[0001] Die Erfindung betrifft einen Golfputter mit einem Schaft und einem an einem Ende
des Schaftes angeordneten eine Schlagfläche aufweisenden Schlagkopf, der im wesentlichen
aus Kunststoff oder einem Konglomerat mit hohem Kunststoffanteil besteht, sowie die
Handhabung eines Golfputters, insbesondere des vorgenannten.
[0002] Bei der bisher angewandten Puttmethode wird der Putter beidhändig gehalten. Welche
Hand oberhalb der anderen Hand am Puttergrift angeordnet wird, ist individuell. Dies
gilt ebenfalls für gestreckte oder angewinkelte Arme sowie für fixierte oder mitspielende
Handgelenke. Somit ist für den Erfolg des Puttens eine feinmotorisch abgestimmte Biomechanik
und ein absolut sicherer Griff entscheidend. Zudem steht der Golfspieler bei dieser
Puttmethode im wesentlichen senkrecht zur Puttlinie. Bei einer Seitwärtsdrehung des
Kopfes können dabei völlig falsche Einschätzungen entstehen. Der Golfspieler muß sich
daher zunächst hinter den Ball stellen, um ein räumliches Bild vom Verlauf der Puttlinie
aufzunehmen, um Entfernung und Schlaggeschwindigkeit abzuschätzen. Diese Eindrücke
muß sich der Golfspieler nun merken, um die Spielhaltung einzunehmen. Insgesamt entstehen
somit große Unsicherheiten und daraus resultierende Fehlschläge.
[0003] Es wurde daher versucht, die Treffsicherheit durch Verbesserungen am Golfputter zu
optimieren.
[0004] Golfputter mit einem im wesentlichen aus Kunststoff bestehenden Kopf sind beispielsweise
aus der US 5,782,706 bekannt. Der Schlagkopf umfaßt einen polymerishen Kunstharzkörper,
der als Verbundwerkstoff mit einer gewichteten, völlig eingeschlossenen Masse versehen
ist. Die gewichtete Masse besteht typischerweise aus Metall. Um eine sichere und dauerhafte
Befestigung des Schlagkopfes am Schaft zu erreichen, ist das untere Ende des Putterschafts
in der gewichteten Masse befestigt.
[0005] Nachteilig ist jedoch, daß die Herstellung des Putterkopfes aufwendig ist und möglicherweise
Ablösungen zwischen der gewichteten Masse und der umgebenen Kunstharzmasse auftreten.
[0006] Diese Verbesserungen an herkömmlichen Puttern führen jedoch nicht zu einer höheren
Treffsicherheit, so bleiben die eingangs genannten grundsätzlichen Probleme der bisher
üblichen beidhändigen Puttechnik erhalten.
[0007] Es gibt daher Bestrebungen eine alternative Puttechnik mit frontaler zur Puttlinie
ausgerichteter Körperhaltung zu entwickeln. Einige Golfspieler haben den Ball beispielsweise
mit einer Pendelbewegung des Golfputters zwischen den Beinen geschlagen. Diese Puttechnik
ergibt jedoch ebenfalls keine ungezwungene Hand- und Armhaltung. Ferner ist ein derartiges
Putten nicht regelkonform.
[0008] Darüber hinaus bleiben die Schwierigkeiten jeder beidhändigen Puttechnik, die vor
allem aus der biologisch vorgegebenen Dominanz einer Hand- /Arm- /Körperseite (Rechts-/Linkshändigkeit)
beim Kontrollieren des Bewegungsablaufes herrühren.
[0009] Aus der US 5,454,464 ist ein Putter für eine einarmige Benutzung bekannt, bei dem
der Putterkopf exzentrisch mit dem Schaft versehen ist, wobei der Schaft im unteren
Teil so gebogen ist, daß der Schaft vom Putterkopf aus zunächst vom Körper des Golfspielers
fort und dann wieder auf den Körper zu verläuft, so daß das Griffelement im wesentlichen
senkrecht über dem Zentrum des Schlagkopfes ausgerichtet ist. Zur Handhabung des Putters
stellt sich der Golfer mit dem Gesicht zum Ziel und nutzt zum Puttvorgang die natürliche
Pendelbewegung des Armes, welche im wesentlichen parallel zur Ziellinie erfolgen soll.
Dies soll durch die aufwendige Schaftgestaltung und Neigung des Schaftes in einem
Winkel zur Vertikalen rückwärts gerichtet von 10° bis 40° und einwärts gerichtet von
5° bis 15° erreicht werden.
[0010] Nachteilig ist, daß der Schaft aus ergonomischen Gründen einen hohen Bearbeitungsaufwand
erfahren muß, insbesondere da die gesamte Pendelbewegung des Putterkopf es über die
Schaftzausgestaltung umgesetzt wird. Ein weiterer Nachteil liegt in der exakt notwendigen
Griffgeometrie, die die ergonomischen Gegebenheiten eines jeden Golfspielers erfassen
oder an die körperlichen Gegebenheiten speziell angepaßt werden muß. Zudem ist jede
ergonomische Hilfe regelwidrig.
[0011] Ausgehend von der in der US 5,454,564 beschriebenen Puttechnik ist es daher Aufgabe
der Erfindung einen für das einarmige Putten ausgebildeten Golfputter anzugeben, der
einfach herstellbar ist und bei seiner Handhabung hohe Treffsicherheit erzeugt. Ferner
ist es Aufgabe der Erfindung, die einarmige Puttechnik zu verbessern.
[0012] Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Putter gemäß Anspruch 1 und einer Puttmethode
gemäß Anspruch 9.
[0013] Dadurch, daß der Schlagkopf aus dem Kunststoff oder Konglomerat einstückig als tragender
Bestandteil gebildet und darin der Schaft in einer Schaftaufnahmebohrung nahe der
Schlagfläche befestigt ist, wobei der Schlagkopf zur durch den Schaft definierten
Achse ausbalanciert ist, wird ein aus Kunststoff oder Kunststoff-Konglomerat homogen
herstellbarer Schlagkopf angegeben, in dem der Schaft unmittelbar im Kunststoff befestigt
ist. Der aus einem Material bestehende Schlagkopf kann somit in einem Gang endbearbeitet
und für die Aufnahme des Schaftes vorbereitet werden. Schlagkopf und Schaft sind dabei
so angeordnet, daß der Schlagkopf zur durch den Schaft definierten Achse ausbalanciert
ist, d. h. der Schwerpunkt des Schlagkopfes bei horizontaler Ausrichtung der Schlagfläche
genau vertikal unterhalb der durch den Schaft definierten Achse liegt. Damit ist gewährleistet,
daß bei einhän-diger/einarmiger Handhabung des Golfputters keine, die zielausrichtung
beeinflussende Drehmomente beim Puttschlag auf das den Putter haltende Handgelenk
wirken. Der beim Schlag hinter dem Schaftaufnahmepunkt liegende Schwerpunkt des Schlagkopfes
stabilisiert den Golfputter auch bei zur Mittellinie des Putters verschobenem Auftreffpunkt
des Balles auf den Putter, was ebenfalls zu höherer Treffsicherheit führt.
[0014] In weiter gegenständlicher Ausgestaltung ist es vorteilhaft, wenn der Schlagkopf
im wesentlichen Halb-kreisscheibenform hat, wobei die Halbkreisscheibenschnittfläche
planeben ist und die Schlagfläche des Schlagkopfes bildet. Eine derartige Form des
Schlagkopfes ist kostengünstig herstellbar und bietet bei einer stabilen großen Schlagfläche
eine gute Konzentration der Schlagkopfmasse auf die Mitte des Schlagkopfes. Deformationen
an der Schlagfläche bei der üblichen Beanspruchung des Schlagkopf es sind nicht zu
befürchten.
[0015] Dadurch, daß die die Sohle des Schlagkopfes bildende Halbkreisfläche konvex gewölbt
ist, wird durch die gewölbte Sohlenunterseite ein unerwünschtes Verhaken des Schlagkopfes
im Gras vermieden. Wenn die die Oberseite des Schlagkopfes bildende Halbkreisfläche
von der Schlagfläche zur Rückseite des Schlagkopf es in einem Winkelbereich von 0°
bis 20° zur Horizontalen abfallend geneigt ist, wird die Schlagkopfmasse näher, jedoch
immer noch hinter dem Schaftansatz konzentriert. Die für den Energieübertrag erforderliche
Stabilität des Schlagkopfes bleibt dabei erhalten.
[0016] Dadurch, daß wenigstens ein im Sohlenbereich des Schlagkopfes in den Kunststoffkörper
eingelassenes Zusatzgewicht vorgesehen ist, wobei das Zusatzgewicht eine höhere Dichte
als der Kunststoffkörper des Schlagkopfes aufweist, wird eine Feinabstimmung der Gewichtung
des Golfputters ermöglicht. Ferner wird durch Vorsehen der Zusatzgewichte im Sohlenbereich
der Schwerpunkt des Schlagkopfes näher zum Sohlenbereich verschoben, was für den gewünschten
Energieübertrag beim Treffen auf den zu schlagenden Golfball optimiert. Um insbesondere
die Ausbalancierung des Schlagkopfes zur durch den Schaft definierten Achse zu verbessern,
sind zwei aus Metall, bevorzugt Messing, bestehende Zusatzgewichte beidseitig der
durch die Flächennormale der Schlagfläche und dem Schaft aufgespannten Schwerpunktebene
vorgesehen. Die aus Messing hergestellten Zusatzgewichte haben eine relativ hohe Dichte,
eine für die Belastungen beim Schlag ausreichende Festigkeit, lassen sich kostengünstig
als Automatendrehteil herstellen und sind korrisionsunanfällig.
[0017] Wenn auf der Oberseite des Schlagkopfes beidseitig der durch die Flächennormale der
Schlagfläche und dem Schaft aufgespannten Schwerpunktebene gleichbeabstandete Zielmarkierungen
angeordnet sind, wird die Blick- und Zielmotorik beim Ansprechen und Ausrichten des
Balles unterstützt.
[0018] Durch die parallele Ausrichtung des Schaftes zur Schlagfläche wird die durch die
einarmige Haltung des Golfputters erzeugte Verlängerung des Spielarmes auf den Schaft
unmittelbar erfahrbar auf die Schlagfläche übertragen. Zur Bedienungsvereinfachung
weist der Schaft eine geringe Neigung zur Symmetrieachse oder Halbkreisscheibenachse
des Schlagkopfes von 0° bis 15° auf. Um die internationalen Golf regeln zu erfüllen,
muß der Winkel größer gleich 10°, hier bevorzugt 10,1° sein.
[0019] Wenn der Schlagkopf aus einem homogenen Konglomerat von Polyoxymethylen-Graphit-Ms
58 mit einer spezifischen Dichte von ca. 1,4 (Dichte von 1,4 g/cm
3) besteht, wird ein bei der einarmigen Puttmethode besonders feinfühlig wirkender
Golfputter bereitgestellt. Der Schlagkopf aus dem homogenen Konglomerat überträgt
seine aus der Pendelbewegung herrührende Energie vorhersehbar beim Anschlag auf den
Golfball. Die zum Einlochen auf dem Grün erforderliche Ballgeschwindigkeit ist somit
ideal vorbestimmbar.
[0020] Die verfahrensgemäße eingangs genannte Aufgabe wird bei einer Puttmethode, bei der
der Golfspieler den Putter mit einer Hand am Schaft hält, dadurch gelöst, daß dabei
das obere Ende des Putterschaftes am Unterarm anliegt, womit über den Schaft des Putters
eine Verlängerung des Spielarmes auf den Schlagkopf (Arm-Putter-System) gebildet wird
und der Schlag durch eine Pendelbewegung des Arm-Putter-Systems in Zielrichtung ausgeführt
wird.
[0021] Dadurch daß das obere Ende des Putterschaftes am Unterarm anliegt, bildet sich ein
Arm-Putter-System, das eine harmonische, über das Kugelgelenk des Oberarmes zu steuernde
motorische Einheit ergibt. Die Motorik der Pendelbewegung beim Putten entspricht dabei
der Alltagsmotorik des entsprechenden Armes beim Gehen, womit ein sehr einfacher und
bekannter Bewegungsablauf beim Putten durchzuführen ist. Somit ist dieser zielgerichtete
Bewegungsablauf schnell erlernbar und führt schnell zu hoher Treffsicherheit.
[0022] Wenn der Golfspieler im wesentlichen frontal zur Zielrichtung neben dem Ball steht
und aus dieser Position die freie, ungezwungene Pendelbewegung des Arm-Putter-Systems
ausführt, ist das Sehfeld des Golfspielers und die Schlagfläche des Putterkopfes frontal-horizontal
zur Dreidimensionalität des Raumes, nämlich des Grüns, des Loches und der Puttlinie
ausgerichtet. Zum Lesen der Puttlinie braucht der Golfspieler den Standort nicht zu
wechseln, so daß auch bei einer Probebewegung die Blickmotorik als Kontrollinstanz
fungiert, da das Sehfeld und die Trefferfläche des Putters eine motorische, sinnesphysiologische
Einheit bilden. Folglich wird die Treffsicherheit weiter verbessert.
[0023] Eine besonders unmittelbare Verlängerung des pendelnden Schlagarmes im Arm-Putter-System
wird erreicht, wenn der Putter am Griffbereich des Schaftes zwischen Daumen und Finger
der Hand gehalten wird. Dabei wird beim Golfspieler der physiologische Eindruck erzeugt,
daß der Putterschaft die künstliche Verlängerung des gestreckten Daumens und Zeigefingers,
der Putterkopf die zur Faust geballten Restfinger der Hand, die Trefferfläche des
Putterkopfes bei herabhängender Hand dem Daumennagel und das Volumen des Putterkopfes
die zur Faust geballten Finger der Hand darstellen. Daraus ergibt sich bei durchgestrecktem
Arm eine harmonische, außerordentlich stabile, organische Verbindung die dem Golfspieler
eine hohe Sicherheit und Kontrolle vermittelt.
[0024] Diese harmonische und stabile Verbindung im Arm-Putter-System wird dadurch weiter
erhöht, daß das freie Ende des Schaftes durch die Furche zwischen Daumenhügel und
Kleinfingerhügel der Hand geführt ist und über dem Ellenbogengelenk an der Unterseite
des Qberarmmuskels endet.
[0025] Die Treffsicherheit wird durch Auflegen des Unterarms des freien Arms auf den Rücken
weiter verbessert, da so hier die kinematische Kette geschlossen wird, womit ein unnötiges
Ausbalancieren des freien Armes entfällt.
[0026] Nachfolgend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel für einen Golfputter
und als Bewegungsskizze in den Zeichnungen dargestellt. Darin zeigt:
- Fig. 1
- in Vorderansicht die Schlagfläche eines erfindungsgemäßen Schlagkopfes für einen Golfputter,
- Fig. 2
- in Seitenansicht den in Fig. 1 dargestellten Golfputterkopf,
- Fig. 3
- in Draufsicht den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Putterkopf,
- Fig. 4
- in Unteransicht den in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Putterkopf und
- Fig. 5
- in schematisierter, räumlicher Ansicht die ertindungsgemäße Handhabung.
[0027] In Fig. 1 ist ein Putterkopf 1 in Vorderansicht dargestellt. Der Putterkopf 1 weist
im wesentlichen Halbkreisscheibenform auf, wie insbesondere aus den Fig. 3 und 4 erkennbar
ist. Die Halbkreisscheibenschnittfläche bildet die Schlagfläche 11 des Schlagkopfes
1. Die Schlag- oder Trefferfläche 11 ist planeben.
[0028] In der in Fig. 4 dargestellten Unteransicht ist die Unterseite oder Sohle 12 des
Schlagkopfes 1 dargestellt. Diese Sohle 12 ist konvex gewölbt, wie auch aus der Vorderansicht
in Fig. 1 und Seitenansicht Fig. 2 ersichtlich, um ein unerwünschtes "Hängenbleiben"
des Putterkopfes im Gras beim Schlag zu vermeiden. Aus diesem Grunde ist auch die
Übergangskante zwischen der Schlagfläche 11 und der Sohle 12 zumindest im tiefsten
Bereich des Schlagkopf es als gerundete Kante 13, wie in Fig. 2 erkennbar, ausgebildet.
[0029] Aufgrund der Halbkreisscheibenform des Putterkopfes 1 hat der Schlagkopf 1 keine
ausgeprägte Fußform und somit mit Ausnahme der Schlagfläche 11 eine allseits gerundete
Rückseite 14. Bevorzugt entspricht die Dimension des Putterkopf es der Größe eines
halben Loches auf dem Grün. Das heißt der halbkreisscheibenförmige Putterkopf 1 hat
einen Durchmesser von 100 mm. Die Höhe des Putterkopfes beträgt im dargestellten Ausführungsbeispiel
43 mm und die Tiefe aufgrund der Halbkreisscheibenform des Putterkopfes 50 mm.
[0030] Oberseite 15 ist eine im wesentlichen ebene, halbkreisförruige Fläche, die von der
vorderen Kante mit der Schlagfläche 11 zur Horizontalen nach hinten abfallend geneigt
ist. Im Putterkopf 1 ist von der Oberseite 15 eine Schaftaufnahmebohrung 16 in den
Schlagkopf 1 eingebracht. Die Schaftaufnahmebohrung 16 ist parallel zur Schlagfläche
11 und in einem Winkel von 10,1° zur Symmetrieachse des Putterkopfes oder Halbkreisscheibenachse
X angeordnet, wobei die Bohrungsachse Y auf den tiefsten Punkt des Putterkopfes zielt.
[0031] Neben der Schaftbohrung 16 sind auf der Oberseite 15 gleich beabstandet zur Bohrungsachse
Y parallel zur Zielrichtung, also normal zur Schlagfläche 11 ausgerichtete Zielmarkierungen
17 angebracht. Die Zielmarkierungen 17 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel beidseits
der Bohrungsachse Y jeweils in einem Abstand von 22 nun angeordnet. Die Länge der
Markierungen 17 betragen ca. 3 cm. Die Zielmarkierungen 17 sind beispielsweise mit
gelber Farbe ausgelegt.
[0032] Im Sohlenbereich 12 des Schlagkopfes 1 sind zwei kreisscheibenförmige Zusatzgewichte
18, bevorzugt aus Messing, in dem Schlagkopfkörper eingelassen. Mit den Zusatzgewichten
18 kann der Putterkopf 1 bzw. der gesamte Golfputter besonders präzise ausbalanciert
werden, so daß beim horizontalen ausbalancierten Halten des Golfputters am Schaft
2, beispielsweise mit einem Finger, der Putterkopf sich selbständig mit seiner Putterfläche
11 nach oben zeigend horizontal ausrichtet. Ferner wird der Massenschwerpunkt des
Putterkopfes durch die im Sohlenbereich 12 angeordneten Zusatzgewichte 18 nach unten
verlagert, so daß die Höhe des Massenschwerpunktes bei einem typischen Schlag knapp
über dem Grün in etwa dem halben Golfballdurchmesser entspricht. Darüber hinaus kann
durch die Zusatzgewichte eine individuelle Einstellung des Golfputters vorgenommen
werden. Im Ausführungsbeispiel hat der Putterkopf 1 ein Gewicht von exakt 300 g.
[0033] In der Schaftaufnahmebohrung 16 ist ein geradlinig ausgebildeter Schaft 2 eingesetzt,
wie in Fig. 1 und 5 dargestellt. Ggf. ist in die Schaftaufnahmebohrung 16 zunächst
eine Schafthülse 21 aus Messing eingesetzt, in die dann der Schaft 2 eingefügt ist.
Der Schaft 2 besteht bevorzugt aus einem schwarzen Graphit-Polymergemisch und weist
je nach Schaftlänge ein Gewicht von ca. 60 g auf. Um den Golfputter auf die Körpergröße
des Golfspielers abzustimmen, sind folgende Schaftlängen vorgesehen:
Schaftlänge 87 cm für Körpergröße 160 - 175 cm
Schaftlänge 92 cm für Körpergröße 170 - 185 cm
Schaftlänge 97 cm für Körpergröße 180 - 195 cm und
Schaftlänge 102 cm für Körpergröße 190 - 205 cm.
[0034] An dem Schaft 2 sind zwei Griffelemente 22, 23 angebracht. Die Griffelemente 22,
23 bestehen bevorzugt aus einem schwarzen Gummigemisch und sind als auf den Putterschaft
2 aufziehbare Hülsen, beispielsweise mit einer Länge von ca. 20 cm, ausgebildet. Der
obere Griff 23 befindet sich am oberen freien Ende 24 des Schaftes 2. Der darunter
liegende Griff 22 ist mit einem Abstand von ca. 4 bis 6 cm unterhalb des oberen Grifffes
23 am Schaft 2 angeordnet. Die Grifffe wiegen beim dargestellten Ausführungsbeispiel
je ca. 43 g. Das Gesamtgewicht des Putters variiert je nach Schaftlänge zwischen 443
und 463 g.
[0035] Nachfolgend wird die Handhabung des Golfputters unter Bezug auf Fig. 5 detailliert
beschrieben.
[0036] In Fig. 5 ist eine typische Puttsituation beim Golfspielen schematisch räumlich dargestellt.
Ein Golfspieler G hält mit seiner dominanten Hand-/Arm-/Körperseite, hier rechtshändig,
den erfindungsgemäßen Golfputter 1,2. Der Golfspieler G hat eine lockere, ungezwungene
Stehhaltung mit leicht nach vorn gebeugtem Oberkörper.
[0037] Der Schlagarm hängt in ungezwungener Haltung herab, wobei die Hand den Golfputter
am unteren Griff 22 hält. Der Daumen G1 und der Zeigefinger G2 klemmen den Griff 22
ein, wobei der Daumen G1 in Schlagrichtung vorn auf dem Griff 22 aufliegt und der
Zeigefinger G2 hinter dem Grifffelement das Widerlager bildet. Die Restfinger der
Hand umgreifen ergänzend den Griff 22. Dabei läuft der weiter zum oberen Schaftende
24 durchlauf ende Schaft 2 durch die Furche zwischen Daumen- und Kleinfingerhügel.
Das obere Grifffelement 23 des Schaftes 2 liegt dabei entlang des Unterarme und endet
über dem Ellenbogengelenk an der Unterseite des Oberarmmuskels G3. Das obere Grifffelement
23 liegt dabei am Unterarm an und das obere Ende 24 des Schaftes 2 bzw. des Griffelementes
23 wird von der Unterseite der Oberarmmuskulatur begrenzt.
[0038] Der Golfspieler G kann aus seiner ungezwungenen Stehhaltung durch die im wesentlichen
frontale Ausrichtung des Körpers zur Ziellinie Z das Loch L ohne Änderung der Spielhaltung
anvisieren. Dabei ist das Sehfeld des Golfspielers G und die Trefferfläche 11 des
Putterkopfes frontal-horizontal zur Dreidimensionalität des Raumes, des Grüns, des
Loches L und der Puttlinie Z ausgerichtet. Ein Standortwechsel zum Lesen der Puttlinie,
wie bei der herkömmlichen beidhändigen Puttmethode ist nicht erforderlich. Selbst
während der Probebewegung durch eine Pendelbewegung des Arm-PutterSystems um das Schultergelenk
arbeitet die Blickmotorik als Kontrollinstanz, da das Sehfeld und die Trefferfläche
des Putters eine motorisch, sinnesphysiolgische Einheit bilden. Die Entwicklung für
das Puttgefühl wird dadurch wesentlich erleichtert. Durch die Konstruktion des Putterkopfes
wird dem Golfspieler G beim Anvisieren und dem Puttvorgang in der Draufsicht auf den
Putterkopf ein 90 Winkel zur Horizontalen suggeriert.
[0039] Als weitere Hilfsmittel zum Anvisieren der Ziellinie Z dienen die auf der Oberseite
15 des Putterkopfes 1 angebrachten Zielmarkierungen 17.
[0040] Die Standfestigkeit des Golfspielers in der Stehhaltung wird durch Auflegen des Unterarms
des nicht benötigten Armes auf den Rücken verbessert, da dieser Arm dann nicht gesondert
neurologisch gesteuert ausbalanciert werden muß. Die Konzentration auf die einzige
offene kinematische Kette des Spielarms oder besser des Arm-Putter-Systems unter Ausschaltung
von Störeinflüssen erlaubt dem Golfspieler einen präzisen Puttvorgang.
[0041] Bei der Pendelbewegung des Arm-Putter-Systems wirkt der Daumennagel des Daumens G1
in Verlängerung des Systems als Trefferfläche 11 des Putterkopfes 1. Der Zeigefinger
G2 steuert den Druck und damit die Ballgeschwindigkeit. Der Daumen, der Zeigefinger
und die Handinnenfläche in Zusammenarbeit mit den visuellen-, sinnesund neurophysiologischen
Eingaben bestimmen das einsetzende Bewegungsmoment, das Tempo und die Zielmotorik.
In der Folge wird eine hohe Treffsicherheit mit dieser Puttmethode insbesondere mit
einem erfindungsgemäßen Putter erreicht.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Schlagkopf, Putterkopf
- 11
- Schlagfläche, Trefferfläche
- 12
- Unterseite, Sohle
- 13
- gerundete Kante
- 14
- Rückseite
- 15
- Oberseite
- 16
- Schaftaufnahmebohrung
- 17
- Zielmarkierung
- 18
- Zusatzgewicht
- 2
- Schaft
- 21
- Schafthülse
- 22
- Griffelement
- 23
- Griffelement
- 24
- oberes Schaftende bzw. Griffende
- G
- Golfspieler
- G1
- Daumen
- G2
- Zeigefinger
- G3
- Unterseite des Oberarmmuskels
- L
- Loch
- X
- Halbkreisscheibenachse
- Y
- Bohrungsachse
- Z
- Ziellinie
1. Golfputter mit einem Schaft (2) und einem an einem Ende des Schaftes angeordneten
eine Schlagfläche (11) aufweisenden Schlagkopf (1), der im wesentlichen aus Kunststoff
oder einem Konglomerat mit hohem Kunststoffanteil besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlagkopf (1) aus dem Kunststoff oder Konglomerat einstückig als tragender
Bestandteil gebildet ist und darin der Schaft (2) in einer Schaftaufnahmebohrung (16)
nahe der Schlagfläche (11) befestigt ist, wobei der Schlagkopf (1) zur durch den Schaft
(1) definierten Achse (Y) ausbalanciert ist.
2. Golfputter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlagkopf (1) im wesentlichen Halbkreisscheibenform hat, wobei die Halbkreisscheibenschnittfläche
planeben ist und die Schlagfläche (11) des Schlagkopf es (1) bildet.
3. Golfputter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Sohle (12( des Schlagkopfes (1) bildende Halbkreisfläche konvex gewölbt
und die die Oberseite (15) des Schlagkopfes (1) bildende Halbkreisfläche von der Schlagfläche
(11) zur Rückseite (14) des Schlagkopfes (1) in einem Winkelbereich von 0° bis 20°
zur Horizontalen abfallend geneigt ist.
4. Golfputter nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein im Sohlenbereich (12) des Schlagkopfes (1) in den Kunststoffkörper
eingelassenes Zusatzgewicht (18) vorgesehen ist, wobei das Zusatzgewicht (18) eine
höhere Dichte als der Kunststoffkörper des Schlagkopfes (1) aufweist.
5. Golfputter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei aus Metall, bevorzugt Messing, bestehende Zusatzgewichte (18, 18) beidseitig
der durch die Flächennormale der Schlagfläche (11) und dem Schaft (2) aufgespannten
Schwerpunktebene vorgesehen sind.
6. Golfputter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberseite (15) des Schlagkopfes (1) beidseitig der durch die Flächennormale
der Schlagfläche (11) und dem Schaft (2) aufgespannten Schwerpunktebene gleichbeabstandete
Zielmarkierungen (17) angeordnet sind.
7. Golfputter nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (2) parallel zur Schlagfläche (11) und in einem Winkel von 0° - 15°,
bevorzugt 10,1°, zur Halbkreisscheibenachse (X) des Schlagkopfes (1) zum Spieler zeigend
geneigt ist.
8. Golfputter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlagkopf (1) aus einem homogenen Konglomerat von PolyoxymethylenGraphit-Ms
58 mit einer spezifischen Dichte von ca. 1,4 (Dichte von 1,4 g/cm3) besteht.
9. Handhabung eines Golfputters, insbesondere eines Golfputters nach einem der vorangehenden
Ansprüche, wobei der Golfspieler den Putter mit einer Hand am Schaft hält,
dadurch gekennzeichnet, daß
- dabei das obere Ende des Putterschaftes am Unterarm anliegt, womit über den Schaft
des Putters eine Verlängerung des Spielarmes auf den Schlagkopf (Arm- Putter-System)
gebildet wird, und
- der Schlag durch eine Pendelbewegung des Arm-Putter-Systems in Zielrichtung ausgeführt
wird.
10. Handhabung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Golfspieler im wesentlichen frontal zur Zielrichtung neben dem Ball steht
und aus dieser Position die freie, ungezwungene Pendelbewegung des Arm-Putter-Systems
ausführt.
11. Handhabung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Putter am Griffbereich des Schaftes zwischen Daumen und Finger der Hand
gehalten wird.
12. Handhabung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des Schaftes durch die Furche zwischen Daumenhügel und Kleinfingerhügel
der Hand geführt ist und über dem Ellenbogengelenk an der Unterseite des Oberarmmuskels
endet.