TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Konsoleinrichtung zum Anschluss an Vertikalstielen
von Gerüsten und zur Lagerung von Gerüstbelägen.
[0002] Bei Gerüsten kommt es häufig vor, dass die Gerüstbelagfläche vergrößert werden muss
beziehungsweise der Abstand der Gerüsttragstruktur zur Fassade, der auf Grund der
Geometrie des einzurüstenden Gegenstandes und der Geometrie der Tragstruktur des Gerüstsystems
gegeben ist, durch Einsatz von Konsoleinrichtungen mit anschließend darauf zu lagernden
Gerüstbelägen verkürzt werden muss.
STAND DER TECHNIK
[0003] Es sind Konsoleinrichtungen der Anmelderin bekannt, die fest an dem Traggerüst beziehungsweise
den Vertikalstielen des Traggerüsts angeschlossen werden. Diese sind einfach zu montieren
und weisen eine hohe Tragfähigkeit auf.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt das technische Problem beziehungsweise die Aufgabe
zu Grunde, eine hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten flexible Konsoleinrichtung
für Gerüste anzugeben, die eine einfache Montage gewährleistet und gleichzeitig eine
hohe Tragfähigkeit besitzt.
[0005] Die erfindungsgemäße Konsoleinrichtung ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs
1 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0006] Die erfindungsgemäße Konsoleinrichtung der eingangs genannten Art zeichnet sich demgemäß
dadurch aus, dass die Konsoleinrichtung um die Achse des Vertikalstiels oder um eine
hierzu parallele Achse drehbar ausgebildet ist.
[0007] Dadurch ist die Konsoleinrichtung flexibel einsetzbar. Insbesondere existieren Gebäude,
deren Fenster nach außen aufgehen. Bei den bekannten Gerüsten ist es so, dass bedingt
durch den relativ engen vorgegebenen Abstandes des Gerüsttragsystems zu der Außenkontur
der Fassade die Fenster für die Standzeit des Gerüstes nicht geöffnet werden können.
Werden nun die erfindungsgemäßen Konsoleinrichtungen eingesetzt, so müssen lediglich
die Gerüstbeläge auf den Konsoleinrichtungen entfernt werden, was in einfacher Art
und Weise möglich ist, und daran anschließend werden die Konsoleinrichtungen um 90°
(Grad) verschwenkt, so dass dann eventuell in der Fassade befindliche, nach außen
aufgehende Fenster problemlos geöffnet werden können.Im Bedarfsfall ist bei weiteren
Arbeiten an der Fassade die Konsoleinrichtung wiederum um 90° zurückschwenkbar und
nach Einlegen der Gerüstbeläge steht wieder eine tragsichere erweiterte Arbeitsfläche
zur Verfügung.
[0008] Häufig müssen Fassadenelemente, Glasfenster oder dergleichen im Arbeitsraum zwischen
Baukörper und Fassade beispielsweise mittels Kran montiert werden. Auch in diesen
Fällen kann durch Abnehmen der Gerüstbeläge und Verschwenken der Konsoleinrichtungen
problemlos Montageraum geschaffen werden.
[0009] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
dass ein im Wesentlichen horizontal angeordneter Kragstab vorhanden ist, ein in dem
dem Gerüst zugewandten Endbereich des Kragstabes angeschlossener Vertikalstab vorhanden
ist, ein an den Kragstab und den Vertikalstab angeschlossener Diagonalstab vorhanden
ist, derart, dass sich eine im Wesentlichen dreieckförmige Tragstruktur ergibt, wobei
sich der untere Endbereich des Diagonalstabes an dem Gerüststiel abstützt und an dem
dem Gerüst zugewandten Endbereich des Kragstabes eine Einhängeeinheit vorhanden ist,
die einen drehbaren Anschluss an den Vertikalstab des Gerüsts ermöglicht.
[0010] Eine konstruktiv besonders einfach aufgebaute und während der Montage besonders einfach
anbringbare Konsoleinrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Einhängeeinheit
als zumindest bereichsweise um den Vertikalstiel herum verlaufende Einheit ausgebildet
ist. Hierzu muss lediglich während der stockwerksweisen Montage des Gerüsttragsystems
die Einhängeeinheit über an den Vertikalstielen oberseitig überstehende Anschlussprofile
eingeführt werden, wobei daran anschließend ein weiterer Gerüststiel problemlos aufgesetzt
werden kann. In diesem eingesetzten Zustand ist die Konsoleinrichtung drehbar vorhanden.
[0011] Eine besonders bevorzugte Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass die Einhängeeinheit
als zumindest teilkreisförmig gebogenes Rundmetallelement ausgebildet ist, dessen
Innendurchmesser im Wesentlichen dem Außendurchmesser des Vertikalstiels entspricht.
Dabei kann eine weiterbildende Ausgestaltung dadurch gekennzeichnet sein, dass an
das teilkreisförmige Rundmetallelement zwei im Wesentlichen senkrecht zur Teilkreisebene
und nach unten verlaufende, am Ende des Teilkreises angeformte Anschlusselemente vorhanden
sind, die an den Kragstab angeschlossen sind.
[0012] Eine alternative Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Konsoleinrichtung, die an
dem bekannten und vielfach bewährten sogenannten Allround-Gerüst der Anmelderin einsetzbar
ist, zeichnet sich dadurch aus, dass die Einhängeeinheit als im Wesentlichen senkrecht
nach unten zu dem Kragstab vorhandenes Stabelement ausgebildet ist, das in eine Ausnehmung
einer am Vertikalstiel vorhandenen umlaufenden Rosette einhängbar ist.
[0013] Bevorzugt ist der Kragstab als nach oben offenes U-Profilelement ausgebildet, in
das in problemloser Art und Weise die bekannten Gerüstbeläge mit Krallen eingehängt
werden können.
[0014] Um die geometrischen Verhältnisse optimal zu nützen, zeichnet sich eine bevorzugte
Ausgestaltung dadurch aus, dass der Kragstab eine Länge aufweist, die dem n-fachen
der Breite des Gerüstbelags entspricht, wobei n eine natürliche Zahl > = 1 ist.
[0015] Um eine dauerhaft zuverlässige Drehbarkeit und sichere Tragfähigkeit der Konsoleinrichtung
zu gewährleisten, zeichnet sich eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung dadurch
aus, dass an dem dem Vertikalstiel zugewandten Endbereich des Diagonalstabes eine
Schnittkontur vorhanden ist, die im Wesentlichen bereichsweise der Außenkontur des
Vertikalstiels entspricht.
[0016] Eine die Lagesicherheit der montierten Konsoleinrichtung besonders günstig beeinflussende
Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass am Vertikalstab oder Diagonalstab zwei
zum Gerüst hinweisende beabstandete Laschen vorhanden sind, wobei der Abstand der
Laschen im Wesentlichen dem Durchmesser des Vertikalstiels entspricht. Bevorzugt ist
eine Arretiereinheit vorhanden, die die Konsoleinrichtung in ihrer jeweiligen Drehposition
lösbar arretiert.
[0017] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass am freien
Ende des Kragstabes eine untere Anschlusseinheit vorhanden ist, an die insbesondere
über eine Einhängeeinheit ein drehbares Aufzugsrad mit bereichsweise umlaufendem Seil
anschließbar ist. Durch die Anordnung eines Aufzugsrades am freien Endbereich des
Kragstabes ist es problemlos möglich, über ein Seil Lasten vertikal zu transportieren.
Dabei ist von besonderem Vorteil, dass die Konsole schwenkbar ausgebildet ist, so
dass die Bedienperson, beispielsweise sobald die Last die obere Position erreicht
hat, die Konsoleinrichtung und damit auch die Last hereinschwenken kann, wodurch eine
Entnahme beziehungsweise Übergabe der Last vereinfacht und die Arbeitssicherheit erhöht
wird.
[0018] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Konsoleinrichtung zeichnet
sich dadurch aus, dass der Vertikalstab gegenüber dem dem Gerüst zugewandten Endbereich
einen Versatz aufweist, derart, dass zwischen dem Vertikalstab und dem vertikalen
Gerüststiel des Gerüsts ein Rohrkupplungsanschluss eines weiteren Gerüstelements,
insbesondere einer bekannten Konsoleinrichtung mit angeschweißter Halbkupplung, möglich
ist. Durch eine derartige Ausgestaltung ist es möglich, an einem einzigen Eckstiel
zwei Konsoleinrichtungen zu befestigen und damit den Inneneckbereich eines mit Gerüsten
mit Konsoleinrichtungen einzurüstenden Baukörpers problemlos vorzunehmen.
[0019] Der erfindungsgemäße Eckbereich zum Vorsehen einer Konsolgerüstfläche in der Innenecke
eines einzurüstenden Baukörpers zeichnet sich dadurch aus, dass an einen vertikalen
Eckstiel eines Gerüstbereiches eine an sich bekannte Konsoleinrichtung mit Kragstab,
Vertikalstab und Diagonalstab über zumindest eine Rohrkupplung angeschlossen ist,
an demselben Eckstiel in einem vorgebbaren Winkel die Konsoleinrichtung gemäß Anspruch
15 angeschlossen ist und an den Kragstäben der Konsoleinrichtungen eine begehbare,
gegen Abheben gesicherte Platte eingehängt ist.
[0020] Bevorzugt beträgt der Winkel zwischen den Konsoleinheiten 90° (Altgrad). Um die Stabilität
im Eckbereich zu erhöhen, weist die Platte unterseitig gemäß einer besonders vorteilhaften
Ausgestaltung einen Versteifungsträger auf.
[0021] Eine alternative Ausgestaltung, die eine variable Einbindung des Eckbereiches in
die bestehende Gerüstanordnung ermöglicht, zeichnet sich dadurch aus, dass die Platte
in ihrem frei auskragenden Eckbereich ober- und/oder unterseitig einen rohrförmigen
Anschlussstutzen für Rohrkupplungen aufweist.
[0022] Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den
Ansprüchen ferner aufgeführten Merkmale sowie durch die nachstehend angegebenen Ausführungsbeispiele.
Die Merkmale der Ansprüche können in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden,
insoweit sie sich nicht offensichtlich gegenseitig ausschließen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0023] Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben
werden im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Beispiele näher beschrieben
und erläutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können
einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematische Seitenansicht einer Konsoleinrichtung, geeignet zum Einhängen eines Gerüstbelags,
- Fig. 2
- schematische Draufsicht auf die Konsoleinrichtung gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- schematische Seitenansicht einer Konsoleinrichtung geeignet für die Einhängung zweier
Gerüstbeläge, eingehängt bei übereinander montierten Gerüststielrahmen,
- Fig. 4
- schematische Perspektivdarstellung der Konsoleinrichtung gemäß Fig. 3
- Fig. 5
- schematische Perspektivdarstellung der Konsoleinrichtung gemäß Fig. 3 im gedrehten
Zustand ohne eingehängte Gerüstbeläge,
- Fig. 6
- schematische Draufsicht auf den Inneneckbereich eines eingerüsteten Baukörpers mit
Gerüsten mit Konsolflächen,
- Fig. 7
- schematische Perspektivdarstellung einer im Eckbereich eingehängten Platte und
- Fig. 8
- perspektivische Detaildarstellung des Eckbereiches gemäß Fig. 6 bei abgehobener Platte.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
[0024] Die in Fig. 1 dargestellte Konsoleinrichtung 10.1 besitzt einen im montierten Zustand
horizontal angeordneten Kragstab 20, der als nach oben offenes U-Profil ausgebildet
ist.
[0025] Die Konsoleinrichtung 10.1 ist an einem Vertikalstiel 14 mit Achse 16 eingehängt,
der Bestandteil eines in Fig. 1 nicht näher dargestellten Gerüsts 50 ist.
[0026] An dem dem Vertikalstiel 14 zugewandten Endbereich des Kragstabes 20 ist ein Vertikalstab
22 angeschlossen, der ebenfalls als in Fig. 1 nach rechts offenes U-Profil ausgebildet
ist.
[0027] Im unteren vorderen Endbereich des Kragstabes 20 und im unteren Endbereich des Vertikalstabes
22 ist ein Diagonalstab 24 angeschlossen, der ebenfalls als nach oben offenes U-Profil
ausgebildet ist.
[0028] Im vorderen Endbereich des Kragstabes 20 ist eine nach oben weisende Anschlusseinheit
28 angeschlossen, die im Ausführungsbeispiel als Zapfen ausgebildet ist, an den weitere
Gerüststielelemente angeschlossen werden können.
[0029] Im oberen Endhereich des Vertikalstabes 22 ist eine Einhängeeinheit 30.1 angeschlossen.
Diese Einhängeeinheit 30.1 ist als zumindest teilkreisförmig gebogenes Rundmetallelement
32 ausgebildet, wobei am Ende der Teilkreiskontur nach unten gebogene Anschlusselemente
34 angeformt sind, die direkt mit dem Vertikalstab 22 verschweißt sind. Der Innendurchmesser
des teilkreisförmigen Rundmetallelements 32 ist dabei so bemessen, dass er nur unwesentlich
größer ist als der Außendurchmesser eines Vertikalstiels 14.
[0030] Im unteren Bereich des Vertikalstabes 22 sind zum Vertikalstiel 14 des Gerüsts hinweisend
zwei beabstandete Laschen 26 vorhanden, deren Abstand nur unwesentlich größer ist
als der Außendurchmesser eines Vertikalstiels 14.
[0031] Der dem Vertikalstiel 14 zugewandte Endbereich des Diagonalstabes 24 weist eine Schnittkontur
auf, die bereichsweise der Außenkontur des Vertikalstiels 14 entspricht.
[0032] Bei der stockwerksweisen Montage des Gerüsts 50 werden einzelne Vertikalrahmen beziehungsweise
Vertikalstiele übereinandergesteckt, was dadurch problemlos möglich ist, dass jeder
Vertikalstiel einen nach oben weisenden Anschlusszapfen 15 besitzt, über den der darüber
zu montierende Stiel gesteckt wird. Bei der Montage der Konsoleinrichtung 10.1 wird
nun, bevor oberseitig ein weiterer Vertikalstiel 14 aufgesteckt wird, die Einhängeeinheit
30.1 über den Anschlußzapfen 15 eingefädelt, wobei die Laschen 26 des Vertikalstabes
22 beidseits des Vertikalstiels 14 vorhanden sind. Anschließend kann der nächste Vertikalstiel
14 beziehungsweise Vertikalrahmen aufgesteckt werden. In diesem Zustand ist die Konsoleinrichtung
10.1 um die Achse 16 drehbar. Dann kann jeweils auf zwei Konsoleinrichtungen 10.1
ein Gerüstbelag 12 über Einhängekrallen 13 an dem jeweiligen Kragstab 20 eingehängt
werden.
[0033] Um die Konsoleinrichtung 10.1 in ihrer Position lösbar zu arretieren, kann über eine
Ausnehmung 36 in den Laschen 26 eine Schraubeinheit eingedreht werden.
[0034] In Fig. 1 ist eine sinnvolle Ausführungsergänzung der Konsoleinrichtung 10.1 gestrichelt
dargestellt. Dabei handelt es sich um eine untere Anschlusseinheit 35, die an das
freie Ende des Kragstabes 20 angeschlossen ist. An diese Anschlusseinheit 35 ist über
eine Einhängeeinheit 37 ein Aufzugsrad 38 drehbar angeschlossen, über dessen Außenumfang
bereichsweise ein Seil 39 läuft, so dass mittels dieses Aufzugsrades 38 in Verbindung
mit dem Seil 39 in einfacher Art und Weise Lasten vertikal angehoben werden können.
Durch die Ausbildung der Schwenkbarkeit der Konsoleinrichtung 10.1 kann die die Last
empfangende Bedienperson, sobald die Last in Entnahmeposition angehoben ist, die Konsoleinrichtung
10.1 einschwenken, so dass die Last dann in einfacher Art und Weise entgegengenommen
werden kann. Dies vereinfacht die Entnahme und erhöht die Arbeitssicherheit.
[0035] Die in den Figuren 3 bis 5 dargestellte Konsoleinrichtung 10.2 unterscheidet sich
von der Konsoleinrichtung 10.1 lediglich dadurch, dass die Länge des Kragstabes 20
größer gewählt ist, und zwar derart, dass zwei Gerüstbeläge nebeneinander eingehängt
werden können. Gleiche Bauteile tragen dasselbe Bezugszeichen und werden nicht nochmals
beschrieben.
[0036] Fig. 5 zeigt die Konsoleinrichtung 10.2 ohne aufgelegte Gerüstbeläge 12 und in einer
gedrehten Zwischenposition. Ist es bedarfsweise erforderlich, dass der Raum zwischen
dem Gerüststiel und der Fassade zumindest zeitweise frei von Gerüstbauteilen sein
soll, werden in einfacher Art und Weise die Gerüstbeläge ausgehängt und die Konsoleinrichtung
wird um 90° geschwenkt, ohne dass weitere zusätzliche Montagearbeiten am Gerüst beziehungsweise
Demontagearbeiten ausgeführt werden müssen.
[0037] Fig. 6 zeigt schematisch in einer Draufsicht die Einrüstsituation in einem Inneneckbereich
eines Baukörpers 66. Es stoßen zwei Gerüstanordnungen G senkrecht aufeinander. Zum
Baukörper 66 hin auskragend sind Konsolbereiche K vorhanden. Im Eckkonsolbereich E
ist eine Gerüstkonstruktion vorhanden, die schematisch die Fig. 8 in einer Detailperspektive
näher darstellt.
[0038] Im Eckkonsolbereich E werden entsprechend der rechtwinkligen Anordnung der Gerüste
50 beziehungsweise deren Konsolbereiche K zwei unterschiedliche Konsoleinrichtungen
10.3 beziehungsweise 44 eingesetzt. Die Konsoleinrichtungen 10.3 und 44 sind in einem
Winkel von 90° (Altgrad) zueinander an dem gemeinsamen Eckstiel 60 des Gerüsts 50
angeschlossen.
[0039] Die Konsoleinrichtung 44 stellt eine an sich bekannte Konsoleinrichtung dar und besitzt
einen oberseitig angeordneten, in Form eines nach oben offenen U-Profils ausgebildeten
Kragstab 52, einen vertikalen Gerüststiel 54 und einen Diagonalstab 56. Die Teile
bilden insgesamt ein dreieckförmiges Tragelement. Knapp unterhalb des Kragstabes 52
ist an den Gerüststiel 54 ein Rohrkupplungsanschluss 42 angeschweißt, der als Rohrhalbkupplung
ausgebildet ist. Mittels dieses Anschlusses wird die infolge der Kragwirkung auftretende
Zugkraft an den Eckstiel 60 abgegeben. Der Diagonalstab 56 stützt sich auf Druck gegen
den Eckstiel 60 ab.
[0040] Rechtwinklig zu der Konsoleinrichtung 44 ist die Konsoleinrichtung 10.3 vorhanden,
die ebenfalls oberseitig einen als nach oben offenes U-Profil ausgebildeten Kragstab
20 aufweist, einen Diagonalstab 24 und einen Vertikalstab 40. Prinzipiell gleicht
der Aufbau dem der Konsoleinrichtung 10.2. Im Anschlussbereich des Kragstabes 20 ist
ebenfalls eine Einhängeeinheit 30.1 angeschlossen, die die auftretende Zugkraft an
den Eckstiel 60 überträgt. Der Diagonalstab 24 stützt sich über einen U-förmigen Auflagerschuh
70 an dem Eckstiel 60 ab. Der Vertikalstab 40 ist jedoch gegenüber den Stirnendflächen
des Diagonalstabs 24 beziehungsweise des Kragstabs 20 um das Versatzmaß A rückversetzt,
das heißt im an den Eckstiel 60 angeschlossenen Zustand ist der Vertikalstab 22 gegenüber
dem Eckstiel 60 um das Maß A versetzt vorhanden. Das Maß A ist dabei so bemessen,
dass problemlos der Rohrkupplungsanschluss 42 der Konsoleinrichtung 44 an den Eckstiel
60 bewerkstelligt werden kann.
[0041] Die Belagfläche im Eckkonsolbereich E wird durch die in Fig. 7 schematisch in einer
Perspektive dargestellten Platte 58 ermöglicht. Hierbei handelt es sich um eine quadratische
Platte, die auf den den Konsoleinrichtungen 44 beziehungsweise 10.3 zugewandten Seitenrändern
entsprechende Einhängekrallen 13 zum Einhängen in die Kragstäbe 20 beziehungsweise
52 aufweist. Gleichzeitig ist an diesen Seitenrändern eine Umkantung 68 der Platte
58 nach unten vorhanden. Nach dem Einhängen der Platte 58 werden in Fig. 8 nicht dargestellte
Abhebesicherungen angeordnet.
[0042] Die Platte 58 kann beispielsweise aus Riffelblech bestehen.
[0043] Unterseitig ist an die Platte 58 ausgehend von dem gemeinsamen Anschlusspunkt der
Konsoleinrichtungen 44 beziehungsweise 10.3 an den Eckstiel 60 diagonal verlaufend
bis zum frei auskragenden Eckbereich der Platte 58 ein Versteifungsträger 62 angeschweißt.
Im frei auskragenden Eckbereich ist unterseitig weiterhin an die Platte 58 eine Anschlusseinheit
für eine Rohrkupplung, das heißt ein rohrförmiger Anschlussstutzen 64, vorhanden.
1. Konsoleinrichtung (10) zum Anschluß an Vertikalstiele (14) von Gerüsten (50) und zur
Lagerung von Gerüstbelägen (12),
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Konsoleinrichtung (10) um die Achse (16) des Vertikalstiels (14) oder um eine
hierzu parallele Achse drehbar ausgebildet ist.
2. Konsoleinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein im Wesentlichen horizontal angeordneter Kragstab (20) vorhanden ist,
- ein in dem dem Gerüst zugewandten Endbereich des Kragstabes (20) angeschlossener
Vertikalstab (22) vorhanden ist,
- ein an den Kragstab (20) und den Vertikalstab (22) angeschlossener Diagonalstab
(24) vorhanden ist, derart, dass sich eine im Wesentlichen dreieckförmige Tragstruktur
ergibt,
- wobei sich der untere Endbereich des Diagonalstabes (24) an dem Gerüststiel (14)
abstützt und
- an dem dem Gerüst zugewandten Endbereich des Kragstabes (20) eine Einhängeeinheit
(30.1, 30.2) vorhanden ist, die einen drehbaren Anschluss an den Vertikalstab (22)
des Gerüsts (50) ermöglicht.
3. Konsoleinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Einhängeeinheit (30.1) als zumindest bereichsweise den Vertikalstiel (14) umfassende
Einheit ausgebildet ist.
4. Konsoleinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Einhängeeinheit (30.1) als zumindest teilkreisförmig gebogenes Rundmetallelement
(32) ausgebildet ist, dessen Innendurchmesser im Wesentlichen dem Außendurchmesser
des Vertikalstiels (14) entspricht.
5. Konsoleinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
- an das teilkreisförmige Rundmetallelement (32) zwei im Wesentlichen senkrecht zur
Teilkreisebene und nach unten verlaufende, am Ende des Teilkreises angeformte Anschlusselemente
(34) vorhanden sind, die an den Kragstab (20) angeschlossen sind.
6. Konsoleinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Einhängeeinheit als im Wesentlichen senkrecht nach unten zu dem Kragstab vorhandenes
Stabelement ausgebildet ist, das in eine Ausnehmung einer am Vertikalstiel vorhandenen
umlaufenden Rosette einhängbar ist.
7. Konsoleinrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Kragstab (20) als nach oben offenes U-Profil ausgebildet ist.
8. Konsoleinrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Kragstab (20) eine Länge aufweist, die dem n-fachen der Breite eines Gerüstbelags
(12) entspricht, wobei n eine natürliche Zahl > = 1 ist.
9. Konsoleinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
- an dem dem Vertikalstiel (14) zugewandten Endbereich des Diagonalstabes (24) eine
Schnittkontur vorhanden ist, die im Wesentlichen bereichsweise der Außenkontur des
Vertikalstiels (14) entspricht.
10. Konsoleinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
- am Vertikalstab (22) oder Diagonalstab (24) zwei zum Gerüst hinweisende beabstandete
Laschen (26) vorhanden sind, wobei der Abstand der Laschen (26) im Wesentlichen dem
Durchmesser des Vertikalstiels (14) entspricht.
11. Konsoleinrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine Arretiereinheit vorhanden ist, die die Drehposition der Konsoleinrichtung (10)
lösbar arretiert.
12. Konsoleinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Vertikalstab (22) und/oder der Diagonalstab (24) als U-Profil ausgebildet ist.
13. Konsoleinrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- am freien Ende des Kragstabes (20) eine nach oben weisende Anschlusseinheit (28)
zum Anschluss weiterer Gerüstelemente vorhanden ist.
14. Konsoleinrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- am freien Ende des Kragstabes (20) eine untere Anschlusseinheit (35) vorhanden ist,
an die insbesondere über eine Einhängeeinheit (37) ein drehbares Aufzugsrad (38) mit
bereichsweise umlaufendem Seil (39) anschließbar ist.
15. Konsoleinrichtung (10.3) nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Vertikalstab (40) gegenüber dem dem Gerüst zugewandten Endbereich einen Versatz
(A) aufweist, derart, dass zwischen dem Vertikalstab (40) und dem vertikalen Gerüststiel
(54, 60) des Gerüsts ein Rohrkupplungsanschluss (42) eines weiteren Gerüstelements,
insbesondere einer bekannten Konsoleinrichtung (44) mit angeschweißter Halbkupplung,
möglich ist.
16. Eckbereich einer Gerüstanordnung von Gerüsten mit Konsoleinrichtungen,
dadurch gekennzeichnet, dass
- an einen vertikalen Eckstiel (60) eines Gerüstbereiches (G) eine an sich bekannte
Konsoleinrichtung (44) mit Kragstab (52), Vertikalstab (54) und Diagonalstab (56)
über zumindest eine Rohrkupplung angeschlossen ist,
- an demselben Eckstiel (60) in einem vorgebbaren Winkel die Konsoleinrichtung (10.2)
gemäß Anspruch 15 angeschlossen ist und
- an den Kragstäben (20; 52) der Konsoleinrichtungen (10.3; 44) eine begehbare, gegen
Abheben gesicherte Platte (58) eingehängt ist.
17. Eckbereich nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Winkel zwischen den Konsoleinrichtungen (10; 44) 90° (Altgrad) beträgt.
18. Eckbereich nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Platte (58) unterseitig einen Versteifungsträger (62) aufweist.
19. Eckbereich nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Platte (58) in ihrem frei auskragenden Eckbereich ober- und/oder unterseitig einen
rohrförmigen Anschlussstutzen (64) für Rohrkupplungen aufweist.