[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abgasrückführung an einer mittels Abgasturbolader
aufgeladenen mehrzylindrigen Hubkolbenbrennkraftmaschine, die je Zylinder wenigstens
ein Einlaßventil in einem mit einer Ladeluftsammelleitung verbundenen Einlaßkanal
und wenigstens ein Auslaßventil in einem mit einer Abgassammelleitung verbundenen
Auslaßkanal sowie eine Abgasrückführleitung zwischen Abgassammelleitung und Ladetuftsammelleitung
aufweist.
[0002] Der Erfindung liegt folgende Problematik zugrunde. Es ist bekannt, zur Reduzierung
der NO
x-Emission von Verbrennungsmotoren deren Abgas zur Ansaugseite zurückzuführen. Dabei
wird Abgas aus einem Abgasrohr entnommen und in den Ansaugtrakt des betreffenden Verbrennungsmotors
zurückgeführt. Für eine optimale Wirkung ist es außerdem notwendig, das rückgeführte
Abgas zu kühlen. Um aber bei aufgeladenen Brennkraftmaschinen, insbesondere jenen
mit Ladeluftkühlung, die Verschmutzung von Verdichter und Ladeluftkühler mit Rückständen
des Abgases zu vermeiden, wird das Abgas bevorzugt vor der Turbine entnommen, gekühlt
und nach dem Ladeluftkühler in den Ansaugtrakt eingeleitet. Im Betriebskennfeld einer
Brennkraftmaschine gibt es aber viele Bereiche, in denen der mittlere Abgasgegendruck
vor Turbine niedriger ist als der mittlere Ladedruck nach dem Ladetuftkühler. Dadurch
würde in diesem Betriebsbereichen ohne zusätzliche Maßnahmen die Ladeluft in die Abgasleitung
strömen und nicht, wie gewünscht, das Abgas zum Ansaugtrakt hin. Es sind nun verschiedene
Methoden bekannt, mit denen verhindert wird, daß sich eine Strömung in falscher Richtung
ausbildet und die auch gewährleisten, daß eine im Hinblick auf die gewünschte Absenkung
der NO
x-Emission ausreichende Abgasmenge gegen das herrschende Druckgefälle zum Ausgangstrakt
hin fließen kann. Bekannt ist hierfür der Einsatz spezieller Rückschlagventile, sogenannter
AGR-Ftatterventile, in der Abgasrückführleitung. Dabei werden die in der Abgasleitung
auftretenden Druckspitzen ausgenützt, um das AGR-Flatterventil zu öffnen und das Abgas
zur Ansaugseite hin strömen zu lassen. Wenn der Druck im Abgaskanal unter den Ladeluftdruck
abfällt, verhindert das dann sperrende AGR-Flatterventil eine entsprechende Strömungsumkehr.
Diese Abgasrückführung mittels AGR-Flatterventilen hat jedoch gewisse Nachteile. Je
höher der Turboladerwirkungsgrad ist, desto größer ist der mittlere Druckunterschied
zwischen Ladeluftdruck und Abgasgegendruck und desto kleiner wird die erzielbare Abgasrückführrate.
Dies bedeutet, daß die durch optimale Turboladerauslegungen erreichbaren Verbesserungen
im Kraftstoffverbrauch nicht realisiert werden können, weil dann keine optimierten
Abgasrückführraten mehr dargestellt werden können. Außerdem sind die AGR-Flatterventile
durch das rückgeführte Abgas thermisch hoch belastet, was einen sehr hohen Entwicklungsaufwand
bedeutet, um die notwendig hohe Lebensdauer und Zuverlässigkeit für diese AGR-Flatterventile
sicherstellen zu können. Nachteilig wirkt sich außerdem aus, daß bei Brüchen der wegen
der hohen Dynamik notwendigerweise sehr filigranen AGR-Flatterventile deren wegbrechende
Teile von der Brennkraftmaschine angesaugt werden, was eine erhebliche Gefahr von
Motorschäden bedeutet. Außer den relativ hohen Entwicklungskosten sind auch die relativ
teure und komplizierte Fertigung dieser AGR-Flatterventile als nachteilig zu erwähnen.
Ein weiterer Nachteil ist, daß das Abgas vor einem Flatterventil gekühlt werden muß,
um dessen Standzeit nicht zu reduzieren, weshalb für jeden Abgasstrang vor der Turbine
eine separate Abgasrückführleitung mit eigenem AGR-Kühler, Flatterventil und Absperrorgan
notwendig ist, um die gewünschten Abgasrückführraten zu erreichen.
[0003] Zur Abrundung des Standes der Technik sei noch auf die MTZ Motortechnische Zeitschrift
60 (1999) 4 Seiten 240, 242 verwiesen. Im Abschnitt 3.3 ist die Rede von einem Spenderzylinderkonzept.
Dieses besteht dann, einen Zylinder ausschließlich für Abgasrückführung zu verwenden
und das aus diesem Zylinder ausgestoßene Abgas über eine Abgasrückführleitung mit
AGR-Kühler unmittelbar zur Ladeluftsammelleitung rückzuführen. Diese Lösung ist aus
verschiedenen Gründen nicht sinnvoll, aber auch nicht praxisgerecht.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Abgasrückführung an einer Hubkolbenbrennkraftmaschine
der gattungsgemäßen Art anzugeben, das unproblematisch mit einfachen Mitteln durchführbar
ist und jene Probleme, die bisher in Verbindung mit AGR-Flatterventilen aufgetreten
sind, beseitigt. Im Hinblick auf Lösungen, die die vorbeschriebenen Nachteile und
Probleme beseitigen, ist zu beachten, daß die Abgasrückführung abschaltbar sein muß,
denn z. B. im Motorbremsbetrieb, aber auch bei Beschleunigungsvorgängen aus niedrigen
Drehzahlen heraus ist es zur Partikelreduzierung zwingend notwendig zu verhindern,
daß Abgas in die Ansauganlage gelangt. Es müssen daher Vorkehrungen getroffen sein,
die ein Rückströmen des Abgases z. B. im Motorbremsbetrieb zuverlässig verhindern.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß entsprechend dem Kennzeichen des Anspruches 1 dadurch
gelöst, daß die Abgasrückführung nur während bestimmter Betriebsphasen der Brennkraftmaschine
zugelassen wird und während solcher Abgasrückführ-Betriebsphasen nur das aus einem
Zylinder einer Zylinderreihe ausgestoßene Abgas vollständig oder teilweise mit eingestellter
Abgasrückführrate über die Abgasrückführleitung zur Ladeluftsammelleitung rückgeführt
wird, diese Abgasrückführung dagegen außerhalb dieser Abgasrückführ-Betriebsphasen
unterbunden und das aus dem/den Zylinder(n) ausgestoßene Abgas ebenso wie jenes der
anderen Zylinder vollständig dem Abgasturbolader über die Abgassammelleitung zugeführt
wird.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Einzelheiten der erfindungsgemäßen Lösung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0007] Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt dabei das Prinzip zugrunde, daß in Abgasrückführ-Betriebsphasen
die Ausschiebearbeit des Kolbens eines Zylinders einer Zylinderreihe der Brennkraftmaschine
unmittelbar für die Abgasrückführung herangezogen ist. Das erfindungsgemäße Verfahren
kommt dabei vollständig ohne die bisher notwendigen, teuren und empfindlichen sowie
störanfälligen AGR-Flatterventile aus. Es ist lediglich notwendig, je nach dem, ob
der Abgasauslaß der Hubkolbenbrennkraftmaschine ein- oder zwei-ventilig dargestellt
ist und wie viele Zylinder die Hubkolbenbrennkraftmaschine hat, wenigstens ein mittels
einer Steuervorrichtung verstellbares Steuerorgan vorzusehen, mit dem während Abgasrückführ-Betriebsphasen
das nur aus einem Zylinder einer Zylinderreihe ausgestoßene Abgas vollständig oder
teilweise mit eingestellter Abgasrückführrate über die Abgasrückführleitung zum Ansaugtrakt
rückgeführt wird. In bestimmten Fällen kann in einfachster Weise eine Lösung mit einem
Steuerorgan zur Anwendung kommen, das nur in die Stellungen AGR-auf oder AGR-zu zu
bringen ist. In anderen Fällen, in denen das Steuerorgan auch in Zwischenstellungen
zwecks Einstellung der Rückführrate bringbar ist, kann die Regelungstiefe so groß
sein, daß sich eine an den jeweiligen Lastzustand der Brennkraftmaschine exakt angepaßt
bedarfsoptimierte Abgasrückführrate einstellt.
[0008] Nachfolgend ist die Erfindung anhand der Zeichnung in Verbindung mit verschiedenen,
darin beispielhaft aufgezeigten Arten von mehrzylindrigen Hubkolbenbrennkraftmaschinen
und Beispielen von Einzelheiten, mit denen das erfindungsgemäße Verfahren durchführbar
ist, noch näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Hubkolbenbrennkraftmaschine mit fünf in Reihe angeordneten Zylindern,
je Zylinder einem Einlaßventil und einem Auslaßventil sowie einer Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Abgasrückführung,
- Fig. 2
- schematisch eine Hubkolbenbrennkraftmaschine mit sechs in Reihe angeordneten Zylindern,
je Zylinder zwei Einlaßventilen in einem gemeinsamen Einlaßkanal und zwei Auslaßventilen
in einem gemeinsamen Auslaßkanal sowie einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
- Fig. 3
- schematisch eine Hubkolbenbrennkraftmaschine mit zwei V-förmig angeordneten Zylinderreihen
mit je fünf Zylindern, je Zylinder einem Einlaßventil und einem Auslaßventil sowie
einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Abgasrückführung,
- Fig. 4
- schematisch eine Hubkolbenbrennkraftmaschine mit sechs in Reihe angeordneten Zylindern,
zwei Einlaßventilen und zwei Auslaßventilen je Zylinder sowie einer Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Abgasrückführung,
- Fig. 5
- schematisch eine weitere sechs-zylindrige Hubkolbenbrennkraftmaschine mit in Reihe
angeordneten Zylindern, zwei Einlaßventilen und zwei Auslaßventilen je Zylinder, aber
mit einer gegenüber der Version von Fig. 4 anderen Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens zur Abgasrückführung,
- Fig. 6
- schematisch eine Hubkolbenbrennkraftmaschine mit zwei V-förmig angeordneten Zylinderreihen
mit je sechs Zylindern, zwei Auslaßventilen sowie zwei Einlaßventilen je Zylinder
und mit je Zylinderreihe einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Abgasrückführung.
[0009] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche bzw. einander ensprechende Teile der Übersichtlichkeit
wegen mit gleichen Bezugszeichen angezogen.
[0010] In Fig. 1 sind die einzelnen Zylinder der dort dargestellten fünf-zylindrigen Hubkolbenbrennkraftmaschine
1 mit C1, C2, C3, C4, C5 bezeichnet. Jeder dieser Zylinder weist ein am Ende eines
mit einer Ladeluftsammelleitung 2 verbundenen Einlaßkanales 3 im Zylinderkopf angeordnetes
Einlaßventil EV und ein am Anfang eines mit einer Abgassammelleitung 4 verbundenen
Auslaßkanales 5 im Zylinderkopf angeordnetes Auslaßventil AV auf. Ein Abgasturbolader
ist mit 6 bezeichnet. Dessen Abgasturbine 7 ist an der Abgassammelleitung 4 angeschlossen
und dessen Verdichter 8 fördert Ladeluft vorzugsweise über einen nicht dargestellten
Ladeluftkühler in die Ladeluftsammelleitung 2. Mit 9 ist eine Abgasrückführleitung
bezeichnet, die eine durchgängige Verbindung zwischen Abgassammelleitung 4 und Ladeluftsammelleitung
2 herstellt und in die lediglich ein AGR-Kühler 10 für Kühlung rückgeführten Abgases
eingebaut ist. Im Unterschied zu dieser Brennkraftmaschine 1 gemäß Fig. 1 hat jene
gemäß Fig. 2 je Zylinder zwei Einlaßventile EV in einem gemeinsamen Einlaßkanal 3
und zwei Auslaßventile AV in einem gemeinsamen Auslaßkanal 5. Außerdem ist die Brennkraftmaschine
gemäß Fig. 2 sechs-zylindrig.
[0011] Beiden Brennkraftmaschinen 1 der Figuren 1 und 2 ist gemeinsam, daß der Zylinder
C1 als jener vorgesehen ist, dessen Abgas während bestimmter Betriebsphasen rückgeführt
wird. Dabei ist ausgangs des zugehörigen Auslaßkanals 5 an einem entsprechend gestalteten
Übergangsbereich 11 einerseits das Abgassammelrohr 4, andererseits die Abgasrückführleitung
9 abgehend angeschlossen und außerdem eine Steuerklappe 12 gelagert. Diese Steuerklappe
12 dient in diesem Beispiel sowohl als Steuerorgan, mit dem der Abgasrückführbetrieb
durchführbar und die Abgasrückführrate einstellbar ist, als auch als Absperrorgan,
mit dem der Abgasrückführbetrieb unterbindbar ist. Die Betätigung der Steuerklappe
12 erfolgt unter Zuhilfenahme eines hydraulischen, pneumatischen oder elektrischen
Stellmotors 13 als Teil einer Steuereinrichtung 14 mit Motortreiberteil 15 und Elektronikeinheit
16. Letztere enthalt einen Mikroprozessor sowie Daten und Programmspeicher mit darin
abgelegtem Steuerprogramm und Betriebs- sowie Kennfelddaten, die auf den Typ der Hubkolbenbrennkraftmaschine
1 abgestimmt sind sowie den Regel- bzw. Steueralgorithmus und die Zeitpunkte vorgeben,
wann und wie, in welchen Betriebsphasen der Brennkraftmaschine 1 die Abgasrückführung
mit welchen einstellbaren Abgasrückführraten durchgeführt oder unterbunden werden
soll. Dabei ist die Steuerklappe 12 mittels des von der Elektronikeinheit 16 über
den Motortreiberteil 15 her entsprechend befehligten Stellmotors 13
a) in eine erste Endstellung bringbar, in der der Abgaseintritt vom Auslaßkanal 5
des Zylinders C1 her zur Abgasrückführleitung 9 gesperrt, aber zur Abgassammelleitung
4 frei ist, also keine Abgasrückführung möglich ist,
außerdem während Abgasrückführ-Betriebsphasen
b) im Teillastbetrieb der Brennkraftmaschine 1 in die andere Endstellung bringbar,
in der der Abgaseintritt vom Auslaßkanal 5 des Zylinders C1 her zur Abgasrückführleitung
9 vollständig freigegeben, aber zur Abgassammelleitung 4 bzw. zum Abgasturbolader
6 hin vollständig unterbunden ist,
c) zum Vollastbetrieb der Brennkraftmaschine 1 hin in Zwischenpositionen zwischen
den beiden Endstellungen bringbar, in denen das den Auslaßkanal 5 verlassende Abgas
in einen in die Abgasrückführleitung 9 eingespeisten, zur Ladeluftsammelleitung 2
rückgeführten Teilstrom und einen in die Abgassammelleitung 4 eintretenden, zum Abgasturbolader
6 hingeführten Teilstrom aufgeteilt wird und sich dadurch eine Abgasrückführrate mit
gegenüber Teillastbetrieb kleineren Wert ergibt.
[0012] Aufgrund der Zylinderzahl 5 im Fall von Fig. 1 wäre im Teillastbetrieb der Brennkraftmaschine
1 demzufolge eine Abgasrückführrate von maximal 20% möglich. Im Fall von Fig. 2 mit
sechs Zylindern ergäbe sich eine maximale Abgasrückführrate von ca. 16%. Beide Rückführraten
sind jedoch in bestimmten Betriebspunkten der Brennkraftmaschine 1, z. B. Vollast,
zu hoch und werden daher durch die unter c) vorerwähnte Einflußnahme auf die aus dem
Zylinder C1 ausgestoßene Abgasmenge entsprechend erniedrigt, z. B. auf einen Wert
≤ 12%. Eine Drosselstelle 17 dient zur Unterstützung dieser Einstellmaßnahmen. Die
Ein- bzw. Vorstellung der Steuerklappe 12 erfolgt taktweise oder kontinuierlich durch
die Steuereinrichtung 14. Bei großer Regelungstiefe ist es somit möglich, die Abgasrückführrate
an den jeweiligen Lastzustand der Brennkraftmaschine 1 angepaßt bedarfsoptimiert einzustellen.
[0013] In Fig. 3 sind die Zylinder der einen Reihe 1a der 10-zylindrischen Hubkolbenbrennkraftmaschine
1 mit C1, C2, C3, C4, C5, die Zylinder der anderen Reihe 1b mit C6, C7, C8, C9, C10
bezeichnet. Was die Ladeluftsammelleitung 2, Einlaßkanäle 3, Einlaßventile EV, Auslaßventile
AV, den Abgasturbolader 6 mit Abgasturbine 7 und Verdichter 8, die Abgasrückführleitung
9, den AGR-Kühler 10, den Übergangsbereich 11, die Steuerklappe 12 und die Steuereinrichtung
14 mit Stellmotor 13, Motortreiberteil 15 und Elektronikeinheit 16 anbelangt, so entsprechen
diese Bauteile im Bereich der Zylinderreihe 1a denjenigen der Brennkraftmaschine von
Fig. 1. Es fehlt hier lediglich die Drosselstelle 17, außerdem ist die Steuerklappe
12 nur in die eine Endstellung "AGR-auf" oder andere Endstellung "AGR-zu" einstellbar.
Eine Einstellung der Abgasrückführrate ist hier nicht vorgesehen und auch nicht notwendig.
Im Bereich der zweiten Zylinderreihe 1b ist ebenfalls ein Abgasturbolader 18 vorgesehen,
der normalerweise baugleich mit jenem (6) der ersten Zylinderreihe ist und dessen
Abgasturbine 19 mit einer Abgassammelleitung 20 und dessen Verdichter 21 mit einer
Ladeluftsammelleitung 22 verbunden ist. Jeder Zylinder C6, C7, C8, C9, C10 der zweiten
Zylinderreihe 1b weist ebenfalls am Ende eines jeweils mit der Ladeluftsammelleitung
22 verbundenen Einlaßkanales 23 ein im Zylinderkopf angeordnetes Einlaßventil EV und
ein am Anfang eines jeden mit der Abgassammelleitung 20 verbundenen Austaßkanales
24 ein im Zylinderkopf angeordnetes Auslaßventil AV auf. Die Ladeluftsammelleitung
22 steht mit dem zwischen AGR-Kühler 10 und Ladeluftsammelleitung 2 der ersten Zylinderreihe
verlaufenden Abschnitt 9' der Abgasrückführleitung 9 über eine von diesem abzweigende
Abgasrückführleitung 25 in Verbindung. Die Ladeluftsammelleitung 22 wird daher im
Abgasrückführbetrieb ebenso wie die Ladeluftsammelleitung 2 mit aus dem Zylinder C1
ausgestoßenem und in die Abgasrückführleitung 9 eingeleitetem Abgas versorgt. Die
Abgasrückführrate kann in diesem Fall maximal 10% der Abgasgesamtmenge betragen. Die
Umschaltung der Steuerklappe 12 von Nicht-Abgasrückführbetrieb auf Abgasrückfuhrbetrieb
erfolgt durch entsprechende Befehle der Steuereinrichtung 14. Es kann sich gegebenenfalls
zur Sicherstellung dessen als zweckmäßig erweisen, daß beiden Zylinderreihen 1a, 1b
die gleiche Menge rückgeführten Abgases zugeführt wird, in der Abgasrückführleitung
25 und dem Abgasrückführleitungsabschnitt 9' Durchflußregelventile vorzusehen, die
ebenfalls von der Steuereinrichtung 14, ähnlich wie die Steuerklappe 12, einstellbar
sind. Gegebenenfalls könnten diese Durchflußregelventile auch als Absperrorgane herangezogen
werden, um eine gewisse Redundanz herzustellen und dem Eventualfall eines Ausfalls
der Steuerung der Steuerklappe 12 vorzubeugen, in dem diese nicht oder nicht vollständig
in ihre die Abgasrückführfeitung 9 absperrende Stellung bringbar wäre.
[0014] Alternativ zu der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform wäre es bei einer Brennkraftmaschine
mit V-Anordnung der Zylinderreihen 1a, 1b mit jeweils fünf oder mehr als fünf Zylindern
auch möglich, jede der beiden Zylinderreihen so wie im Fall gemäß Fig. 1 oder 2 dargestellt
auszuführen. In diesem Fall wäre dann auch dem Auslaßkanal 24 des Zylinders C6 eine
Steuerklappe 12 sowie eine Drosselstelle 17 zugeordnet, außerdem die Abgasrückführleitung
25 mit der Abgassammelleitung 20 verbunden und diese über einen eigenen AGR-Kühler
geführt. Der Steuerklappe 12 der zweiten Zylinderreihe 1b wäre ebenfalls ein Stellmotor
13 sowie ein Motortreiberteil 15 und eine gemeinsame Elektronikeinheit 16 innerhalb
der Steuereinnchtung 14 zugeordnet. Solches ließe dann je Zylinderreihe 1a, 1b mit
fünf Zylindern eine Abgasrückführrate von maximal 20% zu, die aber im Vollastbetrieb
zu hoch wäre und daher regelungstechnisch ― wie in Verbindung mit Fig. 1 und 2 aufzeigt
― über die beiden Steuerklappen 12 entsprechend niedriger eingestellt wird.
[0015] Den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 4 bis 6 liegen Hubkolbenbrennkraftmaschinen
1 zugrunde, mit je Zylinder C1 bis C6 (Fig. 4, 5) bzw. C1 bis C12 (Fig. 5) zwei Einlaßventilen
EV und zwei Auslaßventilen AV. Dabei sind die beiden Einlaßventile EV jedes Zylinders
C1 bis C6 und C7 bis C12 jeder Zylinderreihe 1 bzw. 1a, 1b im Zylinderkopf jeweils
einem gemeinsamen Einlaßkanal 26 zugeordnet, der von einer Ladeluftsammelleitung 27
abzweigt. Bei den Auslaßventilen AV dagegen sind die Verhältnisse im Falle eines Zylinders
je Zylinderreihe, vorzugsweise des Zylinder C1 (Fig. 4, 5) bzw. der Zylinder C1 und
C7 (Fig. 6), anders als bei den übrigen Zylindern. Bei diesen übrigen Zylindern C2
bis C6 (Fig. 4, 5) bzw. C2 bis C6 und C8 bis C12 (Fig. 6) sind deren jeweils beide
Auslaßventile AV im Zylinderkopf jeweils einem gemeinsamen Auslaßkanal 28 zugeordnet,
der in eine Abgassammelleitung 29 ausmündet. Der Bereich am bzw. neben dem Zylinder
C1 (Fig. 3, 4) bzw. den Zylindern C1 und C7 (Fig. 6) dagegen ist im Hinblick auf die
Erfindung gestaltet. Dabei ist nur eines der beiden Auslaßventile AV dieses Zylinders
C1 (Fig. 4, 5) bzw. dieser Zylinder C1, C7 (Fig. 6) im Zylinderkopf einem Auslaßkanal
30 zugeordnet, der in die Abgassammelleitung 29 ausmündet. Das jeweils andere Auslaßventil
AV dieses Zylinders C1 (Fig. 4, 5) bzw. dieser Zylinder C1 und C7 (Fig. 6) dagegen
ist einem Auslaßkanal 31 zugeordnet, der im Zylinderkopf benachbart zum Auslaßkanal
30 angeordnet ist und in einen Übergangsbereich 32 zwischen der Abgassammelleitung
29 und einer dort von dieser abgehenden Abgasrückführleitung 33 ausmündet. Diese Abgasrückführleitung
33 geht über einen AGR-Kühler 34 und ist andernendes an der Ladeluftsammelleitung
27 angeschlossen. Diese wiederum steht mit dem Verdichter 35 eines Abgasturboladers
36 in Verbindung, an dessen Abgasturbine 37 die Abgassammelleitung 29 angeschlossen
ist.
[0016] Unterschiedlich zu diesen vorstehend geschilderten Gemeinsamkeiten sind bei den Ausführungsbeispielen
der Figuren 4 bis 6 die Vorrichtungen für die Steuerung des Abgasrückführbetnebes
und die Beeinflussung der Abgasrückführrate.
[0017] Im Fall von Fig. 4 ist als Steuerorgan eine im Übergangsbereich 32 zwischen Auslaßkanal
31, Abgasrückführleitung 33 und Abgassammelleitung 29 eingebaute und dort entsprechend
gelagerte Steuerklappe 38 vorgesehen, die gleichermaßen wie jene (12) gemäß Fig. 1
und 2 unter Zuhilfenahme eines Stellmotors 13 als Teil der desweiteren ein Motortreiberteil
15 und eine Elektronikeinheit 16 aufweisenden Steuereinrichtung 14 betätigbar und
in eine Volldurchlaßstellung, eine Absperrstellung sowie beliebige Zwischenstellungen
einstellbar ist. Dabei wird das aus dem Zylinder C1 über dessen Kolben in die Auslaßkanäle
30, 31 ausgestoßene Abgas während der Abgasrückführ-Betriebsphasen der Brennkraftmaschine
1
a) während Teillastbetrieb der Brennkraftmaschine 1 mit in Volldurchlaßstellung befindlicher
Steuerklappe 38 ausschließlich und vollständig in die Abgasrückführleitung 33 eingeleitet
und zur Ladeluftsammelleitung 27 zurückgeführt, wodurch sich eine maximale Abgasrückführrate
von ca. 16% ergibt, oder
b) zum Vollastbetrieb der Brennkraftmaschine 1 hin mit in die Abgasrückführrate verkleinernden
Zwischenstellungen befindlicher Steuerklappe 38 teils in die Abgassammelleitung 29,
teils in die Abgasrückführleitung 33 eingeleitet, wobei sich die Abgasrückführrate
auf einen gegenüber dem Maximum von 16,6% kleineren Wert einstellt.
[0018] Falls keine Abgasrückführung notwendig oder erwünscht ist, wird die Steuerklappe
38 in ihre Absperrstellung überführt und das aus dem Zylinder C1 ausgestoßene Abgas
ausschließlich und vollständig in die Abgassammelleitung 29 eingeleitet und dem Abgasturbolader
36 zugeführt.
[0019] Für eine Feineinstellung der Abgasrückführrate ist in diesem Beispiel eine Steuerdrossel
39 vorgesehen. Diese ist entweder in den Auslaßkanal 30 oder ausgangs desselben am
Übergang zur Abgassammelleitung 29 eingebaut und entweder durch die Steuerklappe 38
betätigbar oder wie die Steuerklappe 38 durch die Steuereinrichtung 14 ein- bzw. verstellbar.
Außerhalb von Abgasrückführbetriebsphasen der Brennkraftmaschine 1 ist diese Steuerdrossel
39 auf Volldurchlaßquerschnitt eingestellt. Während der Abgasrückführbetriebsphasen
dagegen wird der Durchlaßquerschnitt der Steuerdrossel 39 auf sein Maximum oder in
Zwischenstellungen zwischen Maximum und einem von Null verschiedenen Minimum eingestellt.
[0020] Im Unterschied zur Lösung gemäß Fig. 4 sind bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5
eine in den zwischen AGR-Kühler 34 und Übergangsbereich 32 verlaufenden Abschnitt
33' der Abgasrückführleitung 33 eingebautes Absperrorgan 40 und ein im Übergangsbereich
32 gelagertes Steuerorgan 41 vorgesehen. Mit letzterem ist das den Austrittsbereich
42 des Auslaßkanals 30 verlassende Abgas entweder dem Abgasturbolader 36 und/oder
der Abgasrückführleitung 33 zuteilbar. Jedes der beiden Organe 40, 41 ist mittels
eines ein Teil der Steuereinrichtung 14 bildenden Stellmotors 43, 45 mit zugeordneten
Motortreiberteil 46, 48, das seine Befehle von einem Elektronikteil 49 erhält, entsprechend
seiner Funktion betätigbar. Das Elektronikteil 49 ist hardwaremäßig wie jenes (16)
der anderen Ausführungsbeispiele aufgebaut und softwaremäßig sowie daten- bzw. kennfeldmäßig
auf diesen Anwendungsfall abgestellt. Das Steuerorgan 41 kann zwei Endstellungen einnehmen,
nämlich eine Absperrstellung und eine Durchlaßstellung (wie durchgezogen dargestellt).
Während der Abgasrückführ-Betriebsphasen der Brennkraftmaschine 1, in denen die Abgassammelleitung
29 zum Übergangsbereich 32 bzw. zur Abgasrückführleitung 33 hin durch das Steuerorgan
41 abgesperrt und die Abgasrückführleitung 33 aufgrund des auf Volldurchlaß geschalteten
Absperrorgans 40 freigegeben ist, wird das aus dem Zylinder C1 in die Auslaßkanäle
30, 31 ausgestoßene Abgas ausschließlich in die Abgasrückführleitung 33 eingeleitet,
also ein Durchlaß zur Abgassammelleitung 29 hin unterbunden. Dieser Fall ist im Teillastbetrieb
der Brennkraftmaschine 1 gegeben, mit der Folge, daß die Abgasrückführrate ihr Maximum
von ca. 16% erreicht. Zum Vollastbereich der Brennkraftmaschine 1 hin wird das Steuerorgan
41 in solche Zwischenstellungen gebracht, in denen der den Auslaßkanal 30 verlassende
Abgasstrom in zwei Teilströme unterteilt wird, von denen der eine über die Abgasrückführleitung
33 zur Ladeluftsammelleitung 27 rückgeführt und der andere in die Abgassammelleitung
29 eingeleitet und dem Abgasturbolader 36 zugeführt wird, demzufolge die Abgasrückführrate
dann kleiner als im Teillastbetrieb ist. Außerhalb der Abgasrückführ-Betriebsphasen
der Brennkraftmaschine 1 ist das Steuerorgan 41 in Durchlaßstellung geschaltet und
das Absperrorgan 40 in Absperrposition überführt, so daß die Auslaßkanäle 30, 31 verlassendes
Abgas vollständig in die Abgassammelleitung 29 eingeleitet und den Abgasturbolader
36 zugeführt wird.
[0021] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 ist je einem Zylinder C1 und C7 einer Zylinderreihe
1a, 1b der 12-zylindrigen V-Brennkraftmaschine 1 ein Steuerorgan 50 zugeordnet, das
in den Übergangsbereich 44 eingebaut ist. Jedes dieser beiden Steuerorgane 50 ist
unter Zuhilfenahme eines Stellmotors 51, der ebenso wie ein Motortreiberteil 52 und
ein Elektronikteil 53 Teil der Steuereinrichtung 14 ist, in zwei Absperrstellungen
und verschiedene Zwischenstellungen bringbar. Jedes dieser Steuerorgane 50 besteht
aus einer im Übergangsbereich 32 sich senkrecht zwischen dortigen Seitenwänden abgedichtet
erstreckenden Trennwand 54, die einenendes in einer Lagerstelle 55 schwenkbar gelagert
ist und andernendes eine bogenförmig gekrümmte Steuerplatte 56 trägt, deren Außenkontur
einem bestimmten Radius um das Zentrum der Lagerstelle 55 folgt. Der Außenkontur dieser
Steuerplatte 56 sind - für entsprechendes Zusammenwirken - angepaßte Gegenflächen
am Übergangsbereich 44 zugeordnet, und zwar dort, wo die Abgasrückführleitung 33 abgeht,
und dort, wo die beiden zueinander benachbarten Abgaskanäle 30, 31 einmünden.
[0022] Aufgrund dieser Ausgestaltung und Anordnung dieser Steuerorgane 50 ist es möglich,
daß
a) in deren erster Absperrstellung die jeweilige Abgasrückführleitung 33 abgesperrt,
also keine Abgasrückführung möglich ist und das aus den Zylindern C1 und C7 durch
deren Kolben in jeweils beide Abgaskanäle 30, 31 ausgestoßene Abgas vollständig in
die jeweilige Abgassammelleitung 29 eingeleitet wird,
dagegen während der Abgasrückführ-Betriebsphasen
b) in deren zweiter Absperrstellung, in der die Abgassammelleitung 29 abgesperrt und
die während des Teillastbetriebes der Brennkraftmaschine 1 gegeben ist, das aus dem
jeweiligen Zylinder C1 bzw. C7 in jeweils beide Auslaßkanäle 30, 31 ausgestoßene Abgas
vollständig in die jeweilige Abgasrückführleitung 33 eingeleitet, also komplett rückgeführt
wird, sich demzufolge je Zylinderreihe eine maximale Abgasrückführrate von ca. 16%
einstellt,
c) in deren gegenüber der zweiten Absperrstellung kleineren Verschwenkpositionen,
in denen der Austrittsquerschnitt des jeweiligen Auslaßkanals 30 mehr oder weniger
freigegeben ist, zum Vollastbetrieb der Brennkraftmaschine 1 hin gegenüber Teillastbetrieb
geringere Abgasrückführraten einstellbar sind. Dabei hängt es von der Regelungstiefe
der Steuereinrichtung 14 ab, ob die Abgasrückführrate nur annähernd oder tatsächlich
einen bedarfsoptimierten Wert annimmt, der exakt auf den jeweiligen Betriebszustand
der Brennkraftmaschine 1 abgestimmt ist.
1. Verfahren zur Abgasrückführung an einer mittels Abgasturbolader aufgeladenen mehrzylindrigen
Hubkolbenbrennkraftmaschine, die je Zylinder wenigstens ein Einlaßventil in einem
mit einer Ladeluftsammelleitung verbundenen Einlaßkanal und wenigstens ein Auslaßventil
in einem mit einer Abgassammelleitung verbundenen Auslaßkanal sowie eine Abgasrückführleitung
zwischen Abgassammelleitung und Ladeluftsammelleitung aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgasrückführung nur während bestimmter Betriebsphasen der Brennkraftmaschine
zugelassen wird und während solcher Abgasrückführ-Betriebsphasen nur das aus einem
Zylinder (C1 bzw. C1, C7) einer Zylinderreihe (1a, 1b) ausgestoßene Abgas vollständig
oder teilweise mit eingestellter Abgasrückführrate über die Abgasrückführleitung (9;
33) zur Ladeluftsammelleitung (2; 27) rückgeführt wird, diese Abgasrückführung dagegen
außerhalb dieser Abgasrückführ-Betriebsphasen unterbunden und das aus dem/den Zylinder(n)
(C1 bzw. C1, C7) ausgestoßene Abgas ebenso wie jenes der anderen Zylinder vollständig
dem Abgasturbolader (6; 36) über die Abgassammelleitung (4; 29) zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ― bei dessen Anwendung in Verbindung
mit acht- oder mehr als acht-zylindrigen Brennkraftmaschinen (1), die ein Auslaßventil
(AV) oder zwei, einem gemeinsamen Auslaßkanal (5) zugeordnete Auslaßventile (AV) je
Zylinder (C1 bis C
n) aufweisen und bei denen das Abgas eines einzigen Zylinders (C1) rückführbar ist
― die Umschaltung zwischen Abgasrückführung und Nichtabgasrückführung durch ein Umschaltorgan
(12) erfolgt, das im Übergangsbereich (11) zwischen Auslaßkanal (5) und Abgassammelleitung
(4) angeordnet sowie durch eine Steuereinrichtung (14) in zwei feste Endstellungen
schaltbar ist, wobei
a) in der einen Endstellung des Umschaltorgans (12), die außerhalb von Abgasrückführ-Betriebsphasen
gegeben ist, das aus dem Zylinder (C1) in den Auslaßkanal (5) ausgestoßene Abgas vollständig
in die Abgassammelleitung (4) eingeleitet und über diese dem Abgasturbolader (6) zugeführt
wird, dagegen,
b) in der anderen Endstellung des Umschaltorgans (12), die während der Abgasrückführ-Betriebsphasen
gegeben ist, das aus dem Zylinder (C1) in den Auslaßkanal (5) ausgestoßene Abgas vollständig
in die Abgasrückführleitung (9) eingeleitet und über diese zur Ladeluftsammelleitung
(2; 22) rückgeführt wird, gleichzeitig ein Fluß von aus dem Auslaßkanal (5) in die
Abgassammelleitung (4) austretendem Abgas zum Abgasturbolader (6) hin unterbunden
ist und sich somit die Abgasrückführrate in % ca. aus 100/Zylinderanzahl ergibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ― bei dessen Anwendung in Verbindung
mit Brennkraftmaschinen (1), die entweder eine Zylinderreihe mit sechs oder weniger
als sechs Zylindern oder zwei Zylinderreihen mit je sechs oder weniger als sechs Zylindern
sowie ein Auslaßventil (AV) oder zwei, einem gemeinsamen Auslaßkanal (5) zugeordnete
Auslaßventile (AV) aufweisen und bei denen das Abgas eines Zylinders (C1) je Zylinderreihe
rückführbar ist ― die Umschaltung zwischen Abgasrückführung und Nichtabgasrückführung
durch ein Steuerorgan (12) erfolgt, das im Übergangsbereich (11) zwischen Auslaßkanal
(5) und Abgassammelleitung (4) angeordnet sowie durch eine Steuereinrichtung (14)
in zwei feste Endstellungen und wenigstens eine Zwischenposition positionierbar ist,
wobei in der einen Endstellung des Steuerorgans (12), die außerhalb von Abgasrückführ-Betriebsphasen
eingestellt ist, das aus dem einen Zylinder (C1) je Zylinderreihe in den Auslaßkanal
(5) ausgestoßene Abgas vollständig in die Abgassammelleitung (4) eingespeist und über
diese dem Abgasturbolader (6) zugeführt wird, dagegen während der Abgasrückführ-Betriebsphasen
a) im Teillastbetrieb der Brennkraftmaschine (1) das Steuerorgan (12) in die andere
Endstellung überführt ist, in der das aus dem einen Zylinder (C1) je Zylinderreihe
in den Auslaßkanal (5) ausgestoßene Abgas vollständig in die Abgasrückführleitung
(9) eingeleitet und über diese zur Ladeluftsammelleitung (2) rückgeführt wird, gleichzeitig
ein Fluß von aus dem Auslaßkanal (5) in die Abgassammelleitung (4) austretendem Abgas
zum Abgasturbolader (6) hin unterbunden ist und die Abgasrückführrate in % sich demzufolge
aus ca. 100/Zylinderanzahl je Zylinderreihe ergibt,
b) zum Vollastbereich der Brennkraftmaschine (1) hin das Steuerorgan (12) in einer
Zwischenposition positioniert wird, in der das aus dem einen Zylinder (C1) je Zylinderreihe
in den Auslaßkanal (5) ausgestoßene Abgas in einen in die Abgasrückführleitung (9)
eingespeisten, zur Ladeluftsammelleitung (2) rückgeführten Teilstrom und einen in
die Abgassammelleitung (4) eintretenden, zum Abgasturbolader (6) hin geführten Teilstrom
aufgeteilt wird und sich dadurch eine Abgasrückführrate mit einem gegenüber Teillastbetrieb
kleineren Wert ergibt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß während der Abgasrückführ-Betriebsphasen
die Abgasrückführrate zwischen ihrem möglichen Maximum und einem Minimum an den jeweiligen
Lastzustand der Brennkraftmaschine (1) angepaßt bedarfsoptimiert eingestellt wird
durch entsprechende taktweise oder kontinuierliche Ein- bzw. Verstellung des Steuerorgans
(12) durch die Steuereinrichtung (14).
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ― bei dessen Anwendung in Verbindung
mit Hubkolbenbrennkraftmaschinen (1) mit zwei Auslaßventilen (AV) je Zylinder (C1
bis C6; C1 bis C12) bei jenem Zylinder (C1; C1, C7), dessen Abgas rückführbar ist,
jedes der beiden Auslaßventile (AV) einem eigenen Auslaßkanal (30, 31) zugeordnet
ist, von denen der eine (31) direkt in den Übergangsbereich (32) zwischen Abgassammelleitung
(29) und Abgasrückführleitung (33) ausmündet und im Zylinderkopf separat zu dem benachbarten
anderen (30) ausgebildet ist, der wiederum in die Abgassammelleitung (29) ausmündet
― das in die Auslaßkanäle (30, 31) ausgestoßene Abgas
― während der Abgasrückführ-Betriebsphasen mittels eines durch die Steuervorrichtung
(14) betätigbaren Steuerorgans (38; 50)
a) in dessen während Teillastbetrieb der Brennkraftmaschine (1) eingenommener Volldurchlaßstellung
ausschließlich und vollständig in die Abgasrückführleitung (33) eingeleitet und zur
Ladeluftsammelleitung (27) rückgeführt wird,
b) in dessen zum Vollastbetrieb der Brennkraftmaschine (1) hin die Abgasrückführrate
verkleinernden Zwischenstellungen teils in die Abgasrückführleitung (33), teils in
die Abgassammelleitung (29) eingeleitet wird,
― außerhalb der Abgasrückführ-Betriebsphasen dagegen aufgrund des in Sperrstellung
überführten Steuerorgans (38; 50) vollständig in die Abgassammelleitung (29) eingespeist
und über diese dem Abgasturbolader (36) zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß ― bei dessen
Anwendung in Verbindung mit Hubkolbenbrennkraftmaschinen (1) mit zwei Auslaßventilen
(AV) je Zylinder (C1 bis C6) bei jenem Zylinder (C1), dessen Abgas rückführbar ist,
jedes der beiden Auslaßventile (AV) einem eigenen Auslaßkanal (30, 31) zugeordnet
ist, von denen der eine (31) direkt in den Übergangsbereich (44) zwischen Abgassammelleitung
(29) und Abgasrückführleitung (33) ausmündet und im Zylinderkopf separat zu dem benachbarten
anderen (30) ausgebildet ist, der wiederum in die Abgassammelleitung (29) ausmündet
― das in den Auslaßkanal (31) ausgestoßene Abgas
― während der Abgasrückführbetriebsphasen, in denen die Abgassammelleitung (29) zum
Übergangsbereich (44) bzw. zur Abgasrückführleitung (33) hin durch ein Steuerorgan
(41) abgesperrt ist, außerdem die Abgasrückführleitung (33) mittels eines in sie eingebauten,
durch die Steuervorrichtung (14) betätigbaren, auf Volldurchlaß geschalteten Absperrorgans
(40) freigegeben ist, vollständig zur Ladeluftsammelleitung (27) durchleitbar ist,
― außerhalb der Abgasrückführ-Betriebsphasen dagegen aufgrund des dann in Sperrstellung
überführten Absperrorgans (40) und des in Durchlaßposition überführten Steuerorgans
(41) vollständig in die Abgassammelleitung (29) eingespeist und über diese dem Abgasturbolader
(36) zugeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgasrückführrate
während der Abgasrückführ-Betriebsphasen auch durch entsprechende Einflußnahme auf
das den benachbarten Auslaßkanal (30) verlassende Abgas eingestellt wird, dergestalt,
daß dieses Abgas mittels des durch die Steuereinrichtung (14) entsprechend positionierten
Steuerorgans (38; 41; 50)
a) in Teillastbereichen der Brennkraftmaschine ebenfalls vollständig zur Abgasrückführleitung
(33) hin und über diese zur Ladeluftsammelleitung (27) rückgeführt wird, die Abgasrückführrate
somit ihr Maximum hat, das sich in % demzufolge aus ca. 100/Zylinderanzahl je Zylinderreihe
ergibt,
b) zum Vollastbereich der Brennkraftmaschine (1) hin in zwei Teilströme aufgeteilt
wird, von denen der eine über die Abgasrückführleitung (33) ebenfalls zur Ladeluftsammelleitung
(27) rückgeführt und der andere in die Abgassammelleitung (29) eingeleitet und dem
Abgasturbolader (36) zugeführt wird, demzufolge die Abgasrückführrate dann kleiner
als im Teillastbereich ist.