(19)
(11) EP 1 095 864 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.2001  Patentblatt  2001/18

(21) Anmeldenummer: 00119644.3

(22) Anmeldetag:  08.09.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65D 5/42
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 26.10.1999 DE 29918802 U
09.06.2000 DE 20010391 U

(71) Anmelder: August Faller KG
79183 Waldkirch (DE)

(72) Erfinder:
  • Grünwald, Herbert
    79261 Gutach (DE)
  • Heitele, Jürgen
    79183 Waldkirch (DE)
  • Felber, Mathias
    79379 Müllheim (DE)

(74) Vertreter: KOHLER SCHMID + PARTNER 
Patentanwälte Ruppmannstrasse 27
70565 Stuttgart
70565 Stuttgart (DE)

   


(54) Verpackungsschachtel


(57) Eine Verpackungsschachtel (30) ist aus einem flach liegenden, faltbaren Zuschnitt aufrichtbar und zur Verpackung eines Gegenstands mit zugehöriger Packungsbeilage (6) vorgesehen. An dem flach liegenden Zuschnitt ist eine Tasche für die Packungsbeilage (6) ausgebildet, die mit einer Aufreißperforation (19,23) zur Entnahme der Packungsbeilage (6) versehen ist. Die einzelnen Arbeitsschritte, nämlich das Aufrichten der Verpackungsschachtel, das Beifügen und Entnehmen der Packungsbeilage und das Verpacken des Gegenstands können auf einfache Weise besser miteinander verknüpft werden.




Beschreibung

Stand der Technik



[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackungsschachtel, die aus einem flach liegenden, faltbaren Zuschnitt aufrichtbar und zur Verpackung eines Gegenstands mit zugehöriger Packungsbeilage vorgesehen ist

[0002] Eine Verpackungsschachtel der eingangs genannten Art ist beispielsweise durch das deutsche Gebrauchsmuster DE 297 08 543 U1 bekannt geworden.

[0003] In derartigen Verpackungsschachteln werden beispielsweise, aber nicht ausschließlich, Arzneimittel oder andere chemische Erzeugnisse aufgenommen. Den Arzneimitteln werden Packungsbeilagen, d.h. mehr oder weniger große Beipackzettel, beigegeben, die Angaben über die Beschaffenheit der Arzneimittel, Vorschriften zu deren Verwendung, Hinweise auf mögliche Gefahren und vieles mehr umfassen können.

[0004] Wenn die Packungsbeilagen lose innerhalb der Verpackungsschachtel angeordnet sind, können sie herausfallen. Vor allem bereitet es Schwierigkeiten, die Packungsbeilagen wieder ordnungsgemäß zusammen mit dem verpackten Gegenstand in der Verpackungsschachtel unterzubringen.

[0005] Gemäß der Lehre des oben genannten deutschen Gebrauchsmusters soll eine zusätzliche Kammer innerhalb der Verpackungsschachtel ausgebildet werden, um die Packungsbeilage unterzubringen. Diese Kammer ist zum verschließbaren Deckel der Verpackungsschachtel hin offen. Dies stellt nicht ausreichend sicher, dass die Packungsbeilage auch stets in der Verpackungsbeilage enthalten ist, weil sie herausfallen kann. Darüber hinaus ist die Kammer erst nach dem vollständigen Aufrichten der Verpackungsschachtel aus dem flachen Zuschnitt vorhanden, so dass die Packungsbeilage erst in einer vollständig aufgerichteten Verpackungsschachtel untergebracht werden kann. Es müssen flache Zuschnitte, Packungsbeilagen und zu verpackende Gegenstände getrennt bevorratet werden und nacheinander miteinander zusammen gefügt werden.

Aufgabe der Erfindung



[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpackungsschachtel zu schaffen, welche die einzelnen Arbeitsschritte, nämlich das Aufrichten der Verpackungsschachtel, das Beifügen und Entnehmen der Packungsbeilage und das Verpacken des Gegenstands, auf einfache Weise besser miteinander verknüpft.

Gegenstand und Vorteile der Erfindung



[0007] Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verpackungsschachtel gelöst, an deren Zuschnitt eine Tasche für die Packungsbeilage ausgebildet ist, die bei aufgerichteter Verpackungsschachtel von Außen mit Hilfe der Aufreißperforation geöffnet werden kann. Der flach liegende Zuschnitt weist bereits eine Tasche oder ein Fach für die Packungsbeilage auf. Daher kann die Packungsbeilage schon bei der Produktion des Zuschnitts der Verpackungsschachtel in den Zuschnitt implementiert werden. Die implementierten Packungsbeilagen können zusammen mit flach liegenden, leicht stapelbaren Zuschnitten an den Hersteller des zu verpackenden Gegenstands ausgeliefert werden. Die Tasche für die Packungsbeilage verhindert ein Herausfallen.

[0008] Das Verarbeiten der Verpackungsschachtel ist auf gängigen Abpack-Maschinen ebenso ohne Einschränkung möglich wie ein manuelles Verarbeiten.

[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Klappe zum Öffnen und Wiederverschließen der Tasche ausgebildet. Die Tasche kann beliebig oft geöffnet und wieder verschlossen werden.

[0010] Wenn die Tasche zum Schachtelboden offen und zur Entnahmeöffnung einer aufgerichteten Verpackungsschachtel über einen Taschenboden verschlossen ist, kann eine implementierte Packungsbeilage bei geöffneter Verpackungsschachtel nicht herausfallen.

[0011] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Verpackungsschachtel ist die Tasche durch eine Taschenwand und eine Seitenwand der Verpackungsschachtel begrenzt. Es entsteht eine flache Tasche von 0,1 bis 6 mm Dicke (Tasche inklusive Packungsbeilage) die den Zuschnitt nur unwesentlich verdickt.

[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die in der Tasche angeordnete Packungsbeilage mit Hilfe eines Klebepunktes lösbar befestigbar. Der Klebepunkt kann an einer Seitenwand der Verpackungsschachtel oder an der Taschenwand vorgesehen sein. Der Klebepunkt ermöglicht in Unterstützung der Haltefunktion der Tasche eine weitere Fixierung der Packungsbeilage.

[0013] Eine Fixierung einer oder mehrerer Taschenwände an dem Zuschnitt oder an der Verpackungsschachtel läßt sich erreichen, indem die Taschenwand über eine Klebelasche mit einer Seitenwand verbunden ist.

[0014] Ein Sichtfenster ermöglicht ein schnelles Erkennen, ob eine Packungsbeilage mit der Verpackungsschachtel verbunden ist.

Zeichnung



[0015] Drei Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Verpackungsschachteln sind in der schematischen Zeichnung in perspektivischer Ansicht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Es zeigt:
Fig. 1
eine erste Verpackungsschachtel im geöffneten Zustand;
Fig. 2
eine zweite Verpackungsschachtel im geöffneten Zustand;
Fig. 3
eine dritte Verpackungsschachtel im vollständig geöffneten Zustand;
Fig. 4
die Verpackungsschachtel nach Fig. 3 im teilweise geöffneten Zustand;
Fig. 5
die Verpackungsschachtel nach Fig. 3 bzw. 4 im geschlossenen Zustand.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele



[0016] Aus der Fig.1 ist ersichtlich, dass eine Verpackungsschachtel 1 aus einem flachen, faltbaren Zuschnitt aufgerichtet ist und vier Seitenwände 2 bis 5 aufweist. Die Verpackungsschachtel 1 ist zur Aufnahme eines oder mehrerer in der Figur nicht gezeigter Gegenstände und zur Aufnahme eines flach zusammengefalteten Beipackzettels als Packungsbeilage 6 vorgesehen. An der Verpackungsschachtel 1 ist ein Schachtelboden ausgebildet, der aus zwei miteinander verbundenen Bodenteilen 7 und 8 besteht. Zum Öffnen und Schließen der Verpackungsschachtel 1 befinden sich an der Verpackungsschachtel 1 schwenkbar angeordnete Deckelteile 9 und 10 und eine Deckelklappe 11 mit einem Klappenrand 12, der parallel zur Seitenwand 2 in Richtung Boden der Verpackungsschachtel 1 ein- oder herausgeschoben werden kann.

[0017] Die Packungsbeilage 6 ist in eine Tasche eingefügt, die aus der Seitenwand 2 und einer Taschenwand 13 gebildet ist. Die entstandene Tasche oder das entstandene Fach ist konstruktiv so gestaltet, dass Packungsbeilagen 6 mit Dicken von 0,1 bis 4 mm eingelegt werden können Die Taschenwand 13 ist mit der Seitenwand 2 über einen Falz 14 verbunden und in Richtung Boden der Verpackungsschachtel 1 zurückgeschlagen, so dass die Taschenwand 13 über der Seitenwand 2 angeordnet ist und ein Hohlraum für die Packungsbeilage 6 entsteht. Der Falz 14 bildet gleichzeitig einen Taschenboden. Die Taschenwand 13 kann unterschiedliche Größen besitzen und sich auch bis zum Boden der Verpackungsschachtel 1 erstrecken. Seitliche Aussparungen 15 und 16 der Taschenwand 13 bieten Freiräume für die Falze 17 zwischen den Seitenwänden 2 und 4 bzw. den Seitenwänden 2 und 3. Die Taschenwand 13 ist im zurückgeschlagenen Zustand, wie in der Figur gezeigt, mit Hilfe einer Kleblasche 18 an der Seitenwand 5 und an der Seitenwand 2 (in der Figur verdeckt und daher nicht sichtbar) befestigt. Die Klebelasche 18 ist über Stege 18' mit der Taschenwand 13 verbunden. Zwischen den Stegen 18' befindet sich eine Aussparung.

[0018] Eine Aufreißperforation 19 ist sowohl in der Taschenwand 13 als auch in der Seitenwand 2 ausgebildet. Die Perforationslinie in der Seitenwand 2 ist in der Figur nicht sichtbar. Die Packungsbeilage 6 ist über einen ersten Klebepunkt 20 mit der Seitenwand 2 lösbar verbunden und gegen ein unbeabsichtigtes Verrutschen gesichert. Über einen weiteren zweiten Klebepunkt 21 ist ein Randbereich der Packungsbeilage 6 in dem durch die Perforationslinien in der Taschenwand 13 und in der Seitenwand 2 begrenzten Taschenbereich lösbar fixiert. Daher kann dieser Taschenbereich als Griffelement von einer Person gegriffen und abgetrennt werden, so dass die Packungsbeilage 6 aus der Tasche herausgezogen werden kann. Die somit geschaffene, von außen zugängliche Öffnung der Tasche erlaubt es, die Packungsbeilage 6 beispielsweise nach der Lektüre auch wieder in die Tasche einzuschieben. Die Entnahme und das erneute Einfügen der Packungsbeilage 6 wird erleichtert, wenn der Falz 14 zusätzlich perforiert ist und zumindest teilweise aufgerissen werden kann.

[0019] Eine alternative Ausbildung einer Verpackungsschachtel 22 ist in der Fig. 2 dargestellt. Die Verpackungsschachtel 22 ist in ähnlicher Weise wie diejenige gemäß Fig. 1 als Faltschachtel ausgebildet, aus einem flach liegenden Zuschnitt aufgerichtet und innenseitig mit einer Tasche zur Aufnahme einer Packungsbeilage versehen. Im Unterschied zur Verpackungsschachtel 1 ist eine Aufreißperforation 23 nicht im Randbereich 24 der Entnahmeöffnung der Verpackungsschachtel 22 vorgesehen, sondern an der Seitenwand (Frontseite) 25 der Verpackungsschachtel 22. Die Aufreißperforation 23 begrenzt eine Lasche 26, welche die Tasche zur Aufnahme der Packungsbeilage verschließt. Laschenenden 27 stehen beidseitig über den Rand 28 der Seitenwand 25 vor, so dass die Aufreißperforation 23 einfach betätigt werden kann, um die Lasche 26 vollständig abzutrennen. Nach Entfernen der Lasche 26 ist die Tasche für die Packungsbeilage von der Seitenwand 25 her offen zugänglich ist, um die Packungsbeilage entnehmen zu können.

[0020] Auch bei der weiteren in der Fig. 3 gezeigten Verpackungsschachtel 30 ist an der Innenseite der Verpackungsschachtel 30 eine Taschenwand 31 mittels Klebelaschen 32 befestigt. Zwischen der Taschenwand 31 und der Seitenwand 33 ist eine Packungsbeilage 34 eingeklemmt, die nach Bedarf herausgenommen und wieder zurückgesteckt werden kann. Die Verpackungsschachtel 30 läßt sich mit Hilfe der Deckelklappe 35, einem mit der Deckelklappe 35 verbundenen Klappenrand 36 und weiteren Deckelteilen 37 und 38 öffnen.

[0021] Der Klappenrand 36 kann unabhängig von der restlichen Deckelklappe 35 derart nach oben geklappt werden, dass die Packungsbeilage 34 aus der Verpackungsbeilage 30 entnommen werden kann. Die Entnahmeöffnung für die Packungsbeilage 34 der Verpackungsschachtel 30 ist wiederverschließbar, wie die Fign. 4 und 5 demonstrieren. Weiterhin ist den Fign. 4 und 5 auch entnehmbar, dass ein Sichtfenster 39 bei verschlossener Verpackungsschachtel frei bleibt, um zu erkennen, dass eine Packungsbeilage in der entsprechenden Tasche der Verpackungsschachtel enthalten ist. Über das Sichtfenster kann beispielsweise auch ein auf der Packungsbeilage aufgedruckter Code gelesen werden.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0022] 
1
Verpackungsschachtel
2
Seitenwand
3
Seitenwand
4
Seitenwand
5
Seitenwand
6
Packungsbeilage
7
Bodenteil
8
Bodenteil
9
Deckelteil
10
Deckelteil
11
Deckelklappe
12
Klappenrand
13
Taschenwand
14
Falz
15
Aussparung
16
Aussparung
17
Falz
18
Klebelasche
19
Aufreißperforation
20
Klebepunkt
21
Klebepunkt
22
Verpackungsschachtel
23
Aufreißperforation
24
Randbereich
25
Seitenwand
26
Lasche
27
Laschenenden
28
Rand der Seitenwand 25
30
Verpackungsschachtel
31
Taschenwand
32
Klebelasche
33
Seitenwand
34
Packungsbeilage
35
Deckelklappe
36
Klappenrand
37
Deckelteil
38
Deckelteil
39
Sichtfenster



Ansprüche

1. Verpackungsschachtel (30), die aus einem flach liegenden, faltbaren Zuschnitt aufrichtbar und zur Verpackung eines Gegenstands mit zugehöriger Packungsbeilage (34) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass an dem flach liegenden Zuschnitt eine Tasche für die Packungsbeilage (6) ausgebildet ist, die mit einer Aufreißperforation (19, 23) zur Entnahme der Packungsbeilage (6) versehen ist.
 
2. Verpackungsschachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tasche bei aufgerichteter Verpackungsschachtel (30) über eine Klappe (35) von Außen geöffnet und wieder verschlossen werden kann.
 
3. Verpackungsschachtel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tasche zum Schachtelboden (7, 8) offen und zur Entnahmeöffnung einer aufgerichteten Verpackungsschachtel (1, 22) über einen Taschenboden (14) verschlossen ist.
 
4. Verpackungsschachtel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tasche durch eine Taschenwand (31) und eine Seitenwand (33) der Verpackungsschachtel (30) begrenzt ist.
 
5. Verpackungsschachtel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Taschenwand (13) über eine Klebelasche (18) mit der Seitenwand (3, 5) verbunden ist
 
6. Verpackungsschachtel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Tasche angeordnete Packungsbeilage (34) mit Hilfe eines Klebepunktes lösbar befestigbar ist.
 
7. Verpackungsschachtel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sichtfenster (39) für die Packungsbeilage (34) vorgesehen ist.
 
8. Verpackungsschachtel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufreißperforation (19, 23) an der Taschenwand (13) und/oder am Falz (14) und/oder an der Seitenwand (2, 25) ausgebildet ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht