[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einem Spinnrotor
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Für die Lagerung von Offenend-Spinnrotoren
an einer Offenend-Spinnvorrichtung ist es bekannt, den Spinnrotor radial über seinen
Schaft durch Stützscheiben zu lagern und in axialer Richtung an einem aerostatischen
Axiallager. Eine solche Lagerung ist aus der EP 0435016 A2 bekannt. Das aerostatische
Axiallager besitzt dazu eine Lagerplatte, die mit dem Schaftende, das dem Rotor gegenüberliegt,
zusammenarbeitet, wobei der Luftaustritt von Druckluft in den Lagerspalt durch die
Lagerplatte hindurch erfolgt. Zwischen dem Rotorschaft und der Lagerplatte wird dadurch
ein Luftpolster gebildet, das zwischen dem Rotorschaft und der Lagerplatte aufrechterhalten
wird, wodurch eine verschleißfreie axiale Lagerung des Rotorschaftes ermöglicht wird.
Bei dieser Offenend-Spinnvorrichtung besteht die Lagerplatte aus einem Kohlenstoff-Werkstoff,
deren Lagerfläche eben ist, einen geringen Reibwiderstand aufweist und darüber hinaus
ein gewisses Maß an Verschleißfähigkeit besitzt. Bei einem Kohlenstoff-Werkstoff handelt
es sich im wesentlichen um gebundenen Kohlegraphit, der sich besonders durch seinen
niedrigen Reibwert auszeichnet.
[0002] Im Normalbetrieb erfolgt zwischen Rotorschaft und Lagerplatte keine Berührung, so
daß an sich ein verschleißfreies Axiallager vorliegt. Bei Betrieb von Offenend-Spinnrotoren
treten jedoch teilweise derart rauhe Betriebsbedingungen auf, daß eine Berührung zwischen
Schaftende und Lagerplatte des aerostatischen Axiallagers vorkommt. Diese rauhen Betriebsbedingungen
werden beispielsweise durch Unwucht im Spinnrotor, durch unrund gewordene Stützscheibenbeläge
oder verschlissene Antriebsriemen verursacht. Eine Berührung zwischen Schaftende und
der Lagerplatte des aerostatischen Axiallagers bedeutet aber nicht zwangsläufig einen
Ausfall des Lagers, oder daß das aerostatische Lager beschädigt wird. Der Kohlenstoff-Werkstoff
bildet zusammen mit dem Schaftende aus einem metallischen Werkstoff, z.B. Stahl, eine
reibungsarme Werkstoffpaarung, die vielfachen Berührungen zwischen Rotorschaft und
Lagerplatte standhält, bevor eine Schädigung des Axiallagers eintritt. Die bekannten
aerostatischen Axiallager für Offenend-Spinnrotoren haben dennoch den Nachteil, daß
insbesondere bei hohen Drehzahlen im Bereich der axialen Lagerung des Spinnrotors
Verschleiß auftritt und dadurch die Lebensdauer der Lagerung eingeschränkt wird.
[0003] Aus der DE 19705607 A1 ist es bekannt, die mit der Lagerfläche des aerostatischen
Axiallagers zusammenarbeitende Fläche des Rotorschaftes mit einem Karbid zu beschichten.
Dadurch wird erreicht, daß der Verschleiß der Lagerplatte wesentlich verringert wird.
Ausgegangen wird dabei davon, daß ein Kohlenstoff-Werkstoff zusammen mit einem Reibpartner
aus Karbid eine verbesserte reibungsarme Werkstoffpaarung ergibt. Die Lebensdauer
der pneumatischen Axiallagerung bleibt trotzdem eingeschränkt. Insbesondere bei weiteren
Steigerungen der Drehzahl der Offenend-Spinnrotoren und den damit verbundenen ansteigenden
ungünstigen Betriebsbedingungen wird die Lebensdauer der bekannten pneumatischen Axiallagerungen
eingeschränkt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Offenend-Spinnvorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 derart auszubilden, daß die Lebensdauer des Axiallagers
wesentlich erhöht wird, sowie einen Spinnrotor für eine erfindungsgemäße Offenend-Spinnvorrichtung.
[0005] Die vorliegende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Ausbildung einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung
gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch den Spinnrotor gemäß Anspruch
18 gelöst. Durch die Verwendung des Werkstoffes Polyimid wird eine Werkstoffpaarung
am Axiallager erhalten, die einen geringen Reibwert hat, temperaturunempfindlich ist
und gegenüber mechanischen Belastungen besonders widerstandsfähig ist. Es wird durch
diese vorteilhafte Ausgestaltung ein Axiallager mit einer hohen Festigkeit und hohen
Dehnfähigkeit des Lagerwerkstoffs und damit der Lagerfläche oder Lagerplatte erreicht.
Neben den erforderlichen günstigen Reibeigenschaften wird günstigerweise auch eine
besonders hohe mechanische Belastbarkeit ermöglicht. Dadurch werden die negativen
Auswirkungen von mechanischem Kontakt zwischen Lagerfläche und Lagerplatte wesentlich
verringert. Dieser Lagerwerkstoff ist darüber hinaus problemlos in der Lage, die mechanischen
Belastungen des Lagers nicht nur während des Betriebs, sondern z.B. auch beim Einbau
der Lagerplatte zu überstehen, wodurch Fertigungsfehler verringert werden und somit
ebenfalls ein Beitrag zur Verbesserung der Lagerung erfolgt.
[0006] Darüber hinaus läßt sich dieser Werkstoff gut bearbeiten, wodurch auch das Einhalten
von maßlichen Toleranzen bei der Fertigung gewährleistet wird. Dies trägt ebenso dazu
bei, daß die Haltbarkeit des Lagers verbessert wird da eine präzise Fertigung gemäß
der konstruktiven Vorgaben einfach und sicher möglich ist. Die Vorteile ergeben sich
auch bereits dadurch, daß die Lagerplatte oder die Lagerfläche des Spinnrotors eine
entsprechend wirkende Beschichtung mit Polyimid besitzen. Dabei wäre die Lagerplatte
in Form einer Trägerplatte zur Aufnahme der Beschichtung ausgestaltet oder vorteilhaft
die Lagerfläche des Spinnrotors, z. B. das Ende des Rotorschaftes, mit Polyimid beschichtet.
[0007] Vorteilhaft kann die Lagerfläche für das aerostatische Axiallager am Schaftende in
Form eines Ansatzes aus Polyimid am Schaftende ausgebildet sein, wie es beispielsweise
aus Figur 9 der EP 0 435 016 A2 bekannt ist.
[0008] In vorteilhafter Weiterbildung des erfinderischen Axiallagers besitzt der Polyimid-Werkstoff
einen Zusatz, besonders vorteilhaft aus Graphit. Günstigerweise liegt dabei der Graphitanteil
zwischen 10% und 45%, vorteilhaft bei mehr als 40%, jeweils Massenprozent. Dadurch
wird ein besonders günstiger, d. h. niedriger Reibwert des Lagerwerkstoffs erreicht,
wodurch der Verschleiß bei mechanischer Berührung zwischen Lagerfläche und Lagerplatte
weiter verringert wird.
[0009] In vorteilhafter Weiterbildung enthält der Polyimid-Werkstoff einen Zusatz von Teflon.
Günstigerweise im Bereich von 10% (Massenprozent). Vorteilhaft kann auch der Polyimid-Werkstoff
gleichzeitig mit Graphit und Teflon versetzt sein, wobei der Graphitanteil günstigerweise
zwischen 10% und 20%, und der Teflonanteil zwischen 5% und 15% beträgt. Darüber hinaus
kann vorteilhaft der Lagerwerkstoff aus Polyimid einen Zusatz von Molybdändisulfid
(MoS
2), insbesondere zur weiteren Herabsetzung der Reibung, enthalten.
[0010] Ebenso wird mit einer weiteren vorteilhaften und erfinderischen Ausgestaltung einer
Offenend-Spinnvorrichtung durch die Verwendung eines Lagerwerkstoffs aus einem Kohlenstoff-Werkstoff,
der mit Polyimid versetzt ist, erreicht, daß die Offenend-Spinnvorrichtung eine wesentliche
Steigerung ihrer Lebensdauer erfährt. Durch das Versetzen mit Polyimid wird die Verschleißfestigkeit
wesentlich erhöht. Dabei wird gleichzeitig die mechanische Festigkeit wesentlich gesteigert
und die Sprödigkeit herabgesenkt. Dadurch können schlagartige Belastungen, die auf
das pneumatische Axiallager einwirken, besser aufgenommen werden. Außerdem bleiben
die Vorteile der guten Gleiteigenschaften des Kohlenstoffwerkstoffs als Lagerwerkstoff
für. pneumatische Axiallager für Offenend-Spinnrotoren erhalten.
[0011] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung besitzt die Lagerplatte eine oder mehrere
Öffnungen oder Bohrungen für den Durchtritt von Luft. Dadurch wird eine einfache und
sichere Versorgung des Lagerspaltes mit Luft gewährleistet. Mehrere solcher Bohrungen
können dabei vorteilhaft in Form einer Kreis(inie angeordnet sein. In besonders günstiger
Weiterbildung der Erfindung ist eine Drossel, günstigerweise aus einem Sinterwerkstoff,
vorgesehen, die vor dem Eintritt der Luft in den Lagerspalt z. B. in der Luftzuführleitung
angeordnet ist. Besonders vorteilhaft ist das dem Spinnrotor gegenüberliegende Ende
des Rotorschaftes als Lagerfläche ausgebildet, die mit der Lagerplatte zusammenarbeitet.
Günstig ist es aber ebenso möglich, die Rückseite des Bodens des Rotors oder Teile
davon als Lagerfläche auszubilden, wie dies in der deutschen Patentanmeldung 198 59
104.7 gezeigt ist. Entsprechend vorteilhaft ist die Ausgestaltung eines Spinnrotors
mit einer Lagerfläche aus Polyimid wie in den übrigen Unteransprüchen beschrieben.
[0012] In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung arbeitet die Lagerplatte aus
Polyimid mit einer Lagerfläche aus Carbid zusammen. Ebensogut kann die Lagerfläche
aus einem anderen Werkstoff, beispielsweise Stahl bestehen, der mit einem Carbid beschichtet
ist. Das Carbid ergibt mit dem Polyimid eine besonders günstige Werkstoffpaarung,
was das Verschleißverhalten und die Lebensdauer betrifft. Ebenso vorteilhaft arbeitet
die Lagerplatte des Axiallagers, wenn diese aus Carbid oder einer Carbidbeschichtung
besteht, mit einer Lagerfläche aus Polyimid zusammen. Besonders günstig für die Ausgestaltung
einer Offenend-Spinnvorrichtung ist die Kombination einer Lagerplatte am Axiallager
aus Polyimid mit einem Spinnrotor, dessen Lagerfläche mit einem Carbid beschichtet
ist.
[0013] Vorzugsweise ist das Carbid Siliziumkarbid bzw. eine Beschichtung mit Siliziumkarbid.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist die Oberflache des Carbids oder der Carbidbeschichtung
an der Lagerplatte oder Lagerfläche mit einer Rautiefe von weniger als 3 µm ausgebildet,
besonders günstig mit einer Rautiefe von weniger oder gleich 1 µm.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung anhand von zeichnerischen Darstellungen erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- Eine erfindungsgemäße Offenend-Spinnvorrichtung im Schnitt;
- Figur 2A
- einen Schnitt durch das Axiallager;
- Figur 2B
- eine Draufsicht auf die Lagerplatte des Axiallagers;
- Figur 3
- das freie Ende des Rotorschaftes;
- Figur 4
- einen Rotorschaft mit einem Ansatz als Lagerfläche des Spinnrotors und
- Figur 5
- eine alternative Ausführungsform des Axiallagers im Schnitt.
[0015] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäß ausgestaltete Offenend-Spinnvorrichtung mit einem
Spinnrotor gemäß der Erfindung im Schnitt gezeigt. Die wesentlichen Bestandteile der
Offenend-Spinnvorrichtung sind der Spinnrotor 1 mit seinem Schaft 11 und dem Rotorteller
12, das Rotorgehäuse 2 mit der Rotorgehäuseabdichtung 21, der Lagerbock 3 mit einer
Aufnahme 31 für das Axiallager 6 und einer Aufnahme 32 für die Lagerung der Stützscheiben
4, sowie die Stützscheiben 4 selbst, zur Aufnahme des Rotorschaftes 11. Ferner sind
das Antriebsmittel 5, ein Tangentialriemen, und das Axiallager 6 zur axialen Abstützung
des Rotorschaftes 11 dargestellt. Der Rotorschaft 11 reicht mit seinem den Rotorteller
12 tragenden Ende in das Rotorgehäuse 2 durch die Bohrung der Rotorgehäusedichtung
21 hindurch. Das Axiallager 6 ist in einer Stellschraube 61 angeordnet und liegt dem
freien Ende 111 des Rotorschaftes 11 gegenüber. Eine alternative Ausgestaltung des
Axiallagers 6 anstelle der Stellschraube 61 ist in Figur 5 gezeigt.
[0016] Die Aufnahme 31 für das Axiallager 6 besitzt eine Bohrung mit einem Gewinde, in das
die Stellschraube axial einjustierbar eingeschraubt ist. Zur Fixierung dient eine
Kontermutter. Am anderen Ende der Stellschraube 61 ist der Anschluß 62 für die Zuführung
der Druckluft zum Axiallager 6 angeordnet.
[0017] Zwischen diesem und dem Schaftende 111 erstreckt sich der Lagerspalt 630. Auch von
Spinnrotoren von gattungsgemäßen Offenend-Spinnvorrichtungen wird in bekannter Weise
eine axiale Kraft aufgebracht, die sich über das freien Ende 111 des Rotorschaftes
11 abstützt. Die axiale Kraft auf den Rotor bzw. Rotorschaft wird bei der in Figur
1 gezeigten Offenend-Spinnvorrichtung durch in bekannter Weise schief gestellte Stützscheiben
4 aufgebracht. Ebenso gut ist es aber auch möglich, die axiale Kraftkomponente z.B.
über einen schräg zum Rotorschaft verlaufenden Antriebsriemen oder auch eine schräg
gestellte Andrück- oder Treibscheibe aufzubringen. Die Offenend-Spinnvorrichtung ist
auf der Aufnahme 33, die Teil der dazugehörigen Spinnmaschine ist, befestigt.
[0018] Figur 2A zeigt eine Stellschraube 61 und eine darin angeordnete Lagerplatte 63 eines
erfindungsgemäßen aerostatischen Axiallagers 6. Zum Austritt der Luft in den Lagerspalt
630 besitzt die Lagerplatte 63 mehrere Bohrungen 7. Eine Drosselvorrichtung 8, die
aus einem Sinterwerkstoff besteht, ist den Bohrungen vorgeschaltet, wodurch das Lager
eine hohe Steifigkeit erhält, da die kurzen Luftsäulen in den Bohrungen 7 kaum kompressibel
sind.
[0019] Figur 2B zeigt die Lagerplatte 63 von Figur 2A in der Draufsicht. Die Bohrungen 7
sind auf einer Kreislinie im Abstand zum Mittelpunkt gleichmäßig verteilt angeordnet.
Die Lagerplatte 63 besteht aus Polyimid. Zur Verbesserung der Eigenschaften des Polyimids
kann dieses mit einem oder mehreren Zusatzstoffen versetzt sein, die geeignet sind,
die Eigenschaften des Lagerwerkstoffes zu verbessern. So ist es beispielsweise vorteilhaft,
das Polyimid mit Graphit zu versetzen oder auch, in Verbindung mit Graphit, mit Teflon
(Polytetrafluorethylen).
[0020] Die Lagerplatte 63 von Figur 2B ist, wie aus Figur 2A ersichtlich, in eine Bohrung
der Stellschraube 61 eingepreßt. Die dabei auftretenden mechanischen Belastungen auf
die Lagerplatte 63 kann diese aufgrund ihrer günstigen Werkstoffeigenschaften problemlos
aufnehmen. Auch das Einpressen der Drossel 8 in die Lagerplatte kann durch deren Festigkeit
ermöglicht werden.
[0021] Figur 3 zeigt ein erfindungsgemäß ausgebildetes Schaffende 111, das mit der Lagerplatte
des Axiallagers zusammenarbeitet. Das Schaffende 111 besitzt eine plangeschliffene
Lagerfläche 115, die mit Polyimid beschichtet ist. Die Beschichtung besitzt dabei
eine Dicke, so daß ihre günstigen Eigenschaften für ein aerostatisches Axiallager
zum Tragen kommen können. Die derart ausgestaltete Lagerfläche arbeitet mit einer
Lagerplatte eines entsprechenden Axiallagers zusammen, wobei die Lagerplatte in ihrer
einfachsten Ausgestaltung eine Metallplatte sein kann, die mit einer oder mehreren
Bohrungen 7, ähnlich Figur 2B für den Zutritt von Luft in den Lagerspalt 630 ausgebildet
ist. Bei einer anderen Ausgestaltung des Axiallagers, bei der die Lagerplatte aus
Polyimid besteht, ist das Schaffende 111, bzw. dessen plangeschliffene Lagerfläche
115 mit Siliziumkarbid beschichtet. Die Rautiefe beträgt dabei weniger als 3 µm, am
besten nur 1 µm oder weniger. Eine derartige Kombination der Lagerwerkstoffe ergibt
ein besonders verschleißfestes Axiallager für eine Offenend-Spinnvorrichtung und damit
eine lange Lebensdauer.
[0022] Für das leichtere Austauschen des Spinnrotors besitzt das Schaftende 111 im Bereich
der Fläche 115 einen etwas geringeren Durchmesser als der übrige Rotorschaft. Dadurch
kann der Rotorschaft beim Einsetzen in das Rotorlager der Offenend-Spinnvorrichtung
leichter in den Keilspalt der Stützscheiben 4 hineingeschoben werden.
[0023] Figur 4 zeigt das freie Ende 111 eines erfindungsgemäß ausgestalteten Rotorschaftes
bei dem dieses einen Ansatz 113 trägt, der aus Polyimid besteht. Der Ansatz 113 ist
über geeignete Verbindungsmittel, z.B. einen Klebstoff in das entsprechend vorbereitete
Ende des Rotorschaftes eingefügt und befestigt. Die Lagerfläche 115 ist ebenso wie
die aus einer Beschichtung bestehende Lagerfläche 115 von Figur 3 plan ausgebildet
und mit einer geringen Rauhtiefe ausgestaltet. Dies gewährleistet zusammen mit dem
Polyimid-Werkstoff, daß nur ein sehr geringer Verschleiß an der Lagerplatte mit der
der Rotorschaft bzw. dessen Ansatz 113 zusammenarbeitet, auftritt.
[0024] Neben dem in Figur 4 gezeigten Ausführungsbeispiel eines Ansatzes 113 kann dieser
auch ohne Formschluß mit dem Schaft verbunden sein. Der Ansatz 113 ist in einem solchen
Fall mit einer ebenen Fläche, auf der ebenso gestalteten Fläche des Rotorschaftendes
aufgebracht. Die Befestigung kann dabei ebenfalls mittels eines Klebstoffs erfolgen.
[0025] Figur 5 zeigt eine andere Ausführungsform einer Aufnahme für ein Axiallager 6. Bei
dieser Ausführungsform des Axiallagers 6 enthält die Aufnahme 31 kein Gewinde, sondern
es wird die in Figur 5 gezeigte Vorrichtung mittels einer nicht gezeigten Schraube
am Maschinengestell über die Fläche 610 angeklemmt. Die Luftzufuhr für den Lagerspalt
erfolgt, wie bei Figur 1 gezeigt, über den Anschluß 62. Die Lagerplatte 63 besitzt
ebenfalls Bohrungen 7 für den Zutritt von Luft in den Lagerspalt. Unmittelbar vor
den Bohrungen 7 ist eine Drossel 8 angeordnet, um die Steifigkeit des aerostatischen
Axiallagers zu erhöhen. Die Lagerplatte 63 besitzt zur Aufnahme der Drossel 8 eine
Bohrung, die die Drossel aufnimmt. Auf ihrer dem Rotorschaft zugewandten Seite besitzt
die Lagerplatte 63 eine Verschleißanzeige 91, in Form einer kurzen Sacklochbohrung,
die geeignet ist, den Verschleiß an der Lagerplatte 63 zu überwachen.
1. Offenend-Spinnvorrichtung mit einem Spinnrotor (1), der über seinen Schaft (11) durch
Stützscheiben (4) gelagert ist, auf den eine axial wirkende Kraft ausgeübt wird, und
der sich über eine Lagerfläche (115) an einem aerostatischen Axiallager (6) axial
abstützt, wobei die Lagerfläche (115) des Spinnrotors (1) mit der Lagerplatte (63)
des Axiallagers zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerfläche (115) und/oder die Lagerplatte (63) aus einem Werkstoff aus Polyimid
besteht.
2. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff im wesentlichen aus Polyimid besteht, das mit einem Zusatz versetzt
ist.
3. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff aus Polyimid besteht, das mit Graphit versetzt ist.
4. Offenend-Spinnvorrichtung einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der prozentuale Anteil des Graphits im Werkstoff größer als 40% ist.
5. Offenend-Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff aus Polyimid besteht, das mit Teflon (PTFE) versetzt ist.
6. Offenend-Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff aus Polyimid besteht, das mit MoS2 (Molybdändisulfid) versetzt ist.
7. Offenend-Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerplatte (63) eine oder mehrere Bohrungen (7) für den Durchtritt von Luft
besitzt.
8. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, baß die Bohrungen (7) auf einer Kreislinie angeordnet sind.
9. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Bohrung (7), in Austrittsrichtung der Luft betrachtet, eine Drosselvorrichtung
(8) zur Drosselung der Luftströmung angeordnet ist.
10. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Drosselvorrichtung (8) aus einem permeablen, durch Sintern hergestellten Werkstoff
besteht.
11. Offenend-Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Spinnrotor (1) über einen Rotorschaft (11) gelagert ist und dieser mit seinem
dem Spinnrotor (1) abgewandten Ende die Lagerfläche (115) des Spinnrotors (1) bildet.
12. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende des Rotorschaftes (11) einen Ansatz (113) aus Polyimid besitzt.
13. Offenend-Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Spinnrotor (1) die Lagerfläche (115) trägt.
14. Offenend-Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerfläche (115) aus Polyimid besteht und die Lagerplatte (63) aus einem
Carbid besteht oder mit Carbid beschichtet ist.
15. Offenend-Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerplatte (63) aus Polyimid besteht und die Lagerfläche (115) aus einem
Carbid besteht oder mit Carbid beschichtet ist.
16. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Carbid Siliziumkarbid ist.
17. Offenend-Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Carbids eine Rauhtiefe Rz von weniger als 3 µm hat, vorzugsweise von weniger oder gleich 1 µm hat.
18. Spinnrotor, insbesondere für eine Offenend-Spinnvorrichtung, nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 17, mit einem Schaft (11), über den er gelagert wird, und mit
einer Lagerfläche (115), über die sich der Spinnrotor (1) axial abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Spinnrotor (1) gegenüberliegende Ende des Rotorschaftes (11) die Lagerfläche
bildet und diese aus dem Werkstoff Polyimid besteht.
19. Spinnrotor nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Spinnrotor (1) gegenüberliegende Ende des Rotorschaftes (11) einen Ansatz
trägt, der eine Lagerfläche aus Polyimid besitzt.
20. Spinnrotor nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz aus Polyimid besteht.
21. Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyimid mit einem oder mehreren Zusätzen versetzt ist.
22. Spinnrotor nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz Graphit, PTFE, MoS2 oder ein Faserstoff zur Verbesserung der mechanischen Stabilität ist.
23. Spinnrotor, insbesondere für eine Offenend-Spinnvorrichtung, nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 17, mit einem Schaft (11), über den er gelagert wird, und mit
einer Lagerfläche (115), über die sich der Spinnrotor (1) axial abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Spinnrotor (1) gegenüberliegende Ende des Rotorschaftes (11) die Lagerfläche
(115) bildet und die Lagerfläche (115) mit Carbid beschichtete ist.
24. Spinnrotor nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß das Carbid Siliziumkarbid ist.
25. Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Lagerfläche (115) eine Rauhtiefe Rz von weniger als 3 µm hat.
26. Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Lagerfläche (115) eine Rauhtiefe Rz von weniger oder gleich 1 µm hat.