassen unterteilen,
Treibscheiben- oder Seilaufzüge, Hydraulikaufzüge und Sonderlösungen, wie z.B. Zahnstangen-,
Ketten- oder Spindelgetriebeaufzüge. Ferner sind auch Mischformen bekannt, wie z.B.
ein Hydroseilaufzug, welcher über einen Kolbenzylinderanordnung und zwischengeschaltete
Seile betätigt wird.
[0004] Bei Treibscheibenaufzügen oder Seilaufzügen wird ein Lastfördermittel, insbesondere
eine Aufzugskabine an einem Seil aufgehängt, welches über eine sogenannte Treibscheibe
geführt wird. Die Treibscheibe wird motorisch angetrieben, um die Kabine nach oben
bzw. unten zu bewegen. An dem anderen Ende des Tragmittels bzw. Seiles ist üblicherweise
ein Gegengewicht angeordnet, welches in der Regel schwerer als das Lastfördermittel
ist. Um das Lastfördermittel und das Gegengewicht in Bewegung zu versetzen, muß eine
ausreichende Reibung zwischen dem Tragseil und der Treibscheibe vorhanden sein. Die
zum Antrieb erforderliche Seilreibung wird zum einen durch die Ausgestaltung der Treibscheibe,
des Seiles und der Anzahl der Seile bestimmt, und zum anderen durch den Anpreßdruck
des Seiles gegen die Treibscheibe, welcher wiederum von der Seilspannung und somit
von dem Lastfördermittelgewicht sowie dem Gegengewicht abhängt. Üblicherweise wird
das Gegengewicht so ausgelegt, daß es etwa dem Lastfördermittelgewicht zuzüglich der
halben maximalen Zuladung entspricht. Gängige Gegengewichte werden aus Stahl, Stahlbeton
oder dergleichen hergestellt und benötigen zum einen sehr viel Raum im Aufzugsschacht
und zum anderen zur räumlichen Fixierung stabile Führungsschienen. Diese räumliche
Führung im Aufzugsschacht ist kosten- und materialintensiv. Insbesondere ist es häufig
nötig, Geschwindigkeitsbegrenzer und Fangvorrichtungen für das Gegengewicht vorzusehen,
welche weitere bauliche Maßnahmen mit erforderlichem Raum, Kosten und Material mit
sich bringen. Ferner wird durch das zusammengesetzte hohe Trägheitsmoment des Lastfördermittels
und des Gegengewichtes das Ansprechverhalten des Aufzuges stark beeinträchtigt.
[0005] Bei der Modernisierung von bestehenden Aufzugsanlagen oder bei Integration von neuen
Aufzügen in bestehenden Gebäuden, insbesondere Altbauten, stehen neben staatlichen
Auflagen häufig auch lediglich beschränkter Platz zur Verfügung.
[0006] Aus der DE-PS 105 613 ist ein Treibscheibenaufzug ohne Gegengewicht gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 bekannt. Bei dem gattungsgemäßen Treibscheibenaufzug wirkt eine manuell
einstellbare Spanneinrichtung auf einen Abschnitt eines Tragmittels. Die in das Tragmittel
eingebrachte Spannkraft wird über Umlenkrollen und ein in sich geschlossenes weiteres
Tragmittel gleichmäßig auf die zwei Treibscheiben verteilt.
[0007] Aus der Zeitschrift Liftreport, Heft 2, 1990, S. 6-8 ist ein gegengewichtsloser Treibscheibenaufzug
bekannt, bei welchem eine Treibscheibe vorgesehen ist, welche in Verbindung mit dem
Triebwerk als Spanngewicht unten in den Seilen hängend angeordnet ist.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Treibscheibenaufzug ohne Gegengewicht
mit zwei Treibscheiben derart weiterzubilden, daß eine hohe Betriebssicherheit, insbesondere
eine hohe Treibfähigkeit gewährleistet ist, während der Aufzug möglichst kompakte
Ausmaße, reduzierte Teilezahl sowie reduzierte Herste!lungs- und Montagekosten aufweisen
soll.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Treibscheibenaufzug mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst.
[0010] Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0011] Insbesondere ist in dem erfindungsgemäßen Treibscheibenaufzug die Spanneinrichtung
selbstnachstellend, d.h. selbstwirkend oder selbstjustierend bei einer ggf. auftretenden
Längung des Tragmittels. Ferner ist erfindungsgemäß der relative Umschlingungswinkel
des Tragmittels bezüglich jeder Treibscheibe größer als 180°, d.h. daß der Umschlingungswinkel
abzüglich eines beliebigen ganzzahligen Vielfachen von 360° größer als 180° ist. Schließlich
verfügt der erfindungsgemäße Treibscheibenaufzug über zumindest eine Bremseinrichtung
für zumindest eine der Treibscheiben, um die Betriebssicherheit des Aufzuges weiter
zu erhöhen. Da die Spanneinrichtung das Tragmittel nach dem Ablauf von der zweiten
Treibscheibe beaufschlagt, wirkt die eingebrachte Kraft unmittelbar als Anpreßkraft
des Tragmittels bezüglich der Treibscheibe, so daß eine insgesamt geringer ausgelegte
Spannung des Aufzugsschachtes oder des auszustattenden Gebäudes erreicht werden kann.
[0012] Bevorzugt weist der Treibscheibenaufzug ohne Gegengewicht, welcher in einem Aufzugschacht
geführt wird ein Lastfördermittel, ein flexibles Tragmittel, zumindest zwei motorisch
angetriebene Treibscheiben und eine Spanneinrichtung auf, welche eine erforderliche
Spannung in das Tragmittel einbringt. Insbesondere ist das Lastfördermittel eine Aufzugskabine
und das flexible Tragmittel sind insbesondere Seile, welche nacheinander um die zwei
Treibscheiben gewickelt sind. Durch das Bereitstellen von zwei Treibscheiben in Kombination
mit der nachgeschalteten Tragmittelspanneinrichtung ist die erzeugte Haftreibung zwischen
dem Tragmittel und den Treibscheiben größer als die Gewichtskraft des maximal beladenen
Lastfördermittels, wodurch auf die Verwendung eines voluminösen und schweren Gegengewichtes
verzichtet werden kann, wobei die zulässigen Belastungsgrenzen des Tragmittels sowie
der Treibscheibe, insbesondere der Treibscheibenrille nicht überschritten werden.
Durch den Wegfall des Gegengewichtes wird vorteilhafterweise das Risiko eines nach
oben stürzenden Aufzuges eliminiert, welches bei herkömmlichen Treibscheibenaufzügen
insbesondere aus der Tatsache resultiert, daß das Gegengewicht üblicherweise schwerer
ausgelegt ist als das Lastfördermittel.
[0013] Der erfindungsgemäße Aufzug ermöglicht eine sehr kompakte Bauweise, wobei insbesondere
sämtliche Komponenten im Aufzugsschacht selbst untergebracht werden können.
[0014] Die erforderliche Seilspannung kann über eine an einem Seilende vorgesehene Spanneinrichtung
bereitgestellt werden, z.B. eine hydraulische oder pneumatische Spanneinrichtung,
welche z.B. am Boden des Aufzugsschachtes montiert sein kann. Insbesondere bevorzugt
wird jedoch die erforderliche Spannung des Tragmittels über eine kraftbeaufschlagte
Umlenkscheibe erreicht, wobei die kraftbeaufschlagte Umlenkscheibe ebenfalls dazu
dienen kann, den Umschlingungswinkel des Tragmittels um die Treibscheiben herum zu
erhöhen.
[0015] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Treibscheibenaufzuges ist
jeweils ein Ende des Tragmittels mit dem Lastfördermittel verbunden. Somit wird jeder
Abschnitt des Tragmittels mit derselben Geschwindigkeit bewegt wie das Lastfördermittel.
Bevorzugt ist die Befestigung der Enden des Tragmittels für beide Enden einstückig
ausgebildet, d.h. daß insbesondere bevorzugt das Tragmittel eine geschlossene Schlaufe
bildet. Alternativ können auch für die beiden Enden des Tragmittels separate Anbringungsorte
vorgesehen sein, wobei diese insbesondere voneinander versetzt sein können, um gegebenenfalls
einen versetzten Schwerpunkt auszugleichen. Bei versetzter Befestigung der Enden des
Tragmittels am Lastfördermittel sollte bei der Auslegung darauf geachtet werden, daß
das nach oben fortlaufende Ende des Tragmittels im wesentlichen oberhalb des Schwerpunktes
des Lastfördermittels angebracht wird.
[0016] Alternativ ist es bevorzugt, daß jeweils ein Ende des Tragmittels am Boden und am
oberen Ende des Aufzugsschachtes befestigt ist, wodurch ein stationäres Tragmittel
gebildet wird. Diese Anordnung ist insbesondere vorteilhaft, da wenig Tragmittelmaterial
benötigt wird. Ferner kann mit dieser Anordnung die komplette Antriebseinrichtung,
gegebenenfalls einschließlich der Aufzugssteuerung, am Lastfördermittel befestigt
werden, d.h. sämtliche bewegbaren Teile können sich am Lastfördermittel befinden,
und sind somit leicht zu installieren und zu warten, wobei weder am oberen noch am
unteren Ende ein Maschinenraum oder dergleichen benötigt wird, um die Aufzugsmaschinerie
aufzunehmen.
[0017] Bevorzugt weist der Treibscheibenaufzug zumindest eine weitere Umlenkscheibe auf,
zum einen, um eine bessere Symmetrie des Tragmittelverlaufes zu gewährleisten, und
um zum anderen den Umschlingungswinkel der Treibscheiben zu erhöhen. Insbesondere
bevorzugt ist an dem Lastfördermittel eine Umlenkrolle vorgesehen, um das Lastfördermittel
indirekt oder flaschenzugartig aufzuhängen, so daß die durch das Lastfördermittel
bewirkte Kraft jeweils hälftig auf zwei nach oben verlaufende Tragmittelabschnitte
verteilt ist. Diese Umlenkrolle ist bevorzugt als eine Freilaufumlenkrolle und/oder
eine Doppelumlenkgegenlaufrolle ausgebildet, wobei diese gleiche oder gegebenenfalls
unterschiedliche Radien aufweisen kann. Durch das Bereitstellen solch einer Umlenkrolle
an dem Lastfördermittel ist es möglich, die Abmessungen und Auslegungen der übrigen
Bestandteile zu reduzieren, insbesondere ist es für die Antriebseinrichtung ausreichend,
bei doppelter Drehzahl bzw. doppelter Treibfähigkeit ein faktisch lediglich halb so
großes Antriebsdrehmoment vorzusehen.
[0018] Die Treibscheiben des Aufzuges können über einen gemeinsamen Motor angetrieben werden,
unter Verwendung eines geeigneten Übersetzungsgetriebes, gegebenenfalls mit einer
Kupplung für die beiden Treibscheiben, es ist jedoch bevorzugt, daß jede einzelne
der Treibscheiben über einen eigenen Motor angetrieben wird. Hier können insbesondere
Elektromotoren, Hydromotoren und dergleichen zum Einsatz kommen. Insbesondere wird
derzeit ein Hydromotor bevorzugt, welcher einen möglichst geräuscharmen Betrieb ermöglicht,
bedingt durch das Nichtvorhandensein einer Getriebeeinrichtung. Der Motor kann auch
als Bremseinrichtung dienen und ist in diesem Fall bevorzugt mit einem Speicher verbunden,
um die bei der Senkfahrt des Lastenfördermittels entstehende Bremsenergie für einen
späteren Hebevorgang zu speichern. Somit wirkt der Motor als Bremseinrichtung in der
Weise eines Generators, wobei die erzeugte Energie teilweise in einem geeigneten Speicher
gespeichert werden kann, wie zum Beispiel einem Druck- oder Hydraulikspeicher in dem
Fall eines Hydromotors, wobei jedoch zum Beispiel bei einem Elektromotor auch eine
Batterie oder andere geeignete Speichermittel zum Einsatz kommen können. Somit läßt
sich ein energieeffizienterer Aufzug bereitstellen, welcher vom Wirkungsgrad, abgesehen
von den Speicherverlusten und/oder von der erforderlichen Antriebsleistung, im wesentlichen
einem Aufzug mit Gegengewicht entspricht, ohne jedoch die Nachteile, insbesondere
die Raumanforderungen eines Gegengewichtsaufzuges aufzuweisen.
[0019] Die Tragmittel-spannende Umlenkscheibe wird bevorzugt über einen gewichtsversehenen
Hebelmechanismus, eine Hydraulikeinrichtung, eine pneumatische Einrichtung oder über
einen Elektromotor kraftbeaufschlagt. Je nach Anfordung kann somit die Kraftbeaufschlagung
gesteuert oder eingestellt werden, wobei ebenfalls eine durch Materialermüdung bedingte
Tragmittelausdehnung ausgeglichen werden kann. In besonders vorteilhafter Weise können
die Treibscheiben und die Tragmittelspanneinrichtung somit auch räumlich voneinander
getrennt angebracht werden. Es ist des weiteren bevorzugt, daß die in dem Tragmittel
erzeugte Spannung, d.h. daß insbesondere die auf die Tragmittel-spannende Umlenkscheibe
wirkende Kraft abhängig von der Zuladung des Lastfördermittels ist. Zu diesem Zweck
ist eine Gewichtserfassungseinrichtung im bzw. am Lastfördermittel vorgesehen, welche
mechanisch, elektrisch oder anderweitig mit einer Steuereinrichtung verbunden ist,
welche wiederum die erforderliche Tragmittelspannung ermittelt und diese über die
Spanneinrichtung in das Tragmittel einbringt.
[0020] Der Treibscheibenaufzug ist bevorzugt mit einer Tragmittelspannungserfassungseinrichtung
bereitgestellt, welche bei Unterschreiten einer vorbestimmten Tragmittelspannung eine
Sicherheitseinrichtung aktiviert. Insbesondere wird bei Nachlassen derTragmittelspannung
die Bewegung des Lastfördermittels arretiert, z.B. durch in der Führung des Lastfördermittels
bereitgestellte Klinken oder Rasten, welche als Sicherheitseinrichtung unmittelbar
aktiviert werden, wenn die Tragmittelspannung unter einen vorbestimmten Wert abgefallen
ist.
[0021] Die Treibmittel-spannende Einrichtung ist bevorzugt am Boden des Aufzugsschachtes
vorgesehen.
[0022] Die Treibscheiben des Treibscheibenaufzuges sind bevorzugt fest im oberen Abschnitt
oder über dem oberen Abschnitt, in einem dafür vorgesehenen Maschinenraum angeordnet,
können jedoch ebenfalls am unteren Ende oder unterhalb des Aufzugsschachtes montiert
werden, wenn die räumlichen Gegebenheiten dies entsprechend fordern.
[0023] Die Tragmittel-spannende Einrichtung und/oder die Treibscheiben können auch am Lastfördermittel
selbst befestigt sein, d.h. sich mit diesem bewegen. Insbesondere können die einzelnen
Scheiben zu einer Tragmittel-spannenden Antriebseinheit kombiniert werden, welche
als Gesamtes an dem Lastfördermittel befestigt wird. Durch eine solche Anordnung der
Treibscheiben und/oder der Spanneinrichtung kann der erforderliche Bauraum weiter
reduziert werden. Desweiteren kann die Aufzugsschachthöhe in einer solchen Ausgestaltung
optimal ausgenutzt werden.
[0024] Bevorzugt umläuft das Tragmittel nacheinander die Treibscheiben mit jeweils einem
Umschlingungswinkel von 180°, welcher bevorzugt bis zu 270° beträgt. Durch diesen
hohen Umschlingungswinkel wird gewährleistet, daß selbst bei stark beladenem Lastfördermittel
das Anfahren und Abbremsen sicher gewährleistet wird, ohne daß das Tragmittel mit
Bezug auf die Treibscheiben gleitet, auch bei hohen Geschwindigkeiten. Somit wird
ein schnelles Ansprechen der Aufzugsmaschinerie gewährleistet.
[0025] Der motorische Antrieb der Treibscheiben kann ebenfalls als Bremseinrichtung verwendet
werden, es ist jedoch bevorzugt, daß für zumindest eine der Treibscheiben eine separate
Bremseinrichtung bereitgestellt ist, um die Bewegung der Treibscheibe, und somit des
über die Treibscheibe und des Tragmittel-angetriebenen Lastfördermittels abzubremsen,
und insbesondere dessen Position zu sichern.
[0026] Schließlich ist es bevorzugt, daß die Spanneinrichtung, die Treibscheiben und das
Tragmittel in einer Ebene angeordnet sind, welche neben und/oder hinter dem Lastfördermittel
angeordnet ist. Somit ist weder unterhalb noch oberhalb der ausnutzbaren Schachthöhe
Raum erforderlich, so daß eine noch kompaktere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Aufzuges ermöglicht wird.
[0027] Weitere Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Treibscheibenaufzuges ergeben
sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung einiger bevorzugter Ausführungsformen,
welche lediglich beispielhaft und als nicht-beschränkend anzusehen ist, und mit Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung erfolgt.
[0028] Figur 1 zeigt eine Längsschnittansicht eines Aufzugsschachtes, in welchem ein bevorzugter
Treibscheibenaufzug gemäß der Erfindung angeordnet ist.
[0029] Figur 2 zeigt eine ähnliche Ansicht wie Figur 1, wobei jedoch oberhalb des Aufzugsschachtes
ein Maschinenraum vorgesehen ist, und in dem Maschinenraum und dem Aufzugsschacht
eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Treibscheibenaufzuges montiert
ist.
[0030] Figuren 3A und 3B zeigen Querschnittsansichten durch den in Figur 1 bzw. in Figur
2 gezeigten Schacht, wobei Figur 3A die Details der Motor-angetriebenen Treibscheiben
und Figur 3B Details der Spanneinrichtung darstellt.
[0031] Figur 4 ist eine Längsschnittansicht ähnlich zu Figur 1, wobei jedoch eine alternative
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Treibscheibenaufzuges montiert ist.
[0032] Figur 5 ist eine weitere Längsschnittansicht ähnlich wie Figur 1 einer weiteren erfindungsgemäßen
bevorzugten Ausführungsform, wobei insbesondere ein versetzter Schwerpunkt berücksichtigt
ist.
[0033] Figur 6 zeigt eine besondere Anwendung einer bevorzugten Ausführungsform des Treibscheibenaufzuges
gemäß der vorliegenden Erfindung.
[0034] Figuren 7A und 7B zeigen eine weitere Längsschnittansicht eines Aufzugsschachtes
mit zwei weiteren bevorzugten Ausführungsformen des Treibscheibenaufzuges darin montiert.
[0035] Figur 8 zeigt eine weitere Längsschnittansicht eines Aufzugsschachtes mit noch einer
weiterten bevorzugten Ausführungsform des Treibscheibenaufzuges darin montiert.
[0036] In Figur 1 ist ein aus Mauern 2 gebildeter Aufzugsschacht 1 ohne Maschinenraum dargestellt.
In dem Schacht 1 ist eine rahmenförmige Gerüstkonstruktion 3 montiert, welche zwei
Führungsschienen 4, mehrere Bügel 5 sowie zwei Querträger 6 und 7 aufweist. Die Querträger
6 und 7 sind im wesentlichen im oberen und unteren Ende des Schachtes 1 in die Mauern
2 eingelassen oder an den Führungsschienen montiert, und erstrecken sich im wesentlichen
über die gesamte Schachtbreite. Zwischen den Querträgern 6 und 7 erstrecken sich Führungsschienen
4, welche ein Lastfördermittel, in der gezeigten Ausführungsform eine Aufzugskabine
12 nach oben und unten bewegbar führen. Die Aufzugskabine 12 ist bei 16 mit einem
Ende eines Tragmittels 15 verbunden. In der gezeigten Ausführungsform ist das Tragmittel
15 aus drei Stahlseilen gebildet, welche am Befestigungspunkt bei einem geringen Abstand
relativ zueinander an der Aufzugskabine befestigt sind. Ausgehend von der Aufzugskabine
12 erstreckt sich das Tragmittel 15 im wesentlichen senkrecht nach oben zu einer ersten
Treibscheibe 8, welche über einen Elektromotor 10 angetrieben wird. Das Tragmittel
15 umschlingt die Treibscheibe 8 und wird weitergeführt über eine Umlenkscheibe 13
zu einer zweiten Treibscheibe 9 mit einem zweiten antreibenden Elektromotor 11. Ausgehend
von der zweiten Treibscheibe 9 wird das Tragmittel 15 über eine weitere Umlenkscheibe
14 nach unten geführt. In der gezeigten Ausführungsform sind die Treibscheiben 8,
9 und die Umlenkscheiben 13, 14 über eine Rahmenkonstruktion an dem oberen Querträger
6 montiert. Nach der zweiten Umlenkscheibe 14 verläuft das Tragmittel 15 im wesentlichen
senkrecht nach unten zu einer Spannvorrichtung 17. In der gezeigten Ausführungsform
umfaßt die Spannvorrichtung 17 eine Umlenkscheibe 18, welche über einen Hebelmechanismus
von einem Gewicht 19 kraftbeaufschlagt ist. Das Tragmittel 15 ist um die Umlenkscheibe
18 herum gewunden, und ist mit dem anderen Ende ebenfalls an der Aufzugskabine 12
befestigt. In der gezeigten Ausführungsform erfolgt die Befestigung des zweiten Endes
an der Aufzugskabine 12 über einen Auslösefedermechanismus 22, welcher z.B. bei Bruch
eines der Seile eine Auffangeinrichtung aktiviert, welche verhindert, daß die Aufzugskabine
12 bewegt wird, wenn Versagen eines der Tragseile vorliegt.
[0037] Die in Figur 2 gezeigte Ausführungsform ist generell ähnlich zu der in Figur 1 gezeigten,
und die Beschreibung derselben Bestandteile wird hierin zum Zwecke der Verknappung
ausgelassen. In der Ausführungsform, die in Figur 2 gezeigt ist, sind die Treibscheiben
8, 9 mit den zugehörigen Motoren 10, 11 sowie die Umlenkscheiben 13 und 14 in einem
über dem Aufzugsschacht befindlichen Maschinenraum untergebracht. Ferner wird in der
in Figur 2 gezeigten Ausführungsform die Tragmittelspanneinrichtung 17 über einen
hydraulischen oder pneumatischen Zylinder 20 kraftbeaufschlagt. Insbesondere bei einer
hydraulisch oder pneumatisch gesteuerten Spanneinrichtung kann eine Zuladungs-abhängige
Seilspannung über eine nicht gezeigte Steuerung in einfacher Weise erreicht werden.
[0038] Aus den Querschnittsansichten der Figuren 3A und 3B ergibt sich, daß das Tragmittel
15, die Treibscheiben 8,9 sowie die Spanneinrichtung 17 im wesentlichen neben der
Aufzugskabine 12 im bzw. am Aufzugsschacht 1 montiert sind, wobei ausreichend Platz
für die Aufzugskabine 12 verbleibt, und diese nicht von einer herabstürzenden Treibscheibe
bzw. Umlenkscheibe getroffen werden kann. Aus den Figuren 3A und 3B ergibt sich ferner,
daß die Treibscheiben 8, 9 sowie die Umlenkscheibe 18 der Spanneinrichtung 17 zum
Führen von mehreren Seilen ausgelegt sind, welche gemeinsam das Tragmittel 15 bilden.
Bei einer insbesondere bevorzugten, nicht gezeigten Ausführungsform umfaßt die Spanneinrichtung
jeweils eine einzelne gelagerte Scheibe für jeweils ein Seil des Tragmittels, so daß
jeder Bestandteil des Tragmittels für sich genommen auf eine spezifische Seilspannung
gebracht werden kann, wodurch die Produktionstoleranzen bei der Herstellung von Tragmitteln
gröber gesteckt werden können.
[0039] In den Querschnittsansichten der Figuren 3A und 3B ist ein Elektromotor 11 durch
einen Hydromotor 11 ersetzt, wobei desweiteren für die Treibscheibe 9 eine Bremseinrichtung
30 vorgesehen ist. Des weiteren ist die Spanneinrichtung hier sowohl mit einem Gewicht
19 als auch mit einem pneumatischen bzw. hydraulischen Spannzylinder 20 gezeigt.
[0040] Bei der in Figur 4 gezeigten Ausführungsform sind die Treibscheiben 8, 9 am unteren
Ende des Aufzugsschachtes 1 montiert, während am oberen Ende des Aufzugsschachtes
lediglich eine weitere freilaufende Umlenkscheibe 25 vorgesehen ist. In der gezeigten
Ausführungsform wird eine der Umlenkscheiben 13, 14 als kraftbeaufschlagte Umlenkscheibe
18 der Spanneinrichtung 17 ausgebildet. In der gezeigten Ausführungsform dient insbesondere
die Umlenkscheibe 13 zum einen dazu, den Umschlingungsgrad der Treibscheibe 8 zu erhöhen.
Die Umlenkscheibe 18 bringt über die Zylinder/Kolbeneinrichtung 20 eine entsprechende
Zugspannung in das Tragmittel 15 ein. Selbstverständlich könnte die Antrieb-Umlenk-
und Tragmittelspannanordnung auch in einer Schachtgrube unterhalb des Aufzugsschachtes
untergebracht werden (nicht gezeigt).
[0041] In Figur 5 ist eine abgewandelte Ausführungsform dargestellt, bei welcher das Tragmittel
15 an unterschiedlichen Orten an der Aufzugskabine 12 befestigt ist. Das eine Ende
des Tragmittels 15 ist im wesentlichen mittig am oberen Ende der Aufzugskabine 12
befestigt. Die Aufzugskabine wird wie in den vorangegangenen Ausführungsformen über
eine Führungsschiene 4 innerhalb des Aufzugsschachtes 1 geführt. Da die Aufzugskabine
12 an einer Seite mit einer Türe versehen ist, ist der Schwerpunkt der Aufzugskabine
12 bezüglich der Mittelachse leicht verschoben. Ausgehend von dem Aufhängungspunkt
der Aufzugskabine erstreckt sich das Tragmittel 15 senkrecht nach oben zu der ersten
Treibscheibe 8, umwickelt diese mit einem Umschlingungswinkel von etwa 260°, um dann
der Form eines Fragezeichens folgend die zweite Treibscheibe 9, ebenfalls mit einem
Umschlingungswinkel von etwa 260° zu umschlingen, wonach das Tragmittel 15 nach oben
zu einer Umlenkscheibe 13 geführt wird. Die beiden Treibscheiben 8, 9 werden über
die Motoren 10, 11 entsprechend der Ansicht in umgekehrter Richtung angetrieben. Ausgehend
von der Umlenkscheibe 13 wird das Tragmittel weiter über eine Umlenkscheibe 14 senkrecht
nach unten geführt zu der Umlenk-Spannvorrichtung 17, welche in der gezeigten Ausführungsform
aus einem Pneumatikzylinder 19 und einer Umlenkscheibe 18 gebildet ist. Ausgehend
von der Umlenkscheibe 18 wird das Tragmittel 15 weiter fortgesetzt zu der Aufzugskabine
12. Die Befestigung des zweiten Endes des Tragmittels 15 erfolgt über eine Tragmittelspannungserfassungseinrichtung
22, wobei das Ende derart am Aufzugskorb montiert ist, daß die Verschiebung des Schwerpunktes
durch die nach unten wirkende Kraft des Tragmittels ausgeglichen wird.
[0042] In Figur 6 ist eine besondere Anwendung eines bevorzugten Treibscheibenaufzuges dargestellt,
welcher zur Montage des Aufzuggerüstes selber verwendet werden kann. Hierzu wird zuerst
die Treibscheibenumlenkeinrichtung z.B. in dem Maschinenraum oberhalb des Aufzugsschachtes
montiert. Nachfolgend wird am Boden des Aufzugsschachtes die Spanneinrichtung montiert,
wonach in einfacher Weise das Tragmittel um die einzelnen Scheiben herum angeordnet
werden kann, um abschließend über die Spanneinrichtung vorgespannt zu werden. Insbesondere
bei dieser Anwendung ist es vorteilhaft, daß keine schwer zu führende Gegengewichte
vorhanden sind, da die Führungsschienen in dem Aufzugsschacht schrittweise mit nach
oben Bewegung des Aufzuges selbst konzipiert und konstruiert werden können. Somit
kann das System bereits im Baustadium als Montageaufzug eingesetzt werden, wodurch
eine erheblich Kostenreduzierung erreicht werden kann. Insbesondere ist der Grundrahmen
des Lastfördermittels hierbei derart ausgestaltet, daß an ihm eine Vorrichtung angebracht
werden kann, mit welcher es möglich ist, weiter oben liegende Schienenstücke aufzusetzen,
um somit den Baufortschritt ohne die sonst üblichen, erforderlichen Montageplattformen
voranzutreiben. Um ein zu hohes Verfahren des Rahmens, d.h. ein Herausspringen aus
den bereits montierten Führungsschienen auszuschließen, sind entsprechende, nicht
gezeigte Sensoren sowie eine mechanische Sicherheitseinrichtung bereitgestellt, welche
die Hubbewegung unmittelbar unterbrechen, sobald das bisher installierte Schienenende
erreicht ist.
[0043] Figuren 7A und 7B zeigen zwei weitere bevorzugte Ausführungsformen, bei welchen das
Tragmittel fest zwischen dem oberen und dem unteren Aufzugsschachtende eingespannt
ist. Bei der in Figur 7A (linke Hälfte) gezeigten Ausführungsform ist das Tragmittel
15 am oberen Ende des Aufzugsschachtes 1, insbesondere an dem Querträger 6 befestigt,
erstreckt sich von dort nach unten zu einer ersten, motorisch angetriebenen Treibscheibe
8, und von dieser zu der zweiten Treibscheibe 9, wobei das Tragmittel 15 die Treibscheiben
8, 9 in einer im wesentlichen S-Form umschlingt, so daß jeweils ein Umschlingungswinkel
von etwa 250° erreicht wird. In der gezeigten Ausführungsform sind die Treibscheiben
8, 9 fest, jedoch natürlich drehbar mit der Aufzugskabine 12 verbunden. Von der zweiten
Treibscheibe 9 setzt sich das Tragmittel 15 senkrecht nach unten fort zu einer ebenfalls
an der Aufzugskabine 12 montierten Spanneinrichtung 17, welche wiederum aus einer
Umlenkscheibe, einem Hebel und einem Hydraulikzylinder 20 gebildet ist. Insbesondere
bei dieser Ausgestaltung kann eine Zuladungs-abhängige Seilspannung besonders einfach
erreicht werden. In der gezeigten Ausführungsform ist unterhalb des Spannungskraft-erzeugenden
Zylinders 20 eine Tragmittelspannungserfassungseinrichtung 34 bereitgestellt, welche
bei Versagen des Tragmittels anspricht. Ausgehend von der kraftbeaufschlagten Umlenkscheibe
18 wird das Tragmittel 15 weiter über eine zusätzliche Umlenkscheibe 13 geführt, von
welcher das Tragmittel zu dem unteren Rahmenelement 7 geführt wird, welches sich am
unteren Ende des Aufzugsschachtes befindet. Bei der Ausführungsform von Figur 7B (rechte
Hälfte) befinden sich ebenfalls die Treibscheiben 8, 9 drehbar, jedoch fest an der
Aufzugskabine montiert. Jedoch ist in der gezeigten Ausführungsform die Seilspanneinrichtung
17 als separate Einrichtung am Boden des Aufzugsschachtes vorgesehen, wobei in der
gezeigten Ausführungsform die Spanneinrichtung 17 eine unmittelbar auf das Tragmittel
wirkende, hydraulische oder pneumatische Spanneinrichtung 17 ist. In der gezeigten
Ausführungsform umfaßt diese Spanneinrichtung auch die Tragmittelspannungserfassungseinrichtung
34, welche mit der Aufzugssteuerung (nicht gezeigt) verbunden ist.
[0044] Figur 8 zeigt schließlich noch eine weitere bevorzugte Ausführungsform, bei welcher
ebenfalls das eine Ende des Tragmittels am oberen Ende des Aufzugsschachtes festgelegt
ist. Das andere Ende des Tragmittels ist in der gezeigten Ausführungsform oberhalb
eines an dem Boden des Aufzugsschachtes montierten Gehäuses befestigt, welches zur
Aufnahme von Treibscheiben, Spanneinrichtung etc. dient. Obwohl nicht dargestellt,
ist es ebenfalls möglich, das andere Ende des Tragmittels unmittelbar am Boden des
Aufzugsschachtes 1 zu befestigen. Die Treibscheibenanordnung und die Spanneinrichtung
entsprechen im wesentlichen der in Figur 4 gezeigten Ausführungsform. In der gezeigten
Ausführungsform ist der Motor 10 als ein Hydromotor vorgesehen, welcher über Leitungen
130 mit einem Ventilgehäuse 125 verbunden ist. Das Ventilgehäuse ist mit einem Antriebsaggregat
110 verbunden, welches eine Pumpe 115 sowie einen Elektromotor 120 umfaßt. Ferner
ist an dem Ventilgehäuse 125 ein Druckspeicher 135 angeschlossen, welcher bei entsprechender
Ventilschaltung den Hydromotor 10 versorgt, bzw. von diesem gespeist wird. Der Fachmann
wird erkennen, daß in analoger Weise auch andere Antriebs- und Speichermittel, wie
zum Beispiel ein Elektromotor in Kombination mit einer Batterie verwendet werden können.
Somit wird bei einer Senkfahrt des Lastfördermittels 12 das Tragmittel 15 den Hydromotor
10 unter Bremswirkung antreiben, so daß dieser den erzeugten Druck über die Leitungen
130 und das Ventilgehäuse 125 zu dem Speicher 135 speist. Bei einem späteren Hebevorgang
kann dann die im Speicher 135 gespeicherte Energie erneut dem Hydromotor 10 über das
Ventilgehäuse 125 zugeführt werden, um das Antriebsaggregat 110 zu entlasten.
[0045] Ferner ist in der gezeigten Ausführungsform eine Umlenkreinrichtung 104 an dem Lastfördermittel
vorgesehen. In der gezeigten Ausführungsform handelt es sich um eine Doppelgegenlaufumlenkrolle
bzw. um zwei gegenläufig vorgesehene Umlenkrollen, die in der gezeigten Ausführungsform
den gleichen Durchmesser aufweisen und an lediglich einer Welle gelagert sind, wobei
dies jedoch nicht zwingend erforderlich ist. Das Tragmittel 15 erstreckt sich von
dem Befestigungspunkt am oberen Ende des Aufzugsschachtes nach unten zu dieser Umlenkrolle
104, wird von dort nach oben umgelenkt zur Umlenkscheibe 25 und wird von dort nach
unten zu den Treibscheiben weitergeführt. Nach der Umschlingung der zwei Treibscheiben
8 und 9 wird das Tragmittel zur Selbstspanneinrichtung 17 geführt, um von dort erneut
nach oben weitergeführt zu werden zu dem gegenläufig vorgesehenen Teil der Umlenkeinrichtung
104, um dort erneut umgelenkt zu werden zu dem Befestigungspunkt am unteren Ende des
Aufzugsschachtes. Durch die so vorgesehene Tragmittelführung wird das Lastfördermittel
12 indirekt oder in der Art eines Flaschenzuges aufgehängt, so daß sich die Gewichtskraft
auf die jeweiligen nach oben ablaufenden Tragmittelabschnitte jeweils hälftig verteilt.
Somit lassen sich die übrigen Aggregate, wie zum Beispiel die Treibscheiben und der
Motor entsprechend schwächer auslegen, wobei insbesondere für den Motor gilt, daß
bei doppeltem Durchsatz oder bei doppelter Drehzahl lediglich das halbe Antriebsdrehmoment
erforderlich ist. Bezüglich der anderen Merkmale dieser Ausführungform wird auf die
vorangegangenen Ausführungsformen verwiesen.
[0046] Obwohl einige spezifische Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung im vorangegangenen
dargestellt wurden, ist es dem Durchschnittsfachmann offensichtlich, daß verschiedenste
Anordnungen der Treibscheiben, Umlenkscheiben und der Spanneinrichtung möglich sind,
welche jedoch auf demselben erfindungsgemäßen Konzept basieren. Zusammenfassend läßt
sich mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Treibscheibenaufzuges ein kompakter
Aufzug realisieren, der selbst bei beengten baulichen Verhältnissen einsetzbar ist,
welcher sich durch einen infolge des fehlenden Gegengewichtes und des vormontierten
Trägermoduls als Antriebseinheit stark reduzierten Montageaufwand auszeichnet, bei
dem aufgrund des fehlenden Gegengewichtes ein Sturz nach oben bei unterbesetzter Kabine
ausgeschlossen ist, und welches somit ein erhebliche höheres Sicherheitsniveau als
bisherige Treibscheibenaufzüge aufweist. Der Antrieb ist im Bedarfsfall innerhalb
des Schachtes montierbar, wodurch eine Integration auch in Altbauten ohne große bauliche
Maßnahmen möglich ist.
1. Treibscheibenaufzug ohne Gegengewicht, welcher in einem Aufzugsschacht (1) geführt
wird, umfassend ein Lastfördermittel (12), insbesondere eine Aufzugskabine, ein flexibles
Tragmittel (15), insbesondere Seile, zumindest zwei bezüglich des Tragmittels hintereinander
geschaltete motorisch angetriebene Treibscheiben (8,9) und eine Spanneinrichtung (17),
welche eine erforderliche Spannung in das Tragmittel (15) einbringt und den zwei Treibscheiben
nachgeschaltet ist.
2. Treibscheibenaufzug nach Anspruch 1, bei welchem die Spanneinrichtung (17) eine kraftbeaufschlagte
Umlenkscheibe (18) aufweist.
3. Treibscheibenaufzug nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem je ein Ende des Tragmittels
(15) mit dem Lastfördermittel (12) verbunden ist.
4. Treibscheibenaufzug nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem jeweils ein Ende des Tragmittels
(15) am Boden und am oberen Ende des Aufzugsschachtes (1) befestigt ist.
5. Treibscheibenaufzug nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei welchem zumindest
eine weitere Umlenkscheibe (13,14,104) vorgesehen ist, insbesondere eine an dem Lastfördermittel
festgelegte Umlenkrolle (104) zur Aufhängung des Lastfördermittels, bevorzugt vorgesehen
als eine Freilaufumlenkrolle und/oder als eine Doppel-Umlenk-Gegenlaufrolle.
6. Treibscheibenaufzug nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei welchem jede Treibscheibe
(8,9) über einem eigenen Motor (10,11,11'), insbesondere Elektromotor (10,11) oder
Hydromotor (11'), angetrieben wird, insbesondere auch als Bremseinrichtung dienend,
die gegebenenfalls mit einem Speicher verbunden ist, um die bei der Senkfahrt des
Lastfördermittels entstehende Bremsenergie für einen späteren Hebevorgang zu speichern.
7. Treibscheibenaufzug nach einem der Ansprüche 2 bis 6, bei welchem die Tragmittel-spannende
Umlenkscheibe (18) über einen gewichtsversehenen Hebelmechanismus (19), eine Hydraulikeinrichtung
(20), eine pneumatische Einrichtung oder über einen Elektromotor kraftbeaufschlagt
wird.
8. Treibscheibenaufzug nach einem der Ansprüche 2 bis 6, bei welchem die auf die Tragmittel-spannende
Umlenkscheibe (18) wirkende Kraft abhängig von der Zuladung des Lastfördermittels
(12) ist.
9. Treibscheibenaufzug nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei welchem eine Tragmittelspannungserfassungseinrichtung
(22,34) vorgesehen ist, welche bei Unterschreiten einer vorbestimmten Tragmittelspannung
eine Sicherheitseinrichtung aktiviert.
10. Treibscheibenaufzug nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei welchem die Tragmittel-spannende
Einrichtung (17) am Boden des Aufzugsschachtes (1) vorgesehen ist.
11. Treibscheibenaufzug nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei welchem die Treibscheiben
(8,9) fest im oberen/unteren Abschnitt bzw. über dem oberen/unter dem unteren Ende
des Aufzugsschachtes (1) montiert sind.
12. Treibscheibenaufzug nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei welchem die Treibscheiben
(8,9) und/oder die Tragmittel-spannende Einrichtung (17) am Lastfördermittel (12)
angebracht sind, d.h. sich mit dem Lastfördermittel (12) bewegen bzw. bewegt.
13. Treibscheibenaufzug nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei welchem der Umschlingungswinkel
des Tragmittels (15) um jede Treibscheibe (8,9) > 180° ist, und insbesondere bis zu
270° beträgt.
14. Treibscheibenaufzug nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei welchem ferner eine
Bremseinrichtung für zumindest eine der Treibscheiben (8,9) vorgesehen ist.
15. Treibscheibenaufzug nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei welchem sich die
Spanneinrichtung (17), die Treibscheiben (8,9) und das Tragmittel (15) in einer Ebene
erstrecken, welche neben und/oder hinter dem Lastfördermittel (12) angeordnet ist.
1. Traction-sheave elevator without counterweight, which is guided in an elevator shaft
(1), comprising a load-conveying means (12), in particular an elevator car, a flexible
carrying means (15), in particular ropes, at least two motor-driven traction sheaves
(8, 9) connected one behind the other relative to the carrying means, and a tensioning
device (17), which introduces a requisite tension into the carrying means (15) and
is connected downstream of the two traction sheaves.
2. Traction-sheave elevator according to Claim 1, in which the tensioning device (17)
has a deflection sheave (18) to which force is applied.
3. Traction-sheave elevator according to Claim 1 or 2, in which in each case an end of
the carrying means (15) is connected to the load-conveying means (12).
4. Traction-sheave elevator according to Claim 1 or 2, in which in each case an end of
the carrying means (15) is fastened to the bottom of the elevator shaft (1) and to
the top end of the elevator shaft (1).
5. Traction-sheave elevator according to one of the preceding claims, in which at least
one further deflection sheave (13, 14, 104) is provided, in particular a deflection
pulley (104) secured to the load-conveying means and intended for suspending the load-conveying
means, preferably provided as a freewheeling deflection pulley and/or as a double
deflection contrarotating pulley.
6. Traction-sheave elevator according to one of the preceding claims, in which each traction
sheave (8, 9) is driven via a separate motor (10, 11, 11'), in particular an electric
motor (10, 11) or hydraulic motor (11'), in particular also serving as braking device,
which if need be is connected to an accumulator so that the braking energy produced
during the lowering travel of the load-conveying means is stored for a subsequent
elevating operation.
7. Traction-sheave elevator as claimed in one of Claims 2 to 6, in which force is applied
to the carrying-means-tensioning deflection sheave (18) via a lever mechanism (19)
provided with a weight, via a hydraulic device (20), a pneumatic device or via an
electric motor.
8. Traction-sheave elevator as claimed in one of Claims 2 to 6, in which the force acting
on the carrying-means-tensioning deflection sheave (18) is a function of the useful
load of the load-conveying means (12).
9. Traction-sheave elevator as claimed in one of the preceding claims, in which a carrying-means-tension-detection
device (22, 34), which activates a safety device if the carrying-means tension falls
below a predetermined value, is provided.
10. Traction-sheave elevator as claimed in one of the preceding claims, in which the carrying-means-tensioning
device (17) is provided at the bottom of the elevator shaft (1).
11. Traction-sheave elevator as claimed in one of the preceding claims, in which the traction
sheaves (8, 9) are firmly installed in the top/bottom section or above the top or
below the bottom end of the elevator shaft (1).
12. Traction-sheave elevator as claimed in one of the preceding claims, in which the traction
sheaves (8, 9) and/or the carrying-means-tensioning device (17) are/is attached to
the load-conveying means (12), i.e. move or moves with the load-conveying means (12).
13. Traction-sheave elevator as claimed in one of the preceding claims, in which the angle
of wrap of the carrying means (15) around each traction sheave (8, 9) is > 180°, and
in particular is up to 270°.
14. Traction-sheave elevator as claimed in one of the preceding claims, in which a braking
device is also provided for at least one of the traction sheaves (8, 9).
15. Traction-sheave elevator as claimed in one of the preceding claims, in which the tensioning
device (17), the traction sheaves (8, 9) and the carrying means (15) extend in one
plane, which is arranged next to and/or behind the load-conveying means (12).
1. Appareil élévateur à poulies motrices sans contrepoids, qui est guidé dans une cage
d'appareil élévateur (1), comprenant des moyens de déplacement de charge (12), notamment
une cabine d'ascenseur, des moyens porteurs (15) flexibles, notamment câbles, au moins
deux poulies motrices (8, 9) entraînées par moteur et montées l'une derrière l'autre
par rapport aux moyens porteurs et un dispositif de tension (17) qui applique une
tension nécessaire dans les moyens porteurs (15) et est disposé en aval des deux poulies
motrices.
2. Appareil élévateur à poulies motrices suivant la revendication 1, dans lequel le dispositif
de tension (17) comprend une poulie de renvoi (18) soumise à l'application d'une force.
3. Appareil élévateur à poulies motrices suivant la revendication 1 ou 2, dans lequel
chacune des extrémités des moyens porteurs (15) est respectivement reliée aux moyens
de déplacement de charge (12).
4. Appareil élévateur à poulies motrices suivant la revendication 1 ou 2, dans lequel
respectivement une extrémité des moyens porteurs (15) est fixée au fond de la cage
d'appareil élévateur (1) et l'autre à l'extrémité supérieure de celle-ci.
5. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une des revendications précédentes,
dans lequel il est prévu au moins une autre poulie de renvoi (13, 14, 104), notamment
une poulie de mouflage (104) qui est fixée aux moyens de déplacement de charge et
à laquelle ces moyens de déplacement de charge sont suspendus, de préférence prévue
sous forme d'une poulie de mouflage à roue libre et/ou sous forme d'une poulie de
mouflage contrarotative double.
6. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une des revendications précédentes,
dans lequel chaque poulie motrice (8, 9) est entraînée au moyen d'un moteur (10, 11,
11'), notamment moteur électrique (10, 11) ou moteur hydraulique (11'), qui lui est
propre, en servant notamment également de dispositif de freinage, lequel est éventuellement
relié à un accumulateur, afin d'accumuler l'énergie de freinage, créée lors de la
descente des moyens de déplacement de charge, pour une montée ultérieure.
7. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une des revendications 2 à 6, dans
lequel la poulie motrice (18) mettant sous tension les moyens porteurs est soumise
à l'action d'une force au moyen d'un mécanisme à levier (19) pourvu d'un poids, au
moyen d'un dispositif hydraulique (20), au moyen d'un dispositif pneumatique ou au
moyen d'un moteur électrique.
8. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une des revendications 2 à 6, dans
lequel la force s'exerçant sur la poulie de renvoi (18) mettant sous tension les moyens
porteurs dépend de la charge des moyens de déplacement de charge (12).
9. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une des revendications précédentes,
dans lequel il est prévu un dispositif de détection de tension de moyens porteurs
(22, 34) qui, lors d'un franchissement vers le bas d'une tension préfixée des moyens
porteurs, active un dispositif de sécurité.
10. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une des revendications précédentes,
dans lequel le dispositif (17) mettant sous tension les moyens porteurs est prévu
au fond de la cage d'appareil élévateur (1).
11. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une des revendications précédentes,
dans lequel les poulies motrices (8, 9) sont montées en un emplacement fixe respectivement
soit dans la partie supérieure au-dessus de l'extrémité supérieure de la cage d'appareil
élévateur (1), soit dans la partie inférieure au-dessous de l'extrémité inférieure
de celle-ci.
12. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une des revendications précédentes,
dans lequel les poulies motrices (8, 9) et/ou le dispositif (17) mettant sous tension
les moyens porteurs sont montés sur les moyens de déplacement de charge (12), c'est-à-dire
respectivement sont déplacées ou est déplacé avec les moyens de déplacement de charge
(12).
13. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une des revendications précédentes,
dans lequel l'angle d'enveloppement des moyens porteurs (15) autour de chaque poulie
motrice (8, 9) est > 180 ° et notamment vaut jusqu'à 270 °.
14. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une des revendications précédentes,
dans lequel il est en outre prévu un dispositif de freinage pour au moins l'une des
poulies motrices (8, 9).
15. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une des revendications précédentes,
dans lequel le dispositif de tension (17), les poulies motrices (8, 9) et les moyens
porteurs (15) s'étendent dans un plan qui est situé à côté des moyens de déplacement
de charge (12) et/ou derrière ceux-ci.