[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Positionsgeber zur Anstellhubwegmessung eines,
die Lagereinbaustücke von Walzen eines Walzgerüstes beaufschlagenden Hydraulikzylinders,
der von einem Führungskolben geführt wird, der sich gegen das Walzgerüst abstützt,
bestehend aus einem Teleskopgehäuse, dessen einer, einen Wegaufnehmer aufnehmender,
unterer Teil fest mit dem Hydraulikzylinder, und dessen anderer, einen, dem Wegaufnehmer
zugeordneten Meßstab aufnehmender oberer Teil gegen den Träger des Führungskolbens
abgestützt ist.
[0002] Positionsgeber dieser Art werden in den Walzgerüsten von Walzenstraßen bei der Banddickenregelung
zur Einstellung des Walzspaltes zwischen den Walzen des Walzgerüstes verwendet. Da
die Walzspalteinstellung hierbei eine hohe Genauigkeit erfordert, werden nur Positionsgeber
verwendet, die mit einer hohen Auflösung arbeiten, und das System muß praktisch spielfrei
sein, damit keine Ausschußverluste beim Walzen der Bänder entstehen.
[0003] Bei einer bekannten Ausbildung und Anordnung der Positionsgeber in der Form eines
zylindrischen Teleskopgehäuses ist dessen unterer Teil fest mit dem Hydraulikzylinder
verbunden, und dessen oberer Teil wird, beaufschlagt durch eine, im unteren Teil angeordnete
Feder mit einer, an seiner Stirnseite angeordneten Kugelwölbung gegen ein, an einer
am Führungskolben des Hydraulikzylinders befestigten Platte angeordnetes Druckstück
gedrückt.
[0004] Der, die Lagereinbaustücke der Walzen des Walzgerüstes beaufschlagende Hydraulikzylinder
führt während des Walzbetriebes infolge der dabei bewirkten Biegungen der Walzen über
ihre Längsachse innerhalb des Spiels in den Ständern des Walzgerüstes leichte Kippbewegungen
aus. Diese Kippbewegungen können unter Umständen auf das empfindliche Bewegungssystem
von Meßstab und Wegaufnehmer übertragen werden und führen dann ggf. zu Beschädigungen
des Meßstabes oder zu Fehlmessungen.
[0005] Bei, im Walzbetrieb zeitweise auftretenden hohen Beschleunigungen der Anstellbewegungen
des Hydraulikzylinders relativ zum Führungskolben kann es auch vorkommen, daß der
obere Teil des Teleskopgehäuses von der, am Führungskolben befestigten Platte nach
unten abhebt, d.h., daß sich die Kugelwölbung von dem Druckstück wegbewegt und dadurch
Verfälschungen der Meßergebnisse des Positionsgebers verursacht. Eine Verstärkung
der im unteren Teil des Teleskopgehäuses angeordneten Feder, deren Kraft diesem Abhebevorgang
entgegengerichtet ist, könnte die Verfälschungsgefahr zwar verringern aber nicht ganz
beseitigen, würde aber eine zusätzliche Vergrößerung der ohnehin durch die Anwendung
dieser Feder schweren und voluminösen Konstruktionen des Teleskopgehäuses erfordern.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäßen Positionsgeber so zu
verbessern, daß neben einer leichteren Bauweise des Teleskopgehäuses aus den zeitweiligen
Beschleunigungen des Hydraulikzylinders keine Verfälschungen der Meßergebnisse entstehen
können.
[0007] Diese Aufgabe wird durch einen, zwischen dem, den Meßstab aufnehmenden oberen Teil
des Teleskopgehäuses und der Platte am Führungskolben angeordneten, fest mit diesem
verbundenen elastischen Biegestab gelöst, dessen Längsachse in Richtung der Hubbewegung
des Hydraulikzylinders verläuft.
[0008] Wie die Erfindung weiter vorsieht, können die beiden Enden des Biegestabes, einerseits
auf die ihnen zugewandte Oberseite des oberen Teils des Teleskopgehäuses und andererseits
auf den Innenboden eines, auf die Platte am Führungskolben aufgesetzten, mit seiner
Topföffnung ebenfalls dem Teleskopgehäuse zugeordneten Topfkörpers aufleg- und lösbar
mit diesem verbindbar sein. Die Enden des Biegestabes können dabei auch flanschscheibenförmig
erweitert ausgebildet sein.
[0009] Da bei dieser erfindungsgemäßen Ausbildungsform eines Positionsgebers der den Meßstab
aufnehmende, obere Teil des Teleskopgehäuses über den elastischen Biegestab mit dem
Träger des Führungskolbens fest verbunden ist, kann dieser obere Teil auch bei großen
Beschleunigungen des Hydraulikzylinders nicht von dem Träger des Führungskolbens abheben
und Kippbewegungen des Hydraulikzylinders, z.B. verursacht durch die Walzenbiegungen
während des Walzbetriebes, die aufgrund der festen Verbindung des unteren Gehäuseteils
mit dem Hydraulikzylinder auf das Teleskopgehäuse übertragen werden, führen lediglich
zu einer Ausbiegung des Biegestabes im elastischen Bereich, ohne daß dabei Verfälschungen
der Meßergebnisse auftreten können. Gleichzeitig wird die Bauweise des Teleskopgehäuses
durch den Wegfall der Feder vereinfacht und fällt weniger schwer aus.
[0010] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
- Figur 1
- einen in ein Walzgerüst eingebauten Positionsgeber bekannter Ausbildung im Axialschnitt
und
- Figur 2
- den ebenfalls eingebauten Positionsgeber nach der Erfindung, im Axialschnitt.
[0011] Wie aus Fig. 1 zu ersehen, besteht der Positionsgeber aus einem Teleskopgehäuse,
das sich aus einem rohrförmigen unteren Gehäuseteil 1 und einem, in diesem axial geführten
oberen Gehäuseteil 2 zusammensetzt. Der untere Gehäuseteil 2 ist mittels einer Klemm-Spannvorrichtung
3 fest mit dem Hydraulikzylinder 4 verbunden, der vertikal auf- und abbeweglich von
einem Führungskolben 5 geführt wird, der verbunden mit einer Platte 6 sich gegen das,
nicht dargestellte, Walzgerüst abstützt. Der obere Gehäuseteil 2 trägt unterhalb seiner
Stirnseite eine zentrale Einspannvorrichtung 7 für den Meßstab 8, der zentralaxial
in den, von einer Zylinderhülse 9 getragenen elektronischen Wegaufnehmer 10 eintaucht.
Der obere Gehäuseteil 2 sitzt mit einem äußeren Ringflansch 2a auf einer Zylinderfeder
11 auf, die gegen ein Bodenstück 1a des unteren Gehäuseteils 1 abgestützt ist. Die
von diesem Bodenstück 1a zu dem Wegaufnehmer geführte Verbindungsleitung ist mit 12
bezeichnet. Die, nach oben weisende Stirnseite des oberen Gehäuseteils 2 des Teleskopgehäuses
trägt eine Kugelwölbung 13, die ein Druckstück 14 beaufschlagt, das an der Unterwand
der Platte 6 befestigt ist. Den oberen Gehäuseteil 2 und den unteren Gehäuseteil 1
umschließt ein flexibles Harmonika-Schutzrohr 15, das einerseits am Umfang des unteren
Gehäuseteils 1 und andererseits an dem Druckstück 14 befestigt ist. Der obere Gehäuseteil
2 wird durch Beaufschlagung seines Ringflansches 2a durch die Zylinderfeder 11 in
Richtung nach oben gegen die Platte 6 gedrückt und stößt damit mit der Kugelwölbung
13 in das Druckstück 14.
[0012] Der untere Gehäuseteil 1 des Teleskopgehäuses folgt den Anstellbewegungen des Hydraulikzylinders
4 in Richtung des dargestellten Doppelpfeils S, da er fest mit diesem verbunden ist.
Dabei bleibt die Andruckverbindung des oberen Gehäuseteils 2 mit der Platte 6 über
die Kugelwölbung 13 und das Druckstück 14 bestehen, weil der obere Gehäuseteil 2 unter
dem Druck der Zylinderfeder 11 steht. Nur bei einer sehr schnell beschleunigten Bewegung
des Hydraulikzylinders 4 nach unten kann sich die Andruckverbindung zwischen Kugelwölbung
13 und Druckstück 14 lösen, wenn der Druck der Zylinderfeder 11 nicht ausreicht, diese
Andruckverbindung aufrechtzuerhalten. In diesem Fall entspricht die Position des Meßstabes
8 im Wegaufnehmer 10 nicht mehr der tatsächlichen Position des Führungskolbens 5 mit
der Folge, daß unrichtige Meßergebnisse weitergeleitet werden.
[0013] Die Ausbildung nach Fig. 2 entspricht der nach Fig. 1 mit Bezug auf die feste Verbindung
des unteren Gehäuseteils 21 des Teleskopgehäuses mit dem Hydraulikzylinder 4 und der
Führung des oberen Gehäuseteils 22 in diesem Teleskopgehäuse mit der Maßgabe, daß
wegen des Wegfalls der dort verwendeten Zylinderfeder 11 nur die, der Zylinderhülse
9 entsprechende Zylinderhülse 29, die auch hier den Wegaufnehmer 20 erfaßt und trägt,
als Führungselement für den, sie umfassenden und auf ihr gleitenden oberen Gehäuseteil
22 dient, mit der Folge, daß weniger und leichtere Bauteile verwendet werden können.
Anstelle der Kugelwölbung-Druckstück-Verbindung 13, 14 bei der Ausbildung nach Fig.
1 ist auf die Platte 6 ein Topfkörper 23, mit seiner Topföffnung nach unten gerichtet,
über eine Ausnehmung 6a im Träger 6 aufgesetzt und befestigt. Ein an beiden Enden
24a, 24b flanschscheibenförmig erweiterter elastischer Biegestab 24 ist mit diesen
Enden einerseits am Innenboden des Topfkörpers 23 und andererseits an der äußeren
Stirnfläche des oberen Gehäuseteils 22 befestigt. Der untere Gehäuseteil 21 und ein
unterer Abschnitt des oberen Gehäuseteils 22 werden von dem Harmonika-Schutzrohr 25
umschlossen, und der, in die zentrale Einspannvorrichtung 27 eingesetzte Meßstab 28
taucht in den Wegaufnehmer 20 ein.
[0014] Wie ersichtlich, besteht bei dieser Ausbildungsform des Positionsgebers eine feste
Verbindung zwischen dem oberen Gehäuseteil 22 des Teleskopgehäuses, das den Meßstab
28 trägt und der Platte 6 mit der Folge, daß auch bei einer beschleunigten Anstellbewegung
des Hydraulikzylinders 4 in Richtung des Doppelpfeils S nach unten kein Abriß dieser
Verbindung erfolgen kann. Kippbewegungen des Hydraulikzylinders 4, z.B. verursacht
durch die Walzenbiegungen während des Walzbetriebes, die aufgrund der festen Verbindung
des unteren Gehäuseteils 21 mit dem Hydraulikzylinder 4 auf das ganze Teleskopgehäuse
übertragen werden, führen lediglich zu einer Ausbiegung des Biegestabes 24 im elastischen
Bereich, ohne daß dabei Verfälschungen der Meßergebnisse auftreten können.
Bezugszeichenliste
[0015]
- 1
- unterer Gehäuseteil
- 1a
- Bodenstück
- 2
- oberer Gehäuseteil
- 2a
- Ringflansch
- 3
- Klemm-Spann-Vorrichtung
- 4
- Hydraulikzylinder
- 5
- Führungskolben
- 6
- Platte
- 6a
- Ausnehmung
- 7
- (zentrale) Einspannvorrichtung
- 8
- Meßstab
- 9
- Zylinderhülse
- 10
- Wegaufnehmer
- 11
- Zylinderfeder
- 12
- Verbindungsleitung
- 13
- Kugelwölbung
- 14
- Druckstück
- 15
- Harmonika-Schutzrohr
- 20
- Wegaufnehmer
- 21
- unterer Gehäuseteil
- 22
- oberer Gehäuseteil
- 23
- Topfkörper
- 24
- Biegestab
- 24a
- Flanschansatz
- 24b
- Flanschansatz
- 25
- Harmonika-Schutzrohr
26
- 27
- (zentrale) Einspannvorrichtung
- 28
- Meßstab
- 29
- Zylinderhülse
- s
- (Doppelpfeil)
1. Positionsgeber zur Anstellhubwegmessung eines, die Lagereinbaustücke der Walzen eines
Walzgerüstes beaufschlagenden Hydraulikzylinders, der von einem, sich gegen das Walzgerüst
abstützenden Führungskolben geführt wird, bestehend aus einem Teleskopgehäuse, dessen
einer, einen Wegaufnehmer aufnehmender unterer Gehäuseteil fest mit dem Hydraulikzylinder
und dessen anderer, einen den, dem Wegaufnehmer zugeordneten Meßstab aufnehmender
oberer Teil mit dem Führungskolbens verbunden ist,
gekennzeichnet durch
einen zwischen dem, den Meßstab (28) aufnehmenden oberen Teil (22) des Teleskopgehäuses
und der Platte (6) am Führungskolben angeordneten, fest mit diesen verbindbaren elastischen
Biegestab (24), dessen Längsachse in Richtung der Hubbewegung des Hydraulikzylinders
verläuft.
2. Positionsgeber nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Enden (24a, 24b) des Biegestabes (24), einerseits auf die, ihnen zugewandte
Oberseite des oberen Teils des Teleskopgehäuses (22) und andererseits auf den Innenboden
eines, auf die Platte (6) am Führungskolben (5) aufgesetzten, mit seiner Topföffnung
ebenfalls dem Teleskopgehäuse zugewandten Topfkörpers (23) aufleg- und lösbar mit
diesen verbindbar sind.
3. Positionsgeber nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden (24a, 24b) des Biegestabes (24) flanschscheibenförmig erweitert ausgebildet
sind.