[0001] Die Erfindung betrifft eine Induktionsheizung für eine Thermowalze mit einem Walzenmantel
aus einem ferromagnetischen Material und einer Induktorspule innerhalb des Walzenmantels
zur verlustarmen Übertragung und prozeßgerechten Einstellung der Heizleistung durch
die Erzeugung von Wirbelströmen gleichmäßiger Dichte in der Gesamtheit oder in gezielt
auswählbaren Zonen der äußeren Oberfläche des Walzenmantels.
[0002] Thermowalzen der betrachteten Art bestehen aus einem Stahlzylinder, der an stirnseitigen
Achsflanschen drehbar gelagert ist. Bei der induktiven Heizung dieser Walzen wird
die Wärme unmittelbar im Mantel des Hohlzylinders mit Hilfe eines magnetischen Wechselfeldes
erzeugt, wozu der Mantel aus einem Material besteht, welches sowohl elektrisch als
auch magnetisch hinreichend leitfähig ist.
[0003] Es ist eine Vielzahl von induktiven Heizanordnungen für Thermowalzen dieser Art bekannt,
welche unterschiedlich aufgebaute Induktionspulen oder Induktionsschleifen für die
Erzeugung des magnetischen Wechselfeldes im Walzenmantel benutzen. Sie unterscheiden
sich im wesentlichen durch die Lage und die Richtung der Durchflutungsachse der Induktionsspulen
oder Induktionsschleifen im Bezug auf den Walzenmantel bzw. durch die Richtung des
magnetischen Flusses und des induzierten Wirbelstroms im Walzenmantel.
[0004] So ist nach DE 19 53 20 44 eine Induktionswalze bekannt, welche hauptsächlich eine
Induktionsspule auf einem Eisenkern im Innern des Walzenmantels aufweist, deren Durchflutungsachse
mit der Walzenachse zusammenfällt. Der magnetische Kreis, in welchem sich der magnetische
Fluß ausbildet, besteht im wesentlichen aus dem Eisenkern der Induktionsspule und
dem ferromagnetischen Walzenmantel sowie dem nicht ferromagnetischen Zwischenraum
zwischen Eisenkern und Walzenmantel, der den sogenannten Luftspalt des Magnetkreises
bildet.
Der von der Induktionsspule erzeugte magnetische Fluß verläßt deren Eisenkern, in
dem er sich im Luftspalt auffächert und von dort radial in den Walzenmantel eintritt,
wo er in axialer Richtung gebündelt wird, um sich nach Überschreiten der axialen Mitte
der Induktionsspule erneut in den Luftspalt aufzufächern und von dort von der anderen
Seite wieder in den Eisenkern einzutreten.
Die durch den Wechselfluß im Walzenmantel hervorgerufenen Wirbelströme fließen in
Umfangsrichtung auf zur Walzenachse konzentrischen Bahnen. Die Wirbelstromdichte und
mit ihr die Wärmequellendichte ist daher in Umfangsrichtung konstant. In axialer Richtung
ändern sich beide Größen jedoch entsprechend der Änderung des Wechselflusses im Walzenmantel
infolge dessen Bündelung aus - bzw. Auffächerung in den Luftspalt. Aus diesem Grunde
nehmen Wirbelstrom- und Wärmequellendichte im Walzenmantel von der Stelle, welche
sich radial über der axialen Mitte der Induktionsspule befindet, zu seinen Enden hin
ab. Um dennoch die gewünschte, gleichmäßige Temperaturverteilung in axialer Richtung
auf der Walzenoberfläche zu erreichen, sind gemäß der bekannten Anordnung geschlossene
Wärmerohre in axialen Bohrungen des Walzenmantels vorgesehen. Die Wärmerohre enthalten
ein in der Nähe der Betriebstemperatur siedendes Wärmeträgermedium, welches auf dem
Wege der Verdampfung, Konvektion und Kondensation einen Wärme- und Temperaturausgleich
zwischen der Mitte und den Enden des Walzenmantels bewirkt.
[0005] Die Herstellung solcher axialer Bohrungen in dem Walzenmantel ist fertigungstechnisch
sehr aufwendig. Außerdem kann damit ein Temperaturausgleich bis in den Bereich der
Achsflansche hinein nicht erreicht werden.
Aus diesem Grunde sind bei der bekannten Induktionsheizwalze zusätzliche Hilfsinduktionsspulen
im Bereich der Achsflansche vorgesehen. Der von den Hilfsinduktionsspulen erzeugte
Fluß tritt in die Achsflansche ein und führt dort zu der für einen vollständigen Temperaturausgleich
erforderlichen zusätzlichen Erwärmung.
Durch Einspeisung einer entsprechend höheren Heizleistung in die Wicklungen der Hilfsinduktionsspulen
soll darüber hinaus ein Abfluß von Wärme in die nicht beheizten Bereiche des Achsflansches
und in das Walzengestell während des Aufheizvorgangs unterbunden und damit die notwendige
Zeit für das Aufheizen der Walze bis zum Erreichen der Betriebstemperatur verkürzt
werden.
[0006] Ein wesentlicher Nachteil der bekannten Anordnung besteht darin, daß sie die Ausbildung
von axialen Zonen steuerbarer Heizleistung auf der Thermowalze, insbesondere in den
Randbereichen des Walzenballens, nicht zuläßt. Dadurch ist die Walze in ihrer Verwendbarkeit
auf eine bestimmte Breite der zu bearbeitenden Warenbahnen und damit auf ein sehr
enges Produktsortiment eingeschränkt. Das hat zur Folge, das eine geringe Maschinenauslastung
auftreten kann, was auf eine niedrige Kapitalrendite hinausläuft.
[0007] Zur Erzielung einer gleichmäßigen Fluß-, Wirbelstrom- und Wärmequellendichte in axialer
Richtung und zur Ausbildung von axialen Zonen steuerbarer Heizleistung ist es bekannt
mehrere Induktionsspulen axial nebeneinander anzuordnen.
Nach der DE 19538261 ist jede der axial nebeneinander angeordneten Induktionsspulen
in einem Eisenkern mit u- förmigem Längsschnitt eingebettet und besitzt eigene Anschlüsse.
[0008] Die u- förmigen Eisenkerne bilden mit den Enden ihrer flanschförmigen Schenkel einen
definierten Luftspalt zur Innenfläche des Walzenmantels.
[0009] Diese von den Eisenkernen und dem Walzenmantel gebildeten Magnetkreise lassen aufgrund
ihrer Anordnung bei zweckmäßiger Dimensionierung eine Bündelung bzw. Auffächerung
des Flusses aus dem bzw. in den Luftspalt nicht zu, so daß mit Ausnahme der Grenzzonen
zwischen den einzelnen Magnetkreisen eine annähernd konstante Fluß-, Wirbelstrom-
und Wärmequellendichte längs der Walzenoberfläche in axialer Richtung erreicht werden
kann.
[0010] Eine solche Art der Erzeugung des magnetischen Flusses ist sehr energieaufwendig.
Bei Anordnung von n Induktionsspulen längs des Walzenmantels beträgt der magnetische
Widerstand eines Magnetkreises wegen der kleineren Luftspaltbreite etwa das n-fache
und damit die notwendige Erregerleistung mindestens das n
2-fache, die gesamte Erregerleistung also mehr als das n
3-tache einer vergleichbaren Walze mit nur einer Feldspule. Die Erregerleistung wird
in der Induktionsspule vollständig in Wärme umgesetzt.
[0011] Um eine zu hohe Erwärmung der Induktionspulen zu vermeiden, ist z.B. in der EP 0511549
für eine vergleichbare induktiv beheizbare Walze ein Kühlrohr vorgesehen, welches
die in den Induktionsspulen erzeugte Wärme abführt. Diese geht der Walzenheizung verloren,
was eine erhebliche Verminderung des thermischen Wirkungsgrads zur Folge hat.
[0012] Ein weiterer Nachteil dieser Anordnung besteht in der Notwendigkeit, die einzelnen
Induktionsspulen bezüglich ihrer Heizleistung jede für sich getrennt zu überwachen
und zu steuern, was zu einer sehr aufwendigen, aus mehreren unabhängigen Schaltkreisen
bestehenden Stromversorgung führt.
[0013] Abgesehen davon, daß dadurch zusätzliche Energieverluste hervorgerufen werden, ist
eine solche Stromversorgungsanlage teurer und naturgemäß störanfälliger und bedarf
daher einer laufenden Betriebsüberwachung.
[0014] Besonders niedrige Energieverluste und ein hoher thermischer Wirkungsgrad der induktiven
Heizung sind mit einer Lösung nach der DE 3416353 erreichbar. Diese Lösung beinhaltet
einen den Walzenmantel an einer Umfangsstelle innen und außen vollständig umschließenden
ferromagnetischen Kern, der auf seinem äußeren Schenkel mit einer Feldwicklung versehen
ist.
Da der damit gebildete Magnetkreis keinen Luftspalt aufweist, ist die für die Erzeugung
des magnetischen Flusses erforderliche Erregerleistung sehr gering. Die Gleichmäßigkeit
der Wirbelstrom- und Wärmequellendichte in axialer Richtung ist wegen einer kaum vorhandenen
Auffächerung des Flusses in dem Raum zwischen den parallenen ferromagnetischen Schenkeln
des Kerns recht gut.
Diese Lösung läßt allerding eine Ausbildung axialer Heizzonen nicht zu. Außerdem ist
ein üblicher koaxialer Antrieb nicht möglich, da der Eisenkern den Walzenmantel an
seinen Stirnseiten teilweise abdeckt.
[0015] Weiterhin sind induktive Heizungsanordnungen für Walzen bekannt, die einen feststehenden
Induktor im Inneren der Walze besitzen. So ist z.B. in der DE OS 3033482 eine induktive
Heizung mit einem solchen Induktor beschrieben, der aus mehreren, am Umfang sternförmig
angeordneten, sektionsweise axial benachbarten Polen auf einem axial durchgehenden
Träger besteht. Jeder Pol in jeder Sektion ist mit jeweils einer Induktionswicklung
versehen, so daß alle Pole des Induktors elektromagnetisch aktiv bzw. aktivierbar
sind. Die Durchflutungsachsen der Induktionsspulen sind radial gerichtet, wobei sich
der Luftspalt des Magnetkreises zwischen den Enden der Pole und der Innenfläche des
Walzenmantels befindet.
[0016] Der Walzenmantel bildet das Rückschlußjoch des Magnetkreises zwischen den Polkernen
von am Umfang benachbarten Induktionsspulen radial entgegengesetzter Durchflutungsrichtung.
Dabei wird im Walzenmantel ein Magnetfeld in Umfangsrichtung erzeugt, welches die
Walzenachse zwischen Polen entgegengesetzter Durchflutungsrichtung in Kreissegmente
alternierender Flußrichtung umgibt.
Der von dem Magnetfeld induzierte Wirbelstrom fließt im wesentlichen in einer dünnen
Schicht an der Innen- und Außenfläche des Walzenmantels in jeweils entgegengesetzter
axialer Richtung, so daß sich ein langgestreckter Strompfad in Form eines Toroids
oder mehrerer Toroidsegmente mit annähernd rechteckigem Querschnitt ausbildet, dessen
gemeinsame Achse mit der Walzenachse zusammenfällt.
[0017] Bei dieser Lösung befinden sich die Wärmequellen im wesentlichen an der Innen- und
Außenfläche des Walzenmantels. Ihre Verteilungen in axialer Richtung, insbesondere
die zonenweise Heizung läßt sich durch entsprechende Erregung der Induktionsspulen
axial benachbarter Sektionen leicht steuern. Desgleichen ist auch eine Steuerung der
Wärmequellenverteilung und entsprechende zonenweise Heizung in Umfangsrichtung durch
entsprechend abgestufte Erregung der am Umfang benachbarten Induktionsspulen des Polsterns
und/oder durch entsprechende Abstufung der Luftspalte zwischen den Enden der Polkerne
und der Innenfläche des Walzenmantels längs des Walzenumfangs möglich.
[0018] Ein Nachteil dieser und ähnlicher bekannter Anordnungen ist der hohe Material- und
Fertigungsaufwand für die Herstellung des Induktors, insbesondere der Induktionsspulen,
und der aus ihrem großen Wicklungsvolumen resultierende hohe Energieaufwand für die
Erzeugung des magnetischen Feldes, welcher der Heizung der Walzenoberfläche verlorengeht.
[0019] Auch die an der Innenfläche des Walzenmantels befindlichen Wärmequellen stehen der
Heizung der äußeren Walzenoberfläche und der Wärmeübertragung auf die Warenbahn nur
teilweise und mit zeitlicher Verzögerung zur Verfügung.
Schließlich läßt sich der Wärmeabluß zu den Achsflanschen und tragenden Wellenenden
nicht hinreichend wirksam unterdrücken, da der in dem Achsflansch vorhandene Raum
in der Regel nicht ausreicht, um einen Induktorpolstern mit der für die thermische
Kompensation notwendigen Heizleistung aufzunehmen.
[0020] Als eine mögliche Lösung dieses Problems ist aus der DE OS 4410675 eine Anordnung
bekannt, welche in einem Hohlraum des Achsflansches der Walze eine zu- und abschaltbare
Widerstandsheizung besitzt.
[0021] Zur Erzeugung eines sich zumindest kreisbogenförmig in Umfangsrichtung ausbildenden
Magnetfeldes im Walzenmantel sind auch Anordnungen bekannt, bei denen sich die Induktorspulen
am äußeren Umfang der Walze befinden.
Eine solche Lösung ist z.B. der DE 3340683 zu entnehmen. Die Anordnung besteht aus
u-förmigen Polschuhvorrichtungen, deren Magnetschenkel mit ihren Enden der äußeren
Mantelfläche der Walze in einem bestimmten Abstand gegenüberstehen, welcher den nicht
ferromagnetischen Luftspalt eines Magnetkreises bildet, in dem der Walzenmantel das
Rückschlußjoch bildet. Jede Polschuhvorrichtung besitzt eine Induktionsspule. Mehrere
Polschuhvorrichtungen sind axial unmittelbar nebeneinander angeordnet und bilden eine
die Walze von außen über ihre gesamte zu beheizende Walzenlänge abdeckende Polschuhreihe.
[0022] Mehrere solcher Polschuhreihen können in Umfangsrichtung nebeneinander angeordnet
sein, wobei die Magnetschenkel benachbarter Reihen axial gegeneinander versetzt sind.
[0023] Die Nachteile der analogen Anordnungen mit einem im Inneren der Walze angeordneten
Induktor werden damit jedoch nicht behoben. Lediglich die Kompensation des Wärmeabflusses
an den Enden der Walze ist mit einem außen liegenden Induktor besser zu erreichen,
da sich mit diesem der Flanschbereich leichter induktiv wirksam abdecken läßt.
[0024] Eine Verringerung des fertigungstechnischen und steuerungstechnischen Aufwandes sowie
des damit verbundenen Material- und Energieaufwandes für die Einstellung und Aufrechterhaltung
einer definierten axialen Verteilung der Wirbelstrom- und Wärmequellendichte soll
mit einer weiteren bekannten Anordnung dieser Art gemäß DE OS 4011825 erreicht werden.
Bei der hier beschriebenen Lösung ist der Induktor eine radial über der Walzenoberfläche
angeordnete Leiterschleife, deren stromdurchflossene Länge sich durch leitende, axial
verschiebbare Kontaktbrücken zwischen ihren Schenkeln einstellen läßt.
[0025] Der Nachteil dieser Anordnung besteht darin, daß ein äußerer Magnetleiter fehlt,
welcher für eine hinreichend enge induktive Ankopplung der Leiterschleife an den Magnetmantel
erforderlich ist. Es entsteht daher nur eine schmale Heizzone in unmittelbarer Umgebung
der Leiterschleife dergestalt, daß ihre Schenkel lediglich einen "Heizschatten" auf
die Walzenoberfläche werfen.
[0026] Den gleichen Mangel weist eine analoge in der EP 067 99 61 bekanntgemachte, induktive
Heizungsanordnung für Walzen auf, die ebenfalls aus schleifenförmigen Leitern über
der äußeren Walzenoberfläche aufgebaut ist. Mehrere Leiterschleifen bilden eine Leiterschleifenspirale
ab und sind in einer aus einem magnetisch nicht leitenden, elektrisch isolierenden
Material bestehenden, über der Walze feststehenden Hülle eingebettet. Abgesehen davon,
daß infolge des fehlenden magnetischen Rückleiters eine nur schwache induktive Ankopplung
der Leiterschleifen an den Walzenmantel besteht, nimmt die Durchflutung vom Zentrum
der Leiterschleifenspule zu ihren Rändern hin stark ab, so daß weder in Umfangs- noch
in axialer Richtung eine konstante Flußdichte- und Wirbelstrom- bzw. Wärmequellendichteverteilung
erreicht werden kann.
[0027] Die Erfindung verfolgt das Ziel, die erkannten Mängel der bekannten induktiven Heizungsanordnungen
für Thermowalzen zu beheben.
[0028] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Induktionsheizung für eine Thermowalze
zu schaffen, mit der bei geringem steuer- bzw. regeltechnischen Aufwand und geringen
Energieverlusten in kurzer Zeit über einzelne an der Walzenoberfläche ansteuerbare
Heizzonen eine vorgegebene Temperaturverteilung über die axiale Länge auf der Walzenoberfläche
und in den Achsflanschen hergestellt sowie im laufenden Betrieb eingestellt und aufrechterhalten
bzw. prozeßgerecht nachgeführt werden kann, ohne daß hierfür einzelne, voneinander
getrennte, axial nebeneinander angeordnete Induktorspulen erforderlich sind.
[0029] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Walze aus einem an seinen
Enden mit Achsflanschen versehenen, drehbar gelagerten Hohlzylinder besteht, an dessen
innerer Mantelfläche in einem bestimmten radialen Abstand, der mindestens gleich der
maximalen Durchbiegung des Walzenzylinders in Betrieb ist, ein aus einem oder mehreren
axial parallel angeordneten, gestreckten, stab- oder schalenförmigen Leitern bestehender
feststehender, an seinen Enden in axialen Bohrungen der Achsflansche der Walze an
eigenen Achsflanschen gelagerter Induktor vorgesehen ist, welcher von einem ein- oder
mehrphasigen Wechselstrom durchflossen ist, wobei sich die Leiter des Induktors in
einem Stück oder
in magnetisch lückenlos aneinandergereihten Abschnitten über die ganze Ballenbreite
der Walze erstrecken und an ihren Enden in den Achsflanschen des Induktors befestigt
und mechanisch und elektrisch voneinander distanziert oder miteinander verbunden sind.
[0030] Bei Speisung des Induktors mit einem einphasigen Wechselstrom sind alle Leiter in
der gleichen Richtung vom Strom durchflossen, wobei sich die Anschlüsse des Induktors
an die Stromquelle an jeweils gegenüberliegenden Enden der Walze befinden.
[0031] Zur Einstellung der beheizten Ballenbreite der Walze auf die Breite der zu bearbeitenden
Warenbahn wird der Induktor nur auf dem entsprechenden axialen Abschnitt vom Strom
durchflossen, d.h. der Strom wird an den Enden dieses Abschnitts in den Induktor eingespeist.
Hierzu sind Schleifkontakte vorgesehen, die an einem Kontaktträger befestigt und gegen
eine Kontaktbahn an der inneren Mantelfläche des Induktors und an eine in der Walzenachse
oder deren Nähe angeordnete Stromschiene gedrückt sind.
Die Kontaktträger sind symmetrisch zur axialen Mitte des Walzenballens angeordnet
und auf je einer Spindelmutter befestigt, welche eine jeweils zur Spindelmutter der
gegenüberliegenden Walzenseite entgegengesetzte Steigung gleicher Höhe besitzt. In
der Achse der Walze ist eine zweiteilige Spindel angeordnet, die symmetrisch zur axialen
Walzenmitte ebenfalls entgegengesetzte Steigungen gleicher Höhe besitzt. Durch Drehen
der Spindel werden die Kontaktträger auf den Spindelmuttern symmetrisch zur axialen
Walzenmitte zu dieser hin oder von ihr wegbewegt, wodurch die beheizte Ballenbreite
der Walze entsprechend ab - bzw. zunimmt.
Die Stromschiene ist in der axialen Walzenmitte in zwei gegeneinander elektrisch isolierte
Teile getrennt. Der Strom wird an einem Walzenende in die Stromschiene, welche durch
eine Zentralbohrung im Achsflansch des Induktors in den Induktorinnenraum geführt
ist, eingespeist. Dort wird der Strom in der Stromschiene dem am Fuß des Kontaktträgers
angebrachten Schleifkontakt zugeführt, gelangt über eine Kontaktbrücke an die am Kopf
des Kontaktträgers befindlichen Schleifkontakte, tritt in die Kontaktbahnen des Induktormantels
ein, durchströmt den Induktormantel in axialer Richtung und verläßt ihn dann in umgekehrter
Reihenfolge auf dem gleichen Weg zum anderen Walzenende hin.
Durch entsprechende Anordnung von Schleifkontakten am Kopf der Kontaktträger und die
Aufteilung des Induktormantels in gegeneinander isolierte Kontaktbahnen lassen sich
auch am Umfang der Walze Heizzonen unterschiedlicher Breite und Lage abgrenzen. Zur
Variation der Breite einer Heizzone muß die Anzahl der Schleifkontakte am Kopf der
Kontaktträger verändert werden. Zur Einstellung der Lage der Heizzone am Umfang genügt
die Verdrehung der Kontaktträger auf der Spindel.
[0032] Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Induktors und seine Anordnung im Innenraum
der Walze wird ein magnetisches Feld in dem Walzenmantel erzeugt, dessen Richtung
im wesentlichen peripher ist, wobei der Walzenmantel im Grunde den Kern des Magnetkreises
darstellt. Bei einphasiger Speisung des Induktors tritt der magnetische Fluß - abgesehen
vom Streufluß - an keiner Stelle aus dem Walzenmantel aus. Hieraus resultiert ein
sehr niedriger magnetischer Widerstand des Magnetkreises und eine entsprechend niedrige
Blindleistung für die Erzeugung des Magnetfeldes. Der Wirbelstrompfad bildet sich
im Walzenmantel in Form eines in axialer Richtung langgestreckten Toroids mit annähernd
rechteckigem Querschnitt aus. Dabei fließt der Wirbelstrom in einer dünnen Schicht
mit konstantem effektiven elektrischen Leiterquerschnitt an der Innen- und Außenfläche
des Walzenmantels in jeweils, entgegengesetzter Richtung auf einer axialen Wegstrecke,
welche der stromdurchflossenen Strecke der Stromleiter des Induktors entspricht.
[0033] Um zu verhindern, daß auch das magnetische Feld der stromführenden Abschnitte der
Stromschiene außerhalb der axialen Heizzonen in den Walzenmantel und die Achsflansche
eindringt, ist die Stromschiene durchgängig magnetisch abgeschirmt. Die Abschirmung
besteht aus einem ferromagnetischen Mantel, der zur Begrenzung der Induktion einen
Luftspalt besitzt und zur Unterdrückung des magnetischen Streufeldes an seinem Umfang
mit einer Schicht aus elektrisch gut leitendem Material abgedeckt ist.
Sollen bei der Aufheizung der Walze die Ränder der Walze, insbesondere die Achsflansche,
vorübergehend beheizt werden, so kann dem erfindungsgemäß durch Aufbau der magnetischen
Abschirmung aus zwei ineinander verdrehbaren Schalen Rechnung getragen werden. Durch
Verdrehen der Schalen kann die Abschirmung teilweise geöffnet und damit eine für die
Zusatzheizung hinreichende induktive Kopplung zu den Achsflanschen erreicht werden.
[0034] Erfolgt die Speisung mit einem mehrphasigen Wechselstrom, so sind am Umfang benachbarte
Leiter an einem Ende des Induktors jeweils phasenweise zu in sich geschlossenen Gruppen
elektrisch miteinander verbunden. Die so gebildeten Phasengruppen sind gegeneinander
elektrisch isoliert und an dem einen Ende des Induktors mit getrennten Anschlüssen
zur Stromquelle versehen, wohingegen am anderen Ende des Induktors alle Leiter miteinander
elektrisch leitend verbunden sind.
[0035] Sofern eine Anpassung an eine Stromversorgung erforderlich ist, können die Leiter
des Induktors aus mehreren, gegeneinander isolierten Teilleitern bestehen, wobei Teilleiter
zweier elektrisch um 180°C versetzter Phasengruppen in einer ein - oder mehrphasigen
Schleife in Reihe geschaltet sind, so daß eine Induktorspule mit der gewünschten Windungszahl
entsteht.
[0036] Im Unterschied zu der einphasigen Anordnung besteht der Wirbelstrompfad bei der zweiphasigen
Anordnung aus zwei Toroidsegmenten, die im gegenläufigen Sinne durchflossen werden.
Dabei bildet jede Phasengruppe ihren eigenen Magnetkreis aus. Der Fluß tritt an der
Grenze zwischen zwei benachbarten Phasengruppen aus dem Walzenmantel ins Walzeninnere
aus und an der gegenüberliegenden bzw. am Umfang nächstliegender Phasengrenze wieder
in den Walzenmantel ein. Dabei nimmt er seinen Weg entlang den Durchflutungsachsen,
die sich jeweils zwischen den am Walzenumfang liegenden Grenzen zweier Phasengruppen
und der Walzenachse erstrecken. Hier ist ein Querjoch als Bestandteil des Induktors
angeordnet, welches aus ferromagnetischem Material besteht und einen vernachlässigbaren
magnetischen Widerstand darstellt. Der magnetische Widerstand in der Durchflutungsachse
wird damit im wesentlichen durch den magnetisch wirksamen, nicht ferromagnetischen
"Luftspalt" zwischen den Enden des Querjochs und der inneren Mantelfläche der Walze
bestimmt.
[0037] Das Querjoch erstreckt sich in axialer Richtung über die ganze Länge des Induktors
und ist in mehrere axiale Abschnitte unterteilt, die sich unabhängig voneinander um
mindestens
ϕ/
2 aus der Durchflutungsachse verdrehen lassen, wobei ϕ der elektrische Winkel zwischen
den Phasenströmen ist.
[0038] Dazu ist jeder Querjochabschnitt vorteilhaft mit seinen Enden an der inneren Mantelfläche
des Induktors und mit seiner Drehachse in einer axialen Bohrung des Achsflansches
des Induktors gelagert, wobei die Drehachsen der Querjochabschnitte aus dem Achsflansch
der Walze soweit herausragen, daß sie von außen zugänglich sind. Jedes der Querjochabschnitte
ist mit seiner Drehachse starr verbunden. Die Drehachsen sind ineinander gesteckte
und gegeneinander drehbar gelagerte Hohlwellen, von denen jede für sich an einem Ende
von außen zugänglich ist und an ihrem anderen Ende mit jeweils einem der Querjochabschnitte
verbunden ist.
[0039] Für eine Einstellung des Drehwinkels der Querjoche sind die Hohlwellen an ihren freien
Enden vorzugsweise über ein automatisches Schaltgetriebe mit einem Stellmotor verbunden.
[0040] Die Phasengruppen des Induktors erstrecken sich im allgemeinen über unterschiedliche
Umfangsbereiche des Walzenmantels, wobei über der Phasengruppe mit der jeweils kleineren
Erstreckung am Walzenumfang in der Regel die größere Wärmequellendichte auf der Walzenoberfläche
hervorgerufen werden soll.
Um auf diese Weise ein deutliche Abgrenzung von Heizzonen am Walzenumfang zu erreichen,
muß der magnetisch wirksame Luftspalt zwischen den Enden des Querjochs und der inneren
Mantelfläche des Walzenmantels so klein wie möglich gehalten werden. Dies bedeutet,
daß die radiale Höhe der Leiter des Induktors möglichst gering sein muß.
[0041] Dem kann erfindungsgemäß dadurch Rechnung getragen werden, daß die Leiter des Induktors
die Form von Zylinderschalen besitzen. Diese Leiterschalen können an ihrer Innenfläche
mit einem dünnen, elektrisch isolierenden Kunststoffbelag mit selbstschmierenden Eigenschaften,
z.B. Teflon, versehen sein, auf dem die gleichermaßen mit einem solchen Kunststoff
beschichteten Enden der Querjoche gleitfähig gelagert sind.
[0042] Eine weitere Verringerung des magnetischen Luftspalts kann erreicht werden, wenn
der Induktor mit dem Walzenmantel starr verbunden ist. Der notwendige Abstand zwischen
der äußeren Mantelfläche des Induktors und der inneren Mantelfläche der Walze wird
in diesem Fall nicht mehr durch die maximale Durchbiegung der Walze, sondern nur noch
durch die erforderliche elektrische Isolation zwischen Walze und Induktor bestimmt.
Da sich nun der Induktor zusammen mit der Walze dreht, sind zur Aufrechterhaltung
einer ortsfesten Durchflutungsachse die einzelnen Leiter des Induktors nach Art einer
Gleichstromkommutatorwicklung schleifen - oder wellenförmig in Reihe geschaltet und
an einem Ende des Induktors einzeln an die Lamellen eines Kollektors geführt, über
den die elektrische Verbindung zur Stromquelle hergestellt ist.
[0043] Wird das Querjoch aus seiner Brückenstellung zwischen den Phasengrenzen herausgedreht,
so nimmt der magnetische Widerstand der Magnetkreise sehr stark zu. Entsprechend stark
nimmt der magnetische Fluß und mit ihm auch die induzierte Heizleistung im Walzenmantel
ab.
Bei einem Induktor mit einer symmetrischen, zweiphasigen Leiteranordnung liegen sich
die Phasengrenzen am Walzenumfang diametral gegenüber. Wird das Querjoch mit seiner
Längsachse um 90° jeweils in die Mitte der Phasengruppen gedreht, so heben sich bezogen
auf das Querjoch die Durchflutungen des Induktors auf, sodaß über das Querjoch kein
Fluß angetrieben wird. Außer dem vergleichsweise geringen Streufluß ist dann kein
magnetischer Fluß im Walzenmantel vorhanden, so daß praktisch keine oder eine nur
sehr geringe Heizleistung erzeugt wird.
Durch Drehung des Querjochs kann so die resultierende Durchflutung der Magnetkreise
und mit ihr der Magnetfluß und die im Walzenmantel erzeugt Heizleistung von ihrem
Höchstwert stufenlos bis auf nahe Null reduziert werden, ohne daß hierfür irgendeine
Veränderung im Stromkreis des Induktors vorgenommen werden muß.
Die Einstellung der Walzenheizung ist damit kontaktlos möglich; ein Verschleiß durch
Kontaktabnutzung ist von vornherein ausgeschlossen und die durch die Steuerung bedingten
Energieverluste sind vernachlässigbar gering.
[0044] Diese kontaktlose Einstellung der Heizleistung kann gleichmäßig über die gesamte
Ballenbreite der Walze, aber auch abschnittsweise, z.B. an den Enden der Walzen vorgenommen
werden, indem nur die an den entsprechenden Stellen befindlichen Querjochabschnitte
gedreht werden.
[0045] Damit kann jede gewünschte Wärmequellen- bzw. Temperaturverteilung über der Ballenbreite
der Walze hergestellt werden, ohne daß hierfür ein Maschinenstillstand erforderlich
ist. Eine Optimierung der Temperaturverteilung kann somit im laufenden Prozeß an hand
von kontinuierlich erfaßten Prozeß- und Produktdaten erfolgen.
[0046] Eine zonenweise Heizung am Walzenumfang wird erfindungsgemäß erreicht, indem die
Phasengruppen so angeordnet werden, daß sie sich über unterschiedlich große Umfangsbereiche
erstrecken. Bei einem Induktor mit einer derartigen unsymmetrisch - zweiphasigen Leiteranordnung
liegen sich dann die Grenzen zwischen den Phasengruppen nicht mehr diametral gegenüber;
nur die Zentriwinkel der Phasengruppen ergänzen sich weiterhin zu 360°. Da in jeder
der beiden Phasengruppen der gleiche Strom fließt, sind ihre Durchflutungen gleich.
Dagegen verhalten sich die magnetischen Widerstände ihrer Magnetkreise proportional
und ihre Flüsse umgekehrt proportional zu ihren Zentriwinkeln. Dies gilt allerdings
nur, solange der magnetische Widerstand der Magnetkreise durch den Walzenmantel bestimmt
wird und der in der gemeinsamen Durchflutungsachse befindliche magnetische Widerstand
der nicht ferromagnetischen Luftspalte zwischen Querjoch und Walzenmantel sowie des
Querjochs selbst dagegen nicht maßgeblich in Erscheinung tritt.
Da aber die Permeabilität des Walzenmaterials gerade bei den relativ niedrigen magnetischen
Feldstärken im Walzenmantel am höchsten ist, muß der Luftspalt extrem klein gemacht
werden, um diese Bedingung zu erfüllen. Dem sind aber schon durch die notwendige Dicke
der Leiter des Induktors Grenzen gesetzt, auch wenn diese zur Unterdrückung und zur
Minimierung der Leitungsverluste von Wirbelströmen des Induktors in radialer Richtung
schon so dünn wie möglich ausgeführt sind, was z.B. durch Verwendung schalenförmiger
Leiter oder durch Leiter erreicht wird, die in radialer Richtung aus mehreren dünnen
und voneinander isolierten, leitenden Schichten bestehen.
[0047] Um dennoch die vorgenannte Bedingung zu erfüllen, ist erfindungsgemäß die Möglichkeit
vorgesehen, der Wechselstromdurchflutung des Induktors eine Gleichstromdurchflutung
zu überlagern, mit Hilfe derer die magnetische Feldstärke im Walzenmantel in einen
Bereich hinreichend niedriger Permeabilität der B-H Kurve des Mantelstahls verschoben
ist, ohne daß dadurch die Permeabilität des magnetisch leitenden Materials des Querjochs
maßgeblich verringert wird. Dies kann durch die Wahl eines geeigneten ferromagnetischen
Materials und einen hinreichend großen magnetischen Leiterquerschnitt des Querjochs
erreicht werden.
Die Einkopplung einer Gleichstromquelle in den Wechselstromkreis des Induktors erfolgt
in bekannter Weise über einen Tiefpaß, z.B. eine Drossel.
Das Querjoch ist aus dünnen, isolierten Blechen aufgestapelt und z.B. mit einer Bandage
aus GFK zusammengehalten, wobei die einzelnen Bleche in Flußrichtung liegend angeordnet
sind. Dadurch werden Wirbelströme im Querjoch wirksam unterdrückt.
[0048] Die magnetischen Widerstände der Phasengruppen lassen sich erfindungsgemäß auch dadurch
im gewünschten Verhältnis einstellen, daß die Überdeckung des Walzenmantels durch
das Querjoch im Bereich der Phasengrenze und damit die Fläche des Luftspalts für die
aneinandergrenzenden Phasengruppen unterschiedlich groß ist. Dies kann durch entsprechende
Verschiebung der Achse des Querjochs aus der Durchflutungsachse erreicht werden. Stattdessen
oder zusätzlich hierzu kann zur Einstellung des Verhältnisses der magnetischen Widerstände
auch die Größe des Luftspalts für die beiden Phasengruppen verschieden sein, was durch
eine entsprechend unsymmetrische Formgebung des Querjochs an seinen Enden in Gestalt
von entsprechend ausgebildeten Polschuhen erreicht werden kann.
Soll die Phasengruppe mit dem kleineren Zentriwinkel die Zone höherer spezifischer
Heizleistung darstellen, so erhält deren Magnetkreis den kleineren Luftspalt und die
größere Luftspaltfläche dergestalt, daß der von der Durchflutung dieser Phasengruppe
über das Querjoch durch den Walzenmantel angetriebene magnetische Wechselfluß und
die von ihm erzeugte Wärmequellendichte entsprechend höher als am übrigen Umfang der
Walze ist. Durch Verdrehen des Induktors zusammen mit dem Querjoch gegen den Walzspalt
kann diese Heizzone in jede gewünschte, prozeßtechnisch jeweils günstigste Lage gebracht
werden.
Damit kann eine optimale Wärmeübertragung auf das Walzgut und gleichzeitig ein optimaler
Energieeinsatz erreicht werden. Die Energieverluste, welche durch Konvektion und Wärmeabstrahlung
auf dem größten, nicht mit dem Walzgut im Eingriff befindlichen Teil des Walzenumfangs
entstehen, können mit der geringeren Heizleistung und der entsprechenden Absenkung
der Oberflächentemperatur in diesem Umfangsbereich maßgeblich reduziert werden.
[0049] Die periphere magnetische Erregung des Walzenmantels ist infolge der gestrecken,
axialen Leiteranordnung über der gesamten stromführenden Länge des Induktors zwangsläufig
gleich groß. Dies gilt generell auch für den magnetischen Fluß sowie die Fluß- und
Wärmequellendichte bei einphasiger Speisung des Induktors. Bei mehrphasiger Speisung
ist dies mindestens über der Breite eines Querjochabschnitts und auch über der gesamten
Ballenbreite der Fall, wenn alle Querjochabschnitte die gleiche Winkelstellung im
Bezug auf die Durchflutungsachse haben. In diesem Fall findet der Übergang der Wirbelstrombahn
zwischen Außen- und Innendurchmesser des Walzenmantels erst an den Enden des Induktors
statt.
Besondere konstruktive Maßnahmen zur Steuerung des magnetischen Randfeldes und zur
Vergleichmäßigung der axialen Temperaturverteilung, wie z.B. Wärmerohre in Bohrungen
des Walzenmantels, sind daher prinzipiell nicht notwendig. Eine gezielte Steuerung
des thermischen Randfeldes, insbesondere im Übergang zu nicht bzw. schwach beheizten
Abschnitten des Ballens, ist durch entsprechende gegenseitige Verdrehung der Querjoche
im Übergangsbereich möglich. In diesem Fall bilden sich radiale Auffächerungen der
Wirbelstrombahnen an den Grenzen zwischen benachbarten Querjochen mit entsprechender
Veränderung der Wirbelstromdichte in den Randschichten aus.
Die thermische Zeitkonstante der Walzenheizung an der äußeren Walzenoberfläche ist
sehr niedrig, da sich die Wärmequellen nur in einer dünnen Randschicht des Walzenmantels
befinden. Sowohl Wärmedurchgangswiderstand als auch Wärmekapazität sind daher für
den Wärmestrom in Bezug auf den äußeren Walzenrand äußerst klein. Das gilt allerdings
nur für die am äußeren Walzenrand befindlichen Wärmequellen. Die infolge des Skineffekts
auch an der inneren Mantelfläche der Walze hervorgerufenen Wärmequellen verzögern
den Erwärmungsvorgang. Außerdem fließt ein Teil des von hier ausgehenden Wärmestroms
in den Induktorraum ab und geht daher der Walzenheizung verloren.
[0050] Erfindungsgemäß wird dieser unerwünschte Effekt dadurch behoben, daß unmittelbar
angrenzend an die innere Mantelfläche des Walzenzylinders eine Schicht aus einem Material
mit einem im Vergleich zum Walzenstahl wesentlich geringeren spezifischen elektrischen
Widerstand, z.B. Kupfer angebracht ist, wobei die Dicke dieser Schicht der Eindringtiefe
des elektrischen Feldes entspricht. Damit wird erreicht, daß sich die auf die Walze
induktiv übertragene Heizleistung im Verhältnis der spezifischen Widerstände auf die
innere und äußere Mantelfläche der Walze aufteilen und damit die Wärme überwiegend
an der äußeren Walzenoberfläche erzeugt wird.
[0051] Eine weitere, ganz wesentliche Beschleunigung des Erwärmungsvorgangs kann erreicht
werden, wenn der Abfluß von Wärme aus den Randzonen des Walzenmantels in den Bereich
der Achsflansche und in das Walzengestell unterbunden wird.
[0052] Zu diesem Zweck kann erfindungsgemäß eine zusätzliche induktive Erwärmung der Achsflansche
über ihre ganze oder nahezu ganze Länge durch geeignete Anordnung der Ausleitungen
bzw. Verbindungsleitungen des Induktors in dem ringförmigen Raum zwischen den Achsflanschen
von Walze und Induktor herbeigeführt werden.
[0053] Bei einem zweiphasigen Induktor sind die beiden Ausleitungen um 180° am Umfang versetzt
in Nuten des Achsflansches des Induktors angeordnet. In den koaxialen Ringraum zwischen
den beiden Achsflanschen sind zwei um 180° am Umfang versetzte Polbrücken eingesetzt,
welche die magnetisch leitende Verbindung zwischen den magnetischen Polen der Achsflansche
von Walze und Induktor herstellen. Bilden also die Verbindungslinien der Polbrücken
mit den Verbindungslinien der Stromleiter einen Winkel von 90°, so ist die Zusatzheizung
eingeschaltet; beträgt der Winkel 0°, so ist sie weitgehend ausgeschaltet.
[0054] Um in dieser Winkelstellung eine möglichst vollkommene induktive Entkopplung zu erreichen,
sind in den Achsflansch des Induktors außen Platten aus elektrisch möglichst gut leitendem
Material eingelassen, welche den Ringraum in den Umfangsbereichen zwischen den Leitern
und Polen elektromagnetisch abschirmen. Ein besonders gutes Schaltverhältnis wird
erreicht, wenn die Polbrücken den Ringraum ohne Luftspalt überbrücken d.h. mit beiden
Enden die sich gegenüberliegenden Mantelflächen der Achsflansche von Walze und Induktor
berühren. Zweckmäßig sind sie hierzu als Segmente in eine Lagerbuchse integriert.
[0055] Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.In
den zugehörigen schematischen Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine Thermowalze mit einem Induktor in einphasiger Ausführung.
- Fig. 2
- einen Querschnitt I - I nach Fig. 1
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch eine Thermowalze mit einem Induktor in zweiphasiger Ausführung
- Fig. 4
- einen Querschnitt II - II nach Fig. 3
- Fig. 5
- einen Querschnitt III - III nach Fig. 3
- Fig. 6
- einen Querschnitt durch eine Thermowalze mit einem Induktor in zweiphasiger Ausführung
und unsymmetrischer Anordnung der Phasengruppen analog Fig. 4 (beheizter Mittenabschnitt)
- Fig. 7
- einen Querschnitt nach Fig. 6 jedoch mit einem um 180° verdrehtem Joch(nicht beheizte
Randzone)
- Fig. 8
- einen Querschnitt durch die Achsflansche der Thermowalze mit dem Induktor in zweiphasiger
Ausführung in Koppelstellung der Polbrücken
- Fig. 9
- einen Querschnitt nach Fig. 8 in Abschirmstellung der Polbrückenanordnung.
[0056] Die Induktionsheizung für eine Thermowalze 1 besteht aus einem Walzenmantel 2, Achsflanschen
3, 3', an denen die Thermowalze 1 drehbar gelagert ist, sowie dem Induktor 4, der
mit Achsflanschen 7, 7' in axiale Bohrungen der Achsflansche 3, 3' der Thermowalze
1 eingesetzt ist.
[0057] Der Induktor 4 ist, wie Fig. 1 und 2 zeigen, im Inneren des Walzenmantels 2 angeordnet
und besteht in der hier dargestellten einphasigen Ausführung aus einem inneren Stromleiter
5, der durch ein Isolierstück 5.3 in zwei elektrisch getrennte und mechanisch miteinander
verbundene Leiterteilstücke 5.1 und 5.2 unterteilt ist, äußeren Stromleitern 6, Schleifkontaktträgern
8, 8' mit innerem Schleifkontakt 8.1, 8.1' und äußerem Schleifkontakt 8.2, 8.2', den
Spindelmutter 9.1, 9.2 und einer Spindel 10 sowie einer magnetischen Abschirmung 11
des inneren Stromleiters 5.
[0058] Die äußeren Stromleiter 6 der Induktorspule 4' können Rund- oder Profilstäbe, aber
auch Zylinderschalen sein und sind am inneren Umfang des Walzenmantels 2 gleichmäßig
verteilt angeordnet und an ihren Enden in Achsflanschen 7, 7' des Induktors 4 befestigt.
Der Anschluß der Stromleiter 6 an eine Stromquelle erfolgt von beiden Enden der Thermowalze
1 her über den inneren Stromleiter 5, die inneren Schleifkontakte 8.1, 8.1', die Schleifkontaktträger
8, 8' und die äußeren Schleifkontakte 8.2, 8.2'. Die äußeren Stromleiter 6 sind in
Umfangsrichtung über ihre gesamte Länge oder abschnittsweise miteinander elektrisch
verbunden, so daß sich der Strom den äußeren Schleifkontakten 8.2, 8.2' auf die äußeren
Stromleiter 6 peripher gleichmäßig verteilt. Zwischen den beiden Schleifkontaktträgern
8, 8' fließt der Strom in den äußeren Stromleitern 6, und zwar am ganzen Umfang des
Induktors in gleicher Richtung, wie in Fig. 1 und Fig. 2 durch Pfleile dargestellt
ist. Dadurch wird in dem Walzenmantel 2 ein magnetischer Fluß erzeugt, welcher in
Umfangsrichtung fließt, wie die Pfleile in Fig. 2 zeigen.
Durch den Fluß werden im Walzenmantel Wirbelströme induziert, welche auf den in Fig.
1 durch Pfeile dargestellten Strombahnen fließen. Die Länge der Wirbelstrombahn und
damit die beheizte Breite des Walzenmantels kann durch entsprechende Variation der
stromdurchflossenen Länge des äußeren Stromleiters 6 eingestellt werden. Dies erfolgt
durch Betätigung der Spindel 10, welche in dem rohrförmigen inneren Stromleiter 5
an ihren Enden drehbar gelagert und gegen den inneren Stromleiter 5 elektrisch isoliert
ist. Die Isolierung kann z.B. in Form einer Gleitlagerbuchse aus Teflon erfolgen.
Die Spindel 10 besteht aus zwei gleich langen Teilstücken mit gleichgroßer, aber entgegengesetzter
Gewindesteigung. Die auf den Teilstücken der Spindel 10 befindlichen Spindelmuttern
9.1 und 9.2 besitzen ebenfalls zueinander entsprechend entgegengesetzte Gewindesteigungen
gleicher Ganghöhe und sind auf der Spindel 10 symmetrisch zur axialen Walzenmitte
angeordnet.
[0059] Wird die Spindel 10 gedreht, so bewegen sich je nach Drehrichtung die Spindelmuttern
9.1, 9.2 zusammen mit den Schleifkontaktträgern 8, 8' auf jeweils gleich langen Wegstrecken,
entweder aufeinander zu oder voneinander weg. Dabei nimmt die stromdurchflossene Strecke
der äußeren Stromleiter 6 und damit die induktiv beheizte Breite des Walzenmantels
2 entsprechend ab oder zu.
[0060] Um eine Induktion von Wirbelströmen im Walzenmantel 2 außerhalb der durch die Schleifkontaktträger
8 begrenzten Strecke durch den im inneren Stromleiter 5 fließenden Strom zu unterbinden,
ist der innere Stromleiter 5 mit einer magnetischen Abschirmung 11 versehen, welche
aus den Schalen 11.1 und 11.2 besteht. Jede der beiden Schalen ist aus dünnen, gegeneinander
isolierten ferromagnetischen Blechen zusammengesetzt und trägt an ihrer äußeren Oberfläche
einen elektromagnetischen Schirm 12 aus elektrisch gut leitendem Material. Die magnetische
Abschirmung 11 erstreckt sich über die gesamte Länge der Thermowalze 1, mindestens
aber über die volle Länge des inneren Stromleiters 5 zwischen den Anschlüssen seiner
Teilstücke 5.1 und 5.2 an die hier nicht dargestellte Stromquelle. Dadurch wird nicht
nur in den Randbereichen des Walzenmantels 2, sondern auch in den Achsflanschen 3,
3' und 7, 7' eine Induktion von Wirbelströmen unterbunden.
[0061] In bestimmten Fällen, z.B. beim Aufheizen der Thermowalze 1, ist jedoch eine aktive
Beeinflussung des Temperaturfeldes in diesen Bereichen erwünscht.
Dem ist durch den Aufbau der magnetischen Abschirmung 11 erfindungsgemäß in der Weise
Rechnung getragen, daß die beiden Schalen 11.1 und 11.2 unterschiedliche Durchmesser
besitzen, so daß sie sich ineinander verdrehen lassen und damit den inneren Stromleiter
5 abhängig vom Drehwinkel teilweise freigeben. Damit kann die induktive Kopplung des
inneren Stromleiters 5 an die Achsflansche 3, 3' bzw. die Randbereiche des Walzenmantels
2, also auch die dorthin induktiv übertragene Heizleistung, stufenlos von Null auf
den jeweils benötigten Wert erhöht werden.
Zur Einstellung des Drehwinkels ist mindestens eine der Schalen 11.1 oder 11.2 der
magnetischen Abschirmung 11 auf mindestens einer Seite der Thermowalze 1 aus dem Induktor
4 soweit durch dessen Achsflansch 7 herausgeführt, daß sie von außen zugänglich ist.
[0062] Im Betrieb der Walze 1 ist der Induktor 4 einschließlich aller darin befindlichen
Einbauten feststehend. Deshalb ist der Achsflansch 7 des Induktors 4 in den Achsflansch
3 der Thermowalze 1 drehbar gelagert eingesetzt und an seinen Enden am Walzengestell
befestigt. Auch der innere, rohrförmige Stromleiter 5 ist mit den Enden seiner Teilstücke
5.1 und 5.2 am Maschinengestell abgestützt und fest mit der elektrischen Anlage der
Stromquelle elektrisch verbunden. Er trägt an seinen Enden auf jeweils elektrisch
isolierenden Lagern innen die Spindel 10 und außen die Schalen 11.1 und 11.2 der magnetischen
Abschirmung 11. Die Lager der Schalen 11.1 und 11.2 haben verschiedene Außendurchmesser
und sind axial versetzt angeordnet, so daß sie ein Ineinanderdrehen der Schalen 11.1
und 11.2 zulassen. Der Stromleiter 5 ist mit der Spindel 10 und der magnetischen Abschirmung
11 durch eine axiale Bohrungen in den Achsflanschen 7 des Induktors 4 auf beiden Seiten
von außen zugänglich aus dem Innenraum der Thermowalze 1 herausgeführt.
[0063] In den Fig. 3 und Fig. 4 ist eine induktive Heizungsanordnung mit einem Induktor
4 in symmetrischer zweiphasiger Ausführung dargestellt.
Die äußeren Stromleiter 13' und 14' der Induktorspule 4' sind in zwei gleich große
Phasengruppen 13 und 14 aufgeteilt und durch Isolierstäbe 15 elektrisch getrennt.
[0064] Der elektrische Phasenwinkel beträgt 180°, d.h. der Strom fließt in der einen Phasengruppe
von einem zum anderen Ende des Induktors 4 und in der anderen Phasengruppe wieder
zurück. Die Stromzuleitungen 17 und 18 liegen an dem einen Ende des Induktors 4, während
am anderen Induktorende die beiden Phasengruppen 13, 14 durch die Phasenbrücke 18
miteinander verbunden sind.
Die Stromleiter 13', 14' der beide Phasengruppen 13, 14 besitzen eine gemeinsame Durchflutungsachse
19, welche sich zwischen der Walzenachse und den peripheren Phasengrenzen erstreckt.
In der Durchflutungsachse 19 ist symmetrisch das Querjoch 20 mit den Polschuhen 21
angeordnet.
Aufgrund des entgegengesetzten Drehsinns ihrer Durchflutungen bildet jede Phasengruppe
13, 14 ihren eigenen Magnetkreis 22 bzw. 23 aus. Der Walzenmantel 2 bildet dabei auf
dem von der jeweiligen Phasengruppe 13 bzw. 14 überdeckten Abschnitt den Kern eines
solchen Magnetkreises. Die beiden Kernhälften des Walzenmantels 2 stoßen mit ihren
jeweils gleichnamigen Polen an den Phasengrenzen aneinander. Das Querjoch 20 bildet
dabei die gemeinsame Brücke der beiden Magnetkreise zwischen den sich diametral gegenüberliegenden,
entgegengesetzten Polen der beiden Kernhälften. Die Richtung der von den Phasengruppen
13 bzw. 14 erzeugten Flüsse sind in Fig. 4 durch Pfeile dargestellt.
[0065] Der magnetische Widerstand der Magnetkreise 22 bzw. 23 wird durch die Breite und
die Oberfläche des Luftspalts 24 zwischen dem Querjoch 20 und der Innenfläche des
Walzenmantels 2 bestimmt. Je schmaler der Luftspalt und je größer seine Oberfläche
ist, desto geringer ist sein magnetischer Widerstand und desto größer der magnetische
Fluß bei einer bestimmten Durchflutung bzw. Erregerleistung, d.h. je enger ist die
induktive Kopplung zwischen Induktor 4 und Walzenmantel 2. Der Luftspalt ist daher
zweckmäßig so schmal bemessen, wie es die radiale Dicke der äußeren Stromleiter 13',
14' und die Durchbiegung des Walzenmantels 2 zulassen.
[0066] Die Oberfläche des Luftspalts kann durch Ausdehnung der Breite der Polschuhe 21,
21' in Umfangsrichtung so weit vergrößert werden, wie es die geforderte Gleichmäßigleit
der peripheren Fluß- bzw. Wärmequellendichteverteilung im Walzenmantel 2 zuläßt. Andererseits
kann durch entsprechende Formgebung und Ausdehnung der Polschuhe 21, 21' am Walzenumfang
die periphere Flußdichte- und Wärmestromdichteverteilung in weiten Grenzen variiert
werden.
[0067] Die induktive Kopplung zwischen dem Induktor 4 und dem Walzenmantel 2, d.h. die mit
einem bestimmten Induktorstrom auf den Walzenmantel 2 übertragbare Heizleistung, kann
von ihrem maximalen Wert auf praktisch Null reduziert werden, wenn das Querjoch 20
aus der Durchflutungsachse 19 um 90° gedreht wird. Das magnetische Feld in dieser
Grenzstellung ist in Fig. 5 dargestellt. Die Durchflutungen der Phasengruppen 13 und
14 heben sich im Bezug auf das Querjoch 20 auf, so daß sich nur noch ein Streufluß
ausbilden kann. Aufgrund seines im Vergleich zum Luftspalt 24 bedeutend größeren Wegs
durch den nichtmagnetischen Raum im Inneren des Walzenmantels 2 ist der Streufluß
bedeutend niedriger als der Fluß in Brückenstellung des Querjochs 20. Dies trifft
wegen der quadratischen Abhängigkeit der Wärmequellen von der Flußdichte in noch höherem
Maße für die induktiv übertragene Heizleistung zu. Bei konstantem Induktorstrom 5
kann so die Heizleistung allein durch Drehung des Querjochs 20 in weiten Grenzen variiert
werden.
[0068] Dies ergibt eine im Vergleich zu bekannten Anordnungen wesentlich vereinfachte Steuerung
des Induktorstroms bei der Einstellung und Aufrechterhaltung der Temperaturverteilung
auf der Oberfläche der Thermowalze 1. Es genügt, den Strom auf einem bestimmten Wert
konstant zu halten. Die Oberflächentemperatur der Thermowalze 1 kann dann einfach
mit dem Drehwinkel des Querjochs 20 geregelt werden.
[0069] Um dabei ein bestimmtes Temperaturprofil über der Ballenbreite der Thermowalze 1,
insbesondere Heizzonen unterschiedlicher Breite, einstellen zu können, ist das Querjoch
20 axial in mehrere, gegeneinander verdrehbare Abschnitte 20', 20'', 20''' aufgeteilt,
wie in Fig. 3 schematisch dargestellt ist.
Die beiden äußeren Querjoche 20' und 20''' befinden sich in der Grenzstellung minimaler
induktiver Kopplung zwischen Induktor 4 und Walzenmantel 2. Das mittlere Querjoch
20'' nimmt die Brükkenstellung ein, stellt also die maximale induktive Kopplung her.
Aufgrund dieser Konstellation werden Wirbelströme nur in dem mittleren axialen Abschnitt
des Walzenmantels 2 erzeugt. Die Wirbelstrombahnen und die Richtung der Wirbelströme
sind durch die Pfeile dargestellt. Da der Strom in den Stromleitern 13' und 14' der
Phasengruppen 13, 14' sich in der durch Pfeile gekennzeichneten Strömungsrichtung
nicht ändern kann, ist die magnetische Flußdichte und damit auch die Wärmequellendichte
in axialer Richtung zwangsläufig konstant, solange die induktive Kopplung zwischen
Induktor 4 und Walzenmantel 2 konstant ist. Dies gilt über der axialen Länge des Querjochs
20, wie in Fig. 3 dargestellt ist.
Im Randbereich des mittleren Abschnittes 20'' des Querjochs 20 nimmt die Kopplung
jedoch stark ab, so daß der in axialer Richtung fließende Strom auf Null abnimmt,
indem er sich in radialer Richtung auffächert. Dadurch gehen die oberflächennahen
Schichten der am inneren und äußeren Umfang des Walzenmantels 2 liegenden Wirbelstrompfade
über den Enden des Querjochs 20 ineinander über. Das sich dabei ausbildende elektromagnetiscne
und thermische Randfeld kann abhängig von der Dicke des Walzenmantels 2 erheblich
über die axialen Enden des Querjochs 20 hinausgehen und sich insbesondere dann, wenn
sich auch die äußeren Abschnitte 20', 20''' in Brückenstellung befinden, bis in den
Bereich des Achsflansches 3 der Walze 1 erstrecken.
[0070] Die Querjoche 20 mit ihren Abschnitten 20', 20'', 20''' sitzen auf konzentrisch angeordneten,
aufeinander drehbar gelagerten Hohlwellen 25, 25', 25'', wobei auf der einen Seite
der Thermowalze 1 die innerste Hohlwelle 25' und auf der anderen Seite der Thermowalze
1 die äußerste Hohlwelle 25'' im Achsflansch 7 des Induktors 4 drehbar gelagert ist.
Die Enden der Hohlwellen sind auf einer Seite der Thermowalze 1 durch die axiale Bohrung
des Achsflansches 7 des Induktors 4 von außen zugänglich herausgeführt. Sie können
dort mit einer Stelleinrichtung verbunden werden, die Bestandteil eines Temperaturreglers
ist.
[0071] Die Querjoche 20 sind zur Entlastung der Hohlwellen 25 und zur Minimierung des Luftspalts
direkt auf der inneren Mantelfläche des Induktors 4 d.h. an den Innenflächen der Stromleiter
13', 14' gelagert.
Hierzu ist die Oberfläche der Polschuhe 21 mit einer Isolierkappe 26 aus elektrisch
isolierendem und temperaturbeständigem Material mit selbstschmierenden Eigenschaften,
z. B. Teflon, überzogen.
[0072] In Fig. 6 und Fig. 7 ist gezeigt, wie die Thermowalze 1 erfindungsgemäß auch für
periphere Zonenheizung ausgelegt werden kann.
Zur Konzentration der Heizleistung auf die periphere Heizzone 27 erstrecken sich die
Phasengruppen 13 und 14 über unterschiedlich große Bereiche des Walzenumfangs, führen
aber den gleichen Strom. Die Durchflutungen beider Phasengruppen 13, 14 sind somit
gleich. Ihre Durchflutungsachsen 19 bilden die Kanten eines Kreisscheibensegments,
das die periphere Heizzone 27 mit der Phasengruppe 13 einschließt.
In der Durchflutungsachse 19 ist das Querjoch 20.1 angeordnet. Durch entsprechende
Gestaltung der Polschuhe 21, 21' und des Luftspalts 24 kann erreicht werden, daß der
magnetische Widerstand des Magnetkreises der Phasengruppe 13 bedeutend niedriger als
der magnetische Widerstand des Magnetkreises der Phasengruppe 14 ist, welcher schon
auf Grund der größeren Weglänge einen größeren magnetischen Widerstand besitzt.
Dem Beispiel der Fig. 6 liegt die Annahme zugrunde, daß der magnetische Widerstand
des Magnetkreises der Phasengruppe 13 mit den Stromleitern 13'ein Drittel des magnetischen
Widerstands des Magnetkreises der Phasengruppe 14 mit den Stromleitern 14' beträgt.
Infolgedessen ist der im Magnetkreis der Phasengruppe 13 durch die Durchflutung der
Stromleiter 13' hervorgerufene Fluß dreimal größer als der im Magnetkreis der Phasengruppe
14 durch die gleichgroße Durchflutung der Stromleiter 14' hervorgerufene Fluß, was
durch die Anzahl der Pfeile in Fig. 6 dargestellt ist. Da die Wärmequellendichte quadratisch
von der Flußdichte abhängt, ist sie demnach in der Heizzone 27 neunmal höher als am
übrigen Walzenumfang. Infolgedessen werden in der Heizzone 75 % der Heizleistung umgesetzt.
Fig. 7 zeigt das Magnetfeld, welches sich bei unveränderter Durchflutung ausbildet,
wenn das Querjoch 20.1 um 180° aus der Heizzone gedreht ist. Bezogen auf das Querjoch
20.1 heben sich die Phasendurchflutungen teilweise auf, wobei die Durchflutungsachsen
und die entsprechenden Magnetkreise in diesem Fall durch das Querjoch 20.1 eingeprägt
werden. Im vorliegendem Beispiel der Fig. 7 beträgt die resultierende Durchflutung
der beiden Magnetkreise ein Viertel der Phasendurchflutung. Geht man von den gleichen
Annahmen bezüglich des magnetischen Widerstands der Magnetkreise aus, so beträgt der
Fluß in dem durch die Schenkel des Querjochs 20.1 eingeschlossenen, inneren Magnetkreis
28 wiederum das Dreifache des Flusses in dem äußeren Magnetkreis 29. Das ist, bezogen
auf die maximale Flußdichte in der Heizzone 27 nach Fig. 6, aufgrund der geringeren
Durchflutung aber nur ein Viertel.
Dies bedeutet, daß die maximale Wärmequellendichte in der Stellung des Querjochs 20.1
gemäß Fig. 7 nur ein Sechszehntel im Vergleich zu der maximalen Wärmequellendichte
in der Stellung des Querjochs 20.1 gemäß Fig. 6 beträgt.
[0073] Daraus folgt eine insgesamt übertragene Heizleistung von 9 % im Vergleich zur vollen
induktiven Kopplung in Fig. 6.
Die Stromanschlußleitungen 17 und 18 zu den Stromleitern 13' und 14'der Induktorspule
4'sind in Nuten des Achsflansches 7 des Induktors 4 angeordnet. Die in den Stromanschlußleitungen
17, 18 fließenden Phasenströme rufen mit ihren Durchflutungen in den Achsflanschen
3 und 7 der Thermowalze 1 und des Induktors 4 Magnetflüsse hervor, die für die Erwärmung
der Achsflansche genutzt werden können oder anderenfalls unterdrückt werden müssen.
[0074] In Fig. 8 und 9 ist eine Anordnung gezeigt, welche diese Möglichkeit durch Einstellen
verschiedener Magnetkreiskonstellationen bietet. Dabei ist in Fig. 8 die Anordnung
in der Stellung gezeigt, in welcher der Magnetfluß für die Erwärmung genutzt wird.
In Fig. 9 ist dagegen der Magnetkreis in der Einstellung gezeigt, in welcher der Magnetfluß
wirksam unterdrückt wird.
Die zweiphasige Magnetkreisanordnung besteht aus dem Achsflansch 3 der Thermowalze
1, dem Achsflansch 7 des Induktors 4 mit den elektromagnetischen Abschirmkappen 30
sowie dem Stellring 35 mit den Polbrücken 31 und den elektromagnetischen Polabschirmkappen
32.
In Fig. 8 überbrücken die aus ferromagnetischem Material bestehenden Polbrücken 31
den Luftspalt 33 in dem Umfangsbereich zwischen jeweils zwei Abschirmkappen 30 und
bilden damit jeweils einen Magnetkreis für jede der beiden Stromzuleitungen 17 und
18 mit gleich großem magnetischen Widerstand.
In diesen Magnetkreisen werden durch die Durchflutungen der Phasenströme in den Stromzuleitungen
17 und 18 die Magnetflüsse angetrieben, so wie sie in Fig. 8 durch Pfeile dargestellt
sind. Dadurch werden in den Achsflanschen 3 und 7 Wirbelströme induziert, welche dort
eine Erwärmung hervorrufen.
Ist eine solche Erwärmung unerwünscht, so werden durch Verdrehen des Stellrings 33
um 90° die Polbrücken 31 radial über die Stromzuführungsleitungen 17 und 18 und die
elektromagnetischen Polabschirmkappen 32 über die Pole 34 des Magnetkreises positioniert.
Dadurch ist der Achsflansch 3 der Thermowalze 1 elektromagnetisch vollständig von
dem Achsflansch 7 des Induktors 4 abgeschirmt. Die Magnetkreise der Stromzuführungsleitungen
17 und 18 sind dadurch praktisch unterbrochen, so daß der Magnetfluß wirksam unterdrückt
ist.
Zwischen den in Fig. 8 und Fig. 9 gezeigten Stellungen der vollständigen Schließung
und vollständigen Öffnung des Magnetkreises bzw. der vollen Ausbildung und vollen
Unterdrückung des Magnetflusses sind auch Zwischenstellungen durch entsprechendes
Verdrehen des Stellrings 35 möglich.
[0075] Die in Fig. 8 und Fig. 9 dargestellte Magnetkreisanordnung kann sinngemäß auch für
die Heizung des Walzenmantels verwendet werden. In diesem Fall bezeichnet Pos. 3 den
Walzenmantel 2, Pos. 7 das Querjoch 20.2 und die Pos. 17 und Pos. 18 die Stromleiter
13', 14' der beiden Phasen des Induktors 4. Das Querjoch 20.2 kann hierbei das Querhaupt
einer Biegeausgleichswalze sein, über dem konzentrisch ein aus dünnem, isolierten
Blech aufgewickelter Zylinder als Magnetleiter angeordnet ist.
Die Polbrücken sind dann zweckmäßig als Hydraulikelemente ausgeführt bzw. in diese
integriert.
Induktionsheizung für Thermowalzen
Aufstellung der Bezugseichen:
[0076]
- 1 -
- Thermowalze
- 2 -
- Walzenmantel
- 3, 3' -
- Achsflansche der Walze
- 4 -
- Induktor
- 4' -
- Induktorspule
- 5 -
- innerer Stromleiter
- 5.1 -
- Teilstück 1 des inneren Stromleiters
- 5.2 -
- Teilstück 2 des inneren Stromleiters
- 5.3 -
- Isolierstück
- 6 -
- äußerer Stromleiter
- 7,7' -
- Achsflansch des Induktors
- 8, 8' -
- Schleifkontaktträger
- 8,1, 8, 1' -
- innerer Schleifkontakt
- 8.2, 8,2' -
- äußerer Schleifkontakt
- 9 -
- Spindelmutter
- 9.1 -
- Spindelmutter, linksgängig
- 9.2 -
- Spindelmutter, rechtsgängig
- 10 -
- Spindel
- 11 -
- magnetische Abschirmung
- 11.1 -
- 1. Schale der magnetischen Abschirmung
- 11.2 -
- 2. Schale der magnetischen Abschirmung
- 12 -
- elektromagnetischer Schirm
- 13 -
- Phasengruppe
- 14 -
- Phasengruppe
- 13' -
- Stromleiter der Phasengruppe 13
- 14' -
- Stromleiter der Phasengruppe 14
- 15 -
- Isolierstab
- 16 -
- Phasenbrücke
- 17 -
- Stromzuleitung Phase 1
- 18 -
- Stromzuleitung Phase 2
- 19 -
- Durchflutungsachse
- 20 -
- Querjoch
- 20.1 1 -
- Querjoch als Kreisscheibensegment
- 20',20'',20''' -
- Abschnitte des Querjochs
- 21, 21' -
- Polschuh des Querjochs
- 22 -
- Magnetkreis der Phasengruppe 1
- 23 -
- Magnetkreis der Phasengruppe 2
- 24 -
- Luftspalt
- 25, 25',25'' -
- als Hohlwelle ausgebildete Drehachsen
- 26 -
- Isolierkappe
- 27 -
- periphere Heizzone
- 28 -
- innerer Magnetkreis
- 29 -
- äußerer Magnetkreis
- 30 -
- elektromagnetische Abschirmkappe
- 31, 31' -
- Polbrücken
- 31.1, 31.1' -
- Polbrücken
- 32, 32' -
- elektromagnetische Polabschirmkappen
- 32.1, 32,1' -
- elektromagnetische Polabschirmkappen
- 33 -
- Luftspalt
- 34 -
- Magnetpol
- 35 -
- Stellring
- 36 -
- isolierender Belag
- I - I -
- Querschnitt nach Fig. 1
- II - II -
- Querschnitt nach Fig. 3
- III - III -
- Querschnitt nach Fig. 3
1. Induktionsheizung für Thermowalzen mit einem an seinen Enden mit Achsflanschen versehenen,
drehbar gelagerten hohlzylindrischen Walzenmantel, mit einem innerhalb eines von diesem
umschlossenen Raumes angeordneten und mit dem Walzenmantel induktiv gekoppelten Induktor,
der aus einer Induktorspule, welche von einem ein - oder mehrphasigen Strom durchflossen
wird, und einem Magnetkern besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenmantel selbst
den Magnetkern bildet und die Induktorspule aus einem oder mehreren, in Nähe der Innenfläche
des Walzenmantels in achsparaller Anordnung peripher verteilten, sich axial mindestens
über die größte Ballenbreite der Walze erstreckenden und in ihrer induktiven Ankopplung
an den Walzenmantel abschnitts- bzw. zonenweise einstellbaren, stab- oder schalenförmigen
Stromleitern besteht.
2. Induktionsheizung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktorspule (4)
eigene Achsflansche (7,7') besitzt, welche in den Achsflanschen (3, 3') der Thermowalze
(1) fest oder drehbar gelagert sind.
3. Induktionsheizung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren
Stromleiter (6) der Induktorspule (4') nur in den Abschnitten, in denen eine induktive
Ankopplung an den Walzenmantel (2) erfolgen soll, vom Strom durchflossen sind.
4. Induktionsheizung nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren
Stromleiter (6) über ihre gesamte Länge oder abschnittsweise mit einer oder mehreren
an der Innenfläche der Induktorspule(4') axial parallelen Kontaktbahn/bahnen elektrisch
verbunden sind, und an Schleifkontaktträgern (8, 8') befestigte innere Schleifkontakte
(8.1, 8.1') auf einer in Achsnähe der Thermowalze angeordneten inneren Stromleiter
(5) und äußere Schleifkontakte (8.2, 8.2') auf der/den Kontaktbahn/-bahnen geführt
sind.
5. Induktionsheizung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Stromleiter
(5) in der axialen Mitte der Ballenbreite der Thermowalze (1) in zwei gegeneinander
elektrisch isolierte Teilstücke (5.1, 5.2) geteilt ist und durch Achsflansche (3,
3') zu beiden Seiten der Thermowalze (1) herausgeführt und mit einer Wechselstromquelle
verbunden ist, und die Schleifkontaktträger (8, 8') symmetrisch zur axialen Mitte
des Walzenballens der Thermowalze (1) angeordnet und auf je einer Spindelmutter (9)
befestigt sind, welche eine jeweils zur Spindelmutter der gegenüberliegenden Walzenseite
entgegengesetzte Steigung (9.1, 9.2) gleicher Höhe besitzen.
6. Induktionsheizung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der innere Stromleiter (5) durchgängig oder zumindest teilweise eine magnetische
Abschirmung (11) besitzt.
7. Induktionsheizung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmung (11)
aus einem ferromagnetischen Mantel mit einem achsial verlaufenden Luftspalt besteht
und in vorteilhafter Weise an ihrem Umfang eine als elektromagnetischen Schirm (12)
wirkende Schicht aus einem elektrisch gut leitendem Material besitzt.
8. Induktionsheizung nach Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmung
(11) aus Halbschalen (11.1, 11.2) gebildet ist, die sich bis in die Randbereiche der
Thermowalze (1) und/oder in den Bereichen der Achsflansche (3, 3') erstrecken und
mindestens in den Randbereichen und den Bereichen der Achsflansche (3, 3') ineinander
verdrehbar sind.
9. Induktionsheizung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromleiter
(13', 14') der Induktorspule (4') bei Anschluß an einen mehrphasigen Wechselstrom
in gegeneinander elektrisch isolierten Phasengruppen (13, und 14) an beiden Enden
elektrisch verbunden sind, wobei die Phasengruppen (13 und 14) an einem Ende elektrisch
zusammengeschaltet sind, und innerhalb des Walzenmantels mindestens über die größte
Ballenbreite ein Querjoch (20) drehbar angeordnet ist, das sich in seiner Grundstellung
zwischen den peripheren Phasengrenzen erstreckt und in einzelne, um die Walzenachse
gegeneinander verdrehbare axiale Abschnitte (20', 20'', 20''') unterteilt ist, die
zum Walzenmantel (2) unterschiedlich große Luftspalte haben können.
10. Induktionsheizung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte (20',
20", 20'") des Querjochs (20) aus ferromagnetischem Material, vorzugsweise aus aufeinander
geschichteten dünnen, in Flußrichtung angeordneten, gegeneinander isolierten Blechen
bestehen und an den Enden mit Polschuhen (20, 21') ausgebildet sind dergestalt, daß
der Luftspalt zwischen dem Querjoch (20) und dem Walzenmantel (2) peripher variierbar
ist.
11. Induktionsheizung nach Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Phasengruppen
(13 und 14) über unterschiedlich große Bereiche des Walzenumfangs erstrecken und das
den magnetischen Fluß führende Querjoch (20) als ein um die Walzenachse drehbares
Kreisscheibensegment (20.1) ausgebildet ist.
12. Induktionsheizung nach Ansprüchen 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der
Abschnitte (20', 20'', 20''') eine eigene Drehachse (25, 25', 25'') besitzt, die zur
Betätigung vorzugsweise durch einen der Achsflansche (3) herausgeführt ist.
13. Induktionsheizung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querjoche (20) an den Innenflächen der Stromleiter (13', 14') gleitfähig gelagert
sind, wobei die Stromleiter (13', 14') mit einem dünnen, elektrisch isolierenden Belag
(36) und/oder das Querjoch (20) mit einer Isolierkappe (26) versehen sind.
14. Induktionsheizung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Induktorspule (4') feststehend ist und der Abstand der stab- oder schalenförmigen
Stromleiter (6 und 13', 14') zum Walzenmantel (2) mindestens gleich dessen maximaler
Durchbiegung im Betrieb der Thermowalze (1) ist.
15. Induktionsheizung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Induktorspule (4') mit dem Walzenmantel (2) starr verbunden ist und zur Herstellung
einer ortsfesten Durchflutungsachse die Stromleiter (6 und 13', 14') an einen Kollektor
geführt sind, über den die elektrische Verbindung zur Stromquelle hergestellt ist.
16. Induktionsheizung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere oder alle Stromleiter (13', 14') aus einer Vielzahl gegeneinander isolierten
Teilleitern bestehen, die zu achsialen Windungen in Reihe geschaltet sind.
17. Induktionsheizung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stromleiter (13', 14') der einzelnen Phasengruppen (13, 14) sich über unterschiedlich
große Bereiche am inneren Umfang des Walzenmantels (2) erstrecken.
18. Induktionsheizung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dem ein- oder mehrphasigen Wechselstrom ein Gleichstrom überlagert ist.
19. Induktionsheizung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß unmittelbar angrenzend an die Innenfläche des Walzenmantels (2) eine Schicht aus
einem Material mit einem im Vergleich zum Material des Walzenmantels wesentlich geringeren
spezifischen elektrischen Widerstand angebracht ist, wobei die Dicke dieser Schicht
der Eindringtiefe des elektrischen Feldes entspricht.
20. Induktionsheizung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Walzenmantel
(2) und den Stromleitern (13', 14') der Induktorspule (4') phasenweise jeweils diese
überdekkende Polbrücken (31, 31') und elektromagnetische Polabschirmkappen (32, 32')
drehbar angeordnet sind, welche wahlweise durch Verdrehung eine magnetisch leitende
Verbindung oder Unterbrechung zwischen dem Walzenmantel (2) und einem Querjoch (20.2)
herstellen, wobei das Querjoch (20.2) durch einen am Innendurchmesser der Induktorspule
(4') koaxial angeordneten, zweckmäßig geblechten Hohlzylinder gebildet ist.
21. Induktionsheizung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stromleiter (13, 14) mit Stromzuleitungen (17, 18) verbunden sind, die durch
den Achsflansch der Walze (3) hindurchgeführt sind, und koaxial zwischen den Stromzuleitungen
(17, 18) und dem Achsflansch (3) phasenweise jeweils die Stromzuleitungen (17, 18)
überdeckende Polbrücken (31, 31') und elektromagnetische Polabschirmkappen (32, 32')
drehbeweglich angeordnet sind, welche wahlweise durch Verdrehung eine magnetisch leitende
Verbindung oder eine magnetische Abschirmung zwischen dem Achsflansch (3) der Walze
(1) und dem Achsflansch (7) der Induktorspule (4') herstellen und zweckmäßig als Gleitlagerung
zwischen dem Achsflansch der Walze (3) und dem Achsflansch (7) der Induktorspule (4')
dienen.