[0001] Die Erfindung betrifft eine Tragvorrichtung für sanitäre Einrichtungen, mit einem
Profilgerüst, das boden- und wandseitig abgestützt oder freistehend sein kann und
horizontale als auch vertikale Profilstangen aufweist, mit einer Aussenhaut, insbesondere
aus Gibsplatten und Fliesen, mit wenigstens einem nicht durch Sanitärkörper besetzten
freien Raum, in den vorzugsweise bis in die Gesamttiefe des Profilgerüstes ein Möbelstück
eingebaut ist und mit Mitteln zur Befestigung des Möbelstücks am Profilgerüst.
[0002] Eine Tragvorrichtung dieser Art ist im Stand der Technik aus der DE4309107C2 bekannt
geworden. Diese weist zur Montage von Möbelstücken modulare Möbel-Grundrahmen auf,
die jeweils in einen Hohlraum eines Metallprofil-Gerüstes eingesetzt sind. Diese Grundrahmen
sind kastenförmig ausgebildet und bilden jeweils einen Teil eines Möbelstücks. Sie
besitzen einen vorderen umlaufenden Abdeckflansch. Die Möbelstücke sind jeweils am
Grundrahmen direkt mit senkrechten Stützen des Metallprofil-Gerüstes verbunden.
[0003] Aus der DE-9407527A ist ein Modulelement für baukastenartig zusammenstellbare Systeme
zur Vorwandmontage von sanitären Einrichtungen bekanntgeworden. Das Modulelement weist
höhenverstellbare Füsse auf und ist mit horizontalen Gewindestangen an Wandschienen
befestigt. Das Modulelement ist vergleichsweise aufwendig und eignet sich nicht für
eine Tragvorrichtung mit einem Profilgerüst.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tragvorrichtung der genannten Art
zu schaffen, die bei einfachem Aufbau eine schnelle und einfache Montage unterschiedlicher
Möbelstücke ermöglicht.
[0005] Die Aufgabe ist bei einer gatungsgemässen Tragvorrichtung dadurch gelöst, dass das
Profilgerüst Hohlprofilstangen mit aussenseitig angeordneten und in Längsrichtung
verlaufenden Befestigungsnuten aufweist und die genannten Mittel zur Befestigung des
Möbelstücks einen Einbaurahmen aufweisen, der lösbar in Befestigungsnuten zweier im
Abstand zueinander angeordneten, vertikalen Hohlprofilstangen befestigt sind und dass
das Möbelstück am Einbaurahmen lösbar befestigt ist.
[0006] Bei der erfindungsgemässen Tragvorrichtung kann der Einbaurahmen am Profilgerüst
vormontiert werden und definiert exakt den freien Raum für das Möbelstück. Die Befestigung
des Einbaurahmens in den Befestigungsnuten der vertikalen Profilstangen ist besonders
einfach. Vorteilhaft ist zudem, dass das Möbelstück mit unterschiedlicher Tiefe am
Einbaurahmen befestigt werden kann. Die erfindungsgemässe Tragvorrichtung ergibt somit
eine sehr kostengünstige Herstellung sowie eine besonders einfache und rationelle
Montage.
[0007] Der Einbaurahmen kann dann besonders einfach hergestellt werden, wenn er gemäss seiner
Weiterbildung der Erfindung aus im Querschnitte winkelförmigen Streben hergestellt
ist und ein Schenkel dieser Streben jeweils am Möbelstück anliegt und der andere Schenkel
rechtwinklig vom Möbelstück wegweist und den Einbaurahmen mit einem der vertikalen
Hohlprofilstangen verbindet. Ein solcher Einbaurahmen kann vorteilhaft mittels lösbaren
Drehrastverbindern sehr einfach und sicher am Profilgerüst befestigt werden.
[0008] Weist der Einbaurahmen gemäss seiner Weiterbildung der Erfindung zwei weitere vertikal
verlaufende Schenkel auf, die jeweils im wesentlichen parallel zu einer Wandung des
Möbelstücks verlaufen und die über die frontseitige Tragebene des Profilgerüstes vorstehen,
so kann die Aussenhaut gegen diese vorstehenden Schenkel geführt werden. Das Beplanken
und Verfliessen ist dann besonders einfach.
[0009] Die Befestigung des Möbelstückes am Einbaurahmen erfolgt vorzugsweise im Bereich
vom Befestigungsnuten, in die dann beispielsweise ein inneres Ende einer Befestigungsschraube
hineinragt. Dies ermöglicht eine besonders kompakte Bauweise.
[0010] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Tragvorrichtung wird nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- Schematisch eine räumliche Ansicht eines Badezimmers mit einer erfindungsgemässen
Tragvorrichtung,
- Figur 2
- Schematisch eine Schnittdarstellung einer erfindungsgemässen Tragvorrichtung, wobei
die Darstellung bezüglich Fig. 1 seitenverkehrt ist,
- Figur 3
- eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemässen Tragrahmens nach einer Variante,
wobei die Darstellung bezüglich Fig. 1 seitenverkehrt ist,
- Figur 4
- ein Schnitt durch einen Teil einer erfindungsgemässen Tragvorrichtung, und
- Figuren 5a bis 5b
- Ansichten eines Einbaurahmens.
[0012] Die in Figur 1 gezeigte Badezimmereinrichtung 1 zeigt eine verflieste Tragvorrichtung
2, die in Vorwandmontage am Boden 7 sowie einer Gebäudewand 8 abgestützt ist. An der
Tragvorrichtung 2 sind ein Waschbecken 3, eine Toilettenschüssel 4 mit einem hier
nicht sichtbaren Unterputzspühlkasten sowie Möbelstücke 6, 6' und 6'' befestigt. Sichtbar
ist hier die Betätigungstaste 5 des Unterputzspühlkastens. Ein rechtwinklig zur Tragvorrichtung
2 angeordnete weitere Tragvorrichtung 2' dient zum Einbau eines weiteren Möbelstücks
6'''. Die beiden Tragvorrichtungen 2 und 2' können zusammengebaut sein.
[0013] Die beiden Tragvorrichtungen 2 und 2' weisen ein Profilgerüst 9 auf, das vertikale
Hohlprofilstangen 10 sowie horizontal verlaufende Hohlprofilstangen 11 besitzt, die
miteinander zu einem dreidimensionalen Gerüst verbunden sind. Solche Hohlprofilstangen
10 und 11 sowie geeignete Verbinder sind im Stand der Technik aus der EP00493319B
bekannt. Das Profil dieser Hohlprofilstangen 10 und 11 ist in Figur 4 gezeigt. Der
Querschnitt ist wie ersichtlich im wesentlichen quadratisch. In Längsrichtung der
Hohlprofilstangen 10 und 11 erstrecken sich an jeder Seite Schwalbenschwanznuten 12,
die in ihrem Grund jeweils eine Profilierung 34 besitzen. Solche Hohlprofile sowie
geeignete Verbinder sind wie erwähnt an sich bekannt.
[0014] Die in Figur 1 gezeigten Möbelstücke 6 bis 6''' sind jeweils in einem von Sanitärkörpern
im wesentlichen freien Raum 35 eingesetzt, der sich bis in die Gesamttiefe des Profilgerüstes
erstrecken kann. Zur Befestingung dieser Möbelstücke 6 bis 6''' ist für jedes Möbelstück
ein Einbaurahmen 17 vorgesehen, der jeweils an zwei Parallelen und im Abstand zueinander
angeordneten vertikalen Profilstangen 10 befestigt ist. Die Figur 4 zeigt einen solchen
Einbaurahmen 17, der oberseitig bündig ist mit einer benachbarten Beplankung 27. Dieser
Einbaurahmen 17 dient zur Aufnahme eines aus drei Teilen bestehendes Möbelstücks.
[0015] Wie die Figuren 4 und 5a bis 5c zeigen, weist der Einbaurahmen 17 einen sich nach
ausssen erstreckenden Schenkel 20 sowie an einen inneren Schenkel 18 auf. Der Einbaurahmen
17 weist somit in seinem ganzen Umfang einen winkelförmigen Querschnitt auf, wobei
der Schenkel 18 im Bereich der horizontalen Abschnitte 18' weniger breit ist als an
den vertikalen Bereichen 18''. Der Einbaurahmen 17 ist beispielsweise aus verzinktem
Stahl mit einer Stärke von etwa 1,5 mm hergestellt.
[0016] Die Weite des Schenkels 18 im Bereich 18'' entspricht im wesentlichen der Breite
einer Hohlprofilstange 10, wie die Figur 4 zeigt. Zur Befestigung des Einbaurahmes
17 an den beiden vertikalen Hohlprofilstangen 10 weisen die Bereiche 18'' jeweils
zwei im Abstand zueinander angeordnete Durchbrüche 19 auf. In jedem Durchbruch 19
ist ein an sich bekannter Drehrastverbinder 13 eingesetzt, der einen Nutenstein 14
sowie eine Mutter 15 aufweist. Die Mutter 15 ist gemäss Figur 4 aussenseitig am Einbaurahmen
17 angeordnet. Die Mutter 15 ist auf ein Gewinde 16 des Nutensteins 14 aufgeschraubt
und gegen den Schenkel 18 festgezogen. Der Nutenstein 14 ist in einer Schwalbenschwanznute
12 festgeklemmt und verbindet damit den Einbaurahmen 17 verschiebesicher am Profilgerüst
9. Für jeden Einbaurahmen 17 sind vorzugsweise vier solche Drehrastverbinder 13 vorgesehen,
wobei selbstverständlich auch mehr als vier solche Drehrastverbinder 13 möglich sind.
[0017] Der Schenkel 20 ist gemäss Figur 4 breiter als eine Hohlprofilstange 10 und überragt
damit eine frontseitige Tragebene 36 (Figur 4) des Profilgerüstes 9. Der vorstehende
Bereich 20' ist so bemessen, dass er aussenseitig bündig ist mit einer Aussenhaut
die beispielsweise aus einer Beplankung 27, einer Mörtelschicht 28 sowie Fliessen
29 besteht.
[0018] Am Schenkel 20 sind aussenseitig vier Muttern 22 angeschweisst, die jeweils in eine
Schwalbenschwanznute 12 hineinragen, wie die Figur 4 zeigt. Diese Muttern 22 dienen
zur Befestigung eines Möbelstücks 6 am Einbaurahmen 17. In Übereinstimmung mit diesen
Muttern 22 sind in die beiden vertikalen Seitenwandungen 32 des Möbelstücks 6 jeweils
zwei angesenkte Bohrungen 37 eingearbeitet, die jeweils eine Befestigungsschraube
21 aufnehmen, die mit ihrem inneren Ende in einer der Muttern 22 eingeschraubt und
festgezogen ist. Die beiden Seitenwandungen 32 liegen damit jeweils an ihrer Aussenseite
33 flächig am Schenkel 20 des Einbaurahmens 17 an. Bei grösseren Möbelstücken können
selbstverständlich mehr als vier Muttern 22 und Befestigungsschrauben 21 vorgesehen
sein. Die Verbindung des Einbaurahmens 17 am Profilgerüst 9 und diejenige des Möbelstücks
6 am Einbaurahmen 17 sind wie ersichtlich lösbar. Zudem ist der Einbaurahmen 17 an
den beiden Hohlprofilstangen 10 stufenlos verschiebbar. Die Einbautiefe des Möbelstücks
6 ist durch die Positionen der Bohrungen 37 bestimmt. Die Frontseite des Möbelstücks
6 kann bezüglich der Fliessen 29 bündig vorstehend oder vertieft sein.
[0019] Der Einbaurahmen 17 wird nach der Montage des Profilgerüstes 9 an diesem befestigt.
Hierbei wird der Einbaurahmen von der Rückseite des Profilgerüstes 9 in den freien
Raum 35 eingesetzt. Die beiden vertikalen Hohlprofilstangen 10 sind entsprechend der
Breite des Einbaurahmens 17 angeordnet. Ist der Einbaurahmen 17 mit den Drehrastverbindern
13 wie oben erläutert befestigt, so wird die beispielsweise aus Gibsplatten bestehende
Beplankung 27, die Mörtelschicht 18 sowie die Fliesen 29 so oft aufgebracht, dass
sie gemäss Figur 4 bis zum Schenkel 20 geführt sind. Nach dem Verfliesen wird das
Möbelstück 6 in den Einbaurahmen 17 eingeschoben und mit den Befestigungsschrauben
21 befestigt. Der Einbau des Möbelstücks 6 erfolgt im wesentlichen als letzter Schritt
der Montage und somit nach Abschluss der wesentlichen Bauarbeiten. Damit ist eine
schonende Behandlung des Möbelstücks 6 gewährleistet. Nach dem Einbau des Möbelstücks
6 kann Fugenkitt 30 oder eine Leiste aussenseitig im Bereich des Schenkels 20 aufgebraucht
werden. Nachträglich kann das Möbelstück 6 in einfacher Weise durch Lösen der Befestigungsschrauben
21 ausgebaut und durch ein anderes Möbelstück 6 ersetzt werden. Das Möbelstück 6 dient
beispielsweise zur Aufnahme von Badeartikeln, es können jedoch auch Geräte, beispielsweise
elektronische Geräte eingebaut sein.
1. Tragvorrichtung für sanitäre Einrichtungen, mit einem Profilgerüst (9), das boden-
und wandseitig abgestützt oder freistehend ist und horizontale als auch vertikale
Profilstangen (10, 11) aufweist, mit einer Aussenhaut (27, 28, 29) insbesondere aus
Gibsplatten und Fliesen, mit wenigstens einem nicht durch Sanitärkörper besetzten
freien Raum (35), in den vorzugsweise bis in die Gesamttiefe des Profilgerüstes (9)
ein Möbelstück (6 bis 6''') eingebaut ist und mit Mitteln (17) zur Befestigung des
Möbelstücks (6 bis 6''') am Profilgerüst (9), dadurch gekennzeichnet, dass das Profilgerüst
(9) Hohlprofilstangen (10, 11) mit aussenseitig angeordneten und in Längsrichtung
verlaufenden Befestigungsnuten (12) aufweist und die genannten Mittel (17) zur Befestigung
des Möbelstücks (6 bis 6''') einen Einbaurahmen (17) aufweisen, der lösbar in Befestigungsnuten
(12) zweier im Abstand zueinander angeordneten, vertikalen Hohlprofilstangen (10)
befestigt sind, und dass das Möbelstück (6 bis 6''') am Einbaurahmen (17) lösbar befestigt
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbaurahmen (17) aus
im Querschnitt winkelförmigen Streben hergestellt ist und ein Schenkel (20) dieser
Streben jeweils am Möbelstück (6 bis 6''') anliegt und der andere Schenkel (18) rechtwinklig
vom Möbelstück (6 bis 6''') wegweist und den Einbaurahmen (17) mit den vertikalen
Höhlprofilstangen (10) verbindet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbaurahmen
(17) mittels lösbaren Drehrastverbindern (13) am Profilgerüst befestigt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlprofilstangen
(10, 11) im wesentlichen quadratisch sind und an jeder Aussenseite eine Schwalbenschwanznut
(12) aufweisen und dass der Einbaurahmen (17) und das Möbelstück (6 bis 6''') jeweils
in benachbarten Schwalbenschwanznuten befestigt sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbaurahmen
(17) von der Rückseite her in das Profilgerüst (9) eingesetzt ist und dass der nach
aussen ragende Schenkel (18) eine Breite aufweist, die im wesentlichen der Breite
der Hohlprofilstangen (10) entspricht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbaurahmen (17) mit
wenigstens zwei Drehrastverbindern (13) an jeweils einer der beiden vertikalen Hohlprofilstangen
(10) lösbar befestigt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbaurahmen (17) einen
inneren Schenkel (20) aufweist, der im wesentlichen parallel zu Wandungen (32) des
Möbelstücks (6 bis 6''') verläuft und über die frontseitige Tragebene (36) des Profilgerüstes
(9) entsprechend der Stärke einer Aussenhaut (27, 28, 29) vorsteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenhaut (27, 28,
29) gegen den vorstehenden Bereich (20') des inneren Schenkels (20) geführt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Möbelstück
(6 bis 6''') in wenigstens zwei parallelen Seitenwandungen (32) durchgehende Bohrungen
(37) aufweist und in diese Bohrungen (27) Befestigungsschrauben (21) eingesetzt sind,
die jeweils mit einer Mutter (22) das Möbelstück (6 bis 6''') mit dem Profilgerüst
(9) lösbar verbinden.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Muttern (22) am Einbaurahmen
(17) befestigt, insbesondere angeschweisst und in einer Nut (12) einer vertikalen
Hohlprofilstange (10) angeordnet sind.