[0001] Die Erfindung betrifft einen Wäschetrockner mit einer Trommel zur Aufnahme von zu
trocknender Wäsche, mit einem Gebläse zur Erzeugung eines durch die Trommel geleiteten
Prozeßluftstromes, mit einer gasbeheizten Heizungseinrichtung zur Erwärmung des Prozeßluftstromes
durch einen Brenner, wobei dem Gas Primärluft als Verbrennungsluft vor der Brenneroberfläche
zugemischt wird.
[0002] Es ist aus der US 32 91 467 bekannt, einen Wäschetrockner mit einer gasbeheizten
Heizungseinrichtung zur Erwärmung des Prozeßluftstromes auszubilden. Bei dem Brenner
des bekannten Wäschetrockners wird dem Gas Primärluft als Verbrennungsluft vor der
Brenneroberfläche zugemischt und Sekundärluft am Brennereingang sowie Tertiärluft
am Brennerausgang zugeführt und als Prozeßluftvolumenstrom durch die Trommel geleitet.
Bei dem bekannten Brenner handelt es sich um einen Brenner mit teilweiser Vormischung
von Brenngas und Luft. Die sogenannte Primärfuft wird durch Injektorwirkung der Gasdüsen
angesaugt. Der Sekundärluftanteil und der Tertiärluftanteil werden über das Prozeßluftgebläse
angesaugt. Die Sekundärluft umspült die Flamme und die Tertiärluft tritt am Flammenende
ein. Die Sekundärluft umspült die Flamme, um den Kontakt der Flamme mit den Wandungen
der Verbrennungskammer und damit den Wärmeübergang auf das Gehäuse zu verhindern.
Wird der vorwiegende Teil der Verbrennungsluft sekundär im Bereich der Brenneroberfläche
zugeführt, ist die Mischung mit dem Brenngas nicht mehr optimal und es kommt zu einer
relativ schadstoffreichen Verbrennung. Außerdem ist der Brennweg bzw. die Flamme relativ
lang und der Rußanteil hoch.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen gasbeheizten Wäschetrockner
mit möglichst geringem Gasverbrauch sowie geringem Schadstoffgehalt der Brennabgase
unter Einhaltung der geltenden Sicherheitsvorschriften zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Gegenstand durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
ergeben sich aus den nachfolgenden Ansprüchen.
[0005] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen insbesondere darin, daß die benötigte
Verbrennungsluft ausschließlich als Primärluft über die dem Brenner vorgeschaltete
Mischkammer zugeführt wird, so daß eine optimale Mischung von Luft und Brenngas schon
vorhanden ist, bevor die Verbrennung einsetzt. Ein besonderer Vorteil liegt darin,
daß über die Primärluftzufuhröffnungen der Mischkammer ein konstanter Primärluftanteil
sowie ein in Abhängigkeit der Brennertemperatur veränderbarer Primärluftanteil zuführbar
ist. Dies bewirkt optimale Brennerbedingungen in bezug auf den Schadstoffgehalt der
Abgase und die Flammengüte. Die Sekundärluft wird zur Kühlung der Brennkammer zugeführt
und gelangt nicht in Kontakt mit dem Brenner bzw. der Flamme. Mit dem erfindungsgemäßen
Brenner findet eine schadstoffarme Verbrennung mit kurzem Brennweg bzw. kurzer Flamme
statt. Die Flamme hat ein blaues Flammbild und ist extrem rußarm. Da dem Brenner kein
Sekundärluftanteil auf der Brenneroberfläche zugeführt wird, erfolgt kein Abhebeln
der Flamme von der Brenneroberfläche. Die über den Ringspalt zwischen Brennkammer
und Prozeßluftkanal bzw. ein die Brennkammer umhüllendes Hüllrohr zugeführte Sekundärluft
wird an der Mantelfläche der Brennkammer erwärmt und zusammen mit einem hinter dem
Brenner zuführbaren Tertiärluftanteil als Prozeßluft durch die Trommel geleitet. Die
im Prozeßluftstrom mitgeführten Abgase sind soweit verdünnt, daß sie problemlos durch
die Trommel geleitet und über die Abluftleitung des Trockners ins Freie abgeleitet
werden können. Das Gebläse für die Prozeßluftströmung ist im Prozeßluftkanal hinter
der Trommel angeordnet. Dadurch liegt der Brenner im Unterdruckbereich, was den Vorteil
bietet, daß Abgasanteile nicht aus dem Prozeßluftkanal vor der Trommel bzw. aus der
Trommel entweichen. Mit dem erfindungsgemäßen Brenner werden die MAK-Werte (MAK =
Maximale
Arbeitsplatz
Konzentration) für NO
x und CO im Betrieb ohne Abluftleitung eingehalten. Durch die besondere Ausführung
des Brennerrohres mit den quer zur Schweißnaht angeordneten Flammschlitzen wird ein
verzugsfreies Brennerrohr erreicht.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1
- schematisch die Anordnung eines Gasbrenners in einem Wäschetrockner,
- Figur 2
- den Gasbrenner als Einzelheit,
- Figur 3
- den Gasbrenner mit Darstellung der Primärluftzufuhr (13) und (13'),
- Figur 4
- eine weitere Ausführung der Primärluftzufuhröffnung (13'),
- Figur 5
- die Primärluftzufuhröffnung (13') mit vorgeprägtem Bi-Metall in der Seitenansicht
im Schnitt,
- Figur 6
- das Bi-Metall wie in Figur 3 in Ansicht X überdeckt ein Langloch als Primärluftzufuhröffnung
(13'),
- Figur 7
- das Bi-Metall wie in Figur 3 in Ansicht X überdeckt mehrere Bohrungen als Primärluftzufuhröffnung
(13'),
[0007] In der Figur 1 ist der Aufbau eines Wäschetrockners mit einer gasbeheizten Heizungseinrichtung
sowie die Luftführung von Prozeßluft und Verbrennungsluft schematisch dargestellt.
Der Wäschetrockner weist eine drehbar gelagerte Trommel (1) zur Aufnahme der zu trocknenden
Wäsche auf, die durch eine Tür (2) verschlossen ist. Im Prozeßluftkanal (3) am Trommeleingang
(4) ist der Brenner (5) der gasbeheizten Heizungseinrichtung angeordnet. Die Prozeßuft
wird über das Prozeßluftgebläse (6) im Prozeßluftkanal (7) am Trommelausgang (8) angesaugt
und durch die Trommel (1) geleitet und dann über die Abluftöffnung (9) an die Umgebung
abgegeben. Über die Bedien- und Anzeigeeinrichtung (10) kann ein Trockenprogramm angewählt
und Informationen zu Sicherheitsfunktionen angezeigt werden.
[0008] In Figur 2 ist der Brenner (5) als Einzelheit dargestellt. Der Brenner (5) weist
eine vorgeschaltete Mischkammer (11) auf, in die eine Gasdüse (12) hineinragt, welche
Lufteintrittsöffnungen (13) (13') für die Primärluft P aufweist. Die Primärluft wird
durch die Injektorwirkung der Gasdüse (12) und das Prozeßluftgebläse angesaugt, in
der Mischkammer (11) mit dem Gas vermischt und dann der Brennkammer (14) zugeführt.
In der zylindrischen Brennkammer (14) ist das Brennerrohr (15) konzentrisch angeordnet.
Das Brennerrohr (15) ist als geschweißtes Rohr ausgebildet und weist auf seiner Mantelfläche
quer zur Schweißnaht (16) angeordnete Flammschlitze (17) auf. Das Brennerrohr (15)
weist als Verteiler für das Gas/Luft-Gemisch einen Mischkegel (18) bzw. wie in Figur
3 gezeigt, ein Mischrohr (18') auf. Das Mischrohr (18') ist perforiert ausgebildet
und zum Brennerrohrende hin offen. Dadurch tritt eine Kühlwirkung an der geschlossenen
Brennerplatte (15') am Brennerrohrende ein. Dem Brennerrohr (15) ist ein Glühzünder
(19) oder ein HF-Zünder (20) zugeordnet.
[0009] Die zylindrische Brennkammer (14) ist von einem Hüllrohr (21) bzw. dem Prozeßluftkanal
umgeben. Über den Ringspalt (22) zwischen Mantelfläche (14') der Brennkammer (14)
und Hüllrohr (21) bzw. Prozeßluftkanal wird im Bereich des Brennereingangs Sekundärluft
S als Kühlluft für die Brennkammer (14) angesaugt. Die Sekundärluft S erwärmt sich
an der Mantelfläche (14') der Brennkammer (14) und bildet mit dem Primärluftanteil
der Verbrennungsluft und einem hinter der Brennkammer (14) zugeführten Tertiärluftanteil
T den Prozeßluftstrom der durch die Trommel (1) geführt wird. Der Abgasanteil in der
Prozeßluft ist so gering, daß keine separate Abgasführung erforderlich ist und die
Trocknerabluftleitung genutzt werden kann.
[0010] Figur 3 zeigt, daß die Mischkammer (11) mit mindestens einer Primärluftzufuhröffnung
(13) von konstantem Öffnungsquerschnitt ausgebildet ist, über die mindestens 1/16
der Prozeßluftmenge zuführbar ist. Die Mischkammer (11) weist außerdem eine zusätzliche
steuerbare Primärluftzufuhröffnung (13') auf. Der Öffnungsquerschnitt dieser zusätzlichen
Primärluftöffnung (13') ist in Abhängigkeit der Brennertemperatur veränderbar. Dazu
ist an der Mischkammer (11) ein die zusätzliche Primärluftzufuhröffnung (13') teilweise
oder ganz verschließendes Bi-Metall "B" angeordnet, daß dem Einfluß der Brennertemperatur
ausgesetzt ist. Um eine direkte Ankopplung an die Brennertemperatur zu erreichen,
ist das Bi-Metall geschwärzt ausgebildet und der Wärmestrahlung der Brennerplatte
(15') am Brennerrohrende ausgesetzt.
[0011] In der in Figur 4 und 5 gezeigten Ausführung ist das Bi-Metall kreisrund und vorgeprägt
ausgebildet, wodurch sich die zusätzliche Primärluftzufuhröffnung (13') sprungartig,
wie in Figur 5 angedeutet bei einem entsprechenden Temperaturanstieg öffnet.
[0012] Figur 6 und 7 zeigen ein flächig ausgebildetes Bi-Metall nach Figur 3, daß eine oder
mehrere Primärluftzufuhröffnungen (13') überdeckt. Bei dieser Ausführung verändert
sich die Primärluftzufuhr langsam.
1. Wäschetrockner mit einer Trommel zur Aufnahme von zu trocknender Wäsche, mit einem
Gebläse zur Erzeugung eines durch die Trommel geleiteten Prozeßluftstromes, mit einer
gasbeheizten Heizungseinrichtung zur Erwärmung des Prozeßluftstromes durch einen Brenner,
wobei dem Gas Primärluft als Verbrennungsluft vor der Brenneroberfläche zugemischt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
der Brenner als primärluftgeregelter Vormischbrenner ohne zusätzliche Sekundärluftzufuhr
zur Brenneroberfläche ausgebildet ist.
2. Wäschetrockner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- daß dem Brenner (5) eine Mischkammer (11) mit einer in die Mischkammer (11) hineinragenden
Gasdüse (12) und mit mindestens einer Primärluftzufuhröffnung (13) von konstantem
Öffnungsquerschnitt sowie mindestens einer weiteren Primärluftzufuhröffnung (13')
mit veränderbarem Öffnungsquerschnitt vorgeschaltet ist,
- daß der Brenner (5) von einer Brennkammer (14) umgeben ist, welche in den Prozeßluftkanal
(3) des Trockners hineinragt,
- daß im Bereich des Brennereinganges Sekundärluft über einen Ringspalt (22) zwischen
Brennkammer (14) und Prozeßluftkanal (3) zugeführt wird
- daß hinter der Brennkammer (14) im Prozeßluftkanal (3) Tertiärluftzufuhröffnungen
angeordnet sind.
3. Wäschetrockner nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischkammer (11) eine auf den Prozeßluftstrom abgestimmte konstante Primärluftzufuhröffnung
(13) aufweist, über die dem Brenner (5) ein definierter Primärluftanteil von mindestens
1/16 des Prozeßluftvolumenstroms zuführbar ist.
4. Wäschetrockner nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischkammer (11) eine veränderbare Primärluftzufuhröffnung (13') aufweist,
deren Öffnungsquerschnitt in Abhängigkeit der Brennertemperatur über ein Bi-Metall
"B" veränderbar ist.
5. Wäschetrockner nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Brenner (5) als geschweißtes Rohr mit auf der Mantelfläche in Umfangs- und
Axialrichtung quer zur Schweißnaht (16) angeordneten Flammschlitzen (17) ausgebildet
ist.
6. Wäschetrockner nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb des Brenners (5) koaxial zum Brennerrohr (15) ein perforiertes, zum
Brennerrohrende hin offenes Mischrohr (18') angeordnet ist.
7. Wäschetrockner nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb des Brenners (5) koaxial zum Brennerrohr (15) ein perforierter Mischkegel
(18) angeordnet ist.
8. Wäschetrockner nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bi-Metall als streifenförmiges Verschlußelement ausgebildet ist, welches eine
oder mehrere Primärluftzufuhröffnungen (13') im geschlossenen Zustand überdeckt und
die Primärluftzufuhr in Abhängigkeit der Brennertemperatur langsam verändert.
9. Wäschetrockner nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bi-Metall als vorgeprägtes, kreisrundes Verschlußelement ausgebildet ist,
welches eine oder mehrere Primärluftzufuhröffnungen (13') im geschlossenen Zustand
überdeckt und die Primärluftzufuhr in Abhängigkeit der Brennertemperatur sprungartig
verändert.
10. Brenner für die gasbeheizte Heizeinrichtung eines Wäschetrockners,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Brenner (5) eine Mischkammer (11) vorgeschaltet ist, in die eine Gasdüse (12)
hineinragt und wobei die Mischkammer (11) mit einer konstanten Primärluftzufuhröffnung
(13) sowie einer in Abhängigkeit der Brennertemperatur veränderbaren Primärluftzufuhröffnung
ausgebildet ist und der Brenner (5) von einer Brennkammer (14) umgeben ist, die in
ein Hüllrohr (21) hineinragt, welches Sekundärluftzufuhröffnungen (22) aufweist, über
die ein Sekundärluftanteil zur Kühlung der Mantelfläche der Brennkammer (14) geführt
wird.