[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum flexiblen Walzen eines Metallbandes, wobei
das Metallband während des Walzprozesses geführt wird durch einen zwischen zwei Arbeitswalzen
gebildeten und so einstellbaren Walzspalt, daß über die Länge des Metallbandes Bandabschnitte
mit unterschiedlicher Banddicke erzielt werden.
[0002] Das flexible Walzen als Verfahren zur Herstellung von planen Metallbändern mit über
ihrer Länge definiert unterschiedlichen Banddicken ist bereits aus der Praxis bekannt
und dadurch gekennzeichnet, daß während des Walzprozesses der Walzspalt gezielt verändert
wird, um über die Länge des Metallbandes unterschiedliche Banddicken zu erzielen.
Dies kann einerseits indirekt geschehen durch Veränderung des Verformungswiderstandes
des Materials durch Erwärmen oder Abkühlen des Metallbandes und entsprechend veränderte
Auffederung des Walzgerüstes während des Walzvorganges. Hierbei kann die Temperatur
des Walzgutes sowohl unterhalb als auch oberhalb der Rekristallisationstemperatur
liegen. Andererseits kann die Veränderung des Walzspaltes auch durch direktes Verfahren
des Walzspaltes über die Arbeitswalzen vorgenommen werden. Nachfolgend werden unter
dem flexiblen Walzen beide Möglichkeiten zur Erzielung eines definierten Banddickenverlaufes
verstanden.
[0003] Beim flexiblen Walzen werden - wie zuvor bereits ausgeführt worden ist - Bandabschnitte
mit unterschiedlichen Banddicken gewalzt, die über unterschiedliche Steigungen miteinander
verbunden sein können, woraus sich vielfältige Möglichkeiten für Dickenprofile ergeben.
Das Ziel des flexiblen Walzens ist es, Walzprodukte mit belastungs- und gewichtsoptimierten
Querschnittsformen herzustellen. Das flexible Walzen ermöglicht die prozeßverkürzende
Herstellung von Blechen mit einem definierten, bauteilindividuell an den Belastungsfall
angepaßten Dickenprofil in Walzlängsrichtung. Derart hergestellte Platinen sind nicht
nur für den Automobilbau sondern ebenfalls für die Luft- und Raumfahrttechnik und
den Wagonbau geeignet. Sie können durch entsprechende Weiterverarbeitungsschritte,
wie z. B. Innenhochdruckumformung oder Tiefziehen umgeformt werden. Die Profilherstellung
in nur einem Prozeßschritt trägt dabei wesentlich zu dem hohen Wirtschaftlichkeitspotential
dieser Fertigungstechnologie bei. Die technologischen Vorteile liegen insbesondere
in der Stetigkeit der Werkstoffeigenschaften des Walzgutes, der Anwendbarkeit auf
alle walzbaren Materialien sowie der hohen Flexibilität des Herstellungsverfahrens.
[0004] Das Verfahren des flexiblen Walzens ist üblicherweise als Bandwalzen von Coil auf
Coil ausgelegt, aber auch Varianten wie Coil auf Platine oder Platine auf Platine
sind bekannt. Beim Walzen von Coil auf Coil unterstützt der über den Haspel aufgebrachte
Bandzug den Walzprozeß und verbessert wesentlich die Geradheit des fertigen Bandprofils
in Längsrichtung, also in Walzrichtung. Im übrigen gewährleistet das flexible Walzen
von Coil auf Coil gleichzeitig eine hohe Produktivität, da die Dickenprofile kontinuierlich
im Band erzeugt werden.
[0005] Von entscheidender Bedeutung beim flexiblen Walzen und auch im konventionellen Walzprozeß
ist es, ein planes Metallband mit einem vorgegebenen Dickenmaß herzustellen. Um diese
Vorgabe zu erfüllen, wird beim Walzen stets versucht, ein gleichmäßiges Spaltmaß des
Walzspalts beim Walzen zu gewährleisten. Dies ist nicht unproblematisch, da beim Walzen
zur Verformung des in der Einlaufzone zum Walzspalt befindlichen Walzgutes erhebliche
Kräfte erforderlich sind, welche zu einer elastischen Durchbiegung der Walzen führen.
Durch die Durchbiegung der an ihren beiden Enden gelagerten Walzen ergibt sich eine
Biegelinie, die meist parabelförmig ist und der Mittelachse der Walze entspricht.
Da die Durchbiegung eine Abweichung vom gleichmäßigen Spaltmaß bzw. vom idealen Spalt
verursacht, sind Korrekturmaßnahmen erforderlich.
[0006] Eine Maßnahme, die Abweichung vom idealen Spalt - verursacht durch die Durchbiegung
der Walzen - zu korrigieren, besteht im Bombieren der Walzenballen. Hierunter wird
die tonnenförmige oder bauchige Ausführung der Walzenballen verstanden. Bei dieser
Art der Korrektur ist es möglich, nur die Arbeitswalzen, nur die Stützwalzen oder
aber auch sowohl die Arbeitswalzen als auch die Stützwalzen zu bombieren. Das Bombieren
soll die Durchbiegung, welche durch die Walzkräfte und das Eigenwicht der Walzen verursacht
wird, so ausgleichen, daß der Spalt zwischen den Walzen wieder gleichmäßig verläuft,
d. h. über die Länge der Walzen konstant ist. In der Regel ist die Korrektur der Biegelinie
jedoch nicht vollständig und gilt die Korrektur, da die Walzenform bzw. die Bombierung
nicht veränderlich ist, nur für einen bestimmten Betriebsfall.
[0007] Eine weitere Korrekturmöglichkeit besteht darin, jeweils einen Walzenballen durch
Drehung in der Horizontalen um den Mittelpunkt seiner Berührungslinie mit der korrespondierenden
Walze schräg zu deren Achse zu stellen. Durch diese Schrägstellung ändert sich der
Spalt an den Enden der Walzenballen, während er in der Mitte unverändert bleibt. Das
Schrägstellen der Walzen gestattet durch die Variationsmöglichkeit zwar einen angenäherten
Ausgleich der Durchbiegung für fast alle Betriebsfälle, ist aber hinsichtlich der
erzielbaren Genauigkeit dem zuvor genannten Parabolschliff der Walzenballen gleichzusetzen.
[0008] Weiterhin ist es möglich, durch Aufbringen von Kräften auf die Lagerzapfen der Walzen
ein Biegemoment zu erzeugen, welches den Biegemomenten beim Walzen entgegenwirkt.
Dieses Vorspannen der Walzen gestattet ebenfalls wie die Schrägstellung einen angenäherten
Ausgleich für fast alle Betriebsfälle. Nachteilig ist jedoch die wesentlich erhöhte
Lagerbelastung. Hinsichtlich der erzielbaren Kompensation ist das Vorspannen mit dem
Parabolschliff vergleichbar.
[0009] Schließlich besteht eine weitere Korrekturmöglichkeit in der gezielten Arbeitswalzenkühlung,
bei der es sich um eine thermische Bombierung handelt.
[0010] Es versteht sich, daß die zuvor angesprochenen Korrekturmöglichkeiten zur Erzielung
eines idealen Walzspalts in Walzwerken sowohl für sich als auch in Kombination miteinander
angewendet werden können.
[0011] Letztlich dienen alle vorgenannten Maßnahmen dazu, ein planes Metallband mit einem
vorgegebenen Dickenmaß zu erzielen. Dies zu erreichen ist beim flexiblen Walzen besonders
problematisch, da während des Walzprozesses aufgrund der häufigen Dickenänderungen
des Metallbandes ständig große Lastschwankungen am Walzgerüst auftreten, die zum einen
zwar die erwünschte Banddickenänderung erbringen, zum anderen aber insbesondere für
breitere Metallbänder eine erhebliche Änderung der Walzenbelastung über die Breite
zur Folge haben. Hierdurch wird die Biegelinie der Arbeitswalzen, somit die geometrische
Ausbildung des Walzenspaltes und damit die Planheit beeinflußt, sofern keine Korrektur
zur Erzielung eines gleichmäßigen Spaltmaßes erfolgt. Wird beim flexiblen Walzen der
Walzenspalt entsprechend dem geforderten Bandprofil ohne Korrektur verfahren, so entsteht
für diesen Lastwechsel ein charakteristisches unplanes Bandprofil über die Breite.
Aufgrund dieser Unplanheit besteht die Gefahr von Randwellen bzw. Bandrissen, da die
bezogene Höhenformänderung und dementsprechend bezogene Längenformänderung nicht konstant
über die Breite ist. Aufgrund dessen ergeben sich unterschiedliche Dicken über die
Breite und hieraus unterschiedliche Längen, die diese Bandfehler verursachen.
[0012] Im konventionellen Bandwalzprozeß zur Herstellung von planen Metallbändern mit über
ihre Länge gleichbleibender Dicke werden sowohl die Banddicke als auch die Planheitheit
konstant eingestellt, über komplexe Regelkreise überwacht und bei auftretenden Abweichungen
über entsprechende Stellglieder geregelt. Ein Regelungsprozeß zum Ausregeln der walzkraftbedingten
Walzendurchbiegung im konventionellen Bandwalzprozeß ist beispielsweise aus der DE
22 64 333 C3 bekannt. Grundsätzlich können derartige komplexe Regelkreise auch beim
flexiblen Walzen verwendet werden. Problematisch ist aber, daß es bei der Regelung
einer bestimmten Ansprechzeit und einer gewissen Regelzeit bedarf, bis die Regelung
angesprochen hat und die Wirkung einer Störgrößenänderung durch die Wirkung der Regelung
innerhalb der Meß- und Regelgenauigkeit ausgeregelt ist. Dieses Problem des Ansprechens
der Regelung und der erforderlichen Regelzeit spielt gerade beim flexiblen Walzen
eine erhebliche Rolle, da zum Teil sehr kurze Bandabschnitte mit unterschiedlichen
Dicken bei teilweise hohen Walzgeschwindigkeiten gewalzt werden müssen und die Planheit
und vorgegebene Banddicke letztlich über die gesamte Länge des flexibel gewalzten
Bandes garantiert sein soll. Gerade für breitere Metallbänder ist dies ausgesprochen
schwierig.
[0013] Wie sich aus den vorstehenden Ausführungen ergibt, sind erkennbar umfangreiche Bemühungen
angestellt worden, um ein planes Metallband mit einem vorgegebenen Dickenprofil zu
erzielen. Nicht hinreichend ist beim flexiblen Walzen bisher berücksichtigt worden,
daß die Temperatur des Walzgutes beim Walzen sowohl deutlich oberhalb als auch unterhalb
der Temperatur liegen kann, bei der das Walzgut weiterverarbeitet bzw. später eingesetzt
wird. Diese Temperatur wird nachfolgend als Endtemperatur bezeichnet. Darüber hinaus
kann die Temperatur während des flexiblen Walzvorganges stark schwanken. Dies resultiert
z. B. aus der eingangs genannten gezielten Temperaturänderung oder aus der geschwindigkeits-
und verformungsabhängigen Umformenergie beim Walzen. Im Gegensatz zum klassischen
Walzen mit möglichst konstanter Dicke können die Temperaturschwankungen und -abweichungen
beim flexiblen Walzen zu unzulässigen Abweichungen vom Solldicken- und Sollängenprofil
bei der vorgegebenen Endtemperatur des Walzgutes führen.
[0014] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum flexiblen Walzen eines
Metallbandes, wobei das Metallband während des Walzprozesses geführt wird durch einen
zwischen zwei Arbeitswalzen gebildeten und so einstellbaren Walzspalt, daß über die
Länge des Metallbandes Bandabschnitte mit unterschiedlicher Banddicke erzielt werden
und wobei das Metallband nach dem flexiblen Walzen gerichtet wird.
[0015] Bei dem bekannten Verfahren zum flexiblen Walzen kann ein dem Walzvorgang nachgeschaltetes
Richten erforderlich sein, um die für die weitere Verarbeitung erforderliche Geradheit
bzw. Planheit des Metallbandes zu gewährleisten. Dieses Richten kann beispielsweise
durch Biege- oder auch Streckbiegerichten erfolgen.
[0016] Im konventionellen Richtprozeß mit einer als Walzrichtmaschine mit einer Mehrzahl
von Richtrollen ausgebildeten Richtvorrichtung wird der Eingangs- und Ausgangsspalt
angestellt und in Abhängigkeit von der Richtrollenanzahl wird das Metallband bzw.
Richtgut zwischen den versetzt angeordneten Richt- oder Biegerollen einem mehrfachen
Hin- und Herbiegevorgang mit abnehmender Krümmung unterworfen. In der Regel ist dabei
der obere Richtwalzensatz so angestellt, daß die verbleibende Eigenspannung im Richtgut
bzw. zu richtenden Walzgut minimiert wird. Um Richtgut mit guter Geradheit zu erzielen,
muß die erste elastisch-plastische Biegung größer sein als die größte Krümmung, die
im Ausgangszustand des Richtgutes vorlag. Über ein weiter abklingendes elastisch-plastisches
Hin- und Herbiegen kann die Krümmung im Richtgut immer weiter abgebaut werden. Der
letzte elastisch-plastische Biegevorgang muß dabei so ausgelegt sein, daß das Richtgut
nach der elastischen Rückfederung nicht mehr gekrümmt ist.
[0017] Durch konventionelles Rollenrichten mittels einer Walzrichtmaschine können Fehlerarten
wie Mitten- oder Randwellen oft nur unvollkommen beseitigt werden, da hier ausschließlich
Biegearbeit und keine Umformarbeit in Längsrichtung verrichtet wird. Um Richtgut,
wie insbesondere Metallbänder, besonders hoher Ebenheitsqualität zu erzeugen, wird
das Streckbiegerichten eingesetzt. Beim Streckbiegerichten erfolgt das Richten in
der Weise, daß das Richtgut einer Reckbeanspruchung über die Streckgrenze unterworfen
wird. Das Streckbiegerichten ist besonders für das Richten bei geringfügigen Unebenheiten
geeignet.
[0018] Problematisch ist aber, daß es beim Richten, insbesondere beim Streckbiegerichten,
eines flexibel gewalzten Metallbandes in der Regel zu einer Längenänderung des Materials
kommen kann, die in Abhängigkeit insbesondere von Werkstoff, Spannungszustand und
Materialstärke unterschiedlich groß ist.
[0019] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs beschriebenen
Art zum flexiblen Walzen eines Metallbandes zur Verfügung zu stellen, bei dem sich
keine unerwünschten Abweichungen im Längen- und/oder Dickenprofil des fertig gewalzten
und ggf. gerichteten Walzgutes ergeben.
[0020] Die zuvor hergeleitete und beschriebene Aufgabe ist bei einem Verfahren der eingangs
beschriebenen Art erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß eine Kompensation
des auf das Metallband wirkenden Temperatureinflusses während des Walzens durchgeführt
wird, um Abweichungen von der Solldicke und/oder Sollänge der einzelnen Bandabschnitte
bei vorgegebener Endtemperatur des Metallbandes zu vermeiden. Durch das erfindungsgemäße
Verfahren wird also erstmals der Temperatureinfluß auf das Walzgut während des Walzens
berücksichtigt, der zu Längen- und Dickenabweichungen der einzelnen Bandabschnitte
führt. Die Kompensation erfolgt durch die Kenntnis der Längen- und Dickenänderung
des Metallbandes bei unterschiedlichen Temperaturen, die die Grundlage der Kompensation
bildet.
[0021] Bei einer alternativen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung, die bevorzugt aber
auch in Verbindung mit der zuvor beschriebenen Kompensation des Temperatureinflusses
möglich ist, ist zur Lösung der zuvor beschriebenen Aufgabe erfindungsgemäß vorgesehen,
daß eine Kompensation des auf das Metallband wirkenden Richteinflusses während des
Walzens durchgeführt wird, um Abweichungen von der Solldicke und/oder Sollänge der
einzelnen gerichteten Bandabschnitte zu vermeiden. Mit anderen Worten ausgedrückt
bedeutet dies, daß die sich beim Richten des Metallbandes ergebende Längung bzw. Streckung
des Walzgutes bereits während des vorangehenden flexiblen Walzens berücksichtigt wird,
so daß sich nach dem Richten des Walzgutes die vorgegebene Solldicke und/oder Sollänge
des Walzgutes ergibt. Die einzelnen Bandabschnitte werden also bewußt kürzer als die
vorgegebene Solllänge des gerichteten Metallbandes bzw. dicker als die vorgegebene
Solldicke des gerichteten Metallbandes gewalzt, da nach dem Richten die Länge der
einzelnen Bandabschnitte zunimmt und deren Dicke abnimmt. Die Erfindung sieht somit
eine gezielte Kompensation bzw. Berücksichtigung des Richteinflusses bereits während
des flexiblen Walzvorganges vor, um so Abweichungen des gerichteten Profils vom Sollprofil
des Metallbandes zu vermeiden. Es wird also das Profil des Metallbandes während des
Walzvorganges so modifiziert, daß das Ergebnis des späteren Richtvorganges das gewünschte
Sollprofil ist. Die Kompensation des Richteinflusses beim Walzen erfolgt unter Berücksichtigung
der Kenntnis der Profiländerung des Walzgutes beim Richten.
[0022] Die zuvor beschriebenen Kompensationen können sowohl steuernd auf der Basis eines
Modells als auch regelnd durchgeführt werden, bei der Kompensation des Temperatureinflusses
bevorzugt auf der Grundlage der Ist-Temperatur des Metallbandes oder eines anderen,
die Temperatur repräsentierenden Parameters, wie z. B. Längenänderung einer Referenzstrecke,
als auch als Kombination dieser beiden Möglichkeiten. Der steuernde Eingriff bietet
sich insbesondere immer unmittelbar in dem Moment an, wenn eine Veränderung des Walzspalts
vorgenommen wird, da eine Regelung aufgrund der erforderlichen Ansprech- und Regelzeit
nicht unmittelbar ansprechen kann, während der regelnde Eingriff unmittelbar nach
der Veränderung des Walzspalts vorgenommen werden sollte.
[0023] Als Stellgrößen bei der Steuerung bzw. der Regelung kommen bevorzugt eine Änderung
des Walzspalts und/oder der Walzgeschwindigkeit in Frage. Im übrigen wird die Kompensation
während des flexiblen Walzen vorzugsweise derart durchgeführt, daß nach dem Walzvorgang
die Sollgeometrie des gewalzten Metallbandes bei Raumtemperatur von etwa 20 °C erreicht
ist.
[0024] Vom besonderen Vorteil ist es, die erfindungsgemäße Kompensation mit einem steuernden
und einem daran anschließenden regelnden Eingriff zu verbinden, um nicht nur die gewünschte
Sollgeometrie hinsichtlich Dicke und Länge der einzelnen Bandabschnitte bei vorgegebener
Endtemperatur zu erzielen, sondern gleichzeitig eine gute Planheit des Metallbandes.
Hierzu ist erfindungsgemäß weiterhin vorgesehen, daß während jedes Veränderns des
Walzspalts oder unmittelbar danach die Biegelinien der Arbeitswalzen in Abhängigkeit
vom eingestellten Walzspalt zur Erzielung der Planheit des Metallbandes gesteuert
werden. Wesentlich hierbei ist also, daß die Beeinflussung der Biegelinien der Arbeitswalzen
beim Einstellen bzw. Verändern des Walzspalts - jedenfalls zunächst - nicht über eine
Regelung erfolgt, sondern über eine Steuerung, also einen Vorgang, bei welchem eine
Größe - vorliegend die Biegelinien der Arbeitswalzen - von einer anderen Größe - vorliegend
dem Walzspalt - in einem vorgegebenen, festen Zusammenhang beeinflußt wird. Die Kompensation
der Biegelinienänderung aufgrund der Lastwechsel bei einer Walzspaltänderung erfolgt
durch die Kenntnis der Biegelinienabhängigkeit von den jeweiligen Walzspalten. Wird
beispielsweise bei einem bestimmten Walzgut der Walzspalt von S
1 auf S
2 verstellt, so führt diese Verstellung des Walzspalts zu einer Veränderung der Durchbiegung
der Arbeitswalzen. Diese Biegelinienänderung ist bekannt und bildet die Grundlage
der gesteuerten Kompensation. Das Bekanntsein der Biegelinienänderung kann aus der
vorgegebenen Geometrie folgen, kann aber insbesondere empirisch gewonnen werden, nämlich
dadurch, daß entsprechende Meßgrößen während des Walzprozesses rückgeführt werden.
Die Biegelinie wird im Ergebnis direkt in Abhängigkeit von den jeweiligen Walzspalten
durch Aufbringung, d. h. Erhöhung oder Verminderung bestimmter Rückbiegekräfte angepaßt,
um ein gleichmäßiges Spaltmaß über die Länge des Walzspalts zu erhalten. Durch diesen
steuernden Eingriff auf den Walzprozeß beim Einstellen des Walzspalts kann gezielt
auf das Metallband eingewirkt werden, und zwar bevor eine mögliche nachfolgende Regelung
überhaupt wirksam wird, um letztlich ein über seine gesamte Breite planes Metallband
zur Verfügung zu stellen.
[0025] Von besonderem Vorteil ist es in diesem Zusammenhang, wenn die Planheit im Anschluß
an die Steuerung und insbesondere unmittelbar nach der Einstellung des Walzspalts
über wenigstens einen Regelkreis geregelt wird. Es ist also vorgesehen, daß zunächst,
d. h. beim Einstellen des Walzspalts, lediglich eine Steuerung erfolgt. Äußere Störgrößen
mit Ausnahme des sich ändernden Walzspalts bzw. der Walzgeschwindigkeit können hierbei
nicht berücksichtigt werden. Ist der steuernde Eingriff jedoch abgeschlossen, spricht
die Regelung an, um die im Band verbliebene Unplanheit zu beseitigen und damit ein
planes Metallband zu erzielen. Entsprechend kann bei der Kompensation des Temperatureinflusses
und/oder des Richteinflusses verfahren werden.
[0026] Während des flexiblen Walzens ist es aufgrund der vorgegebenen Dickenänderungen des
Metallbandes erforderlich, mehrfach den Walzspalt zu verstellen. Daher ist erfindungsgemäß
weiterhin vorgesehen, daß kurz vor oder während des erneuten Einstellens des Walzspalts
die Regelung unterbrochen und erneut gesteuert wird. Es ergibt sich also ein ständiger
Wechsel zwischen Steuerung und Regelung in Abhängigkeit der vorbestimmten Dickenänderung
des Metallbandes über seine Länge. Auch dieses Prinzip läßt sich bei der zuvor angesprochenen
Kompensation des Temperatureinflusses und/oder des Richteinflusses entsprechend realisieren.
[0027] Zur Steuerung werden in Abhängigkeit von den unterschiedlichen Walzspalten vorbestimmte
Rückbiegekräfte auf die Arbeitswalzen und/oder auf Zwischenwalzen und/oder auf Stützwalzen
aufgebracht, um eine Arbeitswalzenbiegung oder eine Zwischen- und Arbeitswalzenbiegung
oder eine Stütz- und Arbeitswalzenbiegung zu erzielen. Korrespondierend hierzu werden
zum Ausregeln einer Unplanheit des Metallbandes dem jeweiligen Belastungsfall angepaßte
Rückbiegekräfte auf die Arbeitswalzen und/oder Zwischenwalzen und/oder Stützwalzen
aufgebracht, um ebenfalls eine Arbeitswalzenbiegung und/oder eine Zwischen- und Arbeitswalzenbiegung
und/oder eine Stütz- und Arbeitswalzenbiegung zu erzielen. Die vorgenannte Steuerung
bzw. Regelung läßt sich bevorzugt mit der erwähnten Arbeits- und/oder Zwischen- und/oder
Stützwalzenbiegung umsetzen, da hier - der Verfahrgeschwindigkeit des Walzspalts entsprechend
- schnelle Änderungen realisiert werden können, was gerade beim flexiblen Walzen mit
zum Teil sehr kurzen Bandabschnitten wichtig ist. Denkbar wären aber auch andere Möglichkeiten,
die Planheit zu beeinflussen, z. B. durch das Verschieben von Zwischenwalzen beim
Six-High-Mill-Gerüst, durch hydraulisch gestützte Walzen oder durch das Cross-Rolling.
Ziel ist es aber in jedem Fall, ein planes, flexibel gewalztes Band mit vorgegebener
Sollgeometrie bei Endtemperatur herzustellen und gleichzeitig die Haspelfähigkeit
solcher Metallbänder zu verbessern bzw. zu optimieren.
[0028] Damit die Regelung im Anschluß an die Steuerung möglichst schnell anspricht, was,
wie zuvor bereits ausgeführt worden ist, gerade beim flexiblen Walzen von erheblicher
Bedeutung ist, empfiehlt es sich, daß die Messung der Planheit optisch vorgenommen
wird. Die optische Messung der Planheit läßt sich unmittelbar hinter den Arbeitswalzen
in einfacher Weise realisieren. Dabei wird die Planheit des Metallbandes bevorzugt
über die gesamte Breite des Metallbandes hinter dem Walzspalt für jedes Längeninkrement
gemessen.
[0029] Besonders bevorzugt im Zusammenhang mit der optischen Messung ist es, daß zur Messung
der Planheit über die gesamte Breite des Metallbandes verteilte Laserdickenmeßstationen
vorgesehen sind und daß die Laserdickenmessung über Triangulation erfolgt. Die Laserdickenmessung
über die gesamte Breite des Metallbandes ermöglicht in einfacher Weise online eine
Optimierung der Biegelinie der Arbeitswalzen. Die Laserdickenmessung über Triangulation
ermöglicht durch den kleinen Meßfleck und die hohen Meßfrequenzen von 1 kHz und mehr
auch bei kurzen Bandabschnitten von ca. 50 mm Länge das Bestimmen des Querprofils.
[0030] Es versteht sich, daß es grundsätzlich möglich ist, auch andere als optische Meßmittel
zur Bestimmung einer nach der Steuerung im Band noch verbliebenen Unplanheit zu verwenden.
So kann beispielsweise eine Stressometerrolle verwendet werden.
[0031] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung nochmals erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Teils eines Walzgerüstes ohne Gegenbiegung,
- Fig. 2
- eine Ansicht des Walzgerüstes aus Fig. 1 mit Gegenbiegung,
- Fig. 3
- die Darstellung eines Regelkreises und
- Fig. 4
- die Darstellung eines weiteren Regelkreises.
[0032] In den Fig. 1 und 2 ist ein Teil eines Walzgerüstes 1 einerseits ohne Gegenbiegung
(Fig. 1) und andererseits mit Gegenbiegung (Fig. 2) dargestellt. Im einzelnen sind
gezeigt eine zylindrische Arbeitswalze 2 mit Walzenballen 3 und Lagerzapfen 4, 5,
die in Lagern 6, 7 gelagert sind. Oberhalb der Arbeitswalze 2 befindet sich eine Stützwalze
8 mit einem zylindrischen Stützwalzenballen 9 und Lagerzapfen 10, 11, die in Lagern
12, 13 gelagert sind. Bei der dargestellten Arbeitswalze 2 und der Stützwalze 8 handelt
es sich um die oberen Walzen des Walzgerüstes 1. Nicht dargestellt sind die beiden
unteren korrespondierenden Walzen, nämlich eine untere Arbeitswalze und eine untere
Stützwalze. Zwischen den beiden Arbeitswalzen befindet sich der Walzspalt S.
[0033] Es versteht sich, daß die Erfindung sowohl bei einem Duo-Walzgerüst, bei einem Quarto-Walzgerüst,
bei einem Sixto-Walzgerüst, bei einem Z-High-Walzgerüst, bei einem Zwölfrollen-Walzgerüst
und bei einem Zwanzigrollen-Walzgerüst angewendet werden kann und daß statt zylindrischer
Arbeitswalzen 2 und Stützwalzen 8 grundsätzlich auch bombierte Walzen eingesetzt werden
können.
[0034] In Fig. 1 ist ein Anwendungsfall beim Walzen eines nicht gezeigten Metallbandes dargestellt,
bei dem auf die Arbeitswalze 2 eine Walzkraft F
W ausgeübt wird. Die Walzkraft F
W bewirkt eine elastische Durchbiegung der Arbeitswalze 2, so daß sich die Biegelinie
B der Arbeitswalze 2 ergibt. Die Walzkraft F
W führt jedoch nicht nur zu einer Durchbiegung der Arbeitswalze 2, sondern auch zu
einer Durchbiegung der Stützwalze 8, was jedoch im einzelnen nicht dargestellt ist.
[0035] In der Fig. 2 ist der Zustand der Arbeitswalze 2 und der Stützwalze 8 mit Gegenbiegung
dargestellt. Der Walzspalt S hat im Gegensatz zum in Fig. 1 dargestellten Zustand
ein konstantes, gleichmäßiges Spaltmaß; realisiert ist also ein zumindest im wesentlichen
gleichbleibender konstanter Abstand zwischen den beiden einander zugewandten Flächen
der Arbeitswalzen. Im in Fig. 2 dargestellten Zustand ist die Arbeitswalze 2 nicht
durchgebogen. Der Walzkraft F
W wirken über die Stützwalze 8 aufgebrachte Rückbiegekräfte F
B entgegen.
[0036] Bei der dargestellten Ausführungsform verläuft die Biegelinie B, die der Mittelachse
der Arbeitswalze 2 entspricht, parallel zur Außenseite der Arbeitswalze 2. Bei einem
bombierten Walzenballen ist dies nicht der Fall. In diesem Falle ist bei einem über
die Länge der Arbeitswalze konstanten Walzspalt im Gegensatz zu der Darstellung gemäß
Fig. 2 die Arbeitswalze durchgebogen, obwohl die den Walzspalt begrenzende Linie bzw.
Fläche der Arbeitswalze horizontal verläuft.
[0037] Das flexible Walzen eines Metallbandes wird so durchgeführt, daß der Walzspalt S
während des Walzvorganges gezielt verändert wird, um eine vorbestimmte Dickenänderung
des Metallbandes über seine Länge zu erzielen. Wesentlich ist dabei zunächst, daß
während des Einstellens des Walzspalts S oder unmittelbar danach die Biegelinien B
der Arbeitswalzen 2 in Abhängigkeit vom eingestellten Walzspalt zur Erzielung der
Planheit des Metallbandes gesteuert werden. Dies ist durch die Kenntnis der Biegelinienabhängigkeit
von den verschiedenen Walzspalten möglich. Hierdurch wird die aufgrund der verschiedenen
Walzspalte verursachte Abweichung vom idealen Spalt kompensiert.
[0038] Im Anschluß an den zuvor beschriebenen steuernden Eingriff beim Einstellen des Walzspalts
S wird die Planheit über den in Fig. 3 dargestellten Regelkreis 14 geregelt. Hierdurch
wird eine noch im Band nach dem steuernden Eingriff verbliebene Unplanheit ausgeregelt.
Wird der Walzspalt S später wieder verstellt, wird die Regelung unterbrochen und in
der zuvor erläuterten Weise wieder gesteuert.
[0039] Zur Steuerung werden in Abhängigkeit von den verschiedenen Walzspalten vorbestimmte
Rückbiegekräfte F
B auf die Stützwalzen 8 aufgebracht, um eine Arbeits- und Stützwalzenbiegung zu erzielen.
Mit dem gleichen Ziel werden Rückbiegekräfte F
B auf die Arbeitswalzen 2 zum Ausregeln der Unplanheit aufgebracht.
[0040] Zur Regelung wird zunächst eine Meßwerterfassung über entsprechende Meßmittel vorgenommen.
Dabei wird sowohl das Längs- als auch das Querprofil vermessen. Anschließend erfolgt
die Längsprofil- bzw. Querprofilerkennung, wobei die Regelabweichung zwischen Ist-
und Sollwert der jeweiligen Regelgröße festgestellt wird. Die jeweiligen Korrekturwerte
werden dann einem Regelkreis zugeführt. Bei der Längsprofilerkennung wird entsprechend
dem vorgegebenen Sollwert die Änderung Δ h der Dicke des Metallbandes auf den vorgegebenen
Sollwert korrigiert. Hierzu ist eine entsprechende Änderung Δ S des Walzspalts erforderlich.
Von der Änderung des Walzspalts S hängen schließlich wiederum die auf die jeweiligen
Arbeitswalzen 2 aufzubringenden Rückbiegekräfte F
B ab.
[0041] Das zuvor beschriebene Verfahren berücksichtigt aber noch nicht den Temperatureinfluß
auf das Metallband beim Walzvorgang. In diesem Zusammenhang darf auf den in Fig. 4
dargestellten Regelkreis 15 verwiesen werden. Das erfindungsgemäße Verfahren zum flexiblen
Walzen eines Metallbandes läuft derart ab, daß der Walzspalt und/oder die Walzgeschwindigkeit
während des Walzvorganges gezielt beeinflußt wird, um den Temperatureinfluß beim Walzen,
der eine Dicken- und Längenbeeinflussung des Metallbandes zur Folge hat, zu kompensieren.
Auch hierbei wird zunächst eine Profilerkennung durchgeführt, wobei Regelabweichungen
festgestellt werden. Durch Veränderung des Walzspaltes und/oder der Vorschubbewegung
bzw. der Walzgeschwindigkeit kann diese Längenänderung und gleichzeitig die Dickenänderung
gezielt kompensiert werden. Wie sich aus dem in Fig. 4 dargestellten Regelkreis 15
ergibt, erfolgt die Walzspaltregelung in Abhängigkeit der gemessenen Längsprofile
und Ist-Temperaturen des Walzgutes.
[0042] Des weiteren berücksichtigt das zuvor beschriebene Verfahren noch nicht die Profiländerung
des Metallbandes beim Richten des Metallbandes im Anschluß an das flexible Walzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum flexiblen Walzen unter Berücksichtigung des Richteinflusses
läuft derart ab, daß der Walzspalt und/oder die Walzgeschwindigkeit während des Walzvorganges
gezielt beeinflußt wird, um die beim Richten auftretende Profiländerung bereits während
des Walzvorganges zu kompensieren. Der Walzspalt und/oder die Vorschubgeschwindigkeit
der Walzgeschwindigkeit werden derart über einen Steuer- und/oder Regelkreis verändert,
daß sich ein gegenüber dem gerichteten Sollprofil verkürztes und dickeres Profil des
Metallbandes ergibt, das nach dem Richten dem vorgegebenen Sollprofil entspricht.
[0043] Im übrigen versteht es sich, daß die zu den Fig. 1 bis 3 beschriebene Möglichkeiten
der Regelung, Steuerung und Messung entsprechend bei der Kompensation des Temperatureinflusses
und/oder des Richteinflusses anwendbar sind.
[0044] Außerdem sei darauf hingewiesen, daß die Erfindung nicht nur auf solche Verfahren
beschränkt ist, bei denen Metallbänder flexibel gewalzt werden. Die Erfindung läßt
sich in gleicher Weise auch bei anderem Walzgut anwenden.
1. Verfahren zum flexiblen Walzen eines Metallbandes, wobei das Metallband während des
Walzprozesses geführt wird durch einen zwischen zwei Arbeitswalzen gebildeten und
so einstellbaren Walzspalt, daß über die Länge des Metallbandes Bandabschnitte mit
unterschiedlicher Banddicke erzielt werden, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kompensation des auf das Metallband wirkenden Temperatureinflusses während
des Walzens durchgeführt wird, um Abweichungen von der Solldicke und/oder Sollänge
der einzelnen Bandabschnitte bei vorgegebener Endtemperatur des Metallbandes zu vermeiden.
2. Verfahren zum flexiblen Walzen eines Metallbandes, wobei das Metallband während des
Walzprozesses geführt wird durch einen zwischen zwei Arbeitswalzen gebildeten und
so einstellbaren Walzspalt, daß über die Länge des Metallbandes Bandabschnitte mit
unterschiedlicher Banddicke erzielt werden, und wobei das Metallband nach dem flexiblen
Walzen gerichtet wird, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kompensation des auf das Metallband wirkenden Richteinflusses während des
Walzens durchgeführt wird, um Abweichungen von der Solidicke und/oder Sollänge der
einzelnen gerichteten Bandabschnitte des Metallbandes zu vermeiden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensation über
eine Steuerung und/oder eine Regelung durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung
auf der Grundlage der Ist-Temperatur des Metallbandes und/oder eines Parameters erfolgt,
aus dem die Ist-Temperatur ableitbar ist, wie insbesondere die Längenänderung einer
Referenzstrecke des Metallbandes.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kompensation
der Walzspalt und/oder die Walzgeschwindigkeit während des Walzen gezielt beeinflußt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgegebene
Endtemperatur des Metallbandes die Raumtemperatur, vorzugsweise etwa 20 °C ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß während jedes
Veränderns des Walzspalts oder unmittelbar danach die Biegelinien der Arbeitswalzen
in Abhängigkeit vom veränderten Walzspalt zur Erzielung der Planheit des Metallbandes
gesteuert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Planheit im Anschluß an
die Steuerung und insbesondere unmittelbar nach der Veränderung des Walzspalts über
wenigstens einen Regelkreis geregelt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß kurz vor oder während des erneuten
Verändern des Walzspalts die Regelung der Planheit unterbrochen wird und die Biegelinien
der Arbeitswalzen in Abhängigkeit der erneuten Walzspaltveränderung für den neuen
Walzfall zur Erzielung der Planheit erneut gesteuert werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung
in Abhängigkeit von den unterschiedlichen Walzspalten vorbestimmte Rückbiegekräfte
auf die Arbeits- und/oder Zwischen- und/oder Stützwalzen aufgebracht werden, um eine
Arbeitswalzenbiegung, eine Zwischen- und Arbeitswalzenbiegung und/oder eine Stütz-
und Arbeitswalzenbiegung zu erzielen.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausregeln
einer Unplanheit des Metallbandes dem jeweiligen Belastungsfall angepaßte Rückbiegekräfte
auf die Arbeits- und/oder Zwischen- und/oder Stützwalzen aufgebracht werden, um eine
Arbeitswalzenbiegung, eine Zwischen- und Arbeitswalzenbiegung und/oder eine Stütz-
und Arbeitswalzenbiegung zu erzielen.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung
der Planheit berührungslos, z. B. optisch erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Planheit
des Metallbandes über die gesamte Breite des Metallbandes hinter dem Walzspalt für
jedes Längeninkrement gemessen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung der Planheit
über die gesamte Breite des Metallbandes verteilte Laserdickenmeßstationen vorgesehen
sind und daß die Laserdickenmessung über Triangulation erfolgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung
der Planheit berührend, z. B. über eine Stressometerrolle erfolgt.