[0001] Bei Brennern für flüssige Brennstoffe, die nach dem Düsenzerstäubungsverfahren arbeiten,
wird der durchgesetzte Brennstoffmassestrom bestimmt durch den Brennstoffdruck bzw.
durch die Düsengröße. Dabei ist ein Mindestbrennstoffdruck zum einen für eine gute
Zerstäubung notwendig und zum anderen ist eine Mindestdüsengröße notwendig, um Verstopfungen
durch etwaige Schwebstoffe im Brennstoff zu vermeiden.
[0002] Diese Vorgaben ergeben eine Leistungsschranke, die nicht unterschritten werden kann
und die in der Praxis bei etwa 14 kW liegt.
[0003] Um nun diese Leistungsschranke zu unterschreiten, ist man dazu übergegangen, die
Brennstoffzufuhr mit einer modifizierten Brennstoffpumpe bei vollem Brennstoffdruck
periodisch zu unterbrechen, so daß sich eine gepulste Zerstäubung ergibt. Dadurch
läßt sich die Brennerleistung um einen festen Faktor, der bei etwa 50% liegt, gegenüber
der vorstehend angegebenen Leistungsschranke reduzieren. Die Frequenz der Unterbrechung
der Brennstoffzufuhr ist konstruktiv durch die Brennstoffpumpe vorgegeben. Eine Anpassung
an wechselnde Leistungsanforderungen ist daher nicht oder nur beschränkt möglich.
[0004] Andere Zerstäubungsverfahren, wie beispielsweise eine Druckluftzerstäubung oder eine
Ultraschallzerstäubung erlauben zwar eine Anpassung an unterschiedliche Leistungsanforderungen,
sind jedoch im Aufbau sehr aufwendig und erfordern besondere Maßnahmen, um zu einer
guten Gemischbildung zu kommen.
[0005] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Brenner für flüssige Brennstoffe
zu schaffen, der einen Betrieb auch bei geringen Leistungsanforderungen und eine stufenlose
Einstellung des Brennstoffdurchsatzes ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Brenner für flüssige Brennstoffe,
insbesondere einen Ölbrenner, der einen Düsenstock mit einer Zerstäuberdüse aufweist,
die über einen Zufuhrkanal und eine Verbindungsleitung mit einer Brennstoffversorgung
in Verbindung steht und ein dem Zufuhrkanal zugeordnetes Unterbrecherventil mit einem
Ventilkörper aufweist, der mit einem durch elektrische Energie betätigbaren Aktuator
in Verbindung steht, der durch ein piezoelektrisches Betätigungsmittel gebildet wird.
Mit einer derartigen Gestaltung ist es möglich, bei einem vorgegebenen, zweckmäßigerweise
konstant über die Brennstoffversorgung anstehenden Brennstoffdruck durch eine entsprechende
Ansteuerung des Aktuators während des Betriebes den Brennstoffdurchsatz stufenlos
einzustellen. Das Unterbrecherventil wird hierbei nur "auf-zu" gesteuert, wobei ausgehend
von einer Offenstellung für "Vollast" über eine Pulsweitenmodulation durch Veränderung
des Verhältnisses von Öffnungszeit zur Schließzeit der Brennstoffdurchsatz entsprechend
verändert wird. Hierbei ist zur Veränderung des Brennstoffdurchsatzes auch eine Veränderung
der Arbeitsfrequenz des Unterbrecherventils möglich, die bis in den Bereich von etwa
30 Hz abgesenkt werden kann. Der besondere Vorteil des piezoelektrischen Betätigungsmittels
liegt darin, daß das Unterbrecherventil schnell öffnet und schnell schließt, so daß
der volle Strömungsquerschnitt praktisch verzögerungsfrei geöffnet und geschlossen
wird. Die Brennstoffzumessung wird somit genauer.
[0007] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß die Bewegungsbahn
des Ventilkörpers in axialer Verlängerung der Düsenachse verläuft. Durch diese Ausgestaltung
ist nicht nur eine kompakte Bauweise des Systems "Aktuator-Unterbrecherventil" möglich,
sondern auch die Anordnung des Betätigungsmittels und des Ventilkörpers im Düsenstock
selbst möglich. Der Ventilsitz des Ventilkörpers kann dann vorteilhaft in unmittelbarer
Nähe der Zerstäuberdüse angeordnet werden, so daß neben einer genaueren Dosierung
des zuzuführenden Brennstoffs durch die Reduzierung von Toträumen zwischen Düsenmündung
und Schließsitz des Ventilkörpers ein "Nachtropfen" praktisch vermieden ist.
[0008] Es ist grundsätzlich möglich, das piezoelektrische Betätigungsmittel unmittelbar
auf den Ventilkörper einwirken zu lassen. In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung
ist ferner vorgesehen, daß das Betätigungsmittel auf eine Druckmembran einwirkt, die
einen mit der Druckölversorgung verbundenen Hydraulikraum abschließt, der mit dem
kolbenartig ausgebildeten Ventilkörper in hydraulischer Wirkverbindung steht, wobei
der Ventilkörper durch eine in Schließrichtung wirkende Rückstellfeder abgestützt
ist. Diese Anordnung erlaubt die Übertragung großer Stellkräfte, so daß auch bei hohen
Brennstoffdrücken eine zuverlässige und schnelle Schaltbewegung des Ventilkörpers
möglich ist. Die Anordnung ist insbesondere vorteilhaft bei Verwendung des piezoelektrischen
Betätigungsmittels, da durch entsprechende Bemessung der Verhältnisse der Fläche der
Druckmembran einerseits und des Kolbenquerschnitts des Ventilkörpers andererseits
mit geringen Stellwegen und geringen Stellkräften des Betätigungsmittels große Stellwege
des Ventilkörpers bewirkt werden können.
[0009] In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß der Hydraulikraum
über eine Anschlußleitung mit der Brennstoffversorgung in Verbindung steht, der ein
beim Öffnen des Ventilkörpers schließendes Sperrventil zugeordnet ist. Durch diese
Maßnahme ist gewährleistet, daß etwaige Leckverluste aus dem Hydraulikraum jeweils
in Schließstellung des Ventilkörpers durch Zufuhr des mit Druck geförderten Brennstoffs
aus der Brennstoffversorgung ausgeglichen werden.
[0010] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zwischen dem Hydraulikraum
und dem Ventilkörper ein gesonderter Steuerkolben angeordnet ist, der mit dem Ventilkörper
in Wirkverbindung steht und der gegenüber dem Zufuhrkanal als Ventil wirkt. Damit
ist der Hydraulikraum von der Seite des Zufuhrkanals her ebenfalls durch ein Ventil
absperrbar, so daß auch bei einem Betrieb mit langdauernden Öffnungszeiten des Unterbrecherventils
der Druck im Hydraulikraum infolge von Leckagen nicht abfallen kann. Der Steuerkolben
kann hierbei hydraulisch auf das Unterbrecherventil einwirken oder besonders zweckmäßig
in unmittelbarer mechanischer Verbindung mit dem Ventilkörper des Unterbrecherventils
in Verbindung stehen.
[0011] In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß die Verbindungsleitung
zum Zufuhrkanal mit der Druckseite einer Förderpumpe verbunden ist und über eine Abströmleitung
mit Druck-Halteventil mit dem Vorratstank verbunden ist. Dadurch ist die Möglichkeit
gegeben, unabhängig von der Betätigung des Unterbrecherventils einen konstanten Brennstoffdruck
am Unterbrecherventil aufrechtzuerhalten und so für optimale Zerstäubungsbedingungen
zu sorgen.
[0012] Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- den Aufbau eines Ölbrenners in Form eines Blockschaltbildes,
- Fig. 2
- eine Ausführungsform für einen Düsenstock mit integriertem Aktuator und Unterbrecherventil,
- Fig. 3
- in einer vergrößerten Darstellung die Ausbildung des Unterbrecherventils gem. Fig.
2 in Schließstellung mit Sperrventil für den Hydraulikraum,
- Fig. 4
- das Unterbrecherventil gem. Fig. 3 in Öffnungsstellung,
- Fig. 5
- eine abgewandelte Ausführungsform des Unterbrecherventils gem. Fig. 3 in Schließstellung,
- Fig. 6
- die Ausführungsform gem. Fig. 5 in Öffnungsstellung,
- Fig. 7
- eine abgewandelte Ausführungsform für ein Sperrventil in Öffnungsstellung,
- Fig. 8
- das Sperrventil gemäß Fig. 7 in Schließstellung,
- Fig. 9
- eine druckentlastete Ausführungsform des Unterbrecherventils in Schließstellung,
- Fig. 10
- die Ausführungsform gemäß Fig. 9 in Öffnungsstellung,
- Fig. 11
- in Diagrammform verschiedene Leistungsansteuerungen.
[0013] Der in Fig. 1 schematisch dargestellte Ölbrenner besteht im wesentlichen aus einem
Düsenstock 1, der hier nur schematisch in Form eines Blockschaltbildes in der Verknüpfung
seiner einzelnen Funktionselemente dargestellt ist. Der Düsenstock 1 steht über eine
Verbindungsleitung 2 mit der Druckseite einer Förderpumpe 3 in Verbindung, über die
aus einem Vorratstank 4 das Brennöl unter einem vorgegebenen Druck dem Düsenstock
1 zugeführt wird.
[0014] Mit der Verbindungsleitung 2 ist eine zum Vorratstank 4 zurückführende Abströmleitung
5 verbunden, in der eine Drossel 6 und ein Druckhalteventil 7 angeordnet sind, so
daß in der Verbindungsleitung 2 unabhängig von der vom Brenner abgenommenen Brennstoffmenge
ein gegebener Vordruck aufrechterhalten werden kann.
[0015] Der Düsenstock 1 weist eine Zerstäuberdüse 8 üblicher Bauart auf, der in eine hier
in ihrem Aufbau nicht näher dargestellte Brenneranordnung 9 integriert ist.
[0016] Die Zerstäuberdüse 8 steht über einen Zufuhrkanal 10 und die Verbindungsleitung 2
mit der durch Vorratstank 4 und Förderpumpe 3 gebildeten Druckölversorgung in Verbindung.
Im Zufuhrkanal 10 ist ferner ein Unterbrecherventil 11 angeordnet, das über einen
Aktuator 12 zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung hin und her bewegt
werden kann. Der Aktuator wird über eine Steuereinrichtung 13 angesteuert.
[0017] Während es grundsätzlich möglich ist, das Unterbrecherventil über einen elektromagnetischen
Aktuator zu betätigen, ist bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ein Aktuator
mit einem piezoelektrischen Betätigungsmittel 14 vorgesehen. Das elektrisch ansteuerbare,
in seinem Aufbau grundsätzlich bekannte und in einem Gehäuse 12.1 mit einem Ende befestigte
piezoelektrische Betätigungsmittel 14 wirkt mit seinem freien Ende auf eine Druckmembran
15, die einen Hydraulikraum 16 begrenzt. Der Hydraulikraum 16 steht unmittelbar mit
einem kolbenartig ausgebildeten Ventilkörper 17 des Steuerventils 11 in hydraulischer
Wirkverbindung. Bei einer Beaufschlagung des piezoelektrischen Betätigungsmittels
14 mit einer elektrischen Spannung verändert dieses seine Länge und drückt so die
Druckmembran 15 durch, so daß aus dem Hydraulikraum 16 Druckflüssigkeit, hier Öl,
auf den kolbenartig ausgebildeten Ventilkörper 17 einwirkt und so das Unterbrecherventil
11 in seine Öffnungsstellung verschiebt. Über eine Rückstellfeder 18 wird beim Abschalten
der Spannung und der damit verbundenen Verkürzung des piezoelektrischen Betätigungsmittels
die Druckmembran 15 wieder zurückgezogen und gleichzeitig unter der Kraftwirkung der
Rückstellfeder 18 der Ventilkörper 17 in seine Schließstellung zurückgezogen. Der
Ventilteller 17.1 mit dem zugeordneten Ventilsitz sollte den Zufuhrkanal 10 so nahe
wie möglich am Dralleinsatz 8.1 der Zerstäuberdüse abschließen, um Toträume zwischen
Ventilsitz und Düsenmündung so klein wie möglich zu halten, so daß nur geringe Brennstoffmengen
bei geschlossenem Unterbrecherventil 11 nachtropfen bzw. nachverdampfen können.
[0018] Der Hydraulikraum 16 steht über eine Anschlußleitung 19, in der ein Sperrventil 20
in Form eines Rückschlagventils angeordnet ist, mit der Abströmleitung 5 der Druckölversorgung
in Verbindung, so daß jeweils bei der Rückbewegung der Druckmembran 15 aus der Abströmleitung
5 über die Anschlußleitung 19 Öl angesaugt werden kann, um etwaige Verluste an Druckflüssigkeit
im Hydraulikraum durch Leckage auszugleichen.
[0019] Wie Fig. 2 für ein konkretes Ausführungsbeispiel erkennen läßt, können entsprechend
einer Ausgestaltung der Erfindung die vorstehend beschriebenen einzelnen Schaltelemente
in den Düsenstock 1 integriert werden. Für die anhand von Fig. 1 bereits beschriebenen
Elemente sind in Fig. 2 gleiche Bezugszeichen verwendet.
[0020] An dem im wesentlichen stabförmig ausgebildete Düsenstock 1 ist an einem Ende die
anschraubbare, mit einem Dralleinsatz 8.1 mit einer Düsenöffnung 8.3 versehene Zerstäuberdüse
8 angeordnet. Gleichachsig zur Achse 8.2 der Zerstäuberdüse 8 ist an seinem anderen
Ende der hier nur teilweise dargestellte Aktuator 12 mit seinem Gehäuse 12.1 und seinem
piezoelektrischen Betätigungsmittel 14 angeordnet.
[0021] Das Unterbrecherventil 11 wird bei dieser Ausführungsform im wesentlichen gebildet
durch einen kolbenartig ausgebildeten Ventilkörper 17, der sich an seinem der Zerstäuberdüse
8 zugekehrten Ende auf der Rückstellfeder 18 abstützt. Der Ventilkörper 17 ist bei
dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel als Tellerventil ausgebildet, dessen Ventilteller
17.1 durch die Rückstellfeder 18 in Schließrichtung abgestützt ist. Das dem Ventilteller
abgekehrte Ende 17.2 des Ventilkörpers 17 ist als Kolben ausgebildet, der den Hydraulikraum
16 auf der der Druckmembran 15 gegenüberliegenden Seite begrenzt. Die gegenüber dem
Hydraulikraum 16 wirksame Fläche der Druckmembran 15 ist größer als die wirksame Fläche
des Kolbenteils 17.2, so daß für den Hub des Betätigungsmittels 14 ein entsprechendes
Übersetzungsverhältnis gegeben ist. Die Zeichnung läßt ferner erkennen, daß das Unterbrecherventil
11 mit seinem Ventilteller 17.1 dicht am Dralleinsatz 8.1 der Zerstäuberdüse 8 angeordnet
werden kann, so daß nur ein geringer Totraum vorhanden ist und dementsprechend nur
geringe Ölmengen bei längerer Schließzeit über die Düse in den Brenner 9 austreten
bzw. ausdampfen können.
[0022] In den Düsenstock 1 mündet die Verbindungsleitung 2 zur Druckölversorgung ein, die
hier nur durch die zugehörige Verschraubung dargestellt ist.
[0023] Der Ventilkörper 17 ist in einer axialen Bohrung im Düsenstock 1 geführt, wobei der
obere, dem Kolben 17.2 zugeordnete Bereich als Zylinder ausgebildet ist, während der
untere Bereich zwischen der Einmündung der Verbindungsleitung 2 und dem Ventilteller
17.1 einen größeren Durchmesser aufweist als der Schaft des Ventilkörpers 17, so daß
hier ein ringförmiger Zufuhrkanal 10 gegeben ist.
[0024] Wie die Zeichnung erkennen läßt, ist auch die Anschlußleitung 19 und das Rückschlagventil
20 in den Düsenstock 1 integriert.
[0025] Bei entsprechender Umkehrung der Wirkungsrichtung der über das piezoelektrische Betätigungsmittel
wirkenden Druckkräfte kann statt des dargestellten Tellerventils auch ein Nadelventil
mit kolbenförmiger Ventilnadel eingesetzt werden. Diese wird in Schließstellung durch
eine Rückstellfeder mit ihrer Spitze gegen einen entsprechenden Ventilsitz gepreßt.
Bei Aktivierung des Betätigungsmittels hebt die Ventilnadel durch Druckbeaufschlagung
ab und öffnet die Düse. Die Druckbeaufschlagung erfolgt zweckmäßig über den Brennstoffdruck.
Vorteilhaft ist es, wenn in Schließstellung die Ventilnadel druckentlastet ist, d.
h. der Brennstoffdruck auf beiden Seiten einwirkt, wobei die ausgeübte Druckkraft
in Schließrichtung größer sein kann. Bei Aktivierung des Betätigungsmittels wird das
der Spitze abgekehrte Ende drucklos gestellt, so daß der Brennstoffdruck gegen die
Kraft der Rückstellfeder öffnet.
[0026] In Fig. 3 und 4 ist entsprechend Fig. 2 der den Ventilkörper 17 umfassende Bereich
des Düsenstocks in vergrößerter Darstellung wiedergegeben. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen
gleiche Bauelemente. In Fig. 3 ist der Ventilkörper 17 in Schließstellung dargestellt,
während Fig. 4 den Ventilkörper 17 in Offenstellung zeigt.
[0027] In der in Fig. 3 gezeigten Schließstellung wird durch den über die Anschlußleitung
19 anstehenden Öldruck das Rückschlagventil dann in Offenstellung gedrückt, wenn aufgrund
von Leckölverlusten im Hydraulikraum ein Druckunterschied bei der Rückbewegung auftritt.
Der Ventilkörper 17 wird durch die Rückstellfeder 18 in Schließstellung gehalten.
[0028] Wird das piezoelektrische Betätigungsmittel 14 mit einer Spannung beaufschlagt, so
daß es seine Länge vergrößert, dann wird, wie Fig. 4 zeigt, die Druckmembran 15 durchgedrückt,
so daß der Hydraulikraum in seinem Volumen reduziert wird und entsprechend den Flächenverhältnissen
der Kolbenteil 17.2 des Ventilkörpers 17 gegen die Kraft der Rückstellfeder 18 in
Offenstellung vorgeschoben. Gleichzeitig wird das Rückschlagventil 20 in Schließstellung
gehalten.
[0029] Der Ventilteller 17.1 hebt von seinem Ventilsitz ab, so daß durch den ringförmigen
Zufuhrkanal 10 das Öl der Zerstäuberdüse strömen kann.
[0030] Bei einer Ausbildung des Unterbrecherventils als Nadelventil ist mit geänderter Wirkrichtung
der Rückstellfeder neben dem Rückschlagventil 20, das durch den Brennstoffdruck in
Offenstellung gehalten wird, ein weiteres Rückschlagventil angeordnet, das durch den
Brennstoffdruck geschlossen gehalten wird, wenn das Unterbrecherventil in Schließstellung
steht. Bei Aktivierung des Betätigungsmittels wird durch den Druckaufbau über die
Druckmembran 15 das Rückschlagventil 20 geschlossen und das andere Rückschlagventil
geöffnet, so daß das andere Rückschlagventil zur Abströmleitung 5 öffnet. Der Druck
im Hydraulikraum 16 fällt ab und der Brennstoffdruck hebt die Ventilnadel an und gibt
die Düsenöffnung frei. Zum Schließen läuft der Vorgang in umgekehrter Reihenfolge
ab.
[0031] Wird das Unterbrecherventil 11 über längere Zeit nun in der in Fig. 4 dargestellten
Offenstellung gehalten, kann aufgrund von Undichtigkeiten im Bereich der Führung des
als Kolben 17.2 ausgebildeten Endes des Ventilkörpers 17 aus dem Hydraulikraum 16
Öl als Leckverlust austreten, so daß auch bei weiter anstehender Spannung am piezoelektrischen
Betätigungsmittel 14 durch die Kraft der Rückstellfeder der Ventilkörper langsam in
die Schließstellung zurückgeschoben wird. Damit ist es nicht möglich, diese Ventilform
für einen Brennerbetrieb zu verwenden, der auch eine Öffnung auf Dauer erfordert.
[0032] Um dies zu vermeiden, ist bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform dem Ventilkörper
17 an seinem dem Hydraulikraum 16 zugekehrten Ende ein als Ventilkörper ausgebildeter
Steuerkolben 22 zugeordnet. Der Steuerkolben 22 stützt sich unmittelbar über eine
stößelartige Verlängerung 25 auf dem Ende des Ventilkörpers 17 ab. Der Kolben ist
mit einer Dichtfläche 24 versehen, der ein Dichtsitz 25 im Düsenstock 1 zugeordnet
ist. Befindet sich der Ventilkörper 17 in Schließstellung, wie in Fig. 5 dargestellt,
dann ist der Steuerkolben 22 vom Dichtsitz 25 abgehoben.
[0033] Wird nun, wie vorstehend beschrieben, über das piezoelektrische Betätigungsmittel
14 die Druckmembran 15 durchgedrückt, dann wird, wie Fig. 6 zeigt, über die Flüssigkeit
im Hydraulikraum 16 der Steuerkolben 22 gegen seinen Dichtsitz 25 gepreßt und bei
der Bewegung gleichzeitig über den stößelartigen Ansatz 23 der Ventilkörper 17 in
seine Offenstellung vorgeschoben. Damit ist der Hydraulikraum 16 gegenüber dem Zufuhrkanal
10 verschlossen und eine Leckage aus dem Hydraulikraum 16 unterbunden. Das Unterbrecherventil
11 kann somit auf Dauer in Öffnungsstellung gehalten werden.
[0034] Mit einem derart ausgebildeten Unterbrecherventil 11 ist ein schnelles Öffnen und
Schließen, auch mit hoher Schaltfrequenz möglich.
[0035] In Fig. 7 und 8 ist in Offen- und in Schließstellung eine abgewandelte Form für ein
Sperrventil 20 für den Hydraulikraum 16 dargestellt. Dieses wird im wesentlichen gebildet
durch einen Ringraum 20.1, dem eine Dichtkante 20.2 zugeordnet ist. Der Ringraum 20
steht hierbei mit der Anschlußleitung 19 zur Verbindungsleitung 2 in Verbindung, so
daß in der hier dargestellten Schließstellung in den Hydraulikraum 16 zum Ausgleich
von Leckagen jeweils Flüssigkeit nachgeführt werden kann.
[0036] Wird, wie in Fig. 8 dargestellt, das Betätigungsmittel 14 aktiviert, dann wird die
Druckmembran 15 in den Hydraulikraum hinein durchgebogen. Hierbei legt sich die Druckmembran
15 an der Dichtkante 20.2 an und schließt somit den Hydraulikraum 16 gegenüber dem
Ringraum 20.1 ab, so daß die Verbindung zur Anschlußleitung 19 unterbrochen ist. Hierdurch
wird die Konstruktion des System erheblich vereinfacht.
[0037] In den Fig. 9 und 10 ist jeweils in geschlossener und in geöffneter Stellung eine
druckentlastete Ausführungsform für ein Unterbrecherventil 11 dargestellt. Der Grundaufbau
entspricht der anhand von Fig. 3 dargestellten und beschriebenen Ausführungsform,
so daß hier gleiche Bauelemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
[0038] Auch bei dieser Ausführungsform ist ein Hydraulikraum 16 vorgesehen, der gegenüber
dem Betätigungsmittel 14 durch eine Druckmembran 15 abgeschlossen ist. Der Hydraulikraum
16 steht auch hier über die Anschlußleitung 19 mit zwischengeschaltetem Sperrventil
20, das sowohl als Rückschlagventil wie dargestellt als auch als Membranventil entsprechend
Fig. 7 und 8 ausgebildet sein kann.
[0039] Das Unterbrecherventil 11 selbst weist zwei Ventilkammern 24 und 25 auf, die über
eine Durchtrittsöffnung 26 miteinander verbunden sind. In die Ventilkammern 24 und
25 mündet jeweils ein von der Verbindungsleitung 2 abzweigender Zufuhrkanal 10.1 bzw.
10.2 ein. In der ersten, der Düse 8 zugeordneten Ventilkammer 24 ist ein kolbenartiger
Ventilkörper 24.1 angeordnet, der über eine Rückstellfeder 27 in Schließrichtung und
über den Flüssigkeitsdruck im Zufuhrkanal 10.1 in Öffnungsrichtung beaufschlagbar
ist. Der Ventilkörper 24.1 ist hierbei mit einer Ventilspitze 24.2 versehen, die über
die Rückstellfeder 27 auf einen entsprechenden Ventilsitz auf gedrückt werden kann.
[0040] In der zweiten dem Hydraulikraum 16 zugeordneten Ventilkammer 25 ist ebenfalls ein
kolbenartiger Ventilkörper 25.1 angeordnet, der über eine Rückstellfeder 28 und den
Flüssigkeitsdruck im Zufuhrkanal 10.2 in Öffnungsrichtung und durch den Druck im Hydraulikraum
16 in Schließrichtung beaufschlagbar ist. Der ventilkörper 25.1 weist eine Ventilspitze
25.2 auf, die in Schließstellung an einem entsprechenden Dichtsitz der Verbindungsöffnung
26 anliegt.
[0041] Der ersten Ventilkammer 24 ist auf der Rückseite des Ventilkörpers 24.1 ein Abströmraum
29 zugeordnet, der über eine Abströmleitung 30 mit Drossel 31 mit dem Tank 4 der Ölversorgung
in Verbindung steht.
Ist das Betätigungsmittel 14 nicht aktiviert, dann wird über die Rückstellfeder 27
der Schließkörper 24.1 in der ersten Ventilkammer 24 in Schließstellung gehalten.
Zugleich befindet sich der Ventilkörper 25.1 der Ventilkammer 25 in Öffnungsstellung,
so daß der der ersten Ventilkammer 24 zugeordnete Abströmraum 29 über den Zufuhrkanal
10.2 mit dem hohen Druck der Druckölversorgung beaufschlagt wird. Da gleichzeitig
die Ventilkammer 24 und auch der Hydraulikraum 16 über die Anschlußleitung 19 mit
dem hohen Druck der Ölversorgung in Verbindung steht, ist das gesamte System druckentlastet,
so daß die Schließkraft für den Ventilkörper 24.1 nur über die Rückstellfeder 27 aufgebracht
wird.
[0042] Wird jedoch das Betätigungsmittel 14 aktiviert, wie dies in Fig. 10 dargestellt ist,
dann wird über den Hydraulikraum 16 der Ventilkörper 25.1 in der zweiten Ventilkammer
25 in Schließstellung vorgedrückt und die Verbindungsöffnung 26 geschlossen. Über
die Abströmleitung 30 mit der Drossel 31 kann nun der Druck im Abströmraum 29 abgebaut
werden, so daß durch den hohen Druck im Zufuhrkanal 10.1 der Ventilkörper 24.1 angehoben
und die Düsenöffnung freigegeben wird.
[0043] In Fig. 11 sind in Diagrammform die durch getaktetes Öffnung des Unterbrecherventils
11 möglichen unterschiedlichen Brennerleistungen dargestellt. Das Diagramm 11a zeigt
hierbei den Vollastbetrieb, bei dem das Unterbrecherventil 11 zum Zeitpunkt 1 geöffnet
und auf Dauer offengehalten wird. Dies entspricht einer Leistung von 100%.
[0044] Durch eine getaktete Spannungsbeaufschlagung des Betätigungsmittels ist es nun möglich,
die Leistung zu reduzieren, wobei die Beaufschlagung des piezoelektrischen Betätigungsmittels
14 mit konstanter Frequenz erfolgt, d. h. jeweils zu den Zeitpunkten 1, 3, 5, 7 und
9 wird Spannung angelegt und so das Ventil geöffnet. Um nun zu einer Leistungsreduzierung
zu kommen, wird die Spannung vorzeitig abgeschaltet, so daß das Unterbrecherventil
11 schließt. Über die Variation der Öffnungszeit kann nun die Leistung entsprechend
variiert werden. Im Diagramm 11.b wird die Spannung nach ¾ der durch die Öffnerfrequenz
vorgegebenen Zeit abgeschaltet, was einer Reduzierung der Leistung auf 75% entspricht.
[0045] Verkürzt man die Öffnungszeit, wie im Diagramm 11c dargestellt, um die Hälfte, so
entspricht dies einer Leistungsreduzierung auf 50%.
[0046] Im Diagramm 11d ist eine weitere Verkürzung der Öffnungszeit auf ein Viertel der
Taktzeit dargestellt, was einer Reduzierung der Leistung auf 25% entspricht.
[0047] Das Maß der möglichen Reduzierung der Öffnungszeit wird im wesentlichen durch die
Gesamtgeometrie des Brenners, wie die Brenncharakteristik und Strömungsgeschwindigkeit
im Brenner, bestimmt. Die Öffnungszeiten können nur soweit reduziert werden, wie sichergestellt
ist, daß beim nächsten Öffnen die durch Zerstäubung erzeugte "Brennstoffwolke" noch
sicher durch den Rest der Flammenfront des vorauf gegangenen Öffnungshubes gezündet
wird.
1. Brenner für flüssige Brennstoffe, insbesondere Ölbrenner, der einen Düsenstock mit
einer Zerstäuberdüse (8) aufweist, die über einen Zufuhrkanal (10) und über eine Verbindungsleitung
(2) mit einer Brennstoffversorgung in Verbindung steht, und der ein dem Zufuhrkanal
(10) zugeordnetes Unterbrecherventil (11) mit wenigstens einem Ventilkörper (17; 24.2,
25.1) aufweist, der mit einem durch elektrische Energie betätigbaren Aktuator (12)
in Verbindung steht der durch ein piezoelektrisches Betätigungsmittel gebildet wird.
2. Düsenstock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsbahn des Ventilkörpers
(17) in axialer Verlängerung der Düsenachse(8.1) verläuft.
3. Düsenstock nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zufuhrkanal (10)
im Düsenstock (1) angeordnet ist und im Bereich des Unterbrecherventils (11) koaxial
zum Ventilkörper (17) verläuft.
4. Düsenstock nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterbrecherventil
(11) mit seinem Ventilsitz in nächster Nähe zur Düsenöffnung der Zerstäuberdüse (8)
angeordnet ist.
5. Düsenstock nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsmittel
(14) auf eine Druckmembran (15) einwirkt, die einen mit der Ölversorgung verbundenen
Hydraulikraum (16) abschließt, der mit dem kolbenartig ausgebildeten Ventilkörper
(17) in hydraulischer Wirkverbindung steht, wobei der Ventilkörper (17) durch eine
in Schließrichtung wirkende Rückstellfeder (18) abgestützt ist.
6. Düsenstock nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die wirksame Fläche der Druckmembran
(15) größer ist als der Kolbenquerschnitt des Ventilkörpers (17).
7. Düsenstock nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Hydraulikraum
(16) mit der Brennstoffversorgung in Verbindung steht über eine Anschlußleitung (19),
der ein beim Öffnen des Ventilkörpers (17) schließendes Rückschlagventil (20) zugeordnet
ist.
8. Düsenstock nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Hydraulikraum (16) und dem Ventilkörper (17) ein gesonderter Steuerkolben (22)
angeordnet ist, der mit dem Ventilkörper (17) in Wirkverbindung steht und der gegenüber
dem Zufuhrkanal (10) als Ventil wirkt.
9. Düsenstock nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkolben
(22) mechanisch direkt auf den Ventilkörper (17) einwirkt.
10. Düsenstock nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitung
(2) zum Zufuhrkanal (10) mit der Druckseite einer Förderpumpe (3) verbunden ist und
über eine Abströmleitung (5) mit Druckhalteventil (7) mit dem Vorratstank (4) verbunden
ist.
11. Düsenstock nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterbrecherventil
(11) zwei über eine Durchtrittsöffnung (26) miteinander verbundenene Ventilkammern
(24, 25) aufweist, die jeweils mit dem Zufuhrkanal (10) verbunden sind, wobei in der
ersten, der Düse (8) zugeordneten ventilkammer (24) ein kolbenartiger Ventilkörper
(24.1) angeordnet ist, der über eine Rückstellfeder (27) in Schließrichtung und über
den Flüssigkeitsdruck im Zufuhrkanal (10.1) in Öffnungsrichtung beaufschlagt wird,
und wobei in der zweiten, dem Hydraulikraum 16 zugeordneten Ventilkammer (25) ein
kolbenartiger Ventilkörper (25.2) angeordnet ist, der über eine Rückstellfeder (28)
und den Flüssigkeitsdruck im Zufuhrkanal (10.2) in Öffnungsrichtung und durch den
Druck im Hydraulik-raum (16) in Schließrichtung beaufschlagbar ist.