[0001] Die Erfindung betrifft einen Fensterflügelrahmen aus Hohlprofil, der die Fensterscheibe
mit einem im wesentlichen U-förmigen Querschnittsteil der Rahmenschenkel einfaßt,
insbesondere zum Einsatz in einer in Skelettbauweise mit Pfosten und Riegeln aus Hohlprofil
errichteten Glaswand.
[0002] Ein solcher Fensterflügelrahmen ist aus der DE-OS 195 07 067 bekannt. Um den Fensterflügelrahmen
und den Fensterrahmen insgesamt schmal zu halten und damit das Rasterbild der Pfosten
und Riegel möglichst wenig zu stören, werden die, die Fensterscheibe nur knapp einfassenden,
Rahmenschenkel auf der Fensterscheibe zusammengeschraubt.
[0003] Die Fensterscheibe läßt sich dann nur ersetzen, indem der Fensterflügelrahmen durch
Abschrauben wenigstens eines seiner Rahmenschenkel geöffnet wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fensterflügelrahmen zu schaffen,
der vor dem Einsetzen der Fensterscheibe im wesentlichen fertig montiert werden und
zum Auswechseln der Fensterscheibe montiert bleiben kann, ohne jedoch mehr Platz,
insbesondere in der Fassaden-ebene, zu beanspruchen.
[0005] Gemäß der Erfindung wird dieser Zweck dadurch erfüllt, daß der außenseitige Schenkel
des U-förmigen Querschnittsteils durch den einen Winkelschenkel einer Winkelleiste
gebildet ist, deren anderer Winkelschenkel in einer im Rücken des U-förmigen Querschnittsteils
ausgebildeten Halterung eingerastet sitzt.
[0006] An dem Rücken kann innerhalb seiner Erstreckung zwischen den beiden Schenkeln des
U-förmigen Querschnittsteils die Halterung ohne zusätzlichen Platzbedarf senkrecht
zur Fassadenebene gebildet werden und auch ohne wesentliche Verdickung des Rückens,
d.h. ohne merkliche zusätzliche Platzbeanspruchung in der Fassadenebene.
Die Winkelleiste kann nach Einlegen der Fensterscheibe in den fertigen Fensterflügelrahmen
angesetzt und auch wieder entfernt werden.
Bei der bevorzugten Herstellung der Winkelleiste aus Kunststoff ist die erfindungsgemäße
Lösung auch wärmeisolierend; der außenseitige Schenkel stellt dann keine Wärmebrücke
in den Kaltbereich dar.
[0007] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Halterung als Drehmomentstütze
ausgebildet für ein durch eine Anpreßkraft des ersteren Winkelschenkels an der Fensterscheibe
erzeugtes Drehmoment. Als Anpreßkraft steht in erster Linie die von eingedrückten
elastischen Dichtprofilen ausgeübte Kraft in Betracht.
Als eine besonders einfache und platzsparende Halterung dieser Art soll der Rücken
an seinem außenseitigen Rand einen gegabelten Querschnitt aufweisen, wobei der äußere
Gabelschenkel länger als der innere Gabelschenkel ist, und der genannte andere Winkelschenkel
soll einerseits gegen den äußeren Gabelschenkel und andererseits mit seinem Rand gegen
den inneren Gabelschenkel abgestützt sein.
Zur Bewerkstelligung des Einrastens weist zweckmäßigerweise der äußere Gabelschenkel
an seinem den inneren Gabelschenkel überragenden Abschnitt eine Nase und die Winkelleiste
einen der Nase zugeordneten Absatz auf. Dergleichen könnte stattdessen auch an dem
inneren Gabelschenkel vorgesehen sein.
[0008] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der äußere
Gabelschenkel an seinem Rand eine Umwinkelung aufweist und hinter der Umwinkelung
zusammen mit der Winkelleiste, die eine entsprechende Einwölbung und einen der Umwinkelung
gegenüberliegenden Vorsprung aufweist, eine hinterschnittene Nut zum Befestigen eines
elastischen Dichtprofils bildet.
Weiter im einzelnen wird ein elastisches Dichtprofil für den ersteren Schenkel der
Winkelleiste vorgeschlagen, das eine Tasche aufweist, in das der erstere Schenkel
ragt und das vorzugsweise ein angeformtes Haken- oder Doppelhakenprofil aufweist,
mit dem es im übrigen in der erwähnten hinterschnittenen Nut befestigt ist.
Vorzugsweise ist die eine Wand der Tasche mit zwei Dichtlippen am Rand zur Abdichtung
zwischen der Fensterscheibe und dem ersteren Schenkel der Winkelleiste ausgebildet
und die andere Wand mit einer einseitig gewölbten Hohlkammer zur Abdichtung zwischen
dem Fensterflügel und dem festen Fensterrahmen ausgebildet.
[0009] Der feste Fensterrahmen weist vorzugsweise ein Winkelprofil aus Kunststoff auf, dessen
äußere Kante als Gegenstück zu dem elastischen Dichtprofil vorgesehen ist.
[0010] Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.
[0011] Sie zeigt einen waagerechten Schnitt durch einen Pfosten einer Glaswand und einen
an dem Pfosten angeschlagenen Rahmenschenkel eines Fensterflügelrahmens.
[0012] Ein Pfosten 1 einer mit Pfosten und Riegeln errrichteten Glaswand trägt in dem gezeigten
Schnitt auf der linken Seite eine fest eingesetzte Scheibe 2 und auf der rechten Seite
einen Fensterflügel 3.
[0013] Die Scheibe 2 ist unter Zwischenlegung von zwei durch ein steifes Stegprofil 4 verbundenen
Dichtungen 5 mittels einer angeschraubten Deckleiste 6 an dem Pfosten 1 befestigt.
Ein Winkelprofil 7 aus steifem Kunststoff stützt dabei die Deckleiste 6 auf der anderen
Seite der Schrauben 8 ab. Auf die Deckleiste 6 aufgerastet ist ein Verkleidungsprofil
9.
[0014] Bei 10 an dem Pfosten 1 angeschraubt ist ein Scharnier 11, das zusammen mit einem
zweiten, gleichen Scharnier über eine Verbindung 12 mit dem einen senkrechten Rahmenschenkel
13 des Fensterflügelrahmens den Fensterflügel 3 trägt.
[0015] Das Hohlprofil des Rahmenschenkels 13 weist einen kammerförmigen Querschnittsteil
14 mit einer Abwinkelung 15 auf, an der ein Einschubprofil 16 für die Verbindung 12
mit dem Scharnier 11 ausgebildet ist, sowie einen durch eine eingesetzte Winkelleiste
17 ergänzten U-förmigen Querschnittsteil 18, der die Fensterscheibe 19 einfaßt.
[0016] Die Fensterscheibe 19 sitzt zwischen einem an dem innenseitigen Schenkel 20 des U-förmigen
Querschnittsteils 18 angebrachten Dichtprofil 21 und einem an dem außenseitigen Schenkel
22 angebrachten Dichtprofil 23.
Das Dichtprofil 21 ist durch eine an dem innenseitigen Schenkel 20 ausgebildeten Nase,
auf die es mit einer Nut greift, positioniert. Es ist mit zwei Hohlkammern und zwei
an der Fensterscheibe 19 anliegenden parallelen Dichtlippen vergleichsweise voluminös
und weich. Seine leicht keilförmige, eine schräge Gleitfläche 40 aufweisende Gestalt
erlaubt, es nachträglich einzudrücken.
Das Dichtprofil 23 liegt gleichfalls mit zwei, jedoch anders angeordneten, Dichtlippen
an der Fensterscheibe 19 an. Sie stellt die eine Wand einer Tasche dar, in die der
Schenkel 22 ragt; die andere Wand der Tasche dient mit einer, an der Außenseite gewölbten,
Hohlkammer 25 zur Abdichtung zwischen dem Fensterflügel 3 und dem festen Fensterrahmen;
die äußeren Kante des Winkelprofils 7 ist hier als in Form eines Wulstes gestaltetes
Gegenstück 26 vorgesehen. Die genannte Tasche wird auf dem Schenkel 22 gehalten durch
ein in der Verlängerung der Hohlkammer 25 an dem insgesamt mit 27 bezeichneten Dichtprofil
angeformtes Doppelhakenprofil 28, das in eine hinterschnittene Nut 29 eingedrückt
ist.
[0017] Der außenseitige Schenkel 22 des U-förmigen Querschnittsteils 18 ist der eine Winkelschenkel
der erwähnten Winkelleiste 17.
[0018] Zur Befestigung der Winkelleiste 17 weist der den Rücken 30 des U-förmigen Querschnittsteils
18 darstellende Profilabschnitt des Rahmenschenkels 13 an seinem Ende eine Gabelung
auf. Es sind ein längerer, äußerer Gabelschenkel 31 und ein kürzerer, innerer Gabelschenkel
32 gebildet. Der äußere Gabelschenkel 31 ist mit einer Nase 33 und an seinem Ende
mit einer Umwinkelung 34 versehen. Der innere Gabelschenkel 32 weist eine Abschrägung
35 auf.
[0019] Die Winkelleiste 17 sitzt mit dem anderen Winkelschenkel 36 in der Gabel. Dieser
drückt einerseits mit seiner umgewinkelten, gerundeten Endkante 37 gegen den inneren
Gabelschenkel 32 und andererseits an der Nase 33 in der Gegenrichtung auf den äußeren
Gabelschenkel 31. Zugleich drückt er mit einem an ihm angeformten Absatz parallel
zu dem äußeren Gabelschenkel 31 auf die Nase 33, hinter der die Winkelleiste 17 eingerastet
ist.
[0020] Zwischen den Schenkeln 36 und 22 weist die Winkelleiste 17 eine Einwölbung 38 auf,
begrenzt durch einen der Umwinkelung 34 gegenüberliegenden Vorsprung 39. Auf diese
Weise ist die oben erwähnte hinterschnittene Nut 29 gebildet.
[0021] Die Fensterscheibe 19 wird in den bereits in der Glaswand montierten, aber noch nicht
mit dem Dichtprofil 21 und der Winkelleiste 17 versehenen Fensterflügelrahmen eingesetzt.
Sie wird darin zunächst bis zur Anlage an dem Schenkel 20 gebracht. In dieser Lage
läßt sie vorne Platz, die Winkelleisten 17 in einer gekippten Stellung in ihre Halterung
einzusetzen: Der Winkelschenkel 36 wird zwischen die Gabelschenkel 31 und 32 geschoben,
wobei er von der Nase 33, bis er hinter ihr einrastet, in eine Schrägstellung gezwungen
wird. Die Schrägstellung wird auf der anderen Seite durch die Umwinkelung der Endkante
37 und die Abschrägung 35 ermöglicht. Mit dem Einrasten erreicht die Winkelleiste
17 ihre vorgesehene gerade Winkelstellung. Jetzt kann das Dichtprofil 27 mit der Tasche
auf den Schenkel 22 aufgeschoben werden; später wird sie durch Eindrücken des Doppelhakenprofils
28 in die hinterschnittene Nut 29 befestigt. Nachdem ringsum die Winkelleisten 17
eingesetzt sind, wird die Fensterscheibe 19 nach vorne geschoben und gegen das Dichtprofil
23 gelegt. Darauf werden die Dichtprofile 21 eingesetzt, die dabei mit ihrer schrägen
Gleiffläche 40 an der Nase 24 vorbeigleiten und zusammengedrückt werden. Die solchermaßen
auf die Fensterscheibe 19 ausgeübte Kraft drückt die Scheibe an das Dichtprofil 23
an und übt auf den Schenkel 22 und damit die gesamte Winkelleiste 17 ein Drehmoment
aus. Die Halterung des anderen Schenkels 36 fängt dieses Drehmoment ab, indem der
Schenkel mit seiner Endkante 37 an dem inneren Gabelschenkel 32 und mit seinem anderen
Ende auf der Nase 33 abgestützt ist. Die auf die Winkelleiste ausgeübte Vorschiebekraft
wird seitlich an der Nase aufgenommen.
Im übrigen ist die Fensterscheibe 19 in herkömmlicher Weise mit Klötzen auf dem Rücken
30 des unteren Rahmenschenkels 13 abgestützt.
[0022] Mit umgekehrter Schrittfolge läßt sich die Fensterscheibe 19 entfernen.
[0023] Über die Montagefreundlichkeit hinaus ist die neue Lösung wärmeisolierend. Durch
die Herstellung der Winkelleiste 17 aus Kunststoff reicht das Aluminium des U-förmigen
Querschnittsteils 30 nicht mehr mit dem außenseitigen Schenkel 22 als Wärmebrücke
in den Kaltbereich. Das mit dem Dichtprofil 27 zusammenwirkende Winkelprofil 7 aus
Kunststoff deckt außerdem als Wärmeisolierung die Deckleiste 6 ab. Der Raum, in dem
sich der einen Wärmeleiter nach innen darstellende Rücken 30 befindet, ist an keiner
Stelle von einer Metalloberfläche begrenzt, die mit der Außenseite der Glaswand in
Verbindung steht.
1. Fensterflügelrahmen aus Hohlprofil, der die Fensterscheibe (19) mit einem im wesentlichen
U-förmigen Querschnittsteil (18) der Rahmenschenkel (13) einfaßt, insbesondere zum
Einsatz in einer in Skelettbauweise mit Pfosten (1) und Riegeln aus Hohlprofil errichteten
Glaswand,
dadurch gekennzeichnet,
daß der außenseitige Schenkel (22) des U-förmigen Querschnittsteils (18) durch den
einen Winkelschenkel einer Winkelleiste (17) gebildet ist, deren anderer Winkelschenkel
(36) in einer am Rücken (30) des U-förmigen Querschnittsteils (18) ausgebildeten Halterung
(31,32) eingerastet sitzt.
2. Fensterflügelrahmen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (31,32) als Drehmomentstütze ausgebildet ist für ein durch eine
Anpreßkraft des ersteren Winkelschenkels (22) an der Fensterscheibe (19) erzeugtes
Drehmoment.
3. Fensterflügelrahmen nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rücken (30) an seinem außenseitigen Rand einen gegabelten Querschnitt aufweist,
wobei der äußere Gabelschenkel (31) länger als der innere Gabelschenkel (32) ist,
und der genannte andere Winkelschenkel (36) einerseits gegen den äußeren Gabelschenkel
(31) und andererseits mit seinem Rand (37) gegen den inneren Gabelschenkel (32) abgestützt
ist.
4. Fensterflügelrahmen nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der äußere Gabelschenkel (31), vorzugsweise an seinem den inneren Gabelschenkel
(32) überragenden Abschnitt, eine Nase (33) aufweist, hinter der die Winkelleiste
(17) mit einem an ihr ausgebildeten Absatz eingerastet ist.
5. Fensterflügelrahmen nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der äußere Gabelschenkel (31) an seinem Rand eine Umwinkelung (34) aufweist und
hinter der Umwinkelung (34) zusammen mit der Winkelleiste (17), die eine entsprechende
Einwölbung (38) und einen der Umwinkelung (34) gegenüberliegenden Vorsprung (39) aufweist,
eine hinterschnittene Nut (29) zum Befestigen eines elastischen Dichtprofils (27)
bildet.
6. Fensterflügelrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch ein elastisches Dichtprofil (27) für den ersteren Schenkel (22)
der Winkelleiste (17), das eine Tasche aufweist, in das der erstere Schenkel (22)
ragt, und das vorzugsweise ein angeformtes Haken- oder Doppelhakenprofil (28) aufweist,
mit dem es im übrigen in der Nut (29) nach Anspruch 5 befestigt ist.
7. Fensterflügelrahmen nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Wand (23) der Tasche, vorzugsweise mit zwei Dichtlippen am Rand, zur
Abdichtung zwischen der Fensterscheibe (19) und dem ersteren Schenkel (22) der Winkelleiste
(17) ausgebildet ist und die andere Wand, vorzugsweise mit einer einseitig gewölbten
Hohlkammer (25), zur Abdichtung zwischen dem Fensterflügel (3) und dem festen Fensterrahmen
(1,7) ausgebildet ist.
8. Fensterflügelrahmen nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der feste Fensterrahmen (1,7) ein Winkelprofil (7) aus Kunststoff aufweist, dessen
äußere Kante als Gegenstück (26) zu dem elastischen Dichtprofil (27) vorgesehen ist.
9. Fensterflügelrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der innenseitige Schenkel (20) des U-förmigen Querschnittsteils (18) eine Nase
(24) aufweist, durch die ein zwischen diesem Schenkel (20) und der Fensterscheibe
(19) angeordnetes, mit einer Nut auf die Nase (24) greifendes elastisches Dichtprofil
(21) positioniert ist.
10. Fensterflügelrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Winkelleiste (17) aus Kunststoff besteht.