[0001] Die Erfindung betrifft ein Handhabungssystem für Filamentspulen oder Doffs in einer
Spinnereianlage mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Ein solches Handhabungssystem ist aus der Praxis bekannt. Es verbindet den Spinnbereich
mit dem Lagerbereich und weist im Spinnbereich eine Transporteinrichtung mit einer
Vereinzelungsvorrichtung auf. Die Transporteinrichtung besteht aus mehreren Einzelsystemen,
nämlich sogenannten Doffern und einer Einschienen-Hängebahn. Die Doffer haben einen
am Boden und im Kopfbereich schienengeführten, verfahrbaren und drehbaren Ständer
mit einem einzelnen Pin zur Aufnahme eines aus mehreren Filamentspulen bestehenden
Doffs. Der einzelne Doffer kann nur in der Gasse vor den in Reihe aufgestellten Spinnmaschinen
hin und her fahren und im Gassenbereich den Doff einem Carrier der Einschienen-Hängebahn
übergeben. Dies bedingt eine Vielzahl von Doffern. Bei dieser Übergabe, die im Spinnbereich
stattfindet, werden die Filamentspulen vom Doffer vereinzelt und auf den Carrier an
der Einschienen-Hängebahn gesteckt. Dabei findet im Spinnbereich auch die Sichtkontrolle
der einzelnen Filamentspulen statt. Das zweite Transportsystem befördert die Filamentspulen
dann in den Regalbereich, wo sie noch einmal an ein Regalfördersystem übergeben und
auf geeignete Weise eingelagert werden. Die bekannte Technik hat den Nachteil, daß
sie sehr viel Zeit braucht und einen erhöhten apparativen und steuertechnischen Aufwand
erfordert. Problematisch ist auch die Abstimmung der zwei Transportsysteme und die
rechtzeitige Bereitstellung eines Carriers für den beladenen Doffer. Die Automatisierung
des Handhabungssystems ist dadurch nicht immer gesichert.
Die Erfindung hat zur Aufgabe, ein besseres und leistungsfähigeres Handhabungssystem
für Filamentspulen bzw. Doffs aufzuzeigen.
[0003] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch.
Bei dem erfindungsgemäßen Handhabungssystem wird die zeitraubende Vereinzelung der
Filamentspulen und die Sichtkontrolle von der Transporteinrichtung bzw. dem Doffer
wegverlagert. Die Transporteinrichtung wird dadurch entlastet. Außerdem hat die Transporteinrichtung
eine mehrständige Aufnahme zum Handling und zum Transport mehrerer Doffs, die dann
an eine der Vereinzelungsvorrichtung vorgeschaltete und ebenfalls mit einer mehrständigen
Aufnahme versehene Übergabestation in einem Schub komplett übergeben werden können.
Dadurch erhöht sich die Förder- und Leistungskapazität der Transporteinrichtung. Verringert
werden außerdem die Fahrbewegungen der Transporteinrichtung trotz der gesteigerten
Doff-Leistung.
[0004] Insgesamt wird das Handhabungssystem wesentlich leistungsfähiger, schneller, kostengünstiger
und wirtschaftlicher. Zudem vereinfachen sich die Übergabevorgänge der Filamentspulen
bzw. Doffs und gegebenenfalls auch der Leerhülsen, was eine weniger komplexe Maschinentechnik
erfordert. Insbesondere ist keine Überkopfübergabe mehr erforderlich.
[0005] Die erfindungsgemäße Transporteinrichtung hat noch weitere Vorteile. Sie ist nicht
mehr notwendigerweise auf eine Bewegungsbahn vor der Spinnmaschinenreihe begrenzt,
sondern kann sich in einem wesentlich größeren Bereich und vorzugsweise auch außerhalb
des Spinnbereichs bewegen. Insbesondere kann die einzelne Transporteinrichtung auch
mehrere Spinnmaschinenreihen bedienen. Dies erlaubt es auch in Verbindung mit der
erhöhten Aufnahme- und Transportkapazität mit weniger Geräten auszukommen. Zudem läßt
sich die Transporteinrichtung an andere Bereiche der Spinnereianlage, z.B. eine Kräuseleinrichtung
oder dgl. anbinden.
[0006] Konstruktiv kann die Transporteinrichtung beliebig ausgebildet sein. In der bevorzugten
Ausführungsform handelt es sich um ein oder mehrere flurgebundene Fahrzeuge mit induktiver
Steuerung und Fernbedienung oder um einen Hängeförderer. Das erfindungsgemäße Handhabungssystem
kommt mit einem Transportsystem aus und braucht nicht mehr die Zweiteilung in maschinengebundenen
Doffer und Einschienen-Hängebahn. Dadurch wird der konstruktive Aufwand wesentlich
verringert. Die erfindungsgemäße Transporteinrichtung kann alle Fördervorgänge bis
zur Übergabestation durchführen, was Zeit und Kosten spart.
[0007] Von besonderem Vorteil ist die Verlagerung der zeitraubenden Vereinzelung der Filamentspulen
des Doffs vom Spinnbereich in den Lagerbereich. Dort stehen in der Regel mehr Zeit
und mehr Platz zur Verfügung. Außerdem läßt sich hier die Sichtkontrolle besser unterbringen
und sogar bis an eine Stelle knapp vor der Einlagerung der Filamentspulen verlegen.
Dadurch können alle bis zur Einlagerung etwa entstehenden Fehlereinflüsse berücksichtigt
und gegebenenfalls korrigiert werden.
[0008] Die Übergabestation bildet vorzugsweise die Schnittstelle zwischen dem Spinnbereich
und dem Lagerbereich. Sie ermöglicht es insbesondere, diese beiden Bereiche räumlich
getrennt unterzubringen, z.B. in unterschiedlichen Stockwerken eines Fertigungsbetriebes.
Zu diesem Zweck kann die Übergabevorrichtung mit einem eigenen Fördermittel gegebenenfalls
auch mit ein oder mehreren Speicherplätzen ausgerüstet sein. Sie kann auch als Puffer
zwischen Spinnbereich und Lagerbereich wirken. Aus maschinentechnischen Gründen und
Kapazitätsgründen ist es nützlich, die Vereinzelungsvorrichtung in die Übergabestation
zu integrieren.
[0009] In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
[0010] Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch dargestellt.
Im einzelnen zeigen
- Figur 1:
- einen Schemaaufbau einer Spinnereinanlage
- Figur 2:
- eine Draufsicht auf einen Spinnbereich mit einem Teil des Handhabungssystems,
- Figur 3:
- eine Draufsicht auf den Lagerbereich mit einem Teil des Handhabungssystems und
- Figur 4:
- eine vergrößerte Draufsicht auf eine Transporteinrichtung.
[0011] Figur 1, 2 und 3 zeigen in der Übersicht eine Spinnereianlage mit einem Fertigungsbereich
oder Spinnbereich (2) und einem Lagerbereich bzw. einem Spulenlager (12), die über
ein Handhabungssystem (1) miteinander verbunden sind. Der Lagerbereich (12) kann ein
Zwischenlager sein, an das sich ein Verpackungsbereich (19), ein Endlager (nicht dargestellt)
oder dgl. anschließen. Die verschiedenen Bereiche (2,12,19) können räumlich getrennt
und insbesondere in unterschiedlichen Stockwerken angeordnet sein.
[0012] Im Spinnbereich (2) finden sich eine Vielzahl von Spinnmaschinen oder Spulmaschinen
(3), die in mehreren Reihen angeordnet sind, wobei zwischen den Maschinenreihen Fahrgassen
für eine nachfolgend näher beschriebene Transporteinrichtung (6) frei bleiben. Die
Spinnmaschinen (3) wickeln und erzeugen Filamentspulen (4), die zu mehreren hintereinander
auf Pins (8) aufgesteckt sind und einen sogenannten Doff (5) bilden. Die Filamentspulen
(4) bestehen z.B. aus einem rohrförmigen Spulenträger oder einer Spulenhülse (26),
auf der das Filament zur Spule aufgewickelt wird. Die Spulenhülse ragt vorzugsweise
beidseits über das Filament vor. Die Leerhülsen (26) können am Ende der Fahrgassen
in einem Hülsenspeicher (25) bevorratet sein.
[0013] Auf der Spinnmaschine (3) werden mehrere Doffs (5) gleichzeitig hergestellt. Die
Doffs (5) werden allerdings zu unterschiedlichen Zeitpunkten fertig. Die Spinnmaschinen
(3) besitzen vorzugsweise Transfereinrichtungen (20) zur Übergabe der Doffs (5) auf
die Transporteinrichtung (6).
[0014] Der Lagerbereich (12) ist als Spulenlager für vereinzelte Filamentspulen (4) ausgebildet,
welches ein oder mehrere Lagersysteme (13) besitzt. Die Lagersysteme (13) können beliebig
ausgebildet sein. In der gezeigten Ausführungsform bestehen sie jeweils aus ein oder
mehreren Regalen (14) mit entsprechenden Regalförderzeugen (15) und gegebenenfalls
weiteren Fördermitteln und Geräten, z.B. Rollgängen, Ein- und Ausgabestationen, Umsetzern,
Wendeeinrichtungen, Überschiebeaggregaten etc.. In der bevorzugten Ausführungsform
werden die Filamentspulen (4) einzeln auf sogenannten Tablaren (16) oder Paletten
gehalten und mit diesen in den Regalen (14) eingelagert. Die Tablare (16) tragen mehrere
Filamentspulen, z.B. im 8er-Pack. Die Regale (14) können z.B. Hochregale mit einer
Vielzahl von Speicherplätzen sein.
[0015] Ausgangsseitig kann sich an den Lagerbereich (12) der besagte Verpackungsbereich
(19) anschließen, der über ein geeignetes Förderzeug bedient wird. Hier werden die
Filamentspulen (4) in Folien und/oder Kartons oder in sonstig geeigneter Weise verpackt
und für den Antransport bereit gestellt. Der Verpackungsbereich (19) kann in beliebig
geeigneter Weise ausgebildet sein. Er kann alternativ auch wegfallen.
[0016] Das Handhabungssystem (1) verbindet den Spinnbereich (2) mit dem Lagerbereich (12).
Es ist vorzugsweise vollautomatisch gesteuert und in eine fabrikübergreifende Prozeßsteuerung
einbezogen oder angeschlossen.
[0017] Das Handhabungssystem (1) besteht aus mindestens einer Transporteinrichtung (6),
ein oder mehreren Übergabestationen (11) und ein oder mehreren Vereinzelungsvorrichtungen
(17). Die Transporteinrichtung(en) (6) ist/sind von der oder den Vereinzelungsvorrichtung(en)
(17) getrennt angeordnet. Die Übergabestationen (11) sind zwischen der/den Transporteinrichtung(en)
(6) und der/den Vereinzelungsvorrichtung(en) (17) angeordnet.
[0018] Wie Figur 2 und 4 verdeutlichen, besteht die Transporteinrichtung (6) aus ein oder
mehreren Fördermitteln (9) die zumindest längs der Spinnmaschinenreihen (3) verfahrbar
sind. Vorzugsweise besitzt das Handhabungssystem (1) nur eine Art von Transporteinrichtung
(6), mit der alle anfallenden Aufgaben mit Handling und Transport der Filamentspulen
(4) bzw. Doffs (5) durchgeführt werden. Eine Mehrfachanordnung verschiedener Transportsysteme
wie im Stand der Technik, bei denen auch Übergabevorgänge zwischen den Transportsystemen
stattfinden, wird vorzugsweise vermieden. Die Transporteinrichtung (6) besteht außerdem
vorzugsweise nur aus einer Art von Fördermitteln (9).
[0019] In der bevorzugten Ausführungsform sind die Fördermittel (9) als flurgebundene und
vorzugsweise induktiv geführte, fernsteuerbare Fahrzeuge ausgebildet. Alternativ können
die Fördermittel (9) aber in beliebig anderer geeigneter Weise gestaltet sein, z.B.
als Hängeförderer, insbesondere Einschienen-Hängebahn oder dergleichen.
[0020] Die Transporteinrichtung (6) ist zumindest im Bereich der Spinnmaschinen (3) angeordnet
und reicht vorzugsweise über diesen Spinnbereich (2) hinaus. Der Bewegungsbereich
der Transporteinrichtung (6) kann sich bis nahe an den Lagerbereich (12) oder auch
bis in andere Bereiche der Spinnereianlage erstrecken.
[0021] Die Übergabestationen (11) sind am Rand oder außerhalb des Spinnbereiches (2) angeordnet
und befinden sich im Bewegungsbereich der Transporteinrichtung (6).
[0022] Die Transporteinrichtung (6) bzw. die Fördermittel (9) und die Übergabestationen
(11) haben mehrständige Aufnahmen (11) zur Aufnahme und zum Transport mehrerer Doffs
(5). Die Aufnahmen (7) bestehen aus mehreren in einer Reihe nebeneinander angeordneten
Pins (8), die quer zur Fahrtrichtung (10) der Transporteinrichtung (6) ausgerichtet
sind und in Übergabeposition vor den Spinnmaschinen (3) mit deren Pins (8) fluchten.
Die Aufnahmen (7) können wie in Figur 2 und 4 gezeigt einseitig wirken. Sie können
alternativ aber auch beidseitig wirken und dazu z.B. drehbar auf dem Fördermittel
(9) gelagert sein. Beidseitig arbeitende Fördermittel (9) erlauben einspurigen Betrieb
und schmalere Fahrgassen, was eine bessere Raumausnutzung im Spinnbereich ermöglicht.
[0023] An der Transporteinrichtung (6) bzw. den Übergabestationen (11) sind die Pins (8)
vorzugsweise in einer Lage und auf Höhe der Spinnmaschinenpins (8) angeordnet. Alternativ
können die Transporteinrichtung (6) und/oder die Übergabestationen (11) auch mehrere
Lagen Pins (8) übereinander aufweisen, die sich mit einer geeigneten Einrichtung in
der Höhe verstellen und in Übergabesposition mit den Spinnmaschinen (3) bringen lassen.
Vorzugsweise behalten in beiden Ausführungsformen die Pins (8) an der Transporteinrichtung
(6) ihre Ausrichtung quer zur Fahrbahn (10).
[0024] Die Aufnahmen (7) der Transporteinrichtung (6) bzw. der Fördermittel (9) und der
Übergabestationen (11) sind vorzugsweise gleich ausgebildet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
haben die Aufnahmen (7) vier oder sechs nebeneinander angeordnete Pins (8). Die Anordnung
und Verteilung kann außerdem auf die Pinanordnung an der Spinnmaschine (3) ausgerichtet
und eingestellt sein, was aber nicht sein muß.
[0025] Die Fördermittel (9) können gemäß Figur 2 entlang der Spinnmaschinenreihen (3) in
ein oder zwei Spuren verfahren, am Gassenende wenden und zur gegenüberliegenden Spinnmaschinenreihe
(3) fahren oder über einen außen liegenden Querstrang (22) zur übernächsten Spinnmaschinenreihe
oder irgend einer beliebigen anderen Spinnmaschinenreihe fahren. Die Fördermittel
(9) sind dadurch im Spinnbereich (2) beliebig verfahrbar. An dem besagten Querstrang
(22) befinden sich auch die Übergabestationen (11). Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind zwei Übergabestationen (11) vorhanden.
[0026] Die Transporteinrichtung (6) bzw. die Fördermittel (9) haben zumindest eine Doffer-Funktion
und eine Transportfunktion, d.h. sie übernehmen die fertigen Doffs (5) von der Spinn-
oder Spulmaschine (3) und bringen sie zu den Übergabestationen (11). Zusätzlich kann
auch eine Donner-Funktion vorhanden sein, d.h. die Transporteinrichtung (6) bzw. die
Fördermittel (9) bestücken die Spinn- oder Spulmaschine (3) nach Abnahme der vollen
Doffs (5) mit Leerhülsen (26) aus dem Hülsenspeicher (25).
[0027] Die Transporteinrichtung (6) bzw. die Fördermittel (9) werden von den Spinnmaschinen
(3) nach und nach mit Doffs (5) beschickt. Dabei können die Fördermittel (9) zwischen
verschiedenen Spinnmaschinen (3) hin und her fahren. Die Beschickung geschieht mit
Hilfe der Transfereinrichtungen (20) an den Spinnmaschinen (3). Alternativ können
die Transfereinrichtungen (20) auch an den Fördermitteln (9) angeordnet sein.
[0028] Sobald ein Fördermittel (9) ausreichend beladen ist, fährt es aus dem Spinnbereich
(2) vor die nächstgelegene Übergabestation (11) und gibt an diese alle Doffs (5) vorzugsweise
auf einmal ab. Zu diesem Zweck haben die Fördermittel (9) eine geeignete Abgabevorrichtung
(21), die z.B. als Schieber oder als Förderspindel oder in sonstig geeigneter Weise
ausgebildet sein kann. Figur 4 zeigt diese Ausbildung. Hier ist auch ersichtlich,
daß ein Doff (5) z.B. aus sechs Filamentspulen (4) besteht, die mit Abstand hintereinander
aufgesteckt sind.
[0029] Die Übergabestation (11) kann in verschiedener Weise ausgebildet sein. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel hat sie eine dem Spinnbereich (2) zugewandte Annahmestelle (23),
an der die Pins (8) zu der Transporteinrichtung (6) ausgerichtet sind. Die Übergabestation
(11) besitzt ferner eine Ausgabestelle (24), die dem Lagerbereich (12) zugewandt ist.
Zwischen Annahme- und Ausgabestelle (23,24) kann ein Fördermittel angeordnet sein,
z.B. ein Lift oder dergleichen. Ferner können ein oder mehrere Wendevorrichtungen
vorhanden sein, um die Pins (8) mit den Doffs (5) zu drehen. Dies ist z.B. vorteilhaft,
um die Filamentspulen (4) in der gewünschten Ausrichtung auf dem Tablar (16) zu positionieren
und dabei den Fadenrest nach oben oder unten zu legen. Zudem können die Übergabestationen
(11) Zwischenspeicherplätze besitzen. Diese Bestandteile der Übergabestationen (11)
sind der Übersicht wegen nicht dargestellt.
[0030] Die Übergabestationen (11) bilden die Schnittstelle zwischen dem Spinnbereich (2)
und dem Lagerbereich (12). Lagerseitig sind sie mit mindestens einer Vereinzelungsvorrichtung
(17) verbunden, die vorzugsweise in die Übergabestation (11) integriert ist. Die Vereinzelungsvorrichtung
(17) kann in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sein. Sie kann z.B. ein Greifroboter
oder dergleichen andere geeignete Vorrichtung sein, die die Filamentspulen (4) von
der Übergabestation (11) einzeln abnimmt und auf das Tablar (16) oder ein anderes
geeignetes Speichermittel für das Lagersystem (13) steckt. Vorzugsweise arbeitet die
Vereinzelungsvorrichtung (17) so, daß sie alle Filamentspulen (4) eines Doffs (5)
auf einem Tablar (16) anordnet und Mischungen verschiedener Doffs (5) vermeidet.
[0031] Im Lagerbereich (12) befinden sich eine oder mehrere Kontrollplätze (18), an denen
eine automatische und/oder visuelle Inspektion der vorzugsweise auf den Tablaren (16)
befindlichen Filamentspulen (4) durchgeführt wird. Hier können z.B. eine Sichtkontrolle
der Filamentspulenqualität, ein Wiegen und Etikettieren der Spulen, ein Abbinden bzw.
Abziehen und Verknoten der Fadenreste oder sonstige Arbeiten erfolgen. Vorzugsweise
befinden sich die Kontrollplätze (18) zwischen der Vereinzelungsvorrichtung (17) und
den Regalen (14).
[0032] Abwandlungen der gezeigten Ausführungsform sind in verschiedener Weise möglich. So
können z.B. der Spinn- und Lagerbereich (2,12) näher zusammengezogen und gegebenenfalls
auch direkt miteinander verbunden werden. Die Transporteinrichtung (6) kann außerdem
erweitert werden und z.B. auch andere Bereiche der Spinnereianlagen bedienen, z.B.
eine Kräuselanlage (nicht dargestellt) oder andere Behandlungseinrichtungen für die
Filamente bzw. Filamentspulen (4). Dies ermöglicht ein einheitliches und kombiniertes
Fördersystem, daß eine Anbindung aller Fertigungsbereiche an den Lagerbereich (12)
über die besagten Übergabestationen (11) erlaubt. Variationen sind ferner hinsichtlich
der eingesetzten Maschinenkomponenten möglich.
[0033] In einer weiteren Variante kann die Vereinzelung der Filamentspulen (4) in der Vereinzelungsvorrichtung
(17) statt auf Tablare (16) auf sogenannte Monotrays geschehen. Die Monotrays tragen
nur eine Spule (4) und sind einzeln beweglich. Mit den Monotrays kann vor der Einlagerung
der Filamentspulen (4) eine Sortierung nach Qualitäten, Filamentarten, Farben und
sonstigen beliebigen Kriterien erfolgen. Die auf die Monotrays vereinzelten Filamentspulen
(4) können dann in einem Zwischenlager sortenrein zusammengestellt und von dort aus
erst in das Endlager geschickt werden. Vor der Einbringung in das Endlager können
sie wieder auf Tablare (16) umgesetzt werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0034]
- 1
- Handhabungssystem
- 2
- Fertigungsbereich, Spinnbereich
- 3
- Spinnmaschine
- 4
- Filamentspule
- 5
- Doff
- 6
- Transporteinrichtung
- 7
- Aufnahme
- 8
- Pin
- 9
- Fördermittel, Fahrzeug
- 10
- Fahrbahn, Fahrtrichtung
- 11
- Übergabestation
- 12
- Lagerbereich, Spulenlager
- 13
- Lagersystem
- 14
- Regal
- 15
- Regalförderzeug
- 16
- Tablar, Palette
- 17
- Vereinzelungsvorrichtung
- 18
- Kontrollplatz, Sichtkontrolle
- 19
- Verpackungsbereich
- 20
- Transfereinrichtung
- 21
- Abgabevorrichtung
- 22
- Querstrang
- 23
- Annahmestelle
- 24
- Abgabestelle
- 25
- Hülsenspeicher
- 26
- Spulenhülse, Leerhülse
1. Handhabungssystem für aus mehreren Filamentspulen (4) bestehende Doffs (5) in einer
Spinnereianlage mit einem Spinnbereich (2) und einem Lagerbereich (12), wobei das
Handhabungssystem (1) den Spinnbereich (2) und den Lagerbereich (12) verbindet und
eine Transporteinrichtung (6) für Handling und Transport der Doffs (5) sowie eine
Vereinzelungsvorrichtung für die Filamentspulen (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung (6) und die Vereinzelungsvorrichtung (17) getrennt
angeordnet sind, wobei zwischen der Transporteinrichtung (6) und der Vereinzelungsvorrichtung
(17) mindestens eine Übergabestation (11) angeordnet ist und wobei die Transporteinrichtung
(6) und die Übergabestation (11) mehrständige Aufnahmen (7) für mehrere Doffs (5)
besitzen.
2. Handhabungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergabestation (11) am Rand oder außerhalb des Spinnbereichs (2) angeordnet
ist.
3. Handhabungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vereinzelungsvorrichtung (17) im oder nahe am Lagerbereich (12) angeordnet
ist.
4. Handhabungssystem nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung (6) im und außerhalb des Spinnbereichs (2) angeordnet
ist.
5. Handhabungssystem nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung (6) ein oder mehrere entlang der Spinnmaschinen (3)
bewegliche Fördermittel (9) mit mehreren quer zur Fahrtrichtung (10) gerichteten Pins
(8) für die Doffs (5) aufweist.
6. Handhabungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermittel (9) als flurgebundene und induktiv geführte Fahrzeuge ausgebildet
sind.
7. Handhabungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Fördermittel (9) als Hängeförderer ausgebildet ist.
8. Handhabungssystem nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Vereinzelungsvorrichtung (17) ein oder mehrere Kontrollplätze
(18), insbesondere für die automatische oder visuelle Inspektion, der Filamentspulen
(4) angeordnet sind.
9. Handhabungssystem nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergabestation (11) ein oder mehrere Fördermittel und ein oder mehrere
Speicherplätze aufweist.
10. Handhabungssystem nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Vereinzelungsvorrichtung (17) in die Übergabestation (11) integriert ist.
1. Handling system for doffs (5) consisting of a plurality of filament bobbins (4) in
a spinning plant with a spinning region (2) and with a storage region (12), the handling
system (1) connecting the spinning region (2) and the storage region (12) and having
a transport arrangement (6) for handling and transporting the doffs (5) and a singling-out
device for the filament bobbins (4), characterized in that the transport arrangement
(6) and the singling-out device (17) are arranged separately, at least one transfer
station (11) being arranged between the transport arrangement (6) and the singling-out
device (17), and the transport arrangement (6) and the transfer station (11) having
multi-stand receptacles (7) for a plurality of doffs (5).
2. Handling system according to Claim 1, characterized in that the transfer station (11)
is arranged at the edge or outside the spinning region (2).
3. Handling system according to Claim 1 or 2, characterized in that the singling-out
device (17) is arranged in or near to the storage region (12).
4. Handling system according to Claim 1, 2 or 3, characterized in that the transport
arrangement (6) is arranged in and outside the spinning region (2).
5. Handling system according to Claim 1 or one of the following claims, characterized
in that the transport arrangement (6) has one or more conveying means (9) movable
along the spinning machines (3) and having a plurality of pins (8), directed transversely
to the direction of travel (10), for the doffs (5).
6. Handling system according to Claim 5, characterized in that the conveying means (9)
are designed as floor-bound and inductively guided vehicles.
7. Handling system according to Claim 5, characterized in that the conveying means (9)
is designed as a suspended conveyor.
8. Handling system according to Claim 1 or one of the following claims, characterized
in that one or more checkpoints (18), in particular for the automatic or visual inspection
of the filament bobbins (4), are arranged in the region of the singling-out device
(17).
9. Handling system according to Claim 1 or one of the following claims, characterized
in that the transfer station (11) has one or more conveying means and one or more
storage points.
10. Handling system according to Claim 1 or one of the following claims, characterized
in that the singling-out device (17) is integrated into the transfer station (11).
1. Système de manutention de doffs (5) constitués de plusieurs bobines (4) de filament
dans une installation de filature comportant une zone (2) de filage et une zone (12)
de stockage, le système (1) de manutention reliant la zone (2) de filage et la zone
(12) de stockage et comportant un dispositif (6) de transport pour la manutention
et le transport des doffs (5) ainsi qu'un dispositif d'individualisation pour les
bobines (4) de filament, caractérisé en ce que le dispositif (6) de transport et le
dispositif (17) d'individualisation sont montés séparément, au moins un poste (11)
de transfert étant monté entre le dispositif (6) de transport et le dispositif (17)
d'individualisation et le dispositif (6) de transport et le poste (11) de transfert
ayant plusieurs dispositifs (7) de réception de réserve pour plusieurs doffs (5).
2. Système de manutention suivant la revendication 1, caractérisé en ce que le poste
(11) de transfert est monté au bord ou à l'extérieur de la zone de filage.
3. Système de manutention suivant la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le dispositif
(17) d'individualisation est monté dans la zone (12) de stockage ou à proximité de
cette zone.
4. Système de manutention suivant la revendication 1, 2 ou 3, caractérisé en ce que le
dispositif (6) de transport est monté dans la zone (2) de filage et à l'extérieur
de la zone (2) de filage.
5. Système de manutention suivant la revendication 1 ou l'une des suivantes, caractérisé
en ce que le dispositif (6) de transport comporte un ou plusieurs moyens (9) convoyeurs,
mobiles le long des métiers (3) à filer, comportant plusieurs broches (8), dirigées
transversalement à la direction (10) de marche, pour les doffs (5).
6. Système de manutention suivant la revendication 5, caractérisé en ce que les moyens
(9) convoyeurs sont réalisés en véhicules convoyeurs au sol et guidés par induction.
7. Système de manutention suivant la revendication 5, caractérisé en ce que le moyen
(9) convoyeur est réalisé en convoyeur suspendu.
8. Système de manutention suivant la revendication 1 ou l'une des suivantes, caractérisé
en ce qu'il est prévu dans la zone du dispositif (17) d'individualisation un ou plusieurs
emplacements (18) de contrôle, notamment pour la vérification automatique ou visuelle
des bobines (4) de filament.
9. Système de manutention suivant la revendication 1 ou l'une des suivantes, caractérisé
en ce que le poste (11) de transfert comporte un ou plusieurs moyens convoyeurs et
un ou plusieurs emplacements de stockage.
10. Système de manutention suivant la revendication 1 ou l'une des suivantes, caractérisé
en ce que le dispositif (17) d'individualisation est intégré au poste (11) de transfert.