[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Handhaben von Standboden-Beuteln
der im Oberbegriff von Anspruch 1 erläuterten Art.
[0002] Ein derartiges Verfahren ist aus der DE 197 45 852 A1 oder der DE 197 45 854 C1 bekannt.
[0003] Standboden-Beutel sind Beutel, die meist aus einer Kunststoff- oder Aluminiumfolie
bestehen und so ausgebildet sind, dass sie einen Standboden ausbilden, auf dem der
fertige, befüllte Beutel stehen kann. Die Beutel werden so vorgefertigt, dass die
dem Standboden gegenüberliegende Randkante offen bleibt, so dass der Beutel von dieser
Seite her befüllt werden kann. Die Beutel werden aufrecht in Aufnahmeeinrichtungen,
hängend oder stehend, einer Befülleinrichtung zugeführt, dort gefüllt und immer noch
in aufrechter Stellung verschlossen, indem bevorzugt eine Verschweißeinrichtung an
den beiden offenen Randkanten angreift, die sie zusammendrückt und mit Wärme und Druck
verschweißt. Da Standbeutel stehen können, und da bereits Aufnahmevorrichtungen zum
Befüllen vorgesehen werden müssen, hat man diese Standboden-Beutel bisher immer stehend
weitertransportiert. Man war der Meinung, dass die Standboden-Beutel stehend den geringsten
Platz beanspruchen und demzufolge die höchste Fördergeschwindigkeit, d.h. den höchsten
Beuteldurchsatz gestatten.
[0004] Bei der Entwicklung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde jedoch festgestellt, dass
dies nicht zutrifft.
[0005] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, mit
dem die Fördergeschwindigkeit beim Handhaben von Standboden-Beuteln erhöht werden
kann.
[0006] Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0007] Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass die Standboden-Beutel liegend
wesentlich effektiver transportiert werden können, obwohl eigentlich zu erwarten gewesen
wäre, dass liegende Beutel durch ihre kissenartige, ausgebeulte Form instabil sind
und demzufolge eine geringere Fördergeschwindigkeit erfordern. Erfindungsgemäß wurde
jedoch festgestellt, dass dies nicht der Fall ist, und dass, im Gegenteil, eine liegende
Förderung für Standboden-Beutel eine merkliche Erhöhung der Fördergeschwindigkeit
gestattet.
[0008] Zwar ist es aus der EP 676 329, der US 4 614 079, der US 4 903 458 oder der US 5
123 231 bereits bekannt, Verpackungen mit ihrer Langserstreckung parallel zur Förderfläche
zu transportieren, dies betrifft jedoch nur quaderförmige Verpackungen, bei denen
die Verpackungen somit trotzdem auf einem "Standboden" ruhen, bzw. nicht standfähige
kissenförmige Verpackungen ohne Standboden und mit symmetrischer Dicke.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Verfahrenslinie für
das erfindungsgemäße Verfahren,
- Fig. 1A-1C
- eine schematische Darstellung von Standboden-Beuteln in verschiedenen Stadien des
Verfahrens in perspektivischer Darstellung.
[0011] Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine stark schematisierte Verfahrenslinie 1 zum
Handhaben von Standboden-Beuteln 2, wobei die Standboden-Beutel 2 mit einem Trinkhalm
3 versehen und zu mehreren in eine Umverpackung 4 verpackt werden.
[0012] Im einzelnen enthält die Verfahrenslinie 1 eine Befüllstation 5 der bereits vorgefertigte
Beutel aus einer Kunststoff- oder Aluminiumfolie mit einem Standboden 2a und mit bis
auf eine Einfüllöffnung 2b allseitig verschlossene Seiten zugeführt werden. In der
Füllstation 5 wird in die Beutel 2 ein Getränk, bevorzugt heiß, eingefüllt. Zu diesem
Zweck werden die Beutel 2 in der in Fig. 1A gezeigten Stellung, d.h. mit durch Klammern
oder Sauger oder dgl. maximal gespreizter Füllöffnung 2b an Klammern hängend oder
in einer Aufnahmeeinrichtung stehend gefördert. Ist das Getränk eingefüllt, gelangt
der Beutel 2 in eine Schließstation 6, in der die Befüllöffnung 2b durch Verbinden
der die Öffnung 2b begrenzenden Folienränder mit Hilfe von Siegelstäben oder Klammern,
bevorzugt heiß versiegelt wird, so dass sich die in Fig. 1B gezeigte Siegellinie 2c
ausbildet. Anschließend wird der Beutel 2 einer Kühlstrecke 7, bevorzugt einem Wasserbad,
zum Abkühlen des heiß eingefüllten Getränkes zugeführt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
durchläuft der Beutel 2 die Kühlstrecke 7 immer noch aufrechthängend bzw. stehend.
Nach dem Verlassen der Kühlstrecke 7 wird der Beutel 2 durch geeignete Greifer oder
dgl. in die in Fig. 1C gezeigte, liegende Position verbracht, in der sie auf einer
ihrer kissenartig gekrümmten Seitenflächen liegen und kontinuierlich weitergefördert.
Dabei wird die Ausrichtung des Beutels 2 zur durch die Pfeile fortlaufend dargestellten
Förderrichtung verändert, so dass nunmehr, wie an einer Übergabestelle 8 ersichtlich,
die Längserstreckung des Beutels 2 quer zur Förderrichtung ausgerichtet ist, wobei
die Beutel 2 mit ihren Standböden 2a alle in die gleiche Richtung weisen und parallel
zur nunmehrigen Förderrichtung ausgerichtet sind. In dieser Position durchlaufen die
Beutel 2 eine Anbringstation 9 zum Anbringen der Trinkhalme 3 auf der nach oben weisenden
Seitenfläche jedes Beutels 2.
[0013] In Förderrichtung anschließend an die Anbringstation 9 durchlaufen die Beutel eine
weitere Übergabestelle 10, in der die bisher einzige Reihe der Beutel in zwei parallele
Reihen aufgeteilt wird, wobei jedoch die Ausrichtung der Beutel nicht verändert wird.
Anschließend werden die Beutel in eine Verpackungsstation gefördert, um sie in die
Umverpackung 4 zu verpacken. Die Umverpackung 4 enthält zwei Abteile 4a und 4b, die
über einen Knickfalz 4c miteinander verbunden sind.
[0014] Die Verpackungsstation enthält zwei Teilstationen 11a und 11b, wobei in der Teilstation
11a die Beutel 2 in das Abteil 4a der Umverpackung 4 und in der Teilstation 11b die
Beutel 2 in das Abteil 4b der Umverpackung 4 verpackt werden. Zunächst gelangt die
Verpackung 4 in die erste Teilstation 11a, in der die Beutel 2 unter Schwerkrafteinfluss
in das Abteil 4a gefördert werden, bis dieses mit der vorbestimmten Anzahl an Beuteln
gefüllt ist. Die Standböden 2a der Beutel sind dem Knickfalz 4c zugewandt.
[0015] Ist das Abteil 4a gefüllt, wird die Verpackung 4 um eine senkrechte Achse um 180°
gedreht und der zweiten Teilstation 11b zugeführt, in der in gleicher Weise die Beutel
2 in das Abteil 4b eingebracht werden. Durch das Drehen der Verpackung sind die Beutel
2 in beiden Abteilen mit ihren Standböden 2a dem Knickfalz 4c zugewandt und weisen
mit den gleichen Seiten nach außen, so dass dann, wenn die Umverpackung 4 eine Klappstation
12 durchlaufen hat, in der die Abteile um den Knickfalz 4c aufeinandergeklappt werden
und die Umverpackung geschlossen wird, übereinstimmende Oberflächenbereiche der Beutel,
beispielsweise mit gedruckten Informationen über ihren Inhalt, nach außen weisen und
durch Fenster oder Ausnehmungen in der Umverpackung 4 sichtbar sind.
[0016] In Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispieles kann beispielsweise
der verschlossene Beutel bereits die Kühlstrecke liegend durchlaufen. Für die Förderung
können Förderbänder oder andere zum geeignete Fördereinrichtungen verwendet werden.
Die Beutel können in anderer Weise als dargestellt und/oder in andere Umverpackungen
und/oder aus einer einzigen Reihe heraus verpackt werden.
1. Verfahren zum Handhaben von Standboden-Beuteln für Getränke, die gefüllt, verschlossen,
mit einem Trinkhalm versehen und, zu mehreren in eine Umverpackung eingebracht, ausgegeben
werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Standboden-Beutel zwischen dem Verschließen und dem Einbringen in die Umverpackung
liegend transportiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beutel nach dem Verschließen gekühlt und im Anschluss daran in eine liegende
Position überführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Trinkhalm vor dem Einbringen in die Umverpackung auf die liegenden Beutel
aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beutel aus einer liegenden Förderposition liegend in die Umverpackung eingebracht
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beutel liegend quer zu ihrer Längserstreckung gefördert werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Beutel liegend bis zum Verpacken mit einer gleichbleibenden und für alle
Beutel gleichen Ausrichtung gefördert werden.
7. Verfahren zum Handhaben von Standboden-Beuteln (2) für Getränke, wobei ein aus einer
Folie gefertigter, umfangsseitig geschlossener und mit einem Standboden (2a) versehener
Beutel (2) in aufrechter Position über eine dem Standboden (2a) gegenüberliegende,
durch Folienränder begrenzte Öffnung (2b) befüllt und der Beutel (2) in aufrechter
Position durch Verschweißen der die Öffnung (2b) begrenzenden Folienränder verschlossen
wird, so dass sich ein Standboden-Beutel (2) mit kissenartig gekrümmten, ausgebeulten
Seitenflächen bildet, die Beutel (2) mit einem Trinkhalm (3) versehen und, zu mehreren
in eine Umverpackung (4) eingebracht, ausgegeben werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Standboden-Beutel (2) nach dem Verschließen und vor dem Anbringen des Trinkhalms
(3) in eine liegende Position überführt werden, in der sie quer zu ihrer Längserstreckung
mit zur gleichen Seite weisenden Standböden (2a) durch eine Anbringstation (9) für
den Trinkhalm (3) bis zum Einbringen in die Umverpackung (4) transportiert und aus
der liegenden Förderposition liegend in die Umverpackung (4) eingebracht werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beutel (2) nach dem Verschließen gekühlt und im Anschluss daran in die liegende
Position überführt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Befüllen, das Verschließen, das Überführen in eine liegende Förderposition,
das Aufbringen des Trinkhalms (3) und das Einbringen in eine Umverpackung (4) in einer
kontinuierlichen Verfahrenslinie (1) durchgeführt wird.