[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiete der Verpackungstechnik und betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung nach den Oberbegriffen der entsprechenden, unabhängigen Patentansprüche.
Das erfindungsgemässe Verfahren und die erfindungsgemässe Vorrichtung dienen zur Umreifung
oder Umhüllung von Gegenständen, insbesondere von im wesentlichen quaderförmigen Gegenständen.
[0002] Im wesentlichen quaderförmige Gegenstände, wie beispielsweise Stapel von Zeitungen
oder Zeitschriften werden mit Bändern umreift und/oder mit Folien oder Papier umhüllt,
um sie zusammenzuhalten und/oder gegen Beschädigungen und Beschmutzungen zu schützen.
[0003] Eine der bekannten Methoden zur Erstellung derartiger Umreifungen besteht darin,
den zu umreifenden Gegenstand in eine Umreifungsposition zu fördern, wobei das Umreifungsmaterial
(Band, Folie, Papier) sich am Eingang der Umreifungsposition vorhangartig quer durch
den Förderweg des Gegenstandes erstreckt und von dem in die Umreifungsposition geförderten
Gegenstand mitgenommen wird. Dabei legt sich das Umreifungsmaterial an die vorlaufende
Seite des Gegenstandes an und kann auf der nachlaufenden Seite des Gegenstandes mit
geeigneten Mitteln derart um den Gegenstand geschlossen und abgetrennt werden, dass
es den Gegenstand im wesentlichen parallel zur Förderrichtung umringt und dass es
sich für die Umreifung eines folgenden Gegenstandes wieder quer durch den Förderweg
erstreckt.
[0004] Der fertig umreifte Gegenstand wird aus der Umreifungsposition weggefördert in einer
Förderrichtung, die im wesentlichen dieselbe ist wie bei seiner Zuförderung. Die fertige
Umreifung des Gegenstandes weist auf dessen vorlaufender und nachlaufender Seite je
eine Stelle auf, an der zwei Enden des Umreifungsmaterials miteinander verbunden sind,
beispielsweise eine Schweissstelle.
[0005] Das Umreifungsmaterial (Band für Umreifung bzw. Folie oder Papier für Umhüllung)
wird für das bekannte, oben beschriebene Verfahren meist von Vorratsrollen abgezogen,
wobei auf jeder Sehe des Förderweges, auf dem zu unireifende Gegenstände in die Unmreifungsposition
gefördert und von der Umreifungsposition weggefördert werden, eine derartige Vorratsrolle
angeordnet wird und wobei für die Umreifungen von jeder der Vorratsrollen im wesentlichen
gleich viel Umreifungsmaterial abgezogen wird. Für das kontrollierte Abziehen und
insbesondere für eine Spannung des Umreifungsmaterials um die zu umreifenden Gegenstände,
werden üblicherweise zwischen Förderweg und Vorratsrollen steuerbare Bremsmittel vorgesehen.
Vielfach werden zwischen Bremsmitteln und Vorratsrollen auch Speicher vorgesehen,
in denen abgespultes Umreifungsmaterial gespeichert wird, damit die Vorratsrollen,
die üblicherweise ein ansehnliches Gewicht aufweisen, nicht für jede Umreifung angetrieben
und wieder gestoppt werden müssen und damit das Umreifungsmaterial schneller abgezogen
werden kann.
[0006] Beim Einsatz der bekannten Methoden und Vorrichtungen zum Umreifen oder Umhüllen,
wie sie oben beschrieben sind, ist es also unumgänglich, dass jede fertige Umreifung
zwei Verbindungsstellen aufweist, und es ist unumgänglich, dass von zwei Seiten Umreifungsmaterial
zugeführt wird, wofür auch der notwendige Platz zur Verfügung zu stellen ist und wofür
vor einer ersten Umreifung (z.B. nach einem Wechseln der Vorratsrollen) die freien
Enden des von beiden Seiten zugeführten Umreifungsmaterials in einem speziellen Verbindungsschritt
miteinander verbunden werden müssen.
[0007] Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, ein Verfahren zur Umreifung oder Umhüllung
von Gegenständen aufzuzeigen, das zwar auf dem oben genannten Prinzip basiert, das
aber die oben genannten Zwänge nicht aufweist. Es soll also nach dem erfindungsgemässen
Verfahren auch möglich sein, Umreifungen oder Umhüllungen mit nur einer Verbindungsstelle
herzustellen und es soll möglich sein, das Umreifungsmaterial nur von einer Seite
zuzuführen. Trotzdem soll das erfindungsgemässe Verfahren unabhängig von Eigenschaften
des Umreifungsmaterials (Breite, Steifigkeit etc.) generell anwendbar sein.
[0008] Es ist ferner die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
zu schaffen, welche Vorrichtung konstruktionsmässig nicht aufwendiger und deshalb
nicht weniger robust ist als gattungsgleiche, bekannte Vorrichtungen.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren und die Vorrichtung, wie sie in den
unabhängigen Patentansprüchen definiert sind.
[0010] Das erfindungsgemässe Verfahren basiert also auf der an sich bekannten Umreifungs-
oder Umhüllungsmethode, gemäss welcher Methode jeder Umreifungsschritt darin besteht,
einen zu umreifenden Gegenstand in die Umreifungsposition zu fördern, wobei er auf
das sich durch den Förderweg erstreckende Umreifungsmaterial trifft und dieses mitzieht,
und das Umreifungsmaterial auf der nachlaufenden Seite des Gegenstandes zu verbinden
und abzutrennen, derart, dass es einerseits den Gegenstand umringt und andererseits
für eine folgende Umreifung wieder einen Vorhang bildet.
[0011] Gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren wird nun je zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Umreifungsschritten oder immer vor einer Gruppe von Umreifungsschritten ein Verschiebeschritt
durchgeführt. Bei jedem solchen Verschiebeschritt wird eine vorgegebene Länge des
Umreifungsmaterials aktiv von derjenigen Seite (Zuführungsseite), von der das Umreifungsmaterial
zugeführt wird, über den Förderweg auf die gegenüberliegende Seite des Förderweges
verschoben. Durch entsprechende Steuerung der Verschiebeschritte und der Handhabung
des Umreifungsmaterials auf der der Zuführungsseite gegenüberliegenden Seite des Förderweges
wird es möglich, wahlweise Umreifungen mit nur einer oder mit zwei Verbindungsstellen
herzustellen.
[0012] Die Vorrichtung für die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens weist Fördermittel
zur Förderung von zu umreifenden Gegenständen in die Umreifungsposition und aus der
Umreifungsposition (z.B. Förderbänder), Zuführungsmittel zur Zuführung von Umreifungmaterial
von der Zuführungsseite zur Umreifungsposition (z.B. Vorratsrolle und Speicher) sowie
Mittel zum Positionieren des Umreifungsmaterials auf der nachlaufenden Seite des zu
umreifenden Gegenstandes und zum Verbinden und Abtrennen des Umreifungsmaterials (z.B.
entsprechend ausgerüstete und entsprechend bewegbare Schweissköpfe) auf. Ferner sind
auf der Zuführungsseite und auf der der Zuführungsseite gegenüberliegenden Seite des
Förderweges ansteuerbare Mittel zur Handhabung des Umreifungsmaterials vorzusehen,
wobei diese Handhabung auf den beiden Seiten des Förderweges in verschiedener Weise
zu steuern ist. Die Handhabungsmittel haben neben einer allgemeinen Führungsfunktion
in verschiedenen Verfahrensphasen die folgenden Funktionen: Bremsen des Umreifungsmaterials
(auf beiden Seiten des Förderweges), aktives Verschieben des Umreifungsmaterials (mindestens
auf einer Seite) und Halten des Umreifungsmaterials (mindestens auf der der Zuführungsseite
gegenüberliegenden Seite).
[0013] Vorteilhafterweise sind die auf beiden Seiten des Förderweges vorzusehenden Handhabungsmittel
als je ein Mittel (z.B. Rollenpaar) realisiert, das durch entsprechende Ansteuerung
für die verschiedenen Funktionen in verschiedene Konfigurationen bringbar ist. Es
ist aber selbstverständlich auch möglich, für jede Funktion ein separates Mittel vorzusehen
und diese Mittel entsprechend zu aktivieren und zu desaktivieren.
[0014] Die Vorrichtung weist ferner Steuermittel zur Steuerung der Fördermittel, der Zuführungsmittel,
der Verbindungs/Abtrenn-Mittel sowie der Mittel zur Handhabung des Umreifungsmaterials
auf. Die Steuerung kann rein zeit- bzw. taktbezogen sein oder mindestens teilweise
durch Sensorsignale aktiviert werden.
[0015] Das erfindungsgemässe Verfahren und die erfindungsgemässe Vorrichtung werden anhand
der folgenden Figuren im Detail beschrieben. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung der wesentlichen Teile einer beispielhaften Ausführungsform
der erfindungsgemässen Vorrichtung;
- Figuren 2 und 3
- zwei beispielhafte Ausführungsformen des erfindungsgemässen Verfahrens, wobei jeweils
eine Mehrzahl von aufeinanderfolgenden Verfahrensphasen dargestellt ist.
[0016] Figur 1 zeigt anhand einer sehr schematischen Darstellung die wesentlichen Bestandteile einer
beispielhaften Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung, mit der aus dem
Umreifungsmaterial ein im wesentlichen vertikal verlaufender Vorhang erstellt wird,
die zu umreifenden Gegenstände also mit einer im wesentlichen vertikal verlaufenden
Umreifung umreift werden.
[0017] Für die Förderung von Gegenständen in die Umreifungsposition U und aus der Umreifungsposition
U ist ein durch zwei parallele, strichpunktierte Linien und einen Pfeil dargestellter
Förderweg F vorgesehen. Fördermittel für die Förderung der Gegenstände sind beispielsweise
zwei Förderbänder 1 und 2, die am Eingang zur Umreifungsposition U eine Lücke 3 bilden.
Das Umreifungsmaterial 4, das beispielsweise ein Band, eine Kunststofffolie oder ein
mehr oder weniger breiter Papierstreifen ist, wird von oben in an sich bekannter Weise
zugeführt, beispielsweise mit Hilfe einer über dem Förderweg angeordneten und in Pfeilrichtung
rotierend antreibbaren Vorratsrolle 5 und einem Speicher 6 für abgerolltes Umreifungsmaterial.
[0018] Im Bereiche der Eingangsseite der Umreifungsposition U sind ferner in an sich bekannter
Weise Mittel zum Verbinden und Abtrennen und gegebenenfalls auch zum Spannen des Umreifungsmaterials
4 derart vorgesehen, dass sie für die Zuförderung eines zu umreifenden Gegenstandes
aus dem Förderweg F bewegbar und für die Verbindung und Abtrennung des Umreifungsmaterials
4 an die nachlaufende Seite dieses Gegenstands bewegbar sind, wobei sie bei ihrer
Bewegung das Umreifungsmaterial mitziehen. Diese Mittel zum Verbinden und Abtrennen
sind beispielsweise ein Paar von Schweissköpfen 9, wie sie in der Patentschrift EP-0592049
(Endra) beschrieben sind und wie sie sich für das Verbinden und Abtrennen von thermoplastischen
Umreifungsbändern eignen.
[0019] Oberhalb und unterhalb des Förderweges F ist je ein Mittel zur Handhabung des Umreifungsmaterials
angeordnet. Diese Handhabungsmittel 7 und 8 sind in der dargestellten Ausführungsform
als Rollenpaare ausgestaltet. Diese Rollenpaare sind in einer Ruhekonfiguration frei
drehbar und voneinander beabstandet oder mindestens nicht gegeneinander gepresst.
In einer Bremskonfiguration sind sie ebenfalls frei drehbar und mit einer vorgegebenen
Presskraft aneinander gepresst derart, dass das Umreifungsmaterial 4 mit Hilfe einer
vorgegebenen Zugkraft zwischen den Rollen durchgezogen werden kann. In einer Haltekonfiguration
sind die Rollen rotationsmässig blockiert und aneinander gepresst derart, dass das
Umreifungsmaterial 4 mit keiner vorkommenden Zugkraft durchgezogen werden kann. In
einer Verschiebekonfiguration sind die Rollen aneinander gepresst, während die eine
der Rollen drehend angetrieben wird und die andere passiv mitdreht oder beide Rollen
werden drehend angetrieben, derart, dass das zwischen den Rollen verlaufende Umreifungsmaterial
4 aktiv zwischen den Rollen hindurch bewegt wird.
[0020] Je nach Verfahrensvariante und je nach Eigenschaften des Umreifungsmaterials ist
es nicht notwendig, dass beide Handhabungsmittel 7 und 8 in alle genannten Konfigurationen
bringbar sind. Je nach Steifigkeit des Umreifungsmaterials wird dieses in den Verschiebeschritten
beispielsweise vorteilhafter über den Förderweg gezogen oder gestossen oder auf beiden
Seiten des Förderweges aktiv bewegt.
[0021] Ferner weist die Vorrichtung eine Steuerung 10 auf, durch die die Zuführungsmittel
(5/6), die Fördermittel (1/2), die Verbindungs/Abtrenn-Mittel (9) und die Handhabungsmittel
(7, 8) gesteuert werden. In der Figur 1 sind entsprechende Leitungen für Steuersignale
schematisch mit gestrichelten Linien mit Pfeilen dargestellt.
[0022] In der Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung gemäss Figur 1 erstreckt
sich das Umreifungsmaterial 4 im wesentlichen vertikal durch den Förderweg und wird
von oben zugeführt (Zuführungsseite oben). Es ist selbstverständlich auch denkbar,
dass das Umreifungsmaterial 4 von unten zugeführt wird (Zuführungsseite unten) oder
dass das Umreifungsmaterial 4 sich im wesentlichen horizontal über den Förderweg erstreckt
und von der einen oder anderen Seite des Förderweges zugeführt wird (Zuführungsseite
rechts oder links).
[0023] Zur Führung von auf die der Zuführungsseite gegenüberliegende Seite verschobenem
Umreifungsmaterial kann, wenn notwendig, auf dieser Seite ein führendes Mittel, beispielsweise,
wie strichpunktiert dargestellt, eine Rolle 10 oder ein Behälter vorgesehen werden.
[0024] Die
Figuren 2 und 3 zeigen in einer sehr schematischen Darstellungsweise aufeinanderfolgende Verfahrensphasen
von zwei beispielhaften Ausführungsformen des erfindungsgemässen Verfahrens. Mittel
für Teilfunktionen sind dabei mit den gleichen Bezugsziffern wie in der Figur 1 bezeichnet.
Das zuführungsseitige Mittel 7 zur Handhabung des Umreifungsmaterials 4 und das andere
Handhabungsmittel 8 sind mit dem Symbol > < dargestellt, wobei verschiedene Konfigurationen
durch verschiedene relative Stellungen des linken und rechten Symbolteils dargestellt
sind.
[0025] Figur 2 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens mit alternierenden Umreifungsschritten
und Verschiebeschritten, wobei in den Verschiebeschritten immer eine vorgegebene Länge
des Umreifungsmaterials 4 von der Zuführungsseite (oben) auf die gegenüberliegende
Seite (unten) des Förderweges F verschoben wird und Umreifungen mit nur einer Verbindungsstelle
hergestellt werden.
[0026] In der Verfahrensphase a ist ein Gegenstand G fertig umreift und das Umreifungsmaterial
4 verläuft in im wesentlichen senkrechter Richtung über den Förderweg F und weist
eine Verbindungsstelle 20 auf mit einer Position, die der Position der Verbindungsstelle
20' an der Umreifung des Gegenstandes G entspricht. Die beiden Handhabungsmittel 7
und 8 sind in den letzten Phasen des Umreifungsschrittes in Bremskonfiguration.
[0027] Die Verfahrensphase b illustriert einen Verschiebeschritt, in dem das Umreifungsmaterial
4 zwischen zwei aufeinander folgenden Umreifungsschritten von der Zuführungsseite
zur gegenüberliegenden Seite (Pfeil V) verschoben wird. Das zuführungsseitige Handhabungsmittel
7 ist dabei in Ruhekonfiguration, das andere Handhabungsmittel 8 in Verschiebekonfiguration
(Umreifungsmaterial wird gezogen). Für ein Umreifungsmaterial, dessen Eigensteifigkeit
ein Gestossenwerden erlaubt, kann auch das zuführungsseitige Handhabungsmittel 7 in
Verschiebekonfiguration sein, während das andere Handhabungsmittel 8 in Ruhekonfiguration
ist (Verfahrensphase b', Umreifungsmaterial wird gezogen). Es ist auch denkbar, dass
das Umreifungsmaterial für die Verschiebung auf beiden Seiten aktiv und synchron bewegt
wird (beide Handhabungsmittel 7 und 8 in Verschiebekonfiguration).
[0028] Für den Verschiebeschritt können die Mittel 7 und/oder 8 zur Handhabung des Umreifungsmaterials
für eine Verschiebung während einer vorgegebenen Verschiebezeit und mit einer vorgegebenen
Verschiebegeschwindigkeit angesteuert werden. Es ist aber auch möglich, die zuletzt
erstellte Verbindungsstelle 20 oder die Position des freien Endes des Umreifungsmaterials
4 sensorisch zu überwachen und die Sensorsignale für die Steuerung der Handhabungsmittel
7 und/oder 8 auszuwerten.
[0029] Verfahrensphase c illustriert das Mitziehen des Umreifungsmaterials 4 durch einen
in die Umreifungsposition geförderten Folgegegenstand (nicht dargestellt), wobei das
Umreifungsmaterial ausschliesslich von der Zuführungsseite nachgezogen wird (Pfeil
Z). Dabei wird das freie Ende des Umreifungsmaterials 4 vom Handhabungsmittel 8 gehalten
(Haltekonfiguration) und durch das zuführungsseitige Handhabungsmittel 7 (Ruhekonfiguration)
gezogen.
[0030] Verfahrensphase d illustriert die Bewegung der Verbindungs/Abtrenn-Mittel auf die
nachlaufende Seite des zu umreifenden Folgegegenstandes, wobei das Umreifungsmaterial
von beiden Seiten nachgezogen wird (Pfeile Z' und Z'') und wobei zur Erzeugung einer
Spannung im Umreifungsmaterial die beiden Handhabungsmittel 7 und 8 in Bremskonfiguration
sind.
[0031] Verfahrensphase e illustriert die Fertigstellung der Umreifung des Folgegegenstandes
G' durch Erstellung der beiden Verbindungsstellen 21 und 21' und entsprechendes Abtrennen
des Umreifungsmaterials 4. Dabei sind die beiden Handhabungsmittel 7 und 8 in Bremskonfiguration.
[0032] Verfahrensphase e illustriert einen Verschiebeschritt wie Verfahrensphase b. Während
b der erste Verschiebeschritt nach einem ersten Umreifungsschritt beispielsweise nach
dem Einsetzen einer neuen Vorratsrolle ist, stellt e den Verschiebeschritt nach sieben
Umreifungsschritten und entsprechend vielen Verschiebeschritten dar. Es ist dabei
gut ersichtlich, dass das freie Ende des Umreifungsmaterials bei jedem Verschiebeschritt
weiter vom Handhabungsmittel 8 entfernt worden ist und dass der wachsende Endbereich
30 des Umreifungsmaterials alle Verbindungsstellen 20 bis 26 aufweist. Dieser Endbereich
30 wird vorteilhafterweise dann aus der Vorrichtung entfernt, wenn die Vorratsrolle
gewechselt wird. Der Endbereich 30 stellt je nach Grösse der zu umreifenden Gegenstände
und je nach Länge der Verbindungsstellen einen verschieden grossen Anteil jeder verbrauchten
Vorratsrolle dar. Der Anteil wird in den meisten Fällen wenige Prozente des insgesamt
verbrauchten Materials ausmachen und er kann für die meisten Umreifungsmaterialien
wiederverwertet werden.
[0033] Zusammenfassend sind für die Verfahrensvariante gemäss Figur 2 die Handhabungsmittel
7 und 8 wie folgt zu steuern:
- Verschiebeschritt (b, b', f): 7 bzw. 8 in Verschiebekonfiguration und 8 bzw. 7 in
Ruhekonfiguration oder 7 und 8 in Verschiebekonfiguration;
- Einfördern des zu umreifenden Gegenstandes (c): 7 in Ruhekonfiguration, 8 in Haltekonfiguration;
- Positionieren des Umreifungsmaterials auf der nachlaufenden Seite des zu umreifenden
Gegenstandes und Verbinden/Abtrennen (a, d/e): 7 und 8 in Bremskonfiguration.
[0034] Üblicherweise wird der Verschiebeschritt derart auszulegen sein, dass die verschobene
Länge V des Umreifungsmaterials so klein wie möglich ist, dass sie aber um mindestens
die Ausdehnung der Verbindungsstelle 20 in Längsrichtung des Umreifungsmaterials grösser
ist als die für die Positionierung des Umreifungsmaterials auf der nachlaufenden Seite
des zu umreifenden Gegenstandes ausgezogene Länge Z''. Damit wird dafür gesorgt, dass
eine in einem Umreifungsschritt erstellte Verbindungsstelle 20 nicht mit einer in
einem folgenden Umreifungsschritt zu erstellenden Verbindungsstelle 21 in Konflikt
kommt. Für sehr dünne Umreifungsmaterialien mag es zulässig sein, wenn die Verbindungsstellen
auf dem Endbereich 30 sich leicht überlappen. Dann muss V - Z'' grösser sein als die
Hälfte der Ausdehnung einer Verbindungsstelle.
[0035] Für Umreifungsmaterial, das schlecht auf dem zu umreifenden Gegenstand rutscht (z.B.
Haftfolie) ist es vorteilhaft, nicht nur, wie in der Figur 2 dargestellt, für die
Positionierung des Umreifungsmaterials auf der nachlaufenden Seite des zu umreifenden
Gegenstandes (Verfahrensphase d) Umreifungsmaterial von der der Zuführungsseite gegenüberliegenden
Seite auszuziehen, sondern bereits beim Einfördern des zu umreifenden Gegenstandes
in die Umreifungsposition. Dazu ist im Verschiebeschritt eine entsprechend grössere
Länge von Umreifungsmaterial über den Förderweg zu verschieben.
[0036] Für das Verfahren gemäss Figur 2 wird dann, wenn eine neue Vorratsrolle zum Einsatz
kommt, das freie Ende des Umreifungsmaterials lediglich auf der Zuführungsseite durch
das Handhabungsmittel 7, über den Förderweg und in das Handhabungsmittel 8 auf der
der Zuführungsseite gegenüberliegenden Seite des Förderweges geführt, damit dieses
freie Ende durch das Handhabungsmittel 8 festgehalten werden kann. Darauf kann sofort
der erste Umreifungsschritt folgen.
[0037] Figur 3 zeigt in derselben Darstellungsweise wie Figur 2 eine zweite, beispielhafte Ausführungsform
des erfindungsgemässen Verfahrens in aufeinanderfolgenden Verfahrensphasen a bis g.
Dieses Verfahren weist einen Verschiebeschritt auf, der einer Gruppe von Umreifungsschritten
(z.B. alle Umreifungsschritte, die mit einer Vorratsrolle ausgeführt werden) vorgeschaltet
ist, und es werden Umreifungen mit zwei Verbindungsstellen erstellt (ausser der ersten
Umreifung der Gruppe).
[0038] Die Verfahrensphase a illustriert den Verschiebeschritt, in dem Umreifungsmaterial
von der Zuführungsseite auf die der Zuführungsseite gegenüberliegende Seite des Förderweges
F verschoben wird (Pfeil V'). Es entsteht dabei ein Endbereich 30', der gegebenenfalls
von einer entsprechend angeordneten Rolle (10 in Figur 1) aufgenommen wird oder in
einem Behälter abgelegt wird.
[0039] Verfahrensphasen b/c/d zeigen einen ersten Umreifungsschritt, in dem wie im Verfahren
gemäss Figur 2 ein erster Gegenstand G umreift wird, wobei beim Einfördern des Gegenstandes
nur von der Zuführungsseite Umreifungsmaterial ausgezogen wird (Z) und bei der Positionierung
des Umreifungsmaterials auf der nachlaufenden Seite des zu umreifenden Gegenstandes
von beiden Seiten (Z' und Z''). Bei dieser ersten Umreifung entsteht eine Verbindungsstelle
20 im aufgespannten Umreifungsmaterial und eine Verbindungsstelle 20' an der Umreifung
des Gegenstandes G. Der Endbereich 30' wird um die Länge Z'' des ausgezogenen Umreifungsmaterials
verkürzt.
[0040] Bei der Umreifung eines Folgegegenstandes G' (Verfahrensphasen e/f/g analog zu Verfahrensphasen
b/c/d) werden neue Verbindungsstellen 21 und 21' erstellt, wobei die Verbindungsstelle
20 in die Umreifung des Folgegegenstandes G' zu liegen kommt und der Endbereich 30'
wiederum verkürzt wird.
[0041] Die Steuerung der Handhabungsmittel 7 und 8 ist in einem Verfahren gemäss Figur 3
beispielsweise die folgende:
- Verschiebeschritt (a): 7 bzw. 8 in Verschiebekonfiguration und 8 bzw. 7 in Ruhekonfiguration
oder 7 und 8 in Verschiebekonfiguration;
- Einfördern des zu umreifenden Gegenstandes (b oder e): 7 in Ruhekonfiguration, 8 in
Haltekonfiguration;
- Positionieren des Umreifungsmaterials auf der nachlaufenden Seite des zu umreifenden
Gegenstandes und Verbinden/Abtrennen (c/d oder f/e): 7 und 8 in Bremskonfiguration.
[0042] Der Verschiebeschritt, der vor einer Gruppe von n Umreifungsschritten durchgeführt
wird, ist derart auszulegen, dass die verschobene Länge V' von Umreifungsmaterial
mindestens n mal die ausgezogene Länge Z'' ist, wobei Z'' mindestens so gross sein
soll wie die Ausdehnung einer Verbindungsstelle in Längsrichtung des Verbindungsmaterials
(keine Überlappung der beiden Verbindungsstellen in der Umreifung) oder gegebenenfalls
mindestens so gross wie die Hälfte dieser Ausdehnung (Überlappung der Verbindungsstellen).
[0043] Die Länge Umreifungsmaterial Z'', die bei der Positionierung des Umreifungsmaterials
auf der nachlaufenden Seite des zu umreifenden Gegenstandes von der der Zuführungsseite
gegenüberliegenden Seite ausgezogen wird, wird bestimmt durch die Steuerung der Verbindungs/Abtrenn-Mittel,
bzw. durch die dadurch definierte Position der Verbindungsstelle auf der nachlaufenden
Seite des umreiften Gegenstandes. Selbstverständlich ist es auch bei einem Verfahren
gemäss Figur 3 möglich, schon während der Zuförderung des zu umreifenden Gegenstandes
Umreifungsmaterial von der der Zuführungsseite gegenüberliegenden Seite auszuziehen.
In einem derartigen Falle ist die im Verschiebeschritt verschobene Länge an Umreifungsmaterial
entsprechend zu vergrössern.
[0044] Der Verschiebeschritt wird gemäss dem Verfahren nach Figur 3 durch entsprechende
Steuerung der Zuführungsmittel und der Handhabungsmittel durchgeführt, beispielsweise
nachdem das freie Ende einer neuen Vorratsrolle, wie für das Verfahren gemäss Figur
2 von der Zuführungsseite des Förderweges auf die gegenüberliegende Seite geführt
worden ist. Es ist aber natürlich auch möglich, den Verschiebeschritt sozusagen von
Hand durchzuführen, indem auf der der Zuführungsseite gegenüberliegenden Seite eine
weitere, gegebenenfalls kleinere Vorratsrolle angeordnet wird und indem die beiden
freien Enden des Umreifungsmaterials vor dem ersten Umreifungsschritt mit speziellen
Mitteln miteinander verbunden werden.
[0045] In einem Verfahren gemäss Figur 3 fällt im Unterschied zum Verfahren gemäss Figur
2 im wesentlichen kein Abfall an.
[0046] Es ist auch denkbar, dass das Verfahren gemäss Figur 2 mit dem Verfahren gemäss Figur
3 kombiniert wird. Es wird also ein Verschiebeschritt nicht nur beim Wechsel der Vorratsrolle
durchgeführt sondern immer nach einer Mehrzahl von Umreifungsschritten, wobei nach
jedem Verschiebeschritt ein erster Gegenstand eine Umreifung mit nur einer Verbindungsstelle
erhält und wobei ein Endbereich entsteht, auf dem sich Verbindungsstellen aus diesen
je ersten Umreifungsschritten sammeln.
[0047] Gegebenenfalls ist es notwendig, den zu umreifenden Gegenstand, insbesondere wenn
es sich um einen Stapel von kompressiblen flachen Gegenständen handelt, vor und/oder
während der Umreifung mit geeigneten Mittel zu pressen.
1. Verfahren zum Umreifen oder Umhüllen von nacheinander auf einem Förderweg (F) in eine
Umreifungsposition (U) geförderten Gegenständen (G, G'), wobei am Eingang der Umreifungsposition
(U) ein Umreifungsmaterial (4) sich vorhangartig über den Förderweg (F) erstreckt
und wobei in aufeinanderfolgenden Umreifungsschritten je ein zu umreifender Gegenstand
(G) beim Einlaufen in die Umreifungsposition (U) das Umreifungsmaterial (4) derart
mitzieht, dass es sich um die vorlaufende Seite des Gegenstandes (G) legt, und das
Umreifungsmaterial (4) auf der nachlaufenden Seite des Gegenstandes verbunden und
abgetrennt wird, derart, dass es einerseits eine durch eine Verbindungsstelle (20',
21' ....) geschlossene Umreifung um den Gegenstand (G) bildet und andererseits für
die Umreifung eines Folgegegenstandes (G') sich wieder vorhangartig und mit einer
Verbindungsstelle (20, 21, ...) über den Förderweg erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass das Umreifungsmaterial (4) im wesentlichen von einer Zuführungsseite des Förderweges
(F) zugeführt wird und dass vor jedem Umreifungsschritt oder vor je einer Gruppe von
Umreifungsschritten ein Verschiebeschritt durchgeführt wird, in welchem Verschiebeschritt
eine vorgegebene Länge (V, V') des Umreifungsmaterials (4) aktiv von der Zuführungsseite
des Förderweges (F) auf die gegenüberliegende Seite des Förderweges verschoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens für das Positionieren des Umreifungsmaterials (4) auf der nachlaufenden
Seite des zu umreifenden Gegenstandes (G) Umreifungsmaterial von der der Zuführungsseite
gegenüberliegenden Seite nachgezogen wird und dass die Verschiebeschritte in Abhängigkeit
der Länge (Z'') des ausgezogenen Umreifungsmaterials und in Abhängigkeit der Ausdehnung
der Verbindungsstellen (20, 21, ...) in Längsrichtung des Umreifungsmaterials (4)
gesteuert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erstellung von Umreifungen mit nur einer Verbindungsstelle (20', 21', ...)
die Verschiebeschritte alternierend mit den Umreifungsschritten durchgeführt werden
und dass in jedem Verschiebeschritt eine Länge (V) von Umreifungsmaterial (4) verschoben
wird, die grösser ist als die ausgezogene Länge (Z'').
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterschied zwischen verschobener Länge (V) und ausgezogener Länge (Z'')
mindestens so gross ist wie die Ausdehnung einer Verbindungsstelle in Längsrichtung
des Umreifungsmaterials.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor je einer Gruppe von n Umreifungsschritten ein Verschiebeschritt durchgeführt
wird und dass in jedem Verschiebeschritt eine Länge (V') von Umreifungsmaterial (4)
verschoben wird, die mindestens das n-fache der ausgezogenen Länge (Z'') entspricht,
wobei in jedem ersten Umreifungsschritt der Gruppe von Umreifungsschritten eine Umreifung
mit einer Verbindungsstelle (20'), in den anderen Umreifungsschritten der Gruppe Umreifungen
mit zwei Verbindungsstellen (21'/20) entstehen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die ausgezogene Länge (Z'') grösser ist als die Ausdehnung einer Verbindungsstelle
in Längsrichtung des Umreifungsmaterials.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppe von Umreifungsschritten alle Umreifungsschritte umfasst, die mit
einer Vorratsrolle von Umreifungsmaterial (4) durchgeführt werden können.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Umreifungsmaterial (4) ein Band, eine Folie oder ein Papierstreifen ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Umreifungsmaterial (4) mindestens teilweise aus einem thermoplastischen
Material besteht und dass die Verbindungsstellen (20/20', 21/21' ....) durch Verschweissen
des thermoplastischen Materials erstellt werden.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, welche
Vorrichtung Fördermittel (1/2) zur Förderung von zu umreifenden Gegenständen (G) in
eine Umreifungsposition (U) und von umreiften Gegenständen (G) aus der Umreifungsposition
(U) entlang eines Förderweges (F), Zuführungsmittel (5/6) zur Zuführung eines Umreifungsmaterials
(4) zur Umreifungsposition (U), Verbindungs/Abtrenn-Mittel (9) zum Positionieren des
Umreifungsmaterials auf der nachlaufenden Seite eines zu umreifenden Gegenstandes
(G) und zum Verbinden und Abtrennen des Umreifungsmaterials (4), Handhabungsmittel
(7, 8) zur Handhabung des Umreifungsmaterials auf zwei einander gegenüberliegenden
Seiten des Förderweges (F) und Steuermittel zur Steuerung der Fördermittel (1/2),
der Zuführungsmittel (5/6), der Verbindungs/Abtrenn-Mittel (9) und der Handhabungsmittel
(7, 8) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführungsmittel (5/6) für die Zuführung des Umreifungsmaterials (4) von
einer Zuführungsseite des Förderweges (F) ausgebildet sind und dass zur aktiven Verschiebung
des Umreifungsmaterials (4) in Verschiebeschritten mindestens eines der Handhabungsmittel
(7, 8) in eine Verschiebekonfiguration bringbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Handhabungsmittel (8) auf der der Zuführungsseite gegenüberliegenden Seite
des Förderweges (F) auch in eine Haltekonfiguration bringbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabungsmittel (7, 8) als Rollenpaare ausgebildet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführungsmittel (5/6) eine Vorratsrolle (5) und einen Speicher (6) aufweisen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungs/Abtrenn-Mittel (9) Schweissköpfe zum Verschweissen eines thermoplastischen
Materials aufweisen.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zur Aktivierung der Steuereinheit (10) Sensoren vorgesehen sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass zur Führung von verschobenem Umreifungsmaterial (4) auf der der Zuführungsseite
gegenüberliegenden Seite des Förderweges (F) eine Rolle (10) oder ein Behälter angeordnet
ist.