[0001] Die Erfindung betrifft ein Pfosten-Riegel-System für mit Ausfachungen versehene Gebäudefassaden
mit im montierten Zustand vertikalen Pfosten und jeweils zwischen zwei Pfosten angeordneten
horizontalen Riegeln, die mit ihren Stirnseiten an diesen Pfosten anliegen, wobei
ein zur Gebäudeaußenseite hin weisender Außenbereich der Riegel jeweils an der zur
Gebäudeaußenseite hinweisenden Außenseite der Pfosten diese zum Teil übergreifend
anliegt und an dieser Außenseite verschraubt ist.
[0002] Ein derartiges Pfosten-Riegel-System ist beispielsweise aus der DE 38 08 715 C2 oder
der DE 299 10 027 U1 bekannt, wobei dort allerdings die genaue Art der Verschraubung
nicht wiedergegeben ist. Bei derzeit in der Praxis eingesetzten Pfosten-Riegel-Systemen
dieser Art weist der Außenbereich der Riegel, also im wesentlichen die zur Gebäudeaußenseite
hinweisende Wandung der Riegel eine mittige Anlage- und/oder Halteleiste für Ausfachungen,
wie Fenster oder Paneele auf sowie zu beiden Seiten dieser Anlage- und/oder Halteleiste
verlaufende Aufnahmeleisten für an den Ausfachungen im montierten Zustand anliegende
Dichtleisten. In der Praxis werden zur Verbindung eines Riegels mit einem Pfosten
zwei Schrauben verwendet, die im den Pfosten übergreifenden Teil des Riegels, der
von der Ausformung überdeckt wird, eingeschraubt werden, also gewöhnlich zu beiden
Seiten der Anlage- und/oder Halteleiste. Da jeweils zwischen der Ausfachung (z.B.
Fenster) und dem den Pfosten übergreifenden Teil des Riegels nur sehr wenig Platz
ist, müssen sehr kleine Schrauben verwendet werden, die dort gerade noch Platz finden.
Diese zwangsläufig sehr kleinen Schrauben führen gewöhnlich oder häufig zu einer unzureichend
festen Verbindung zwischen Pfosten und Riegel, so daß dieser Nachteil entweder in
Kauf genommen oder zusätzliche Befestigungsmaßnahmen ergriffen werden müssen, die
die Montage aufwendig und teuer machen.
[0003] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine festere und sicherere
Verbindung zwischen Pfosten und Riegel bei einfacherer Montage zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß diese Verschraubung jeweils
mittels einer einzigen Schraube im wesentlichen riegelmittig angeordnet ist.
[0005] Schon dadurch, daß zwei kleinere Schrauben durch eine größere Schraube ersetzt werden,
wird eine einfachere und schnellere Montage erreicht. Die mittige Schraube ist im
Zwischenraum zwischen zwei Ausfachungen positioniert, so daß keine Rücksicht auf Platz-
oder Dichtungsprobleme genommen werden muß und eine großzügig dimensionierte Schraube
mit großer Haltekraft eingesetzt werden kann.
[0006] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Pfosten-Riegel-Systems möglich.
[0007] Die Pfosten und Riegel sind jeweils im mittleren Bereich ihrer Außenseiten mit den
Anlage- und/oder Halteleisten versehen, die im montierten Zustand jeweils zwischen
den sich gegenüberliegenden Stirnseiten zweier Ausfachungen angeordnet sind, wobei
diese Anlage- und/oder Halteleisten an den Verschraubungsstellen wenigstens teilweise
entfernt, abgefräst oder weggeschnitten sind, oder wobei Ausnehmungen zum Durchstecken
oder Aufnehmen der Schraubenköpfe der Verschraubungen vorgesehen sind. Diese mittleren
Anlage- und/oder Halteleiste kann nämlich an der kleinen Verschraubungsstelle ohne
weiteres entfernt werden, so daß Platz für eine großzügige Verschraubung mittels einer
einzigen großen Schraube geschaffen wird. Falls diese Anlage- und/oder Halteleiste
ausreichend breit ist, können die Schraubenköpfe auch zwischen den parallelen Seitenwandungen
dieser Halteleisten angeordnet werden, wobei lediglich Platz zum Durchstecken der
Schraubenköpfe geschaffen werden muß.
[0008] Zur Erhöhung der Festigkeit sind die Profilwandstärken der Pfosten und/oder Riegel
im Bereich der Verschraubungen gegenüber den übrigen Wandstärken vorzugsweise vergrößert.
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- Zwei horizontale Riegel, die zu beiden Seiten an einen vertikalen Pfosten stirnseitig
anstoßen und mit diesem verschraubt sind in einer Horizontal-schnitt-Darstellung gemäß
der Schnittlinie A-A in Figur 2 als erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Figur 2
- eine Vertikalschnitt-Darstellung desselben Ausführungsbeispiels gemäß der Schnittlinie
B-B in Figur 1,
- Figur 3
- dieselbe Darstellung gemäß Figur 2, jedoch mit zwei anmontierten Fensterscheiben in
einer Teildarstellung,
- Figur 4
- ein zweites Ausführungsbeispiel in einem Horizontalschnitt gemäß Figur 1 und
- Figur 5
- das zweite Ausführungsbeispiel in einer Vertikalschnitt-Darstellung gemäß Figur 2.
[0010] Ein Pfosten-Riegel-System zur Realisierung einer Gebäudefassade besteht aus einer
Vielzahl von vertikalen Pfosten 10, die in Abständen voneinander parallel angeordnet
sind. Als Verbindungselemente zwischen diesen Pfosten 10 verlaufen horizontale Riegel
11, die wiederum parallel zueinander in Abständen angeordnet sind. Die Abstände der
Pfosten und Riegel untereinander sind durch die Größe einzusetzender Ausfachungen,
z.B. Fenster 12, bestimmt, deren Breite die Pfostenabstände und deren Höhe die Riegelabstände
vorgeben. Andere Arten einzusetzender Ausfachungen sind zum Beispiel Paneele, zu öffnende
Flügel und dergleichen.
[0011] Bei dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel sind die
Riegel 11 und der Pfosten 10 jeweils für sich als einstückige Profilelemente ausgebildet,
z.B. Strangpreßteile aus einem Leichtmetall oder einer Leichtmetall-Legierung. Sie
weisen jeweils einen im wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt auf und sind als
vierkantrohrartige Hohlprofile ausgebildet.
[0012] Die zur Gebäudeaußenseite weisende Vorderseite des in den Figuren 1 und 2 dargestellten
Pfostens 10 weist mittig ein Anlage- und Halteelement 14 für die Umfangsseiten und
vorderseitigen Randbereiche der Fenster 12 oder anderer Ausfachungen auf. Diese Anlage-
und Halteelemente bestehen aus zwei parallelen Kunststoffleisten 15 mit schlechter
Wärmeleitfähigkeit, die senkrecht zu dieser Vorderseite in entsprechende Nuten 16
des mittleren Bereichs 13 des Pfostens 10 eingesetzt sind. Am gegenüberliegenden Ende
der Kunststoffleisten 15 ist ein leistenartiges Halteelement 17 mit entsprechenden
Nuten 18 befestigt, das seinerseits wieder äußere, nur in Figur 3 dargestellte Halteprofilleisten
19 trägt, die über die Fensterränder überstehen und von außen her über eine Dichtleiste
20 dichtend an den Fenstern 12 anliegen. Das Halteelement 17 und die Halteprofilleiste
19 bestehen wiederum vorzugsweise aus Leichtmetall.
[0013] Die äußeren Randbereiche 21 zu beiden Seiten des mittleren Bereichs 13 an der Vorderseite
des Pfostens 10 weisen Nuten 22 zur Befestigung von Dichtleisten 23 auf, die von innen
her dichtend an den Randbereichen der Fenster anliegen.
[0014] Der in Figur 2 im Vertikalschnitt dargestellte Riegel 11 trägt an seinem mittleren
Bereich 26 der Vorderseite entsprechendem Pfosten 10 ein Anlage- und Halteelement
14, das demjenigen des Pfostens 10 entspricht und daher nicht nochmals beschrieben
wird. Auch die äußeren Randbereiche weisen entsprechende Nuten 22 zur Aufnahme der
Dichtleisten 23 auf. Wie insbesondere in Figur 1 gut erkennbar ist, sind die Riegel
11 stirnseitig so abgefräst, daß ein verbleibender Streifen 24 der zur Gebäudeaußenseite
hinweisenden Wandung den Pfosten jeweils an dessen zur Gebäudeaußenseite hinweisenden
Außenseite entsprechend übergreifen. Die übergreifenden Streifen 24 der Riegel 11
sind vorderseitig durch eine mittig angeordnete Schraube 25 mit dem Pfosten 10 verschraubt.
Der Schraubenkopf ist dabei jeweils innerhalb des Anlage- und Halteelements 14 angeordnet,
nämlich zwischen den Kunststoffleisten 15. Zum Einsetzen der Schrauben weist das leistenartige
Halteelement 17 jeweils entsprechende Durchstecköffnungen 27 auf.
[0015] Als Schrauben kommen beispielsweise 5,5-, 6,3- oder 8mm-Schrauben in Betracht, wobei
prinzipiell auch noch andere Größen denkbar sind. Als Schraubenköpfe eignen sich vor
allem Innensechskant-Schraubenköpfe, die bei den örtlichen Gegebenheiten am leichtesten
verschraubbar sind. Prinzipiell sind selbstverständlich auch andere Schraubenköpfe
möglich.
[0016] Die zur Gebäudeaußenseite hinweisende Außenwandung 28 des Pfostens 10 ist gegenüber
den übrigen Wandungen verstärkt, um einen besseren Halt für die Schrauben 25 zu gewährleisten.
Der mittlere Bereich dieser Außenwandung besitzt eine Hohlkammer 29, um Material zu
sparen, da die Schrauben 25 nur in die Randbereiche dieser Außenwandung 28 eingreifen.
[0017] Im Innenraum der Riegel 11 ist an einer der Wandungen ein zylinderartiges Strangelement
30 einstückig angeformt, das sich jeweils über die gesamte Länge der Riegel 11 erstreckt.
Dieses Strangelement 30 dient zur zusätzlichen Bolzenbefestigung der Riegel 11 an
dem Pfosten 10, was in der eingangs angegebenen DE 299 10 027 U1 näher beschrieben
ist. Diese Bolzenbefestigung kann in einer einfacheren Ausführung auch entfallen oder
durch eine andere bekannte Befestigungsart ersetzt werden, beispielsweise eine Befestigung
mittels Adapter.
[0018] Die Figur 3 entspricht im wesentlichen Figur 2, jedoch zeigt Figur 3 eine fertigmontierte
Anordnung, bei der ein Fenster 12 eingesetzt ist. An den Außenseiten der Anlage- und
Halteelemente 14 der Riegel, nämlich am leistenförmigen Halteelement 17 ist entsprechend
wie bei den Pfosten eine äußere Halteprofilleiste 31 mittels Schrauben 32 angeschraubt,
von denen in der Schnittdarstellung nur eine erkennbar ist. Selbstverständlich ist
die dargestellte Schraube 32 nicht fluchtend mit der Schraube 25 angeordnet, sondern
in der Bildebene versetzt zu dieser. Die äußere Halteprofilleiste 31 ist etwas flacher
als die äußere Halteprofilleiste 19 der Pfosten ausgebildet, was jedoch nicht unbedingt
so sein muß. Auch durch die äußere Halteprofilleiste 31 werden entsprechende Dichtleisten
20 von außen her dichtend an die Fenster 12 angelegt.
[0019] Bei dem in den Figuren 4 und 5 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel sind gleiche
oder gleichwirkende Bauteile mit denselben Bezugszeichen versehen und nicht nochmals
beschrieben.
[0020] Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel ist hier an den Außenwandungen der
Pfosten 10 und Riegel 11 ein schmaleres, leistenartiges Anlage- und Halteelement 33
mittig angeordnet. Dies besteht aus einer einstückig an die Pfosten bzw. Riegel angeformten
Nutleiste 34 mit einer Haltenut 35, in die eine Feder 36 einer Kunststoffleiste 37
klemmend eingesteckt ist. Die gegenüber den Schrauben 25 längeren Schrauben 38 erstrecken
sich im montierten Zustand durch die Nutleisten 34 und liegen mit ihren Köpfen an
diesen an, wobei die Kunststoffleiste 37 an den entsprechenden Stellen abgefräst bzw.
abgesägt oder entfernt ist. Es können auch kürzere Schrauben verwendet werden, wenn
die Nutleisten an den Verschraubungsstellen wenigstens teilweise abgefräst oder auf
andere Weise in ihrer Höhe reduziert werden. Die Befestigung der äußeren Halteprofilleisten
19 bzw. 31 erfolgt wie beim ersten Ausführungsbeispiel durch Verschrauben mit der
Kunststoffleiste 37 bzw. der Nutleiste 34.
1. Pfosten-Riegel-System für mit Ausfachungen versehene Gebäudefassaden, mit im montierten
Zustand vertikalen Pfosten und jeweils zwischen zwei Pfosten angeordneten horizontalen
Riegeln, die mit ihren Stirnseiten an diesen Pfosten anliegen, wobei ein zur Gebäudeaußenseite
hin weisender Außenbereich der Riegel jeweils an der zur Gebäudeaußenseite hin weisenden
Außenseite der Pfosten diese zum Teil übergreifend anliegt und an dieser Außenseite
verschraubt ist, dadurch gekennzeichnet, daß diese Verschraubung jeweils mittels einer
einzigen Schraube (25; 38) im wesentlichen riegelmittig angeordnet ist.
2. Pfosten-Riegel-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pfosten (10)
und Riegel (11) jeweils im mittleren Bereich ihrer Außenseiten (28) Anlage- und/oder
Halteleisten (14; 33) besitzen, die im montieren Zustand jeweils zwischen den sich
gegenüberliegenden Stirnseiten zweier Ausfachungen (12) angeordnet sind, und daß diese
Anlage- und/oder Halteleisten (14; 33) an den Verschraubungsstellen wenigstens teilweise
entfernt, abgefräst oder weggeschnitten sind oder daß Ausnehmungen (27) zum Durchstecken
oder Aufnehmen der Schraubenköpfe der Verschraubungen vorgesehen sind.
3. Pfosten-Riegel-System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteleisten
(14) zwei parallele Seitenwandungen (15) besitzen, zwischen denen die Schraubenköpfe
im montierten Zustand angeordnet sind.
4. Pfosten-Riegel-System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteleisten
(33) wenigstens zum Teil einstückig an den Riegeln (11) angeformt sind, und daß die
Schraubenköpfe im montierten Zustand an den einstückig angeformten Bereichen (34)
anliegen, während die übrigen Bereiche an den Verschraubungsstellen entfernt sind.
5. Pfosten-Riegel-System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Profilwandstärken der Pfosten und/oder Riegel im Bereich der Verschraubungen
gegenüber den übrigen Wandstärken vergrößert sind.