[0001] Die Erfindung betrifft einen druckmittelbetriebenen Arbeitszylinder für den Einsatz
als Differentialarbeitszylinder in hydraulisch oder pneumatisch betriebenen Mechanismen,
deren Bewegung bei Ausfall der Druckenergie gesperrt sein muß.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind druckmittelbetriebene Vorrichtungen zum Verstellen
eines Getriebegliedes aus einer Lage in eine andere bekannt. Für bestimmte Einsatzfälle
ist es aus funktionellen oder sicherheitstechnischen Gründen erforderlich, die Lage
eines Gliedes in vorgegebener oder momentaner Stellung mittels Wegsperrsystemen zu
fixieren.
Diese Wegsperrsysteme können in mechanisch oder fluidisch wirkende unterteilt werden.
[0003] Bekannte mechanische Sperrsysteme basieren zumeist auf dem Prinzip der form- oder
kraftschlüssigen Kopplung der Kolbenstange mit dem Arbeitszylinderrohr. Sperrkörper,
die zwischen Arbeitszylinderrohr und Kolbenstange angeordnet sind, werden durch Federkräfte
auf deren inneren oder auch äußeren Mantel gepreßt und bewirken die Klemmung, wobei
auch Systeme mit einer Klemmung am Innenmantel der Kolbenstange bekannt sind. Neben
diesen im Arbeitszylinder angeordneten Sperrsystemen werden auch solche, die als zusätzliches
Bauteil in Verbindung mit einem Arbeitszylinder arbeiten eingesetzt. Die hierfür erforderlichen
Armaturen und deren Schaltungstechnik werden außerhalb des Zylinders, auch direkt
an diesem montiert. Die Entsperrung erfolgt durch direkte Beaufschlagung der Sperrvorrichtung
mit dem Arbeitsdruck des Fluids oder über separate Steuerungen.
[0004] Als ein Beispiel für dieses Wirkprinzip sei die Druckschrift DE 33 07 644 A1 angeführt,
in der ein druckmittelbetätigter Arbeitszylinder mit Verriegelung in beliebigen Stellungen
beschrieben wird, der eine hohle Kolbenstange aufweist, die in beliebigen Stellungen
mit einem in die Kolbenstange vom Zylinderboden aus hineinragenden ortsfesten Stützrohr,
dessen freies Ende ein radial bewegliches mechanisches Klemmelement trägt, bremsbar
und feststellbar ist. Die mechanische Klemmvorrichtung wird über einen Steuerzylinder
in Verbindung mit einem doppelt entsperrbaren, außerhalb des Zylinders angeordneten
Rückschlagventil gesteuert. Die Entsperrung erfolgt durch den Betriebsdruck des Fluids
und die Wegsperrung bei Ausfall des Drucks durch mechanisches Verklemmen.
[0005] Die Nachteile der mechanischen Sperreinrichtungen bestehen stets in der aufwendigen
Fertigung. Haftreibungsbezogene Klemmsysteme unterliegen einem starken Verschleiß
mit je nach Einsatzzweck relativ kurzer Lebensdauer und hohem Wartungsaufwand. Externe
Klemmvorrichtungen am Arbeitszylinder bedingen radial weit ausladende Abmessungen.
Eine genaue Positionierung ist in Systemen mit hohen dynamischen Kräften nicht gewährleistet.
[0006] Bei fluidischen Wegsperrsystemen, die aus dem Stand der Technik bekannt sind, werden
in den zum Betrieb des Arbeitszylinders vorhandenen Fluidschaltkreis einfach oder
doppelt wirkende Sperrventile eingebaut, die auch entsperrbar ausgeführt sein können.
Deren Anordnung erfolgt so, daß bei Druckausfall die Bewegung des Hauptkolbens des
Arbeitszylinders gehindert wird, indem der Abfluß des Fluids aus den beiden Arbeitsräumen
des Zylinders gesperrt ist und dieses als Sperrmittel zwischen den Kolbenflächen und
den Sperrventilen wirkt. Die Entsperrung kann durch den Betriebsdruck oder eine gesonderte
Steuerleitung erfolgen. Der Nachteil dieser Lösungen besteht in der Notwendigkeit
zusätzlicher Bauelemente außerhalb des Arbeitszylinders.
Bei direktem Anbau ergibt sich eine ausladende, sperrige Bauform, die eine Anpassung
an die Mechanismentechnik erschwert. Bei entferntem Einbau besteht die Gefahr des
Berstens der Druckleitungen und somit der Nichterzielung der notwendigen Wegsperrung.
Zusätzliche mechanische Abstützvorrichtungen werden dadurch notwendig.
[0007] Eine fluidbetätigte Blockiereinrichtung zur Begrenzung einer vorgegebenen Relativgeschwindigkeit
wird in der Druckschrift DE 44 06 186 C2 offenbart. Diese wird aus einem mit Fluid
gefüllten Rohr als Zylinder mit beidseitigen Endstücken gebildet. Ein Endstück ist
mit einer abgedichteten Kolbenstangendurchführung versehen. Der Kolben weist strömungsmäßige
Verbindungen mit Ventilen zwischen den beiden durch den Kolben getrennten Zylinderkammern
auf. Das Ventilverschlußglied wird durch Federkraft nachgiebig im Abstand zum Ventilsitz
gehalten. Bei Überschreitung einer bestimmten Einschubgeschwindigkeit der Kolbenstange
erhöht sich der Druck im jeweiligen Zylinderraum, so daß das Ventil schließt, das
Fluid nicht mehr abfließt und die Sperrung erfolgt. Die Entsperrung erfolgt durch
Bewegungsumkehr oder zumindest kurzzeitiger Entlastung.
[0008] Das Einsatzgebiet dieser fluidbetätigten Sperrvorrichtung ist auf die Wegsperrung
bei Überschreitung einer Relativgeschwindigkeit oder einer Druckgrenze beschränkt.
Bei einem denkbaren Einsatz als druckmittelbetätigter Arbeitszylinder wäre bei Ausfall
des Drucks keine Wegsperrung möglich.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen druckmittelbetriebenen Differentialarbeitszylinder
mit fluidischer Wegsperrung zu entwickeln, der bei Ausfall der Druckenergie den Abfluß
des Fluids verhindert, keine aufwendigen mechanischen Sperreinrichtungen besitzt,
keine externen Klemmvorrichtungen benötigt, wartungsfrei ist, eine kompakte Bauweise
aufweist, eine hinreichend genaue Positionierung ermöglicht und vorzugsweise in bewegten
Systemen mit großen dynamischen Kräften eingesetzt wird sowie kostengünstig herstellbar
ist.
[0010] Die Aufgabe wird durch die im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Bevorzugte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß ein druckmittelbetriebener Differentialarbeitszylinder
in einem der beiden Verschlußteile, vorzugsweise im Bodenverschlußteil eine über den
Betriebsdruck des Fluids gesteuerte Sperr- und Wegeventilkombination aus einem im
drucklosen Zustand über Federn in Mittelstellung gehaltenen Steuerkolben mit Kanälen,
die durch radial und axial eingebrachten Bohrungen gebildet werden, aufweist, der
die Zu- und Abführungskanäle zu den Druckräumen des Arbeitszylinders über seine Mantelfläche
in dieser Stellung absperrt, wobei durch eine geeignete Passungspaarung oder zusätzliche
Dichtungen zwischen Steuerzylinderraum und Steuerkolben ein Abstrom des Fluids verhindert
wird. Der Abfluß des Fluids aus den Druckräumen des Arbeitszylinders wird im drucklosen
Zustand oder bei Ausfall des Betriebsdrucks verhindert und die Wegsperrung des Kolbens
durch das in den Druckräumen eingeschlossene Fluid bewirkt.
Die Anschlüsse der Zu- und Ableitung des Fluids münden direkt in den jeweiligen Steuerzylinderraum
des Steuerkolbens. Mit dieser Anordnung wird die Entsperrung durch die Einleitung
des Fluids sichergestellt. In Abhängigkeit vom Einsatzfall kann die den Entriegelungsdruck
bestimmende Federkraft für den Steuerkolben gewählt werden. Der Entriegelungsdruck
sollte nicht unter 10% des Betriebsdrucks liegen, um Verschiebungen des Steuerkolbens
durch Staudruck im Abfluß oder bei Dekompensationen bei der Entspannung im Druckraum
zu vermeiden.
Das Zylinderrohr wird bei Differentialarbeitszylindern zweckmäßigerweise doppelwandig
mit geeigneten Strömungsnuten zwischen den Rohrwandungen ausgeführt, um die Fluidzuund
-abführungen aus den Kolbenräumen über die vorzugsweise im Bodenverschlußteil des
Arbeitszylinders angeordnete Sperr- und Wegeventilkombination zu ermöglichen.
[0012] Eine Variante des druckmittelbetriebenen Arbeitszylinders mit fluidischer Wegeperrung
weist, als zusätzliche Sicherheit zur Wegsperrung, innerhalb des Bodenverschlußteils
Sperrventile in den Zuführungen des Fluids vom Steuerkolben zu den Druckräumen auf,
die durch zusätzliche Ventilschieber über Stößel, bei Fluidbeaufschlagung gesteuert
werden.
[0013] Die Vorteile der Erfindung bestehen gegenüber bekannten Lösungen durch die Verwendung
des Fluids als eingeschlossenes Sperrmedium im drucklosen Zustand insbesondere im
Wegfall aufwendiger, verschleißbehafteter mechanischer Klemmvorrichtungen. Äußere
Abstützungen zur Sicherung von Mechanismen bei Druckausfall sind nicht erforderlich.
Es wird die Leckfreiheit des Differentialarbeitszylinders bezüglich des Fluids erzielt.
Ein fluidbetriebener Arbeitszylinder mit der erfindungsgemäßen Wegsperrung ist wartungsfrei,
weist eine kompakte Bauweise mit einer für den jeweiligen Einsatzzweck technisch üblichen
radialen Ausdehnung auf und gewährleistet eine hinreichend genaue Positionierung.
Der Einsatz in bewegten Systemen mit großen dynamischen Kräften ist problemlos gewährleistet.
[0014] Die Erfindung wird als Ausführungsbeispiel an Hand von
Fig. 1 als Schnitt eines doppelwandigen Differentialarbeitszylinders mit Wegsperrsystem
im drucklosen Zustand
Fig. 2 als Schnitt im Bodenverschlußteil nach Fig. 1 zur Darstellung der Zu- und Ablaufanschlüsse
sowie der Fluidzuführungsbohrungen im drucklosen Zustand
Fig. 3 als Schnitt des Bodenverschlußteils mit dem in diesem integrierten Wegsperrsystem
im entsperrten Zustand bei Druckbeaufschlagung im Kolbenraum des Arbeitszylinders
Fig. 4 als Schnitt des Bodenverschlußteils mit dem in diesem integrierten Wegsperrsystem
mit zusätzlichen über Stößel angesteuerten Ventilen im entsperrten Zustand bei Druckbeaufschlagung
im Kolbenraum des Arbeitszylinders
Fig. 5 als Schnitt im Bodenverschlußteil nach Fig.4 zur Darstellung der Zu- und Ablaufanschlüsse
sowie der Fluidzuführungsbohrungen im drucklosen Zustand
Fig. 6 als Schnitt durch das Bodenverschlußteil nach Fig.4 zur Darstellung der Stößel
und Ventile
näher erläutert.
[0015] Nach Fig. 1, Fig. 2 und Fig. 3 besteht der Differentialarbeitszylinder mit integriertem
Wegsperrsystem aus einem doppelwandigen Zylinderrohr 1 mit Strömungsnuten, einem Führungsteil
2 und einem Bodenverschlußteil 3, das eine Zylinderbodenplatte 4 mit einer Bohrung
5 aufweist sowie einer Kolbenstange 6 mit einem Kolben 7. Das Bodenverschlußteil 3
weist eine Axialbohrung als Steuerzylinderraum 8 mit einer oberen Bohrung 9,die in
einen oberen Kanal 10 und einer unteren Bohrung 11, die in einen unteren Kanal 12
mündet, auf, in dem ein mittels einer linken Feder 13 und einer rechten Feder 14 in
sperrender Mittelstellung gehaltener Steuerkolben 15 mit einer linken axialen Bohrung
16 , die in eine untere radiale Bohrung 17 und einer rechten axialen Bohrung 18, die
in eine obere radiale Bohrungen 19 mündet, angeordnet ist. Der Steuerkolben 15 ist
im Bereich der unteren radialen Bohrung 17 mit einem linken Umlaufkanal 20 sowie im
Bereich der oberen radialen Bohrung 19 mit einem rechten Umlaufkanal 21 ausgestattet
über die der Strom des Fluids in Abhängigkeit von der Schaltstellung durch die radialen
Bohrungen 17; 19 in beliebiger radialer Lage des Steuerkolbens 15 sichergestellt ist.
Der Steuerkolben 15 wird im Steuerzylinderraum 8 durch Passungen abgedichtet, kann
aber auch zusätzliche Dichtungen aufweisen.
Die Federn 13; 14 werden von einer linken Verlängerung 22 und einer rechten Verlängerung
23 des Steuerkolbens 15 geführt, wobei die Enden der Verlängerungen 22; 23 gleichzeitig
als linker Anschlag 24 und als rechter Anschlag 25 dienen.
Das Bodenverschlußteil 3 weist eine in üblicher Weise befestigte und abgedichtete
Abschlußplatte 26 zur einfacheren Montage des integrierten Wegsperrsystems auf.
Der Anschluß des Differentialarbeitszylinders an einen Fluidkreislauf erfolgt über
eine linke Anschlußöffnung 27, die in einen linken Steuerzylinderraum 28 und eine
rechte Anschlußöffnung 29, die in einen rechten Steuerzylinderraum 30 mündet. Zum
Ausfahren der Kolbenstange 6 wird über die linke Anschlußöffnung 27 ein Fluid zugeführt,
das in den linken Steuerzylinderraum 28 strömt und den Steuerkolben 15 durch den erfolgenden
Druckaufbau gegen die Vorspannung der rechten Feder 14 aus der sperrenden Mittelstellung
bis zum rechten Anschlag 25 verschiebt. Die Verbindung vom linken Steuerzylinderraum
28 zum unteren Kanal 12 über die untere Bohrung 11 wird freigegeben, gleichzeitig
wird die Verbindung des oberen Kanals 10 über die obere Bohrung 9 und den rechten
Umlaufkanal 21 zur oberen radialen Bohrung 19, die mit der rechten axialen Bohrung
18 in Verbindung steht, hergestellt. Das Fluid fließt aus dem linken Steuerzylinderraum
28 durch die untere Bohrung 11, den unteren Kanal 12 und der Bohrung 5 in der Zylinderbodenplatte
4 zu einem Kolbenraum 31 des Differentialarbeitszylinders. Der Arbeitsdruck des Fluids
wirkt auf den Kolben 7 und bewirkt das Ausfahren der Kolbenstange 6. Das Fluid, das
sich in einem Ringkolbenraum 32 befindet, fließt durch eine Öffnung 33 im doppelwandigen
Zylinderrohr 1 mit Strömungsnuten in einen linken Ringkanal 34 im Bodenverschlußteil
3, der zum oberen Kanal 10 offen ist. Vom oberen Kanal 10 fließt das Fluid weiter
durch die obere Bohrung 9, über den rechten Umlaufkanal 21, die obere radiale Bohrung
19 und die rechte axiale Bohrung 18 im Steuerkolben 15, Ausströmnuten 35 am rechten
Anschlag 25 in den rechten Steuerzylinderraum 30 sowie weiter durch die rechte Anschlußöffnung
29 zurück in den äußeren Fluidkreislauf.
[0016] Nach Fig. 4, Fig. 5 und Fig. 6 weist eine Variante des fluidischen Wegsperrsystems
im Bodenverschlußteil 3 im oberen Kanal 10 einen mehrkantigen oberen Stößel 36 auf,
der von einem oberen Ventilschieber 37 in einem oberen Zylinderraum 38 bewegt wird
und ein oberes Sperrventil 39 steuert. Der obere Stößel 36 wird im drucklosen Zustand
von einer Stößelfeder A 40 so verschoben, daß das obere Sperrventil 39 geschlossen
wird.
Das obere Sperrventil 39 besitzt einen Ventilraum A 41 mit Ventilsitz A 42, in dem
ein mit einer Ventilfeder A 43 vorbelasteter Ventilkörper A 44 mit Nuten A 45, einem
Dichtkegel A 46 sowie einem Ventilschaft A 47 angeordnet ist.
Im unteren Kanal 12 ist ein, mit einem mehrkantigen unteren Stößel 48, der von einem
unteren Ventilschieber 49 in einem unteren Zylinderraum 50 bewegt wird, angesteuertes
unteres Sperrventil 51 angeordnet. Der untere Stößel 48 wird im drucklosen Zustand
von einer Stößelfeder B 52 so verschoben, daß das untere Sperrventil 51 geschlossen
wird.
[0017] Das untere Sperrventil 51 besitzt einen Ventilraum B 53 mit Ventilsitz B 54, in dem
ein mit einer Ventilfeder B 55 vorbelasteter Ventilkörper B 56 mit Nuten B 57, einem
Dichtkegel B 58 sowie einem Ventilschaft B 59 angeordnet ist.
Zum Ausfahren der Kolbenstange 6 wird der Arbeitszylinder über die linke Anschlußöffnung
27 mit einem Fluid beaufschlagt, das in den linken Steuerzylinderraum 28 strömt und
den Steuerkolben 15 gegen die Vorspannung der rechten Feder 14 aus der sperrenden
Mittelstellung bis zum rechten Anschlag 25 verschiebt. Die Verbindung vom linken Steuerzylinderraum
28 zum unteren Kanal 12 wird freigegeben, gleichzeitig wird die Verbindung des oberen
Kanals 10 über die obere Bohrung 9 und den rechten Umlaufkanal 21 zur oberen radialen
Bohrung 19,die mit der rechten axialen Bohrung 18 in Verbindung steht, hergestellt.
Das Fluid fließt aus dem linken Steuerzylinderraum 28 durch die untere Bohrung 11
in den unteren Kanal 12 und drückt den unteren Ventilschieber 49 bis zu einem Anschlag
60, wobei das Restfluid durch eine Verbindungsbohrung 61 aus dem unteren Zylinderraum
50 in den rechten Steuerzylinderraum 30 verdrängt wird. Zugleich wird über einen Kanal
62, der mit dem linken Steuerzylinderraum 28 und einem rechten Ringkanal 63 in der
Abschlußplatte 26 in Verbindung steht, das Fluid zum oberen Zylinderraum 38 geleitet
und verschiebt den oberen Ventilschieber 37 bis zu einem Schieberanschlag 64, wobei
mit zunehmendem Druck das obere Sperrventil 39 vom oberen Stößel 36 über den Ventilschaft
A 47 geöffnet wird. Der Druck im Kanal 12 öffnet zugleich auch den Dichtkegel B 58
des Ventilkörpers B 56 im unteren Sperrventil 51 gegen den Druck der Ventilfeder B
55 hebt ihn aus seinem Ventilsitz B 54 und es strömt Fluid über die Bohrung 5 in der
Zylinderbodenplatte 4 in den Kolbenraum 31 und verschiebt den Kolben 7.
Das aus dem Ringkolbenraum 32 durch die Öffnung 33 über die Strömungsnuten im doppelwandigen
Zylinderrohr 1 in den linken Ringkanal 34 abfließende Fluid wird durch das geöffnete
obere Sperrventil 39 in den oberen Kanal 10 und weiter durch die obere Bohrung 9 über
den rechten Umlaufkanal 21, der oberen radialen Bohrung 19 und der mit dieser verbundenen
rechten axialen Bohrung 18 im Steuerkolben 15, den Ausströmnuten 35 in den rechten
Steuerzylinderraum 30 über die in diesen mündende rechte Anschlußöffnung 29 in den
äußeren Fluidkreislauf zurückgeführt.
[0018] Im Falle der Umkehr der Bewegungsrichtung des Kolbens 7, erfolgt die Druckbeaufschlagung
über die rechte Anschlußöffnung 29, wobei das Fluid in den rechten Steuerzylinderraum
30 strömt, den Steuerkolben 15 bis zum linken Anschlag 24 verschiebt und damit den
Zustrom zum Ringkolbenraum 32, über die obere Bohrung 9, den Kanal 10, das obere Sperrventil
39 und den linken Ringkanal 34, zum doppelwandigen Zylinderrohr 1 mit Strömungsnuten,
über Öffnung 33 bewirkt.
Durch das Verschieben des Steuerkolbens 15 erfolgt die gleichzeitige Druckbeaufschlagung
des Ventilschiebers 49 über die Verbindungsbohrung 61, der bis zu einem Anschlag A
65 verschobenen wird und hierdurch den unteren Stößel 48 verschiebt, der über den
Ventilschaft B 59 den Ventilkörper B 58 aus seiner Dichtposition verschiebt und so
das untere Sperrventil 51 öffnet.
Der Abstrom des Fluids aus dem Kolbenraum 31 erfolgt über die Bohrung 5, die Nuten
B 57 des geöffneten unteren Sperrventils 51, den unteren Kanal 12, die untere Bohrung
11, den linken Umlaufkanal 20, die untere radiale Bohrung 17, die linke axiale Bohrung
16 , den linken Steuerzylinderraum 28 und die linke Anschlußöffnung 27 zurück in den
äußeren Fluidkreislauf.
Verwendete Bezugszeichen
[0019]
- 1
- doppelwandiges Zylinderrohr
- 2
- Führungsteil
- 3
- Bodenverschlußteil
- 4
- Zylinderbodenplatte
- 5
- Bohrung
- 6
- Kolbenstange
- 7
- Kolben
- 8
- Steuerzylinderraum
- 9
- obere Bohrung
- 10
- oberer Kanal
- 11
- untere Bohrung
- 12
- unterer Kanal
- 13
- linke Feder
- 14
- rechte Feder
- 15
- Steuerkolben
- 16
- linke axiale Bohrung
- 17
- untere radiale Bohrung
- 18
- rechte axiale Bohrung
- 19
- obere radiale Bohrung
- 20
- linker Umlaufkanal
- 21
- rechter Umlaufkanal
- 22
- linke Verlängerung
- 23
- rechte Verlängerung
- 24
- linker Anschlag
- 25
- rechter Anschlag
- 26
- Abschlußplatte
- 27
- linke Anschlußöffnung
- 28
- linker Steuerzylinderraum
- 29
- rechte Anschlußöffnung
- 30
- rechter Steuerzylinderraum
- 31
- Kolbenraum
- 32
- Ringkolbenraum
- 33
- Öffnung
- 34
- linker Ringkanal
- 35
- Ausströmnuten
- 36
- oberer Stößel
- 37
- oberer Ventilschieber
- 38
- oberer Zylinderraum
- 39
- oberes Sperrventil
- 40
- Stößelfeder A
- 41
- Ventilraum A
- 42
- Ventilsitz A
- 43
- Ventilfeder A
- 44
- Ventilkörper A
- 45
- Nuten A
- 46
- Dichtkegel A
- 47
- Ventilschaft A
- 48
- unterer Stößel
- 49
- unterer Ventilschieber
- 50
- unterer Zylinderraum
- 51
- unteres Sperrventil
- 52
- Stößelfeder B
- 53
- Ventilraum B
- 54
- Ventilsitz B
- 55
- Ventilfeder B
- 56
- Ventilkörper B
- 57
- Nuten B
- 58
- Dichtkegel B
- 59
- Ventilschaft B
- 60
- Anschlag
- 61
- Verbindungsbohrung
- 62
- Kanal
- 63
- rechter Ringkanal
- 64
- Schieberanschlag
- 65
- Schieberanschlag A
1. Druckmittelbetriebener Differentialarbeitszylinder mit fluidischer Wegsperrung, bestehend
aus einem doppelwandigen Zylinderrohr (1) mit Strömungsnuten, einem Führungsteil (2),
einem Bodenverschlußteil (3) sowie einer Kolbenstange (6) mit einem, zwischen einem
Kolbenraum (31) und einem Ringkolbenraum (32) angeordneten Kolben (7),
dadurch gekennzeichnet,
daß vorzugsweise im Bodenverschlußteil (3) ein Steuerzylinderraum (8) mit einem Steuerkolben
(15), der mittels einer linken Feder (13) und einer rechten Feder (14) in sperrender
Mittelstellung gehalten wird, als Wegsperrsystem integriert ist,
daß das im drucklosen Zustand im Kolbenraum (31) und Ringkolbenraum (32) eingeschlossene
Fluid die Bewegung der Kolbenstange (6) mit dem Kolben (7) sperrt und daß das Wegsperrsytem
bei Druckbeaufschlagung entsperrt ist.
2. Druckmittelbetriebener Differentialarbeitszylinder mit fluidischer Wegsperrung, bestehend
aus einem doppelwandigen Zylinderrohr (1) mit Strömungsnuten, einem Führungsteil (2),
einem Bodenverschlußteil (3) sowie einer Kolbenstange (6) mit einem, zwischen einem
Kolbenraum (31) und einem Ringkolbenraum (32) angeordneten Kolben (7),
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bodenverschlußteil (3) in Kanälen (10; 12) Ventilschieber (37; 49) mit Stößeln
(36; 48) und Sperrventile (39; 51) angeordnet sind.
3. Druckmittelbetriebener Differentialarbeitszylinder mit fluidischer Wegsperrung, bestehend
aus einem doppelwandigen Zylinderrohr (1) mit Strömungsnuten, einem Führungsteil (2),
einem Bodenverschlußteil (3) sowie einer Kolbenstange (6) mit einem, zwischen einem
Kolbenraum (31) und einem Ringkolbenraum (32) angeordneten Kolben (7), nach den Ansprüchen
1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführungskanäle des Fluids zu den Druckräumen (31; 32) in Form von radialen
Bohrungen (17; 19)in Verbindung mit axialen Bohrungen (16; 18) auf den Außenmantel
des Steuerkolbens (15) geleitet werden.
4. Druckmittelbetriebener Differentialarbeitszylinder mit fluidischer Wegsperrung, bestehend
aus einem doppelwandigen Zylinderrohr (1) mit Strömungsnuten, einem Führungsteil (2),
einem Bodenverschlußteil (3) sowie einer Kolbenstange (6) mit einem, zwischen einem
Kolbenraum (31) und einem Ringkolbenraum (32) angeordneten Kolben (7), nach den Ansprüchen
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerkolben (15) im Bereich der radialen Bohrungen (17; 19) Umlaufkanäle
(20; 21) besitzt.
5. Druckmittelbetriebener Differentialarbeitszylinder mit fluidischer Wegsperrung, bestehend
aus einem doppelwandigen Zylinderrohr (1) mit Strömungsnuten, einem Führungsteil (2),
einem Bodenverschlußteil (3) sowie einer Kolbenstange (6) mit einem, zwischen einem
Kolbenraum (31) und einem Ringkolbenraum (32) angeordneten Kolben (7), nach den Ansprüchen
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bodenverschlußteil (3) eine Abschlußplatte (26) aufweist, in der ein rechter
Ringkanal (63) angeordnet ist.