(19) |
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(11) |
EP 0 902 849 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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09.08.2000 Patentblatt 2000/32 |
(22) |
Anmeldetag: 22.05.1997 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)7: C25D 11/24 |
(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP9702/620 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 9746/738 (11.12.1997 Gazette 1997/53) |
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KURZZEIT-HEISSVERDICHTUNG ANODISIERTER METALLOBERFLÄCHEN MIT TENSIDHALTIGEN LÖSUNGEN
SHORT-TERM HEAT-SEALING OF ANODIZED METAL SURFACES WITH SURFACTANT-CONTAINING SOLUTIONS
SCELLEMENT THERMIQUE RAPIDE DE SURFACES METALLIQUES ANODISEES REALISE AU MOYEN DE
SOLUTIONS CONTENANT DES TENSIOACTIFS
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE |
(30) |
Priorität: |
31.05.1996 DE 19621818
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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24.03.1999 Patentblatt 1999/12 |
(73) |
Patentinhaber: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien |
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40191 Düsseldorf (DE) |
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Erfinder: |
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- KÖRNER, Torsten
D-40229 Düsseldorf (DE)
- KRESSE, Josef
D-41505 Rommerskirchen (DE)
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(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 103 234 EP-A- 0 347 663 GB-A- 1 232 693
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EP-A- 0 122 129 FR-A- 2 370 110
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Erzeugung korrosionsschützender und/oder dekorativer
Überzüge auf Metallen durch anodische Oxidation. Sie betrifft ein verbessertes Verfahren
zum Verdichten der elektrochemisch erzeugten porösen Anodisierschichten zur weiteren
Verbesserung ihrer Eigenschaften.
[0002] Die elektrochemische anodische Oxidation von Metallen in geeigneten Elektrolyten
ist ein weit verbreiteter Prozeß zur Ausbildung von korrosionsschützenden und/oder
dekorativen Überzügen auf hierfür geeigneten Metallen. Diese Verfahren sind beispielsweise
in Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5th Edition, Vol. 9 (1987), S.
174 - 176 kurz charakterisiert. Demnach sind Titan, Magnesium und Aluminium sowie
deren Legierungen anodisierbar, wobei die Anodisierung von Aluminium und dessen Legierungen
technisch die größte Bedeutung hat. Die elektrolytisch erzeugten Anodisierschichten
schützen die Aluminiumoberflächen vor den Einflüssen der Witterung und anderer korrodierender
Medien. Ferner werden Anodisierschichten aufgebracht, um eine härtere Oberfläche zu
erhalten und damit eine erhöhte Verschleißfestigkeit des Aluminiums zu erreichen.
Durch die Eigenfarbe der Anodisierschichten bzw. durch absorptive bzw. elektrolytische
Einfärbung lassen sich besondere dekorative Effekte erzielen. Die Anodisierung des
Aluminiums erfolgt in einem sauren Elektrolyten, wobei Schwefelsäure am weitesten
verbreitet ist. Weitere geeignete Elektrolyte sind Phosphorsäure, Oxalsäure und Chromsäure.
Die Eigenschaften der Anodisierschichten lassen sich durch die Wahl des Elektrolyten,
dessen Temperatur sowie die Stromdichte und die Anodisierdauer in weiten Grenzen variieren.
Üblicherweise erfolgt die Anodisierung mit Gleichstrom oder mit einem Wechselstrom-überlagerten
Gleichstrom.
[0003] Die frischen Anodisierschichten können durch Tauchen in Lösungen eines geeigneten
Farbstoffs oder durch eine Wechselstrombehandlung in einem metallsalzhaltigen, vorzugsweise
in einem zinnhaltigen Elektrolyten nachträglich eingefärbt werden. Alternativ zur
nachträglichen Einfärbung lassen sich gefärbte Anodisierschichten durch sogenannte
Farbanodisationsverfahren erhalten, wofür man beispielsweise die Anodisierung in Lösungen
organischer Säuren, wie insbesondere Sulfophthalsäure oder Sulfanilsäure, gegebenenfalls
jeweils in Abmischung mit Schwefelsäure, verwendet.
[0004] Diese anodisch erzeugten Schutzschichten, über deren Aufbau wissenschaftliche Untersuchungen
vorliegen (R. Kniep, P. Lamparter und S. Steeb: "Structure of Anodic Oxide Coatings
on Aluminum" Angew. Chem. Adv. Mater
101 (7), S. 975 - 977 (1989)), werden häufig als "Oxidschichten" bezeichnet. Die vorstehend
genannte Untersuchung hat jedoch gezeigt, daß diese Schichten glasartig sind und tetraedrisch
koordiniertes Aluminium enthalten. Oktraedrisch koordiniertes Aluminium wie in den
Aluminiumoxiden wurde nicht gefunden. Daher wird in dieser Patentanmeldung der allgemeinere
Begriff "Anodisierschichten" anstelle des mißverständlichen Begriffs "Oxidschichten"
verwendet.
[0005] Diese Schichten erfüllen aber noch nicht alle Anforderungen im Hinblick auf den Korrosionsschutz,
da sie noch eine poröse Struktur aufweisen. Aus diesem Grunde ist es erforderlich,
die Anodisierschichten zu verdichten. Diese Verdichtung wird vielfach mit heißem bzw.
siedendem Wasser, alternativ mit Wasserdampf, vorgenommen und als "Sealing" bezeichnet.
Hierdurch werden die Poren verschlossen und damit der Korrosionsschutz erheblich erhöht.
Über diesen Verdichtungsprozeß existiert eine umfangreiche Literatur. Beispielsweise
genannt sei: S. Wernick, R. Pinner und P. G. Sheasby: "The Surface Treatment and Finishing
of Aluminum and its Alloys" (Vol. 2, 5th Edition, Chapter 11: "Sealing Anodic Oxide
Coatings"), ASM International (Metals Park, Ohio, USA) and Finishing Publications
LTD (Teddington, Middlesex, England) 1987.
[0006] Bei der Verdichtung der Anodisierschichten werden aber nicht nur die Poren verschlossen,
sondern es bildet sich auf der gesamten Fläche ein mehr oder weniger starker samtartiger
Belag, der sogenannte Sealingbelag. Dieser aus hydratisiertem Aluminiumoxid bestehende
Belag ist optisch störend, vermindert die Haftfestigkeit bei der Verklebung solcher
Aluminiumteile und fördert spätere Verschmutzung und Korrosion. Da die nachträgliche
Entfernung dieses Sealingbelages von Hand auf mechanischem oder chemischem Wege aufwendig
ist, wird versucht, durch chemische Zusätze zum Sealingbad die Ausbildung dieses Sealingbelags
zu verhindern. Gemäß der DEC-26 50 989 sind hierfür Zusätze cyclischer Polycarbonsäuren
mit 4 bis 6 Carboxylgruppen im Molekül, insbesondere die Cyclohexanhexacarbonsäure,
geeignet. Gemäß DE-A-38 20 650 lassen sich auch bestimmte Phosphonsäuren, beispielsweise
die 1-Phosphonopropan 1,2,3-tricarbonsäure verwenden. Aus der EP-A-122 129 ist die
Verwendung weiterer Phosphonsäuren bekannt. Die DE-C-22 11 553 beschreibt ein Verfahren
zum Verdichten von anodischen Oxidschichten auf Aluminium und Aluminiumlegierungen
in wäßrigen, Phosphonsäuren oder deren Salze und Calciumionen enthaltenden Lösungen,
wobei das molare Verhältnis Calciumionen : Phosphonsäure auf mindestens 2 : 1 eingestellt
wird. Vorzugsweise wird ein höheres Verhältnis von Calciumionen : Phosphonsäuren von
etwa 5 : 1 bis etwa 500 : 1 verwendet. Als Phosphonsäuren kommen beispielsweise in
Betracht: 1-Hydroxypropan-, 1-Hydroxybutan-, 1-Hydroxypentan-, 1-Hydroxyhexan 1,1-diphosphonsäure
sowie 1-Hydroxy-1-phenylmethan-1,1-diphosphonsäure und vorzugsweise 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure,
1-Aminoethan-, 1-Amino-1-phenylmethan-, Dimethylaminoethan-, Dimethylaminobutan-,
Diethylaminomethan-, Propyl- und Butylaminomethan-1,1-diphosphonsäure, Aminotrimethylenphosphonsäure,
Ethylendiamintetramethylenphosphonsäure, Diethylentriaminpentamethylenphosphonsäure,
Aminotri-(2-propylen-2-phosphonsäure), Phosphonobernsteinsäure, 1-Phosphono-1-methylbernsteinsäure
und 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure. Gemäß den Ausführungsbeispielen dieser
Patentschrift handelt es sich um ein konventionelles Heißverdichtungs-Verfahren mit
Verdichtungszeiten zwischen 60 und 70 Minuten bei Anodisierschichtdicken zwischen
etwa 18 und etwa 22 µm. Die Verdichtungszeit beträgt also etwa 3 Minuten pro µm Schichtdicke.
[0007] Bei der Verwendung von Wasser, das außer den genannten Sealingbelagsverhinderem keine
weitere Additive enthält, sind für eine effektive Verdichtung bisher hohe Temperaturen
(mindestens 90 °C) und relativ lange Behandlungszeiten in der Größenordnung von etwa
1 Stunde bei einer Anodisierschicht von etwa 20 µm erforderlich. Dies entspricht einer
Verdichtungszeit von etwa 3 Minuten pro Mikrometer Anodisierschichtdicke. Der Verdichtungsprozeß
ist damit sehr energieaufwendig und kann wegen seiner Dauer einen Engpaß für die Produktionsgeschwindigkeit
darstellen. Daher wurde bereits nach Additiven zum Verdichtungsbad gesucht, die den
Verdichtungsprozeß unterstützen, so daß dieser bei tieferen Temperaturen (sogenannte
Kaltverdichtung oder Kaltsealing) und/oder bei kürzeren Behandlungszeiten abläuft.
Als Additive, die eine Verdichtung im Temperaturbereich unterhalb 90 °C ermöglichen,
wurden beispielsweise vorgeschlagen: Nickelsalze, insbesondere Fluoride, die teilweise
in der Praxis eingesetzt werden (EP 171 799), Nitrosylpentacyanoferrat, komplexe Fluoride
des Titans und Zirkoniums sowie Chromate bzw. Chromsäure, gegebenenfalls in Verbindung
mit weiteren Additiven. Als Alternative zu einer eigentlichen Verdichtung wurde die
Hydrophobierung der Oxidschicht mittels langkettiger Carbonsäuren oder Wachsen empfohlen
sowie die Behandlung mit Acrylamiden, die im Porenraum polymerisiert werden sollen.
Nähere Angaben hierzu können der oben genannten Literaturstelle von S. Wernick et
al. entnommen werden. Diese Vorschläge konnten sich mit Ausnahme der Verdichtung mit
Nickelverbindungen in der Praxis nicht durchsetzen.
[0008] Technisch eingeführt sind Verfahren zur Kaltverdichtung unter Verwendung von Nickelfluorid.
Wegen der toxischen Eigenschaften von Nickelsalzen werden hierdurch jedoch aufwendige
Maßnahmen zur Abwasserbehandlung erforderlich.
[0009] Es besteht daher weiterhin ein Bedarf nach alternativen Verdichtungsverfahren für
anodisierte Oberflächen, die es ermöglichen, durch verkürzte Verdichtungszeiten die
Produktionsgeschwindigkeit zu steigern und/oder den für die Verdichtung erforderlichen
Energieaufwand zu verringern, ohne hierfür ökologisch und gesundheitlich bedenkliche
Schwermetalle wie beispielsweise Nickel einzusetzen.
[0010] Aus der US-A-5 411 607 ist ein Kurzzeit-Heißverdichtungsverfahren bekannt, bei dem
die anodisierten Metallteile in eine Lithium-haltige wäßrige Lösung getaucht werden.
Die Lithium-Konzentration liegt vorzugsweise im Bereich von 0,01 bis 50 g/l und insbesondere
im Bereich von 0,01 bis 5 g/l. Weiterhin wird vorgeschlagen, daß die Verdichtungslösung
zusätzlich einen Sealingbelagsverhinderer enthält. Dieser ist vorzugsweise in einer
Konzentration zwischen 0,1 und 10 g/l anwesend und stellt vorzugsweise ein aromatisches
Disulfonat dar. Gemäß der US-A-5 478 415, die auf die selbe Priorität wie die vorstehend
zitierte US-A-5 411 607 zurückgeht, kann eine Kurzzeit-Hießverdichtung mit einer wäßrigen
Lösung erfolgen, die mindestens 0,01 g/l Lithiumionen und von 0,1 bis 10 g/l eines
Sealingbelagverhinderers enthält. Auch hier ist der Sealingbelagsverhinderer vorzugsweise
ein aromatisches Disulfonat.
[0011] Aus der deutschen Patentanmeldung 195 38 777.5 ist ein Kurzzeit-Heißverdichtungsverfahren
bekannt, bei dem man die anodisierten Metallteile mit einer Anodisierlösung in Kontakt
bringt, die insgesamt 0,1 bis 5 g/l eines oder mehrerer Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetallionen
und insgesamt 0,0005 bis 0,2 g/l eines Sealingbelagsverhinderers in Form von Phosphonsäuren
oder cyclischen Polycarbonsäuren enthält.
[0012] Die Lehre der drei letztgenannten Dokumente ermöglicht eine deutliche Verkürzung
der Heißverdichtungszeiten. Dennoch besteht der Bedarf nach Kurzzeit-Verdichtungsverfahren
mit verbesserten Verdichtungsergebnissen. Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein
solches Verfahren zur Verfügung zu stellen.
[0013] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verdichten anodisierter Metalloberflächen
wobei man das anodisierte Metall für eine Zeitdauer zwischen 0,5 und 2 Minuten pro
Mikrometer Anodisierschichtdicke mit einer wäßrigen Lösung in Berührung bringt, die
eine Temperatur zwischen 75 °C und dem Siedepunkt und einen pH-Wert im Bereich von
5,5 bis 6,5 aufweist und die
a) insgesamt 0,0004 bis 0,05 g/l eines oder mehrerer kationischer, anionischer oder
nichtionischer Tenside, ausgewählt aus quartären Ammoniumsalzen, bei denen mindestens
ein Alkyl- oder Arylalkylrest mindestens 8 C-Atome aufweist, Pyridiniumsalzen, Alkyl-
oder Alkylarylsulfaten und -sulfonaten, und aus Alkoxylaten von Fettalkoholen oder
Fettaminen mit einem Alkylrest mit mindestens 8 C-Atomen, und
b) insgesamt 0,0005 bis 0,5 g/l einer oder mehrerer organischer Säuren ausgewählt
aus cyclischen Polycarbonsäuren mit 3 bis 6 Carboxylgruppen und/oder Phosphonsäuren
enthält.
[0014] Vorzugsweise enthält die wäßrige Lösung 0,005 bis 0,02 g/l eines oder mehrerer Tenside
der Gruppe a).
[0015] Das in Berührungbringen der Behandlungslösungen mit den anodisierten Metallen kann
durch Aufsprühen der Lösungen auf die Metalloberflächen oder vorzugsweise durch Eintauchen
der Metallteile in die Lösungen erfolgen. Bei der technisch üblichen Anodisierschichtdicke
von etwa 20 µm liegen die erforderlichen Behandlungszeiten nur noch im Bereich von
20 bis 40 Minuten. Die Temperatur der Behandlungslösung liegt vorzugsweise im Bereich
von 94 bis 98 °C, beispielsweise bei 96 °C.
[0016] Der pH-Wert der wäßrigen Lösung liegt im Bereich 5,5 bis 6,5. Die Einstellung des
pH-Wertes kann erforderlichenfalls mit Ammoniak oder mit Essigsäure erfolgen. Mit
Ammoniumacetat als Puffer kann er im erforderlichen Bereich gehalten werden.
[0017] Kationische Tenside der Gruppe a) können ausgewählt werden aus quartären Ammoniumsalzen,
bei denen mindestens ein Alkyl- oder Arylalkylrest mindestens 8 C-Atome aufweist.
Ein Beispiel hierfür ist C
12-14-Alkyldimethylbenzylammoniumchlorid. Weiterhin können als Kationtenside Pyridiniumsalze
wie beispielsweise Dodecylpyridiniumchlorid eingesetzt werden. Einsetzbare anionische
Tenside der Gruppe a) sind Alkyl- oder Alkylarylsulfate und -sulfonate. Dabei sind
aus Umweltgründen lineare Alkylsulfate wie beispielsweise Laurylsulfat bevorzugt.
Die anionischen Tenside können als Alkali- oder Ammoniumsalze eingesetzt werden, wobei
Lithiumsalze besonders bevorzugt sind.
[0018] Vorzugsweise setzt man als Tenside der Gruppe a) jedoch nichtionische Tenside ein.
Diese können ausgewählt sein aus Alkoxylaten, wie beispielsweise Ethoxylaten und/oder
Propoxylaten, von Fettalkoholen oder Fettaminen. Hierbei werden unter Fettalkoholen
und Fettaminen Verbindungen mit einem Alkylrest mit mindestens 8 C-Atomen verstanden.
Derartige Substanzen können als Reinsubstanzen mit einem definierten Alkylrest oder
aus Produktgemischen bestehen, wie sie aus natürlichen Fetten und Ölen erhalten werden.
Dabei können die Alkoxylate auch endgruppenverschlossen sein, d. h. an der terminalen
OH-Gruppe nochmals verethert sein. Beispiele derartiger Niotenside sind Octanol x
4 EO (EO = Ethylenoxid) und Octanol x 4,5 EO-Butylether. Verwendet man als Niotenside
anstelle der Fettalkoholethoxylate Fettaminoxylate, erhält man tendenziell verbesserte
Verdichtungsergebnisse. Daher wählt man die nichtionischen Tenside der Gruppe a) vorzugsweise
aus aus Fettaminethoxylaten mit 10 bis 18 C-Atomen im Alkylrest und mit 3 bis 15 Ethylenoxideinheiten
im Molekül. Spezielle Beispiele sind Cocosfettamin x 5 EO und Cocosfettamin x 12 EO.
[0019] In einer speziellen Ausführungsform sind die organischen Säuren der Gruppe b) ausgewählt
aus gesättigten, ungesättigten oder aromatischen carbocyclischen Sechsring-Carbonsäuren
mit 3 bis 6 Carboxylgruppen. Bevorzugte Beispiele derartiger Säuren sind Trimesinsäure,
Trimellitsäure, Pyromellitsäure, Mellitsäure und die besonders bevorzugte Cyclohexanhexacarbonsäure.
Die Gesamtmenge der Carbonsäuren liegt vorzugsweise im Bereich 0,001 bis 0,05 g/l.
[0020] Die bevorzugt einzusetzende Cyclohexanhexacarbonsäure existiert in Form unterschiedlicher
Stereoisomere. Wie aus der DE-A-26 50 989 bekannt, werden diejenigen Cyclohexanhexacarbonsäuren
bevorzugt, die 5 cis-ständige und 1 trans-ständige oder die 4 cis-ständige und 2 trans-ständige
Carboxylgruppen tragen.
[0021] In einer zweiten speziellen Ausführungsform sind die organischen Säuren der Gruppe
b) ausgewählt aus den Phosphonsäuren: 1-Phosphonopropan-1,2,3-tricarbonsäure, 1,1-Diphosphonopropan-2,3-dicarbonsäure,
1-Hydroxypropan-1,1-diphosphonsäure, 1-Hydroxybutan-1,1-diphosphonsäure, 1-Hydroxy-1-phenylmethan-1,1-diphosphonsäure,
1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, 1-Aminoethan-1,1-diphosphonsäure, 1-Amino-1-phenylmethan-1,1-diphosphonsäure,
Dimethylaminoethan-1,1 diphosphonsäure, Propylaminoethan-1,1-diphosphonsäure, Butylaminoethan-1,1-diphosphonsäure,
Aminotri(methylenphosphonsäure), Ethylendiaminotetra(methylenphosphonsäure), Diethylentriaminopenta(methylenphosphonsäure),
Hexamethylendiaminotetra(methylenphosphonsäure), n-Propyliminobis(methylenphosphonsäure),
Aminotri(2-propylen-2-phosphonsäure), Phosphonobernsteinsäure, 1-Phosphono-1-methylbernsteinsäure
und 1-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure. Aus dieser Auswahl sind die 1-Phosphonopropan-1,2,3-tricarbonsäure,
1,1-Diphosphonopropan-2,3-dicarbonsäure, Aminotri(methylenphosphonsäure) besonders
bevorzugt. Die Phosphonsäuren der Gruppe b) werden vorzugsweise in einer Menge von
0,003 bis 0,05 g/l eingesetzt. Weiterhin sind Polyphosphinocarbonsäuren geeignet,
die als Copolymere von Acrylsäure und Hypophosphiten aufgefaßt werden können. Ein
Beispiel hierfür ist Belclene ® 500 der FMC Corporation, Großbritannien.
[0022] Vorteilhaft für die Verdichtungswirkung kann es weiterhin sein, wenn die wäßrige
Verdichtungslösung zusätzlich insgesamt 0,0001 bis 5 g/l eines oder mehrerer Alkalimetall-
und/oder Erdalkalimetallionen enthält. Dabei können diese Alkalimetall- oder Erdalkalimetallionen
als Gegenionen der Säuren der Gruppe b) vorliegen. Bevorzugt ist es jedoch, daß die
wäßrige Lösung eine größere Menge Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetallionen enthält,
als zur vollständigen Neutralisation der Säuren der Gruppe b) erforderlich ist. Besonders
bevorzugt ist es, wenn diese zusätzlichen Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetallionen,
die über die Menge hinaus gehen, die zur vollständigen Neutralisation der Säuren der
Gruppe b) erforderlich ist, ausgewählt sind aus Lithium und Magnesium. Um den Chemikalieneinsatz
möglichst gering zu halten, kann der Gehalt der wäßrigen Lösung an diesen Alkalimetall-
und/oder Erdalkalimetallionen in der Regel auf maximal 0,005 g/l begrenzt werden.
Höhere Gehalte, bis beispielsweise 5 g/l, führen jedoch nicht zu verschlechterten
Verdichtungsergebnissen. Diese Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetallionen wie insbesondere
Lithium und Magnesium können in Form ihrer im genannten Konzentrationsbereich wasserlöslichen
Salze eingesetzt werden. Dabei können als Gegenionen beispielsweise die Anionentenside
der Gruppe a) verwendet werden. Weiterhin sind beispielsweise die Acetate, Lactate,
Sulfate, Oxalate und/oder Nitrate geeignet. Acetate sind besonders geeignet.
[0023] Besonders gute Verdichtungsergebnisse werden erhalten, wenn man die Metalloberflächen
unmittelbar nach der vorstehend beschriebenen Kurzzeit-Heißverdichtung für einen Zeitraum
zwischen 30 und 120 Sekunden in vollentsalztes Wasser taucht, das eine Temperatur
oberhalb von 90 °C, vorzugsweise oberhalb von 96 °C aufweist.
[0024] Das für das erfindungsgemäße Verdichtungsverfahren geeignete Verdichtungsbad kann
prinzipiell durch Auflösen der Bestandteile in - vorzugsweise vollentsalztem - Wasser
im erforderlichen Konzentrationsbereich vor Ort hergestellt werden. Vorzugsweise verwendet
man zur Zubereitung der Verdichtungsbäder jedoch ein wäßriges Konzentrat, das bereits
alle erforderlichen Bestandteile des Verdichtungsbades im richtigen Mengenverhältnis
enthält und aus dem man durch Verdünnen mit Wasser beispielsweise um einen Faktor
zwischen etwa 100 und etwa 1000 die anwendungsfertige Lösung erhält. Gegebenenfalls
muß dabei der pH-Wert mit Ammoniak oder mit Essigsäure auf den erfindungsgemäßen Bereich
eingestellt werden.
[0025] Nach dem erfindungsgemäßen beschleunigten und energiesparenden Verfahren lassen sich
verdichtete Anodisierschichten erzeugen, die in ihren Schichteigenschaften den konventionell
erzeugten nicht nachstehen. Als Prüfparameter für die Schichtqualität sind technisch
insbesondere der Säureabtrag in Chromsäure, der Scheinleitwert sowie der Farbtropfentest
von Bedeutung. Diese Qualitätskennzahlen der Schichten werden nach Standard-Prüfverfahren
geprüft, die im Beispielteil angegeben sind.
[0026] Das erfindungsgemäße Verdichtungsverfahren wird vorzugsweise für anodisiertes Aluminium
bzw. anodisierte Aluminiumlegierungen eingesetzt. Es läßt sich jedoch auch auf die
Anodisierschichten sonstiger anodisierbarer Metalle wie beispielsweise Titan und Magnesium
oder jeweils deren Legierungen anwenden. Es ist sowohl für ungefärbte Anodisierschichten
verwendbar als auch für solche, die nach konventionellen Verfahren wie beispielsweise
einer Integralfärbung, einer Adsorptivfärbung unter Verwendung organischer Farbstoffe,
einer reaktiven Einfärbung unter Bildung anorganischer Farbpigmente, einer elektrochemischen
Einfärbung unter Verwendung von Metallsalzen, insbesondere von Zinnsalzen, oder einer
Interferenzfärbung eingefärbt wurden. Bei adsorptiv eingefärbten Anodisierschichten
hat das erfindungsgemäße Verfahren den weiteren Vorteil, daß durch die verkürzte Verdichtungsdauer
das bei konventioneller Heißverdichtung mögliche Ausbluten des Farbstoffs verringert
werden kann.
Beispiele
[0027] Aluminiumbleche des Typs AI 99,5 wurden konventionell anodisiert (Gleichstrom/Schwefelsäure,
eine Stunde, Schichtdicke 20 µm) und ggf. elektrochemisch oder mit organischen Tauchfarben
gefärbt. Anschließend wurden die Bleche für 30 Minuten in die erfindungsgemäßen Verdichtungslösungen
bzw. Vergleichslösungen gemäß der Tabelle getaucht. Hierzu wurden jeweils 2 g Konzentrat
mit VE-Wasser auf 1 Liter aufgefüllt. Die Lösungen hatten eine Temperatur von 96 °C.
Im Anschluß an die Behandlung gemäß Tabelle wurden die Bleche für eine Minute in siedendes
vollentsalztes Wasser getaucht und anschließend getrocknet. Danach wurde die Qualität
der Verdichtung mit den nachstehend beschriebenen praxisüblichen Qulitätstests überprüft.
Deren Ergebnisse sind ebenfalls in der Tabelle enthalten. Sie zeigen, daß mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren bereits nach 30 Minuten Verdichtungsergebnisse erhalten
werden, die man erfahrungsgemäß mit einem konventionellen Heißverdichtungsbad erst
nach einer Stunde erhält. Demgegenüber sind die Verdichtungsergebnisse nach halbstündiger
Behandlung mit Vergleichslösungen qualitativ unzureichend.
[0028] Der Scheinleitwert Y
20 wurde gemäß der Deutschen Norm DIN 50949 mit einem Meßgerät Anotest Y D 8.1 der Firma
Fischer bestimmt. Das Meßsystem besteht aus zwei Elektroden, von denen die eine leitend
mit dem Grundwerkstoff der Probe verbunden wird. Die zweite Elektrode wird in eine
Elektrolytzelle getaucht, die auf die zu untersuchende Schicht aufgesetzt werden kann.
Diese Zelle ist als Gummiring mit einem Innendurchmesser von 13 mm und einer Dicke
von etwa von 5 mm ausgebildet, dessen Ringfläche selbstklebend ist. Die Meßfläche
beträgt 1,33 cm
2. Als Elektrolyt wird eine Kaliumsulfatlösung (35 g/l) in vollentsalztem Wasser verwendet.
Der am Meßgerät ablesbare Scheinleitwert wird gemäß den Angaben der DIN 50949 auf
eine Meßtemperatur von 25 °C und auf eine Schichtdicke von 20 µm umgerechnet. Die
erhaltenen Werte, die vorzugsweise im Bereich zwischen etwa 10 und etwa 20 µS liegen
sollten, sind in der Tabelle eingetragen.
[0029] Als Parameter, der offenporige und damit schlecht verdichtete Schichten anzeigt,
wurde die Restreflexion nach Anfärbung mit Farbstoff in Anlehnung an die Deutsche
Norm DIN 50946 gemessen. Dabei wurde die Meßfläche mit Hilfe einer selbstklebenden
Meßzelle des vorstehend beschriebenen Anotest-Gerätes eingegrenzt. Die Testfläche
wird mit einer Säurelösung (25 ml/l Schwefelsäure, 10 g/l KF) benetzt. Nach genau
einer Minute wird die Säurelösung abgewaschen und die Testfläche getrocknet. Hierauf
wird die Testfläche mit Farbstofflösung (5 g/l Sanodalblau) benetzt, die man eine
Minute lang einwirken läßt. Nach Spülen unter fließenden Wasser wird die Meßzelle
entfernt. Die angefärbte Testfläche wird durch Abreiben unter Verwendung eines milden
Pulverreinigers von locker anhaftendem Farbstoff befreit. Nach dem Trocknen der Oberfläche
wird eine relative Reflexionsmessung vorgenommen, indem der Meßkopf eines Lichtreflexion-Meßgeräts
(Micro Color der Fa. Dr. Lange) einmal auf einen ungefärbten Teil der Oberfläche und
zum zweiten auf die angefärbte Meßfläche aufgesetzt wird. Die Restreflexion in % wird
erhalten, indem man den Quotienten aus dem Meßwert der gefärbten Fläche dividiert
durch den Meßwert der ungefärbten Fläche mit Hundert multipliziert. Restreflexionswerte
zwischen 95 und 100 % zeugen von guter Verdichtungsqualität, während Werte unterhalb
95 % als nicht akzeptabel gelten. Die Verdichtungsqualität ist um so höher, je höher
die Werte der Restreflexion sind. Die gefundenen Werte sind in der Tabelle eingetragen.
[0030] Zusätzlich wurde der Säureabtrag in Anlehnung an ISO 3210 gemessen. Hierzu wird das
Testblech auf 0,1 mg genau ausgewogen und anschließend für 15 Minuten bei 38 °C in
eine Säurelösung getaucht, die pro Liter 35 ml 85 %-ige Phosphorsäure und 20 g Chrom(VI)oxid
enthält. Nach Ende der Testzeit wird die Probe mit entionisiertem Wasser gespült und
in einem Trockenschrank für 15 Minuten bei 60 °C getrocknet. Hiernach wird die Probe
erneut gewogen. Man berechnet die Gewichtsdifferenz zwischen der ersten und der zweiten
Messung und dividiert diese durch die Größe der Oberfläche in dm
2. Der Gewichtsverlust wird als Δ G in mg/dm
2 (1 dm
2 = 100 cm
2) ausgedrückt und sollte 30 mg/dm
2 nicht überschreiten.
[0031] Es wurden folgende Konzentrate für Vergleichslösungen und erfinderische Behandlungslösungen
durch Auflösen der Wirkstoffe in vollentsalztem Wasser hergestellt:
Vergl. 1 |
25 g/l Polyphosphinocarbonsäure-Lösung (45 gew.-%ig in Wasser) (Acrylsäure-Natriumhypophosphit-Copolymer,
,,Belclene ® 500", FMC Corporation, Großbritannien) |
|
Beisp. 1 |
wie Vergl. 1, zusätzlich: 10 g/l Cocosamin x 5 EO |
|
Beisp. 2 |
wie Vergl. 1, zusätzlich: 10 g/l Cocosamin x 12 EO |
|
Beisp. 3 |
wie Vergl. 1, zusätzlich: 5 g/l Cocosamin x 5 EO |
|
Beisp. 4 |
wie Vergl. 1, zusätzlich: 10 g/l Cocosamin x 5 EO 2 g/l Magnesiumacetat |
|
Beisp. 5 |
wie Vergl. 1, zusätzlich: 10 g/l Cocosamin x 5 EO 0,5 g/l Magnesiumacetat |
|
Beisp. 6 |
wie Vergl. 1, zusätzlich: 10 g/l Cocosamin x 12 EO 2 g/l Lithiumacetat |
|
Beisp. 7 |
wie Vergl. 1, zusätzlich: 2 g/l Cocosamin x 5 EO |
|
Beisp. 8 |
wie Vergl. 1, zusätzlich: 15 g/l Cocosamin x 5 EO |
|
Beisp. 9 |
wie Vergl. 1, zusätzlich: 5 g/l Octanol x 4 EO |
|
Beisp. 10 |
wie Vergl. 1, zusätzlich: 5 g/l Li-Laurylsulfat |
|
Beisp. 11 |
wie Vergl. 1, zustäzlich: 5 g/l Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid |
[0032] Für die Prüfungen wurde 2 g Konzentrat mit vollentsalztem Wasser auf 1 Liter aufgefüllt.
Tabelle:
Prüfergebnisse |
Lösung aus |
Scheinleitwert Y20 (µS) |
Restreflexion (%) |
Säureabtrag (g/100 cm2) |
Vergl. 1 |
27 |
98 |
24,1 |
Beisp. 1 |
19 |
100 |
12 |
Beisp. 2 |
20 |
99 |
15 |
Beisp. 3 |
19 |
99 |
13 |
Beisp. 4 |
16 |
100 |
9 |
Beisp. 5 |
18 |
100 |
12 |
Beisp. 6 |
18 |
100 |
10 |
Beisp. 7 |
21 |
98 |
16 |
Beisp. 8 |
18 |
100 |
12 |
Beisp. 9 |
20 |
99 |
14 |
Beisp. 10 |
22 |
98 |
24 |
Beisp. 11 |
23 |
98 |
20 |
1. Verfahren zum Verdichten anodisierter Metalloberflächen, wobei daß man das anodisierte
Metall für eine Zeitdauer zwischen 0,5 und 2 Minuten pro Mikrometer Anodisierschichtdicke
mit einer wäßrigen Lösung in Berührung bringt, die eine Temperatur zwischen 75 °C
und dem Siedepunkt und einen pH-Wert im Bereich von 5,5 bis 6,5 aufweist und die
a) insgesamt 0,0004 bis 0,05 g/l eines oder mehrerer kationischer, anionischer oder
nichtionischer Tenside, ausgewählt aus quartären Ammoniumsalzen, bei denen mindestens
ein Alkyl- oder Arylalkylrest mindestens 8 C-Atome aufweist, Pyridiniumsalzen, Alkyl-
oder Alkylarylsulfaten und -sulfonaten, und aus Alkoxylaten von Fettalkoholen oder
Fettaminen mit einem Alkylrest mit mindestens 8 C-Atomen, und
b) insgesamt 0,0005 bis 0,5 g/l einer oder mehrerer organischer Säuren ausgewählt
aus cyclischen Polycarbonsäuren mit 3 bis 6 Carboxylgruppen und/oder Phosphonsäuren
enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung eine Temperatur
im Bereich 94 bis 98 °C aufweist.
3. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tenside der Gruppe a) nichtionische Tenside darstellen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die nichtionischen Tenside
ausgewählt sind aus Fettaminethoxylaten mit 10 bis 18 C-Atomen im Alkylrest und mit
3 bis 15 Ethylenoxideinheiten im Molekül.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die organischen Säuren der Gruppe b) ausgewählt sind aus gesättigten, ungesättigten
oder aromatischen carbocyclischen Sechsring-Carbonsäuren mit 3 bis 6 Carboxylgruppen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Carbonsäuren ausgewählt
sind aus Trimesinsäure, Trimellitsäure, Pyromellitsäure, Mellitsäure und Cyclohexanhexacarbonsäure.
7. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die wäßrige Lösung die Carbonsäuren in einer Gesamtmenge von 0,001 bis 0,05 g/l enthält.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die organischen Säuren der Gruppe b) ausgewählt sind aus 1-Phosphonopropan-1,2,3-tricarbonsäure,
1,1-Diphosphonopropan-2,3-dicarbonsäure, 1-Hydroxypropan-1,1-diphosphonsäure, 1-Hydroxybutan-1,1-diphosphonsäure,
1-Hydroxy-1-phenylmethan-1,1-diphosphonsäure, 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure,
1-Aminoethan-1,1-diphosphonsäure, 1-Amino-1-phenylmethan-1,1-diphosphonsäure, Dimethylaminoethan-1,1-diphosphonsäure,
Propylaminoethan-1,1-diphosphonsäure, Butylaminoethan-1,1-diphosphonsäure, Aminotri(methylenphosphonsäure),
Ethylendiaminotetra(methylenphosphonsäure), Diethylentriaminopenta(methylenphosphonsäure),
Hexamethylendiaminotetra(methylenphosphonsäure), n-Propyliminobis(methylenphosphonsäure),
Aminotri(2-propylen-2-phosphonsäure), Phosphonobemsteinsäure, 1-Phosphono-1methylbemsteinsäure,
1-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure und Polyphosphinocarbonsäuren.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Säure der Gruppe
b) ausgewählt ist aus Polyphosphinocarbonsäuren.
10. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die wäßrige Lösung die Säuren der Gruppe b) in einer Menge von 0,003 bis 0,05 g/l
enthält.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die wäßrige Lösung zusätzlich insgesamt 0,0001 bis 5 g/l eines oder mehrerer Alkalimetall-
und/oder Erdalkalimetallionen enthält.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung eine größere
Menge Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetallionen enthält, als zur vollständigen Neutralisation
der Säuren der Gruppe b) erforderlich ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung insgesamt
bis zu 0,005 g/l Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetallionen enthält.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetallionen ausgewählt sind aus Li und Mg.
15. Verfahren zum Verdichten anodisierter Metalloberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß
die Metalloberflächen nach der Behandlung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 14 für einen Zeitraum zwischen 30 und 120 Sekunden in vollentsalztes Wasser
getaucht werden, das eine Temperatur oberhalb von 90 °C aufweist.
1. A process for sealing anodized metal surfaces in which the anodized metal is contacted
for 0.5 to 2 minutes per micrometer of anodized coating thickness with an aqueous
solution which has a temperature between 75°C and its boiling point and a pH value
of 5.5 to 6.5 and which contains
a) a total of 0.0004 to 0.05 g/l of one or more cationic, anionic or nonionic surfactants
selected from quaternary ammonium salts in which at least one alkyl or arylalkyl group
contains at least 8 carbon atoms, pyridinium salts, alkyl or alkylaryl sulfates and
sulfonates and from alkoxylates of fatty alcohols or fatty amines containing an alkyl
group with at least 8 carbon atoms and
b) a total of 0.0005 to 0.5 g/l of one or more organic acids selected from cyclic
polycarboxylic acids containing 3 to 6 carboxyl groups and/or phosphonic acids.
2. A process as claimed in claim 1, characterized in that the aqueous solution has a
temperature of 94 to 98°C.
3. A process as claimed in one or both of claims 1 and 2, characterized in that the surfactants
of group a) are nonionic surfactants.
4. A process as claimed in claim 3, characterized in that the nonionic surfactants are
selected from fatty amine ethoxylates containing 10 to 18 carbon atoms in the alkyl
group and 3 to 15 ethylene oxide units in the molecule.
5. A process as claimed in one or more of claims 1 to 4, characterized in that the organic
acids of group b) are selected from saturated, unsaturated or aromatic carbocyclic
six-membered-ring carboxylic acids containing 3 to 6 carboxyl groups.
6. A process as claimed in claim 5, characterized in that the carboxylic acids are selected
from trimesic acid, trimellitic acid, pyromellitic acid, mellitic acid and cyclohexane
carboxylic acid.
7. A process as claimed in one or both of claims 5 and 6, characterized in that the aqueous
solution contains the carboxylic acids in a total quantity of 0.001 to 0.05 g/l.
8. A process as claimed in one or more of claims 1 to 4, characterized in that the organic
acids of group b) are selected from 1-phosphonopropane-1,2,3-tricarboxylic acid, 1,1-diphosphonopropane-2,3-dicarboxylic
acid, 1-hydroxypropane-1,1-diphosphonic acid, 1-hydroxybutane-1,1-diphosphonic acid,
1-hydroxy-1-phenylmethane-1,1-diphosphonic acid, 1-hydroxyethane-1,1-diphosphonic
acid, 1-aminoethane-1,1-diphosphonic acid, 1-amino-1-phenylmethane-1,1-diphosphonic
acid, dimethylaminoethane-1,1-diphosphonic acid, propylaminoethane-1,1-diphosphonic
acid, butylaminoethane-1,1-diphosphonic acid, aminotri(methylenephosphonic acid),
ethylenediaminotetra(methylenephosphonic acid), diethylenetriaminopenta(methylenephosphonic
acid), hexamethylenediaminotetra(methylenephosphonic acid), n-propyliminobis(methylenephosphonic
acid), aminotri(2-propylene-2-phosphonic acid), phosphonosuccinic acid, 1-phosphono-1-methylsuccinic
acid, 1-phosphonobutane-1,2,4-tricarboxylic acid and polyphosphinocarboxylic acids.
9. A process as claimed in claim 8, characterized in that the organic acid of group b)
is selected from polyphosphinocarboxylic acids.
10. A process as claimed in one or both of claims 8 and 9, characterized in that the aqueous
solution contains the group b) acids in a quantity of 0.003 to 0.05 g/l.
11. A process as claimed in one or more of claims 1 to 10, characterized in that the aqueous
solution additionally contains a total of 0.0001 to 5 g/l of one or more alkali metal
and/or alkaline earth metal ions.
12. A process as claimed in claim 11, characterized in that the aqueous solution contains
a larger quantity of alkali metal and/or alkaline earth metal ions than is necessary
for complete neutralization of the group b) acids.
13. A process as claimed in claim 12, characterized in that the aqueous solution contains
a total of 0.005 g/l of alkali metal and/or alkaline earth metal ions.
14. A process as claimed in one or more of claims 11 to 13, characterized in that the
alkali metal and/or alkaline earth metal ions are selected from Li and Mg.
15. A process for sealing anodized metal surfaces, characterized in that, after the treatment
according to one or more of claims 1 to 14, the metal surfaces are immersed for 30
to 120 seconds in deionized water with a temperature above 90°C.
1. Procédé de scellement de surfaces supérieures métalliques anodisées
dans lequel on met en contact le métal anodisé pendant un laps de temps compris entre
0,5 et 2 minutes par micromètre d'épaisseur de couche d'anodisation, avec une solution
aqueuse qui possède une température comprise entre 75°C et le point d'ébullition et
une valeur de pH dans la zone de 5,5 à 6,5 et qui contient :
a) au total de 0,0004 à 0,05 g/l d'un ou plusieurs agents tensioactifs cationiques,
anioniques, ou non ioniques choisis parmi les sels d'ammonium quaternaires dans lesquels
au moins un radical alkyle ou arylalkyle possède au moins 8 atomes de carbone, des
sels de pyridinium, des alkyl- ou alkylarylsulfates et sulfonates, et parmi les alkoxylates
d'alcools gras ou d'amines grasses ayant un radical alkyle avec au moins 8 atomes
de carbone et,
b) au total de 0,0005 à 0,5 g/l d'un ou plusieurs acides organiques choisis parmi
les acides polycarboxyliques cycliques ayant de 3 à 6 groupes carboxyle et/ou des
acides phosphoniques.
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
la solution aqueuse possède une température dans la plage de 94 à 98°C.
3. Procédé selon l'une ou les revendications 1 et 2,
caractérisé en ce que
les agents tensioactifs du groupe a) représentent des agents tensioactifs non ioniques.
4. Procédé selon la revendication 3,
caractérisé en ce que
les agents tensioactifs non ioniques sont choisis parmi les éthoxylates d'amine grasse
ayant de 10 à 18 atomes de carbone dans le radical alkyle et de 3 à 15 éléments d'oxyde
d'éthylène dans la molécule.
5. Procédé selon l'une ou plusieurs des revendications 1 à 4,
caractérisé en ce que
les acides organiques du groupe b) sont choisis parmi les acides carboxyliques à six
maillons dans le cycle saturés, non saturés ou aromatiques, ayant de 3 à 6 groupes
carboxyle.
6. Procédé selon la revendication 5,
caractérisé en ce que
les acides carboxyliques sont choisis parmi l'acide trimésique, l'acide triméllitique,
l'acide pyromellitique, l'acide mellitique et l'acide cyclohexane hexacarboxylique.
7. Procédé selon l'une ou les deux des revendications 5 et 6,
caractérisé en ce que
la solution aqueuse contient les acides carboxyliques en une quantité totale allant
de 0,001 à 0,5 g/1.
8. Procédé selon l'une ou plusieurs des revendications 1 à 4,
caractérisé en ce que
les acides organiques du groupe b) sont choisis parmi les acides : 1-phosphonopropane-1,2,3-tricarboxylique,
1,1-diphosphonopropane-2,3-dicarboxylique, 1-hydroxypropane-1,1-diphosphonique, 1-hydroxybutane-1,1-diphosphonique,
1-hydroxy-1-phénylméthane-1-1-diphosphonique, 1-hydroxyéthane-1,1-diphosphonique,
1-aminoéthane-1,1-diphosphonique, 1-amino-1-phénylméthane-1,1-diphosphonique, diméthylaminoéthane-1,1-diphosphonique,
propylaminoéthane-1,1-diphosphonique, butylaminoéthane-1,1-diphosphonique, aminotri(méthylènephosphonique),
éthylènediaminotétra(méthylènephosphonique), diéthylènetriaminopenta(méthylènephosphonique),
hexaméthylènediaminotétra(méthylènephosphonique), n-propyliminobis(méthylènephosphonique),
aminotri(2-propylène-2-phosphonique), phosphonosuccinique, 1-phosphono-1-méthylsuccinique,
1-phosphonobutane-1,2,4-tricarboxylique, et polyphosphinocarboxyliques.
9. Procédé selon la revendication 8,
caractérisé en ce que
l'acide organique du groupe b) est choisi parmi les acides polyphosphinocarboxyliques.
10. Procédé selon l'une ou les deux revendications 8 et 9,
caractérisé en ce que
la solution aqueuse contient les acides du groupe b) en une quantité allant de 0,003
à 0,05 g/l.
11. Procédé selon l'une ou plusieurs des revendications 1 à 10,
caractérisé en ce que
la solution aqueuse contient en supplément au total de 0,0001 à 5 g/l d'un ou plusieurs
ions de métal alcalin et/ou de métal alcalino-terreux.
12. Procédé selon la revendication 11,
caractérisé en ce que
la solution aqueuse contient une quantité d'ions de métal alcalin et/ou de métal alcalino-terreux
plus grande que celle qui est nécessaire pour la neutralisation complète des acides
du groupe b).
13. Procédé selon la revendication 12,
caractérisé en ce que
la solution aqueuse contient au total jusqu'à 0,005 g/l d'ions de métal alcalin et/ou
de métal alcalino-terreux.
14. Procédé selon l'une ou plusieurs des revendications 11 à 13,
caractérisé en ce que
les ions de métal alcalin et/ou de métal alcalino-terreux sont choisis parmi le Li
et le Mg.
15. Procédé de scellement de surfaces supérieures anodisées,
caractérisé en ce que
les surfaces métalliques sont plongées après le traitement conformément à l'une ou
plusieurs des revendications 1 à 14, pendant un laps de temps compris entre 30 et
120 secondes, dans de l'eau complètement déminéralisée qui possède une température
au-dessus de 90°C.