(19)
(11) EP 1 000 738 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.05.2000  Patentblatt  2000/20

(21) Anmeldenummer: 99120650.9

(22) Anmeldetag:  19.10.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B41F 21/10, B41F 21/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 13.11.1998 DE 19852361

(71) Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG
63075 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Augsberg, Gerhard
    63500 Seligenstadt (DE)
  • Kemmerer, Klemens
    63500 Seligenstadt (DE)
  • Bayer, Harald
    63110 Rodgau (DE)

   


(54) Vorrichtung zur Korrektur der Winkelabweichung der einer Druckmaschine zugeführten Bogen


(57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Korrektur der Winkelabweichung der einer Druckmaschine zugeführten Bogen von einer Solllage. Durch eine Anlagetrommel 1 der Druckmaschine, werden die zugeführten Bogen einem Druckwerk der Druckmaschine zugeführt. Die Anlagetrommel 1 ist aus einer zur Bogenförderrichtung 17 rechtwinkligen Normallage in eine von der Normallage abweichende Schräglage verstellbar.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Korrektur der Winkelabweichung der einer Druckmaschine zugeführten Bogen von einer Solllage, mit einer Anlagetrommel der Druckmaschine, durch die die zugeführten Bogen einem Druckwerk der Druckmaschine zugeführt werden.

[0002] Eine derartige Vorrichtung ist als Zusatzeinrichtung an einem Bändertisch eines Bogenanlegers bekannt, durch welche die Bogen der Druckmaschine zugeführt werden. Dabei sind die parallel zueinander verlaufenden Transportbänder des Bändertischs über voneinander unabhängig antreibbare Bänderrollen geführt. Durch einen Antrieb der Bänderrollen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit kann die Ausrichtung der auf den Transportbändern transportierten Bogen verändert und damit eine Korrektur der Winkelabweichung der Bogen von einer Sollage erreicht werden. Die separaten Antriebe der Bänderrollen führen zu einem sehr aufwendigen und damit teuren Aufbau der Vorrichtung.

[0003] Darüber hinaus ist eine exakte Ausrichtung der einzelnen Bogen nicht möglich, da die Bogen in einem Strom auf dem Bändertisch gefördert werden, der in seiner Gesamtheit durch die mit unterschiedlicher Geschwindigkeit angetriebenen Bänderrollen beeinflußt wird.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die einen einfachen Aufbau aufweist und eine Ausrichtung der einzelnen Bogen ermöglicht.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Anlagetrommel aus einerzur Bogenförderrichtung rechtwinkligen Normallage in eine von der Normallage abweichende Schräglage verstellbar ist. Durch diese Ausbildung wird mit einfachen Mitteln eine exakte Zuführung jedes einzelnen Bogens zum Druckwerk der Druckmaschine erreicht, wobei die Zuführung mit einer hohen Geschwindigkeit erfolgen kann.

[0006] Die Schrägstellung der Anlagetrommel ist auf einfache Weise erreichbar, wenn die Anlagetrommel eine geteilte Lagerwelle aufweist und an jeder Stirnseite der Anlagetrommel ein Lagerwellenteil der Lagerwelle hervorsteht und in einem Lager drehbar gelagert ist, wobei zumindest eines der Lager eine exzentrisch zur Drehachse der Anlagetrommel verstellbare Lagerung ist.

[0007] Dazu kann die Anlagetrommel mit zumindest einem der Lagerwellenteile drehfest verbunden, sowie aus einer Koaxiallage zum Lagerwellenteil in eine von der Koaxiallage abweichende Schräglage schwenkbar sein.

[0008] Zu einem besonders einfachen und bauteilarmen Aufbau führt es, wenn die Anlagetrommel über ein Federelement mit einem Lagerwellenteil verbunden ist, das in Umfangsrichtung der Anlagetrommel steif und quer zur Umfangsrichtung der Anlagetrommel flexibel ist, wobei das Federelement eine Federscheibe sein kann, die mit ihrem radial äußeren Bereich mit der Anlagetrommel und mit ihrem zentrischen Bereich mit dem Lagerwellenteil verbunden ist.

[0009] Zur stabilen Führung der Lagerung der Anlagetrommel kann eines der Lagerwellenteile in einem ortsfesten Lager drehbar gelagert sein, wobei der ortsfest gelagerte Lagerwellenteil drehbar antreibbar sein kann.

[0010] Eine ebenfalls stabile Führung des exzentrisch verstellbaren Lagers wird dadurch erreicht, daß die exzentrisch verstellbare Lagerung einen Exzenterring aufweist, dessen kreisförmige Bohrungskontur und radial umlaufende Außenkontur exzentrisch zueinander sind, der mit seiner Außenkontur in einem feststehenden Bauteil drehbar gelagert und in dessen Bohrung über ein Lager der Lagerwellenteil drehbar gelagert ist.

[0011] Eine andere, nur wenige Bauteile aufweisende Ausführungsform besteht darin, daß die exzentrisch verstellbare Lagerung ein Exzenterlager mit einem exzentrischen Lagerring ist, der um die Drehachse des Lagerwellenteils in einem feststehenden Bauteil verdrehbar gelagert ist.

[0012] Die exzentrisch verstellbare Lagerung kann sowohl manuell als auch elektromotorisch verstellbar sein. Eine selbsttätige Ausrichtung ist auf einfache Weise dadurch möglich, daß die elektromotorische Verstellung durch eine Steuereinheit in Abhängigkeit von der Winkelabweichung der zugeführten Bogen von der Sollage ansteuerbar ist.

[0013] Die Erfassung der Winkelabweichung der zugeführten Bogen kann dadurch erfolgen, daß die Bogen durch einen Bogenanleger der Vorrichtung zuführbar sind, wobei deren Winkelabweichung von der Sollage mittels am Bogenanleger im Transportbereich der Bogen angebrachter Sensoren erfaßbar ist.

[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.

[0015] Eine Anlagetrommel 1 einer Druckmaschine besitzt an ihren Stirnseiten jeweils hervorstehende Lagerwellenteile 2 und 3. Der Lagerwellenteil 3 ist koaxial starr mit der Anlagetrommel 1 verbunden und über ein Lager 4 in einer Bohrung 6 eines Exzenterrings 5 drehbar gelagert. Sowohl die Bohrung 6 als auch die Außenkontur 7 des Exzenterrings 5 besitzen einen kreisförmigen Querschnitt.

[0016] Mit seiner Außenkontur 7 ist der Exzenterring 5 wiederum in einer Bohrung 8 einer Wand 9 des Maschinengestells der Druckmaschine verdrehbar gelagert.

[0017] Mittels eines nicht dargestellten Elektromotors, insbesondere eines Schrittmotors, kann der Exzenterring 5 in der Bohrung 8 verdreht werden.

[0018] Der Lagerwellenteil 2 ist über ein zweites Lager 14 in einer weiteren Wand 13 des Maschinengestells drehbar gelagert. Auf dem der Anlagetrommel 1 abgewandten Ende des Lagerwellenteils 2 ist ein Antriebszahnrad 15 angeordnet, das durch den nicht dargestellten Antrieb der Druckmaschine drehbar antreibbar ist.

[0019] Der Lagerwellenteil 2 ist mit seinem anlagetrommelseitigen Ende mit einer Federscheibe 10 drehfest verbunden, die fest im radial äußeren Randbereich an der einen Stirnseite der Anlagetrommel 1 angeordnet ist. Das anlagetrommelseitige Ende des Lagerwellenteils 2 ragt in eine koaxiale Ausnehmung 11 der Anlagetrommel 1 hinein, wobei der Durchmesser der Ausnehmung 11 deutlich größer ist als der Durchmesser des Lagerwellenteils 2.

[0020] Durch diese Befestigung ist die Anlagetrommel 1 über die Federscheibe 10 drehfest mit dem Lagerwellenteil 2 verbunden, kann aber durch die axiale Elastizität der Federscheibe 10 aus einer koaxialen Lage zur Drehachse 12 des Lagerwellenteils 2 herausgeschwenkt werden. Dies erfolgt durch das Verdrehen des Exzenterrings 5 in der Bohrung 8. Dabei wird die Anlagetrommel 1 aus einer koaxialen Normallage ihrer Drehachse 16 zur Drehachse 12 des Lagerwellenteils 2 in eine von der Normallage abweichende Schräglage verstellt, was durch die unterbrochene Linie 18 dargestellt ist.

[0021] Durch diese Schräglage der Anlagetrommel 1 können Bogen, die z.B. über einen Anlagetisch eines Bogenanlegers mit einer Winkelabweichung gegenüber der Förderrichtung 17 der Anlagetrommel 1 zugeführt werden, eine Korrektur dieser Winkelabweichung erhalten und ohne Winkelabweichung direkt einem nicht dargestellten, hinter der Anlagetrommel 1 angeordneten Druckwerk der Druckmaschine zugeführt werden. Abhängig von der z.B. am Anlagetisch erfaßten Größe der Winkelabweichung ist der Elektromotor zum Verdrehen des Exzenterrings ansteuerbar.

Bezugszeichenliste



[0022] 
1
Anlagetrommel
2
Lagerwellenteil
3
Lagerwellenteil
4
Lager
5
Exzenterring
6
Bohrung
7
Außenkontur
8
Bohrung
9
Wand
10
Federscheibe
11
Ausnehmung
12
Drehachse
13
Wand
14
Lager
15
Antriebszahnrad
16
Drehachse
17
Förderrichtung
18
unterbrochene Linie



Ansprüche

1. Vorrichtung zur Korrektur der Winkelabweichung der einer Druckmaschine zugeführten Bogen von einer Sollage, mit einer Anlagetrommel der Druckmaschine, durch die die zugeführten Bogen einem Druckwerk der Druckmaschine zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagetrommel (1) aus einer zur Bogenförderrichtung (17) rechtwinkligen Normallage in eine von der Normallage abweichende Schräglage verstellbar ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagetrommel (1) eine geteilte Lagerwelle aufweist und an jeder Stirnseite der Anlagetrommel (1) ein Lagerwellenteil (2, 3) der Lagerwelle hervorsteht und in einem Lager drehbar gelagert ist, wobei zumindest eines der Lager eine exzentrisch zur Drehachse der Anlagetrommel (1) verstellbare Lagerung ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagetrommel (1) mit zumindest einem der Lagerwellenteile (3) drehfest verbunden sowie aus einer Koaxiallage zum Lagerwellenteil (3) in eine von der Koaxiallage abweichender Schräglage schwenkbar ist.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagetrommel (1) über ein Federelement mit einem Lagerwellenteil (2) verbunden ist, das in Umfangsrichtung der Anlagetrommel (1) steif und quer zur Umfangsrichtung der Anlagetrommel (1) flexibel ist.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement eine Federscheibe (10) ist, die mit ihrem radial äußeren Bereich mit der Anlagetrommel (1) und ihrem zentrischen Bereich mit dem Lagerweltenteil (2) verbunden ist.
 
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, daß eines der Lagerwellenteile (2) in einem ortsfesten Lager (14) drehbar gelagert ist.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der ortsfest gelagerte Lagerwellenteil (2) drehbar antreibbar ist.
 
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die exzentrisch verstellbare Lagerung einen Exzenterring (5) aufweist, dessen kreisförmige Bohrungskontur (6) und radial umlaufende Außenkontur (7) exzentrisch zueinander sind, der mit seiner Außenkontur (7) in einem feststehenden Bauteil drehbar gelagert und in dessen Bohrung (6) über ein Lager (4) der Lagerwellenteil (3) drehbar gelagert ist.
 
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die exzentrisch verstellbare Lagerung ein Exzenterlager mit einem exzentrischen Lagerring ist, der um die Drehachse des Lagerwellenteils in einem feststehenden Bauteil drehbar gelagert ist.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die exzentrisch verstellbare Lagerung manuell verstellbar ist.
 
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die exzentrisch verstellbare Lagerung elektrisch verstellbar ist.
 
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die elektromotorische Verstellung durch eine Steuereinheit in Abhängigkeit von der Winkelabweichung der zugeführten Bogen von der Sollage ansteuerbar ist.
 
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Bogen durch einen Bogenanleger der Vorrichtung zuführbar sind, wobei deren Winkelabweichung von der Sollage mittels am Bogenanleger im Transportweg der Bogen angebrachter Sensoren erfaßbar ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht