[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auswertung von mit einem Streulichtsystem
eines mit einem Mikroprocessor ausgestatteten Brandmelders unter mindestens einem
Vorwärts- und einem Rückwärtsstreuwinkel gemessenen Streusignalen, aus denen ein mit
einer Alarmschwelle zu vergleichender Alarmwert gewonnen wird, sowie einen Brandmelder
zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Streulichtbrandmelder arbeiten in der Regel mit von einer Sendediode abgegebenem
Infrarotlicht, das eine Wellenlänge zwischen 800 nm und 1 µm hat. Das an einem im
Meßvolumen des Melders gegebenenfalls vorhandenen Brandaerosol gestreute Licht wird
unter einem Rückwärtsstreuwinkel, d.h. unter einem Winkel zwischen 0° und 90°, und/oder
einem Vorwärtsstreuwinkel, d.h. unter einem Streuwinkel zwischen 90° und 180°, gemessen.
Diese Winkel sind auf die den Sender mit dem Empfänger verbindende Achse bezogen.
[0003] Die Messung heller Aerosole unter einem Vorwärtsstreuwinkel liefert ein relativ großes
Meßsignal. Die Messung dunkler Aerosole im Vorwärtsstreubereich liefert ein etwa um
einen Faktor 10 kleineres Meßsignal. Die Meßsignale wachsen betragsmäßig mit zunehmendem
Vorwärtsstreuwinkel. Im Rückwärtsstreubereich ist das gelieferte Signal unabhängig
vom Rauchtyp geringer als im Vorwärtsstreubereich. Der Unterschied zwischen den Streusignalen
heller und dunkler Aerosole ist im Rückwärtsstreubereich deutlich geringer als im
Vorwärtsstreubereich.
[0004] Herkömmliche Streulichtbrandmelder die im Vorwärtsstreubereich arbeiten, erkennen
dunkle Rauchsorten schlechter als helle Rauchsorten. Um eine sichere Alarmauslösung
zu gewährleisten, muß die Empfindlichkeit des Melders auf die dunklen Rauchsorten
eingestellt werden. Eine solche Empfindlichkeitseinstellung hat eine hohe Fehlalarmrate
zur Folge, da der Melder auf helle Rauchsorten zu empfindlich reagiert. Insbesondere
können Wasserdampf, Zigarettenrauch, durch heißes Fett entstehende Dämpfe oder Abgase
zu einer unerwünschten Alarmauslösung führen. Aus diesem Grunde sind solche herkömmlichen
Streulichtbrandmelder nicht zum Einsatz z.B. in Großküchen oder Sägewerken geeignet,
da sie die dort entstehenden intensiven Dämpfe und Stäube nicht von hellem Rauch unterscheiden
können.
[0005] Bei im Rückwärtsstreubereich arbeitenden Meldern besteht das Problem, daß Partikel,
Stäube oder Salzkristalle, die in das Meßvolumen des Brandmelders eindringen können,
ein erhebliches Rückstreusignal liefern und somit ebenfalls ein erhebliches Fehlalarmrisiko
gegeben ist.
[0006] Ein Verfahren der einleitend genannten Gattung ist aus der DE 42 31 088 A1 bekannt.
Bei diesem Verfahren werden unter mindestens zwei Streuwinkeln Streusignale eines
ggfs. im Meßvolumen eines Streulichtbrandmelders vorhandenen Aerosols gemessen und
mit für verschiedene Rauchtypen in einem Speicher abgelegten Referenzdaten verglichen,
um den im Meßvolumen vorhandenen Rauchtyp zu bestimmen und in Abhängigkeit von diesem
der Alarmwert festzulegen. Das Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß es nur zur Analyse
von bekannten Rauchtypen mit im Speicher abgelegten Referenzdaten, nicht aber zur
zufriedenstellenden Auswertung von in der Praxis meist auftretenden Mischbränden geeignet
ist, da diese nicht hin-reichend klassifiziert werden können.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der einleitend genannten
Gattung bereitzustellen, das zur Erkennung der häufigsten Rauchtypen und insbesondere
zur Auswertung von Mischbränden geeignet ist, ohne daß ein hohes Fehlalarmrisiko besteht.
[0008] Diese Aufgabe ist bei einem Verfahren mit den einleitend genannten Merkmalen erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Alarmwert in Abhängigkeit von dem Verhältnis der Streusignale
bestimmt wird.
[0009] Durch dieses Vorgehen wird der Tatsache Rechnung getragen, daß in der Praxis meist
Mischbrände auftreten, die nicht immer eindeutig klassifizierbare Aerosole liefern.
Über das Verhältnis der Streusignale, dem sog. Hell-Dunkel-Quotienten, erfolgt nämlich
eine stufenlose Bewertung des ggfs. in dem Meßvolumen des Brandmelders vorhandenen
Aerosols, ohne daß es, wie nach dem Stand der Technik, erforderlich ist, bestimmte
Brandmuster zum Vergleich mit dem Meßergebnis zu speichern. Wird z.B. ein kleiner
Hell-Dunkel-Quotient ermittelt, liegt ein helles Aerosol vor. Entsprechend wird bei
dunklen Aerosolen ein großer Hell-Dunkel-Quotient gemessen. Die Bestimmung des Alarmwerts
erfolgt also in Abhängigkeit von der Helligkeit des Aerosols. Der tatsächlich vorliegende
Rauchtyp muß nicht ermittelt werden. Dies hat zur Folge, daß die Empfindlichkeit eines
nach dem Verfahren nach der Erfindung arbeitenden Streulichtbrandmelders für alle
Aerosole, d.h. unabhängig von der Helligkeit eines Aerosols, in etwa konstant gehalten
werden kann und das Fehlalarmrisiko äußerst gering ist. Die Anordnung der beiden Streulichtstrecken
sollte so gewählt sein, daß die eine ein sehr gutes Ansprechverhalten für helle Aerosole
und die andere ein sehr gutes Ansprechverhalten für dunkle Aerosole hat.
[0010] Nach einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Rückwärtsstreuwinkel etwa 70°
(Anspruch 2). Etwa bei diesem Streuwinkel haben durch Streuung von IR-Strahlung an
einem Aerosol gewonnene Signale ein Minimum. Damit ist eine Normierung der Meßwerte
möglich und mithin eine zuverlässige Bestimmung des Hell-Dunkel-Quotienten gewährleistet.
[0011] Der Vorwärtsstreuwinkel kann dem doppelten Rückwärtsstreuwinkel entsprechen (Anspruch
3).
[0012] Vorteilhaft ist das Verhältnis der unter den Meßwinkeln gemessenen Streusignale mindestens
einer Täuschungsgröße, wie z.B. Wasserdampf, Stäube und/oder Dämpfe aus Arbeitsprozessen,
in einem Speicher abgelegt. Damit ist es möglich, Täuschungsgrößen als solche zu erkennen
und eindeutig von Rauch zu unterscheiden, so daß kein Fehlalarm ausgelöst wird. Somit
ist ein Streulichtbrandmelder, der das Verfahren nach der Erfindung nutzt, auch in
Umgebungen einsetzbar, in denen herkömmliche Melder aufgrund ihrer hohen Fehlalarmanfälligkeit
nicht einsetzbar sind. Die resultierende Fehlalarmempfindlichkeit des Melders kann
so den tatsächlichen Erfordernissen angepaßt werden.
[0013] Bei der Weiterverarbeitung des Hell-Dunkel-Quotienten S
R/S
V (S
R: Rückwärtsstreusignal, S
V: Vorwärtsstreusignal) kann unter Berücksichtigung der Tatsache, daß dieser Quotient
im allgemeinen zwischen 0,2 und 0,8 liegt, zur Meßbereichsaufweitung ein Faktor F,
F'
ermittelt werden (Anspruch 5). Dieser kann dann zur Bestimmung der Helligkeit des
Aerosols herangezogen werden.
[0014] Bei einem Hell-Dunkel-Quotienten von 0,2, d.h. F=0, liegt ein sehr heller Rauch,
bei einem Hell-Dunkel-Quotienten von 0,8, d.h. F = 1, liegt ein sehr dunkler Rauch
vor. Wasserdampf liefert ein Verhältnis S
R/S
V von etwa 0,20. Ein solches Verhältnis wird von keiner anderen bekannten Aerosolart
erzeugt, so daß Wasserdampf eindeutig als Störgröße identifizierbar ist. Sind Störgrößen
wie Staub o.ä. im Meßvolumen des Brandmelders vorhanden, so kann der Quotient S
R/S
V einen Wert über 1 annehmen. Dann ist das Rückwärtsstreusignal also größer als das
Vorwärtsstreusignal und der Faktor F' wird ermittelt. Bei solchen Werten ist die Wahrscheinlichkeit
sehr groß, daß keine Brandaerosole sondern Störgrößen im Meßvolumen des Brandmelders
vorliegen. Dies kann bei der Auswertung des Meßsignals berücksichtigt werden.
[0015] Zweckmäßig ist der Alarmwert eine gewichtete Summe der den Streusignalen entsprechenden
Werte (Anspruch 6). In dieser Summe werden die unter den beiden Streuwinkeln ermittelten
Meßwerte ihrer jeweiligen Bedeutung entsprechend berücksichtigt. Es ist auch denkbar,
daß statt der Summe nur das gewichtete Vorwärts- oder nur das gewichtete Rückwärtsstreusignal
bei der Bestimmung des Alarmwerts berücksichtigt wird.
[0016] Um weitere, relevante Parameter, wie z.B. die Umgebungstemperatur, bei der Bestimmung
des Alarmwerts zu berücksichtigen, können die Streusignale mit mindestens einem Wert,
der einer weiteren Eingangsgröße, z.B. der Umgebungstemperatur, entspricht, multipliziert
werden (Ansprüche 7, 8). Die Temperatur kann aber auch unabhängig von den ermittelten
Streusignalen berücksichtigt werden. Dann ist auch bei einem nahezu aerosolfreien
Brand, wie z.B. einem Spiritusbrand, eine Alarmauslösung gewährleistet.
[0017] Zur Fremdlichtkompensation wird zweckmäßig für jeden Streuwinkel ein Ruhewert ermittelt
und der jeweilige Ruhewert von dem zugehörigen Streusignal subtrahiert (Anspruch 9).
[0018] Abhängig davon, ob ein Meßsystem mit einer Sendediode und zwei Empfängerdioden oder
ein Meßsystem mit zwei Sendedioden und einer Empfängerdiode eingesetzt wird, können
die Streusignale gleichzeitig (Anspruch 10) oder alternierend (Anspruch 11) ermittelt
werden.
[0019] Zur Unterdrückung von Störgrößen ist es zweckmäßig, die Streusignale vor ihrer Verarbeitung
zu filtern (Anspruch 12).
[0020] Die Erfindung hat auch einen mit einem Mikroprozessor ausgestatteten Streulichtbrandmelder
mit einem Streulichtsystem zur Messung von Streusignalen unter mindestens einem Vorwärts-
und einem Rückwärtsstreuwinkel zum Gegenstand, der insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach der Erfindung geeignet ist (Anspruch 13).
[0021] Der Streulichtbrandmelder kann entweder eine Sendediode und zwei Empfängerdioden
(Anspruch 14) oder zwei Sendedioden und eine Empfängerdiode (Anspruch 15) aufweisen.
[0022] Zur Speicherung von Parametern, z.B. dem Hell-Dunkel-Quotienten von Wasserdampf,
kann der Streulichtbrandmelder ein EEPROM aufweisen (Anspruch 16).
[0023] Vorteilhaft ist der Streulichtbrandmelder mit einer Schnittstelle zum Anschluß eines
Computers ausgestattet (Anspruch 17), so daß die Parameter mittels einer geeigneten
Software an die jeweiligen Einsatzbedingungen angepaßt werden können.
[0024] Zur Messung der Umgebungstemperatur kann der Streulichtbrandmelder ein Thermoelement
aufweisen (Anspruch 18).
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielhaft erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Meßaufbau des Streulichtsystems;
- Fig. 2a
- ein Blockschaltbild zur Durchführung des Auswerteverfahrens nach der Erfindung;
- Fig. 2b
- das zugehörige Flußdiagramm; und
- Fig. 3 a, b
- das Streusignal in Abhängigkeit vom Streuwinkel für ausgewählte Brandgüter.
[0026] Fig. 1 zeigt schematisch eine Meßkammer 24 eines Streulichtbrandmelders. In der Meßkammer
24 liegen ein Sender 20 für IR-Strahlung und zwei Empfänger 21, 22. Die Empfänger
21, 22 haben Linsen, die aus tageslichtabsorbierendem und infrarotdurchlässigem Material
bestehen. Der Sender 20 und die Empfänger 21, 22 haben optische Achsen, die einen
Winkel kleiner 90° bzw. größer 90° einschließen. Der Meßaufbau umfaßt also eine Rückwärtsstreustrecke
und eine Vorwärtsstreustrecke. Sichtblenden 23 verhindern, daß von dem Sender 20 ausgehende
Strahlung direkt auf die Empfänger 21 und 22 trifft.
[0027] Alternativ kann die Meßkammer zwei Sender und einen Empfänger enthalten.
[0028] Der Brandmelder weist zudem einen Mikroprozessor, ein EEPROM und einen Arbeitsspeicher
auf, die nicht dargestellt sind.
[0029] Das in Fig. 2a dargestellte Blockschaltbild und das in Fig. 2b dargestellte Flußdiagramm
verdeutlichen das Verfahren nach der Erfindung. Die IR-Strahlung des Senders 20 wird,
sofern ein Aerosol im Meßvolumen vorhanden ist, gestreut und gelangt dadurch zu einem
einer Vorwärtsstreustrecke zugeordneten Empfänger 22 und einem einer Rückwärtsstreustrecke
zugeordneten Empfänger 21. Der Vorwärtsstreuwinkel beträgt 140° und der Rückwärtsstreuwinkel
beträgt 70°. Der gemessene Photostrom der Empfänger 21 und 22 wird mittels Strom-/Spannungswandlern
2 bzw. 7 in eine Spannung umgewandelt und zur Eliminierung von Störspitzen gefiltert.
Integratoren 3 und 8 integrieren zur Umgebungslichtkompensation den Ruhewert auf,
d.h. das Signal, das die Empfänger 21 und 22 außerhalb der Sendeintervalle der Sendediode
20 messen. Dies ist erforderlich, denn durch Restreflexionen in der Kammer liegt ein
geringer Restlichtanteil in der Kammer vor, so daß das Ruhesignal nicht Null ist.
[0030] Des weiteren umfaßt der Streulichtbrandmelder ein Temperaturmeßmodul 25. Dieses,
der IR-Sender 20 und die Empfänger 21, 22 werden gepulst angesteuert, um den Energieverbrauch
des Brandmelders möglichst niedrig zu halten. Das Temperaturmeßmodul 23 verfügt über
einen Ruhewertintegrator 9, der einen gleitenden Ruhewert ermittelt. Im Gegensatz
zu der Zeitkonstanten der Integratoren 3 und 8 der Empfänger 21 und 22 ist dessen
Zeitkonstante kleiner, uzw. aus folgendem Grund: Die Ruhewerte der Streulichtstrecken
sind sehr konstant und ändern sich durch Verschmutzung oder Alterung nur sehr langsam.
Zudem können z.B. Schwelbrände mehrere Stunden dauern, so daß die Integratoren den
damit verbundenen Anstieg des Meßsignals keinesfalls kompensieren dürfen. Die Zeitkonstanten
der Ruhewertintegratoren 3 und 8 müssen daher im Stundenbereich liegen. Die Raumtemperaturen
können sich aber im Minutenbereich ändern, uzw. auch, wenn kein Brand vorliegt, z.B.
beim Öffnen eines Fensters. Im Falle eines Brandes steigt die Temperatur aber zumeist
sehr schnell an. Daher muß die Zeitkonstante des Integrators 9 so bemessen sein, daß
nur sehr schnelle Temperaturanstiege bei der Auswertung berücksichtigt werden.
[0031] Es gibt allerdings auch Brandverläufe mit sehr langsamem Temperaturanstieg. Diese
sind aber stets mit starker Rauchentwicklung verbunden; letztere wird mittels der
Streulichtempfänger 21, 22 gemessen.
[0032] Nach den Integratoren 8, 3, 9 werden die Meßwerte normiert, so daß sie in einheitlicher
Form weiterverarbeitet werden können (Z
V, Z
R, Z
t). Aus den beiden normierten Streulichtmeßwerten (Z
V, Z
R) wird der Hell-Dunkel-Quotient des im Meßvolumen des Brandmelders vorhandenen Aerosols
berechnet. Über diesen Faktor wird bewirkt, daß das Meßsignal eines dunklen Aerosols
eine höhere Gewichtung als das Meßsignal eines hellen Aerosols erfährt. Die beiden
Meßsignale (Z
V, Z
R) werden gewichtet summiert. Die gewichtete Summe wird mit dem Hell-Dunkel-Quotienten
F
H,D multipliziert. Aus diesem Meßergebnis und dem Wert Z
t wird nun eine weitere gewichtete Summe gebildet. An dieser Stelle wird nun das Temperaturanstiegsverhalten
berücksichtigt.
[0033] Um ein Quantisierungsrauschen zu vermeiden, wird der Hell-Dunkel-Quotient erst dann
berechnet, wenn das Vorwärts- und das Rückwärtstreusignal einen in dem EEPROM gespeicherten
Mindestwert überschreiten.
[0034] Das gewonnene Ergebnis wird mit einer festen, im EEPROM abgelegten Alarmschwelle
verglichen, bei deren Überschreiten Alarm ausgelöst wird.
[0035] U.U. kann aber die Temperatur auch sehr rasch ansteigen, ohne daß ein Brandaerosol
gebildet wird. Dies ist z.B. bei einem reinen Spiritusbrand der Fall. Um auch in diesem
Fall eine Alarmauslösung zu gewährleisten, ist in dem EEPROM des Brandmelders eine
feste Temperaturalarmschwelle abgespeichert, bei deren Überschreiten Alarm ausgelöst
wird. Mithin wird also entweder bei Überschreiten einer Maximaltemperatur oder bei
Überschreiten eines maximalen Streulichtwerts Alarm ausgelöst.
[0036] Um eine spätere Analyse zu ermöglichen, werden zum Alarmzeitpunkt wichtige Daten
aus dem Arbeitsspeicher des Brandmelders in einen ebenfalls nicht dargestellten flüchtigen
Speicher kopiert.
[0037] Fig. 3a zeigt Streusignale ausgewählter Brandgüter in Abhängigkeit vom Streuwinkel.
Der charakteristische Verlauf ist für alle Rauchsorten ähnlich. Das Signal steigt
in Rinchtung großer und in Richtung kleiner Streuwinkel an. Baumwolle (Cotton) und
Paraffin erzeugen helle Rauchsorten. Bei einem PU-Schaumbrand entsteht ein dunkles
Aerosol. Bei einem großen Streuwinkel zeigt ein Baumwollaerosol ein sechs Mal stärkeres
Streusignal als ein PU-Schaumaerosol. Im Minimum, bei ca. 70°, ist dieses Signal nur
doppelt so groß.
[0038] In Fig. 3b sind die in Fig. 3a dargestellten Signale auf einen Rückwärtsstreuwinkel
von 70° normiert. Brände der angegebenen Brandgüter erzeugen also Aerosole, die bei
Normierung auf den Rückstreuwinkel unterschiedliche Hell-Dunkel -Quotienten liefern,
welche bei dem Verfahren nach der Erfindung verarbeitet werden.
1. Verfahren zur Auswertung von mit einem Streulichtsystem eines mit einem Mikroprozessor
ausgestatteten Brandmelders unter zwei Streuwinkeln gemessenen Streusignalen, aus
denen ein mit einer Alarmschwelle zu vergleichender Alarmwert gewonnen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Alarmwert in Abhängigkeit von dem Verhältnis der Streusignale bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückwärtsstreuwinkel etwa
70° beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorwärtsstreuwinkel
etwa gleich dem doppelten Rückwärtsstreuwinkel ist.
4. Verfahren nach einem der ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
der Streusignale mindestens einer Täuschungsgröße in einem Speicher abgelegt ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Verhältnis
der Streusignale der Faktor F, F'
gewonnen wird, mit dem die Helligkeit eines ggfs. vorhandenen Aerosols bestimmt wird,
wobei S
R dem Rückwärtsstreusignal und S
V dem Vorwärtsstreusignal entsprechen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Alarmwert
eine gewichtete Summe der den Streusignalen entsprechenden Werte ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Streusignale
mit mindestens einem mit einer weiteren Eingangsgröße korrespondierenden Wert multipliziert
werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Eingangsgröße die
Umgebungstemperatur ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden
Streuwinkel ein Ruhewert ermittelt wird und der jeweilige Ruhewert von dem zugehörigen
Streusignal subtrahiert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Streusignale
gleichzeitig ermittelt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Streusignale
alternierend ermittelt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Streusignale
vor ihrer Verarbeitung gefiltert werden.
13. Streulichtbrandmelder mit einem Streulichtsystem zur Messung von Streusignalen unter
mindestens einem Vorwärts- und einem Rückwärtsstreuwinkel sowie mit einem Mikroprocessor,
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
14. Streulichtbrandmelder nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine Sendediode und zwei
Empfängerdioden.
15. Streulichtbrandmelder nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch zwei Senderdioden und
eine Empfängerdiode.
16. Streulichtbrandmelder nach einem der Ansprüche 13 bis 15, gekennzeichnet durch ein
EEPROM.
17. Streulichtbrandmelder nach einem der Ansprüche 13 bis 16, gekennzeichnet durch eine
Schnittstelle zum Anschluß eines Computers.
18. Streulichtbrandmelder nach einem der Ansprüche 13 bis 17, gekennzeichnet durch ein
Thermoelement.