[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zerteilen von Werkstücken in Form einer
Zange, wobei der eine Zangenarm am arbeitsendseitigen Abschnitt eine auswechselbare
Klinge trägt, die durch Aufeinanderzubringen der beiden, gegeneinander abgefederten
Griffabschnitte der Zangenarme gegen einen Amboß des arbeitsendseitigen Abschnitts
des anderen Zangenarmes tritt.
[0002] Eine derartige gattungsgemäße Vorrichtung ist aus dem US-Patent 56 73 487 vorbekannt.
Die vorbekannte zangenartige Vorrichtung besitzt einen Klingenhalter, der die Klinge
mittels einer abschraubbaren Backe haltert. Die Klinge kann in dieser Backenhalterung
eine geringfügige Drehung vollführen, so daß sie linienförmig in Anlage zum Amboß
treten kann. Die Klinge ist auswechselbar gegen eine Reserveklinge, die in einen separaten
Reserveklingenbehältnis aufzubewahren ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung handhabungstechnisch
in herstellungstechnisch einfacher Weise zu verbessern.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe zunächst und im wesentlichen durch die im Anspruch 1 angegebene
Erfindung, wobei insbesondere darauf abgestellt ist, daß einer der beiden Griffabschnitte
eine verschlossene, aber öffenbare Kammer ausbildet zur Aufnahme von Reserveklingen.
In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kammer in
einem Kernteil des in Frage kommenden Zangenarmes sitzt und von einer Griffschale
in einer Geschlossenstellung gehalten ist. Die Griffschale kann U-förmig ausgebildet
sein und ausschwenkbar sein. Vorzugsweise schwenkt die Griffschale nach außen aus,
so daß sie von der Hand des Benutzers gegen das Kernteil, also in Richtung der Geschlossenstellung,
gehalten wird. Die Schwenkachse der Griffschale kann im Bereich der Schwenkachse der
beiden Zangenarme gelagert sein, so daß sichergestellt ist, daß sich die Kammer während
des normalen, bestimmungsgemäßen Gebrauchs des Werkzeuges nicht öffnet. Die Griffschale,
die die Kammer überfängt, hat insbesondere eine Länge, die dem gesamten Griffabschnitt
entspricht. Die Kammer kann auch eine rückwärtige Durchgriffsöffnung besitzen, so
daß die Reserveklingen leichter entnommen werden können. Insgesamt besitzt die Kammer
eine Tiefe, die die Aufnahme von einer Vielzahl von Reserveklingen ermöglicht. Die
beiden Zangenarme werden bevorzugt von einem gebogenen Stanzblechteil und einem Spritzgußteil
ausgebildet. Auch die Lagerung kann durch einen Kunststoffzapfen erfolgen. Die beiden
Zangenarme bilden deshalb in vorteilhafter Weise ein Kernteil aus, welche im Griffabschnitt
jeweils eine Griffschale tragen, die U-förmig ausgestaltet sein kann. Die Kernteile
und die Griffschalen sind bevorzugt durch Formschluß miteinander verbunden.
[0005] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verriegelung der beiden Zangenarme
in ihrer Geschlossenstellung. Hierzu sollen Rastmittel vorgesehen sein. Diese Rastmittel
sind an der Schmalseite schwenkgelenkseitig dem Griffabschnitt zugeordnet. Ein aus
der Schmalseite ragendes Verriegelungselement kann sich dabei durch schwenken oder
Schieben gegen eine Rastschulter des anderen Zangenarmes legen. Vorzugsweise sitzt
das Verriegelungselement an dem Zangenarm, der den Amboß trägt, so daß er vom Daumen
der Bedienungshand betätigt werden kann. In einer vorteilhaften Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Werkzeuges besitzt der eine Zangenarm, der als Blechteil ausgebildet
ist, eine zwei Wangen ausbildende Öffnung im Lagebereich, in welche der andere Zangenarm
hineingesteckt werden kann. Aus dem anderen Zangenarm seitlich abragende Stifte bilden
Lagerzapfen, die in der Wange zugeordnete Öffnungen eintreten können. Der innerhalb
dieser Wangen drehbar gelagerte Abschnitt des die Klinge tragenden Zangenarmes bildet
die Rastschulter aus, so daß die Verrastung in einer Verstecktlage erfolgen kann.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen
im Detail erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Vorrichtung in der Ansicht,
- Fig. 2
- die Vorrichtung in der Unteransicht,
- Fig. 3
- die Vorrichtung in der Draufsicht,
- Fig. 4
- die Vorrichtung in der Rückansicht,
- Fig. 5
- die Vorrichtung in der Frontansicht,
- Fig. 6
- die Vorrichtung gemäß Figur 1 in der geöffneten Stellung,
- Fig. 7
- die Vorrichtung gemäß Figur 6 mit geöffneter Kammer,
- Fig. 8
- einen Schnitt gemäß der Linie VIII-VIII in Figur. 3 in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 9
- eine Rückansicht der Vorrichtung und
- Fig. 10
- die relevanten Teile der Vorrichtung als Einzelteile.
[0007] Die Vorrichtung besitzt zwei Zangenarme 1 und 2, die mit einem Drehgelenk 7 miteinander
verbunden sind und demzufolge gegeneinander verschwenkt werden können. Die beiden
Zangenarme besitzen insgesamt jeweils eine Z-Form, wobei das Lager im Bereich des
Z-Steges liegt. Die beiden Z-Schenkel bilden jeweils Arbeitsabschnitte bzw. Griffabschnitte
aus.
[0008] Ein Arbeitsabschnitt des Zangenarmes 2 ist als Klingenhalter 4 ausgebildet. Der Klingenhalter
4 trägt eine trapezförmige Klinge 3, die zwischen dem Klingenhalter 4 und einer aufschraubbaren
Backe 21 in bekannter Weise gehalten ist, wozu die Klinge sich an einem Nocken abstützt,
so daß sie geringfügig schwenkbar ist, um in eine Linienanlage gegen einen Amboß 5
treten zu können (vergleiche US 56 73 487). Der von einem Kernteil 14 aus Kunststoff
oder Metall ausgebildete Zangenarm 2 trägt an seinem Griffabschnitt 10 eine Griffschale
16. Die Griffschale 16 ist unter Ausbildung einer Schwenkachse 19,20 nahe dem Drehgelenk
7 angelenkt, so daß sie nach außen aufschwenken kann und beim Aufschwenken eine Kammer
11 freigibt, die dem Kernteil 14 zugeordnet ist. In ihrer Geschlossenstellung ist
die Griffschale 16 mit dem Kernteil mittels Rastnasen 29 verrastet. Die Griffschale
16 ist mit Lagernocken 20 die in Lageröffnungen 19 des Kernteiles 14 liegen, gelagert.
[0009] Zur Materialeinsparung besitzt das Kernteil eine rippenartige Struktur.
[0010] Die Kammer 11 entspricht in ihrer Umrißform etwa der trapezförmigen Gestalt der dort
einzulegenden Reserveklingen 12. Um die Reserveklingen 12 besser aus der Kammer 11
entnehmen zu können, besitzt die Kammer 11 eine rückwärtige Durchgriffsöffnung 18,
so daß die Kammer 11 insgesamt tunnelförmig ausgebildet ist und um die Durchgriffsöffnung
18 ein Rahmen ausgebildet ist, auf welchem die Reserveklingen 12 liegen können. In
der Kammer 11 steckt zusätzlich ein Winkelschlüssel 29. Er steckt mit seinem langen
Schenkel in einer Öffnung der Kammerwand, so daß sein kurzer Schenkel auf der Breitfläche
der äußersten Reserveklinge 12 liegt und ein Herausfallen derselben verhindert.
[0011] Das die Reserveklingen 12 tragende Kernteil 14 des Zangenarmes 2 durchgreift eine
zwei Wangen 26 ausbildende Öffnung des anderen Zangenarmes 1. In dem zwischen den
Wangen 26 liegenden Abschnitt des Kernteiles 14 befinden sich Achszapfen 23 des Zangenarmes
2, welche in Achslager 24 des Zangenarmes 1 einrasten können.
[0012] Der Zangenarm 1 trägt an seinem Arbeitsendabschnitt einen Amboß 5. Hierzu ist der
Arbeitsendabschnitt als Amboßträger 6 ausgebildet in Form von zwei sich parallel zueinander
erstreckenden Zungen, zwischen welche ein Befestigungsabschnitt des Ambosses 5 einsteckbar
ist. Die Zungen sind Fortsätze der Wangen 26 des aus Blech gestanzten Armes 1. Der
Amboß 5 besteht aus Kunststoff. Die als Schwenkstück ausgebildete Verriegelungseinrichtung
8 besitzt seitlich ausragende Vorsprünge, die in Lagermulden des Kernteiles 13 gelagert
sind. Diese Lagermulden werden von der Griffschale 15 überfangen. Die Griffschale
15 bildet eine Öffnung 25 aus, die die Verriegelungseinrichtung 8 in der gelagerten
Schwenkstellung hält, wozu die Ränder der Öffnung 25 die Lagerfortsätze überfangen.
[0013] Der Griffabschnitt des Zahnarmes 1 wird von einer ebenfalls U-förmigen Griffschale
15 überfangen. Die Griffschale 15 ist mittels Formschlußmittel, beispielsweise Rastzapfen
mit dem Griffabschnitt 9 des Kernteiles 13 des Zangenarmes 1 verbunden.
[0014] Die Griffschale 15 besitzt eine zur Schmalseite hin sich erstreckende Öffnung, in
welcher eine Verriegelungseinrichtung 8 eingesteckt ist, welche ebenfalls aus Kunststoff
besteht. Diese Verriegelungseinrichtung 8 kann als Schieber oder als Schwenkhebel
gestaltet sein und besitzt einen Vorsprung, der gegen eine Rastschulter 22 des anderen
Kernteiles 2 treten kann. Die Rastschulter 22 liegt in einer Verstecktlage zwischen
den beiden parallel zueinander verlaufenden Wangen 26.
[0015] Eine Feder 31 hält die Vorrichtung der in Figur 6 dargestellten Offenstellung, wobei
diese Feder 31 beim Zusammendrücken der beiden Griffabschnitte 9, 10 gespannt wird.
Die Feder 31 ist als Blattfeder ausgebildet und in der U-Höhlung des Kernteiles 13
befestigt. Das freie Ende der Blattfeder 31 stützt sich in einer Ausnehmung 30 des
Kernteiles 14 ab. In dieser Geschlossenstellung kann der Vorsprung der Verriegelungseinrichtung
8 vor die Rastschulter 22 treten.
[0016] Der die Kammer 11 ausbildende Griffabschnitt 10 ist derjenige, der von den Fingern
der Bedienerhand umfaßt wird. Zur Erhöhung der Griffigkeit besitzt er eine Mulde 28.
Diese wird von der Griffschale 16 gebildet. Sie überfängt eine entsprechend geformte
Mulde 27 des Kernteiles 14. Der Griffabschnitt 10 hat an seinem freien Ende eine Öffnung
17.
[0017] Die Schneide der Klinge erstreckt sich parallel zur Erstreckungsrichtung der Zangenarme,
also in einer Ebene, die senkrecht von der Lagerachse der beiden Zangenarme 1,2 durchdrungen
ist.
[0018] Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung
wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale
dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Vorrichtung zum Zerteilen von Werkstücken in Form einer Zange, wobei der eine Zangenarm
(2) am arbeitsendseitigen Abschnitt eine wechselbare Klinge (3) trägt, die durch Aufeinanderzubewegen
der beiden Griffabschnitte (9,10) der Zangenarme (1,2) gegen einen Amboß (5) des beidendseitigen
Abschnitts des anderen Zangenarmes (1) tritt, dadurch gekennzeichnet, daß einer der
beiden Griffabschnitte (10) eine verschlossene, aber öffenbare Kammer (11) ausbildet
zur Aufnahme von Reserveklingen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kammer (11) in einem Kernteil (14) des Zangenarmes (2) sitzt und von einer Griffschale
(16) geschlossen gehalten ist.
3. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Griffschale (16) U-förmig ausgebildet ist
und ausschwenkbar ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (17) der Griffschale im Bereich
des Drehgelenks (7) der Zangenarme (1,2) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Griffschale (16) im wesentlichen den gesamten
Griffabschnitt (10) bildet.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (11) eine rückwärtige Durchgriffsöffnung
(18) hat.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (11) einen vor den Reserveklingen (12)
liegenden Winkelschlüssel aufnimmt, der die Reserveklingen (12) am Herausfallen hindert.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zangenarme (1,2) ein Kernteil (13,14)
und eine Griffschale (15,16) besitzen.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß Kernteile (13,14) und Griffschale (15,16) durch
Formschlußmittel aneinander gehalten sind.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zangenarme (1,2) in einer Geschlossenstellung
durch Rastmittel (8,12) gehalten sind, wobei ein aus einer Schmalseitenöffnung (25)
des den Amboß (5) tragenden Zangenarmes (1) ragendes Verriegelungselements (8) insbesondere
durch Schwenken gegen eine Rastschulter (12) des anderen Zangenarmes (2) bringbar
ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsschulter (22) im Bereich eines
beidseitig von Wangen (26) umgebenden Lagerbereichs des Zangenarmes (2) angeordnet
ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch ein als Schwenkstück ausgebildetes Verriegelungselement
(8), welches mit Achsfortsätzen im Kernteil (13) gelagert ist und mittels der Griffschale
(15) in der Lagerstelle gefesselt ist.