[0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebedrehtür, deren Türflügel jeweils am oberen und
unteren Rand durch einen drehgelenkigen Arm gelagert und getragen werden, wobei die
Arme außerhalb der Fluchtachse der geschlossenen Türflügel ortsfest an Drehpunkten
des Türrahmens gelagert sind und die Verbindung Arm- Türflügel drehgelenkig etwa in
einem Abstand von einem Drehpunkt, jeweils am äußeren Rand der Türflügel, nahe einer
Nebenschließkante, die dem Türrahmen und damit der tragenden Konstruktion am nächsten
liegt, von einem Drittel der jeweiligen Flugbreite erfolgt und ferner am oberen Rand
eine drehgelenkige Anbindung etwa in einem Abstand von den Drehpunkten von zwei Drittel
der jeweiligen Flügelbreite an ein Antriebsmittel in Form eines Riemens, Seiles oder
einer Kette erfolgt, das über Umlenkrollen umgelenkt wird, wobei eine der Umlenkrollen
mit einem Antriebsmotor verbunden ist und damit durch einen gradlinigen Bewegungsablauf
des Antriebsmittels quer zur Durchgangsbreite die Türflügel zu öffnen und zu schließen
vermag.
[0002] Die US 3,247,617 offenbart eine automatische Tür, die in zwei Richtungen begehbar
ist. Dabei sind die vorhandenen Türflügel jeweils im oberen und unteren Bereich durch
drehgelenkige Arme verbunden, wobei die Arme andererseits an einem die beiden Türflügel
einrahmenden Rahmen angelenkt sind. Die Türflügel drehen sich gleichzeitig um den
Rahmen und verschieben sich dabei, jedoch in entgegengesetzter Richtung. Dabei dreht
sich während der Öffnungsphase z. B. ein Türflügel im Uhrzeigersinn und einer gegen
den Uhrzeigersinn. Die äußeren Enden der Türflügel beschrieben dabei elliptische Bahnen,
die dadurch zustande kommen, daß die Anordnung einen kombinierte Dreh- und Gleitbewegung
der Tür hervorruft. Angetrieben werden die Türflügel jeweils über einen Laufwagen,
der mittels einer Spindel angetrieben wird.
[0003] Eine weitere zweiflügelige Tür, die in Flucht- und Rettungswegen eingesetzt werden
kann, ist der EP 0 554 438 B1 zu entnehmen. An dem äußeren Rand des Türflügels, der
dem Türrahmen und damit der tragenden Konstruktion am nächsten liegt, ist eine senkrechte
Drehachse vorhanden, an der entweder durch übereinstimmende Lagerung bzw. durch eine
vertikal angeordnete Stange ein Verschwenken und gleichzeitig ein Verschieben des
Türflügels möglich ist. Dabei ist jeder Türflügel an seinem äußeren Rand drehbar mit
der vertikalen Stange verbunden. Die durchgehende Stange ist an ihren Enden senkrecht
abgewinkelt dergestalt, daß sie ein C-förmiges Gebilde darstellt. Diese Enden sind
mit zwei Lagern an der tragenden Konstruktion der Tür angelenkt. In Übereinstimmung
mit einem horizontalen Rand des Türflügels ist eine Querstrebe vorhanden, die ebenfalls
mit ihrem äußeren Ende mit der Stange bzw. mit der senkrechten Drehachse gelenkig
verbunden ist. Auf die Querstange wirken die Antriebsmittel der automatischen Tür
ein, die eine wahlweise Schubbewegung nach außen oder zur Innenseite des Türflügel
ermöglichen bzw. die Durchführung einer Öffnungs- und Schließbewegung gestatten. Dabei
ist eine Führung vorhanden, die verschiebbar in einem Bodenschlitz angeordnet ist,
der einen kreiskugelförmigen Verlauf hat und sich etwa über 90 Grad erstreckt. Die
vertikal angeordnete Stange dient somit der Führung des Türflügels während des Schwenkvorganges.
[0004] In Weiterführung der Lehre nach dem Stand der Technik ist es wünschenswert, die der
Führung der Türflügel dienende oberen bzw. unteren Arme zusätzlich zu einer Versteifung
des Türflügels sowie - in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung - zu einer Justierung
des Türflügels heranzuziehen.
[0005] Dieses Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0006] Gemäß der technischen Lehre des Anspruches 1 sind die beiden Arme eines Türflügels
mittels einer den Abstand zwischen den Armen überbrückenden, längenveränderlichen
Stütze zu einer starren Einheit verbunden. Durch die zwischen dem oberen und dem unteren
Arm eines Türflügels angeordnete Stütze werden die Arme untereinander und damit die
Türflügel selbst ausgesteift, wobei die Längenveränderlichkeit der Stütze eine Abstandsveränderung
der beiden Arme zueinander und damit eine Justierung des Türflügels in vertikaler
Richtung ermöglicht. Im Gegensatz zu der zweiflügeligen Tür nach der EP 0 554 438
B1 ist dabei die Stütze undrehbar sowohl mit dem oberen als auch mit dem unteren Arm
verbunden. Sie ist praktisch als starres Zwischenglied mittelbarer Bestandteil des
Türflügels.
[0007] Weitere Merkmal der Erfindung sind durch die Unteransprüche gekennzeichnet.
[0008] Da jeder Arm zwei gegeneinander abgewinkelte, miteinander formschlüssig verbundene
Teilarme unterschiedlicher Länge aufweist, wird mit der Erfindung vorgeschlagen, die
Stütze zwischen den kürzeren Teilarmen eines Türflügels anzuordnen. Sofern der kürzere
Teilarm gleichzeitig das Anschlußgelenk zur drehbaren Verbindung mit dem Türrahmen
aufweist, kann die Stütze innerhalb eines im Schwenkbereich der Arme offenen Türrahmenprofils
angeordnet werden, das heißt in einer geschützten und den freien Durchgang der Tür
nicht behindernden Position.
[0009] Zur Justierung der beiden Arme eines Türflügels zueinander und damit zum Zweck der
Justierung des Türflügels selbst wird vorgeschlagen, die Stütze als Teleskopstütze
auszubilden, wobei die Ausgestaltung der Erfindung zwei mit je einem Arm lösbar oder
unlösbar verbundene Stützfüße und eine die Stützfüße überbrückende Mittelsäule aufweisen
kann.
[0010] Die Ausführung der Stütze ist grundsätzlich beliebig, die Mittelsäule kann aus einem
vollwandigem Material bestehen und mit ihren freien Enden in topfartige Ausnehmungen
der Stützfüße eintauchen oder bevorzugt als im Querschnitt beliebiges Rohr ausgebildet
sein, wobei die Mittelsäule axialverschieblich an den Stützfüßen geführt und mittels
Klemmschloß an diesen festlegbar ist. Die Verbindung des Stützfusses mit einem Arm
kann ebenfalls beliebig ausgestaltet sein, hier ist sowohl eine Schraubverbindung
als auch eine Verschweißung möglich; als vorteilhaft hat sich jedoch die längenveränderliche
Ausgestaltung der Stütze erwiesen.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1:
- Eine schematische Seitenansicht einer Schiebedrehtür.
- Figur 2:
- Den Schnitt nach der Linie II-II nach Figur 1.
[0012] Eine Schiebedrehtür 1 besitzt einen (in den Figuren 1 und 2 um 90 Grad verdreht dargestellten)
mit 2 bezeichneten und in den Figuren 1 und 2 nur angedeuteten Türflügel, der in einem
oberen Arm 3 und in einem unteren Arm 4 drehbar gelagert ist. An einem Türrahmen 7
sind der obere Arm 3 und der untere Arm 4 in Drehpunkten 5 und 6 schwenkbeweglich
gelagert, wobei das untere Lager 16 in der Figur 2 andeutungsweise dargestellt ist.
Aus der Figur 2 ist ferner ersichtlich, daß die Arme 3 bzw. 4 jeweils einen längeren
Teilarm 9 und einen kürzeren Teilarm 10 aufweisen.
[0013] Der mit A bezeichnete Abstand zwischen den Armen 3 und 4 wird im Ausführungsbeispiel
durch eine im Bereich des kürzeren Teilarmes 10 angeordnete Stütze 8 überbrückt, die
als Rohr ausgebildet ist. Die Stütze 8 besitzt einen im Bereich des oberen Armes 3
mit diesem mittels einer Schraubverbindung 17 fest verbundenen Stützfuß 11 sowie einen
weiteren im Bereich des unteren Armes 4 mittels einer Schraubverbindung 18 fest verbundenen
Stützfuß 12. Beide Stützfüße 11 und 12 können vorteilhaft mit den Armen 3 und 4 verschweißt
sein. Die Stützfüße 11 und 12 sind von einer Mittelsäule 13 überfaßt, die mittels
Klemmschrauben 14 an den Stützfüßen 11 und 12 festlegbar ist. Zur vertikalen Justierung
des Türflügels und damit zu einer Veränderung des Abstandes A der beiden Arme 3 und
4 gegeneinander ist im Ausführungsbeispiel in der Mittelsäule 8 ein Langloch 15 vorgesehen.
Figur 2 läßt ferner erkennen, daß die Stütze 8 im Bereich des kürzeren Teilarmes 10
so angeordnet ist, daß sie sich geschützt in dem vom Türrahmen 7 umschlossenen Profil
befindet und beim Öffungsvorgang des Türflügels 2 den freien Durchgang nicht behindert.
Bezugszeichen
[0014]
- 1
- Schiebedrehtür
- 2
- Türflügel
- 3
- oberer Arm
- 4
- unterer Arm
- 5
- Drehpunkt
- 6
- Drehpunkt
- 7
- Türrahmen
- 8
- Stütze
- 9
- längerer Teilarm
- 10
- kürzerer Teilarm
- 11
- Stützfuß
- 12
- Stützfuß
- 13
- Mittelsäule
- 14
- Klemmschrauben
- 15
- Langloch
- 16
- unteres Lager
- 17
- Schraubverbindung
- 18
- Schraubverbindung
- A
- Abstand
1. Schiebedrehtür, deren Türflügel (2) jeweils am oberen und unteren Rand durch einen
drehgelenkigen Arm (3,4) gelagert und getragen werden, wobei die Arme (3,4) außerhalb
der Fluchtachse der geschlossenen Türflügel (2) ortsfest an Drehpunkten (5,6) eines
Türrahmens (7) gelagert sind und die Verbindung Arm-Türflügel drehgelenkig etwa in
einem Abstand von den Drehpunkten (5,6) jeweils am äußeren Rand der Türflügel (2)
nahe einer Nebenschließkante, die den Türrahmen (7) und damit der tragenden Konstruktion
am nächsten liegt, von einem Drittel der jeweiligen Flügelbreite erfolgt und ferner
am oberen Rand eine drehgelenkige Anbindung etwa in einem Abstand von den Drehpunkten
(5,6) von zwei Drittel der jeweiligen Flügelbreite an ein Antriebsmittel in Form eines
Riemens, Seiles oder einer Kette erfolgt, das über Umlenkrollen umgelenkt wird, wobei
eine der Umlenkrollen mit einem Antriebsmotor verbunden ist und damit durch einen
gradlinigen Bewegungsablauf des Antriebsmittels quer zur Durchgangsbreite die Türflügel
(2) zu öffnen und zu schließen vermag, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Arme (3,4) eines Türflügels (2) mittels einer, einen Abstand A zwischen
den Armen (3,4) überbrückenden, längenveränderlichen Stütze (8), zu einer starren
Einheit verbunden sind.
2. Schiebedrehtür nach Anspruch 1, wobei jeder Arm (3,4) zwei gegeneinander abgewinkelte,
miteinander formschlüssig verbundene Teilarme (9,10) unterschiedlicher Länge aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stütze (8) zwischen den kürzeren Teilarmen (10) eines
Türflügels (2) angeordnet ist.
3. Schiebedrehtür nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütze
(8) innerhalb eines im Schwenkbereich der Arme offenen Türrahmenprofils (7) angeordnet
ist.
4. Schiebedrehtür nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütze
(8) als Teleskopstütze ausgebildet ist.
5. Schiebedrehtür nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütze
(8) zwei mit je einem Arm (3,4) lösbar oder unlösbar verbundene Stützfüße (11,12)
und eine die Stützfüße (11,12) überbrückende Mittelsäule (13) aufweist.
6. Schiebedrehtür nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelsäule (13) axial
verschieblich an den Stützfüßen (11,12) geführt und mittels Klemmschloß (Klemmschrauben
14) an diesen festlegbar ist.