(19)
(11) EP 1 018 471 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.07.2000  Patentblatt  2000/28

(21) Anmeldenummer: 99100260.1

(22) Anmeldetag:  08.01.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65D 5/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: FCP Europa Carton Faltschachtel GmbH
86343 Königsbrunn (DE)

(72) Erfinder:
  • Rother, Damian
    86153 Augsburg (DE)

(74) Vertreter: Winter, Brandl & Partner 
Patent- und Rechtsanwaltskanzlei Alois-Steinecker-Strasse 22
85354 Freising
85354 Freising (DE)

   


(54) Faltbarer Behälter


(57) Beschrieben wird ein aus einem Zuschnitt (8) faltbaren Flachmaterials, insbesondere Karton faltbarer Behälter (2) mit einem Boden und hieran einstückig angelenkten und nach oben stehenden Seitenwänden (4, 6, 10, 12), sowie einem den Behälter (2) verschließenden Deckel (38, 40) mit einem Tragegriff (42, 44) für den Behälter (2). Der erfindungsgemäße Behälter (2) zeichnet sich dadurch aus, daß zumindest an einer Seitenwand eine Haltevorrichtung (84, 86, 102) für ein Trinkgefäß, insbesondere einen Trinkbecher (88, 90, 92, 94) angeordnet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen aus einem Zuschnitt faltbaren Flachmaterials, insbesondere aus Karton faltbaren Behälter mit einem Boden und hieran einstückig angelenkten und nach oben stehenden Seitenwänden, sowie einen den Behälter verschließenden Deckel mit einem Tragegriff für den Behälter.

[0002] Behälter oder Faltschachteln der in Frage stehenden Art werden unter anderem in Schnellimbiß-Restaurants, Straßenverkaufs-Restaurants oder sogenannten Drive-in-Restaurants verwendet, um die vom Kunden bestellte Mahlzeit transportfähig verpacken zu können. Ein weiterer Einsatzort derartiger Behälter sind Imbiß-Verkäufe z.B. bei Sport- oder Musikveranstaltungen, Zugrestaurants oder allgemein gesagt sog. Take-Away-Restaurants. Da derartige Restaurants in der Mehrzahl der Fälle auf dem Selbstbedienungsprinzip basieren, muß der Kunde oder Gast, wenn er eine Mahlzeit bestellt hat und diese in dem Behälter verpackt worden ist immer dann, wenn er noch eines oder mehrere zusätzliche Getränke, beispielsweise ein Erfrischungsgetränk im Becher oder Kaffee im Becher bestellt hat, sowohl den Behälter mit der Speise als auch den oder die Becher mit dem oder den Getränken auf einem Tablett abstellen, um die gesamte Bestellung in einem Zuge transportieren zu können. Hierbei kann es in dem in derartigen Restaurants meist üblichen Gedränge mitunter vorkommen, daß durch Stöße oder Rempler der oder die Getränkebecher umfallen und ihren Inhalt verschütten. Möchte der Gast das im Schnellrestaurant bestellte Essen zusammen mit den Getränken nicht im Restaurant, sondern beispielsweise zu Hause verzehren, muß er den Behälter mit den hierin befindlichen Lebensmitteln und den oder die gegebenenfalls mit einem Deckel verschlossenen Getränkebecher aus dem Restaurant zu seinem Fahrzeug tragen. Zum Aufschließen der Fahrzeugtür und zu deren Öffnen muß dann in der Regel entweder der Behälter oder müssen der oder die Getränkebecher zunächst auf dem Boden abgestellt werden, um eine freie Hand zur Verfügung zu haben. Dies ist umständlich und bisweilen auch unhygienisch.

[0003] Demgegenüber hat es sich die vorliegende Erfindung zur Aufgabe gemacht, einen Behälter der in Frage stehenden Art so auszugestalten, daß dessen Funktionalität noch weiter erhöht wird, also er insbesondere nicht nur zum Transport von Lebensmitteln, sondern auch von beispielsweise in Bechern abgefüllten Getränken geeignet ist.

[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die vorliegende Erfindung gemäß Anspruch 1 vor, daß zumindest an einer Seitenwand des Behälters eine Haltevorrichtung für ein Trinkgefäß, insbesondere einen Trinkbecher angeordnet ist.

[0005] Durch den Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird es somit möglich, sowohl feste Lebensmittel, also beispielsweise Sandwiches, Hamburger, Pommes frites, Backwaren (Kuchen etc.) oder dergleichen im Inneren des Behälters zu transportieren und gleichzeitig wenigstens ein Trinkgefäß, beispielsweise einen Trinkbecher mit einem Erfrischungsgetränk, Kaffee oder dergleichen außen an dem Behälter zu befestigen, so daß sowohl Speisen als auch Getränke mit ein und demselben Behälter transportiert werden können. Durch die Anbringung oder Anordnung des Trinkgefäßes an der Außenseite des Behälters wird darüber hinaus in vorteilhafter Weise sichergestellt, daß bei eventuell auslaufendem Getränk die Nahrungsmittel oder Speisen von dem Getränk nicht benetzt oder durchfeuchtet werden, wie dies der Fall wäre, wenn das Trinkgefäß zusammen mit den Nahrungsmitteln im Inneren eines gemeinsamen Behälters befördert werden würde. Außerdem ist sichergestellt, dass das Getränk und die im Inneren des Behälters befindliche Speise thermisch voneinander getrennt sind, so daß der Behälter nach wie vor warme Speisen aufnehmen kann und trotzdem kalte Getränke mit ein und demselben Behälter transportiert werden können.

[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0007] Bevorzugt hat der Behälter rechteckförmigen oder quadratischen Grundriß mit vier Seitenwänden, wobei an zwei gegenüberliegenden Seitenwänden je eine Haltevorrichtung angeordnet ist. Besonders bevorzugt liegen hierbei die beiden Haltevorrichtungen auf einer gemeinsamen Achse, durch welche auch die Achse des Tragegriffs verläuft, so daß beim Tragen des Behälters mit in den Haltevorrichtungen eingehängten Trinkgefäßen der Behälter auf angenehme Art zu tragen ist, da er entlang der Längsrichtung des Tragegriffs belastet und somit ausbalanciert ist.

[0008] Die wenigstens eine Haltevorrichtung ist bevorzugt einstückig an der Seitenwand ausgebildet. Es hat sich gezeigt, dass bereits kleinflächige Laschen eine ausreichend hohe Reißfestigkeit haben, um einen leicht konischen Becher mit einem Volumen von etwa 0,5 1 mit Leichtigkeit am Behälter tragen zu können. Im Falle zweier Haltevorrichtungen sind diese ebenfalls einstückig an den einander gegenüberliegenden Seitenwänden ausgebildet. Hierdurch ergeben sich herstellungstechnische Vorteile, da beim Schneid- oder Stanzvorgang des Flachmaterials dann die Haltevorrichtungen in einem Zug mit ausgebildet werden können.

[0009] Bevorzugt wird jede Haltevorrichtung durch einen im wesentlichen halbkreisförmigen Schnitt in einer von der Seitenwand ausgehenden Zunge gebildet. Auch dies hat fertigungstechnische Vorteile und erlaubt ein rasches und rationelles Herstellen sowohl des Zuschnitts aus dem faltbaren Flachmaterial für den Behälter, als auch der Haltevorrichtung oder der Haltevorrichtungen.

[0010] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform bildet der nach dem halbkreisförmigen Schnitt zur Herstellung der wenigstens einen Haltevorrichtung verbleibende Rest der Zunge eine Haltezunge, mit welcher der Deckel des Behälters verschließbar ist. Somit kann durch einen Arbeitsgang, d.h. durch Durchführen des im wesentlichen halbkreisförmigen Schnittes sowohl die Haltevorrichtung als auch eine Haltezunge zum Verschließen des Deckels ausgebildet werden.

[0011] Ist an wenigstens einer der verbleibenden Seitenwände wenigstens eine zusätzliche Haltevorrichtung anbringbar, können mit dem erfindungsgemäßen Behälter auch mehr als zwei Trinkgefäße transportiert werden.

[0012] Bevorzugt besteht die zusätzliche Haltevorrichtung aus einem Streifen faltbaren Flachmaterials, der an einer Mehrzahl von Falzlinien in polygonale Ringform biegbar ist und mit seinen beiden freien Enden in einen Schlitz in der Seitenwand einschiebbar und dort mittels Haltevorsprüngen formschlüssig verriegelbar ist. Dies stellt eine besonders ökonomisch und preiswert herzustellende Ausgestaltungsform der zusätzlichen Haltevorrichtung dar. Die Befestigung über den Schlitz und die formschlüssige Verankerung oder Verriegelung ist konstruktiv einfach und dennoch zuverlässig.

[0013] Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer als rein illustrativ und nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsform anhand der Zeichnung.

[0014] Es zeigt:

Fig. 1 eine perspektivische Außenansicht eines erfindungsgemäßen Behälters mit zwei hieran angeordneten Trinkgefäßen in Form von Trinkbechern;

Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende Darstellung eines erfindungsgemäßen Behälters, jedoch in einer modifizierten Abwandlung hiervon mit einer Befestigungsmöglichkeit einer Haltevorrichtung an einer weiteren Seitenwand;

Fig. 3 eine Fig. 2 entsprechende Darstellung zur Veranschaulichung, wie insgesamt vier Trinkgefäße an dem erfindungsgemäßen Behälter anordenbar sind; und

Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Abwicklung oder ausgebreitete flächige Darstellung des Flachmaterials, aus welchem der erfindungsgemäße Behälter falt- oder formbar ist.



[0015] Ein in der Zeichnung insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 bezeichneter erfindungsgemäßer Behälter weist den beispielsweise aus Fig. 1 ersichtlichen Aufbau mit rechteckförmigen oder quadratischem Grundriß auf, mit einem in der Zeichnung nicht sichtbaren Boden, sowie insgesamt vier an dem Boden einstückig angelenkten und nach oben stehenden Seitenwänden, von denen in Fig. 1 die Seitenwände 4 und 6 sichtbar sind. Wie am besten aus Fig. 4 hervorgeht, sind die vier Seitenwände und ist der Boden aus einem einzigen Zuschnitt 8 aus faltbarem Flachmaterial, insbesondere Karton gefertigt. Der Zuschnitt 8 besteht im wesentlichen aus den in Fig. 1 sichtbaren Seitenwänden 4 und 6, sowie den sich hieran anschließenden weiteren Seitenwänden 10 und 12. Hierbei sind die Seitenwände 6 und 10 durch eine Falzlinie 14, sind die Seitenwände 10 und 12 durch eine Falzlinie 16 und sind die Seitenwände 12 und 4 durch eine Falzlinie 18 einstückig miteinander verbunden. Die Falzlinien 14, 16 und 18 werden in bekannter Weise durch Eindrückungen, Perforationen oder sonstige Materialschwächungen im Material des Zuschnittes 8 erzeugt und dienen dazu, die einzelnen Seitenwände 6, 10, 12 und 4 im wesentlichen rechtwinklig zueinander abzubiegen, um den Behälter 2 mit dem rechteckförmigen oder quadratischen Grundriß zu bilden.

[0016] An ihrer äußeren freien Kante weist die Seitenwand 6 eine Klebelasche 20 auf, welche nach gegenseitigem Abwinkeln der Seitenwände 6, 10, 12 und 4 zueinander mit dem äußeren freien Rand der Seitenwand 4 verklebt wird, um den Behälter 2 zu bilden. An ihren in Fig. 4 unteren Enden weisen die Seitenwände 6, 10, 12 und 4 annähernd dreieckförmige Vorsprünge oder Laschen 22a bis 22d auf, wobei jede der Laschen 22a und 22c noch einen zusätzlichen, ebenfalls im wesentlichen dreieckförmigen Ansatz 24 bzw. 26 aufweist. Die Lasche 22a ist mit der Seitenwand 6 über eine Falzlinie 28, die Lasche 22b mit der Seitenwand 10 über eine Falzlinie 30, die Lasche 22c mit der Seitenwand 12 über eine Falzlinie 32 und die Lasche 22d mit der Seitenwand 4 über eine Falzlinie 34 verbunden. Die Falzlinien 28, 30, 32 und 34 sind wie die Falzlinien 14, 16 und 18 durch gezielte Materialschwächungen, also beispielsweise eingerollte Vertiefungen, Perforationen oder dergleichen gebildet. Im zusammengefügten Zustand der Seitenwände 6, 10, 12 und 4, wobei die Klebelasche 20 an der Seitenwand 6 mit dem freien Rand der Seitenwand 4 verklebt ist, bilden die Laschen 22a bis 22d den Boden des Behälters 2, wobei die Ansätze 24 und 26 zusammen mit abgerundeten Vorsprüngen 36 und 38 an den Laschen 22a und 22c dafür sorgen, daß die einzelnen Laschen 22a bis 22d in selbstverriegelnder und bei Belastung sich gegenseitig verklammernder Verbindung oder einem Halteeingriff sind, so daß bei Befüllung des Behälters 2 der durch die Laschen 22a bis 22d gebildete Boden nicht durchbrechen kann.

[0017] Gegenüber den Laschen 22b und 22d weisen die Seitenwände 10 und 4 gemäß Fig. 4 einstückig ausgeformte Verlängerungen auf, welche im Falle der Seitenwand 10 als Deckelteil 38 und im Falle der Seitenwand 4 als Deckelteil 40 dienen. Die Ausbildung der Deckelteile 38 und 40 an den Seitenteilen 10 und 4 erfolgt ohne irgenwelche Falzlinien, so daß sich die Deckelteile 38 und 40 gemäß den Figuren 1 bis 3 ohne scharfen Knick, sondern in abgerundeter Kontur nach innen über die obere freie Öffnung des Behälters 2 legen lassen.

[0018] Die äußeren freien Enden der Deckelteile 38 und 40 geraten hierbei in unmittelbare Nachbarschaft zueinander, so daß zwei an den Deckelteilen 38 bzw. 40 ausgebildete Griffteile 42 bzw. 44 entlang zweier Falzlinien 46 bzw. 48 im wesentlichen um 90° senkrecht nach oben stehend hochgefaltet werden können und aneinander zu liegen kommen, wie aus den Figuren 1 bis 3 hervorgeht.

[0019] Die beiden Griffteile 42 und 44 weisen jeweils eine Grifföffnung 50 bzw. 52 auf, welche bei aneinanderliegenden Griffteilen 42 und 44 im wesentlichen fluchten und eine gemeinsame Grifföffnung 54 (Fig. 1 bis 3) bilden. Zusätzlich weist die Grifföffnung 50 in dem Griffteil 42 noch eine Lasche 56 auf, welche bei aneinanderliegenden Griffteilen 42 und 44 um 180° in die benachbarte Grifföffnung 52 hineingeschlagen werden kann, so daß die beiden Griffteile 42 und 44, und somit die beiden Deckelteile 38 und 40 miteinander verbunden sind.

[0020] Zusätzlich weisen die beiden Griffteile 42 und 44 jeweils zwei randseitige Ausnehmungen oder Kerben 58 und 60 auf. Auch diese Ausnehmungen oder Kerben 58 und 60 fluchten bei aneinanderliegenden Griffteilen 42 und 44 im wesentlichen miteinander und dienen zur zusätzlichen Befestigung bzw. zum zusätzlichen Geschlossenhalten des durch die beiden Deckelteile 38 und 40 gebildeten Deckels des Behälters 2, sowie weiterhin zur Aufnahme und Abstützung von über nachfolgend noch zu beschreibenden Haltevorrichtungen für Trinkgefäße auf den Behälter 2 aufgebrachten Kräfte.

[0021] Die beiden Seitenwände 6 und 12 weisen gegenüber den Laschen 22a bzw. 22c annähernd halbkreisförmige Vorsprünge oder Zungen 62 und 64 auf. Im wesentlichen parallel zur Außenkontur eines jeden Vorsprunges oder einer jeden Zunge 62 bzw. 64 verläuft ein Schnitt 66 bzw. 68, der aus den Vorsprüngen 62 und 64 jeweils einen weiteren, innen liegenden Vorsprung oder eine weitere innen liegende Zunge 70 bzw. 72 heraustrennt. Der Vorsprung 70 weist eine ausgestanzte Öffnung 74 und der Vorsprung 72 weist eine ausgestanzte Öffnung 76 auf.

[0022] Die Vorsprünge oder Zungen 62 bzw. 64 sind mit den Seitenwänden 6 bzw. 12 über Falzlinien 78 bzw. 80 verbunden. Weiterhin ist noch die Klebelasche 20 über eine Falzlinie 82 an der Seitenwand 6 einstückig ausgebildet.

[0023] Zum Zusammenbau des Behälters werden die Seitenwände 10 und 12 um annähernd 180° zueinander entlang der Falzlinie 16 abgeknickt und sodann wird die Klebelasche 20 entlang der Falzlinie 82 abgeknickt oder abgewinkelt und an dem freien Rand der Seitenwand 4 verklebt. Der so gebildete Körper wird dann so zusammengelegt, daß die Seitenwand 6 mit ihrer späteren Innenwand oder Innenseite auf der Innenwand oder Innenseite der Seitenwand 10 zu liegen kommt und die Seitenwand 4 mit ihrer späteren Innenwand oder Innenseite auf der späteren Innenwand oder Innenseite der Seitenwand 12 zu liegen kommt. Gleichzeitig werden die Laschen 22a bis 22d nach innen in den so zusammengelegten Behälter 2 geschlagen. Der zusammengelegte Behälter 2 kann in dieser Form äußerst platzsparend bevorratet und transportiert werden. Zum Entfalten des Behälters 2 werden die einzelnen Seitenwände 6, 10, 12 und 4 in eine Winkelposition von annähernd 90° zueinander gebracht, wobei die Vorsprünge 36 und die dreieckförmigen Ansätze 24 und 26 an den Laschen 22a und 22c in Wechselwirkung miteinander und mit den Laschen 22b und 22d in an sich bekannter Weise dafür sorgen, daß sich der Boden des Behälters 2 quasi automatisch ausbildet und gegen von innen nach außen wirkenden Belastungen verriegelt oder gesichert wird. Die Deckelteile 38 und 40, sowie die Vorsprünge oder Zungen 62 und 64 stehen im wesentlichen fluchtend mit den Ebenen der Seitenwände 6, 10, 12 und 4 nach oben, so daß das Innere des Behälters 2 frei zugänglich ist.

[0024] Nach Befüllen des Behälters 2 mit dem gewünschten Gut, beispielsweise Nahrungs- oder Lebensmitteln, werden zunächst die Deckelteile 38 nach 40 unter gleichzeitiger Abwinkelung der Griffteile 42 und 44 entlang der Falzlinien 46 und 48 aufeinander zu bewegt, bis sie etwa gemäß Fig. 1 im wesentlichen fluchtend aneinander liegen und die gemeinsame Grifföffnung 54 bilden, wonach dann die Lasche 56 durch diese Grifföffnung 54 hindurchgeschlagen wird und die beiden Deckelteile 38 und 40 miteinander verbunden sind und die freie Öffnung des Behälters 2 überdecken. Nachfolgend werden die Vorsprünge 70 bzw. 72 entlang der Schnitte 66 bzw. 68 von den Vorsprüngen 62 bzw. 64 getrennt, wonach die annähernd halbringförmigen, verbleibenden äußeren Abschnitte der Vorsprünge 62 und 64 etwa gemäß Fig. 1 nach außen von dem Behälter 2 wegstehend entlang der Falzlinien 78 und 80 gefaltet werden und die inneren Vorsprünge 70 bzw. 72 nach innen gefaltet und mit ihren Öffnungen 74 bzw. 76 über die Ausnehmungen oder Kerben 58 bzw. 60 gelegt werden. Hierdurch werden die Griffteile 42 und 44 aufgrund der Halterung über die Öffnungen 74 und 76 endgültig miteinander verbunden, so daß der durch die Deckelteile 38 und 40 gebildete Deckel des Behälters 2 sicher im verschlossenen Zustand gehalten wird.

[0025] Die nach außen geschlagenen äußeren Rand- oder Teilabschnitte der Vorsprünge 62 und 64 bilden Haltevorrichtungen 84 und 86, die - eine korrekte Dimensionierung vorausgesetzt - zur Aufnahme eines oder zweier Trinkgefäße, beispielsweise Trinkbechern 88 und 90 in der aus den Figuren 1 bis 3 hervorgehenden Art und Weise dienen. Die in der Gastronomie verwendeten Wegwerf-Trinkbecher haben in der Regel einerseits eine gerippte oder gewellte Außenfläche, sowie einen wulstartigen vorstehenden, umlaufenden oberen Rand und eine leichte Konizität in Richtung Becherboden. Durch diese drei Gestaltungsmerkmale werden die Becher 88 und 90 sicher von den Haltevorrichtungen 84 und 86 gehalten. Die von den gefüllten Bechern 88 und 90 auf die Haltevorrichtungen 84 und 86 ausgeübten Zugkräfte werden zu einem wesentlichen Teil über die inneren Vorsprünge oder Laschen 70 und 72 bzw. deren Aufhängung an den Ausnehmungen 58 und 60 auf die Griffteile 42 und 44 übertragen, so daß praktisch keine Gefahr besteht, daß die gefüllten Becher 88 und 90 die Haltevorrichtungen 84 und 86 im Bereich der Falzlinien 78 und 80 beschädigen können.

[0026] Gleichzeitig sind sich im Inneren des Behälters 2 befindliche Lebensmitteln von den kalten oder heißen Getränken in den Bechern 88 und 90 getrennt und somit vor diesen Getränken geschützt, selbst wenn durch Stöße, Schaukeln oder dergleichen Flüssigkeit austreten sollte. Verstärkt wird dies ebenfalls durch die Vorsprünge oder Zungen 70 bzw. 72, welche das Innere des Behälters 2 abschirmen, da sie sich zwischen dem oberen freien Rand des Bechers 88 bzw. 90 und dem Inneren des Behälters 2 befinden.

[0027] Dadurch, daß die beiden Deckelteile 38 und 40 nicht durch eine Falzlinie an den Seitenwänden 10 und 4 angelenkt sind, haben diese Deckelteile 38 und 40 aufgrund der materialinhärenten Elastizität das Bestreben, aus der geschlossenen Stellung gemäß Fig. 1 wieder nach oben in eine mit den Seitenwänden 10 und 4 im wesentlichen fluchtende Stellung zurückzugelangen. Hierdurch werden die Griffteile 42 und 44 nach oben vorgespannt, so daß die Öffnungen 74 und 76 sicher in den Ausnehmungen oder Kerben 58 und 60 gehalten sind und ein ungewolltes Öffnen der Deckelteile 38 und 40, beispielsweise dann, wenn der Behälter 2 abgestellt wird, sicher vermieden ist.

[0028] Im Ausführungsbeispiel von Fig. 1 lassen sich an dem Behälter 2 insgesamt maximal zwei Trinkbehälter anbringen, nämlich einer mittels der Haltevorrichtung 84 an der Seitenwand 12 und einer mittels der Haltevorrichtung 86 an der Seitenwand 6. Die Figuren 2 und 3 zeigen eine Modifikation des erfindungsgemäßen Behälters 2, wobei in den Figuren 2 und 3 gleiche oder einander entsprechende Teile oder Abschnitte zu den Figuren 1 und 4 mit den gleichen Bezugszeichen versehen worden sind; eine nochmalige detaillierte Beschreibung hiervon erfolgt nicht.

[0029] In der Modifikation oder Abwandlung gemäß den Figuren 2 und 3 ist der erfindungsgemäße Behälter 2 zur Anbringung oder Aufnahme von insgesamt vier Trinkgefäßen oder Bechern 88, 90, 92 und 94 ausgelegt. Die Becher 88 und 90 befinden sich hierbei analog zu der Ausgestaltungsform von Fig. 1 an den einander gegenüberliegenden Seitenwänden 12 und 6, und die zusätzlichen Becher 92 und 94 sind an den einander gegenüberliegenden verbleibenden Seitenwänden 10 und 4 angebracht.

[0030] Hierzu weist gemäß den Figuren 2 bis 4 zumindest eine der beiden Seitenwände 4 und 10, bevorzugt jedoch beide jeweils einen Schlitz 96 bzw. 98 auf. Jeder der Schlitze 96 bzw. 98 ist an seinem oberen und unteren Ende durch einen kurzen Querschlitz 100 begrenzt, der ein Ein- oder Weiterreißen des Materials verhindert. Der Schlitz 96 bzw. 98 dient zur Aufnahme einer Haltelasche 102, die in Fig. 4 ebenfalls in der abgewickelten oder ausgebreiteten Form dargestellt ist. Die Haltelasche 102 weist eine Mehrzahl von Falzlinien 104 auf, welche es erlauben, daß der Haltelasche 102 das aus Fig. 3 ersichtliche polygonale Äußere verliehen wird. Endseitig weist die Haltelasche 102 zwei verbreiterte Endstücke 106 und 108 mit zwei kurzen nasenartigen Vorsprüngen 110 und zwei gegenüberliegenden längeren nasenartigen Vorsprüngen 112 auf.

[0031] Nach dem Ausstanzen oder Ausschneiden der Haltelasche 102 aus dem flächigen Material wird diese entlang der Mehrzahl von Falzlinien 104 in die aus Fig. 3 ersichtliche polygonale oder - abhängig von der Anzahl der Falzlinien 104 - annähernd runde Form gebogen, so daß die beiden Endstücke 106 und 108 aneinander liegen zu kommen. Sodann werden die Endstücke 106 und 108 in den Schlitz 96 bzw. 98 eingeführt, wobei die längeren Vorsprünge 112 oben, d.h. in Richtung der Deckelteile 38 bzw. 40 zu liegen kommen. Nach erfolgtem Einführen oder Einschieben der Endstücke 106 und 108 hintergreifen die Vorsprünge 110 und 112 das Material der Seitenwände 4 bzw. 10, so daß die Haltelaschen 102 sicher in den Schlitzen 96 und/oder 98 gehalten sind und aufgrund der relativ großen vertikalen Erstreckung der Vorsprünge 112 sowohl an einem Heraushebeln aus den Schlitzen 96 oder 98 gehindert sind, als auch in der Lage sind, das über die weiteren Becher 92 oder 94 eingeleitete Moment aufzunehmen.

[0032] Da die Deckelteile 38 und 40 - wie bereits weiter oben erwähnt - ohne irgendeine Falzlinie einstückig an den Seitenwänden 10 und 4 ausgebildet sind, erfolgt durch das zusätzliche Gewicht der in den Haltelaschen 102 einhängbaren Becher 92 und 94 keine unkontrollierte Verformung des Behälters 2 entlang etwaiger Falzlinien, sondern die Belastungen werden über die Deckelteile 38 und 40 in den Bereich der Griffteile 42 und 44 übertragen und dort von den mittels in den Ausnehmungen 58 und 60 gehaltenen Vorsprüngen 70 und 72 aufgenommen, welche über ihre Öffnungen 74 und 76 in den Ausnehmungen oder Kerben 58 und 60 verankert sind.

[0033] Mit dem erfindungsgemäßen Behälter 2 ist es demnach möglich, zum einen im Inneren des Behälters 2 Nahrungsmittel, beispielsweise Hamburger und/oder Sandwiches und/oder Pommes frites oder dergleichen zu transportieren und gleichzeitig am äußeren Umfang des Behälters 2 im dargestellten Ausführungsbeispiel bis zu vier Becher mit Erfrischungsgetränken, Kaffee, Tee oder dergleichen zu transportieren. Die sich im Inneren des Behälters 2 befindlichen Nahrungs- oder Lebensmittel sind hierbei vor herausschwappenden oder -spritzenden Flüssigkeiten aus den Bechern durch die Vorsprünge oder Zungen 70 und 72 an den Seitenwänden 6 und 12 und durch die Deckelteile 38 und 40 an den Seitenwänden 10 und 4 geschützt. Im übrigen können die Becher 88 bis 94 - wie dies bei z.B. Schnellrestaurants üblich ist - durch Deckel verschlossen werden. Gleichwohl erfolgt in jedem Fall eine Trennung warmer Lebensmittel von kalten Erfrischungsgetränken oder kalten oder kühlen Lebensmitteln (z.B. Eis) von warmen Getränken, z.B. Kaffee oder Tee. Durch das Einhängen der Vorsprünge oder Laschen 70 und 72 an den Ausnehmungen 58 und 60 der Griffteile 42 und 44 erfolgt sowohl ein zuverlässiges Verschließen des Behälters 2 über die formschlüssig miteinander verbundenen Deckelteile 38 und 40, als auch eine wirksame Aufnahme von über die Becher 88 bis 94 auf das Material des Behälters 2 eingeleiteten Kräfte, so daß keine Gefahr besteht, daß einer der Becher 88 bis 94 durch ausreißendes Material oder dergleichen zu Boden fällt.

[0034] Im zusammengelegten Zustand ist der erfindungsgemäße Behälter 2 platzsparend zu transportieren und zu bevorraten. Die notwendigen Schnitte, Konturierungen und Falzlinien können den Zuschnitt 8 in bekannter Weise durch getrennt oder kombiniert arbeitende Stanz-, Schneide- und Prägemaschinen verliehen werden. Der Zusammenbau bzw. das Aufstellen des Behälters 2 kann sehr rasch erfolgen, da der Boden des Behälters 2 durch die Laschen 22a bis 22d quasi selbstausbildend und selbsthaltend ausgelegt ist. Um den Behälter 2 zu befüllen oder zu beschicken, steht der gesamte Öffnungsquerschnitt weitestgehend ungehindert zur Verfügung, da aufgrund der fehlenden Falzlinien die Deckelteile 38 und 40 zunächst im wesentlichen mit den Ebenen der Seitenwände 10 und 4 fluchten, also im wesentlichen vertikal nach oben vorstehen. Durch das Einhängen der an den Seitenwänden 6 und 12 ausgebildeten Vorsprünge oder Zungen 70 und 72 an den Ausnehmungen 58 und 60 der Griffteile 42 und 44 werden die Deckelteile 38 und 40 im wesentlichen unverrückbar miteinander verbunden und verschließen somit den Behälter 2. Darüber hinaus können hierdurch in der Ausführungsform von Fig. 1 über die Trinkbecher 88 und 90 eingeleitete, auf die Haltevorrichtungen 84 und 86 aufgebrachte Kräfte zusätzlich aufgenommen und in das kombinierte Griffteil übertragen werden. In der Ausführungsform gemäß den Figuren 2 bzw. 3 werden auch die durch die zusätzlichen Becher 92 und 94 aufgebrachten Kräfte durch den Formschluß zwischen dein Griffteil, gebildet aus den einzelnen Griffteilen 42 und 44, und den Öffnungen 74 und 76 der Vorsprünge 70 und 72 aufgenommen und verteilt.

[0035] Abgesehen davon, daß keine Temperaturübertragung von warmen Lebensmitteln auf kalte Getränke in den außen am Behälter 2 angebrachten Bechern oder umgekehrt von warmen oder heißen Getränken von der Behälteraußenseite auf sich im Inneren des Behälters 2 befindliche kalte oder kühle Lebensmittel erfolgt, wird durch die jeweils um 90° zueinander beabstandete Anordnung gemäß Fig. 3 oder durch die um 180° voneinander beabstandete Anordnung gemäß Fig. 1 verhindert, daß sich in den Bechern befindliche unterschiedliche Getränke (heiß und kalt) eine wechselseitige oder gegenseitige Temperaturübergabe vornehmen können.

[0036] Es versteht sich, daß die voranstehende Beschreibung eine Ausführungsform bzw. eine Modifikation hiervon als rein illustrativ und nicht einschränkend zu verstehen ist. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist eine Mehrzahl von Modifikationen oder Abwandlungen denkbar, insbesondere was die Form und Ausgestaltung des Behälters 2, der Haltevorrichtung 84 und 86 bzw. der Haltelaschen 102, sowie deren Anzahl betrifft. Eine entsprechende Größe des Behälters 2 vorausgesetzt, kann beispielsweise eine Mehrzahl von Schlitzen 96 ode 98 parallel nebeneinander vorgesehen werden, so daß an den Seitenwänden 10 und 4 beispielsweise zwei oder auch drei Becher nebeneinander aufgenommen oder gehaltert werden können.

[0037] Darüber hinaus die Formgebung des erfindungsgemäßen Behälters nicht auf die oben beschriebene und in der Zeichnung dargestellte Form mit dem rechteckförmigen oder quadratischen Grundriß beschränkt; eine entsprechende Modifikation des Zuschnitts vorausgesetzt sind auch andere Behälterformen denkbar, beispielsweise solche mit dreieckigem oder polygonalem Grundriß.


Ansprüche

1. Aus einem Zuschnitt (8) faltbaren Flachmaterlais, insbesondere Karton, faltbarer Behälter (2) mit einem Boden und hieran einstückig angelenkten und nach oben stehenden Seitenwänden (4, 6, 10, 12), sowie einem den Behälter (2) verschließenden Deckel (38, 40) mit einem Tragegriff (42, 44) für den Behälter (2), dadurch gekennzeichnet, daß zumindest an einer Seitenwand (6, 12) eine Haltevorrichtung (84, 86) für ein Trinkgefäß, insbesondere einen Trinkbecher (88, 90) angeordnet ist.
 
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er rechteckförmigen Grundriß mit vier Seitenwänden (4, 6, 10, 12) hat, wobei an zwei gegenüberliegenden Seitenwänden (6, 12) je eine Haltevorrichtung (84, 86) angeordnet ist.
 
3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Haltevorrichtungen (84, 86) auf einer gemeinsamen Achse oder Linie liegen, wobei der Tragegriff (42, 44) mit seiner Längsachse im wesentlichen ebenfalls auf dieser Achse oder Linie liegt.
 
4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (84, 86) oder die Haltevorrichtungen einstückig an der Seitenwand (6, 12) ausgebildet ist oder einstückig an den einander gegenüberliegenden Seitenwänden ausgebildet sind.
 
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Haltevorrichtung (84, 86) durch einen im wesentlichen halbkreisförmigen Schnitt (66, 68) in einer von der Seitenwand (6, 12) ausgehenden Zunge (62, 64) gebildet ist.
 
6. Behälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der nach dem halbkreisförmigen Schnitt verbleibende Rest der Zunge (62, 64) eine Haltezunge (70, 72) bildet, mit welcher der Deckel (38, 40) des Behälters (2) verschließbar ist.
 
7. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens an einer der verbleibenden Seitenwände (4, 10) wenigstens eine zusätzliche Haltevorrichtung (102) anbringbar ist.
 
8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Haltevorrichtung (102) aus einem Streifen faltbaren Flachmaterials besteht, welcher an einer Mehrzahl von Falzlinien (104) in polygonale Ringform biegbar ist und mit seinen beiden freien Enden (106, 108) in einen Schlitz (96, 98) in der Seitenwand (4, 10) einschiebbar und dort mittels Haltevorsprüngen (110, 112) formschlüssig verriegelbar ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht