Stand der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein First- oder Gratentlüftungselement, bestehend
aus einem zur Anbringung auf einer First- oder Gratlatte vorgesehenen und aus einzelnen,
vorzugsweise ein Gitter, Gewebe oder Geflecht bildenden Filamenten aufgebauten Mittelteil
und sich beidseitig an das Mittelteil anschließenden Seitenteilen, die auf Dacheindeckungen
auflegbar sind.
[0002] Ein derartiges First- oder Gratentlüftungselement ist beispielsweise aus der DE-OS
38 25 348 A1 bekannt geworden.
[0003] First- oder Gratentlüftungselemente werden im Dachbereich verwendet, um den zwischen
der First- oder Gratlatte und den Dacheindeckungen verbleibenden Spalt abzudichten.
Dieser Spalt zwischen First- oder Gratlatte und Dacheindeckung verläuft rechts und
links der First- oder Gratlatte in Längsrichtung des Dachfirstes. Durch das First-
oder Gratentlüftungselement wird das Eindringen von Regenwasser, Schnee, Ungeziefer
oder Unrat in den Dachinnenraum nach Möglichkeit verhindert. Gleichzeitig soll durch
das Frist- oder Gratentlüftungselement auch eine ausreichende Entlüftung des Dachinnenraumes
ermöglicht werden, um den Dachstuhl gegen fäulnisbedingte Beschädigungen zu schützen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sichere und leicht herstellbare
Verbindung zwischen einem Mittelteil und einem Seitenteil eines First- oder Gratentlüftungselements
zu schaffen.
Vorteile der Erfindung
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein First- oder Gratentlüftungselement gelöst,
dessen Filamente des Mittelteils aus einem gegenüber einem seitlichen Rand der Seitenteile
härteren Werkstoff jeweils in das weichere Material eines Seitenteils eingedrückt
und mit diesem Material kraftschlüssig verbunden sind. Durch das Eindrücken eines
härteren Materials (Mittelteil) in ein weicheres Material (Seitenteil) entsteht eine
Verbindung, die eine hohe Zugfestigkeit aufweist, obwohl keine externen separaten
Verbindungsmittel, wie Kleber, Klammern oder dergleichen eingesetzt wurden. Die Verbindung
ist mehr als ausreichend, um das First- oder Gratentlüftungselement bestimmungsgemäß
einsetzen zu können.
[0006] Die Filamente können in das Material des Seitenteils eingreifen. Das weichere Material
des Seitenteils kann die Filamente ggf. auch übergreifen, so daß diese im weicheren
Material des Seitenteils fest verankert sind. Je nach Stärke des Eindrückens kommt
es zu einem kraftschlüssigen Zusammenwirken des härteren Materials des Mittelteils
und dem weicheren Material des Seitenteils.
[0007] Es können die unterschiedlichsten Materialien für das Mittelteil und die Seitenteile
in Frage kommen. Bevorzugt sind die nachfolgenden Materialkombinationen: Gitter, Gewebe
oder Geflecht aus einem Kunststoff oder Verbundwerkstoff mit einem Seitenteil aus
Weichmetall; Gitter, Gewebe oder Geflecht aus einem Hartmetall mit einem Seitenteil
aus Weichmetall.
[0008] Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zur Herstellung eines First- oder Gratbelüftungselements
gelöst, bei welchem die Filamente des Mittelteils aus einem gegenüber dem Seitenteil
härteren Werkstoff überlappend über einem seitlichen Rand eines Seitenteils angeordnet
und in dieses weichere Material eingedrückt werden. Das Verfahren läßt sich leicht
in eine kostengünstige Serienproduktion zur Herstellung von First- oder Gratentlüftungselementen
umsetzen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann aber auch generell zur Verbindung zweier
flächenhafter Teile (Mittelteil und Seitenteil) eingesetzt werden.
[0009] Bei dem Verfahren wird das Mittelteil aus einem Gitter oder Gewebe in das Material
eines Seitenteils eingedrückt. Dies führt zu einer regelrechten Einbettung einzelner
Filamente des Gitters, Gewebes oder Geflechts. Bei der technischen Umsetzung des Verfahrens
wird der seitliche Rand des Mittelteils mit Hilfe einer Presse, eines Stempels oder
einer Walze in den Rand eines Seitenteils eingedrückt.
[0010] Die Verbindung des Mittelteils mit dem Seitenteil kann noch verbessert oder verstärkt
werden, indem der seitliche Rand des Seitenteils durch Falze zweifach umgeknickt ist,
so daß der seitliche Rand des Mittelteils zwischen den Falzen eingeklemmt ist.
Zeichnung
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der schematischen Zeichnung dargestellt
und wird anhand der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Die Figuren der Zeichnung
zeigen:
- Fig. 1
- eine dreidimensionale Ansicht eines im Dachbereich angebrachten Firstentlüftungselements;
- Fig. 2
- eine vereinfachte Darstellung der Herstellung der Verbindung des Mittelteils mit einem
Seitenteil des Firstentlüftungselements nach Fig. 1.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0012] Aus der
Figur 1 ist ersichtlich, wie ein Firstentlüftungselement 1 beispielsweise im Firstbereich
eines Dachstuhls angeordnet sein kann. Das Firstentlüftungselement 1 besitzt ein Mittelteil
2, das luftdurchlässige Bereiche 2a und 2b umfaßt und über einen Mittelstreifen 2c
auf einer Firstlatte 4 befestigt ist. An das Mittelteil 2 schließen sich jeweils Seitenteile
an, die durch einen Streifen 3a bzw. 3b aus Weichmetall ausgebildet sind. Seitliche
Ränder 5a, 5b des Mittelteils 2 sind in das Material der Streifenränder 6a, 6b eingedrückt
und mit diesen verpresst. Im befestigten Zustand des Firstentlüftungselements 1 liegt
das Mittelteil 2 mit seiner Mittelteilunterseite auf der Lattenoberseite der Firstlatte
4 auf. Die Metallstreifen 3a und 3b können an ihrer Unterseite 7a, 7b mit Klebemitteln
versehen sein, so daß die Metallstreifen 3a und 3b auf der Dacheindeckung 8 verklebbar
sind. Die Metallstreifen 3a und 3b besitzen im hergestellten Zustand des Firstentlüftungselements
1 eine plissierte, wellenförmige Kontur, die die Anpassung an die Form der Dacheindeckung
8 leicht durchführbar macht. Die Metallstreifen 3a und 3b sind aus einem weichen Metall
hergestellt, so daß die seitlichen Ränder 5a, 5b des Mittelteils 2 aus einem harten
Kunststoffgewebe gut mit den Streifenrändern 6a, 6b der Metallstreifen 3a, 3b verpresst
und kraftschlüssig verbunden sind, ohne separate Befestigungsmittel einzusetzen. Das
Mittelteil 2 ist gitterartig aufgebaut, so daß sich einzelne Filamente gut mit dem
Metallstreifen 3a, 3b verbinden können. Die Filamente sind in das weichere Material
des Metallstreifens 3a, 3b eingedrückt, wobei das Material die Freiräume zwischen
den Filamenten ausfüllt und eine Verbindung zwischen den Filamenten schafft.
[0013] Fig. 2 zeigt eine vereinfachte Darstellung des Verfahrens zur Herstellung der Verbindung
des seitlichen Randes 5b des Mittelteils 2 mit dem Streifenrand 6b. Der Streifenrand
6b weist zwei umgeknickte Falze 9 und 10 auf, zwischen denen der seitliche Rand 5b
des Mittelteils 2 eingelegt ist. Diese Bereiche des Mittelteils 2 und des Metallstreifens
3b können mit Hilfe der Walzen 11 und 12 derart zusammen gepreßt werden, daß eine
Verbindung des Randes 5b mit dem Streifenrand 6b entsteht. Das härtere Material des
Randes 5b wird in das weichere Material des Streifenrandes 6b hineingedrückt. Filamente
des Mittelteils 2 werden in das Weichmetall, vorzugsweise Blei, des Metallstreifens
3b eingebettet und im Material verankert. Durch den Walzvorgang entsteht ein dünner,
ggf. folien- oder filmartiger Streifenrand 6b, der mit dem seitlichen Rand 5a einen
Materialverbund bildet.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0014]
- 1
- Firstentlüftungselement
- 2
- Mittelteil
- 2a
- luftdurchlässiger Bereich
- 2b
- luftdurchlässiger Bereich
- 2c
- Mittelstreifen
- 3a
- Metallstreifen
- 3b
- Metallstreifen
- 4
- Firstlatte
- 5a
- seitlicher Rand
- 5b
- seitlicher Rand
- 6a
- Streifenrand
- 6b
- Streifenrand
- 7a
- Unterseite
- 7b
- Unterseite
- 8
- Dacheindeckung
- 9
- Falz
- 10
- Falz
- 11
- Walze
- 12
- Walze
1. First- oder Gratentlüftungselement (1), bestehend aus einem zur Anbringung auf einer
First- (4) oder Gratlatte vorgesehenen und aus einzelnen, vorzugsweise ein Gitter,
Gewebe oder Geflecht bildenden Filamenten aufgebauten Mittelteil (2) und sich beidseitig
an das Mittelteil (2) anschließenden Seitenteilen (3a, 3b), die auf Dacheindeckungen
(8) auflegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Filamente des Mittelteils (2) aus einem gegenüber einem seitlichen Rand (6a,
6b) der Seitenteile (3a, 3b) härteren Werkstoff jeweils in das weichere Material eines
Seitenteils (3a, 3b) eingedrückt und mit diesem Material kraftschlüssig verbunden
sind.
2. First- oder Gratbelüftungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gitter, Gewebe oder Geflecht aus einem Kunststoff oder Verbundwerkstoff und
die Seitenteile (3a, 3b) aus Weichmetall hergestellt sind.
3. First- oder Gratbelüftungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gitter, Gewebe oder Geflecht aus einem Hartmetall und die Seitenteile (3a,
3b) aus Weichmetall hergestellt sind.
4. Verfahren zur Herstellung eines First- oder Gratbelüftungselements (1) nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Filamente des Mittelteils (2) aus einem gegenüber dem Seitenteil (3a, 3b)
härteren Werkstoff überlappend über einem seitlichen Rand (6a, 6b) eines Seitenteils
angeordnet werden und in dieses weichere Material eingedrückt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Filamente des Mittelteils (2) mit Hilfe einer Presse in den Rand (6a, 6b)
eines Seitenteils (3a, 3b) eingedrückt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der seitliche Rand (5a, 5b) des Mittelteils (2) mit Hilfe einer Walze (11, 12)
in ein Seitenteil (3a, 3b) eingedrückt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der seitliche Rand (6a, 6b) des Seitenteils (3a, 3b) durch Falze (9, 10) zweifach
umgeknickt ist, und daß die Filamente des Mittelteils (2) zwischen den Falzen (9,
10) eingeklemmt werden.