TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Gasturbinen. Sie betrifft
eine Brennkammer für eine Gasturbine, in welcher Brennkammer Brennstoff mit einem
in die Brennkammer eintretenden Luftstrom vermischt und anschliessend verbrannt wird,
und der entstehende Verbrennungsluftstrom stromab der Brennkammer einer Turbine zugeführt
wird.
STAND DER TECHNIK
[0002] Gasturbinen werden heute häufig derart konstruiert, dass der hindurchgeführte Luftstrom
durch zwei Brennkammern und entsprechend zweimal über Turbinen geleitet wird. Die
angesaugte Luft wird dabei zunächst über eine Verdichtergruppe geführt, und anschliessend
in eine Primärbrennkammer geleitet, wo zugeführtes Brennstoff-Luft-Gemisch gezündet
und verbrannt wird. Aus der Primärbrennkammer strömt die heisse Verbrennungsluft über
eine erste Turbine, und wird stromab der ersten Turbine einer Sekundärbrennkammer
zugeführt, wo Brennstoff und nötigenfalls weitere Zuluft beigemischt wird und das
Gemisch zündet. Da die aus der ersten Turbine ausströmenden Gase häufig sehr heiss,
d.h. oberhalb der Selbstzündungstemperatur der Brennstoffe sind, kann in der Sekundärbrennkammer
meist auf aktive Zündung verzichtet werden. Stromab der Sekundärbrennkammer befindet
sich dann eine zweite Turbine, über welche die heissen Verbrennungsgase aus der Sekundärbrennkammer
strömen.
[0003] Aus Platzgründen und zur technischen Vereinfachung werden bei derartigen Gasturbinen
die einzelnen Komponenten meist in Serie entlang einer Hauptachse der Gasturbine angeordnet.
Eine solche Gasturbogruppe ist beispielsweise aus der EP 0 620 362 A1 bekannt. Die
einzelnen Kanäle für die Luftströme und die Brennkammern werden dabei meist alle im
wesentlichen in Form von Hohlzylindern, welche um die Achse der Gasturbine herumgreifen,
ausgebildet.
[0004] Sekundärbrennkammern für derartige Gasturbinen sind in der Regel verhältnismässig
einfach gestaltet, da sie keine Brenner benötigen, sondern der Brennstoff nach einer
geeigneten Verwirbelung der aus der ersten Turbine austretenden heissen Luft einfach
über Düsen in den Luftstrom eingedüst werden kann, und sich das Gemisch nach einer
charakteristischen Zeit von selbst entzündet. Eine einfache, hohlzylindrisch ausgebildete
Sekundärbrennkammer ist beispielsweise aus der EP 0 669 500 A1 bekannt.
[0005] Infolge der u.a. wegen der kurzen Selbstzündungszeiten von insbesondere gasförmigen
Brennstoffen notwendigerweise hohen Machzahlen in Sekundäbrennkammern treten in diesen
häufig thermoakkustische Oszillationen grosser Amplitude auf. Ausserdem stellt sich
die Problematik der schnellen und effektiven Vermischung von Luft und Brennstoff in
der Brennkammer unter Vermeidung von Strömungsrückfluss. Meist werden dazu spezifische
wirbelerzeugende Elemente vorgesehen. Des weiteren muss insbesondere in neuerer Zeit
bei der Vermischung und der Verbrennungsführung darauf geachtet werden, dass die Emissionswerte
innerhalb gesetzlich zulässiger Schranken bleiben.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Brennkammer für Gasturbinen zu schaffen,
welche Nachteile der bekannten Lösungen vermeidet und sich insbesondere durch gute
und effiziente Vermischung von Brennstoff und zugeführter Luft auszeichnet.
[0007] Die Aufgabe wird bei einer Brennkammer der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass die Brennkammer einen ringförmigen Diffusor aufweist, in welchen der Luftstrom
eintritt, dass stromab des Diffusors und mit diesem in Verbindung stehend mindestens
eine im wesentlichen ringförmige toroidale Kammer angeordnet ist, dass stromab der
ringförmigen toroidalen Kammer und über deren Umfang verteilt Mischröhren abzweigen,
und dass stromab der Mischröhren ein ringförmiger Brennraum angeordnet ist, in welchen
die Mischröhren einmünden. Der Kern der Erfindung besteht darin, durch die Kombination
von Diffusor, ringförmig toroidaler Kammer und Mischröhren eine vormischende Struktur
zur Verfügung zu stellen, in welcher sich hindurchströmende Luft in optimaler Weise,
d.h. schnell und effizient mit Brennstoff vermischen lässt. Ein weiterer Vorteil ergibt
sich daraus, dass die vorgeschlagene Konfiguration in reduziertem Masse zu thermoakkustischen
Oszillationen neigt.
[0008] Eine erste bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Brennkammer ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Brennkammer als Sekundärbrennkammer ausgelegt ist, und dass
die Gasturbine eine Primärbrennkammer, eine stromab der Primärbrennkammer wirkende
erste Turbine, eine stromab der ersten Turbine wirkende Sekundärbrennkammer, sowie
eine stromab der Sekundärbrennkammer wirkende zweite Turbine aufweist. Der Einsatz
der Brennkammer als Sekundärbrennkammer ist vorteilhaft, da gerade bei derartiger
Verwendung bei hohen Machzahlen kurze Mischzeiten erforderlich sind. Insbesondere
wenn die Zündung, wie in einer weiteren Ausführungsform beschrieben, in der Sekundärbrennkammer
durch Selbstzündung erfolgt, ist das schnelle und rückstromfreie Mischen in der vorgeschlagenen
Anordnung vorteilhaft, und es kann so eine kontrollierte Verbrennung im Bereich des
Ausgangs der Mischröhren in den Brennraum oder im Brennraum gewährleistet werden.
[0009] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Brennkammer nach der Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, dass der Diffusor derart ausgestaltet ist, dass der parallel zur
Gasturbinenachse strömende und in die Brennkammer eintretende Luftstrom zunächst in
im wesentlichen radiale Richtung abgelenkt wird, und dass der Diffusor in tangentialer
Weise an die ringförmig toroidale Kammer angreift, so dass sich der in die ringförmig
toroidale Kammer eintretende Luftstrom im Torus aufrollt und um die ringförmige Torusnebenachse
wirbelt. Werden nun weiterhin bevorzugt die Mischröhren auf der im wesentlichen dem
Diffusor entgegengesetzten Seite in im wesentlichen zur Achse der Gasturbine paralleler
Weise angebracht, so treffen jeweils vor den Mischröhren zwei Wirbel unterschiedlichen
Schraubendrehsinns aufeinander, und strömen dann unter gegenseitiger Vermischung und
Vernichtung der Wirbel durch die Mischröhren. Dies ergibt die Möglichkeit, wie in
einer weiteren Ausführungsform beschrieben, im oder vor dem Bereich dieser Vermischung
der gegenläufigen Wirbel Mittel vorzusehen, mit welchen Brennstoff in den Luftstrom
eingedüst werden kann. So kann der Mischprozess kurz gehalten und die Zündungsfront
auf den gewünschten Ort eingestellt werden.
[0010] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Brennkammer ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0011] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen
- Fig. 1
- einen axialen Längsschnitt durch einen Teil einer Gasturbine mit Sekundärbrennkammer;
- Fig. 2
- eine Teilansicht eines Schnittes entlang der Konusebene X-X aus Figur 1 in einer Ansicht
von aussen nach innen; und
- Fig. 3
- die Wirbelzahl (swirl number) als Funktion des kleinen Torusradius (small radius of
torus) in Metern.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0012] Die vorgeschlagene Gestaltung der Brennkammer beruht unter anderem auf dem spektakulären
Vereinigungs- und Mischverhalten von kollidierenden, mit gegenläufig Drehsinn rotierenden,
subkritischen Wirbeln. Dieses Phänomen wurde am Strömungsverhalten vor und in radialen
Ausgangsrohren von Dampfturbinen entdeckt. Es zeigt sich nämlich dort, dass nur bei
Anbringung von radialen Ausgangsrohren ein möglichst verlustfreies Ausströmen der
rotierenden Luft möglich ist, während bei einfachen Öffnungen Verluste infolge von
Verwirbelungen auftreten. Eine detaillierte Betrachtung des Verhaltens der Luftströmung
vor und in einem solchen radialen Ausgangsrohr zeigt, dass vor den Rohren jeweils
zwei mit gegenläufigem Drehsinn schraubend rotierende, subkritische Wirbel kollidieren,
und sich die Rotation der zwei Wirbel innerhalb einer Distanz von weniger als einem
Durchmesser des Ausgangsrohrs vollständig gegenseitig aufhebt.
[0013] Während normalerweise bei Brennkammern und insbesondere bei Sekundärbrennkammern
nach dem Stand der Technik wirbelerzeugende Elemente wie Verwirbelungsbleche oder
Störungslufteintritte vorgesehen werden müssen, um eine schnelle und effektive Vermischung
von Luft und Brennstoff zu gewährleisten, beruht die Vermischung in der vorgeschlagenen
Brennkammer auf einer Strukturierung und Führung der Strömungskanäle, welche eine
kontrollierte Wirbelbildung und Vermischung der hindurchströmenden Luft inhärent ergibt.
[0014] Das neue Konzept ist in Figur 1 anhand einer Sekundärbrennkammer schematisch dargestellt.
Figur 1 zeigt einen Längsschnitt entlang der Achse 21 einer Gasturbine. Im wesentlichen
erhält man dabei die gesamte dreidimensionale Brennkammerstruktur indem man den Schnitt
um die Achse 21 rotiert, d.h. es handelt sich bei den Kanalisierungskomponenten mit
ausnahme der Mischrohre 22 um axialsymmetrische Teile um die Achse 21 der Gasturbine.
Der heisse, aus der ersten Brennkammer, der Primärbrennkammer, austretende Luftstrom
strömt bei der dargestellten Gasturbine zunächst über eine erste Turbine 11, welche
in einem Lager 31 gelagert ist. Stromab der ersten Turbine 11 befindet sich eine kurze
hohlzylindrische Ausströmleitung 12, durch welche der Luftstrom aus der ersten Turbine
10 parallel zur Achse 21 der Gasturbine hindurchströmt. Die Ausströmleitung 12 ist
dabei bevorzugt gerade so lang, dass sich das axiale hohlzylindrische Strömungsprofil
im Luftstrom 10 wieder erholen kann. Stromab der Ausströmleitung 12 befindet sich
ein Diffusor 13, in welchem der Luftstrom kontrolliert von der axialen Richtung abgelenkt
wird. Die Ablenkung geschieht dabei in Figur 1 nach aussen in beinahe radiale Richtung,
es ist aber grundsätzlich auch denkbar, die Ablenkung nach innen vorzunehmen. Die
Kurvatur des Diffusors 13 kann mit Hilfe der inversen Eulergleichungen optimiert werden.
Es geht im Diffusor 13 im wesentlichen darum, die mittlere Strömungsgeschwindigkeit
des Luftstroms ungefähr zu halbieren.
[0015] Der Diffusor 13 stösst stromabwärts in tangentialer Weise an eine ringförmig toroidale
Kammer 14 an. Der Torus 14 ist senkrecht zur Achse 21 des Generators angeordnet, mit
einem grossen Torusradius 29 um die Achse 21, d.h. die Torushauptachse 27 und die
Achse 21 des Generators fallen zusammen. Die Kreislinie des grossen Torusradius 29
bildet die ringförmige Torusnebenachse 26, und die Torusaussenwand 30 wird durch einen
kleinen Torusradius 28 um die ringförmige Torusnebenachse 26 gebildet. Infolge des
tangentialen Einströmens des Luftstroms aus dem Diffusor 13 in die ringförmig toroidale
Kammer 14 wird der Luftstrom in kontrollierter Weise um die ringförmige Torusnebenachse
26 umgelenkt und rollt sich in Form eines Torus nach innen auf, so wie das aus dem
ersten Abschnitt der Trajektorie 15 des Wirbelzentrums in Figur 1 ersichtlich ist.
[0016] Stromabwärts der ringförmigen toroidalen Kammer 14 befinden sich eine Mehrzahl von
Mischröhren 22, welche senkrecht zur ringförmigen Torusnebenachse 26 von der Kammer
14 abzweigen und auf dem Umfang der Kammer 14 verteilt sind. Durch diese Mischröhren
22 strömt der im Torus 14 aufgerollte Luftstrom aus der ringförmig toroidalen Kammer
14 ab. Die Mischröhren 22 sind zylindrisch oder wenigstens teilweise konisch ausgebildet
und weisen vorzugsweise einen Radius im Bereich des kleinen Torusradius 28 auf. Stromab
der Mischröhren 22 befindet sich der eigentliche Brennraum 18, welcher wieder im wesentlichen
als Hohlzylinder um die Achse 21 ausgebildet ist, und stromab dieses Brennraums 18
ist eine zweite Turbine angeordnet.
[0017] Figur 2 zeigt einen Teil eines konischen Schnittes durch die Kammer 14 und die Mischröhren
22 entlang der Ebene X-X in Figur 1 in Sicht von aussen nach innen. Anhand dieses
Schnittes lässt sich das Verhalten des Luftstromes in der Kammer 14 und den Mischröhren
22 illustrieren. Betrachtet man der Einfachheit halber den Luftstrom, der genau mittig
zwischen zwei Mischröhren 22 tangential aus dem Diffusor 13 in die Kammer 14 eintritt,
so trennt sich dieser in zwei nach links und nach rechts ausweichende Wirbel 24 und
25 auf, welche unterschiedlichen Schraubendrehsinn haben, 24 entspricht dabei einer
linksdrehenden Schraube, 25 einer rechtsdrehenden. Jeder der Teilwirbel 24 und 25
"schraubt" sich nun in Richtung der nächstgelegenen Mischröhre 22, um dort aus der
Kammer 14 ausströmen zu können. Wenn die geometrischen Abmessungen richtig gewählt
werden, findet Strömungsumkehr, wenn überhaupt, nur in den stromaufwärts der Mischröhren
22 liegenden Bereichen der ringförmig toroidalen Kammer 14 auf. Unmittelbar von den
Mischröhren 22 treffen nun jeweils zwei mit unterschiedlichem Schraubendrehsinn behaftete
Wirbel aufeinander. Sobald die zwei Wirbelzentren in die Mischröhren 22 eintreten,
hört jede Strömungsumkehr auf, und es bilden sich jet-artige Wirbelzentren. An einer
bestimmten Stelle im Bereich des Eingangs der Mischröhren nähern sich die gegenläufigen
Wirbel maximal an und genau in diesem Bereich setzt nun der heftige Vereinigungsprozess
der beiden Wirbel ein, wobei sich die Verwirbelung vollständig aufhebt. Diese vollständige
Aufhebung erfolgt üblicherweise innerhalb einer Distanz von weniger als einem Durchmesser
der Mischröhren 22, und sie bringt die vollständige Vermischung der beiden Luftströme
mit sich.
[0018] Gerade in dem Bereich, wo sich die beiden Wirbel maximal annähern, sollen vorteilhafterweise
Düsen 32 angeordnet werden, mit welchen flüssiger oder gasförmiger Brennstoff eingedüst
werden kann. Auf diese Weise wird eine optimale Vermischung von Brennstoff und Luft
unter sicheren Bedingungen erreicht. Flüssiger Brennstoff kann auch durch Düsen 20,
welche an der den Mischröhren 22 gegenüberliegenden Wandungsseiten der ringförmig
toroidalen Kammer 14 angebracht sind, in den Luftstrom eingedüst werden. Je nach Ort
der Eindüsung, nach Selbstzündungscharakteristik des eingedüsten Brennstoffes, nach
Temperatur des Luftstromes und nach Strömungsgeschwindigkeit bildet sich durch Selbstzündung
des Gemisches infolge der hohen Lufttemperatur eine Flammenfront, welche entweder
beim Bereich des Ausgangs der Mischröhren 22 oder dahinter im Brennraum 18 zu liegen
kommen kann.
[0019] Um die Dimensionierung der einzelnen Komponenten gezielt optimieren zu können, ist
es vorteilhaft, die Wirbelzahländerungen des vorliegenden Konzeptes mit denjenigen
solcher Bauarten zu vergleichen, für welche experimentelle Daten vorhanden sind. Die
für die Kollision von subkritischen Wirbeln relevante Wirbelzahl kann folgendermassen
gefunden werden. Erhaltung des Volumenflusses verlangt, dass gilt
wobei
AI und
AE die Querschnittflächen des tangentialen Eingangs des Diffusors 13 in die ringförmige
toroidale Kammer 14 und die Querschnittfläche 23 der Mischröhren 22, und
uI und
uE die entsprechenden Strömungsgeschwindigkeiten sind. Mit Hilfe des Exzentrizitätsradius'
rI des tangentialen Eingangs und der effektiven Geschwindigkeitskomponente
wE des Wirbels beim Ausgang kann die Bedingung für Drehimpulserhaltung folgendermassen
ausgedrückt werden:
[0020] Entsprechend kann die Wirbelzahl ξ der kollidierenden Wirbel ausgedrückt werden als
Tabelle 1
Grösse |
Einheit |
Wert |
Massenfluss |
kg/s |
450.4 |
Dichte |
kg/m^3 |
3.81 |
Anzahl Mischröhren |
|
12 |
Austrittsgeschwindigkeit |
m/s |
140 |
Grosser Torusradius |
m |
1.4 |
Kleiner Torusradius |
m |
0.15 |
Weite des Eintrittsschlitzes |
m |
0.12 |
Volumenfluss |
m^3/s |
118.215 |
Durchmesser der Mischröhren beim Ausgang |
m |
0.2993 |
Gesamte Austrittsfläche |
m^2 |
0.8444 |
Radius des tangentialen Eingangs |
m |
1.25 |
Gesamte Fläche des Eingangsschlitzes |
m^2 |
0.9425 |
Strömungsgeschwindigkeit beim Ausgangsschlitz |
m/s |
125.43 |
Fläche des Eingangsschlitzes pro Wirbelarm, AI |
m^2 |
0.03927 |
Exzentrizitätsradius, rI |
m |
0.09 |
Querschnittsfläche des Wirbelarms, AE |
m^2 |
0.07069 |
Wirbelzahl |
|
1.08 |
[0021] Tabelle 1 gibt die Werte für eine Sekundärbrennkammer mit 12 Mischröhren 22 mit jeweils
einem Ausgangsradius von 300mm. Der grosse Radius der Ausgänge der über die Kammer
14 kreisförmig um die Achse 21 verteilten Mischröhren 22 ist dabei 1161 mm, was eine
umfangsmässige Beabstandung der Mischröhren von etwas mehr als zweimal einem Mischröhrendurchmesser
ergibt.
Tabelle 2
Grösse |
Einheit |
Wert 1 |
Wert 2 |
Grosser Torusradius |
m |
0.0675 |
0.0675 |
Kleiner Torusradius |
m |
0.0275 |
0.0275 |
Weite des Eintrittsschlitzes |
m |
0.0085 |
0.0135 |
Radius des tangentialen Eingangs |
m |
0.04425 |
0.04675 |
Fläche des Eingangsschlitzes pro Wirbelarm, AI |
m^2 |
0.01182 |
0.001983 |
Exzentrizitätsradius, rI |
m |
0.02325 |
0.02075 |
Querschnittsfläche des Wirbelarms, AE |
m^2 |
0.002376 |
0.002376 |
Wirbelzahl |
|
1.70 |
0.90 |
[0022] Vergleicht man den in Tabelle 1 gegebenen Wert für die Wirbelzahl von 1.08 mit den
in Tabelle 2 gegebenen experimentellen Werten für Ausgänge von Dampfturbinen, so sieht
man, dass dort Wirbelzahlen von 0.9 bis 1.7 auftreten. Im Fall eines "twin-combustor"
der Anmelderin, mit einer Fläche des Eingangsschlitzes pro Wirbelarm,
AI, von 0.010278m
2, einem Exzentrizitätsradius,
rI, von 0.04375m und einer Querschnittsfläche des Wirbelarms,
AE, von 0.047144m
2 tritt eine hohe Wirbelzahl von ξ=1.64 auf.
[0023] Um einen optimalen Kompromiss zwischen schnellem Mischen und relativ unwichtigen
Domänen von Strömungsumkehr stromaufwärts des Wirbelzentrums zu haben, sollte die
Wirbelzahl ξ im Bereich von 1 liegen. Die wohl beste Strategie dafür ist die Variation
des kleinen Torusradius 28 stromaufwärts der Mischröhren 22, wobei man mit einem Startwert
von 150mm beginnen kann. Figur 3 zeigt die Wirbelzahl (swirl number) als Funktion
des kleinen Torusradius' 28 (small radius of torus) in Metern, wobei alle anderen
Werte gleich gehalten werden wie in Tabelle 1 gegeben. Man sieht, dass sich die Wirbelzahl
stark ändern lässt, indem man den kleinen Torusradius 28 variiert, erfahrungsgemäss
zeigt es sich, dass optimalerweise der kleine Torusradius 28 nicht stark vom typischen
Mischröhrenradius abweichen sollte.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0024]
- 10
- Luftstrom aus erster Turbine
- 11
- erste Turbine
- 12
- Ausstömleitung der ersten Turbine
- 13
- Diffusor
- 14
- ringförmig toroidale Kammer
- 15
- Trajektorie des Wirbelzentrums
- 16
- Wandung der Mischröhre
- 17
- Ausgang der Mischröhre
- 18
- Brennraum
- 19
- Ausgang von 18 zur zweiten Turbine
- 20
- Einspritzdüse für flüssigen Brennstoff
- 21
- Achse der Gasturbine
- 22
- Mischröhre
- 23
- Querschnittsfläche der Mischröhre
- 24,25
- gegenläufig rotierende Teilströme des Luftstroms
- 26
- Torusnebenachse
- 27
- Torushauptachse
- 28
- kleiner Torusradius
- 29
- grosser Torusradius
- 30
- Torusaussenwand
- 31
- Lager der ersten Turbine
- 32
- Einspritzdüsen für Brennstoff
- 33
- Verbrennungsluftstrom
1. Brennkammer (13,14,18,22) für eine Gasturbine, in welcher Brennkammer (13,14,18,22)
Brennstoff mit einem in die Brennkammer (13,14,18,22) eintretenden Luftstrom (10)
vermischt und anschliessend verbrannt wird, und der entstehende Verbrennungsluftstrom
(33) stromab der Brennkammer (13,14,18,22) einer Turbine zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Brennkammer (13,14,18,22) einen ringförmigen Diffusor (13) aufweist, in welchen
der Luftstrom (10) eintritt, dass stromab des Diffusors (13) und mit diesem in Verbindung
stehend mindestens eine im wesentlichen ringförmige toroidale Kammer (14) angeordnet
ist, dass stromab der ringförmigen toroidalen Kammer (14) und über deren Umfang verteilt
Mischröhren (22) abzweigen, und dass stromab der Mischröhren (22) ein ringförmiger
Brennraum (18) angeordnet ist, in welchen die Mischröhren (22) einmünden.
2. Brennkammer (13,14,18,22) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer
als Sekundärbrennkammer (13,14,18,22) ausgebildet ist, und dass die Gasturbine eine
Primärbrennkammer, eine stromab der Primärbrennkammer wirkende erste Turbine (11),
eine stromab der ersten Turbine (11) wirkende Sekundärbrennkammer (13,14,18,22), sowie
eine stromab der Sekundärbrennkammer (13,14,18,22) wirkende zweite Turbine aufweist.
3. Brennkammer (13,14,18,22) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündung
des Brennstoff-Luft-Gemisches durch Selbstzündung erfolgt, und dass sich der Bereich
der Selbstzündung beim Ausgang (17) der Mischröhren (22) in den Brennraum (18) oder
im Brennraum (18) befindet.
4. Brennkammer (13,14,18,22) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die ringförmige
toroidale Kammer (14) eine ringförmige Torusnebenachse (26) aufweist, welche mit einem
grossen Torusradius (29) um eine Torushauptachse (27) verläuft, und bei welcher ringförmigen
toroidalen Kammer (14) eine Torusaussenwand (30) mit einem kleinen Torusradius (28)
um die Torusnebenachse (26) gebildet wird, und dass die Torushauptachse (27) im wesentlichen
parallel zur Achse (21) der Gasturbine ausgerichtet ist.
5. Brennkammer (13,14,18,22) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischröhren
(22) im wesentlichen konisch oder zylindrisch ausgebildet sind, und dass die Achsen
der Mischröhren (22) ausserhalb der Ebene der ringförmigen toroidalen Kammer (14)
und im wesentlichen senkrecht zur ringförmigen Torusnebenachse (26) angeordnet sind.
6. Brennkammer (13,14,18,22) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Radius
der Mischröhren (22) im Bereich oder insbesondere bevorzugt gleich wie der kleine
Torusradius (28) ausgebildet ist.
7. Brennkammer (13,14,18,22) nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Primärbrennkammer eine Ringbrennkammer ist, dass zwischen der ersten Turbine
(11) und dem Diffusor (13) eine als Hohlzylinder ausgebildete Ausströmleitung (12)
angeordnet ist, und dass die Achse der Ausströmleitung (12) parallel zur Achse (21)
der Gasturbine verläuft.
8. Brennkammer (13,14,18,22) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der ringförmige
Diffusor (13) derart ausgebildet ist, dass der durch die Ausströmleitung (12) parallel
zur Achse (21) der Gasturbine strömende Luftstrom (10) vom Diffusor (13) abgelenkt
wird, und dass insbesondere bevorzugt diese Ablenkung in im wesentlichen radial zur
Achse (21) der Gasturbine verlaufender Richtung bewirkt wird.
9. Brennkammer (13,14,18,22) nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
dass der Diffusor (13) in tangentialer Weise an die ringförmig toroidale Kammer (14)
angreift.
10. Brennkammer (13,14,18,22) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Diffusor (13)
derart ausgebildet ist, dass der Luftstrom (10) vom Diffusor (13) im wesentlichen
radial nach aussen umgeleitet wird, und dass der Diffusor (13) in tangentialer Weise
von innen an die ringförmige toroidale Kammer (14) angreift.
11. Brennkammer (13,14,18,22) nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mischröhren (16) im wesentlichen der Eintrittsöffnung des Diffusors (13)
in die ringförmige toroidale Kammer (14) gegenüber angeordnet sind, und dass sie im
wesentlichen parallel zur Achse (21) der Gasturbine ausgerichtet sind.
12. Brennkammer (13,14,18,22) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass entweder
auf der den Mischröhren (16) abgewandten Rückseite der ringförmigen toroidalen Kammer
(14) oder im zentralen Bereich der Mischröhren (16) stromab der ringförmigen toroidalen
Kammer (14) Mittel (20,32) angeordnet sind, mit welchen flüssiger Brennstoff eingedüst
werden kann.
13. Brennkammer (13,14,18,22) nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
dass im zentralen Bereich der Mischröhren (16) stromab der ringförmigen toroidalen
Kammer (14) Mittel (32) angeordnet sind, über welche gasförmiger Brennstoff eingedüst
werden kann.