[0001] Die Erfindung betrifft einen mehrpoligen elektrischen Steckverbinder mit zwei zusammensteckbaren
Verbinderteilen, die jeweils mehrere einander entsprechende Kontaktelemente aufweisen,
sowie mit einer elektrisch leitenden Kurzschlußbrücke, die wahlweise mit Kontaktelementen
eines Verbinderteils (Kurzschluß-Kontaktelemente) in elektrischen Kontakt bringbar
oder von den Kurzschluß-Kontaktelementen lösbar ist. Die Erfindung betrifft weiterhin
ein Verfahren zur Erzeugung eines mehrpoligen elektrischen Kontakts zwischen zwei
zusammensteckbaren Verbinderteilen mit jeweils mehreren einander entsprechenden Kontaktelementen.
[0002] Derartige elektrische Verbindungen werden beispielsweise bei Airbag-Systemen und
insbesondere bei solchen Anwendungen verwendet, bei denen die Gefahr einer Beschädigung
oder Fehlschaltung einer anzuschließenden Elektrik oder Elektronik mit besonderer
Sicherheit vermieden werden soll. Bei der Herstellung der elektrischen Verbindung
kann es nämlich aufgrund statischer Aufladungen oder durch induktive Effekte zu unerwünschten
Spannungsstößen kommen. Zur Vermeidung derartiger Spannungsstöße ist es bekannt, die
Kontaktelemente eines der beiden Verbinderteile zum Zeitpunkt der Verbindungsherstellung
miteinander kurzzuschließen. Allerdings vermag diese Maßnahme nicht immer, die Gefahr
einer unerwünschten Beschädigung oder Fehlschaltung mit der gewünschten Sicherheit
zu vermeiden.
[0003] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine mehrpolige elektrische Steckverbindung einfachen
Aufbaus zu schaffen, bei der unerwünschte Spannungsstöße noch sicherer vermieden werden.
[0004] Diese Aufgabe wird für einen Steckverbinder der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß wenigstens ein Kontaktelement eines Verbinderteils als ein Vorkontaktelement ausgebildet
ist, über das im Falle des Verbindens der beiden Verbinderteile noch vor der Erzeugung
eines elektrischen Kontakts zwischen den Kurzschluß-Kontaktelementen und den hierzu
entsprechenden Kontaktelementen ein elektrisches Potential zwischen den beiden Verbinderteilen
übertragbar ist.
[0005] Die Erfindung zeichnet sich also dadurch aus, daß vor einem vollständigen Zusammenstecken
der beiden Verbinderteile die Kurzschluß-Kontaktelemente eines Verbinderteils mittels
der Kurzschlußbrücke auf ein gemeinsames Kurzschlußpotential gebracht werden und dieses
Kurzschlußpotential über das Vorkontaktelement zwischen den beiden Verbinderteilen
ausgetauscht wird, noch bevor andere einander entsprechende Kontaktelemente miteinander
kontaktieren. Somit wird innerhalb des anzuschließenden Verbinderteils, beispielsweise
innerhalb eines Verbinderteil eines Airbag-Systems, an dem Vorkontaktelement bzw.
an den hiermit verbundenen elektrischen und elektronischen Einheiten ein bestimmtes
elektrisches Potential definiert, nämlich das Kurzschlußpotential der Kurzschlußbrücke.
Dadurch können unbeabsichtigte elektrische Aufladungen abgebaut werden, bevor weitere
Kontakte angeschlossen werden. Zweckmäßigerweise wird für das Vorkontaktelement der
Massekontakt des anzuschließenden Verbinderteils gewählt.
[0006] Erst nachdem auf diese Weise ein sicherer Vorkontakt hergestellt ist, werden durch
vollständiges Zusammenstecken der beiden Verbinderteile die Kurzschluß-Kontaktelemente
mit den jeweils entsprechenden Kontaktelementen verbunden und wird die Kurzschlußbrücke
von den Kurzschluß-Kontaktelementen gelöst, so daß an den betreffenden Kontaktelementen
nun individuelle elektrische Potentiale übertragen werden können.
[0007] Die Erfindung bietet also den Vorteil, daß unerwünschte Spannungsstöße oder -überschläge
bei der Herstellung der mehrpoligen elektrischen Verbindung sicherer vermieden werden
können. Außerdem kann für die Kurzschlußbrücke und das Vorkontaktelement eine Zwangssteuerung
vorgesehen sein, so daß weitere manuelle Tätigkeiten zusätzlich zu dem Zusammenstecken
der beiden Verbinderteile nicht erforderlich sind und das Kurzschließen bzw. Vorkontaktieren
auch nicht unbeabsichtigt vergessen werden kann. Überdies ist die Verwirklichung der
Erfindung mit lediglich geringfügigem baulichen Aufwand und auch bei einer beliebigen
Anzahl von Polen möglich.
[0008] Es ist bevorzugt, wenn die Kurzschlußbrücke einerseits und das Vorkontaktelement
oder das hierzu entsprechende Kontaktelement andererseits dauerhaft elektrisch leitend
miteinander verbunden sind, so daß an ihnen stets dasselbe elektrische Potential anliegt
und gegebenenfalls weitergeleitet werden kann.
[0009] Außerdem zeichnet sich das Vorkontaktelement vorzugsweise dadurch aus, daß es bezüglich
anderer Kontaktelemente des betreffenden Verbinderteils in Steckrichtung vorversetzt
ist, um dadurch einen ersten elektrischen Kontakt vor den anderen Kontaktelementen
sicherzustellen. Das Vorkontaktelement kann an dem die Kurzschlußbrücke aufweisenden
Verbinderteil und/oder an dem hierzu komplementären Verbinderteil vorgesehen sein.
[0010] Die Kurzschlußbrücke kann als vorgespanntes Federelement an einem Verbinderteil gebildet
sein und durch ein Zwangssteuerungselement an dem jeweiligen anderen Verbinderteil
entgegen der Federkraft entweder von den Kurzschluß-Kontaktelementen gelöst oder mit
den Kurzschluß-Kontaktelementen in Kontakt gebracht werden.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Kurzschlußbrücke und die Kurzschluß-Kontaktelemente
an einem Verbinderteil und wenigstens ein Zwangssteuerungselement an dem jeweiligen
anderen Verbinderteil vorgesehen, wobei die Kurzschlußbrücke bei voneinander getrennten
Verbinderteilen an den Kurzschluß-Kontaktelementen anliegt und erst durch vollständiges
Zusammenstecken der Verbinderteile von den Kurzschluß-Kontaktelementen gelöst wird.
[0012] Ein besonders einfacher Aufbau des Steckverbinders ergibt sich, falls die Kurzschlußbrücke
einstückig ausgebildet und zum jeweils gleichzeitigen Kontaktieren der Kurzschluß-Kontaktelemente
bzw. gleichzeitigen Loslösen von den Kurzschluß-Kontaktelementen vorgesehen ist.
[0013] Es ist jedoch auch möglich, ein zeitlich abgestuftes Loslösen der Kurzschlußbrücke
von den Kurzschluß-Kontaktelementen vorzusehen, um dadurch die Übertragung individueller
elektrischer Potentiale an den Kurzschluß-Kontaktelementen in einer vorbestimmten
zeitlichen Abfolge zu bewirken und unerwünschte Spannungsstöße oder -überschläge noch
sicherer zu vermeiden. Hierfür kann die Kurzschlußbrücke mehrteilig oder zumindest
mit unabhängig voneinander beweglichen Kontakten ausgebildet sein. Außerdem kann bei
einer derartigen definierten Kontaktierungsreihenfolge für jeden betreffenden Kontakt
der Kurzschlußbrücke ein eigenes Federelement an dem jeweiligen Verbinderteil und/oder
ein eigenes Zwangssteuerungselement an dem jeweils anderen Verbinderteil vorgesehen
sein.
[0014] Die jeweils einander entsprechenden Kontaktelemente der beiden Verbinderteile, insbesondere
die Kurzschluß-Kontaktelemente oder das Vorkontaktelement, können durch Steck- und
Hülsenelemente oder durch einander entsprechende Schleifkontakte gebildet sein.
[0015] Die Aufgabe der Erfindung wird für ein Verfahren der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß zunächst ein elektrisches Potential (Kurzschlußpotential) zum einen durch
ein erstes Verbinden der beiden Verbinderteile über wenigstens ein Vorkontaktelement
eines der beiden Verbinderteile auf das entsprechende Kontaktelement des anderen Verbinderteils
übertragen wird und zum anderen durch Zwangssteuerung auf mehrere, vorzugsweise alle
Kontaktelemente eines der beiden Verbinderteile (Kurzschluß-Kontaktelemente) übertragen
wird, daß danach durch noch unvollständiges Verbinden der beiden Verbinderteile die
Kurzschluß-Kontaktelemente mit den jeweils entsprechenden Kontaktelementen des anderen
Verbinderteils elektrisch verbunden werden, und daß schließlich durch vollständiges
Verbinden der beiden Verbinderteile die Übertragung des Kurzschlußpotentials auf die
Kurzschluß-Kontaktelemente durch Zwangssteuerung automatisch unterbrochen wird zur
nachfolgenden Übertragung individueller elektrischer Potentiale zwischen den Kurzschluß-Kontaktelementen
und den jeweils entsprechenden Kontaktelementen.
[0016] Auch dieses Verfahren folgt also dem Prinzip, daß zunächst das Kurzschlußpotential
zwischen den beiden Verbinderteilen ausgetauscht wird und auf die Kurzschluß-Kontaktelemente
eines der beiden Verbinderteile übertragen wird. Erst danach werden alle Paare einander
entsprechender Kontaktelemente der beiden Verbinderteile miteinander verbunden. Anschließend
werden die Kurzschluß-Kontaktelemente von dem Kurzschlußpotential freigegeben, um
an den verschiedenen Polen einen Austausch individueller Spannungen bzw. Ströme zu
ermöglichen. Diese Verfahrensschritte erfolgen aufgrund entsprechender Zwangssteuerung
automatisch bei einfachem Zusammenstecken der beiden Verbinderteile.
[0017] Weitere mögliche Ausführungsformen dieses Verfahrens ergeben sich unmittelbar aus
der vorstehenden Beschreibung des entsprechenden Steckverbinders. Insbesondere kann
eine zwangsgesteuerte Kurzschlußbrücke verwendet werden. Außerdem kann vorgesehen
sein, daß die Übertragung des Kurzschlußpotentials auf die Kurzschluß-Kontaktelemente
durch Zwangssteuerung einer mehrteiligen Kurzschlußbrücke stufenweise unterbrochen
wird für eine jeweils zeitlich versetzte nachfolgende Übertragung der individuellen
elektrischen Potentiale zwischen den Kurzschluß-Kontaktelementen und den jeweils entsprechenden
Kontaktelementen.
[0018] Weitere Ausführungsformen des Steckverbinders und des entsprechenden Verfahrens sind
in den Unteransprüchen beschrieben. Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben; in diesen zeigen:
- Fig. 1
- eine Perspektivansicht eines Einsteckteils des erfindungsgemäßen Steckverbinders,
- Fig.2
- eine Perspektivansicht eines dem Einsteckteil gemäß Fig. 1 zugeordneten Aufnahmeteils,
- Fig. 3
- eine Perspektivansicht des Einsteckteils gemäß Fig. 1 und des Aufnahmeteils gemäß
Fig. 2 in vollständig zusammengestecktem Zustand,
- Fig. 4 und 5
- das Einsteckteil gemäß Fig. 1 und das Aufnahmeteil gemäß Fig. 2 in unvollständig zusammengestecktem
Zustand, und zwar in einer Seitenansicht bzw. in einer aufgeschnittenen Draufsicht,
und
- Fig. 6
- ein Aufnahmeteil und ein Ansteckteil eines weiteren erfindungsgemäßen Steckverbinders.
[0019] Die in der Fig. 1 bis 5 gezeigte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Steckverbinders
besitzt ein Einsteckteil 11 (Fig. 1) und ein Aufnahmeteil 13 (Fig. 2). Das Einsteckteil
11 besitzt an seiner Vorderseite zwei Kontaktelemente 15, 17, von denen das eine als
hervorstehender fingerförmiger Schleifkontakt ausgebildet ist und als Vorkontaktelement
15 dient. Das andere Kontaktelement 17 ist als Steckelement ausgebildet und von einer
Kurzschlußbrücke 19 beaufschlagt, und es dient somit als Kurzschluß-Kontaktelement.
[0020] Die Kurzschlußbrücke 19 ist als einstückig mit dem Vorkontaktelement 15 verbundene
Blattfeder ausgebildet mit drei konvex in Richtung des Kurzschluß-Kontaktelements
17 gewölbten Kontaktvorsprüngen 21 sowie mit vier konkav und bezüglich Fig. 1 in Richtung
der Unterseite des Einsteckteils 1 gewölbten Rasteinbuchtungen 23. Die Kurzschlußbrücke
19 ist dergestalt vorgespannt, daß bei freiem Einsteckteil 11 (Fig. 1) das Kurzschluß-Kontaktelement
17 von dem zugeordnetem Kontaktvorsprung 21 kontaktiert wird.
[0021] An der Rückseite des Einsteckteils 11 ist ein mehrpoliges Anschlußkabel 25 vorgesehen,
das zum einen mit dem Steckelement 17 (Fig. 5) und zum anderen auf nicht dargestellte
Weise mit dem Vorkontaktelement 15 bzw. der Kurzschlußbrücke 19 verbunden ist.
[0022] Das Aufnahmeteil 13 besitzt an seiner Vorderseite (Fig. 2) drei Aufnahmeöffnungen
27, die innerhalb des Aufnahmeteils 13 jeweils an einem Hülsenelement 29 münden, welches
wiederum mit einem zugeordnetem Anschlußkabel 31 verbunden ist (Fig. 5). Bezüglich
der Darstellung gemäß Fig. 2 unterhalb jeder Aufnahmeöffnung 27 ist ein hervorstehender
Steuerungszapfen 33 an dem Aufnahmeteil 13 angeformt. Ferner weist das Aufnahmeteil
13 unterhalb der beiden äußeren Steuerungszapfen 33 und hierzu seitlich nach außen
versetzt jeweils einen Rastvorsprung 35 auf.
[0023] Außerdem ist an der von der Vorderseite und der Seitenfläche des Aufnahmeteils 13
gebildeten Kante (Fig. 2) eine Vorkontakt-Aufnahmeöffnung 37 gebildet, die an einer
Vorkontaktfeder 39 mündet. Die Vorkontaktfeder 39 ist elektrisch leitend mit dem benachbarten
Hülsenelement 29 verbunden (Fig. 5). Die Vorkontakt-Aufnahmeöffnung 37 ist seitlich
nach außen durch eine in den Fig. 2 und 3 nicht dargestellte Führungswand 41 begrenzt.
[0024] Nachfolgend werden die Funktionsweise des durch den Einsteckteil 11 und den Aufnahmeteil
13 gebildeten Steckverbinders sowie die verschiedenen Schritte der Herstellung einer
elektrischen Verbindung mit diesem Steckverbinder erläutert.
[0025] Bei noch voneinander getrenntem Einsteckteil 11 und Aufnahmeteil 13 (Fig. 1 und 2)
liegt die Kurzschlußbrücke 19 aufgrund ihrer Vorspannung mit ihrem entsprechenden
Kontaktvorsprung 21 an dem Kurzschluß-Kontaktelement 17 an. Ein über das Anschlußkabel
25 an den Einsteckteil 11 des Steckverbinders übertragenes Kurzschlußpotential, beispielsweise
ein Masse-Potential, kann somit zum einen auf das Vorkontaktelement 15 und zum anderen
über die Kurzschlußbrücke 19 auf das Kurzschlußelement 17 übertragen werden.
[0026] Falls nun der Einsteckteil 11 und der Aufnahmeteil 13 zu einer ersten Verbindung
zusammengefügt werden, wie in den Fig. 4 und 5 gezeigt, tritt das Vorkontaktelement
15 des Einsteckteils 11 in elektrischen Kontakt mit der Vorkontaktfeder 39 des Aufnahmeteils
13. Dadurch wird das Kurzschlußpotential über die Vorkontaktfeder 39 auf das entsprechende
Hülsenelement 29 und über das zugeordnete Anschlußkabel 31 an das mit dem Aufnahmeelement
13 verbundene Bauteil, beispielsweise an ein Airbag-System, übertragen. Die Führungswand
41 des Aufnahmeteils 13 erleichtert das Einführen des Vorkontaktelements 15 in die
Vorkontakt-Aufnahmeöffnung 37 und gewährleistet das Beibehalten des elektrischen Kontakts
zwischen dem Vorkontaktelement 15 und der Vorkontaktfeder 39 bei weiterem Einführen
des Einsteckteils 11 in das Aufnahmeteil 13.
[0027] Das kurzgeschlossene Steckelement 17 des Einsteckteils 11 ist zu dem in den Fig.
4 und 5 gezeigten Zeitpunkt noch nicht in elektrischem Kontakt mit dem Aufnahmeteil
13. Falls jedoch - ausgehend von dieser Position - die beiden Verbinderteile 11, 13
noch weiter zusammengesteckt werden, trifft das Steckelement 17 auf das zugeordnete
Hülsenelement 29, so daß zwischen diesen beiden Elementen 17, 29 ebenfalls eine elektrische
Verbindung hergestellt wird. Zu diesem Zeitpunkt ist das Steckelement 17 zunächst
noch über die Kurzschlußbrücke 19 kurzgeschlossen, so daß bei dem Kontakt mit dem
zugeordneten Hülsenelement 29 das Kurzschlußpotential des Vorkontaktelements 15 auch
auf das Hülsenelement 29 und den entsprechenden Anschluß 31 übertragen wird.
[0028] Falls der Einsteckteil 11 und der Aufnahmeteil 13 nun vollständig zusammengesteckt
werden, wie in Fig. 3 gezeigt, bleiben die elektrische Verbindung zwischen dem Vorkontaktelement
15 und der Vorkontaktfeder 39 sowie die Verbindung zwischen den Steckelement 17 und
dem zugeordnetem Hülsenelement 29 erhalten. Allerdings greifen die Steuerungszapfen
33 an den jeweils zugeordnetem Kontaktvorsprüngen 21 der Kurzschlußbrücke 19 an und
drücken so die Kurzschlußbrücke 19 entgegen ihrer Vorspannung von dem Steckelement
17 weg.
[0029] Die elektrische Verbindung zwischen der Kurzschlußbrücke 19 und somit des Vorkontaktelements
15 einerseits und dem Steckelement 17 andererseits ist dadurch aufgehoben. Somit kann
nun unabhängig von dem am Vorkontaktelement 15 bzw. der Kurzschlußbrücke 19 anliegenden
Kurzschlußpotential ein weiteres elektrisches Potential über das Anschlußkabel 25
des Einsteckteils 11 und über das Steckelement 17 auf das zugeordnete Hülsenelement
29 übertragen werden.
[0030] Außerdem rasten bei vollständig zusammengestecktem Einsteckteil 11 und Aufnahmeteil
13 die Rastvorsprünge 35 des Einsteckteils 11 in die zugeordneten Rasteinbuchtungen
23 der bezüglich Fig. 4 nach unten gespannten Kurzschlußbrücke 19. Dadurch sind die
beiden Teile 11, 13 des Steckverbinders miteinander verrastet, und es ist aufgrund
der bezüglich Fig. 4 nach unten gehaltenen Rasteinbuchtungen 23 zusätzlich gewährleistet,
daß die Kurzschlußbrücke 19 nicht unbeabsichtigt das Steckelement 17 nach oben kontaktiert.
[0031] Wie insbesondere aus Fig. 5 ohne weiteres ersichtlich, können bei dem Einsteckteil
11 selbstverständlich weitere Steckelemente 17 vorgesehen sein, und zwar jeweils auf
Höhe eines Kontaktvorsprungs 21 der Kurzschlußbrücke 19. In diesem Fall können auch
diese weiteren Steckelemente - wie das dargestellte Steckelement 17 - von der Kurzschlußbrücke
19 kurzgeschlossen werden. Auf diese Weise entsteht ein beispielsweise dreipoliger
Steckverbinder.
[0032] Das Vorkontaktelement, wie in den Figuren 1, 3 und 5 mit dem Bezugszeichen 15 gekennzeichnet,
muß nicht unbedingt einstückig mit der Kurzschlußbrücke (Bezugszeichen 19) verbunden
sein. Es kann auch ein solches - insbesondere fingerförmiges - Vorkontaktelement vorgesehen
sein, das als separates Bauelement in den betreffenden Verbinderteil eingesteckt wird
und das erst durch dieses Einstecken in elektrischen Kontakt mit der Kurzschlußkontaktbrücke
gelangt.
[0033] Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen zweiteiligen Steckverbinders.
Gleichartige Elemente wie bei dem Steckverbinder gemäß Fig. 1 bis 5 sind durch dieselben
Bezugszeichen gekennzeichnet. Insbesondere ist ein Einsteckteil 11 mit zwei Steckelementen
17 vorgesehen, die über eine Kurzschlußbrücke 19 miteinander kurzgeschlossen werden
können. Ein Aufnahmeteil 13 weist zugeordnete Aufnahmeöffnungen 27, Steuerungszapfen
33 und Hülsenelemente 29 auf. Eine bezüglich der Steckrichtung vorversetzte Vorkontaktfeder
39 ist innerhalb des Aufnahmeteils 13 mit dem bezüglich Fig. 6 oberen Hülsenelement
29 elektrisch leitend verbunden.
[0034] Im Unterschied zu der Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 5 ist lediglich diese Feder
39 als ein Vorkontaktelement ausgebildet, während die Steckelemente 17 des Einsteckteils
11 jeweils gleichartig ausgebildet sind und sich bezüglich der Steckrichtung auf gleicher
Höhe befinden. Bei dem Einsteckteil 11 handelt es sich also um einen üblichen Verbinderteil
mit Kurzschlußbrücke 19. Die Erfindung ist bei dieser Ausführungsform somit durch
die besondere Ausgestaltung des Aufnahmeteils 13 verwirklicht.
[0035] Auch der Steckverbinder gemäß Fig. 6 kann durch Vorsehung von drei Steckelementen
17 dreipolig ausgestaltet sein. Außerdem kann die Kurzschlußbrücke 19 gemäß Fig. 6
entweder von allen Steckelementen 17 lösbar sein oder mit genau jenem Steckelement
17 des Einsteckteils 11, das der Vorkontaktfeder 39 des Aufnahmeteils 13 entspricht
und insbesondere als Massepol dient, dauerhaft verbunden sein.
[0036] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf elektrische Verbindungen mit einreihigen
Anordnungen von Kontaktelementen 17, 29 - wie in Figuren 1 bis 6 gezeigt - beschränkt.
Stattdessen können an den Verbinderteilen auch mehrere Reihen von Kontaktelementen
vorgesehen sein. In diesem Fall kann jeder Reihe eine eigene Kurzschlußbrücke zugeordnet
sein. Außerdem kann jeder Reihe von Kontaktelementen oder jeder entsprechenden Kurzschlußbrücke
ein eigenes Vorkontaktelement zugeordnet sein.
[0037] Beispielsweise kann der Einsteckteil gemäß Fig. 1 zur Ermöglichung einer sechspoligen
Verbindung drei den gezeigten Kontaktvorsprüngen 21 entsprechende untere Steckelemente
17 aufweisen sowie drei jeweils oberhalb dieser Steckelemente 17 angeordnete obere
Steckelemente. Für diese drei oberen Steckelemente kann dann eine eigene Kurzschlußbrücke
mit Vorkontaktfinger vorgesehen sein, die bezüglich der in Fig. 1 dargestellten Kurzschlußbrücke
19 um 180° um die Längsachse des Einsteckteils 11 gedreht ist und somit die oberen
drei Steckelemente von oben wahlweise kurzzuschließen vermag.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 11
- Einsteckteil
- 13
- Aufnahmeteil
- 15
- Vorkontaktelement
- 17
- Kurzschluß-Kontaktelement
- 19
- Kurzschlußbrücke
- 21
- Kontaktvorsprung
- 23
- Rasteinbuchtung
- 25
- Anschlußkabel
- 27
- Aufnahmeöffnung
- 29
- Hülsenelement
- 31
- Anschlußkabel
- 33
- Steuerungszapfen
- 35
- Rastvorsprung
- 37
- Vorkontakt-Aufnahmeöffnung
- 39
- Vorkontaktfeder
- 41
- Führungswand.
1. Mehrpoliger elektrischer Steckverbinder
mit zwei zusammensteckbaren Verbinderteilen (11, 13), die jeweils mehrere einander
entsprechende Kontaktelemente (17, 29; 15, 39) aufweisen,
sowie mit einer elektrisch leitenden Kurzschlußbrücke (19), die wahlweise mit Kontaktelementen
(17) eines Verbinderteils (11) (Kurzschluß-Kontaktelemente) in elektrischen Kontakt
bringbar oder von den Kurzschluß-Kontaktelementen (17) lösbar ist,
wobei wenigstens ein Kontaktelement (15, 39) eines Verbinderteils (11) als ein Vorkontaktelement
ausgebildet ist, über das im Falle des Verbindens der beiden Verbinderteile (11, 13)
noch vor der Erzeugung eines elektrischen Kontakts zwischen den Kurzschluß-Kontaktelementen
(17) und den hierzu entsprechenden Kontaktelementen (29) ein elektrisches Potential
zwischen den beiden Verbinderteilen (11, 13) übertragbar ist.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1,
wobei zum einen die Kurzschlußbrücke (19) und zum anderen das Vorkontaktelement (15)
des einen Verbinderteils (11) oder das hierzu (39) entsprechende Kontaktelement (17)
des jeweils anderen Verbinderteils (11) dauerhaft elektrisch leitend miteinander verbunden,
insbesondere einstückig ausgebildet sind.
3. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Vorkontaktelement (15) bezüglich wenigstens eines anderen Kontaktelements
(17), vorzugsweise aller anderen Kontaktelemente des betreffenden Verbinderteils (11)
in Steckrichtung des betreffenden Verbinderteils (11) vorversetzt ist.
4. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Kurzschlußbrücke (19) zumindest bei noch unvollständiger Verbindung der
beiden Verbinderteile (11, 13) in lösbaren elektrischen Kontakt mit den Kurzschluß-Kontaktelementen
(17) vorgespannt ist.
5. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Kurzschlußbrücke (19) wenigstens ein Federelement aufweist oder durch ein
Federelement, insbesondere eine Blattfeder oder eine Federklemme, gebildet ist.
6. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei wenigstens ein Zwangssteuerungselement (33) an einem Verbinderteil (13) vorgesehen
ist, durch welches die Kurzschlußbrücke (19) bei vollständigem Zusammenstecken der
Verbinderteile (11, 13) von wenigstens einem, vorzugsweise allen der Kurzschluß-Kontaktelemente
(17) lösbar ist.
7. Steckverbinder nach Anspruch 6,
wobei das Zwangssteuerungselement (33) elektrisch isolierend ist und/oder durch einen
Steuerungszapfen gebildet ist, der vorzugsweise angeschrägt ist und/oder von dem betreffenden
Verbinderteil (13) hervorsteht.
8. Steckverbinder nach Anspruch 6 oder Anspruch 7,
wobei eine Anzahl von Zwangssteuerungselementen (33) vorgesehen ist, die der Anzahl
der Kurzschluß-Kontaktelemente (17) entspricht.
9. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Kurzschlußbrücke wahlweise mit einzelnen der Kurzschluß-Kontaktelemente
in elektrischen Kontakt bringbar oder von einzelnen der Kurzschluß-Kontaktelemente
lösbar ist.
10. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Kurzschlußbrücke (19) und die Kurzschluß-Kontaktelemente (17) an einem Einsteckteil
(11) des Steckverbinders vorgesehen sind,
wobei bei noch nicht oder noch unvollständig verbundenen Verbinderteilen (11, 13)
die Kurzschlußbrücke (19) durch Federkraft an den Kurzschluß-Kontaktelementen (17)
anliegt, und wobei an einem Aufnahmeteil (13) des Steckverbinders mehrere Zwangssteuerungselemente
(33) vorgesehen sind, durch die durch vollständiges Zusammenstecken der Verbinderteile
(11, 13) die Kurzschlußbrücke (19) entgegen der Federkraft von den Kurzschluß-Kontaktelementen
(17) lösbar ist.
11. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die jeweils einander entsprechenden Kontaktelemente (17, 29; 15, 39) durch Steckelemente
und Hülsenelemente und/oder durch einander entsprechende Schleifkontakte gebildet
sind.
12. Verfahren zur Erzeugung eines mehrpoligen elektrischen Kontakts zwischen zwei zusammensteckbaren
Verbinderteilen (11, 13) mit jeweils mehreren einander entsprechenden Kontaktelementen
(17, 29; 15, 39),
insbesondere bei einem Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei zunächst ein elektrisches Potential (Kurzschlußpotential) zum einen durch ein
erstes Verbinden der beiden Verbinderteile (11, 13) über wenigstens ein Vorkontaktelement
(15; 39) eines (11; 13) der beiden Verbinderteile auf das entsprechende Kontaktelement
(39; 17) des anderen Verbinderteils (13; 11) übertragen wird und zum anderen durch
Zwangssteuerung (33) auf mehrere, vorzugsweise alle Kontaktelemente (17) eines (11)
der beiden Verbinderteile (Kurzschluß-Kontaktelemente) übertragen wird,
danach durch noch unvollständiges Verbinden der beiden Verbinderteile (11, 13) die
Kurzschluß-Kontaktelemente (17) mit den jeweils entsprechenden Kontaktelementen (29)
des anderen Verbinderteils (13) elektrisch verbunden werden, und
schließlich durch vollständiges Verbinden der beiden Verbinderteile (11, 13) die Übertragung
des Kurzschlußpotentials auf die Kurzschluß-Kontaktelemente (17) durch Zwangssteuerung
(33) automatisch unterbrochen wird zur nachfolgenden Übertragung individueller elektrischer
Potentiale zwischen den Kurzschluß-Kontaktelementen (17) und den jeweils entsprechenden
Kontaktelementen (29).
13. Verfahren nach Anspruch 12,
wobei das Kurzschlußpotential auf die Kurzschluß-Kontaktelemente (17) übertragen wird,
indem diese sowohl miteinander als auch mit dem Vorkontaktelement (15) oder dem hierzu
entsprechenden Kontaktelement (17) lösbar elektrisch verbunden werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder Anspruch 13,
wobei das Kurzschlußpotential auf die Kurzschluß- Kontaktelemente (17) übertragen
wird, indem diese in lösbaren elektrischen Kontakt mit einer zwangsgesteuerten Kurzschlußbrücke
(19) gebracht werden, die mit dem Vorkontaktelement (15) oder dem hierzu entsprechenden
Kontaktelement (17) dauerhaft elektrisch verbunden ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
wobei die Übertragung des Kurzschlußpotentials auf die Kurzschluß-Kontaktelemente
(17) unterbrochen wird, indem eine elektrische Verbindung der Kurzschluß-Kontaktelemente
(17) miteinander und eine elektrische Verbindung der Kurzschluß-Kontaktelemente (15)
mit dem Vorkontaktelement bzw. dem hierzu entsprechenden Kontaktelement (17) gelöst
werden.