[0001] Die Erfindung betrifft ein Schraubwerkzeug der im Anspruch 1 genannten Art.
[0002] Schraubwerkzeuge für umfangsseitig mehrkantig ausgebildete Bauelemente sind bereits
allgemein bekannt. Bei diesen Schraubwerkzeugen kann es sich um Maulschlüssel, Ringschlüssel,
und dergleichen handeln, mit denen sich auch Kabeldurchführungen in sogenannter PG
-Ausführung verschrauben lassen, also mit Panzergewinde. Diese Kabeldurchführungen
kommen häufig bei elektrischen Schaltschränken zum Einsatz, wenn es um Leitungsverbindungen
nach innen oder außen geht. Oft besteht ein Problem allerdings darin, daß derartige
Kabeldurchführungen bei Schaltschränken sehr eng beieinander sitzen, so daß relativ
stark ausgebildete Maulschlüssel nicht zum Einsatz kommen können, da sich ihre Schenkel
nicht in den Bereich zwischen benachbarten Kabeldurchführungen hineinschieben lassen.
Außerdem müssen die auf die Kabeldurchführungen aufgesetzten Maulschlüssel schon nach
kurzer Winkeldrehung wieder abgenommen und neu aufgesetzt werden. Dies ist relativ
mühsam. Ringschlüssel können zu dem genannten Zweck der Befestigung von Kabeldurchführungen
am Schaltschrank oder dem Abnehmen von Kabeldurchführungen vom Schaltschrank nicht
verwendet werden, da in der Regel Kabel durch die Kabeldurchführungen hindurchgeführt
sind und sich somit ein Ringschlüssel nicht auf die Kabeldurchführung aufsetzen läßt,
also auf den zur Kabeldurchführung gehörenden Sechskant. Für herkömmliche Ratschen
gilt Entsprechendes. Auch ihr Aufsatz auf die Kabeldurchführung wird durch das üblicherweise
vorhandene Kabel verhindert.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schraubwerkzeug für umfangsseitig mehrkantig
ausgebildete Bauelemente zur Verfügung zu stellen, das zur Betätigung der Bauelemente
nur wenig Platz benötigt und auch dann zum Einsatz kommen kann, wenn strangförmiges
Gut durch das zu schraubende Bauelement hindurchgeführt ist. Der Schraubvorgang soll
dabei vollständig ausführbar sein, ohne daß es erforderlich ist, schon nach kurzer
Winkeldrehung das Schraubwerkzeug neu auf dem Bauelement zu positionieren.
[0004] Die Lösung der gestellten Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0005] Ein erfindungsgemäßes Schraubwerkzeug enthält: einen Griff; einen Spannbügel, der
an seinem einen Ende am Griff schwenkbar gelagert und an seinem anderen vom Griff
entfernten Ende teilkreisförmig gebogen ist; einen Anschlag für den Spannbügel, der
an der konkaven Seite des Spannbügels am Griffbefestigt ist; eine am Griff vorhandene
Rückstelleinrichtung, die den Spannbügel gegen den Anschlag drückt; und ein vom Griff
gehaltenes Stellglied, das mit seinem freien Ende der konkaven Seite des teilkreisförmig
gebogenen Endes des Spannbügels im Abstand gegenüberliegt.
[0006] Ein derartiges Schraubwerkzeug erlaubt die Verschraubung auch sehr eng benachbart
zueinander liegender zu verschraubender Elemente, da der Spannbügel insbesondere in
seinem teilkreisförmig abgebogenen Bereich sehr dünn ausgebildet sein kann, was auch
für das vom Griff gehaltene Stellglied gilt. Da ferner immer ein Abstand zwischen
dem freien Ende des Stellglieds und dem teilkreisförmig gebogenen Ende des Spannbügels
vorhanden ist, läßt sich das Schraubwerkzeug auch leicht auf zu verschraubende Elemente
aufsetzen, die entlang ihrer Schraubachse von strangförmigem Gut durchsetzt sind.
Zudem kann infolge der Rückstelleinrichtung der Spannbügel ausweichen, so daß sich
das Schraubwerkzeug nach Art einer Ratsche betätigen läßt, um auf diese Weise einen
vollständigen Verschraubungsvorgang ausführen zu können, der es nicht erfordert, das
Schraubwerkzeuge wiederholt auf das zu verschraubende Element aufzusetzen.
[0007] Mit dem erfindungsgemäßen Schraubwerkzeug wird insbesondere der Schraubvorgang bei
mit Panzergewinden ausgestatteten Kabeldurchführungen an elektrischen Schaltschränken
erheblich vereinfacht, da diese Kabeldurchführungen oft äußerst unzugänglich angeordnet
und darüber hinaus sehr eng benachbart zueinander positioniert sind.
[0008] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Spannbügel im Bereich
seines teilkreisförmig gebogenen Endes an seiner konkaven Seite bzw. Innenseite in
Umfangsrichtung voneinander beabstandete Mitnehmernasen auf, die für eine bessere
Mitnahme eines umfangsseitig mehrkantig ausgebildeten Bauelements bei dessen Verschraubung
sorgen und diese Aufgabe nicht allein dem freien Ende des Stellglieds überlassen.
Drehmomente können daher besser auf das zu schraubende Element übertragen werden.
[0009] Nach einer noch anderen Ausgestaltung der Erfindung sind die Mitnehmernasen in Umfangsrichtung
des teilkreisförmig gebogenen Spannbügels ausgehend von seinem freien Ende so ausgebildet,
daß sie zunächst langsam ansteigen, und zwar in Richtung des Zentrums des Teilkreises,
und dann plötzlich abfallen. Es ergibt sich somit eine Art Sägezahn. Die steile Flanke
des Sägezahns weist vom freien Ende des teilkreisförmig gebogenen Endes des Spannbügels
weg. Hierdurch wird ein guter Mitnahmeeffekt beim zu schraubenden Element erhalten,
wenn das Schraubwerkzeug In Verschraubrichtung bewegt wird, während bei Bewegung des
Schraubwerkzeugs in entgegengesetzter Richtung die flach ansteigenden Flanken der
Mitnehmernasen bei Auslenkung des Spannbügels besser über die Kanten des zu schraubenden
Elements hinweggleiten können. Dies erleichtert den Ratschenbetrieb.
[0010] Vorzugsweise liegen der Spannbügel und mit ihm sein abgebogenes Ende sowie das Stellglied
in ein und derselben Arbeitsebene. Dadurch läßt sich die Kraft auf das zu schraubende
Element gleichmäßiger übertragen. Darüber hinaus kann sich aber auch der Griff in
dieser Arbeitsebene erstrecken, was zu einem sehr kompakten Schraubwerkzeug führt.
[0011] Als Rückstelleinrichtung kann vorzugsweise eine Druckfeder zum Einsatz kommen, die
zwischen der konvexen Seite des Spannbügels und dem Griff angeordnet ist, was zu einem
relativ kostengünstigen Aufbau des Schraubwerkzeugs führt.
[0012] Dabei kann der Griff gehäuseförmig ausgebildet sein, um das drehbar gelagerte Ende
des Spannbügels, das hintere Ende des Stellglieds sowie dessen Verschiebeeinrichtung,
den Anschlag und die Rückstelleinrichtung aufzunehmen. Beispielsweise kann der gehäuseförmige
Griff parallel zur Arbeitsebene unterteilbar sein und aus einem wannenförmigen ersten
sowie aus einem deckelförmigen zweiten Teil bestehen.
[0013] Dabei kann der Griff nach einer noch weiteren Ausgestaltung der Erfindung auch eine
Kammer zur Aufnahme eines zweiten Spannbügels aufweisen, wobei sich die Kammer z.B.
in dem wannenförmigen ersten Teil befindet. Der hier gelagerte Spannbügel kann als
Ersatz für den bereits vorn am Griff angebrachten Spannbügel gedacht sein, oder es
kann sich bei dem im Gehäuse vorratsseitig gelagerten Spannbügel um einen solchen
mit einem anderen Schlüsselweltenbereich handeln.
[0014] In noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Stellglied zur Verstellung des
Abstandes zwischen seinem freien Ende und dem teilkreisförmig gebogenen Ende des Spannbügels
verschiebbar gelagert, wodurch es möglich wird, auch unterschiedlich große Elemente
schrauben zu können, die also z.B. eine unterschiedliche Schlüsselweite aufweisen.
Hierzu wird das Stellglied mit seinem freien Ende auf das freie Ende des Spannbügels
zu oder von diesem freien Ende des Spannbügels weg bewegt.
[0015] Dabei kann sich am Griff eine Einrichtung zur Arretierung der Verschiebeposition
des Stellgliedes befinden, was dessen Positionierung erleichtert und natürlich auch
seine Fixierung in der gewünschten Stellung.
[0016] Die Arretierungseinrichtung kann z.B. Vorsprünge aufweisen, die am Stellglied oder
an einem das Stellglied verschiebenden Element angeordnet sind, wobei die Vorsprünge
in Ausnehmungen einrasten, die sich an der Innenseite des Griffs befinden.
[0017] Möglich ist es aber auch, eine eine Sperrklinke aufweisende Arretierungseinrichtungvorzusehen,
wobei die Sperrklinke schwenkbar am Griff gelagert und mit ihrem einen Ende mit dem
Stellglied verrastbar ist. Dazu kann das Stellglied z.B. eine geeignet ausgebildete
Zahnreihe oder andere Strukturen besitzen. Die Sperrklinke ist vorzugsweise über ihr
vom Griff abstehendes anderes Ende mittels Federkraft in die Arretierstellung schwenkbar.
Somit wird eine sichere Arretierung des Stellgliedes erzielt. Sie läßt sich dadurch
aufheben, das dieses abstehende Ende entgegen der Federkraft von Hand verschwenkt
wird.
[0018] Um ein unbeabsichtigtes Betätigen der Arretierungseinrichtung bzw. der Sperrklinke
zu vermeiden, können seitlich von ihr liegenden und außen am Griff vorhandene Wülste
vorgesehen sein.
[0019] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht des Schraubwerkzeugs bei abgenommenem Deckel,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Schraubwerkzeugs bei abgenommenem Deckel,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Schraubwerkzeugs
bei abgenommenen Deckel, und
- Fig. 4
- eine vergrößerte Darstellung des Schraubwerkzeugs nach Fig. 3 im Bereich seines Spannbügels.
[0020] In den Fig. 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Schraubwerkzeugs nach
der Erfindung mit dem Bezugszeichen 1 versehen. Zum Schraubwerkzeug 1 gehört unter
anderem ein Handgriff 2, der länglich ausgebildet und relativ schmal ist. So kann
seine Länge etwa 12 cm, seine Höhe etwa 2 cm und seine Tiefe (senkrecht zur Zeichenebene)
etwa 1 cm betragen. Der Handgriff 2 besteht im wesentlichen aus zwei Teilen, nämlich
einer in den Fig. 1 und 2 darstellten Bodenwanne 3 und einem nicht dargestellten und
auf die Bodenwanne 3 aufsetzbaren Deckel, der als flache Platte ausgebildet sein kann.
Die Bodenwanne 3 weist einen Boden 4 und einen umlaufenden Rand 5 auf, der senkrecht
vom Boden 4 absteht. Auf die freie Kante des umlaufenden Randes 5 wird dann der nicht
dargestellte Deckel aufgelegt und mit Hilfe von nicht dargestellten Schrauben mit
der Bodenwanne 3 verschraubt. Dazu werden die Schrauben durch Öffnungen im Deckel
hindurchgeführt und in Gewindebohrungen 6 hineingeschraubt, die sich im Bereich von
Verdickungen 7 des Randes 5 befinden. In den Fig. 1 und 2 sind nur zwei dieser Gewindebohrungen
6 bzw. Verdickungen 7 dargestellt. Sie liegen im hinteren Bereich des Handgriffs 2.
Entsprechende Gewindebohrungen können in weiteren Verdickungen oder anderen Ansätzen
im vorderen Bereich des Handgriffs 2 vorhanden sein.
[0021] Der nicht dargestellte Deckel sowie die Bodenwanne 3 sind In einer Arbeitsebene voneinander
getrennt, die im vorliegenden Fall die Zeichenebene ist.
[0022] Der in den Fig. 1 und 2 links liegende Teil des Handgriffs 2 soll als sein vorderer
Bereich bezeichnet werden. Dort befinden sich ein Spannbügel 8, ein Anschlag 9 für
den Spannbügel 8, eine Drehachse 10 für den Spannbügel 8, eine als Druckfeder 11 ausgebildete
Rückstelleinrichtung für den Spannbügel 8, ein Stellglied 12 und ein Stellschieber
13 zur Verschiebung des Stellglieds 12. Dabei ragen durch eine vordere Stirnseite
14 des Handgriffs 2 der Spannbügel 8 und das Stellglied 12 sowie der Stellschieber
13 aus dem Handgriff 2 heraus. Zu diesem Zweck befinden sich im Bereich der vorderen
Stirnseite 14 innerhalb des Randes 5 entsprechende Durchgangsöffnungen 15 für den
Spannbügel 8 und 16 für das Stellglied 12 bzw. den Stellschieber 13. Ein Betätigungsabschnitt
17 des Stellschiebers 13 ragt durch eine Öffnung 18 im oberen Bereich des Randes 5
hindurch und ist somit von außen zugänglich.
[0023] Nachfolgend soll der Aufbau des erfindungsgemäßen Schraubwerkzeugs 1 in seinem vorderen
Teil näher beschrieben werden.
[0024] Zunächst sei auf den Spannbügel 8 näher eingegangen. Dieser Spannbügel 8 besteht
aus relativ hartem bzw. unelastischem Material, beispielsweise aus gehärtetem Stahl,
und weist eine Dicke von 1 bis 2 mm und eine Breite von etwa 5 mm auf. Er erstreckt
sich in der Arbeitsebene, die, wie bereits ausgeführt, im vorliegenden Fall die Zeichenebene
ist. In seinem hinteren Teil rechts in Fig. 1 verläuft der Spannbügel 8 relativ geradlinig
und ist dort an seinem freien und nach hinten weisenden Ende zu einem Ansatz 19 erweitert,
der mit einer Durchgangsöffnung versehen ist, durch die die Drehachse 10 hindurchragt.
Die Drehachse 10 kann ihrerseits fest am Boden 4 der Bodenwanne 3 verankert sein,
mit dieser z. B. einstückig verbunden sein. Der Spannbügel 8 ist dann um diese Drehachse
10 schwenkbar. Ein Abrutschen des Spannbügels 8 von der Drehachse 10 wird dadurch
verhindert, daß der auf die Bodenwanne 3 aufgesetzte und nicht dargestellte Deckel
ein Verschieben des Spannbügels 8 in Längsrichtung der Drehachse 10 unterbindet. Die
Drehachse 10 steht senkrecht zur Arbeitsebene.
[0025] In seinem in den Fig. 1 und 2 linken bzw. vorderen Bereich, der aus dem Handgriff
2 herausragt, ist der Spannbügel 8 teilkreisförmig gebogen. Ausgehend von seinem geradlinigen
Verlauf innerhalb des Handgriffs 2 ist der Spannbügel 8 nach Austritt aus dem Handgriff
2 zunächst nach unten abgewinkelt und dann im vorliegenden Fall halbkreisförmig nach
oben zurückgebogen. Dieser so geformte Halbkreis des Spannbügels 8 dient zur Aufnahme
eines zu schraubenden Elements, beispielsweise zur Aufnahme eines Sechskants einer
Kabeldurchführung mit PG-Gewinde. Dabei befinden sich an der Innenseite bzw. konkaven
Seite des halbkreisförmig gebogenen Teils des Spannbügels 8 mehrere Mitnehmernasen
20. Diese Mitnehmernasen 20 ragen vom Spannbügel 8 nach Innen in Richtung zum Zentrum
des teilkreisförmig gebogenen Bereichs des Spannbügels 8 und weisen eine relativ flache
Auflaufschräge 21 auf, die in Verlaufsrichtung des Spannbügels 8, auf die Drehachse
10 zu gesehen, ansteigt. Nach Erreichen eines Plateaus fällt dann die jeweilige Mitnehmernase
20 sehr schnell wieder auf die Dicke des Spannbügels 8 ab, so daß jede der Mitnehmernasen
20 eine Art Sägezahn bildet. Die steilen Flanken der Mitnehmernasen 20 dienen für
den Antrieb des zu schraubenden Elements, während die Auflaufschrägen 21 den Ratschenbetrieb
des Schraubwerkzeugs 1 erleichtern, wie noch ausgeführt wird.
[0026] Wie bereits erwähnt, läuft der Spannbügel 8 durch die vorderseitige Öffnung 15 des
Handgriffs 2 hindurch und kommt dort gegen einen Anschlag 9 zu liegen, der hier als
Horizontalplatte ausgebildet ist. Diese Horizontalplatte steht senkrecht zum Boden
4 der Bodenwanne 3 und kann mit diesem z. B. einstückig verbunden sein. Dabei liegt
die Längsrichtung der Platte 9 in Längsrichtung des Handgriffs 2. Der geradlinig verlaufende
Teil des Spannbügels 8 liegt somit parallel am plattenförmigen Anschlag 9 an. Dieser
erstreckt sich etwa bis kurz vor den Ansatz 19.
[0027] Mit Hilfe der Druckfeder 11 wird der Spannbügel 8 mit seinem geradlinig verlaufenden
Bereich gegen den Anschlag 9 gedrückt. Hierzu kommt die Druckfeder 11 zwischen dem
geradlinig verlaufenden Bereich des Spannbügels 8 und dem in den Fig. 1 und 2 unteren
Rand 5 der Bodenwanne 3 zu liegen. Entsprechende Positionierungsmittel für die Druckfeder
11 können vorhanden sein, sind jedoch hier der Übersicht wegen nicht dargestellt.
[0028] Das bereits erwähnte Stellglied 12 sowie der Stellschieber 13 sind im Bereich zwischen
dem Anschlag 9 und dem in den Fig. 1 und 2 oberen Rand 5 der Bodenwanne 3 positioniert
und im vorliegenden Fall im wesentlichen nach vorn gegenüber der Drehachse 10 versetzt.
[0029] Das Stellglied 12 besteht hier aus demselben Material wie der Spannbügel 8 und weist
auch dieselben Dickenabmessungen und Breitenabmessungen auf. Im Inneren des Handgriffs
2 ist das Stellglied 12 im wesentlichen geradlinig ausgebildet und ist gleitend auf
dem plattenförmigen Anschlag 9 gelagert. Stellglied 12 und Anschlag 9 verlaufen hier
also parallel aufeinander. In seinem hinteren Bereich ist das Stellglied 12 vom Anschlag
9 weg nach oben senkrecht abgewinkelt und greift dort von unten in einen Betätigungsabschnitt
17 ein, der Teil des Stellschiebers 13 ist. Dieser Betätigungsabschnitt 17 kommt in
der Öffnung 18 im oberen Rand 5 der Bodenwanne 3 zu liegen und ist somit von außen
zugänglich. Die Öffnung 18 ist in Längsrichtung des Handgriffs 2 länger als der Betätigungsabschnitt
17 in dieser Richtung, so daß sich der Betätigungsabschnitt 17 in der Öffnung 18 verschieben
läßt, um mit dieser Verschiebung das Stellglied 12 in Längsrichtung des Handgriffs
2 verschieben zu können. Der Stellschieber 13 liegt unmittelbar auf dem Stellglied
12 sowie an der vom Anschlag 9 abgewandten Seite des Stellglieds 12. Stellglied 12
und Stellschieber 13 durchsetzen darüber hinaus beide die Durchgangsöffnung 16 im
stirnseitigen Bereich 14 des Handgriffs 2 und werden dort geführt. Dabei kann der
Stellschieber 13 an seiner dem Stellglied 12 abgewandten Seite mit einem Vorsprung
22 versehen sein, der in eine von mehreren Ausnehmungen 23 einrasten kann, die sich
an der Innenseite des oberen Randes 5 der Bodenwanne 3 befinden, um auf diese Weise
die Verschiebeposition von Stellglied 12 bzw. Stellschieber 13 fixieren zu können.
[0030] Im Bereich außerhalb des Handgriffs 2 ist das Stellglied 12 relativ zu seinem im
Handgriff 2 liegenden horizontalen Bereich abgewinkelt, und zwar vom Spannbügel 8
weg. In diesem abgewinkelten Bereich verläuft das Stellglied 12 zunächst ebenfalls
geradlinig und ist dann in seinem freien Endbereich wieder zum Spannbügel 8 hin gebogen.
Das freie Ende des Stellglieds 12 kommt dabei etwa an einer Umfangs position eines
Kreises zu liegen, den man bei Ergänzung des durch den Spannbügel 8 gebildeten Teilkreises
zu einem Vollkreis erhalten würde. Mit anderen Worten entspricht die Lage des freien
Endes des Stellglieds 12 etwa einer Umfangslage einer der Mitnehmernasen 20. Alternativ
kann sich das Stellglied 12 außerhalb des Handgriffs 2 aber auch parallel zu seinem
im Inneren des Handgriffs 2 liegenden, geraden Bereich erstrecken, um am außen liegenden
freien Ende in Richtung zum Spannbügel 8 abgewinkelt zu sein.
[0031] Nachfolgend soll der Betrieb des erfindungsgemäßen Schraubwerkzeugs 1 beschrieben
werden.
[0032] Soll mit dem Schraubwerkzeug 1 ein z. B. Sechskant geschraubt werden, etwa eine Kappe
einer PG-Kabeldurchführung, so wird das Schraubwerkzeug 1 mit seinem teilkreisförmig
abgebogenen Spannbügel 8 in Axialrichtung auf das zu schraubende Teil aufgesetzt.
Sollte das zu verschraubende Teil von strangförmigem Gut durchsetzt sein, das in dessen
Axialrichtung verläuft, so könnte dieses strangförmige Gut zuvor durch den Spalt zwischen
dem freien Ende des Spannbügels 8 und dem freien Ende des Stellglieds 12 hindurchtreten.
Sollte das zu schraubende Bauteil in seinem Außendurchmesser nicht dem Innendurchmesser
des teilkreisförmig abgebogenen Bereichs des Spannbügels 8 entsprechen, so kann das
Stellglied 12 durch Verschiebung des Stellschiebers 13 an das zu schraubende Bauteil
herangeführt werden, damit es möglichst nahe an diesem zu liegen kommt. Beim Aufsetzen
des Spannbügels 8 auf das zu schraubende Bauteil könnte dieser vom Anschlag 9 weggeschwenkt
werden, was das Aufsetzen erleichtert. Nachdem der Spannbügel 8 auf das zu schraubende
Bauteil aufgesetzt ist, liegen dann Spannbügel 8 und Stellglied 12 relativ eng an
diesem an. Wird jetzt das Werkzeug 1 bei Drehung des Handgriffs entgegen dem Uhrzeigersinn
in den Fig. 1 und 2 um das Zentrum des durch den Spannbügel 8 gebildeten Teilkreises
bewegt, wird das zwischen Spannbügel 8 und Stellglied 12 liegende Bauteil mitgenommen
und entsprechend geschraubt. Der Spannbügel 8 kann bei dieser Bewegung nicht ausweichen.
Er bleibt dabei nach wie vor am Anschlag 9 liegen. Wird dagegen das Werkzeug 1 in
den Fig. 1 und 2 im Uhrzeigersinn um das durch den Teilkreis des Spannbügels 8 gebildete
Zentrum verschwenkt, so erfolgt eine Relativdrehung zwischen Handgriff 2 und Spannbügel
8 um die Achse 10, was dazu führt, daß sich das durch Spannbügel 8 und Stellglied
12 gebildete Maul öffnet, wodurch die Auflaufschrägen 21 bzw. Mitnehmernasen 20 über
die Kanten des zu schraubenden Bauteils hinweglaufen können, um dieses dann bei wiederum
entgegengesetzter Verschwenkung des Handgriffs 2 erneut zu greifen.
[0033] Je nachdem, ob das zu schraubende Bauteil festgeschraubt oder losgeschraubt werden
soll, muß der Spannbügel 8 entweder mit seiner einen oder mit seiner anderen Seite
auf das Bauteil axial aufgesetzt werden.
[0034] Die Fig. 4 und 5 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schraubwerkzeugs
1. Gleiche Teile wie in den Fig. 1 und 2 sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen
und werden nicht nochmals beschrieben. Im Hinblick auf das Schrauben ist die Funktionsweise
des zweiten Ausführungsbeispiels identisch mit derjenigen des ersten Ausführungsbeispiels,
so daß auch hierauf nicht nochmals eingegangen wird.
[0035] Das Schraubwerkzeug nach dem zweiten Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von demjenigen
nach dem ersten Ausführungsbeispiel zunächst dadurch, daß innerhalb der Bodenwand
3 im hinteren Bereich des Handgriffs 2 eine Kammer 24 zur Aufnahme eines weiteren
Spannbügels 8a ausgebildet ist. Innerhalb diese Kammer 24 kann sich ein mit dem Handgriff
2 fest verbundener Achsansatz 25 befinden, auf den ein Ansatz 19a des weiteren Spannbügels
8a aufsetzbar ist, der zu diesem Zweck eine passende Durchgangsöffnung aufweist. Die
Kammer 24 kann darüber hinaus mit Kammerstegen 26 versehen sein, deren Lage so gewählt
ist, daß sich der im Handgriff 2 gespeicherte weitere Spannbügel 8a möglichst wenig
bewegen kann. Dieser weitere Spannbügel 8a ist etwa als Ersatz des Spannbügels 8 gedacht,
weist also den selben Schlüsselweitenbereich wie dieser auf, oder kann als Ergänzung
zu diesem gedacht sein, wenn er einen anderen Schlüsselweitenbereich als der Spannbügel
8 aufweist.
[0036] Auch beim Schraubwerkzeug nach Fig. 3 ist die Bodenwanne 3 durch einen nicht dargestellten
Deckel verschließbar. Dabei kann der Deckel mit der Bodenwanne 3 verschraubt werden,
wozu entsprechende Ansätze 27 mit Gewindebohrung vorhanden sind.
[0037] Im vorderen Bereich weist das Schraubwerkzeug nach den Fig. 3 und 4 eine Arretierungseinrichtung
28 mit einer Sperrklinke 29 auf.
[0038] Diese Sperrklinke 29 ist hebelartig ausgebildet und weist ein erstes Ende bzw. einen
ersten Schenkel 30 sowie ein sich in entgegengesetzter Richtung erstreckendes zweites
Ende bzw. zweiten Schenkel 31 auf. Mittig ist die Sperrklinke 29 um eine Schwenkachse
32 verschwenkbar, die am Handgriff 2 gelagert ist, und zwar im Bereich der Öffnung
18. Der erste Schenkel 30 der Sperrklinke 29 weist also ins innere des Handgriffs
2 sowie nach vorn, während der zweite Schenkel 31 der Sperrklinke 29 außerhalb des
Handgriffs 2 zu liegen kommt und zum hinteren Ende des Schraubwerkzeugs weist. Dabei
kommt der zweite Schenkel 31 oberhalb desjenigen Randes 5 der Bodenwanne 3 zu liegen,
der die Öffnung 18 einseitig begrenzt. Zwischen diesem Bereich des Randes 5 und dem
darüber zu liegen kommenden zweiten Schenkel 31 befindet sich eine Druckfeder 33,
die bestrebt ist, die Sperrklinke 29 entgegen dem Uhrzeigersinn in den Fig. 3 und
4 um die Schwenkachse 32 zu verschwenken, um den ersten Schenkel 30 nach innen zu
drücken. Wird der zweite Schenkel 31 von außen durch einen Benutzer gedrückt, und
zwar entgegen der Kraft der Druckfeder 33, so wird der erste Schenkel 30 nach außen
verschwenkt. Dieser erste Schenkel 30 ist an seinem freien Ende als Klinke ausgebildet,
bzw. als Rastnase, die In eine Zahnreihe 34 einrastet, die sich an derjenigen Fläche
des Stellgliedes 12 befindet, die der Sperrklinke 29 zugewandt ist. In der Durchgangsöffnung
16 befindet sich nur das Stellglied 12, das mit seiner von der Zahnreihe 34 abgewandten
Fläche auf der Fläche des Anschlags 9 gleitend verschiebbar ist. Das Stellglied 12
ist im wesentlichen flachstangenartig ausgebildet und weist an seinem aus der Durchgangsöffnung
16 herausragenden Ende einen in Richtung zum Spannbügel 8 abgewinkelten Abschnitt
12a auf. Über diesen Abschnitt 12a läßt sich das Stellglied 12 ergreifen und aus der
Durchgangsöffnung 16 herausziehen bzw. in diese hineindrücken, wenn der erste Schenkel
30 außer Eingriff mit der Zahnreihe 34 steht.
[0039] Vor und hinter der Sperrklinke 29 befinden sich außen am Rand 5 noch Wulste 35, 36,
durch die verhindert wird, daß ein Benutzer beim Betätigen des Schraubwerkzeugs unbeabsichtigt
den zweiten Schenkel 31 beaufschlagen kann.
[0040] Es sei noch darauf hingewiesen, daß diejenigen Bereiche von Spannbügel 8 und Stellglied
12, die außerhalb des Gehäuses 2 zu liegen kommen, breiter ausgebildet sein können
als das Gehäuse 2 selbst, um für eine bessere Kraftübertragung zum zu schraubenden
Bauteil zu sorgen.
1. Schraubwerkzeug (1) mit
- einem Griff (2);
- einem Spannbügel (8), der an seinem einen Ende am Griff (2) schwenkbar gelagert
und an seinem anderen vom Griff (2) entfernten Ende teilkreisförmig gebogen ist;
- einem Anschlag (9) für den Spannbügel (8), der an der konkaven Seite des Spannbügels
(8) am Griff (2) befestigt ist;
- einer am Griff (2) vorhandenen Rückstelleinrichtung(11), die den Spannbügel (8)
gegen den Anschlag (9) drückt; und
- einem vom Griff (2) gehaltenen Stellglied (12), das mit seinem freien Ende der konkaven
Seite des teilkreisförmig gebogenen Endes des Spannbügels (8) im Abstand gegenüberliegt.
2. Schraubwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannbügel (8) im Bereich seines teilkreisförmig gebogenen Endes an seiner
konkaven Seite in Umfangsrichtung voneinander beabstandete Mitnehmernasen (20) aufweist.
3. Schraubwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmernasen (20) in Umfangsrichtung des teilkreisförmig gebogenen Spannbügels
(8) ausgehend von seinem freien Ende zunächst langsam ansteigen und dann schnell abfallen.
4. Schraubwerkzeug nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannbügel (8) und das Stellglied (12) in ein und derselben Arbeitsebene
liegen.
5. Schraubwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich auch der Griff (2) in dieser Arbeitsebene erstreckt.
6. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstelleinrichtung als Druckfeder (11) ausgebildet ist, die zwischen der
konvexen Seite des Spannbügels (8) und dem Griff (2) liegt.
7. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Griff (2) gehäuseförmig ausgebildet ist.
8. Schraubwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Griff (2) eine Kammer
(24) zur Aufnahme eines zweiten Spannbügels (8a) aufweist.
9. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied (12) zur Verstellung des Abstands zwischen seinem freien Ende
und dem teilkreisförmig gebogenen Ende des Spannbügels (8) ver schiebbar gelagert
ist.
10. Schraubwerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß am Griff (2) eine Einrichtung
(28) zur Arretierung der Verschiebeposition des Stellglieds (12) angeordnet ist.
11. Schraubwerkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierungseinrichtung
(28) eine am Griff (2) schwenkbar gelagerte Sperrklinke (29) aufweist, deren eines
Ende (30) mit dem Stellglied (12) verrastbar ist.
12. Schraubwerkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrklinke (29)
über ihr vom Griff (2) abstehendes anderes Ende (31) mittels Federkraft (33) in die
Arretierstellung schwenkbar ist.
13. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Arretierungseinrichtung (28) durch seitlich von ihr liegende und außen am Griff (2)
vorhandene Wülste (35, 36) gesichert ist.