[0001] Die Erfindung betrifft einen Diplexer zum Übertragen von HF-Signalen zwischen einem
Strahler wie beispielsweise einer Satellitenantenne oder einem Hornstrahler und einer
Sende- und/oder Empfangseinheit, insbesondere zum Empfangen von Signalen in einem
ersten Satellitenband und zum Senden von Signalen in einem anderen Satellitenband.
[0002] Diplexer sind bei bidirektionalen Satellitenantennenanlagen das Verbindungsglied
zwischen der Satellitenantenne und der Sende- und/oder Empfangselektronik. Ein Diplexer
teilt die beiden zu der Satellitenantenne führenden Signalwege auf und führt diese
einzeln der Sende- und Empfangselektronik zu, so daß zeitgleich empfangen und gesendet
werden kann, bzw. auf jeweils zwei Kanälen gesendet oder empfangen werden kann.
[0003] Die derzeit üblichen zum Empfang von Fernseh- und Radioprogrammen verwendeten Satellitenantennen
sind unidirektionale Antennen, d.h. sie können nur Signale empfangen, jedoch keine
Signale aussenden. Es zeichnen sich jedoch bereits eine Vielzahl von Anwendungen ab,
in denen ein bidirektionaler Sende- und Empfangsbetrieb mit zeitgleich verschickten
und empfangenen Signalen benötigt wird. Dies sind z.B. satellitengestützte Internetzugänge,
interaktive Fernsehanwendungen, wie beispielsweise Video on Demand oder home shopping,
oder für VSAT-Anlagen (Very Small Apertur Terminal) für die Satellitenkommunikation.
[0004] Bekannt sind Diplexer aus Spezialanwendungen etwa für militärische Anwendungen oder
für die Raumfahrt. Die hohen Kosten dieser Spezialanwendungen verhindern jedoch eine
Einführung derartiger Diplexer auf dem Massenmarkt. Darüberhinaus ist ihre Fertigung
nicht für eine Serienproduktion geeignet.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Diplexer für Antennen zu schaffen,
der einfach und kostengünstig zu fertigen ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Der erfindungsgemäße Diplexer enthält einen ersten Wellenleiter zum Führen eines
ersten Signales sowie einen zweiten koaxialen Wellenleiter, dessen Innenleiter von
dem ersten Wellenleiter gebildet ist. Der zweite Wellenleiter dient zum Führen eines
zweiten Signals. Der erste Wellenleiter ist an beiden Enden offen; an einem Ende kann
er an einen Strahler wie eine Antenne angeschlossen werden, während an dem zweiten
der Antenne abgewandten Ende eine Sende- und/oder Empfangseinheit anschließbar ist.
Statt einer Antenne kann auch ein Hornstrahler, der Bestandteil der Wellenleiter sein
kann, verwendet werden. Der zweite Wellenleiter ist an dem der Antenne abgewandten
Ende abgeschlossen und es ragen Leiterstreifen von Streifenleitern in den zweiten
Wellenleiter hinein, die das zweite Signal aus dem zweiten Wellenleiter heraus führen
oder einkoppeln können. Der oder die Streifenleiter können direkt an einen Eingang
der Sende- und/oder Empfangseinheit angeschlossen werden. Mit Hilfe der Streifenleiter
lassen sich die beiden in dem ersten und zweiten Wellenleiter geführten Signale auf
einfache und kostengünstige Weise aufteilen.
[0008] Ein Streifenleiter besteht aus einem dünnen streifenförmigen Leiterstreifen, der
in einem Dielektrikum, wie beispielsweise Luft oder einem massiven Dielektrikum, zwischen
zwei Masseebenen eingebettet ist. Ein Streifenleiter hat den Vorteil, daß er einfach
herzustellen ist, z.B. als gedruckte Schaltung auf einer dielektrischen Stützfolie,
und zudem einfach zu positionieren und auszurichten ist.
[0009] Vorzugsweise ist die Sende- und/oder Empfangseinheit Bestandteil des Diplexers, wobei
die Leiterstreifen der Streifenleiter auf der Schaltungsplatine der Sende- und/oder
Empfangseinheit angeordnet sind. Dies führt zu einer weiteren Vereinfachung des Diplexers,
da die Streifenleiter in einem Arbeitsgang zusammen mit den gedruckten Schaltungen
der Sende- und/oder Empfangseinheit hergestellt werden können.
[0010] Der Diplexer kann einen mit dem Streifenleiter zusammenwirkenden Ankopplungswellenleiter
zum Anschluß an die Sende- und/oder Empfangseinheit enthalten. Dazu sind die Streifenleiter
zu dem Ankopplungswellenleiter geführt. Dort ragen sie in den Ankopplungswellenleiter
hinein, um das Signal in diesen ein- oder aus ihm auszukoppeln. An den Ankopplungswellenleiter
ist eine Sende- und Empfangseinheit direkt anschließbar. Dies ermöglicht den Anschluß
des Diplexers an handelsübliche externe Sende- und/oder Empfangseinheiten, welche
zum Anschluß an einen Wellenleiter bestimmt sind.
[0011] Bevorzugterweise verlaufen der erste und zweite Wellenleiter koaxial zueinander und
der Ankopplungswellenleiter verläuft parallel zu den ersten beiden Wellenleitern.
Der Streifenleiter ist dann senkrecht zu den Längsachsen der Wellenleiter angeordnet
und sein Leiterstreifen ragt seitlich in den zweiten Wellenleiter und den Ankopplungswellenleiter
hinein. Diese Anordnung erlaubt einen kompakten Aufbau. Es ist aber auch möglich,
den Ankopplungswellenleiter unter einem Winkel zu den ersten beiden Wellenleitern
anzuordnen.
[0012] In einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung weist der Diplexer ein
zweiteiliges Gehäuse auf. Das Oberteil des Gehäuses bildet die Wände des zweiten Wellenleiters
und eine Abschlußplatte des Ankopplungswellenleiters. Das Unterteil des Gehäuses definiert
eine Abschlußplatte des zweiten Wellenleiters und die Wände des Ankopplungswellenleiters.
In das Unterteil kann ein handelsübliches Hohlrohr für den ersten Wellenleiter eingesetzt
werden. Dieses aus lediglich zwei Teilen bestehende Gehäuse kann auf einfache Art
und Weise, z.B. durch Gießen hergestellt werden und anschließend montiert werden.
[0013] Das Gehäuse kann Kanäle für den oder die Leiterstreifen bilden, so daß Signalstörungen
und Verluste verringert werden können.
[0014] Vorzugsweise weiten sich der erste und zweite Wellenleiter in Richtung der Antenne
auf. Dadurch werden die von dem Satelliten kommenden und von der Satellitenantenne
gebündelten Signale besser eingefangen. Die Aufweitungen wirken wie Hornstrahler;
diese können - beispielsweise bei terrestrischen Anwendungen - die Antenne ersetzen.
Zudem können derartige konische oder mit einer Phase versehenen Teile besser gegossen
werden.
[0015] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche und werden
im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert.
[0016] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Satellitenantenne,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung des Diplexers in Seitenansicht gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung des Diplexers in Draufsicht mit einem ersten Typ von Streifenleiter,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung des Diplexers in Draufsicht mit einem zweiten Typ von Streifenleiter,
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung des Diplexers in Draufsicht mit einem dritten Typ von Streifenleiter,
und
- Fig. 6
- eine Schnittdarstellung des Diplexers in Seitenansicht gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
[0017] In Fig. 1 ist schematisch eine Satellitenantenne 1 vom Parabolreflektortyp dargestellt.
Die Satellitenantenne 1 ist mit einer Masthalterung 2 an einer Gebäudeaußenwand 3
befestigt und weist einen parabolförmigen Reflektor 4 zur Fokussierung bzw. zur parallelen
Verteilung von elektromagnetischen Wellen 5 auf. Im Empfangsbetrieb treffen elektromagnetische
Wellen 5 auf die Antennenschüssel 4 auf und werden von dieser auf einen Fokalpunkt
fokussiert. In dem Fokalpunkt ist an Streben 6 ein Diplexer 10 befestigt. Im Sendebetrieb
strahlt der Diplexer 10 elektromagnetische Wellen 5 ab, welche von der Schüssel 4
parallel ausgerichtet und zu einem nicht dargestellten Satelliten übertragen werden.
Im Empfangsbetrieb nimmt der Diplexer 10 die elektromagnetischen Wellen 5 auf und
führt sie zu einer Sende- und Empfangseinheit.
[0018] Anhand von Fig. 2 wird ein erstes Ausführungsbeispiel des Diplexers 10 genauer beschrieben.
Der Diplexer 10 enthält einen ersten Wellenleiter 11 zum Führen eines ersten Signals.
Dieser Wellenleiter 11 wird von einem an beiden Enden offenen runden Rohr 12 gebildet.
Das Rohr 12 verbindet eine antennenseitige Öffnung des Diplexers 10 mit einer Sende-
und Empfangseinheit 7. Dieses Ausführungsbeispiel ist darauf gerichtet, daß der erste
Wellenleiter 11 Signale des sogenannten Ka-Bandes (ca. 30 GHz) im Sendebetrieb führt.
Anstelle eines runden Querschnittes kann der erste Wellenleiter 11 jeden anderen für
Wellenleiter geeigneten Querschnitt aufweisen.
[0019] Der erste Wellenleiter 11 bildet den Innenleiter für einen als Koaxialleiter ausgebildeten
zweiten Wellenleiter 13. Der Außenleiter des zweiten Wellenleiters 13 wird von einer
Wandung 14 gebildet, welche vorzugsweise im Querschnitt dem Rohr 12 des ersten Wellenleiters
11 folgt. Der zweite Wellenleiter 13 dient zum Führen eines zweiten Signales, das
eine niedrigere Frequenz als das erste Signal hat und hier im sogenannten Ku-Band
(10,7 bis 12,75 GHz) liegt. Dieses Band wird zum Empfang genutzt. Somit kann mit dem
Diplexer 10 zeitgleich gesendet, nämlich durch den ersten Wellenleiter 11 mit einem
ersten im Ka-Band liegenden Signal, und empfangen werden mit einem zweiten Signal,
das von dem zweiten Wellenleiter 13 geführt wird und im Ku-Band liegt.
[0020] Die Wandung 14 des zweiten Wellenleiters 13 ist Bestandteil eines Gehäuseoberteiles
15, welches zusammen mit einem Gehäuseunterteil 16 ein Gehäuse 17 des Diplexers 10
bildet. Das Gehäuseoberteil 15 ist dem Antennenreflektor 4 zugewandt, während das
Gehäuseunterteil 16 der Sende- und Empfangseinheit 7 zugewandt ist. Das Gehäuse 17
besteht aus einem metallischen Gußteil.
[0021] Um das Empfangsverhalten des Diplexers 10 zu verbessern und die Herstellung des Gehäuses
17 zu vereinfachen, ist die Wandung 14 zur Antennenseite hin aufgeweitet. Zusätzlich
oder alternativ kann auf das antennenseitige Ende der Wandung 14 ein trichterförmiges
Horn aufgesetzt sein. Dieses Horn kann auch fester Bestandteil der Wandung 14 sein.
[0022] Das Gehäuseunterteil 16 hat eine Vertiefung 18, welche im zusammengefügten Zustand
des Gehäuses 17 Bestandteil des zweiten Wellenleiters 13 ist und diesen axial verlängert.
Die Vertiefung 18 ist mit einer Bodenplatte 19 abgeschlossen, welche den zweiten Wellenleiter
13 an seinem der Antenne 1 abgewandten Ende begrenzt. Im Zentrum der Vertiefung 18
befindet sich eine Durchgangsöffnung 20, welche sich plan an den Innenraum des ersten
Wellenleiters 11 anschließt und diesen verlängert, so daß eine Sendeeinheit an einen
unten herausstehenden Flansch 21 des Diplexers 10 anschließbar ist. Dieser Flansch
21 ist so ausgeführt, daß er gängigen Standards entspricht. Zudem lassen sich auf
einfache Art und Weise verschiedene Gehäuseunterteile ausbilden, welche jeweils einen
anderen Standardflansch haben. So kann der Diplexer 10 einfach an verschiedene Standards
angepaßt werden.
[0023] Der obere Teil der Durchgangsöffnung 20 ist als Halterung 22 für das Rohr 12 des
ersten Wellenleiters 11 aufgeweitet. Die Halterung 22 und das untere Ende des Rohrs
12 können beispielsweise als Gewinde ausgeführt sein, so daß das Rohr 12 bei der Montage
einfach in das Gehäuseunterteil 16 eingeschraubt wird.
[0024] Das Gehäuseoberteil 15 hat einen Übergangsbereich 23, der sich zumindest in einem
Teil des Umfanges an die Wandung 14 anschließt. Das Gehäuseunterteil 16 hat einen
entsprechenden Übergangsbereich 24, der derart ausgebildet ist, daß sich die beiden
Übergangsbereiche 23,24 genau überdecken, wenn das Gehäuse 17 zusammengefügt ist.
An den Übergangsbereich 23 des Gehäuseoberteils 15 schließt sich eine Vertiefung 25
an, welche den gleichen Durchmesser wie der zweite Wellenleiter 13 hat. Die Vertiefung
25 ist durch eine Bodenplatte 26 nach oben hin abgeschlossen.
[0025] An den Übergangsbereich 24 des Gehäuseunterteiles 16 schließt sich ein Flansch 27
an, der einen Ankopplungswellenleiter 28 definiert und an eine Empfangseinheit, beispielsweise
einen sogenannten LNB (Low Noise Block converter) anschließbar ist. Der Flansch 27
ist derart ausgeführt, daß Standard-LNB's angeschlossen werden können. Um den Diplexer
10 für verschiedenen LNB-Standards verwenden zu können, ist es möglich, Gehäuseunterteile
mit verschiedenen Standardflanschen vorzusehen und dann nach Bedarf das passende Gehäuseunterteil
auszuwählen. Der LNB und die Sende- und Empfangseinheit 7 können als eine Einheit
ausgebildet sein.
[0026] Der Durchmesser des Ankopplungswellenleiters 28 muß nicht dem Durchmesser des zweiten
Wellenleiters 13 entsprechen. Auch ist es möglich, statt eines einzelnen Ankopplungswellenleiters
mehrere vorzusehen, beispielsweise einen pro Polarisation des Signals.
[0027] Die Vertiefung 25 des Gehäuseoberteils 15 entspricht im Querschnitt dem Ankopplungswellenleiter
28 und ist auch Bestandteil des Ankopplungswellenleiters 28. Der Ankopplungswellenleiter
28 ist zum Flansch 27 hin offen und nach oben, d.h. zum Reflektor 4 hin abgeschlossen.
Über einen Teil des Umfangsbereiches verteilt münden ein oder mehrere Kanäle 29, welche
von den Übergangsbereichen 23 und 24 des Gehäuseoberteils 15 bzw. des Gehäuseunterteils
16 begrenzt werden, seitlich in den Ankopplungswellenleiter 28. Die Kanäle 29 münden
ebenfalls in den zweiten Wellenleiter 13; sie verbinden also den zweiten Wellenleiter
13 mit dem Ankopplungswellenleiter 28.
[0028] In dem Kanal 29 befindet sich ein Leiterstreifen 30 zum Übertragen des von dem zweiten
Wellenleiter 13 geführten Empfangssignal zum Ankopplungswellenleiter 28. Der Leiterstreifen
30 und der Kanal 29 bilden einen Streifenleiter 40. Der Leiterstreifen 30 ragt seitlich
in den zweiten Wellenleiter 13 hinein, so daß er von dem dort geführten Signal angeregt
wird, welches daraufhin durch den Kanal 29 übertragen wird und von einem Endabschnitt
des Streifenleiters 40, welcher in den Ankopplungswellenleiter 28 hineinragt, in diesen
eingekoppelt. Von dem Ankopplungswellenleiter 28 wird das Empfangssignal dann zu einem
Verstärker geleitet, wo es aufbereitet und über ein Kabel beispielsweise einem Satellitendekoder
zugeführt wird.
[0029] Die Vertiefungen 18 und 25 sind in ihrer Tiefe derart bemessen, daß der Leiterstreifen
30 einen Abstand von einer viertel Wellenlänge des geführten Signales zu den Bodenplatten
19 bzw. 26 hat. Dies dient der Reflexion und erhöht die Aus- bzw. Einkopplung der
Signale aus bzw. in den Wellenleiter.
[0030] Der Leiterstreifen 30 ist von einer dielektrischen Stützfolie 31 getragen. Diese
ist etwa 0,1 mm dick und besteht aus Mylar, Capton oder ähnlichen dielektrischen Materialien.
Der Leiterstreifen 30 kann zum Beispiel als gedruckte Schaltung auf der Stützfolie
31 ausgebildet sein. Die Stützfolie 31 hat ein Loch 32 zur Aufnahme des Rohres 12
des ersten Wellenleiters 11.
[0031] An ihren seitlichen Enden weisen das Gehäuseoberteil 15 und das Gehäuseunterteil
16 jeweils einen flachen hervorstehenden Rand 33 bzw. 34 auf, zwischen denen die dielektrische
Stützfolie 31 eingeklemmt ist. Schrauben oder Stifte 35 pressen die beiden Gehäusehälften
zusammen und richten die dielektrische Stützfolie 31 exakt aus.
[0032] Bei diesem Ausführungsbeispiel wird ein Streifenleiter in Form der sogenannten channelled
suspended substrat stripline verwendet. Dies bedeutet, daß der Leiterstreifen 30 auf
einer weitgehend frei schwebenden Stützfolie 31 angeordnet ist und in einem abschirmenden,
die Verluste verringernden Kanal 29 geführt ist. In diesem Ausführungsbeispiel wird
als Dielektrikum sowohl in den einzelnen Wellenleitern 11,13,28 als auch für den Streifenleiter
40 Luft verwendet. Es kann auch für einen, mehrere oder jeden dieser Leiter ein anderes
Dielektrikum, wie beispielsweise ein Gas oder ein massives Dielektrikum verwendet
werden.
[0033] Gegenüber der Einmündung des Kanals 29 in den zweiten Wellenleiter 13 ist ein ähnlicher
Kanalabschnitt 29 gezeigt. Dieser Kanalabschnitt 29 dient dazu, Endabschnitte von
weiteren Streifenleitern in den zweiten Wellenleiter 13 hineinzuführen. Dies wird
später anhand von Figur 4 näher erläutert.
[0034] In den Figuren 3 bis 5 sind verschiedene Streifenleiteranordnungen gezeigt. Die Ansicht
ist jeweils eine Draufsicht, bei der ein Schnitt durch den Rand 33 der Gehäuseoberseite
15 gelegt ist. Die Gehäuse entsprechen im wesentlichen dem Gehäuse aus Fig. 2, sind
jedoch zur Aufnahme der verschiedenen Streifenleiter modifiziert.
[0035] In Fig. 3 sind zwei identische Streifenleiter 40 vorgesehen, die jeweils einen in
einem Kanal 29 angeordneten Leiterstreifen 30 enthalten. Die Endabschnitte der Leiterstreifen
30 ragen um 90° versetzt in den zweiten Wellenleiter 13 und in den An Ankopplungswellenleiter
28 hinein. Für die zu führenden Signale aus dem Ku-Band haben die Leiterstreifen 30
eine Breite von etwa 2 bis 3 mm. Die Breite der Kanäle 29 ist größer als 5 bis 10
mm, so daß der Leitungswiderstand nicht vergrößert wird und enge Fertigungstoleranzen
vermieden werden.
[0036] Mit den beiden Streifenleitern 40 können zwei orthogonale Polarisationen von dem
zweiten Wellenleiter 13 auf den Ankopplungswellenleiter 28 übertragen werden.
[0037] In Fig. 4 sind vier Streifenleiter 40a,40b gezeigt; nämlich zwei äußere Streifenleiter
40a und zwei innere Streifenleiter 40b. Die Endabschnitte der Leiterstreifen 30a,30b
der Streifenleiter 40a,40b sind in den beiden Wellenleitern 13,28 jeweils um 90° versetzt,
so daß sich jeweils ein äußerer Leiterstreifen 30a und ein innerer Leiterstreifen
30b gegenüberliegen. Auch mit diesen Streifenleitern 40a,40b werden zwei orthogonale
Polarisationen übertragen, wobei allerdings zwei sich gegenüberliegende Endabschnitte,
also ein äußerer und ein innerer Endabschnitt, pro Polarisation vorgesehen sind, anstelle
von einem wie in Fig. 3 gezeigt. Bei der Anordnung in Fig. 4 ist es wichtig, daß der
äußere Streifenleiter 40a und der gegenüberliegende innere Streifenleiter 40b die
gleiche Länge oder ein Vielfaches der Länge der geführten Wellenlänge haben, damit
der bei der Ankopplung aus dem zweiten Wellenleiter 13 aufgenommene Phasenunterschied
von 180° auch bei der Einkopplung in den Ankopplungswellenleiter 28 erhalten bleibt.
Da die äußeren Streifenleiter 40a einen längeren Weg zurücklegen, sind die inneren
Streifenleiter 40b im mittleren Bereich mäanderförmig, so daß sie die gleiche Länge
wie die äußeren Streifenleiter 40a haben.
[0038] In Fig. 5 sind wiederum zwei Streifenleiter 40c,40d vorgesehen, deren Leiterstreifen
30c,30d mit Endabschnitten um 90° zueinander versetzt in die Wellenleiter 13 und 28
hineinragen. Im mittleren Bereich der Leiterstreifen 30c,30d ist ein sogenannter 3dB-Koppler
36 ausgebildet. Der 3dB-Koppler 36 besteht aus zwei parallelen die Leiterstreifen
30c,30d verbindenden Querleitungen 37, welche in einem großen Querkanal 38 oder in
zwei einzelnen Querkanälen angeordnet sind. Es können auch andere 3dB-Koppler, wie
z.B. Näherungskoppler, verwendet werden.
[0039] Mit Hilfe des 3dB-Kopplers 36 ist es möglich, Signale von einer Polarisation in eine
andere Polarisation umzuwandeln, beispielsweise von einer doppelt zirkularen Polarisation
in Wellenleiter 13 in eine doppelt-lineare Polarisation in dem Ankopplungswellenleiter
28 oder umgekehrt.
[0040] Anhand von Figur 6 wird ein zweites Ausführungsbeipiel eines Diplexers 110 beschrieben.
Wie in dem ersten Ausführungsbeispiel enthält der Diplexer 110 einen ersten Wellenleiter
111 zum Führen eines ersten Signales, der von einem an beiden Enden offenen runden
Rohr 112 gebildet wird. Dieser erste Wellenleiter 111 bildet den Innenleiter für einen
als Koaxialleiter ausgebildeten zweiten Wellenleiter 113. Der Außenleiter des zweiten
Wellenleiters 113 wird von einer Wandung 114 gebildet, welche vorzugsweise im Querschnitt
dem Rohr 112 des ersten Wellenleiters 111 folgt. Die Wandung 114 des zweiten Wellenleiters
113 ist Bestandteil eines Gehäuseoberteils 115, welches zusammen mit einem Gehäuseunterteil
116 ein Gehäuse 117 des Diplexers 110 bildet. An das Gehäuseunterteil 116 ist im Bereich
der Öffnung des ersten Wellenleiters 111 eine Sende- und/oder Empfangseinheit 7 anschließbar.
[0041] Zum Aus- oder Einkoppeln des zweiten Signales aus dem zweiten Wellenleiter 113 dient
bzw. dienen ein oder mehrere Streifenleiter 118. Ein Streifenleiter 118 besteht aus
einem zwischen dem metallischen Gehäuseoberteil 115 und dem metallischen Gehäuseunterteil
116 auf einer dielektrischen Stützfolie 119 angeordneten Leiterstreifen 120, wobei
als Dielektrikum zwischen dem Streifenleiter 120 und den Gehäuseteilen 115,116 Luft
verwendet wird. Es ist natürlich auch möglich, ein massives Dielektrikum zu verwenden
oder dielektrische Stützelemente, wie beispielsweise Schaumstoffolien oder Honigwabenstrukturen,
zur Stützung der dielektrischen Stützfolie 119 in das Dielektrikum Luft einzufügen.
[0042] In dem bisher beschriebenen Aufbau sind die Diplexer 10,110 des ersten und des zweiten
Ausführungsbeispieles identisch. Die beiden in den Figuren 2 und 6 gezeigten Ausführungsbeispiele
unterscheiden sich in der Art der Ankopplung der Streifenleiter an eine Sende- und/oder
Empfangseinheit.
[0043] Bei dem Diplexer 110 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel ist ein Sende- oder Empfangsteil
121 der Sende- und/oder Empfangseinheit 7 ein fester Bestandteil des Diplexers 110.
Das Gehäuseoberteil 115 und das Gehäuseunterteil 116 haben jeweils eine wannenförmige
Vertiefung 122 bzw. 123, welche ein Gehäuse für den Sende- oder Empfangsteil 121 bilden.
An ihren seitlichen Enden weisen das Gehäuseoberteil 115 und das Gehäuseunterteil
116 jeweils einen flachen hervorstehenden Rand 124 bzw. 125 auf, zwischen denen die
dielektrische Stützfolie 119 eingeklemmt ist. Schrauben oder Stifte 126 pressen die
beiden vollständig um das Gehäuse 117 umlaufenden Ränder 124 bzw. 125 zusammen und
richten die dielektrische Stützfolie 119 exakt aus.
[0044] Auf der dielektrischen Stützfolie 119 ist neben dem Leiterstreifen 120 im Bereich
der wannenförmigen Vertiefungen 122,123 die Elektronik 127 des Sende- oder Empfangsteils
121 angeordnet. Die Elektronik 127 nimmt das von dem Streifenleiter 118 geführte Signal
auf und verarbeitet es entsprechend und stellt es beispielsweise an einem Ausgang
128 Verbrauchern wie einem Satellitenreceiver für das Fernsehen zur Verfügung.
[0045] Die Integration des Sende- oder Empfangsteils 121 in dem Diplexer 110 erlaubt einen
besonders einfachen Aufbau des Diplexers 110, da sämtliche elektronischen Bauelemente
127 des Sende- oder Empfangsteils 121 sowie die Leiterstreifen 118 auf derselben Schaltungsplatine
bzw. dielektrischen Stützfolie 119 angeordnet sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist es möglich einen Standard-LNB, z.B. mit einem C-120 Wellenleiterflansch, mit seinem
Gehäuse zu verwenden, wobei durch eine Öffnung in dem Gehäuse und in der Schaltungsplatine
ein erster Wellenleiter 111 als zentraler Leiter in den Flansch eingesetzt wird.
[0046] Die in den Figuren 3 bis 5 gezeigten Konfigurationen der Streifenleiter können selbstverständlich
auch bei dem zweiten Ausführungsbeipiel des Diplexers gemäß Figur 6 zum Einsatz kommen.
1. Diplexer zum Übertragen von HF-Signalen zwischen einem Strahler (1) und einer Sende-
und/oder Empfangseinheit (7), mit einem ersten Wellenleiter (11;111) zum Führen eines
ersten Signals, der zwischen Strahler (1) und Sende- und/oder Empfangseinheit (7)
anschließbar ist, einem als Koaxialleiter ausgebildeten zweiten Wellenleiter (13;113)
zum Führen eines zweiten Signales, der an den Strahler (1) anschließbar ist, wobei
der erste Wellenleiter (11;111) den Innenleiter des zweiten Wellenleiters (13;113)
bildet, und einem Streifenleiter (40;118) zum Auskoppeln des zweiten Signales aus
dem zweiten Wellenleiter zum Anschluß an die Sende und/oder Empfangseinheit (7),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sende- und/oder Empfangseinheit (121) Bestandteil des Diplexers (110) ist
und daß die Leiterstreifen (120) der Streifenleiter (118) auf der Schaltungsplatine
der Sende- und/oder Empfangseinheit (121) angeordnet sind.
2. Diplexer nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Gehäuse (117), das den Diplexer
(110) und zumindest einen Teil der Sende- und/oder Empfangseinheit (121) umschließt.
3. Diplexer zum Übertragen von HF-Signalen zwischen einem Strahler (1) und einer Sende-
und/oder Empfangseinheit (7), mit einem ersten Wellenleiter (11;111) zum Führen eines
ersten Signals, der zwischen Strahler (1) und Sende- und/oder Empfangseinheit (7)
anschließbar ist, einem als Koaxialleiter ausgebildeten zweiten Wellenleiter (13;113)
zum Führen eines zweiten Signales, der an den Strahler (1) anschließbar ist, wobei
der erste Wellenleiter (11;111) den Innenleiter des zweiten Wellenleiters (13;113)
bildet, und einem Streifenleiter (40;118) zum Auskoppeln des zweiten Signales aus
dem zweiten Wellenleiter zum Anschluß an die Sende und/oder Empfangseinheit (7), gekennzeichnet
durch einen mit dem Streifenleiter (40) zusammenwirkenden Ankopplungswellenleiter
(28) zum Anschluß an die Sende- und/oder Empfangseinheit (7).
4. Diplexer nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der Streifenleiter
(40;418) senkrecht zu den Längsachsen der parallel verlaufenden Wellenleiter (11,13,28;111,113)
angeordnet ist und einen Leiterstreifen (30;120) aufweist, der seitlich in den zweiten
Wellenleiter (13;113) und/oder den Ankopplungswellenleiter (28) hineinragt.
5. Diplexer nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der Leiterstreifen
(30;120) des Streifenleiters (40;118) von einer aufgehängten dielektrischen Stützfolie
(31;119) getragen ist.
6. Diplexer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch ein zweiteiliges Gehäuse
(17;117), dessen Oberteil (15;115) die Wände (14;114) des zweiten Wellenleiters (13;113)
und/oder eine Abschlußplatte (26) des Ankopplungswellenleiters (28) bildet und dessen
Unterteil (16;116) eine Abschlußplatte (19) des zweiten Wellenleiters (13;113) und/oder
die Wände (27) des Ankopplungswellenleiters (28) bildet.
7. Diplexer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (17;117) Kanäle
(29) enthält, die Bestandteil des Streifenleiters (40;118) sind.
8. Diplexer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einer
der Wellenleiter (11,13,28;111,113) kreisförmigen Querschnitt hat.
9. Diplexer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsfläche
des zweiten Wellenleiters (13;113) in Richtung des Strahlers (1) zunimmt.
10. Diplexer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Wellenleiter
(11;111) zum Führen eines Sendesignals und der zweite Wellenleiter (13;113) und/oder
der Ankopplungswellenleiter (28) zum Führen eines Empfangssignales ausgebildet sind.
11. Diplexer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Streifenleiter
(40;118) vorgesehen sind, deren Leiterstreifen (30;120) um 90° versetzt in die Wellenleiter
(13,28;113) hineinragen.
12. Diplexer nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Leiterstreifen
(30c,30d) zur Signalveränderung ein 3dB-Koppler (36) vorgesehen ist.
13. Diplexer nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß vier Streifenleiter
(40a,40b) vorgesehen sind, deren Leiterstreifen (30a,30b) jeweils um 90° versetzt
in die Wellenleiter (13,28) ragen.