[0001] Die Erfindung betrifft eine Kabelklemme zum mechanischen Halten und elektrischen
Anschließen eines Kabels, mit einem zweiteiligen Gehäuse und einer Klemmvorrichtung
für ein in das Gehäuse einzulegendes Kabel.
[0002] Eine solche Kabelklemme kann beispielsweise in einem Schaltschrank angebracht sein.
Es werden verschiedene Anforderungen an eine solche Kabelklemme gestellt. Zum einen
muß sie das zuverlässige elektrische Anschließen des Kabels ermöglichen. Gleichzeitig
muß eine Zugentlastung vorgesehen sein, mittels der das Kabel derart in der Kabelklemme
gehalten ist, daß auf das Kabel aufgebrachte Zugbelastungen nicht bis zum elektrischen
Anschluß übertragen werden, sondern vorher ins Gehäuse abgeleitet werden. Schließlich
kann eine solche Kabelklemme dazu verwendet werden, eine elektrische Abschirmung im
Bereich der Verbindung des Kabels mit dem elektrischen Anschluß bereitzustellen.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind zwei Konzepte bekannt, mittels denen versucht wird,
sowohl einen sicheren mechanischen Halt des Kabels in der Kabelklemme als auch eine
gute elektrische Abschirmung zu gewährleisten. Ein Konzept sieht vor, eine Kabelaufnahme
auszubilden, an der mehrere Schrauben vorgesehen sind, die im eingeschraubten Zustand
am Mantel des Kabels angreifen. Falls das Kabel mit einer Abschirmung versehen ist,
kann diese um 180° auf den Mantel des Kabels zurückgebogen und dort kontaktiert werden.
Ein anderes Konzept sieht vor, einen Haltering auf den Mantel des Kabels aufzupressen.
Dieser Ring wird dann in eine entsprechende Aufnahme des Gehäuses eingelegt und wirkt
als Zugentlastung. Wenn vor dem Aufpressen des Halteringes eine Abschirmung des Kabels
freigelegt und auf den Mantel zurückgebogen wird, kann der Haltering diese Abschirmung
kontaktieren und zusammen mit einer elektrisch leitenden Aufnahme dazu dienen, eine
gute Abschirmung der Kabelklemme zu gewährleisten.
[0004] Nachteilig bei diesen Konzepten ist der insgesamt sehr hohe Aufwand beim Einlegen
und Befestigen des Kabels.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Kabelklemme der eingangs genannten
Art dahingehend weiterzubilden, daß ein in die Kabelklemme einzulegendes Kabel mit
minimalem Aufwand mechanisch zuverlässig festgelegt werden kann, wobei gleichzeitig
die Möglichkeit bestehen soll, eine Abschirmung des einzulegenden Kabels ohne großen
Aufwand elektrisch zu kontaktieren.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Kabelklemme der eingangs genannten
Art gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, daß mindestens zwei Paare von einander
gegenüberliegenden Verformungselementen vorgesehen sind, die bei geschlossenem Gehäuse
und eingelegtem Kabel an diesem angreifen und es verformen, wobei die Verformungselemente
des ersten Paares einander in einer Klemmrichtung gegenüberliegen, die von der Klemmrichtung
abweicht, in der sich die Verformungselemente des zweiten Paares gegenüberliegen,
und wobei die beiden Paare, entlang der Längsachse des in die Kabelklemme einzulegenden
Kabels betrachtet, hintereinander angeordnet sind. Unter dem Begriff "Klemmrichtung"
wird dabei die Richtung verstanden, entlang der die beiden Verformungselemente eines
Paares eine Klemmkraft auf das eingelegte Kabel ausüben, diese Richtung fällt im allgemeinen
mit der Richtung der kürzesten Verbindung zwischen den beiden Verformungselementen
zusammen.
[0007] Allgemein ausgedrückt beruht eine erfindungsgemäße Kabelklemme auf dem Grundgedanken,
daß die zum Zwecke der Zugentlastung bereitzustellende Haltekraft von mindestens zwei
hintereinander angeordneten Paaren von Verformungselementen bereitgestellt wird. Diese
Verformungselemente sind so ausgestaltet, daß die von ihnen hervorgerufene Verformung
des Kabels sich in der Richtung unterscheidet. Wenn beispielsweise das erste und das
zweite Verformungselementepaar das Kabel mit im Ausgangszustand rundem Querschnitt
in einen ovalen Querschnitt verformen, weicht die von der längeren Hauptachse des
ovalen Querschnittes im Bereich des ersten Verformungselementepaares vorgegebene Richtung
von der Richtung ab, die von der längeren Hauptachse des zweiten ovalen Querschnittes
bestimmt ist. Die hervorgerufene Verformung muß jedoch nicht notwendigerweise zu einem
ovalen oder elliptischen Querschnitt des Kabels führen. Je nach Ausgestaltung der
Verformungselemente sowie dem Verformungsverhalten des Kabels kann sich auch beispielsweise
ein eingeschnürter Querschnitt ergeben. In jedem Falle ergibt sich in der Klemmrichtung,
in der sich die Verformungselemente gegenüberliegen, eine Verringerung des Durchmessers
des Querschnittes, während sich etwa senkrecht zu dieser Klemmrichtung eine Vergrößerung
des Durchmessers des Querschnittes ergibt. Aufgrund der unterschiedlichen Ausrichtung
der verformten Querschnitte des Kabels wirkt einem Herausziehen des Kabels aus der
Kabelklemme zusätzlich zu den Reibungskräften, die an den Angriffsstellen der Verformungselemente
am Kabel erzeugt werden, noch ein Formänderungswiderstand entgegen. Würde nämlich
das Kabel herausgezogen werden, müßte jede Stelle des Kabels, die an einem Verformungselementepaar
in einer ersten Richtung verformt ist, beim darauffolgenden Verformungselementepaar
in einer anderen Richtung verformt werden. Dieser mehrfachen Verformung des Querschnitts
wirkt der aus der Materialsteifigkeit des Kabels resultierende Formänderungswiderstand
entgegen.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die von
dem ersten Verformungselementepaar bestimmte Klemmrichtung um etwa 90° gegenüber der
Klemmrichtung verdreht ist, die von dem zweiten Verformungselementepaar bestimmt ist.
Bei dieser Gestaltung ergibt sich ein Maximum an Widerstandskraft, falls Zugkräfte
auf das Kabel einwirken.
[0009] Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist weiterhin ein drittes Verformungselementepaar
vorgesehen, wobei das zweite Verformungselementepaar zwischen dem dritten Verformungselementepaar
und dem ersten Verformungselementepaar angeordnet ist und die von dem dritten Verformungselementepaar
bestimmte Klemmrichtung etwa mit der von dem ersten Verformungselementepaar bestimmte
Klemmrichtung übereinstimmt. Bei dieser Gestaltung werden drei verformte Querschnitte
des Kabels erzeugt, die sich jeweils vom benachbarten Querschnitt unterscheiden. Auf
diese Weise wird die Zugentlastungswirkung verbessert.
[0010] Vorzugsweise ist vorgesehen, daß ein Verformungselement eines Paares an dem ersten
Teil des Gehäuses und das zugehörige andere Verformungselement an dem zweiten Teil
des Gehäuses angebracht ist. Bei dieser Gestaltung ergibt sich ein minimaler Montageaufwand.
Das Kabel braucht nur in eines der Gehäuseteile eingelegt zu werden. Die Zugentlastung
ergibt sich dann automatisch, wenn das zweite Gehäuseteil aufgesetzt und mit dem ersten
Gehäuseteil verbunden wird.
[0011] Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, daß
ein Verformungselement aus einer Rippe besteht, die sich in einer Ebene senkrecht
zur Längsachse des in der Kabelklemme aufzunehmenden Kabels erstreckt. Die Verwendung
einer Rippe als Verformungselement bietet verschiedene Vorteile. Zum einen läßt sie
sich leicht herstellen, insbesondere wenn die beiden Gehäuseteile als Spritzgußteile
ausgebildet sind. Weiterhin lassen sich durch die Gestaltung der Geometrie der Rippe,
beispielsweise der am Kabel angreifenden Kante und der Breite dieser Kante, die Verformung
des Kabels sowie die dabei auftretenden Widerstands- und Haltekräfte frei einstellen.
[0012] Es ist beispielsweise möglich, daß die Rippe an dem Kabel mit einer geraden Kante
angreift, die bezüglich einer Tangente an den Außenumfang des einzulegenden Kabels
geringfügig geneigt ist. Bei dieser Gestaltung wird das Einführen des Kabels erleichtert;
außerdem wird die Gefahr eine Beschädigung des Kabels beim Einführen vermindert.
[0013] Vorzugsweise liegen die beiden Kanten einander in einer Klemmrichtung gegenüber,
die etwa senkrecht zu der Richtung ist, in der das Gehäuse geschlossen wird. Bei dieser
Gestaltung werden die zum Einklemmen des Kabels erforderlichen Schiebekräfte beim
Schließen des Gehäuses aufgebracht. Da aufgrund der Keilwirkung keine besonders hohen
Kräfte zum Schließen des Gehäuses erforderlich sind, reichen bereits wenige Schrauben
aus, um das Gehäuse zuverlässig zu schließen. Außerdem sind keine besonderen Vorkehrungen
gegen Verformungen des Gehäuses zu treffen
[0014] Alternativ ist vorgesehen, daß die Rippe an dem Kabel mit einem Vorsprung angreift.
Diese Gestaltung führt zu einer genau definierten Kontaktzone zwischen Rippe und Kabel,
so daß auch bei vergleichsweise geringen Druckkräften eine hohe Flächenpressung und
somit eine hohe Reibung erzielt werden kann.
[0015] Vorzugsweise weist der Vorsprung einen Scheitelpunkt auf, der an dem Kabel angreift.
Durch die Auswahl des Krümmungsradius dieses Scheitelpunktes kann die Art und Weise
beeinflußt werden, mit der das Kabel vom Vorsprung verformt wird. Wenn beispielsweise
der Krümmungsradius im Scheitelpunkt kleiner ist als der Radius des Außenumfangs des
einzulegenden Kabels, ergibt sich bei ausreichender Verformbarkeit des Kabels ein
verformter Querschnitt, der etwa einer Ellipse entspricht, die im Bereich ihrer kurzen
Halbachsen stark eingeschnürt ist, nämlich in dem Bereich, in dem der Scheitelpunkt
der Rippe angreift. Falls dagegegen das Kabel nur eine geringe Verformbarkeit aufweist,
führen die am Kabel angreifenden Scheitelpunkte dazu, daß sich ein ovaler Querschnitt
ergibt.
[0016] Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die beiden Vorsprünge einander in einer Klemmrichtung
gegenüberliegen, die etwa mit der Richtung übereinstimmt, in der das Gehäuse geschlossen
wird. Bei dieser Gestaltung wird die Klemmwirkung von den Rippen automtisch beim Schließen
des Gehäuses erzielt, ohne daß zusätzliche Schritte erforderlich sind.
[0017] Gemäß der bevorzugten Ausführungsform ist mindestens ein U- förmiger Halteabschnitt
vorgesehen, wobei der Abstand zwischen den beiden Schenkeln des Halteabschnitts kleiner
ist als der Außendurchmesser des einzulegenden Kabels. Dieser Halteabschnitt dient
zur Fixierung des Kabels in einem Gehäuseteil, bevor das andere Gehäuseteil angebracht
wird.
[0018] Vorzugsweise ist der Halteabschnitt gegenüber den Verformungselementepaaren seitlich
versetzt, so daß das einzulegende Kabel von einer Mittelachse ausgelenkt wird. Die
herbeigeführte seitliche Auslenkung des Kabels erhöht die von der Zugentlastung bereitgestellte
Widerstandskraft.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Verformungselementepaare
elektrisch leitend sind und an einer Abschirmung des eingelegten Kabels elektrisch
leitend angreifen. Somit kann ohne einen zusätzlichen Arbeitsschritt eine elektrische
Abschirmung des Kabels mit einem Masseanschluß verbunden werden. Vorzugsweise ist
auch das Gehäuse elektrisch leitend, so daß der im Gehäuse ausgebildete elektrische
Anschluß des Kabels gleichfalls abgeschirmt ist. Der elektrische Kontakt zwischen
der Abschirmung des Kabels und den elektrisch leitenden Verformungselementepaaren
kann auf zweierlei Wegen erzielt werden: Zum einen können die Verformungselementepaare
als Schneiden ausgebildet sein, die eine Ummantelung des Kabels durchdringen und an
der Abschirmung des Kabels angreifen, so daß diese elektrisch leitend kontaktiert
ist. Zum anderen kann die Abschirmung des Kabels vor dem Einlegen in die Kabelklemme
freigelegt und um 180° auf den Mantel des Kabels zurückgefaltet werden, so daß sie
auf dem Außenumfang des Kabels liegt. Die Verformungselementepaare greifen dann automatisch
an der Abschirmung an, wobei gleichzeitig der mechanische Halt des Kabels in der Kabelklemme
erzielt wird.
[0020] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform
beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt ist. In diesen zeigen:
- Figur 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Kabelklemme und eines
in diese einzulegenden Kabels;
- die Figuren 2a bis 2g Querschnitte der erfindungsgemäßen Kabelklemme in unterschiedlichen
Ebenen;
- die Figuren 3a bis 3g die Querschnitte von Figur 2 mit eingelegtem Kabel;
- Figur 4 in vergrößertem Maßstab den Querschnitt von Figur 2e; und
- Figur 5 in vergrößertem Maßstab den Querschnitt von Figur 2f.
[0022] In Figur 1 ist eine Kabelklemme 10 zu sehen. Sie dient dazu, ein elektrisches Kabel
12 mechanisch aufzunehmen und elektrisch anzuschließen.
[0023] Die Kabelklemme 10 weist ein erstes Gehäuseteil 20 und ein zweites Gehäuseteil 50
auf Das zweite Gehäuseteil 50 kann nach Art eines Deckels auf das erste Gehäuseteil
20 aufgesetzt und mit drei Schrauben 14 an diesem befestigt werden. Die beiden Gehäuseteile
können aus Kunststoff bestehen und einteilig ausgebildet sein, beispielsweise durch
ein Kunststoff-Filmscharnier klappbar aneinander befestigt sein.
[0024] Das Gehäuse 10 ist mit einer allgemeinen mit dem Bezugszeichen 16 bezeichneten Zugentlastung
versehen, die aus einem ersten Paar von Verformungselementen 22, 52, einem zweiten
Paar von Verformungselementen 24, 54 sowie einem dritten Paar von Verformungselementen
26, 56 besteht. Die Zugentlastung 16 wird nachfolgend ausführlicher anhand der Figuren
2 bis 5 beschrieben.
[0025] In Figur 2a ist schematisch ein Schnitt durch die Zugentlastung 16 entlang der Ebene
X-Y (siehe Figur 1) gezeigt. In den Figuren 2b bis 2g sind Querschnitte senkrecht
zur Achse X im Bereich der Zugentlastung 16 gezeigt, wobei die jeweilige Ebene in
Figur 2a bezeichnet ist. Beispielsweise findet sich die Darstellung des in Figur 2a
mit dem Buchstaben c bezeichneten Querschnitts in Figur 2c.
[0026] Die Zugentlastung 16 weist auf der Außenseite der Kabelklemme 10 einen Eingangsquerschnitt
auf, der größer als der Querschnitt des aufzunehmenden Kabels 12 ist. Wie in Figur
36 zu sehen ist, läuft das Kabel 12 frei durch den Eingangsquerschnitt hindurch.
[0027] An den Eingangsquerschnitt schließt sich in der Ebene c ein U- förmiger Halteabschnitt
an. Dieser ist durch zwei am ersten Gehäuseteil 20 vorgesehene Schenkel 28, 30 gebildet.
Die Schenkel 28, 30 liegen einander in einem solchen Abstand gegenüber, daß es zu
einer leichten Verformung des ursprünglich kreisförmigen Querschnittes des Kabels
12 zu einem ovalen Querschnitt kommt. Dies ist in Figur 3c zu sehen; der ursprüngliche
Querschnitt ist durch eine durchgehende Linie angedeutet, und der verformte Querschnitt
ist durch die Doppelschraffur angedeutet. Die beiden Schenkel 28, 30 sind gegenüber
einer Mittelachse M, die mit der X-Achse des Kabels zusammenfällt, seitlich versetzt,
so daß das Kabel 12 zur Seite ausgelenkt wird.
[0028] An den in der Ebene c angeordneten Halteabschnitt schließen sich in der Ebene d zwei
Verformungselemente 22, 52 an. Die Verformungselemente sind als Rippen ausgebildet,
wobei die Rippe 22 am ersten Gehäuseteil 20 vorgesehen ist, während die Rippe 52 am
zweiten Gehäuseteil 52 vorgesehen ist. Die Rippen weisen zwei gerade Kanten 23, 53
auf, die dazu vorgesehen sind, am Kabel 12 (siehe Figur 3d) anzugreifen Die beiden
Kanten 23, 53 liegen einander in einer Klemmrichtung gegenüber, in der Richtung entspricht,
in der eine Klemmwirkung auf das Kabel 12 ausgeübt wird Ferner sind die Kanten 23,
53 bezüglich der Richtung, in der die beiden Gehäuseteile 20, 50 zusammengefügt werden
und die in Figur 2d durch den Pfeil P symbolisiert ist, geringfügig schräg angeordnet,
so daß sich beim Zusammenfügen der beiden Gehäuseteile 20, 50 eine zunehmende Keilwirkung
ergibt. Diese Keilwirkung führt dazu, daß trotz vergleichsweise geringer Kräfte, die
beim Zusammenfügen der beiden Gehäuseteile 20, 50 erforderlich sind, eine vergleichsweise
hohe Klemmwirkung auf das Kabel 12 in der Ebene d ausgeübt werden kann. Somit wird
das Kabel 12 ausgehend von seinem ursprünglich kreisförmigen Querschnitt in den in
Figur 3d gezeigten, stark elliptischen Querschnitt verformt; die Klemmrichtung verläuft
also etwa waagrecht.
[0029] Die Kanten 23, 53 laufen zu den freien Enden der Rippen 22, 52 in Einführschrägen
aus, die die automatische Positionierung und Zentrierung des Kabels in dem Klemmelementepaar
22, 52 gewährleistet. Ferner sind im Bereich der freien Enden der Rippen 22, 52 Aufnahmen
im entsprechenden gegenüberliegenden Gehäuseteil vorgesehen, so daß die bei der Verformung
des Kabels auftretenden Spreizkräfte sicher und zuverlässig aufgenommen sind und zu
keiner Verformung des Gehäuses führen können.
[0030] An die Verformungselemente 22, 52 schließt sich ein Abschnitt mit dem in Figur 2b
gezeigten Querschnitt an, in welchem das Kabel wieder seinen unverformten, kreisförmigen
Querschnitt aufweist.
[0031] Anschließend ist in der Ebene e ein zweites Paar von Verformungselementen 24, 54
angeordnet. Abweichend vom ersten Verformungselementepaar werden hier rippenförmige
Vorsprünge verwendet, die mit ihren Scheiteln 25, 55 an dem aufzunehmenden Kabel 12
angreifen. Der Krümmungsradius r am Scheitel der Verformungselemente 24, 54 (siehe
auch Figur 4) ist kleiner als der Radius des Außenumfangs des Kabels 12. Dies führt
dazu, daß bei den üblichen Kabeln, die in der Kabelklemme 10 aufgenommen werden, der
ursprünglich kreisförmige Querschnitt in den in Figur 3e gezeigten Querschnitt verformt
wird, der allgemein einer Ellipse mit einer starken Einschnürung im Bereich der kurzen
Halbachsen entspricht. In Abhängigkeit von den jeweiligen Eigenschaften des aufzunehmenden
Kabels, insbesondere Verformbarkeit des Mantels des Kabels sowie Außendurchmesser,
können sich aber auch andere verformte Querschnitte ergeben, beispielsweise ein elliptischer
Querschnitt ohne Einschnürung.
[0032] Das erste Verformungselement 24 ist am ersten Gehäuseteil 20 ausgebildet, und das
zweite Verformungselement 54 ist am zweiten Gehäuseteil 50 ausgebildet. Ferner ist
am zweiten Gehäuseteil 50 ein Aufnahme für eine den Verformungsquerschnitt e seitlich
begrenzende, sich ausgehend vom ersten Gehäuseteil 20 erstreckende Rippe vorgesehen.
Auf diese Weise wird die Klemmkraft zwischen den Scheiteln 25, 55 automatisch beim
Zusammenfügen der beiden Gehäuseteile 20, 50 hervorgerufen, wobei die Aufnahme für
die sich ausgehend vom ersten Gehäuseteil 20 erstreckende Rippe für eine präzise Positionierung
der beiden Gehäuseteile relativ zueinander sorgt.
[0033] An das zweite Verformungselementepaar schließt sich wieder ein Abschnitt an, wie
er in Figur 2b gezeigt ist. In diesem Abschnitt weist das aufzunehmende Kabel einen
kreisförmigen Querschnitt auf.
[0034] Anschließend befindet sich in der Ebene f ein drittes Paar von Verformungselementen,
wobei die hier vorgesehenen Rippen 26, 56 den aus der Ebene d bekannten Rippen 22,
52 entsprechen. Allerdings sind hier die Rippen umgekehrt angeordnet: Die bezüglich
Figur 2 auf der linken Seite des Kabels angreifende Rippe 26 ist nun einteilig mit
dem ersten Gehäuseteil 20 ausgebildet, während die auf der rechten Seite des Kabels
angreifende Rippe 56 am zweiten Gehäuseteil 50 ausgebildet ist. Auf diese Weise wird
die auf das zweite Gehäuseteil einwirkende Gesamtkraft entlang der Achse Y=0, da die
auf die Rippe 52 ausgeübte Druckkraft etwa gleich der auf die Rippe 56 ausgeübten
Druckkraft ist. In Figur 5 ist zu sehen, daß das freie Ende der Rippe 26 am zweiten
Gehäuseteil 50 aufgenommen ist und daß das freie Ende der Rippe 56 in einer Aufnahme
am ersten Gehauseteil 20 aufgenommen ist.
[0035] Anschließend ist in der Ebene g ein Halteabschnitt angeordnet, wie er grundsätzlich
aus der Ebene c bekannt ist. Die beiden Schenkel 32, 34 bestimmen einen Querschnitt,
der bezüglich der Mittelachse M in entgegengesetzter Richtung versetzt ist wie in
der Ebene c.
[0036] Zum Inneren des Gehäuses hin ist noch ein Querschnitt angeordnet, wie er aus Ebene
b bekannt ist. Das Kabel weist also seinen kreisförmigen Querschnitt auf.
[0037] Aufgrund dieser Abfolge von Verformungselementepaaren ergibt sich in negativer X-Richtung
des Kabels betrachtet eine Abfolge von unterschiedlichen Kabelquerschnitten: Beim
Eintritt in die Kabelklemme 10 weist das Kabel einen runden Querschnitt auf. Anschließend
wird das Kabel in einen ovalen Querschnitt verformt, dessen längere Halbachsen in
der Z-Richtung ausgerichtet sind, da die Klemmrichtung etwa entlang der Y-Achse ausgerichtet
ist. Daran anschließend wird das Kabel in einen eingeschnürt elliptischen Querschnitt
verformt, wobei die längeren Halbachsen der Ellipse in der Y-Richtung ausgerichtet
sind, da die Klemmrichtung entlang der Z-Achse ausgerichtet ist. Anschließend wird
das Kabel wieder in einen elliptischen Querschnitt umgeformt, dessen längere Halbachsen
in der Z-Richtung ausgerichtet sind. Schließlich hat das Kabel im Inneren der Kabelklemme
wieder einen kreisförmigen Querschnitt. Zusätzlich wird das Kabel im Bereich der Halteabschnitte,
die sich in den Ebenen c und g befinden, von der Mittelachse M ausgelenkt. Aufgrund
dieser Gestaltung ergibt sich bei vergleichsweise geringen Druckkräften, die beim
Zusammenfügen der beiden Gehäuseteile 20, 50 aufgebracht werden müssen, eine sehr
große Haltekraft. Da nur sehr geringe Druckkräfte aufgebracht werden müssen, sind
nur vergleichsweise wenige Schrauben oder vergleichbare Elemente erforderlich, um
die beiden Gehäuseteile miteinander zu verbinden. Außerdem muß das Gehäuse nicht aufwendig
versteift oder besonders massiv ausgeführt werden, da nur geringe Klemmkräfte von
den Schrauben aufgebracht und zu den entsprechenden Stellen des Gehäuses geleitet
werden müssen. In Abhängigkeit von den jeweiligen Abmessungen und dem aufgenommenen
Kabel können Haltekräfte bis über 100 N erzielt werden. Aufgrund der relativ geringen
Druckkräfte, die auf das Kabel ausgeübt werden müssen, um die gewünschten Haltekräfte
zu erzielen, spielen Setzungserscheinungen des Kabels, insbesondere des Mantels, eine
sehr viel geringere Rolle aus bei Kabelklemmen aus dem Stand der Technik, die mit
sehr viel größeren Druckkräften arbeiten müssen.
[0038] Wenn eine abgeschirmte Kabelklemme zusammen mit einem abgeschirmten Kabel verwendet
wird, können die Verformungselemente in der Ebene e zusammen mit denen aus der Ebene
d und/oder der Ebene f dazu verwendet werden, die Abschirmung des Kabels elektrisch
zu kontaktieren. Da auf diese Weise die Abschirmung an insgesamt mindestens vier Stellen
kontaktiert wird, die im Winkelabstand von 90° zueinander mit einem geringfügigen
Versatz in der X-Richtung angeordnet sind, entspricht die Kontaktierung der Abschirmung
qualitativ annähernd einer solchen Kontaktierung, die beispielsweise durch eine die
Abschirmung um 360° umschließende Schelle erhalten wird.
1. Kabelklemme (10) zum mechanischen Halten und elektrischen Anschließen eines Kabels
(12), mit einem zweiteiligen Gehäuse (20, 50) und einer Klemmvorrichtung (16) für
ein in das Gehäuse (20, 50) einzulegendes Kabel (12).
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Paare von einander gegenüberliegenden
Verformungselementen (22, 52; 24, 54) vorgesehen sind, die bei geschlossenem Gehäuse
(20, 50) und eingelegtem Kabel an diesem angreifen und es verformen, wobei die Verformungselemente
(22, 52) des ersten Paares einander in einer Klemmrichtung gegenüberliegen, die von
der Klemmrichtung abweicht, in der sich die Verformungselemente (24, 54) des zweiten
Paares gegenüberliegen, und wobei die beiden Paare, entlang der Längsachse (M) des
in die Kabelklemme einzulegenden Kabels betrachtet, hintereinander angeordnet sind.
2. Kabelklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von dem ersten Verformungselementepaar
(22, 52) bestimmte Klemmrichtung um etwa 90° gegenüber der Klemmrichtung verdreht
ist, die von dem zweiten Verformungselementepaar (24, 54) bestimmt ist.
3. Kabelklemme nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein drittes
Verformungselementepaar (26, 56) vorgesehen ist, das so angeordnet ist, daß das zweite
Verformungselementepaar (24, 54) zwischen dem dritten Vorformungselementepaar (26,
56) und dem ersten Verformungselementepaar (22, 52) angeordnet ist, wobei die von
dem dritten Verformungselementepaar (26, 56) bestimmte Klemmrichtung etwa mit der
von dem ersten Verformungselementepaar (22, 52) bestimmten Klemmrichtung übereinstimmt.
4. Kabelklemme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Verformungselement (22, 24, 26) eines Paares an dem ersten Teil (20) des Gehäuses
und das zugehörige andere Verformungselement (52, 54, 56) an dem zweiten Teil (50)
des Gehäuses angebracht ist.
5. Kabelklemme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Verformungselement (22, 24, 26; 52, 54, 56) aus einer Rippe besteht, die sich in einer
Ebene senkrecht zur Längsachse (M) des in der Kabelklemme aufzunehmenden Kabels (12)
erstreckt.
6. Kabelklemme nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippe (22, 26; 52, 56)
an dem Kabel mit einer geraden Kante (23, 27; 53, 57) angreift, die bezüglich einer
Tangente an den Außenumfang des einzulegenden Kabels (12) geringfügig geneigt ist.
7. Kabelklemme nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die gerade Kante (23, 27;
53, 57) an einem Ende mit einer Einführschräge versehen ist.
8. Kabelklemme nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kanten
(23, 27; 53, 57) einander in einer Klemmrichtung gegenüberliegen, die etwa senkrecht
zu der Richtung (P) ist, in der das Gehäuse (20, 50) geschlossen wird.
9. Kabelklemme nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippe (24, 54) an dem
Kabel (12) mit einem Vorsprung angreift.
10. Kabelklemme nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung einen Scheitelpunkt
(25, 55) aufweist, der an dem Kabel (12) angreift.
11. Kabelklemme nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungsradius (r)
im Scheitelpunkt (25, 55) kleiner ist als der Radius des Außenumfangs des einzulegenden
Kabels (12).
12. Kabelklemme nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Vorsprünge einander in einer Klemmrichtung gegenüberliegen, die etwa mit der Richtung
(P) übereinstimmt, in der das Gehäuse (20, 50) geschlossen wird.
13. Kabelklemme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein U-förmiger Halteabschnitt vorgesehen ist, wobei der Abstand zwischen den beiden
Schenkeln (28, 30; 32, 34) des Halteabschnitts kleiner ist als der Außendurchmesser
des einzulegenden Kabels (12).
14. Kabelklemme nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteabschnitt gegenüber
den Verformungselementepaaren seitlich versetzt ist, so daß das einzulegende Kabel
(12) von einer Mittelachse (M) ausgelenkt wird.
15. Kabelklemme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verformungselementepaare elektrisch leitend sind und an einer Abschirmung des eingelegten
Kabels (12) elektrisch leitend angreifen.
16. Kabelklemme nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Gehäuseteile
(20, 50) elektrisch leitend sind.