[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine azidfreie gaserzeugende Zusammensetzung,
die im wesentlichen aus wenigstens einem organischen Brennstoff, wenigstens einem
anorganischen Oxidator und Eisenoxid besteht. Die Zusammensetzung eignet sich insbesondere
zur Verwendung in Gasgeneratoren für Fahrzeuginsassen-Rückhaltesysteme.
[0002] Gaserzeugende Zusammensetzungen dieser Art sind beispielsweise aus der DE-C2-44 11
654 bekannt. Das darin beschriebene gaserzeugende Gemisch besteht aus 20 bis 50 Gew.-%
einer stickstoffreichen organischen Verbindung mit einem Stickstoffgehalt von mindestens
40 Gew.-%, 20 bis 70 Gew.-% eines anorganischen Oxidators, 0 bis 40 Gew.-% eines Übergangsmetalloxids
sowie 0,1 bis 20 Gew.-% Zeolith. Als Übergangsmetalloxid ist insbesondere Eisenoxid
mit einer mittleren Teilchengröße von weniger als 1 µm und einer spezifischen Oberfläche
von mehr als 8 m
2/g nach BET genannt. Der Zeolithzusatz soll eine Reduktion des Kohlenmonoxid- und
Stickoxidanteils in dem durch den Abbrand der gaserzeugenden Zusammensetzung entstehenden
Gasgemisch bewirken.
[0003] Das gleiche Ziel wird in der US-PS 5,139,588 verfolgt, die eine gaserzeugende Zusammensetzung
auf der Grundlage von Azolverbindungen, wie zum Beispiel Triazol, Aminotetrazol, Tetrazol,
Bitetrazol und Metallsalzen dieser Verbindungen beschreibt. Zur Verminderung des Schadgasanteils
wird hier der Zusatz eines Alkalimetallsalzes einer anorganischen oder organischen
Säure vorgeschlagen, welches aus der aus den Carbonaten, Triazolen, Tetrazolen sowie
Salzen von 5 Aminotetrazol, Bitetrazol und 3-Nitro-1,2,4-triazol-5-on bestehenden
Gruppe ausgewählt ist.
[0004] In der WO-A-97/29927 wird im Zusammenhang mit der Verringerung des Anteils von Schadgasen
allgemein eine Verwendung von Katalysatoren vorgeschlagen, die eine Umwandlung von
Kohlenmonoxid und Stickoxiden in Kohlendioxid und Stickstoff begünstigen. Als bevorzugte
Katalysatoren werden Alkalimetallsalze, Erdalkalimetallsalze und Übergangsmetallsalze
von Tetrazolen, Bistetrazolen und Triazolen genannt. Ebenso wird die Verwendung von
Übergangsmetalloxiden in einem Anteil von 0,1 bis 10 Gew.-% empfohlen.
[0005] Aufgrund des Einsatzzwecks der gaserzeugenden Zusammensetzungen in Gasgeneratoren
für Fahrzeuginsassen-Rückhaltesysteme ist eine Verringerung des Anteils toxischer
Gase in dem durch den Abbrand der gaserzeugenden Zusammensetzungen entstehenden Gasgemisch
erforderlich, um eine Gefährung der Fahrzeuginsassen zu vermeiden. Die im Stand der
Technik in diesem Zusammenhang vorgeschlagenen Maßnahmen erfordern aber meist den
Zusatz weiterer Komponenten und führen somit zu einem Anstieg der Herstellungskosten.
Ferner können diese weiteren Komponenten auch das Abbrandverhalten des gaserzeugenden
Gemisches in unerwünschter Weise beeinflussen.
[0006] Es besteht daher weiterhin Bedarf an günstig herzustellenden gaserzeugenden Gemischen,
die in Gasgeneratoren für Fahrzeuginsassen-Rückhaltesysteme verwendet werden können,
und die einen niedrigen Anteil von toxischen Gasen im aus den Zusammensetzungen freigesetzten
Gasgemisch aufweisen.
[0007] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird hierzu ein azidfreies gaserzeugendes Gemisch
zur Verwendung in Gasgeneratoren für Fahrzeuginsassen-Rückhaltesysteme bereitgestellt,
welches im wesentlichen aus wenigstens einem organischen Brennstoff, wenigstens einem
anorganischen Oxidator und Eisenoxid besteht, und welches dadurch gekennzeichnet ist,
daß das Eisenoxid braunes, ferromagnetisches γ-Fe
2O
3 ist.
[0008] Eisenoxid existiert in den verschiedensten Modifikationen; man unterscheidet beispielsweise
zwischen rotem α-Fe
2O
3 (Hämatit), braunem γ-Fe
2O
3 (Maghämit), schwarzem Fe
3O
4 (Magnetit), gelbem α-FeOOH (Goethit) und gelbem γ-FeOOH (Lepidokrokit), die sowohl
natürlich vorkommen als auch synthetisch hergestellt werden können. Das erfindungsgemäß
bevorzugte Eisenoxid ist synthetisch hergestelltes, braunes, ferromagnetisches Eisenoxid
(γ-Fe
2O
3; Maghämit). Besonders bevorzugt weist das Eisenoxid eine mittlere Teilchengröße von
≤ 1 µm und eine spezifische Oberfläche von ≥ 10 m
2/g auf.
[0009] Der Kerngedanke der Erfindung ist die Verwendung von braunem γ-Eisenoxid anstelle
des üblicherweise verwendeten roten Eisenoxids (α-Fe
2O
3, Hämatit) oder sonstiger Eisenoxide. Schon aufgrund der Auswahl von γ-Eisenoxid als
einer speziellen Modifikation der zur Verfügung stehenden Eisenoxide kann eine erhebliche
Reduzierung des Schadgasanteils, insbesondere des Anteils an Stickoxiden, erreicht
werden. Das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Prinzip des Austausches von
rotem Eisenoxid gegen braunes γ-Eisenoxid ist insbesondere für Zusammensetzungen verwendbar,
die ohnehin Eisenoxid als wirksamen Bestandteil enthalten. Die Erfindung ist jedoch
nicht auf derartige gaserzeugende Zusammensetzungen beschränkt, sondern sinngemäß
auf alle azidfreien gaserzeugenden Gemische anwendbar.
[0010] Eine theoretische Erklärung für die höhere Reaktivität des γ-Fe
2O
3 im Vergleich zu dem üblicherweise verwendeten α-Fe
2O
3 könnte in der spinellartigen Kristallstruktur von γ-Fe
2O
3 gegenüber der KorundStruktur von α-Fe
2O
3 und der damit verbundenen, um 5,7 kJ/mol geringeren Bildungswärme von γ-Fe
2O
3 zu sehen sein. Reaktionen mit γ-Fe
2O
3 sind daher um den genannten Betrag energetisch günstiger. Die geringere Härte von
γ-Fe
2O
3 begünstigt zudem dessen Verarbeitung.
[0011] Eine Verwendung von Fe
3O
4 ist wegen seiner geringeren Oxidationsäquivalenz nachteilhaft, da zur Oxidation gleicher
Mengen an Brennstoff größere Mengen Eisenoxid benötigt werden. Dies ist wegen der
damit verbundenen Verschlechterung der Gasausbeute nicht erwünscht. Der Einsatz von
FeOOH ist wegen des hohen Anteils an gebundenem Wasser nicht bevorzugt, da dieses
Wasser beim Abbrand des gaserzeugenden Gemisches verdampft und die Abbrandgeschwindigkeit
hierdurch zu stark herabgesetzt wird. Versuche haben zudem ergehen, daß bei Verwendung
von Fe
3O
4 oder FeOOH die Verringerung des Stickoxidanteils im Gasgemisch nicht in gleichem
Maße auftritt wie bei der Verwendung von γ-Fe
2O
3.
[0012] Der Anteil des γ-Fe
2O
3 in der erfindungsgemäßen gaserzeugenden Zusammensetzung beträgt vorzugsweise 2 bis
50 Gew.-%, besonders bevorzugt etwa 10 bis 40 Gew.-%.
[0013] Als organischer Brennstoff werden vorzugsweise stickstoffreiche Tetrazol-, Triazol-
oder Guanidin-Verbindungen sowie deren Mischungen eingesetzt. Beispiele für diese
Verbindungen sind 5-Aminotetrazol, 1H-Tetrazol, Bistetrazol, Azotetrazol, Triazolon,
Nitrotriazolon, Guanidincarbonat, Guanidinnitrat, Guanidinperchlorat, Aminoguanidinnitrat,
Guanidinperchlorat, Diaminoguanidinnitrat, Triaminoguanidinnitrat, Nitroguanidin sowie
deren Salze, Derivate oder deren Mischungen.
[0014] Der organische Brennstoff kann ferner aus der aus stickstoffhaltigen heterocyclischen
organischen Säuren sowie deren Mischungen bestehenden Gruppe ausgewählt sein. Beispiele
für diese stickstoffhaltigen heterocyclischen organischen Säuren sind Cyanursäure,
Isocyanursäure, Cyamelid, Urazol, Uracil, Uramin, Urazin, Alloxan, Alloxansäure, Alloxantin,
Xanthin, Allantoin, Barbitursäure, Orotsäure, Dilitursäure, Triazolon, Violursäure,
Succinimid, Dialursäure, Isodialursäure, Hydantoin, Pseudohydantoin, Imidazolon, Pyrazolon,
Parabansäure, Furazan, Ammelin, Kreatinin, Maleinsäurehydrazid, Harnsäure, Pseudoharnsäure,
Guanazin, Guanazol, Melamin, deren Salze, Derivate oder deren Mischungen.
[0015] Ferner kann als organischer Brennstoff eine stickstofffreie organische Säure verwendet
werden. Bevorzugt sind in diesem Zusammenhang Fumarsäure, Maleinsäure, Malonsäure,
Weinsäure, Tartronsäure, Citronensäure, Ascorbinsäure, deren Salze oder Derivate,
oder Mischungen der stickstofffreien organischen Säuren.
[0016] Schließlich kann als organischer Brennstoff eine Polymerverbindung verwendet werden,
die beispielsweise aus der aus den Polyalkylverbindungen, Polyalkylenverbindungen,
Polyamiden, Polyestern, Polyethern, Polyacetaten, Polyacrylverbindungen und Polyglykolen
sowie deren -OH, - CN, -COOH, -NH
2, -N
3, -ONO
2 oder -NO
2-Gruppen enthaltenden Derivaten und Copolymerisaten bestehenden Gruppe ausgewählt
sein kann.
[0017] Der in der gaserzeugenden Zusammensetzung enthaltene anorganische Oxidator ist vorzugsweise
aus der aus den Alkali- und/oder Erdalkalimetallnitraten, -chloraten, -perchloraten
und -peroxiden, sowie Ammoniumnitrat oder -perchlorat, Kupferoxid oder basischem Kupfernitrat
bestehenden Gruppe ausgewählt. Es können auch Mischungen der vorgenannten Oxidatoren
eingesetzt werden.
[0018] Schließlich kann die gaserzeugende Zusammensetzung noch die üblicherweise verwendeten
Verarbeitungshilfen, wie zum Beispiel Rieselhilfen, Preßhilfen und/oder Gleitmittel,
enthalten. Die Verarbeitungshilfen werden bevorzugt in einem Anteil von bis zu 5 Gew.-%,
bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, eingesetzt.
[0019] Eine erfindungsgemäß besonders bevorzugte gaserzeugende Zusammensetzung besteht im
wesentlichen aus 15 bis 55 Gew.-% 5-Aminotetrazol, 25 bis 65 Gew.-% Kaliumnitrat und
20 bis 60 Gew.-% γ-Fe
2O
3. Anstelle von Kaliumnitrat als anorganischem Oxidator kann auch Natriumnitrat verwendet
werden.
[0020] Eine weitere bevorzugte erfindungsgemäße Zusammensetzung besteht im wesentlichen
aus 30 bis 50 Gew.-% Guanidinnitrat. 15 bis 35 Gew.-% basischem Kupfernitrat, 10 bis
25 Gew.-% Kupferoxid, 1 bis 10 Gew.-% Ammoniumperchlorat, 1 bis 10 Gew.-% Natriumnitrat
und 2 bis 20 Gew.-% γ-Fe
2O
3.
[0021] Weitere Vorteile der Erfindung ergehen sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger
Ausführungsbeispiele, die jedoch nicht in einem einschränkenden Sinne zu verstehen
sind.
Beispiel 1
[0022] 280 g 5-Amminotetrazol, 392 g Kaliumnitrat, 328 g braunes γ-Eisenoxid (Hersteller:
Bayer AG, Deutschland) und 5 g pyrogene Kieselsäure wurden in einer Kugelmühle insgesamt
2,5 Stunden gemischt, miteinander vermahlen und anschließend direkt auf einer Rundläuferpresse
zu Tabletten mit einem Durchmesser von 6 mm und einer Dicke von 1,8 mm verpreßt. 58
g der so hergestellten Tabletten wurden in einem serienmäßigen Gasgenerator zur Zündung
gebracht und die Zusammensetzung des entstandenen Gasgemisches in einer 2,5 m
3-Kammer gemessen.
Vergleichsbeispiel 1
[0023] 280 g 5-Aminotetrazol, 392 g Kaliumnitrat, 328 g rotes α-Eisenoxid (Hersteller: Firma
Harcros, USA) und 5 g pyrogene Kieselsäure wurden in einer Kugelmühle insgesamt 2,5
Stunden gemischt, miteinander vermahlen und anschließend direkt auf einer Rundläuferpresse
zu Tabletten mit einem Durchmesser von 6 mm und einer Dicke von 1,8 mm verpreßt. 58
g der so hergestellten Tabletten wurden in einem scrienmäßigen Gasgenerator zur Zündung
gebracht und die Zusammensetzung des entstandenen Gasgemisches in einer 2,5 m
3-Kammer gemessen.
Beispiel 2
[0024] 1171,8 g gemahlenes Guanidinnitrat, 325,3 g feinteiliges Kupferoxid, 629,5 g basisches
Kupfernitrat, 64,5 g Ammoniumperchlorat, 47,3 g Natriumnitrat, 12,5 g Calciumstearat
und 249,3 g γ-Fe
2O
3 wurden zusammen in eine Kugelmühle eingewogen, 2 Stunden gemischt und miteinander
vermahlen. Das resultierende feine Pulver wurde anschließend auf einer Rundläuferpresse
zu Tabletten mit einem Durchmesser von 6 mm und einer Dicke von 1,3 mm verpreßt. 58
g der so hergestellten Tabletten wurden in einem serienmäßigen Gasgenerator zur Zündung
gebracht und die Zusammensetzung des entstandenen Gasgemisches in einer 2,5 m
3-Kammer gemessen.
Vergleichsbeispiel 2
[0025] 1232,5 g gemahlenes Guanidinnitrat, 577,5 g feinteiliges Kupferoxid, 577,5 g basisches
Kupfernitrat, 65 g Ammoniumperchlorat, 47,5 g Natriumnitrat und 12,5 g Calciumstearat
wurden zusammen in eine Kugelmühle eingewogen, 2 Stunden gemischt und miteinander
vermahlen. Das resultierende feine Pulver wurde anschließend auf einer Rundläuferpresse
zu Tabletten mit einem Durchmesser von 6 mm und einer Dicke von 1,3 mm verpreßt und
wie in Beispiel 2 getestet.
[0026] Die aus den obigen Versuchen erhaltenen Schadgaskonzentrationen sind in der nachfolgenden
Tabelle zusammengestellt:
Treibstoff |
CO [ppm] |
NO [ppm] |
Beispiel 1 |
221 |
33 |
Vergleichsbeipiel 1 |
221 |
75 |
Beispiel 2 |
194 |
10 |
Vergleichsbeipiel 2 |
186 |
44 |
[0027] Die Versuchsergebnisse zeigen, daß allein der Ersatz des roten α-Eisenoxid durch
braunes γ-Eisenoxid eine Reduzierung des Stickoxidanteils im freigesetzten Gasgemisch
bewirkt. Der Kohlenmonoxidanteil bleibt nahezu unbeeinflußt. Eine vergleichbare Wirkung
tritt ein, wenn einer üblichen gaserzeugenden Zusammensetzung braunes γ-Eisenoxid
beigemischt wird.
1. Azidfreie gaserzeugende Zusammensetzung zur Verwendung in Gasgeneratoren für Fahrzeuginsassen-Rückhaltesysteme,
im wesentlichen bestehend aus wenigstens einem organischen Brennstoff, wenigstens
einem anorganischen Oxidator und Eisenoxid, dadurch gekennzeichnet, daß das Eisenoxid
braunes, ferromagnetisches γ-Fe2O3 ist.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das γ-Fe2O3 eine mittlere Teilchengröße von ≤ 1µm und eine spezifische Oberfläche von ≥ 10m2/g aufweist.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der organische
Brennstoff aus der aus den stickstoffreichen Tetrazol-, Triazol- und Guanidinverbindungen
sowie deren Mischungen bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der organische
Brennstoff aus der aus den stickstoffhaltigen heterocyclischen organischen Säuren
sowie deren Mischungen bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
5. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der organische
Brennstoff aus der aus den stickstofffreien organischen Säuren sowie deren Mischungen
bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
6. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der organische
Brennstoff aus der Gruppe der Polymerverbindungen ausgewählt ist.
7. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
anorganische Oxidator aus der aus den Alkali- und/oder Erdalkali- nitraten, -chloraten,
-perchloraten und -peroxiden, Ammoniumnitrat oder -perchlorat sowie Kupferoxid oder
basischem Kupfernitrat und deren Mischungen bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
8. Zusammensetzung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tetrazol-, Triazol-
und Guanidinverbindungen aus der aus 5-Aminotetrazol, 1H-Tetrazol, Bistetrazol, Azotetrazol,
Triazolon, Nitrotriazolon, Guanidincarbonat, Guanidinnitrat, Guanidinperchlorat, Aminoguanidinnitrat,
Diaminoguanidinnitrat, Triaminoguanidinnitrat, Nitroguanidin, deren Salzen oder Derivaten,
sowie deren Mischungen bestehenden Gruppe ausgewählt sind.
9. Zusammensetzung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die stickstoffhaltigen
heterocyclischen organischen Säure aus der aus Cyanursäure, Isocyanursäure, Cyamelid,
Urazol, Uracil, Uramin, Urazin, Alloxan, Alloxansäure, Alloxantin, Xanthin, Allantoin,
Barbitursäure, Orotsäure, Dilitursäure, Triazolon, Violursäure, Succinimid, Dialursäure,
Isodialursäure, Hydantoin, Pseudohydantoin, Imidazolon, Pyrazolon, Parabansäure, Furazan,
Ammelin, Kreatinin, Maleinsäurehydrazid, Harnsäure, Pseudoharnsäure, Guanazin, Guanazol,
Melamin, deren Salzen oder Derivaten, sowie deren Mischungen bestehenden Gruppe ausgewählt
sind.
10. Zusammensetzung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die stickstofffreien
organischen Säuren aus der aus Fumarsäure, Maleinsäure, Malonsäure, Weinsäure, Tartronsäure,
Citronensäure, Ascorbinsäure, deren Salzen oder Derivaten, sowie deren Mischungen
bestehenden Gruppe ausgewählt sind.
11. Zusammensetzung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerverbindungen
aus der aus den Polyalkylverbindungen, Polyalkylenverbindungen, Polyamiden, Polyestern,
Polyethern, Polyacetaten, Polyacrylverbindungen, Polyglykolen sowie deren -OH, -CN,
-COOH, -NH2, -N3, -ONO2 oder -NO2-Gruppen enthaltenden Derivaten und Copolymerisaten bestehenden Gruppe ausgewählt
sind.
12. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch zusätzlich
bis zu 5 Gew.-% Verarbeitungshilfen enthält.
13. Zusammensetzung nach Anspruch 1, im wesentlichen bestehend aus 15 bis 55 Gew.-% 5-Aminotetrazol,
25 bis 65 Gew.-% Kaliumnitrat und 20 bis 60 Gew.-% γ-Fe2O3.
14. Zusammensetzung nach Anspruch 1, im wesentlichen bestehend aus 15 bis 55 Gew.-% 5-Aminotetrazol,
25 bis 65 Gew.-% Natriumnitrat und 20 bis 60 Gew.- % γ-Fe2O3.
15. Zusammensetzung nach Anspruch 1, im wesentlichen bestehend aus 30 bis 50 Gew.-% Guanidinnitrat,
15 bis 35 Gew.-% basischem Kupfernitrat, 10 bis 25 Gew.-% Kupferoxid, 1 bis 10 Gew.-%
Ammoniumperchlorat, 1 bis 10 Gew.-% Natriumnitrat und 2 bis 20 Gew.-% γ-Fe2O3.
16. Verwendung von γ-Fe2O3 zur Herstellung einer azidfreien gaserzeugenden Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 15.