TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Brennertechnik, wie sie
insbesondere bei Gasturbinen Anwendung findet. Sie betrifft eine Brennstofflanze zum
Eindüsen von flüssigen und/oder gasförmigen Brennstoffen in eine Brennkammer, welche
Brennstofflanze Teil eines von einem Verbrennungsluftstrahl in einer Hauptströmungsrichtung
umströmten sekundären oder tertiären Brenners ist, und innerhalb eines äusseren Lanzenmantels
einen Flüssigbrennstoffkanal zur Zuführung von Flüssigbrennstoff, einen den Flüssigbrennstoffkanal
umgebenden Gaskanal zur Zuführung von gasförmigen Brennstoff und einen den Gaskanal
umgebenden Luftkanal zur Zuführung von Kühl- bzw. Zerstäuberluft umfasst, sowie erste
Mittel zum radialen Eindüsen des Flüssigbrennstoffes aus dem Flüssigbrennstoffkanal
in die Brennkammer sowie zweite Mittel zum radialen Eindüsen des gasförmigen Brennstoffes
aus dem Gaskanal in die Brennkammer.
[0002] Eine solche Brennstofflanze ist z.B. aus einer früheren Patentanmeldung DE-A1-43
26 802 der Anmelderin bekannt.
STAND DER TECHNIK
[0003] Aus der eingangs genannten Druckschrift DE-A1-43 26 802 ist eine Brennstofflanze
bekannt, die von der Anmelderin derzeit bei ihren Gasturbinen (siehe dazu auch die
Druckschriften US-A-5,341,018, US-A-5,626,017 und EP-A1-0 620 362) verwendet wird.
Die Düsen für gasförmigen Brennstoff und Flüssigbrennstoff (Oel etc.) sind dabei kombiniert.
[0004] In der erwähnten Druckschrift erfolgt die Eindüsung des flüssigen Brennstoffes nach
dem sogenannten Air-Blast-Prinzip, d.h. der als Film auf einer Zerstäuberlippe aufgebrachte
Brennstoff wird im Scherfeld der umgebenden Luftströmung zerstäubt und als Brennstoffnebel
der Verbrennungsluft beigemischt. Erfolgt die Eindüsung quer zur Strömungsrichtung
der Verbrennungsluft, so wird die Eindringtiefe ausschliesslich vom Luftimpuls bestimmt.
Der Eigenimpuls des flüssigen Brennstoffes wird lediglich zur Filmerzeugung, nicht
aber zur Unterstützung des Brennstoffstrahles benutzt.
[0005] Zur Erzeugung eines möglichst homogenen Brennstoff/Luft-Gemisches ist es erforderlich,
dass der Brennstoff aus dem Nachlauf der Düse im Querschnitt der Verbrennungsluft
verteilt wird. Bei hohen Querströmungen ist ein entsprechend hoher Strahlimpuls notwendig.
Dieser hohe Strahlimpuls kann mit der Zerstäuberluft alleine nicht erreicht werden.
Deshalb soll der Eigenimpuls des eingedüsten flüssigen Brennstoffes (bzw. des gasförmigen
Brennstoffes) unterstützend ausgenützt werden. Der Zerfall des Brennstoffstrahles
erfolgt durch Strahlinstabilitäten nach einigen Strahldurchmessern Lauflänge.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Brennstofflanze für die Eindüsung von Flüssigbrennstoff
und/oder gasförmigem Brennstoff in einem sekundären oder tertiären Brenner zu schaffen,
welche die geschilderten Nachteile bisheriger Lanzen vermeidet und insbesondere eine
Verkürzung der Aufenthaltszeit des Flüssigbrennstoffes in der Vormischstrecke und
damit eine Reduzierung des zugemischten Wasseranteils ermöglicht.
[0007] Die Aufgabe wird durch die Gesamtheit der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Der Kern
der Erfindung besteht darin, den Flüssigbrennstoff mittels einer geeigneten Leitrohranordnung
als Plain-Jet radial zur Hauptströmungsrichtung einzudüsen. Diese Art der Eindüsung
hat zur Folge, dass die Aufenthaltszeit des Flüssigbrennstoffes in der Vormischstrecke
vermindert wird und somit weniger Wasser zur Verhinderung eines Flammenrückschlages
zugegeben werden muss. Ein weiterer Vorteil ist die durch diese Anordnung verbesserte
Brennstoff-Luft-Mischung. Insbesondere kann so das bereits für die Gaseindüsung optimierte,
vorhandene Luftströmungsfeld der Hauptströmung auch für die Zerstäubung und Mischung
des Flüssigbrennstoffs ausgenutzt werden.
[0008] Besonders günstige Strömungsverhältnisse ergeben sich, wenn gemäss einer ersten bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemässen Brennstofflanze die beiden Leitrohre bündig
mit der Innenkontur des Lanzenmantels enden.
[0009] Die Eindüsung des gasförmigen Brennstoffs und des umgebenden Luftmantels gestaltet
sich besonders günstig, wenn sich gemäss eine zweiten bevorzugten Ausführungsform
das zweite Leitrohr im Bereich des Luftkanals im Aussendurchmesser zur Mündung hin
konisch verjüngt, und sich das erste Leitrohr im Bereich des Gaskanals im Aussendurchmesser
zur Mündung hin konisch verjüngt.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0010] Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang
mit der Zeichnung näher erläutert werden. Die einzige Figur zeigt im Längsschnitt
den Kopfbereich einer Brennstofflanze gemäss einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit radialer Eindüsung des gasförmigen Brennstoffes und des Flüssigbrennstoffs
durch zwei konzentrisch ineinander angeordnete Leitrohre.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0011] In der einzigen Figur ist im Längsschnitt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer
Brennstofflanze nach der Erfindung wiedergegeben. Die Brennstofflanze 10, die sich
entlang einer Lanzenachse 24 erstreckt, die ihrerseits im wesentlichen parallel zur
Hauptströmungsrichtung 25 einer die Lanze umströmenden Verbrennungsluftströmung liegt,
ist in der Figur nur mit ihrem Kopfbereich dargestellt. In der Brennstofflanze 10
sind konzentrisch zur Lanzenachse 24 ineinanderliegend ein Flüssigbrennstoffrohr 16,
ein Gasrohr 14 und ein Lanzenmantel 12 angeordnet. Das Innere des Flüssigbrennstoffrohres
16 bildet einen Flüssigbrennstoffkanal 17, durch welchen Flüssigbrennstoff, insbesondere
Oel oder dgl., zur Eindüsung in Richtung des eingezeichneten Pfeiles in den Lanzenkopf
11 geführt wird. Zwischen dem Flüssigbrennstoffrohr 16 und dem Gasrohr 14 ist ein
Gaskanal 15 gebildet, durch welchen gasförmiger Brennstoff in Richtung des eingezeichneten
Pfeiles zum Eindüsen in den Lanzenkopf 11 geführt wird. Zwischen dem Gasrohr 14 und
dem Lanzenmantel 12 schliesslich ist ein Luftkanal 13 gebildet, durch welchen in Richtung
des eingezeichneten Pfeiles Luft in den Lanzenkopf 11 geführt wird. Anstelle der in
der Figur gezeigten konzentrischen Anordnung der Rohre 12, 14 und 16 ist es in bestimmten
Fällen denkbar und auch vorteilhaft, die Rohre so anzuordnen, dass der Gaskanal 15
bzw. der Flüssigbrennstoffkanal 17 exzentrisch angeordnet sind.
[0012] Erfindungsgemäss wird der Flüssigbrennstoff aus dem Flüssigbrennstoffkanal 17 radial
in Form eines Plain-Jets in die Brennkammer eingedüst, in welche die Brennstofflanze
10 hineinragt. Zur Eindüsung ist ein erstes Leitrohr 23 vorgesehen, welches in radialer
Richtung vom Flüssigbrennstoffkanal 17 abgeht und im Bereich einer (kreisförmigen)
Mantelöffnung 22 im Lanzenmantel 12 endet. Der gasförmige Brennstoff wird ebenfalls
aus dem Gaskanal 15 radial zur Lanzenachse 24 und damit zur Hauptströmungsrichtung
25 in die Brennkammer eingedüst. Dazu ist ein zweites Leitrohr 21 vorgesehen, welches
in radialer Richtung vom Gaskanal 15 ausgeht und ebenfalls im Bereich der Mantelöffnung
22 endet. Beide Leitrohre 21, 23 sind mit Abstand konzentrisch ineinander angeordnet,
so dass der gasförmige Brennstoff im derart gebildeten Ringspalt zwischen den beiden
Leitrohren 21, 23 geführt wird. Der Durchmesser der Mantelöffnung 22 ist relativ zum
Aussendurchmesser des zweiten Leitrohres 21 so gewählt, dass ein ringförmiger Spalt
zur Erzeugung eines den Gasstrahl umgebenden, schützenden Luftmantels frei bleibt.
Besonders günstig sind die Strömungsverhältnisse für den Luftmantelstrom, wenn die
beiden Leitrohre 21, 23 - wie in der Figur gezeigt - bündig mit der Innenkontur des
Lanzenmantels 12 enden.
[0013] Die Umlenkung der Strömungen aus dem Gaskanal 15 und dem Luftkanal 13 aus der axialen
Richtung in die radiale Richtung und die Bildung der gewünschten Mantelströmungen
kann weiter erleichtert werden, wenn sich das zweite Leitrohr 21 im Bereich des Luftkanals
14 im Aussendurchmesser zur Mündung hin konisch verjüngt, und sich das erste Leitrohr
23 im Bereich des Gaskanals 15 im Aussendurchmesser zur Mündung hin konisch verjüngt.
[0014] Weiterhin kann, falls notwendig, in an sich bekannter Weise Luft aus dem Luftkanal
13 zur Kühlung des Kopfteils 18 und zur Erzeugung eines axialen Luftschleiers in den
Lanzenkopf geführt werden. Dazu werden auf einem konzentrischen Ring um die Lanzenachse
24 herum axiale Bohrungen 20 angeordnet, durch die Luft in axialer Richtung austreten
kann. Die dazu erforderliche Luft wird aus dem Luftkanal 13 über einen Kopfkanal 19
herangeführt, der im Randbereich durch den Lanzenkopf 11 verläuft. Damit wird erreicht,
dass auch der Lanzenkopf 11 durch die hindurchströmende Luft gekühlt wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0015]
- 10
- Brennstofflanze
- 11
- Lanzenkopf
- 12
- Lanzenmantel
- 13
- Luftkanal
- 14
- Gasrohr
- 15
- Gaskanal
- 16
- Flüssigbrennstoffrohr
- 17
- Flüssigbrennstoffkanal
- 18
- Kopfteil
- 19
- Kopfkanal (Luft)
- 20
- Bohrung (Luftschleier)
- 21
- Leitrohr (gasförmiger Brennstoff)
- 22
- Mantelöffnung
- 23
- Leitrohr (flüssiger Brennstoff)
- 24
- Lanzenachse
- 25
- Hauptströmungsrichtung
1. Brennstofflanze (10) zum Eindüsen von flüssigen und/oder gasförmigen Brennstoffen
in eine Brennkammer, welche Brennstofflanze (10) Teil eines von einem Verbrennungsluftstrahl
in einer Hauptströmungsrichtung (25) umströmten sekundären oder tertiären Brenners
ist, und innerhalb eines äusseren Lanzenmantels (12) einen Flüssigbrennstoffkanal
(17) zur Zuführung von Flüssigbrennstoff, einen den Flüssigbrennstoffkanal (17) umgebenden
Gaskanal (15) zur Zuführung von gasförmigen Brennstoff und einen den Gaskanal (15)
umgebenden Luftkanal (13) zur Zuführung von Kühl- bzw. Zerstäuberluft umfasst, sowie
erste Mittel (23) zum radialen Eindüsen des Flüssigbrennstoffes aus dem Flüssigbrennstoffkanal
(17) in die Brennkammer sowie zweite Mittel (21) zum radialen Eindüsen des gasförmigen
Brennstoffes aus dem Gaskanal (15) in die Brennkammer, dadurch gekennzeichnet, dass
die ersten Mittel ein erstes Leitrohr (23) umfassen, welches in radialer Richtung
vom Flüssigbrennstoffkanal (17) ausgehend durch den Gaskanal (15) und den Luftkanal
(13) nach aussen verläuft, dass die zweiten Mittel ein zweites Leitrohr (21) umfassen,
welches in radialer Richtung vom Gaskanal (15) ausgehend durch den Luftkanal (13)
nach aussen verläuft und das erste Leitrohr (23) in einem Abstand konzentrisch umgibt,
und dass die beiden Leitrohre (21, 23) im Bereich einer Mantelöffnung (22) im Lanzenmantel
(12) derart münden, dass der aus dem ersten Leitrohr (23) austretende Flüssigbrennstoffstrahl
als Plain-Jet in die Brennkammer austritt und die aus den Leitrohren (21, 23) austretenden
Brennstoffstrahlen von der aus dem Luftkanal (13) durch die Mantelöffnung (22) ausströmende
Luft mantelförmig umgeben werden.
2. Brennstofflanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Leitrohre
(21, 23) bündig mit der Innenkontur des Lanzenmantels (12) enden.
3. Brennstofflanze nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich
das zweite Leitrohr (21) im Bereich des Luftkanals (13) im Aussendurchmesser zur Mündung
hin konisch verjüngt.
4. Brennstofflanze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich
das erste Leitrohr (23) im Bereich des Gaskanals (15) im Aussendurchmesser zur Mündung
hin konisch verjüngt.
5. Brennstofflanze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der
Flüssigbrennstoffkanal (17) und der Gaskanal (15) konzentrisch zueinander angeordnet
sind.
6. Brennstofflanze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der
Flüssigbrennstoffkanal (17) bzw. der Gaskanal (15) exzentrisch angeordnet ist.