[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schleifen der Messer von Zerspanern.
Solche Zerspaner dienen dem Zerspanen von Hackschnitzeln zu Spänen, die industriell
weiterverarbeitet werden können, beispielsweise als Ausgangsmaterial für Spanplatten.
Siehe beispielsweise EP 0 626 234 A2.
[0002] Ein großes Problem bei solchen Zerspanern besteht in der relativ geringen Standzeit
der Messer. Aufgrund des Verschleißes müssen die Messer bereits nach wenigen Stunden
Betriebsdauer ausgetauscht werden, d.h. mehrmals pro Arbeitsschicht. Das Einbauen
neuer, scharfer Messer erfordert einen besonderen Aufwand. Die angestrebte Spandicke
ergibt sich nämlich aus dem Abstand des Messers gegenüber den sogenannten Verschleißplatten,
die ihrerseits Bestandteil des Messerkranzes sind. Daraus folgt, daß das Austauschen
stumpfer Messer gegen scharfe Messer sehr zeit- und kostenaufwendig ist. Insbesondere
sind die Personalkosten hierfür hoch.
[0003] Es ist bekannt, Schleifmessern beim Schleifprozeß ein Kühl- und Schmiermittel zuzuführen,
um das Schleifen effizienter zu machen. Der Schleifprozeß kann wegen der anfallenden
Wärmemenge nur relativ langsam durchgeführt werden. Die bisher bekannten Vorrichtungen
haben zwar ihren Zweck erfüllt, erscheinen jedoch immer noch verbesserungsfähig.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Schleifen der Messer
von Zerspanern derart zu gestalten, daß der Schleifprozeß effizienter durchgeführt
werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
[0006] Der Erfinder hat erkannt, daß durch die erfindungsgemäße Gestaltung der Schleifvorrichtung
das Medium zum Kühlen und zum Schmieren mit hoher Geschwindigkeit an die Arbeitsstelle
der Schleifvorrichtung herangeführt wird. Durch die Zentrifugalkraft der Schleifvorrichtung
wird nicht nur die Strömungsgeschwindigkeit des Mediums erhöht, sondern auch der Strahldruck
des Mediums, so daß dies auch wirklich alle Flächenelemente des zu schleifenden Messers
erfaßt. Auf diese Weise läßt sich der Schleifprozeß rascher und effizienter durchführen.
Die erfindungsgemäße Schleifvorrichtung ist auch geeignet, sogenannte Freiwinkel anzuschleifen.
[0007] Wesentlich ist in jedem Falle, dass das Kühl- und Schmiermedium unmittelbar und ganz
konzentriert auf die Schneiden der Messer geleitet wird, im Gegensatz zu einem flächigen
Auftrag, so wie dies beispielsweise bei US 5 674 116 der Fall ist. Dort wird ein Kühlmittel
durch eine zentrale Hohlwelle hindurchgeführt und über Radialkanäle in der Schleifscheibe
nach außen geleitet. Gemäß der Erfindung hingegen ist der Einlaß des Zufuhrkanales
des Mediums jedenfalls radial außerhalb des Zentrums der Vorrichtung angeordnet. Dies
hat den Vorteil, daß die Schleifrückstände nach ihrem Abtragen nur einen kurzen Weg
zurücklegen müssen und somit schnell hinweggespült werden.
[0008] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0009] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Schleifen von Messern eines Zerspaners. Der Zerspaner
selbst ist hier nicht dargestellt.
[0010] Die Schleifstation 1 ist auf Rollen 1.2 relativ zum Zerspaner verfahrbar, derart,
daß ein Messerkorb am Zerspaner in Empfang genommen und von diesem hinwegtransportiert
werden kann, zur Arbeitsposition der Schleifstation 1. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist ein Messerkorb 2 in die Schleifstation 1 eingesetzt. Er ruht auf Rollen 1.3, so
daß er in der Schleifstation 1 um seine eigene Achse getaktet werden kann.
[0011] Der Messerkorb 2 weist eine Vielzahl von Messerpaketen 3 auf, die am besten aus Figur
4 erkennbar sind. Man sieht dort jeweils einen Tragklotz 3.1, eine Klemmplatte 3.2,
ein zwischen diesen beiden befindliches Messer 3.3, eine Spannschraube 3.4 sowie eine
Verschleißplatte 3.5.
[0012] Das entscheidende Element der gesamten Vorrichtung ist eine Schleifeinrichtung 4.
Diese ist aus Figur 1 erkennbar, aber noch genauer aus Fig. 2.
[0013] Die Schleifeinrichtung 4 ist im wesentlichen topfförmig.
[0014] Wie man aus Fig. 2 und Fig. 3 erkennt, weist die Schleifeinrichtung 4 einen Adapter
4.1, eine Schleifscheibe 4.2 und einen daran angesetzten Schleifring 4.3 auf.
[0015] Der Schleifring 4.3 liegt an einem Messer 2.1 an, dessen Schneide geschliffen wird.
[0016] Dem Adapter 4.1 ist eine Leitung 5.1 zum Heranführen eines Kühl- und Schmiermediums
zugeordnet. Man erkennt einen Kanal, der aus den Kanalabschnitten 5.2 im Adapter 4.1
und 5.3 in der Schleifscheibe 4.2 zusammengesetzt ist. Hierdurch wird Medium von einem
radial innenliegenden Punkt radial nach außen auf die Schneide des Messers 2.1 geleitet.
[0017] Zur Erhöhung des Druckes sind mehrere Schaufeln 5.4 vorgesehen. Diese dienen der
Druckerhöhung. Die Schaufeln 5.4 können nach Art von Pumpenschaufeln gestaltet sein.
[0018] Das Kühl- und Schmiermedium nimmt somit den folgenden Weg: es gelangt durch die Leitung
5.1 zunächst in den Kanalabschnitt 5.2. Beim Übergang von der Leitung 5.1 zu Kanalabschnitt
5.2 findet aufgrund der Zentrifugalkraft eine Beschleunigung statt, und damit eine
Druckerhöhung.
[0019] Im Kanalabschnitt 5.3 wird das Medium sodann im wesentlichen in achsparalleler Richtung
geleitet und gegen die Schleifscheibe geschleudert, unterstützt durch die Schaufeln
5.4
[0020] Die Unterteilung der Vorrichtung in die in den Figuren 2 und 3 dargestellten Teile
ist aus einem anderen Grunde besonders vorteilhaft. Dadurch, daß der "Topf" aus dem
Adapter 4.1 und der Schleifscheibe 4.2 zusammengebaut ist, wird die Handhabung sehr
flexibel. Die Schleifscheibe 4.2 kann nämlich leicht ausgetauscht werden, beispielsweise
bei Verschleiss des Schleifringes 4.3 oder wenn sich die Betriebsbedingungen aufgrund
irgendwelcher Umstände ändern. Das Zusammenmontieren von Adapter 4.1 und Schleifscheibe
4.2 geht höchst einfach vor sich, beispielsweise mittels vier Schrauben. Irgendwelche
Winkeleinstellungen der gesamten Einheit zwecks Erzielens eines bestimmten Freiwinkels
bleiben vom Austausch der Schleifscheibe 4.2 unberührt.
[0021] Es versteht sich, daß sich die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht nur zum Schleifen
von Messern eines Zerspaners, sondern auch von anderen Teilen, beispielsweise von
Verschleißplattern eines Zerspaners, einsetzen läßt.
1. Vorrichtung zum Schleifen von Messern (2.1) oder von Verschleißplatten eines Zerspaners;
1.1 die Vorrichtung ist im wesentlichen topfförmig;
1.2 die Vorrichtung weist im Bereich des Topfrandes einen Schleifring (4.3) auf;
1.3 die Vorrichtung weist wenigstens einen Kanal (5.1, 5.2, 5.3) zum Heranführen eines
Kühl- und Schmiermediums auf;
1.4 der Kanal (5.1, 5.2, 5.3) weist einen Einlaß zum Zuführen des Mediums und einen
Medium-Auslaß auf;
1.5 der Medium-Auslass ist unmittelbar gegen die Schneide der Messer (2.1) gerichtet,
um das Medium konzentriert auf die Schneiden zu leiten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlass des Kanales
(5.1, 5.2, 5.3) außerhalb des Zentrums des Topfes angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Einlass
für das Medium auf einem kleineren Radius als der Auslass befindet.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen
Ein- und Auslass des Kanales (5.1, 5.2, 5.3) schaufelartige Elemente (5.4) zum Steigern
der Strömungsgeschwindigkeit des Mediums vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Topf
gebildet ist aus einem Adapter (4.1), der den Topfboden sowie einen Teil der Umfangswand
bildet, und einer Schleifscheibe (4.2), die den übrigen Teil der Umfangswand bildet
und einen Schleifring (4.3) trägt.