[0001] Die Erfindung geht von einer Kraftstoffeinspritzpumpe für Brennkraftmaschinen nach
der Gattung des Patentanspruchs 1 aus. Bei einer derartigen aus dem Buch "Bosch Kraftfahr-Technisches-Taschenbuch",
22. Auflage - Düsseldorf: VDI-Verlag, 1995, Seite 516, bekannten Kraftstoffeinspritzpumpe
wird ein in einer Zylinderbohrung eines Pumpenkörpers geführter Pumpenkolben über
einen Hubnockenantrieb axial hin- und hergehend rotierend angetrieben. Der Pumpenkolben
begrenzt dabei mit seiner einen Stirnfläche einen Pumpenarbeitsraum in der Zylinderbohrung
des Pumpenkörpers und ist mit seinem pumpenarbeitsraumfernen Ende mit dem Hubnockenantrieb
gekoppelt. Desweiteren weist die bekannte Kraftstoffeinspritzpumpe der Verteilereinspritzpumpen-Bauart
einen axial auf dem Pumpenkolben verschiebbaren Regelschieber auf, der zur Steuerung
der geförderten Kraftstoffeinspritzmenge mit einer mit dem Pumpenarbeitsraum verbundenen
Absteuerbohrung zusammenwirkt. Die Kraftstoffhochdruckförderung erfolgt dabei in bekannter
Weise durch die Förderhubbewegung des Pumpenkolbens, wobei durch die gleichzeitige
Drehbewegung des Pumpenkolbens eine Kraftstoffzumessung auf eine entsprechende Auslaßbohrung
im Pumpenkörper erfolgt, an die dann eine entsprechende Kraftstoffeinspritzleitung
für jedes zu versorgende Kraftstoffeinspritzventil angeschlossen ist. Die Kraftstoffhochdruckförderung
während des Förderhubs des Pumpenkolbens beginnt dabei mit Austauchen einer Steueröffnung
im Pumpenkolben aus der Überdeckung mit einem Einlaßquerschnitt in die Zylinderbohrung
und wird in bekannter Weise durch das Austauchen einer mit dem Pumpenarbeitsraum verbundenen
Steuerbohrung im Pumpenkolben aus der Überdeckung mit dem Regelschieber beendet. Dabei
läßt sich die unter Hochdruck geförderte Kraftstoffeinspritzmenge durch die axiale
Verstelllage des Regelschiebers einstellen.
[0002] Die bekannte Kraftstoffeinspritzpumpe der Verteilerpumpenbauart weist jedoch doch
den Nachteil auf, daß sich ein Nacheinspritzen von Kraftstoff nach dem durch den Regelschieber
gesteuerten Förderende nicht darstellen läßt. Ein derartiges Nacheinspritzen von Kraftstoff
während oder nach dem Ende der Verbrennung im Brennraum der Brennkraftmaschine kann
jedoch zu einer Gewährleistung einer optimalen Funktion moderner Abgasreinigungssysteme
und zur Aufrechterhaltung einer Mindestkatalysatortemperatur in Schwachlastphasen
notwendig und vorteilhaft sein.
[0003] Aus der Schrift DE 36 17 130 A1 ist eine Kraftstoffeinspritzpumpe der Verteilerpumpenbauart
bekannt, bei der neben einem ersten Regelschieber ein zweiter Regelschieber auf dem
Pumpenkolben axial verschiebbar vorgesehen ist. Dabei werden die beiden Regelschieber
an dieser bekannten Kraftstoffeinspritzpumpe zur Steuerung eines veränderbaren Förderhubs
verwendet, wobei jeweils ein erster Regelschieber den Hochdruckförderbeginn und ein
zweiter Regelschieber das Ende der Hochdruckförderung steuert. Die Regelschieber werden
dabei gleichzeitig und im wesentlichen parallel zueinander verschoben, so daß die
Gesamteinspritzmenge durch Verschieben der Regelschieber nicht verändert wird. Es
ist durch das Verschieben dieser beiden Regelschieber lediglich möglich, die Förderrate
durch das Verschieben des tatsächlichen Förderhubs auf der Nockenbahn zu verändern.
Eine Nacheinspritzung von Kraftstoff nach dem eigentlichen Einspritzende ist jedoch
auch mit dieser bekannten Kraftstoffeinspritzpumpe nicht möglich.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine bekannte Kraftstoffeinspritzpumpe
der Verteilerpumpenbauart derart weiterzuentwickeln, daß mit dieser in konstruktiv
einfacher Weise ein Nacheinspritzen von Kraftstoff möglich wird.
[0005] Diese Aufgabe wird in erfindungsgemäßer Weise durch das Vorsehen eines weiteren Regelschiebers
auch dem Pumpenkolben gelöst, wobei dieser zweite Regelschieber nunmehr zur Steuerung
einer Nacheinspritzmenge im Zusammenwirken mit der Absteuerbohrung im Pumpenkolben
verwendet wird. Dabei weist die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzpumpe für Brennkraftmaschinen
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gegenüber den bekannten Kraftstoffeinspritzpumpen
den Vorteil auf, daß sich die Nacheinspritzung in konstruktiv einfacher Weise mit
Hilfe eines zusätzlichen Regelschiebers auf dem Pumpenkolben darstellen läßt. Dieser
zweite Regelschieber ist dabei zur Steuerung der Nacheinspritzung in vorteilhafter
Weise unabhängig vom ersten Regelschieber zur Steuerung der Haupteinspritzmenge über
ein eigenes Regelwerk betätigbar. Um die Förderhubbewegung des Pumpenkolbens in Richtung
oberer Totpunkt derartig zu vergrößern, daß die Absteuerbohrung nunmehr auch den zweiten,
nachgeordneten Regelschieber durchfährt, ist die Nockengeometrie des Hubnockenantriebs
derart geändert, daß die Förderhubphase gegenüber herkömmlichen Verteilereinspritzpumpen
verlängert ist. Dabei ist es zur Verlängerung der Förderhubphase alternativ möglich
einen einstufigen Nocken mit höherem Hub vorzusehen oder den Nocken zweistufig auszubilden,
wobei die zweite Nockenerhebung der zweiten Förderhubphase während der Nacheinspritzung
zugeordnet ist. Durch die Verlängerung der Hubphase der Nockenkontur ist dabei sichergestellt,
daß der obere Totpunkt der Förderhubbewegung des Pumpenkolbens erst nach dem Austauchen
der Absteuerbohrung aus der Überdeckung mit dem zweiten Regelschieber erreicht wird.
[0006] Die Steuerung der Nacheinspritzung kann dabei durch einfaches Eintauchen der Absteuerbohrung
in den zweiten Regelschieber erfolgen, wobei der Förderbeginn der Nacheinspritzung
dann durch das vollständige Verschließen der Austrittsöffnung der Absteuerbohrung
durch den zweiten Regelschieber gesteuert wird. Das Förderende der Nacheinspritzung
kann dabei alternativ durch das Erreichen des oberen Totpunktes des Pumpenkolbens
während dessen Förderhubbewegung geometrisch festgelegt sein.
[0007] Eine weitere Alternative wird durch das Vorsehen von Ausnehmungen in der Innenwand
des zweiten Regelschiebers möglich, durch die in vorteilhafter Weise neben dem Beginn
der Nacheinspritzung auch die nacheingespritzte Kraftstoffmenge und das Ende der Nacheinspritzung
steuerbar sind. Dazu ist der zweite Regelschieber, neben einer axialen Verstellmöglichkeit,
zudem relativ zum Pumpenkolben verdrehbar, so daß die Lage der axial durchgehenden
Ausnehmungen in der Innenwand des zweiten Regelschiebers veränderbar ist. Nunmehr
kann durch die relative Verdrehlage des zweiten Regelschiebers der Eintrittsort der
Absteuerbohrungen während des Durchlaufens des zweiten Regelschiebers verstellt werden,
wodurch die Nacheinspritzung durch das Austauchen dieser Ausnehmungen gesteuert wird.
Dabei kann die Verstelllage des zweiten Regelschiebers derartig variiert werden, daß
sich Verstelllagen zwischen einer maximalen Nacheinspritzmenge bis zu Verstelllagen
mit minimaler bzw. keiner Nacheinspritzmenge einstellen lassen. Die Ausnehmungen in
der Innenwand des zweiten Regelschiebers können dabei als axiale Längsnuten mit einem
Rechteckprofil ausgebildet sein, besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Ausnehmungen
konisch ausgebildet sind und ihren Querschnitt in Förderrichtung des Pumpenkolbens
stetig verändern. Dieser konische Querschnitt der Ausnehmungen im zweiten Regelschieber
hat dabei den Vorteil, daß sich die einzelnen Verstellpositionen im Zusammenwirken
mit der Absteuerbohrung im Pumpenkolben präziser einstellen lassen.
[0008] Um den zweiten Regelschieber unabhängig vom ersten, die Haupteinspritzung steuernden
Regelschieber betätigen zu können, sind in vorteilhafter Weise zwei zusätzliche Verstellglieder
vorgesehen, von denen ein erstes zusätzliches Verstellglied den zweiten Regelschieber
axial verschieben kann und ein zweites zusätzliches Verstellglied die relative Verdrehlage
des zweiten Regelschiebers zum Pumpenkolben verändert. Dabei ist die Verstellbewegung
des zweiten, die Nacheinspritzung steuernden Regelschiebers über zwei Aktuatoren getrennt
für die Längs- und Verdrehbewegung möglich, wobei es vorteilhaft ist, den zweiten
Regelschieber über eine spielfreie Schiebehülse zu führen, an die zwei um 90° versetzte
Aktuatoren, zum Beispiel Magnetstellwerke, angeschlossen sind.
[0009] Es ist somit mit der erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzpumpe für Brennkraftmaschinen
in konstruktiv einfacher Weise möglich, eine Nacheinspritzung darzustellen, wobei
das beschriebene Verfahren grundsätzlich auch bei Kraftstoffeinspritzpumpen anderer
Bauart anwendbar ist.
[0010] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung
sind der Zeichnung, der Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar.
[0011] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzpumpe
für Brennkraftmaschinen dargestellt, die im weiteren näher erläutert werden. Dabei
zeigen die Figur 1A bis 1E ein erstes Ausführungsbeispiel der Kraftstoffeinspritzpumpe
in verschiedenen Arbeitsphasen, bei dem der zweite, die Nacheinspritzung steuernde
Regelschieber eine geschlossene Innenwandfläche aufweist, so daß das Förderende der
Nacheinspritzung durch das Erreichen des oberen Totpunktes des Pumpenkolbens gesteuert
wird, die Figur 2 eine abgewickelte Kontur eines Förderhubnockens mit verlängerter
Hubnockenlaufbahn, die Figur 3 ein zweites Ausführungsbeispiel analog zur Darstellung
der Figur 1, bei dem der die Nacheinspritzung fördernde zweite Regelschieber Ausnehmungen
in seiner Innenwandfläche aufweist, die Figur 4 einen Schnitt durch den zweiten Regelschieber
der Figur 3, in dem die Querschnittsform und Anordnung der Ausnehmungen dargestellt
ist, die Figur 5 einen Längsschnitt entlang der Ausnehmungen im zweiten Regelschieber
und die Figuren 6 und 7 jeweils ein Stellwerk für den zweiten Regelschieber, über
den sich in der Figur 6 die relative Verdrehlage und in der Figur 7 die axiale Verstelllage
des zweiten Regelschiebers verstellen läßt.
[0012] Das in den Figuren 1A bis 1E in einer vereinfachten Darstellung gezeigte erste Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzpumpe für Brennkraftmaschinen weist einen
Pumpenkörper 1 mit einer Zylinderbohrung 3 auf In dieser Zylinderbohrung 3 ist ein
Pumpenkolben 5 geführt, der von einem nicht näher dargestellten, bekannten Hubnockenantrieb
axial hin- und hergehend und rotierend angetrieben wird. Der Pumpenkolben 5 begrenzt
mit seiner in den Pumpenkörper 1 eingetauchten Stirnfläche 7 einen Pumpenarbeitsraum
9 in der Zylinderbohrung 3 im Pumpenkörper 1. Zur Befüllung des Pumpenarbeitsraumes
9 mündet weiterhin eine einen Einlaßquerschnitt bildende Zulaufbohrung 11 in die Zylinderbohrung
3, wobei der Einlaßquerschnitt an der Zulaufbohrung 11 durch einen Steuerschlitz 13
an der stirnflächennahen Umfangswand des Pumpenkolbens 5 auf - bzw. zusteuerbar ist.
Dabei sind entsprechend der Anzahl der zu versorgenden Kraftstoffeinspritzventile
an der Brennkraftmaschine eine Vielzahl von gleichmäßig über den Umfang des Pumpenkolbens
5 verteilte Steuerschlitze 13 vorgesehen. Desweiteren weist der Pumpenkörper 1 eine
der Anzahl der Kraftstoffeinspritzventile entsprechende Zahl von Auslaßbohrungen 15
auf die von der Zylinderbohrung 3 abführen und über Kraftstoffeinspritzleitungen mit
den einzelnen Kraftstoffeinspritzventilen verbunden sind. Die Öffnungsquerschnitte
dieser Auslaßbohrungen 15 wirken dabei mit einer in der Figur 1B näher dargestellten
Verteilernut 17 an der Umfangswand des Pumpenkolbens 5 zusammen. Der Pumpenkolben
5 weist zur Steuerung der Hochdruckförderung weiterhin einen Absteuerkanal auf, der
durch eine von der Stirnfläche 7 ausgehende axiale Längs- Sackbohrung 19 und eine
diese schneidende Querbohrung 21 gebildet ist. Für eine Zuführung des unter hohem
Druck stehenden Kraftstoffes aus dem Pumpenarbeitsraum 9 über die Verteilemut 17 ist
diese dabei ebenfalls mit der Längsbohrung 19 des Absteuerkanals verbunden.
[0013] Zur Steuerung der Hochdruckfördermenge bzw. des Endes der Hockdruckförderung bildet
die Querbohrung 21 des Absteuerkanals eine Steuerbohrung, deren Austrittsöffnungen
an der Umfangswand des Pumpenkolbens 5 einen Absteuerquerschnitt 23 bilden. Mit diesem
Absteuerquerschnitt 23 wirkt zur Steuerung der Hockdruckförderung ein axial auf dem
Pumpenkolben 5 verschiebbarer erster Regelschieber 25 zusammen, der von einem nicht
näher dargestellten Hebelwerk willkürlich axial betätigbar bzw. einstellbar ist. Zudem
ist zur Steuerung einer Nacheinspritzmenge ein zweiter Regelschieber 27 axial verschiebbar
auf dem Pumpenkolben 5 angeordnet, der zwischen dem ersten Regelschieber 25 und dem
Pumpenkörper 1 angeordnet ist. Dieser zweiter Regelschieber 27 ist ebenfalls in nicht
näher dargestellter Weise über ein Hebelwerk unabhängig zum ersten Regelschieber 25
willkürlich axial verstellbar. Dabei bildet eine dem Pumpenkörper 1 zugewandte Stirnfläche
des ersten Regelschiebers 25 eine erste Steuerkante 29, die im Zusammenwirken mit
dem Absteuerquerschnitt 23 das Ende der Hochdruckförderung steuert. Eine dem ersten
Regelschieber 25 zugewandte Stirnfläche am zweiten Regelschieber 27 bildet dabei an
seinem Übergangsbereich zur Innenwand eine zweite Steuerkante 31, die im Zusammenwirken
mit dem Absteuerquerschnitt 23 den Beginn der Nacheinspritzung steuert.
[0014] Um dabei eine verlängerte Förderhubphase am bekannten Hubnockenantrieb zu gewährleisten,
ist die Nockengeometrie an der erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzpumpe gegenüber
herkömmlichen Kraftstoffeinspritzpumpen verlängert. Dabei zeigt die Kurve I in der
Figur 2 den Nockenhub an einem Hubnockenantrieb einer bekannten Kraftstoffeinspritzpumpe
der Verteilerpumpenbauart in einer Abwicklung der Nockenkontur. Die Kurve II zeigt
eine erste Variante eines verlängerten Nockenhubes mit einem einstufigen Nocken mit
vergrößerter Nockenerhebung. Die Kurve III zeigt eine zweite Möglichkeit den Nockenhub
zu verlängern, wobei der Nocken nunmehr als zweistufiger Nocken ausgebildet ist, bei
dem der erste Nockenhub der Haupteinspritzung und die zweite Nockenerhebung dem Bereich
der Nacheinspritzung zugeordnet ist.
[0015] Dabei ist der verlängerte Nockenhub des Hubnockentriebes an der erfindungsgemäßen
Kraftstoffeinspritzpumpe nunmehr so ausgelegt, daß der obere Totpunkt der Förderhubbewegung
des Pumpenkolbens erst beim Eintauchen in den zweiten Regelschieber 27 bzw. dessen
Durchfahren erreicht wird.
[0016] Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzpumpe wird nunmehr anhand
der in den Figuren 1A bis 1E dargestellten verschiedenen Arbeitsphasen näher erläutert.
[0017] Die Figur 1A zeigt dabei die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzpumpe während der
Rückhubbewegung des Pumpenkolbens 5 kurz vor Erreichen dessen unteren Totpunktes.
Dabei kann nunmehr Kraftstoff aus einem nicht näher dargestellten Niederdruckraum
über die Zulaufbohrung 11 und den entsprechenden Steuerschlitz 13 am Pumpenkolben
5 in den Pumpenarbeitsraum 9 einströmen. Der Absteuerquerschnitt 23 der Querbohrung
21 des Absteuerkanals im Pumpenkolben 5 ist dabei vollständig in den ersten Regelschieber
25 eingetaucht, so daß auf diesem Wege kein Kraftstoff abströmen kann.
[0018] Die Figur 1B zeigt eine weitere Arbeitsphase der Kraftstoffeinspritzpumpe, bei der
der Pumpenkolben 5 eine Förderhubbewegung in Richtung Pumpenarbeitsraum 9 durchläuft.
Dabei ist der Steuerschlitz 13 infolge der Rotationsbewegung des Pumpenkolbens 5 aus
der Überdeckung mit der Zulaufbohrung 11 aufgetaucht, so daß der unter Hochdruck im
Pumpenarbeitsraum 9 geförderte Kraftstoff nicht in die Zulaufbohrung 11 zurückströmen
kann. Gleichzeitig überstreicht die Verteilernut 17 am Pumpenkolben 5 die Eintrittsöffnung
der entsprechenden Auslaßbohrung 15 für das zu versorgende Kraftstoffeinspritzventil,
so daß der unter Hochdruck geförderte Kraftstoff aus dem Pumpenarbeitsraum 9 über
die Verteilernut 17 und die Auslaßbohrung 15 in die entsprechende Einspritzleitung
zum Kraftstoffeinspritzventil gefördert wird. Dabei kann der Zeitpunkt des Hochdruckförderbeginns
über eine Veränderung der relativen Verdrehlage des Hubnockenantriebs in bekannter
Weise verändert werden. Der unter Hochdruck zum Kraftstoffeinspriztventil geförderte
Kraftstoff übersteigt dort den Einspritzöffnungsdruck und gelangt in bekannter Weise
am Einspritzventil zur Einspritzung in den Brennraum der Brennkraftmaschine.
[0019] Die Figur 1C zeigt eine weitere Arbeitsphase, bei der der Absteuerquerschnitt 23
der Querbohrung 21 des Absteuerkanals aus der Überdeckung mit dem ersten Regelschieber
25 ausgetaucht ist Dabei steuert die erste Steuerkante 29 am ersten Regelschieber
25 im Zusammenwirken mit dem Absteuerquerschnitt 23 den Zeitpunkt der Beendigung der
Hochdruckförderung im Pumpenarbeitsraum 9, wobei sich mit Überfahren des Absteuerquerschnittes
23 über die Steuerkante 29 schlagartig der Kraftstoffhochdruck im Pumpenarbeitsraum
9 über die Längs- und Querbohrungen 19, 21 des Absteuerkanals am Absteuerquerschnitt
23 in einen Niederdruckraum innerhalb der Kraftstoffeinspritzpumpe entspannt. In weiterer
Folge bricht auch der Kraftstoffhochdruck in der Auslaßbohrung 15 und in der Einspritzleitung
zum Einspritzventil zusammen, so daß dort der Kraftstoffdruck unter den notwendigen
Einspritzöffnungsdruck sinkt und das Einspritzventil schließt.
[0020] Der Pumpenkolben 5 durchläuft nunmehr wie der Figur 1D dargestellt einen weiteren
Förderhub in Richtung Pumpenarbeitsraum 9 und taucht nach einem bestimmten Hubweg,
der über die axiale Verstellbewegung des zweiten Regelschieber 27 einstellbar ist,
vollständig in die Überdeckung mit dem zweiten Regelschieber 27 ein. Dabei wird durch
den Zeitpunkt des vollständigen Überfahrens des Absteuerquerschnittes 23 am Pumpenkolben
5 über die zweite Steuerkante 31 der Zeitpunkt des Beginns der Hochdrucknacheinspritzung
gesteuert.
[0021] Mit dem vollständigen Eintauchen der Absteuerbohrung 23 in den zweiten Regelschieber
27 wird im weiteren Förderhubverlauf erneut ein Kraftstoffhochdruck im Pumpenarbeitsraum
9 aufgebaut, der über die Längsbohrung 19, die Verteilemut 17 und die Auslaßbohrung
15 wiederum in die Kraftstoffeinspritzleitung und weiter zum Kraftstoffeinspritzventil
gefördert wird und dort zu einem nochmaligen Öffnen des Einspritzventils und einem
Nacheinspritzen führt.
[0022] Dabei erfolgt dieses Nacheinspritzen von Kraftstoff bis zum in der Figur 1E dargestellten
Erreichen des oberen Totpunktes der Förderhubbewegung des Pumpenkolbens 5. Der Druckabfall
im Kraftstoffeinspritzsystem erfolgt dabei über den am Kraftstoffeinspritzventil eingespritzten
Kraftstoff in Verbindung mit dem Ende der Hochdruckförderung, so daß sich im Bereich
des oberen Totpunktes der Kraftstoff im Hochdruckleitungssystem entspannt. Mit Beginn
der Umkehrbewegung des Pumpenkolbens in Richtung unterer Totpunkt taucht nun der Absteuerquerschnitt
23 wieder aus dem zweiten Regelschieber 27 aus und in die Überdeckung mit dem ersten
Regelschieber 25 ein, so daß sich erneut das in der Figur 1A dargestellte Befüllen
des Pumpenarbeitsraumes 9 anschließen kann.
[0023] Die alternierende Verbindung zu den einzelnen Auslaßbohrungen 15 der verschiedenen
Einspritzleitungen ist dabei infolge der Rotation des Pumpenkolbens 5 und dessen entsprechende
Überdeckung der Verteilernut 17 mit je einer der Auslaßbohrungen 15 gewährleistet.
[0024] Das in den Figuren 3 bis 7 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Kraftstoffeinspritzpumpe unterscheidet sich zum in der Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
lediglich in der Ausbildung des zweiten Regelschiebers 27, der nunmehr wie in den
Figuren 3 und 4 in zwei Ansichten dargestellt, Längsnuten 33 in seiner Innenwand 35
aufweist. Dabei weisen diese den zweiten Regelschieber 27 axial vollständig durchdringenden
Längsnuten 33 vorzugsweise einen sich in Förderrichtung des Pumpenkolbens 5 verringernden
Querschnitt, vorzugsweise einen wie in der Figur 5 dargestellten, konischen Querschnitt
auf. Auf diese Weise ist es im dynamischen Betrieb der Brennkraftmaschine möglich,
verschiedene Nacheinspritzmengen und Nacheinspritzzeiten zu steuern. Dabei kann die
Nacheinspritzmenge zwischen einer maximalen Einspritzmenge und einer Null-Einspritzmenge
variiert werden. Der zweite Regelschieber 27 ist dabei neben einer axialen Verstellbarkeit
auch relativ zum Pumpenkolben 5 verdrehbar. Die Anzahl der Längsnuten 33 entspricht
dabei, analog zur Anzahl der Auslaßbohrungen 15 im Pumpenkörper 1, der Anzahl der
zu versorgenden Zylinder der Brennkraftmaschine. Der Beginn der Hockdruckförderung
der Nacheinspritzung wird nunmehr über den Abstand des zweiten Regelschieber 27 vom
ersten Regelschieber 25 eingestellt. Die Dauer der Nacheinspritzung wird durch das
relative Verdrehen des zweiten Regelschiebers 27 variiert. Dabei ergeben die in den
zweiten Regelschieber 27 eingearbeiteten konischen Längsnuten 33 je nach Verdrehwinkel
des zweiten Regelschiebers 27 zum Pumpenkolben 5 eine unterschiedlich lange Wegstrecke
für den vollständig verschlossenen Absteuerquerschnitt 23. Auf diese Weise kann wie
in der Figur 5 dargestellt, der zweite Regelschieber 27 so eingestellt werden, daß
der Absteuerquerschnitt wie in der Linie A dargestellt, während des Durchfahrens des
zweiten Regelschiebers 27 zu keinem Zeitpunkt durch die Innenwand 35 verschossen wird
und somit keine Nacheinspritzung stattfindet. Wesentlich ist dabei, daß nunmehr der
Förderhub des Pumpenkolbens 5 so ausgelegt ist, daß der obere Totpunkt der Pumpenkolbenhubbewegung
erst nach dem Austauchen der Querbohrung 21 aus der Überdeckung mit den zweiten Regelschieber
27 erreicht wird. Durch das Verdrehen des zweiten Regelschiebers 27 relativ zum Pumpenkolben
5 ist es nunmehr möglich, den Eintrittsort des Absteuerquerschnittes 23 der Querbohrung
21 in den Regelschieber 27 nach oben zu verschieben, so daß der Absteuerquerschnitt
23 nach Zurücklegen eines einstellbaren Vorlaufweges in die vollständige Überdeckung
mit der Innenwand 35 des zweiten Regelschiebers 27 eintaucht. Dabei lassen sich unterschiedliche
Teileinspritzmengen, wie in den Linien B dargestellt oder aber auch eine maximale
Nacheinspritzmenge wie in der Linie C dargestellt über die Verdrehbewegung des zweiten
Regelschiebers 27 einstellen. Die Pfeile an den Linien A, B, C geben dabei die Förderhubbewegung
und somit den tatsächlichen Weg des Absteuerquerschnitts 23 während des Durchfahrens
des zweiten Regelschiebers 27 an.
[0025] Zur Verstellung der axialen Lage des zweiten Regelschiebers 27 und dessen Verdrehlage
sind zwei voneinander unabhängige Stellwerke vorgesehen, die in den Figuren 6 und
7 schematisch dargestellt sind. Dabei zeigt die Figur 6 ein erstes Verstellwerk 37,
über das der Regelschieber 27 relativ zum Pumpenkolben 5 verdrehbar ist. Die Figur
7 zeigt ein zweites Verstellwerk 39 mit dem der zweite Regelschieber 27 axial verschiebbar
ist. Dabei erfolgt die Verstellung des zweiten Regelschiebers 27 über zwei nicht näher
dargestellte Aktuatoren getrennt für die Längs- und die Verdrehbewegung, wobei es
besonders vorteilhaft ist, den zweiten, die Nacheinspritzung steuernden Regelschieber
27 über eine spielfreie Schiebehülse zu führen, an die zwei um 90° versetzte Aktuatoren,
zum Beispiel Magnetstellwerke, angeschlossen sind.
[0026] Es ist somit mit der erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzpumpe für Brennkraftmaschinen
in konstruktiv einfacher Weise möglich, eine Nacheinspritzung durchführen zu können,
wobei es besonders vorteilhaft ist, daß diese Nacheinspritzung sowohl hinsichtlich
des Zeitpunktes als auch hinsichtlich der geförderten Einspritzmenge frei steuerbar
ist. Dabei ist es zudem möglich, die Nacheinspritzung wahlweise auch abzustellen,
was sich auf den Energiebedarf der Einspritzpumpe vorteilhaft auswirkt, da bei nicht
erforderlicher Nacheinspritzung diese Nacheinspritzmenge nicht komprimiert und anschließend
abgesteuert werden muß.
1. Kraftstoffeinspritzpumpe für Brennkraftmaschinen mit einem axial hin- und hergehend
rotierend angetriebenen Pumpenkolben (5), der mit seiner einen Stirnfläche (7) einen
Pumpenarbeitsraum (9) in einer Zylinderbohrung (3) eines Pumpenkörpers (1) begrenzt
und der mit seiner pumpenarbeitsraumfernen Stirnseite mit einem Hubnockenantrieb gekoppelt
ist sowie mit einem axial auf dem Pumpenkolben (5) verschiebbaren Regelschieber (25),
der zur Steuerung der geförderten Kraftstoffeinspritzmenge mit einer, mit dem Pumpenarbeitsraum
(9) verbundenen Absteuerbohrung (21, 23) zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein weiterer Regelschieber (27) auf dem Pumpenkolben (5) angeordnet ist, der zur Steuerung
einer Nacheinspritzmenge mit der Absteuerbohrung (21, 23) zusammenwirkt.
2. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Regelschieber (27) zur Steuerung der Nacheinspritzung unabhängig vom ersten
Regelschieber (25) zur Steuerung der Haupteinspritzung betätigbar ist.
3. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Regelschieber (27) zur Steuerung der Nacheinspritzung axial durchgehende
Ausnehmungen (33) an seiner Innenwandfläche (35) aufweist, die mit der Absteuerbohrung
(21, 23) zusammenwirken, wobei vorzugsweise die Anzahl der Ausnehmungen (33) der Anzahl
der zu versorgenden Zylinder der Brennkraftmaschine entspricht.
4. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausnehmungen (33) in der Innenwand (35) des zweiten Regelschiebers (27) als Längsnuten
ausgebildet sind.
5. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich der Querschnitt der Längsnuten (33) im zweiten Regelschieber (27) in Förderrichtung
des Pumpenkolbens (5), vorzugsweise konisch, verringert.
6. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Regelschieber (27) zur Steuerung der Nacheinspritzung axial auf dem Pumpenkolben
(5) verschiebbar ist.
7. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Regelschieber (27) zur Steuerung der Nacheinspritzung relativ zum Pumpenkolben
(5) verdrehbar ist.
8. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Regelschieber (27) mit zwei Verstellgliedern (37, 39) gekoppelt ist, von
denen ein erstes Verstellglied (37) die Verdrehbewegung und ein zweites Verstellglied
(39) die Axialverschiebung des zweiten Regelschiebers (27) steuert.
9. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hubnockenantrieb eine vergrößerte Nockenkontur aufweist, deren Hubphase derart
verlängert ist, daß der obere Totpunkt der Förderhubbewegung des Pumpenkolbens (5)
erst nach dem Austauchen der Absteuerbohrung (23) aus der Überdeckung mit dem zweiten
Regelschieber (27) erreicht wird.
10. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hubnockenkontur als zweistufiger Nocken (III) je Förderhub ausgebildet ist.