(19)
(11) EP 1 030 120 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.08.2000  Patentblatt  2000/34

(21) Anmeldenummer: 00101690.6

(22) Anmeldetag:  03.02.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F24C 15/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 19.02.1999 DE 19907149

(71) Anmelder: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH
81669 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmitt, Christoph
    83371 Stein (DE)
  • Schmid, Dietrich
    71139 Ehningen (DE)
  • Rohrbach, Peter
    75203 Königsbach-Stein (DE)

   


(54) Dunstabzugsvorrichtung zum bestimmungsgemässen Einsatz oberhalb einer Kochstelle


(57) Die Dunstabzugshaube ist ausgestattet mit einer Dunsterfassungssensorik, durch welche das Gebläse gesteuert wird, und zusätzlich mit einer eine anhaltende Aktivität der Kochstellenbereichs-Anschaltung mittelbar oder unmittelbar erfassenden Sensorik als Ansteuerorgan einer Steuerschaltung für die Inbetriebnahme der Dunstabzugshaube.


Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Dunstabzugshaubenvorrichtung zum bestimmungsgemäßen Einsatz oberhalb einer Kochstelle, wobei die Dunstabzugsvorrichtung mit Hilfe eines Empfangsmoduls durch ein Aktivierungssignal der Kochstelle in Betrieb setzbar ist.

[0002] Dunstabzugsvorrichtungen können ausgebildet sein als Dunstabzugshauben oder als Dunstabzugsessen, die jeweils über einer Kochstelle oder einer anderen offenen Garungsstelle wie Friteuse oder offener Grill angeordnet sind, um die Koch- und sonstigen Garungsdünste von der Garungsstelle aufzunehmen, zu filtern und entweder nach außen aus dem Raum abzuführen oder geruchsbereinigt in den Raum zurückzuführen. Derartige Dunstabzugsvorrichtungen sind hinlänglich bekannt.

[0003] Die zur Zeit verwendeten Dunstabzugsvorrichtung besitzen verbreitet eine manuelle Gebläsesteuerung, die es gestattet, eine stufenweise Drehzahleinstellung vorzunehmen, und damit den Luftdurchsatz der Dunstabzugsvorrichtung zu steuern und auf individuelle Wünsche einzustellen. Es sind aber auch Dunstabzugavorrichtungen bekannt geworden, die auf Zustandssituationen des auf dem Garbereich bearbeiteten Garprozesses eingehen.

[0004] Aus der DE-GM 76 33 882 ist eine Dunstabzugshaube für eine darunter angeordnete Kochplatte mit einem in der Dunstabzugshaube angeordneten Sensor einer Feuchtigkeitsfüllvorrichtung bekannt. Der Sensor steuert über eine Auswertungssteuerung den Betrieb der Dunstabzugshaube. Hierdurch soll eine zustandsabhängige Steuerung der Dunstabzugshaube erreicht werden.

[0005] Darüber hinaus ist es bekannt, eine Dunstabzugshaube mit einem Temperaturfühler auszustatten (DE-AS 25 18 750). Es ist weiterhin aus der DE-OS 29 51 409 bekannt, in einer Kochmulde eine sogenannte Restwärmeanzeige anzuordnen, die dem Benutzer den Heizzustand einer Kochplatte bis zum Erreichen ungefährlicher Temperaturwerte signalisiert. In Verbindung damit ist aus der DE-OS 32 45 302 eine Maßnahme bekannt geworden, in einer Dunstabzugshaube einen photoelektrischen Sensor anzuordnen, der auf einen in der Kochplatte befindlichen Signalgeber, z.B. diese Restwärmeanzeige, anspricht.

[0006] Weiterhin ist es bekannt geworden, eine Verbindung zwischen Kochstelle und Dunstabzugshaube übertragungstechnisch bereitzustellen, so daß die Dunstabzugshaube über das Kochfeld bzw. dessen Eingabeorgane und Steuerungen steuerbar ist. Diese Verbindung kann galvanisch, also in Form von Leitungen, oder aber auch leitungslos auf funktechnischen, ultraschalltechnischen, photoelektrischen Wegen durchgeführt werden.

[0007] Aufbauend auf diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Funktionalität und die Bedienungsfreundlichkeit einer Dunstabzugsvorrichtung in Verbindung mit einer darunter befindlichen Kochstelle zu verbessern.

[0008] Eine Dunstabzugsvorrichtung, die diesen Anforderungen in hohem Maße genügt, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Dunstabzugsvorrichtung mit einer Dunsterfassungssensorik und zusätzlich mit einer eine anhaltende Aktivität der Kochstellenbereichs-Anschaltung mittelbar oder unmittelbar erfassenden Sensorik als Ansteuerorgane einer Steuerschaltung zur Inbetriebnahme der Dunstabzugsvorrichtung ausgestattet ist und daß die Steuerschaltung derart funktionstechnisch konfiguriert ist, daß bei dem von der zusätzlichen Sensorik erfaßten Kriterium einer Kochbereichs-Anschaltung für deren Dauer Steuerschaltungsbereiche für die eine automatische Steuerung unter Einschluß der Dunsterfassungssensorik aktiviert wird.

[0009] Bei einer derartigen Maßnahme in einer Dunstabzugsvorrichtung wird die zusätzliche Sensorik üblicherweise über eine Kleinststromversorgung im Stand-By-Betrieb in Dauereinsatz gehalten, so daß diese zusätzliche Sensorik jederzeit in der Lage ist, ein typisches Kriterium für die Kochbereichs-Anschaltung zu detektieren. Ein derartiges Kriterium kann beispielsweise auch die Restwärmeanzeige sein, was aber voraussetzt, daß bereits eine relevante Heizleistung der Kochstelle zugeführt sein muß. Zweckmäßiger ist es die Inbetriebnahme der Kochstellensteuerung selbst zu detektieren, d. h. beispielsweise auf die Betätigung eines Hauptschalters oder sonstiger Eingabeorgane zu reagieren. Die sich dadurch auch ohne Heizleistungen einstellenden Zustände können mit einfachen bekannten Mitteln erkannt und ausgewertet und somit der zusätzlichen Sensorik der Dunstabzugsvorrichtung zur Verfügung gestellt werden, und zwar vorzugsweise auf funktechnischem Wege. Für die Dauer der Anschaltung der Kochstelle steht demnach dieses Signal zur Verfügung und wird von der zusätzlichen Sensorik der Dunstabzugsvorrichtung registriert und der Steuerschaltung zugeleitet. Ein Ausbleiben dieses Signals veranlaßt die zusätzliche Sensorik dazu, die Automatikfunktion der Dunstabzugsvorrichtung außer Betrieb zusetzen. Für diesen Fall ist vorgesehen, daß die Dunstabzugsvorrichtung handbetätigt auf gewünschte Leistungswerte eingestellt werden kann.

[0010] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Dunstabzugsvorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß deren Steuerschaltung derart funktionstechnisch konfiguriert ist, daß bei von der zusätzlichen Sensorik erfaßbarem Kriterium einer Kochbereichs-Anschaltung für deren Dauer die Beleuchtungseinrichtung der Dunstabzugsvorrichtung aktiviert ist. Beleuchtungseinrichtungen sind übliche Bestandteile von Dunstabzugsvorrichtungen - sowohl in Hauben- als auch in Essenform. Die bevorzugte Ausgestaltung führt dazu, daß als Bedienungskomfort bei Anschaltung der Kochplatte gleichzeitig die Beleuchtung eingeschaltet wird und ist; sie dient als Sicherheitsmaßnahme aber auch dazu, weithin erkennbar darauf hinzuweisen, daß die Kochstelle beabsichtigt oder aber auch unbeabsichtigt noch angeschaltet ist.

[0011] Nach einer anderen bevorzugten Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Dunstabzugsvorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß deren Steuerschaltung Handeingabeorgane z. B. in Form Tastenschaltern, Schiebeschaltern, Touch-Sensitiv-Schaltern oder ähnlichen, zugeordnet sind, über die der Automatikbetrieb und/oder die Beleuchtungseinrichtung manuell beeinflußbar sind und/oder Daueran- oder -ausschaltungen von Funktionen durchführbar sind, und zwar bevorzugt auch über die Dauer der Kochbereichs-Anschaltung hinaus.

[0012] Es kann nicht immer davon ausgegangen werden, daß die Dunstabzugsvorrichtung über einer Kochstelle angeordnet ist, die ein auswertbares Signal für die zusätzliche Sensorik abgibt. Es können auch Umstände auftreten, die die Abgabe eines entsprechenden Signals zeitweilig oder aber auch auf Dauer unterbinden.

[0013] Um die erfindungsgemäß ausgestattete Dunstabzugsvorrichtung auch für diese Umstände nicht in ihren Grundfunktionen ausfallen zu lassen, ist nach einer Weiterbildung die erfindungsgemäßen Dunstabzugsvorrichtung dahingehend ausgestattet, daß deren Steuerschaltung derart funktionstechnisch konfiguriert ist, daß nach Einsetzen einer Spannungsversorgung die Dunstabzugsvorrichtung bis zum erstmaligen Empfang eines Kriteriums für eine Kochbereichs-Anschaltung Dauerfunktionen und Automatikbetrieb durch Eingabetasten manuell ein- und ausschaltbar sind. Dies bedeutet, daß eine Dunstabzugsvorrichtung, die zwar nach den erfindungsgemäßen Merkmalen ausgestattet ist, ursprünglich wie eine Dunstabzugsvorrichtung ohne diese Funktionsmaßnahmen betrieben werden kann. Erst wenn erstmals der Empfang eines Kriteriums für die Kochbereichs-Anschaltung durch die zusätzliche Sensorik detektiert wurde, wird die Steuerschaltung dahingehend beeinflußt, daß Automatikbetrieb sich bei diesem Kriterium für Kochbereichsanschaltung einstellt und zwar bevorzugt ausschließlich iterierend. Führt eine später auftretende Fehlerquelle zum Ausbleiben dieses Signals, kann die Ausgangssitutation für den Handbetätigungsbetrieb dadurch wiederhergestellt werden, daß die Stromversorgung kurz unterbrochen wird und damit eine erstmalige Anschaltung simuliert wird.

[0014] Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist für diesen Zusammenhang die erfindungsgemäße Dunstabzugsvorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerschaltung funktionstechnisch derart konfiguriert und mit einem Zeitglied ausgestattet ist, welches mit dem zusätzlichen Sensor gekoppelt ist, daß bei Ausbleiben eines Kriteriums einer Kochbereichs-Anschaltung bis zu einem erneuten Empfang dieses Kriteriums für Kochbereichs-Anschaltung Dauerfunktionen und Automatikbetrieb durch Eingabetasten manuell ein- und ausschaltbar sind.


Ansprüche

1. Eine Dunstabzugshaubenvorrichtung zum bestimmungsgemäßen Einsatz oberhalb einer Kochstelle, wobei die Dunstabzugsvorrichtung mit Hilfe eines Empfangsmoduls durch ein Aktivierungssignal der Kochstelle in Betrieb setzbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Dunstabzugsvorrichtung mit einer Dunsterfassungssensorik und zusätzlich mit einer eine anhaltende Aktivität der Kochstellenbereichs-Anschaltung mittelbar oder unmittelbar erfassenden Sensorik als Ansteuerorgane einer Steuerschaltung zur Inbetriebnahme der Dunstabzugsvorrichtung ausgestattet ist und daß die Steuerschaltung derart funktionstechnisch konfiguriert ist, daß bei dem von der zusätzlichen Sensorik erfaßten Kriterium einer Kochbereichs-Anschaltung für deren Dauer Steuerschaltungsbereiche für die eine automatische Steuerung unter Einschluß der Dunsterfassungssensorik aktiviert wird.
 
2. Dunstabzugsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß deren Steuerschaltung derart funktionstechnisch konfiguriert ist, daß bei von der zusätzlichen Sensorik erfaßbarem Kriterium einer Kochbereichs-Anschaltung für deren Dauer die Beleuchtungseinrichtung der Dunstabzugsvorrichtung aktiviert ist.
 
3. Dunstabzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß deren Steuerschaltung Handeingabeorgane z. B. in Form Tastenschaltern, Schiebeschaltern, Touch-Sensitiv-Schaltern oder ähnlichen, zugeordnet sind, über die der Automatikbetrieb und/oder die Beleuchtungseinrichtung manuell beeinflußbar sind und/oder Daueran- oder -ausschaltungen von Funktionen durchführbar sind.
 
4. Dunstabzugsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß deren Steuerschaltung Handeingabeorgane z. B. in Form Tastenschaltern, Schiebeschaltern, Touch-Sensitiv-Schaltern oder ähnlichen, zugeordnet sind, über die der Automatikbetrieb und/oder die Beleuchtungseinrichtung manuell beeinflußbar sind und/oder Daueran- oder -ausschaltungen von Funktionen durchführbar sind, und zwar bevorzugt auch über die Dauer der Kochbereichs-Anschaltung hinaus.
 
5. Dunstabzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß deren Steuerschaltung derart funktionstechnisch konfiguriert ist, daß nach Einsetzen einer Spannungsversorgung die Dunstabzugsvorrichtung bis zum erstmaligen Empfang eines Kriteriums für eine Kochbereichs-Anschaltung Dauerfunktionen und Automatikbetrieb durch Eingabetasten manuell ein- und ausschaltbar sind.
 
6. Dunstabzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerschaltung funktionstechnisch derart konfiguriert und mit einem Zeitglied ausgestattet ist, welches mit dem zusätzlichen Sensor gekoppelt ist, daß bei Ausbleiben eines Kriteriums einer Kochbereichs-Anschaltung bis zu einem erneuten Empfang dieses Kriteriums für Kochbereichs-Anschaltung Dauerfunktionen und Automatikbetrieb durch Eingabetasten manuell ein- und ausschaltbar sind.