Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackungsschachtel, die aus einem flach liegenden,
faltbaren Zuschnitt aufrichtbar und zur Verpackung eines Gegenstands mit zugehöriger
Packungsbeilage vorgesehen ist
[0002] Eine Verpackungsschachtel der eingangs genannten Art ist beispielsweise durch das
deutsche Gebrauchsmuster DE 297 08 543 U1 bekannt geworden.
[0003] In derartigen Verpackungsschachteln werden beispielsweise, aber nicht ausschließlich,
Arzneimittel oder andere chemische Erzeugnisse aufgenommen. Den Arzneimitteln werden
Packungsbeilagen, d.h. mehr oder weniger große Beipackzettel, beigegeben, die Angaben
über die Beschaffenheit der Arzneimittel, Vorschriften zu deren Verwendung, Hinweise
auf mögliche Gefahren und vieles mehr umfassen können.
[0004] Wenn die Packungsbeilagen lose innerhalb der Verpackungsschachtel angeordnet sind,
können sie herausfallen. Vor allem bereitet es Schwierigkeiten, die Packungsbeilagen
wieder ordnungsgemäß zusammen mit dem verpackten Gegenstand in der Verpackungsschachtel
unterzubringen.
[0005] Gemäß der Lehre des oben genannten deutschen Gebrauchsmusters soll eine zusätzliche
Kammer innerhalb der Verpackungsschachtel ausgebildet werden, um die Packungsbeilage
unterzubringen. Diese Kammer ist zum verschließbaren Deckel der Verpackungsschachtel
hin offen. Dies stellt nicht ausreichend sicher, dass die Packungsbeilage auch stets
in der Verpackungsbeilage enthalten ist, weil sie herausfallen kann. Darüber hinaus
ist die Kammer erst nach dem vollständigen Aufrichten der Verpackungsschachtel aus
dem flachen Zuschnitt vorhanden, so dass die Packungsbeilage erst in einer vollständig
aufgerichteten Verpackungsschachtel untergebracht werden kann. Es müssen flache Zuschnitte,
Packungsbeilagen und zu verpackende Gegenstände getrennt bevorratet werden und nacheinander
miteinander zusammen gefügt werden.
Aufgabe der Erfindung
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpackungsschachtel zu schaffen,
welche die einzelnen Arbeitsschritte, nämlich das Aufrichten der Verpackungsschachtel,
das Beifügen und Entnehmen der Packungsbeilage und das Verpacken des Gegenstands,
auf einfache Weise besser miteinander verknüpft.
Gegenstand und Vorteile der Erfindung
[0007] Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verpackungsschachtel gelöst,
an deren Zuschnitt eine Tasche für die Packungsbeilage ausgebildet ist, die bei aufgerichteter
Verpackungsschachtel von Außen mit Hilfe der Aufreißperforation geöffnet werden kann.
Der flach liegende Zuschnitt weist bereits eine Tasche oder ein Fach für die Packungsbeilage
auf. Daher kann die Packungsbeilage schon bei der Produktion des Zuschnitts der Verpackungsschachtel
in den Zuschnitt implementiert werden. Die implementierten Packungsbeilagen können
zusammen mit flach liegenden, leicht stapelbaren Zuschnitten an den Hersteller des
zu verpackenden Gegenstands ausgeliefert werden. Die Tasche für die Packungsbeilage
verhindert ein Herausfallen.
[0008] Das Verarbeiten der Verpackungsschachtel ist auf gängigen Abpack-Maschinen ebenso
ohne Einschränkung möglich wie ein manuelles Verarbeiten.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Klappe zum Öffnen und Wiederverschließen
der Tasche ausgebildet. Die Tasche kann beliebig oft geöffnet und wieder verschlossen
werden.
[0010] Wenn die Tasche zum Schachtelboden offen und zur Entnahmeöffnung einer aufgerichteten
Verpackungsschachtel über einen Taschenboden verschlossen ist, kann eine implementierte
Packungsbeilage bei geöffneter Verpackungsschachtel nicht herausfallen.
[0011] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Verpackungsschachtel ist die Tasche
durch eine Taschenwand und eine Seitenwand der Verpackungsschachtel begrenzt. Es entsteht
eine flache Tasche von 0,1 bis 6 mm Dicke (Tasche inklusive Packungsbeilage) die den
Zuschnitt nur unwesentlich verdickt.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die in der Tasche angeordnete Packungsbeilage
mit Hilfe eines Klebepunktes lösbar befestigbar. Der Klebepunkt kann an einer Seitenwand
der Verpackungsschachtel oder an der Taschenwand vorgesehen sein. Der Klebepunkt ermöglicht
in Unterstützung der Haltefunktion der Tasche eine weitere Fixierung der Packungsbeilage.
[0013] Eine Fixierung einer oder mehrerer Taschenwände an dem Zuschnitt oder an der Verpackungsschachtel
läßt sich erreichen, indem die Taschenwand über eine Klebelasche mit einer Seitenwand
verbunden ist.
[0014] Ein Sichtfenster ermöglicht ein schnelles Erkennen, ob eine Packungsbeilage mit der
Verpackungsschachtel verbunden ist.
Zeichnung
[0015] Drei Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Verpackungsschachteln sind in der schematischen
Zeichnung in perspektivischer Ansicht dargestellt und werden in der nachfolgenden
Beschreibung erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine erste Verpackungsschachtel im geöffneten Zustand;
- Fig. 2
- eine zweite Verpackungsschachtel im geöffneten Zustand;
- Fig. 3
- eine dritte Verpackungsschachtel im vollständig geöffneten Zustand;
- Fig. 4
- die Verpackungsschachtel nach Fig. 3 im teilweise geöffneten Zustand;
- Fig. 5
- die Verpackungsschachtel nach Fig. 3 bzw. 4 im geschlossenen Zustand.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0016] Aus der
Fig.1 ist ersichtlich, dass eine Verpackungsschachtel
1 aus einem flachen, faltbaren Zuschnitt aufgerichtet ist und vier Seitenwände
2 bis
5 aufweist. Die Verpackungsschachtel
1 ist zur Aufnahme eines oder mehrerer in der Figur nicht gezeigter Gegenstände und
zur Aufnahme eines flach zusammengefalteten Beipackzettels als Packungsbeilage
6 vorgesehen. An der Verpackungsschachtel
1 ist ein Schachtelboden ausgebildet, der aus zwei miteinander verbundenen Bodenteilen
7 und
8 besteht. Zum Öffnen und Schließen der Verpackungsschachtel
1 befinden sich an der Verpackungsschachtel
1 schwenkbar angeordnete Deckelteile
9 und
10 und eine Deckelklappe
11 mit einem Klappenrand
12, der parallel zur Seitenwand
2 in Richtung Boden der Verpackungsschachtel
1 ein- oder herausgeschoben werden kann.
[0017] Die Packungsbeilage
6 ist in eine Tasche eingefügt, die aus der Seitenwand
2 und einer Taschenwand
13 gebildet ist. Die entstandene Tasche oder das entstandene Fach ist konstruktiv so
gestaltet, dass Packungsbeilagen
6 mit Dicken von 0,1 bis
4 mm eingelegt werden können Die Taschenwand
13 ist mit der Seitenwand
2 über einen Falz
14 verbunden und in Richtung Boden der Verpackungsschachtel
1 zurückgeschlagen, so dass die Taschenwand
13 über der Seitenwand
2 angeordnet ist und ein Hohlraum für die Packungsbeilage
6 entsteht. Der Falz
14 bildet gleichzeitig einen Taschenboden. Die Taschenwand
13 kann unterschiedliche Größen besitzen und sich auch bis zum Boden der Verpackungsschachtel
1 erstrecken. Seitliche Aussparungen
15 und
16 der Taschenwand
13 bieten Freiräume für die Falze
17 zwischen den Seitenwänden
2 und
4 bzw. den Seitenwänden
2 und
3. Die Taschenwand
13 ist im zurückgeschlagenen Zustand, wie in der Figur gezeigt, mit Hilfe einer Kleblasch
e 18 an der Seitenwand
5 und an der Seitenwand
2 (in der Figur verdeckt und daher nicht sichtbar) befestigt. Die Klebelasche
18 ist über Stege
18' mit der Taschenwand
13 verbunden. Zwischen den Stegen
18' befindet sich eine Aussparung.
[0018] Eine Aufreißperforation
19 ist sowohl in der Taschenwand
13 als auch in der Seitenwand
2 ausgebildet. Die Perforationslinie in der Seitenwand
2 ist in der Figur nicht sichtbar. Die Packungsbeilage
6 ist über einen ersten Klebepunkt
20 mit der Seitenwand
2 lösbar verbunden und gegen ein unbeabsichtigtes Verrutschen gesichert. Über einen
weiteren zweiten Klebepunkt
21 ist ein Randbereich der Packungsbeilage
6 in dem durch die Perforationslinien in der Taschenwand
13 und in der Seitenwand
2 begrenzten Taschenbereich lösbar fixiert. Daher kann dieser Taschenbereich als Griffelement
von einer Person gegriffen und abgetrennt werden, so dass die Packungsbeilage
6 aus der Tasche herausgezogen werden kann. Die somit geschaffene, von außen zugängliche
Öffnung der Tasche erlaubt es, die Packungsbeilage
6 beispielsweise nach der Lektüre auch wieder in die Tasche einzuschieben. Die Entnahme
und das erneute Einfügen der Packungsbeilage
6 wird erleichtert, wenn der Falz
14 zusätzlich perforiert ist und zumindest teilweise aufgerissen werden kann.
[0019] Eine alternative Ausbildung einer Verpackungsschachtel 22 ist in der
Fig. 2 dargestellt. Die Verpackungsschachtel
22 ist in ähnlicher Weise wie diejenige gemäß Fig. 1 als Faltschachtel ausgebildet,
aus einem flach liegenden Zuschnitt aufgerichtet und innenseitig mit einer Tasche
zur Aufnahme einer Packungsbeilage versehen. Im Unterschied zur Verpackungsschachtel
1 ist eine Aufreißperforation
23 nicht im Randbereich
24 der Entnahmeöffnung der Verpackungsschachtel
22 vorgesehen, sondern an der Seitenwand (Frontseite)
25 der Verpackungsschachtel
22. Die Aufreißperforation
23 begrenzt eine Lasche
26, welche die Tasche zur Aufnahme der Packungsbeilage verschließt. Laschenenden
27 stehen beidseitig über den Rand
28 der Seitenwand
25 vor, so dass die Aufreißperforation
23 einfach betätigt werden kann, um die Lasche
26 vollständig abzutrennen. Nach Entfernen der Lasche
26 ist die Tasche für die Packungsbeilage von der Seitenwand
25 her offen zugänglich ist, um die Packungsbeilage entnehmen zu können.
[0020] Auch bei der weiteren in der
Fig. 3 gezeigten Verpackungsschachtel
30 ist an der Innenseite der Verpackungsschachtel
30 eine Taschenwand
31 mittels Klebelaschen
32 befestigt. Zwischen der Taschenwand
31 und der Seitenwand
33 ist eine Packungsbeilage
34 eingeklemmt, die nach Bedarf herausgenommen und wieder zurückgesteckt werden kann.
Die Verpackungsschachtel
30 läßt sich mit Hilfe der Deckelklappe
35, einem mit der Deckelklappe
35 verbundenen Klappenrand
36 und weiteren Deckelteilen
37 und
38 öffnen.
[0021] Der Klappenrand
36 kann unabhängig von der restlichen Deckelklappe
35 derart nach oben geklappt werden, dass die Packungsbeilage
34 aus der Verpackungsbeilage
30 entnommen werden kann. Die Entnahmeöffnung für die Packungsbeilage
34 der Verpackungsschachtel
30 ist wiederverschließbar, wie die
Fign. 4 und
5 demonstrieren. Weiterhin ist den Fign. 4 und 5 auch entnehmbar, dass ein Sichtfenster
39 bei verschlossener Verpackungsschachtel frei bleibt, um zu erkennen, dass eine Packungsbeilage
in der entsprechenden Tasche der Verpackungsschachtel enthalten ist. Über das Sichtfenster
kann beispielsweise auch ein auf der Packungsbeilage aufgedruckter Code gelesen werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0022]
- 1
- Verpackungsschachtel
- 2
- Seitenwand
- 3
- Seitenwand
- 4
- Seitenwand
- 5
- Seitenwand
- 6
- Packungsbeilage
- 7
- Bodenteil
- 8
- Bodenteil
- 9
- Deckelteil
- 10
- Deckelteil
- 11
- Deckelklappe
- 12
- Klappenrand
- 13
- Taschenwand
- 14
- Falz
- 15
- Aussparung
- 16
- Aussparung
- 17
- Falz
- 18
- Klebelasche
- 19
- Aufreißperforation
- 20
- Klebepunkt
- 21
- Klebepunkt
- 22
- Verpackungsschachtel
- 23
- Aufreißperforation
- 24
- Randbereich
- 25
- Seitenwand
- 26
- Lasche
- 27
- Laschenenden
- 28
- Rand der Seitenwand 25
- 30
- Verpackungsschachtel
- 31
- Taschenwand
- 32
- Klebelasche
- 33
- Seitenwand
- 34
- Packungsbeilage
- 35
- Deckelklappe
- 36
- Klappenrand
- 37
- Deckelteil
- 38
- Deckelteil
- 39
- Sichtfenster
1. Verpackungsschachtel (30), die aus einem flach liegenden, faltbaren Zuschnitt aufrichtbar
und zur Verpackung eines Gegenstands mit zugehöriger Packungsbeilage (34) vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, dass an dem flach liegenden Zuschnitt eine Tasche für die Packungsbeilage (6) ausgebildet
ist, die mit einer Aufreißperforation (19, 23) zur Entnahme der Packungsbeilage (6)
versehen ist.
2. Verpackungsschachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tasche bei aufgerichteter Verpackungsschachtel (30) über eine Klappe (35)
von Außen geöffnet und wieder verschlossen werden kann.
3. Verpackungsschachtel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tasche zum Schachtelboden (7, 8) offen und zur Entnahmeöffnung einer aufgerichteten
Verpackungsschachtel (1, 22) über einen Taschenboden (14) verschlossen ist.
4. Verpackungsschachtel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tasche durch eine Taschenwand (31) und eine Seitenwand (33) der Verpackungsschachtel
(30) begrenzt ist.
5. Verpackungsschachtel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Taschenwand (13) über eine Klebelasche (18) mit der Seitenwand (3, 5) verbunden
ist
6. Verpackungsschachtel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Tasche angeordnete Packungsbeilage (34) mit Hilfe eines Klebepunktes
lösbar befestigbar ist.
7. Verpackungsschachtel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sichtfenster (39) für die Packungsbeilage (34) vorgesehen ist.
8. Verpackungsschachtel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufreißperforation (19, 23) an der Taschenwand (13) und/oder am Falz (14)
und/oder an der Seitenwand (2, 25) ausgebildet ist.