(19)
(11) EP 1 096 463 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.2001  Patentblatt  2001/18

(21) Anmeldenummer: 00114776.8

(22) Anmeldetag:  10.07.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7G09F 15/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 25.10.1999 DE 29918754 U

(71) Anmelder: Gustav Stabernack GmbH
D-36341 Lauterbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmitt, Paul
    D-36341 Lauterbach (DE)

(74) Vertreter: Grünecker, Kinkeldey, Stockmair & Schwanhäusser Anwaltssozietät 
Maximilianstrasse 58
80538 München
80538 München (DE)

   


(54) Plakatwand


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Plakatwand aus Kartonagenmaterial, die von einer flachen Nichtgebrauchsstellung in eine aufgerichtete Gebrauchsstellung überführbar ist und ein Säulenelement umfaßt, das zwei in der Nichtgebrauchsstellung flach aufeinanderliegende, an ihren Seitenrändern miteinander verbundene Wandbereiche und mindestens eine, die Wandbereiche in der Gebrauchsstellung zumindest in ihrem mittleren Abschnitt voneinander wegspreizende Spreizeinrichtung umfaßt, wobei neben dem Säulenelement mindestens ein Plakatelement angeordnet ist, und jeweils ein Seitenrand des einen Elements mit dem Seitenrand des anderen Elements durch eine Scharnierverbindung zum Überführen der Elemente von einer flach aufeinandergefalteten Nichtgebrauchsstellung in einer aufgerichteten Gebrauchsstellung miteinander verbunden sind.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Plakatwand aus Kartonagenmaterial, die von einer flachen Nichtgebrauchsstellung in eine aufgerichtete Gebrauchsstellung überführbar ist und ein Säulenelement umfaßt, das zwei in der Nichtgebrauchsstellung flach aufeinanderliegende, an ihren Seitenrändern miteinander verbundene Wandbereiche und mindestens eine, die Wandbereiche in der Gebrauchsstellung zumindest in ihrem mittleren Abschnitt voneinander wegspreizende Spreizeinrichtung umfaßt.

[0002] Eine solche Plakatwand bzw. ein Display ist aus dem DE 7802400 U1 bekannt. Diese besteht aus einem Hohlkörper aus zwei im wesentlichen vertikalen Wänden, die an zueinander parallelen, wenigstens annähernd vertikalen Rändern miteinander verbunden sind. Der Hohlkörper weist eine Spreizstütze auf, die ihn in der Gebrauchsstellung in eine doppelkonvexe Form drückt, so daß der Hohlkörper im Querschnitt eine Linsenform einnimmt. Unterschiedlichste Spreizmittel werden in dieser Druckschrift beschrieben. Auch das Abklappen des Displays entlang einer querverlaufenden Klapplinie ist Bestandteil dieses Standes der Technik. Der Hohlkörper wird bevorzugt aus einem einteiligen Kartonagenzuschnitt hergestellt, der einseitig mittels einer Klebelasche verklebt wird. Unter Umständen können Deckel vorgesehen sein. Ein solches Element hat sich als Verkaufsdisplay sehr gut bewährt und durch verschiedene Gruppierungen mehrerer solcher Säulenelemente können die unterschiedlichsten Aufstellformen erzielt werden. Allerdings läßt die Handhabbarkeit, insbesondere bei relativ großen Displays noch zu wünschen übrig.

[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Plakatwand der eingangs genannten Art zu verbessern.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß neben dem Säulenelement mindestens ein Plakatelement angeordnet ist, und daß jeweils ein Seitenrand des einen Elements mit dem Seitenrand des anderen Elements durch eine Scharnierverbindung zum Überführen der Elemente von einer flachen aufeinandergefalteten Nichtgebrauchsstellung in eine aufgerichtete Gebrauchsstellung miteinander verbunden sind. Das bedeutet, daß die Plakatfläche innerhalb einer einzigen Baueinheit vergrößert werden kann. Die einzelnen Elemente der Plakatwand sind unverrückbar aneinander mittels der Scharnierverbindung befestigt, so daß eine im wesentlichen geschlossene Plakatfläche erzeugbar ist. Diese relativ große Plakatwand läßt sich aus einem einzigen in der Nichtgebrauchsstellung flach zusammengelegten Grundelement errichten. Das Säulenelement der Plakatwand sorgt unabhängig von der Winkelstellung des Plakatelementes zum Säulenelement für eine ausreichende Standsicherheit. Großflächige, zusammenhängende Bilder können ohne Versatz und nennenswerte Lücken mit dieser Plakatwand zur Schau gestellt werden. Das Errichten einer großflächigen Plakatwand aus vielen Einzelelementen die separat gehandhabt werden müssen, ist nicht mehr notwendig. Gemäß der Erfindung kann eine beliebige Anzahl von Plakatelementen an dem Säulenelement angeordnet werden. Das kann zum einen durch links und ein rechts neben dem Säulenelement angeordnetes Plakatelement geschehen und zum anderen können auch an den Plakatelementen wiederum über Scharnierverbindungen weitere Plakatelemente angeordnet sein.

[0005] Darüber hinaus ist es auch möglich, daß zumindest ein Plakatelement als Säulenelement mit Spreizeinrichtung ausgebildet ist. Um auch die Standfestigkeit relativ großer Plakatwände weiter zu erhöhen, können anstatt flacher Plakatelemente weitere spreizbare Säulenelemente vorgesehen sein. Auch diese sind dann mittels Scharnierverbindungen unmittelbar an dem Grundsäulenelement oder an angrenzenden flachen Plakatelementen schwenkbar angeordnet. Wichtig ist auch hierbei, daß trotz einer derartig großen Plakatwand diese wieder in eine relativ kleinflächige und flach zusammengelegte Nichtgebrauchsstellung überführbar ist. Damit auch relativ steife Kartonagenmaterialien, die unter Umständen eine beträchtliche Dicke aufweisen, flach aufeinander gefaltet werden können, ist es weiter bevorzugt, wenn die Scharnierverbindung zwischen den Elementen elastisch ausgestaltet ist. Diese läßt dann ohne weiteres das flache Aufeinanderfalten in der Nichtgebrauchsstellung zu. Darüber hinaus reißen derartige elastische Scharnierverbindungen nicht so schnell ein, wie einfach ausgestaltete Faltlinien im Kartonagenmaterial selbst.

[0006] Günstigerweise kann die Scharnierverbindung Einhakeinrichtungen im Bereich der Seitenränder der Elemente und dann eingehakte elastische Bänder bzw. Schnüre umfassen, wobei sich die elastischen Bänder bzw. Schnüre von einem Element zum benachbarten Element erstrecken. Elastische Bänder bzw. Schnüre gibt es in vielfältiger Form und aus unterschiedlichen Materialien, die für diesen Einsatzzweck geeignet sind. Zur Anwendung können einfache Ringgummis geeigneter Stärke kommen, die dann in die Einhakeinrichtungen eingehängt bzw. gehakt werden. In diesem Zusammenhang ist von besonderem Vorteil, wenn die elastischen Bänder bzw. Schnüre ausreichend stark vorgespannt sind, um die Seitenränder der Elemente nahe aneinander zu halten. Sofern die Einhakeinrichtungen ausreichend stabil ausgestaltet sind, kann eine beträchtliche Zugbelastung mittels der elastischen Bänder bzw. Schnüre aufgebracht werden, die für ein entsprechend nahe aneinander angeordnete Elemente sorgen und dennoch eine ausreichende Scharnierwirkung besitzen.

[0007] Um eine Aussteifung der Seitenrandbereiche der Säulenelemente zu erzielen, kann jeder Wandbereich der Säulenelemente eine entlang dessen Seitenrandes verlaufende Klebelasche aufweisen, wobei die Außenseite der Klebelaschen zugehöriger Wandbereiche miteinander verklebt und die Klebelaschen zwischen die Wandbereiche innen eingefaltet sind. Durch diesen doppelt aufeinandergelegten Steg wird der Seitenrand dieser Element beträchtlich verstärkt. Zur Erzielung relativ großflächiger Säulenelemente können auch beide Seitenränder derartiger Säulenelemente durch Kleben miteinander verbunden sein. Üblich war bisher das Herstellen aus einem einzigen Kartonagenbogen, was die Größe der bekannten Elemente nahezu halbiert hat, da nicht beliebig große Kartonagenbögen in der Technik zur Verfügung stehen.

[0008] Bevorzugt können die verklebten Klebelaschen mit den Einhakeinrichtungen versehen sein. Die eigentlichen Sichtbereiche der Plakatwand bleiben von jeglichen Einrichtungen unberührt, so daß die volle Fläche für Darstellungen zur Verfügung steht, wohingegen die Einhakeinrichtungen in vorteilhafterweise an einem extrem stabilen Bereich des Säulenelementes angeordnet sind. Durch das Aufeinanderkleben der Klebelaschen ist eine relativ stabile Verankerungsmöglichkeit gefunden worden.

[0009] Aus diesem Grunde können darüber hinaus die Einhakeinrichtungen von jeweils einem Schlitz gebildet sein, der sich durch beide miteinanderverbunden Klebelaschen erstreckt und in der das elastische Band bzw. die elastische Schnur eingehakt ist. Die Doppellagigkeit in diesem Bereich sorgt dafür, daß sich das elastische Band bzw. die elastische Schnur nicht weiter in das Material eingräbt und sicher an Ort und Stelle verhakt ist.

[0010] Um eine möglichst günstige Vorspannung zu erzielen, kann das elastische Band bzw. die elastische Schnur V-förmig von einem Einhakschlitz zum gehörigen Einhakschlitz des benachbarten Elements gespannt sein, wobei die V-Spitze im wesentlichen die Scharnierachse definiert. Durch die V-förmige Anordnung verlängert sich der Vorspannweg und das elastische Band bzw. elastische Schnur kann länger gewählt werden, was die unterschiedlichsten Vorteile bezüglich der Scharnierwirkung von der aufgebrachten Vorspannkraft mit sich bringt. Auch der Einhakvorgang für das elastische Band bzw. elastische Schnur gestaltet sich aufgrund der zur Verfügung stehenden Länge dieses Elementes nicht sehr schwierig. Würde nur der senkrechte Abstand von Einhakstelle zur Einhakstelle zur Verfügung stehen, während diesbezüglich größere Probleme vorhanden.

[0011] Zwar besteht auch die Möglichkeit, insbesondere am oberen und unteren Ende des Säulenelementes, das elastische Band bzw. die elastische Schnur über die Randkante zu führen; jedoch ist es aus verschleißtechnischen Gründen gemäß einer Ausführungsform vorgesehen, daß mindestens ein Einschnitt im Verbindungsbereich der Wandbereiche eines Säulenelements vorgesehen ist, durch den das elastische Band bzw. die elastische Schnur in Richtung des benachbarten Säulenelements hindurchgeführt ist. Hierdurch wird auch im unteren Bereich vermieden, daß beim Aufstellen der Plakatwand das elastische Band bzw. elastische Schnur zwischen Boden und unterer Kante der Säulenelemente eingeklemmt wird. Auch besteht die Möglichkeit, bei relativ hohen Plakatwänden diese in ihren mittleren Abschnitten auch noch mit mindestens einem oder zusätzlichen Scharniermittel(n) zu versehen.

[0012] Aufgrund unterschiedlicher Länge der Wandbereiche und unterschiedlicher Ausgestaltung der Spreizeinrichtungen können die unterschiedlichsten Querschnittsformen für die Säulenelemente erzielt werden. Bevorzugt wird es jedoch, wenn durch die Form und den Aufbau der mindestens einen Spreizeinrichtung die Säulenelemente in der Gebrauchsstellung zu einem Hohlkörper mit linsenförmigem Querschnitt aufgerichtet sind. Zwei gleichgroße Wandabschnitte, die an ihren Seitenrändern miteinander verbunden sind, werden hierzu lediglich auseinandergespreizt, wobei sie dann automatisch die gewölbte Form einnehmen. Die Ausgestaltung der Spreizeinrichtung kann vielfältigster Form sein. Eine Möglichkeit besteht darin, daß der, eine Rückseite bildende Wandbereich mit einer Stanzung zum Ausbilden eines nach innen einfaltbaren Spreizlappens versehen ist, der als Spreizelement dient. Aus der Ebene dieses Wandbereiches wird der Spreizlappen lediglich nach innen umgebogen, so daß unmittelbar die Aufrichtung zu einem Hohlkörper erfolgt. Weitere Handgriffe sind nicht notwendig und aufgrund der Vorspannung wird der Spreizlappen in Position gehalten.

[0013] Zur Erzielung noch größerer Plakatwände kann darüber hinaus vorgesehen werden, daß die Elemente eine quer zu ihrer Höhenerstreckung verlaufende Klapplinie aufweisen, um die Wandbereiche der Nichtgebrauchsstellung umklappbar sind. Solche Klapplinien steifen sich in der Gebrauchsstellung aufgrund der Verwendung der Spreizeinrichtungen automatisch aus, so daß ein ungewolltes Umklappen in der Gebrauchsstellung nicht stattfinden kann. Erst wenn die Wandbereiche der Säulenelemente bzw. die Plakatelemente flach aufeinandergelegt sind, kann ein Umfalten entlang der Klapplinie erfolgen. Die Größe der Transportfläche in der Nichtgebrauchsstellung halbiert sich jeweils durch die Verwendung einer Klapplinie. Mehrere Klapplinien können ebenfalls Anwendung finden.

[0014] Des weiteren können die Säulenelemente aus mindestens einem oberen, oberhalb der Klapplinie angeordneten Säulenteil und mindestens einem unteren, unterhalb der Klapplinie angeordneten Säulenteil aufgebaut sein, die zum Bilden der Klapplinie über eine Scharnierverbindung verbunden sind, die in der Gebrauchsstellung arretiert ist. Bevorzugt werden diese aus Kartonagenzuschnitten hergestellten Säulenteile miteinander verklebt. Dabei kann die Anordnung der Klebelaschen so geschickt gewählt werden, daß ein sicheres Ausgestalten einer Klapplinie erfolgt. Zum Beispiel könnte auf der Sichtseite eine durchgehende, nahezu nahtlose Verbindung stattfinden, wohingegen auf der Rückseite die Verbindung relativ offen gestaltet ist, so daß z.B. das Umklappen bzw. Aufeinanderfalten von vier Kartonagenlagen möglich ist.

[0015] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine Plakatwand aus drei Säulenelementen in Gebrauchsstellung und perspektivischer Vorderansicht,
Fig. 2
ein Ablaufschema, das das Überführen der Plakatwand aus Fig. 1 von einer Nichtgebrauchs- in eine Gebrauchsstellung zeigt,
Fig. 3
eine schematische Draufsicht auf den Scharnierbereich der Plakatwand aus Fig. 1;
Fig. 4
eine Vorderansicht der oberen Scharnierverbindung einer Plakatwand aus Fig. 1, wobei der vordere Wandbereich zur besseren Übersichtlichkeit weggelassen worden ist,
Figuren 5a bis 5d
verschiedene Anordnungsmöglichkeiten der Plakatwand aus Fig. 1 in einer Draufsicht, und
Figuren 6a bis 6e
verschiedene Ausführungsformen einer Plakatwand jeweils in einer perspektivischen Vorderansicht und einer zugehörigen Draufsicht.


[0016] Die in Fig. 1 dargestellte großflächige Plakatwand 1 umfaßt drei vertikale Säulenelemente 2, die an ihren vertikalen Seitenränder 3, 4 entlang einer Scharnierlinie 5 miteinander verbunden sind. Das bedeutet, daß die drei Säulenelemente 2 nebeneinander angeordnet sind, wobei nur das mittlere Säulenelement 2 eine Verbindung zu dem benachbarten Säulenelement 2 an jedem Seitenrand 3 und 4 umfaßt. Die Säulenelemente 2 verfügen über eine im wesentlichen mittig angeordnete Klapplinie 6, die jedoch in der in Fig. 1 dargestellten Gebrauchsstellung arretiert ist. so daß kein Einklappen erfolgen kann. Jedes Säulenelement 2 ist durch die Klapplinie 6 in ein unteres Säulenteil 7 und ein oberes Säulenteil 8 unterteilt.

[0017] Die Plakatwand 1 weist in der Vorderansicht im wesentlichen eine Rechteckform auf. Auch die einzelnen Säulenelemente 2 und Säulenteile 7 und 8 sind in der Vorderansicht rechteckförmig. In der Fig. 1 ist die Vorderseite 9 oder eigentliche Plakatseite der Plakatwand 1 gezeigt, die entsprechend bedruckt oder beklebt oder in sonstiger Weise genutzt werden kann.

[0018] Anhand der Fig. 3 ist zu erkennen, daß jedes Säulenteil 7, 8 des Säulenelements 2 aus zwei Kartonagenzuschnitten hergestellt ist, die im wesentlichen rechteckförmig sind. Der erste Kartonagenzuschnitt bildet den vorderen Wandbereich 10 und der zweite Kartonagenzuschnitt den hinteren Wandbereich 11. An ihren Seitenrändern 3 und 4 sind die Wandbereiche 10 und 11 jeweils mit einer Klebelasche 12 und 13 versehen, die entlang einer Faltlinie 14, 15 nach innen in das Innere des Säulenelements 2 umgefaltet ist. Die Klebelaschen 12 und 13 verlaufen annähernd über die gesamte Höhe der Säulenteile 7, 8 und weisen im wesentlichen in der Vorderansicht eine Rechteckform auf. Die Außenseiten der Klebelaschen 12 und 13 liegen durch das Umfalten entlang der Faltlinie 14, 15 parallel aufeinander und sind durch Zwischenfügen von Klebstoff miteinander verklebt, so daß ein relativ stabiler Steg 16 in den Innenraum 17 des Säulenelementes 2 hineinragt. Die beiden Stege 16 eines Säulenelementes 2 verbleiben im wesentlichen in dessen mittleren Ebene.

[0019] Wie ebenfalls aus Fig. 3 zu erkennen ist, sind die Wandbereiche 10 und 11 konvex nach außen gebogen, so daß das gesamte Säulenelement eine im wesentlichen linsenförmigen Querschnitt erhält. Diese Anordnung der Wandbereiche 10 und 11 in der Gebrauchsstellung wird durch ein in dem Innenraum 17 einklappbares Spreizelement 18 bewirkt. Ist das Spreizelement 18 in der Nichtgebrauchsstellung außer Wirkung, sind die Wandbereiche 10 und 11 parallel zueinander im wesentlichen flach angeordnet.

[0020] Anhand der Fig. 2 wird nunmehr erläutert, wie die in Fig. 1 dargestellte Plakatwand von ihrer flachen, eng zusammengefalteten Nichtgebrauchsstellung in ihre aufgerichtete Gebrauchsstellung überführt wird.

[0021] Die Säulenelemente 2 sind sowohl entlang der Scharnierlinien 5 als auch entlang der Klapplinien 6 gefaltet, so daß die in Fig. 2 oben links dargestellte Nichtgebrauchsstellung erhalten wird. Die Flache, die dieses Element einnimmt entspricht im wesentlichen der Fläche eines einzigen Säulenteils 7 oder 8. Das bedeutet, daß im wesentlichen sämtliche Säulenteile 7 und 8 parallel aufeinanderliegen, wodurch eine zwölffache Wandbereichschichtdicke erzielt ist. Zusätzlich kommt noch die Dicke der Klebelaschen 12 und 13. Zuerst wird dieses Element entlang der Scharnierlinien 5 auseinandergezogen, so daß es eine volle Breite einnimmt. Anschließend werden entlang der Klapplinie 6 die oberen Säulenteile 8 nach oben geklappt. Hierdurch wird die gesamte Größe der Plakatwand 1 erhalten.

[0022] Die Wandbereiche 11 auf der Rückseite der Plakatwand 2 sind mit Ein- bzw. Ausstanzungen in Form eines Faltlappens versehen, der als Spreizelement 18 entlang einer bogenförmigen Faltlinie 19 in den Innenraum 17 einklappbar ist. Über die untere Faltlinie 19 bleibt eine Verbindung des Spreizelementes 18 mit dem Wandbereich 11 erhalten, während sämtliche anderen Seitenkanten des Spreizelementes 18 vollständig durch einen Durchstanzvorgang von dem Wandbereich 11 getrennt sind. Die obere Kante 20 des Spreizelementes 18 ist ebenfalls bogenförmig ausgestaltet, so daß sich eine optimale Anschmiegung an den vorderen Wandbereich 10 in der Gebrauchsstellung ergibt. Ein Fingerloch 21 kann zur besseren Handhabbarkeit an der Oberkante 20 vorgesehen sein. Jedes Säulenteil 7 und 8 weist auf seiner Rückseite ein solches Spreizelement 18 auf. Diese Spreizelemente 18 werden entlang der Faltlinie 19 nach innen gefaltet, wodurch die Säulenelemente 2 die in Fig. 3 dargestellte Querschnittsform einnehmen und dadurch selbständig, wie in Fig. 2 rechts unten dargestellt ist, stehen kann. Auf der Rückseite sind dann Öffnungen vorhanden, die durch das Einklappen der Spreizelemente 18 entstehen.

[0023] Anhand der Fig. 4 wird in einer Ausführungsform für die Scharnierverbindung zwischen den einzelnen Säulenelementen 2 beschrieben. Beispielhaft ist die obere Scharnierverbindung dargestellt. Sinngemäß ist dies auf alle Verbindungen entlang der gesamten Höhe des Säulenelementes 2 übertragen.

[0024] Der Steg 16 reicht nicht bis zur Gesamthöhe des zugehörigen Säulenteils 7, sondern endet in einigem Abstand zur Oberkante der Plakatwand. Hierdurch verbleibt ein Schlitz 22 zwischen den beiden benachbarten Säulenelementen 2. In einigem Abstand von der Oberkante 23 des Steges 16 ist ausgehend von dessen freier Längskante 24 ein Einhakschlitz 25 eingearbeitet. Dieser Einhakschlitz 25 beginnt waagerecht und beschreibt einen Viertelkreisbogen nach oben und endet in einem im wesentlichen kreisförmigen Loch 26, das sich vollständig waagerecht durch den Steg 16 erstreckt. Auf gleicher Höhe und in gleicher Weise ausgestaltet befindet sich an dem benachbarten Säulenelement 2 ein gleichartiger Einhakschlitz 25, der im wesentlichen zur Scharnierlinie 5 spiegelsymmetrisch zu dem des benachbarten Säulenelementes 2 angeordnet ist. In diesen Einhakschlitz 25 ist jeweils ein Ende 27, 28 eines Ringgummis eingehängt. Auf beiden Seiten des Steges 16 erstreckt sich dann jeweils ein Abschnitt des Gummis 29 nach oben und ist dann durch den Schlitz 22 hindurchgeführt und erstreckt sich entlang des Steges 16 des benachbarten Säulenelementes 2 wieder nach unten. Der Gummi 29 erhält hierdurch in der Vorderansicht eine V-Form, die auf dem Kopf steht. Die Wahl der Abstände sowie der Material und der Größe des Gummis 29 läßt sich eine geeignete Vorspannung erzeugen. Im mittleren Bereich 30 liegt der Gummi 29 am Grund des Schlitzes 22 auf, der durch die Verbindung zwischen den Klebelaschen 12 und 13 und den zugehörigen Wandbereichen 10 und 11 gebildet ist. Diese äußerst elastische Scharnierverbindung sorgt zum einen für ein automatisches, enges Aneinanderanordnen der Säulenelemente 2 in der Gebrauchsstellung und ermöglicht zum anderen das Aufeinanderfalten der Säulenelemente 2 in der Nichtgebrauchsstellung, auch wenn relativ starke Kartonmaterialien verwendet werden.

[0025] Am Fußbereich der Säulenelemente 2 ist eine gleiche Scharnierverbindung vorgesehen, die bezüglich der Klapplinie 6 spiegelsymmetrisch zu der in Fig. 4 dargestellten Verbindung ausgestaltet ist. Der Gummi 29 verläuft in diesem Falle ebenfalls V-förmig, jedoch nicht auf dem Kopf stehend. Im mittleren Bereich der Plakatwand 1 in der Nähe der Klapplinie 6 kann ebenfalls eine derartige Verbindung vorgesehen sein. Es besteht die Möglichkeit jedem Säulenteil 7 bzw. 8 nochmals eine eigene Verbindung zuzuordnen, so daß insgesamt vier Scharnierverbindungen entlang der Scharnierlinie 5 vorhanden sind. In den meisten Fällen ist es jedoch ausreichend, wenn lediglich ein Säulenteil 7 oder 8 mit noch einer zusätzlichen Verbindung versehen ist. Aufgrund der Klapplinie 5 ist der Steg 16 ohnehin an dieser Stelle unterbrochen.

[0026] Die Klapplinie 6 wird bevorzugt so ausgestaltet, daß die Vorderseite der Plakatwand 1 durchgehend ist, und mit einer einfachen, gewöhnlichen Faltlinie versehen ist, wohingegen auf der Rückseite Konstruktionen mit Querschlitzen und breiteren Verbindungslaschen vorgesehen werden können, die ein entsprechendes Abklappen ohne weiteres ermöglichen.

[0027] Anhand der Fig. 5a bis 5d sind nunmehr verschiedene Aufstellungsformen für die Plakatwand aus Fig. 1 dargestellt.

[0028] Fig. 5a zeigt die Anordnung der drei Säulenelemente 2 zu einer einheitlichen Säule in einer Art Dreiecksform mit konvexen Seitenwänden. Die Fig. 5b zeigt eine halbkreisförmige Anordnung der Säulenelemente 2. Eine Zick-Zack-Anordnung oder Schlangenlinienanordnung ist in der Fig. 5c dargestellt. Daraus ist ersichtlich, daß die Scharnierverbindungen äußerst flexibel sind und in jeglicher Richtung ein Abwinkeln der Säulenelemente 2 erfolgen kann. Die Fig. 5d zeigt die gerade Anordnung des Säulenelementes 2 in einer Ebene, wie sie ähnlich in Fig. 1 dargestellt ist.

[0029] Anhand der Fig. 6a bis 6e sind nunmehr verschiedene Varianten für eine Plakatwand 1 gezeigt.

[0030] Die Fig. 6a zeigt noch einmal die bereits bekannte Anordnung mit drei identischen Säulenelementen, die in der Gebrauchsstellung im Querschnitt eine Linsenform einnehmen.

[0031] Gemäß der Fig. 6b sind zwei identische Säulenelemente 2 nebeneinander angeordnet, wohingegen sich an das rechte Säulenelement 2 ein Plakatelement 31 anschließt. Das Plakatelement 31 weist die gleiche Höhe und Breite auf, wie die Säulenelemente 2 und steht deshalb ebenfalls auf dem Boden auf. Auch die Klapplinie 6 ist in gleicher Höhe verlängert, so daß sich auch das Plakatelement 31 mitabklappen läßt. Allerdings besteht das Plakatelement aus einem einfachen Kartonagenzuschnitt oder aus doppelt aufeinandergelegtem Kartonagenzuschnitt, der nicht mit Spreizelementen versehen ist und bleibt, wie in der Draufsicht zu sehen ist, flach. Selbst bei einer geraden Anordnung weist eine solche Plakatwand eine ausreichende Standstabilität aufgrund der Verwendung von den Säulenelementen 2 auf.

[0032] Die Fig. 6c zeigt eine weitere Variante, bei der ein flaches Plakatelement 31 verwendet wird, das zwischen zwei außenliegenden Säulenelementen 2 angeordnet ist. Auch entspricht die Höhe und Breite des Plakatelementes 31 im wesentlichen der Höhe und Breite der Säulenelemente 2 und auch die Klapplinie 6 ist durchgängig.

[0033] Gemäß der Variante in Fig. 6d ist nur ein einziges Säulenelement 2 vorgesehen, das in der Mitte zwischen zwei flachen bzw. ebenen Plakatelementen 31 angeordnet ist. Auch hier ist die Standsicherheit aufgrund des Säulenelementes 2 ausreichend für eine gerade Aufstellung der Plakatwand 1.

[0034] In der Fig. 6e ist wiederum eine weitere Variante gezeigt, bei der das Säulenelement 2 außen liegt und sich daran zwei flache Plakatelemente 31 anschließen. Es sei angemerkt, daß es sich bei den Plakatelementen 31 auch um Säulenelemente 2 handeln kann, deren Spreizelement 18 nicht nach innen eingeklappt worden ist, wodurch sie diese flache Form beibehalten. Aus diesem Grunde wäre es auch denkbar, eine vollständig flache Plakatwand 1 aus nichtaufgespreizten Säulenelementen 2 herzustellen. Allerdings müßte diese leicht zick zack verlaufen, um eine ausreichende Standstabilität aufzuweisen. Sämtliche in den Fig. 6a bis 6e gezeigten Varianten lassen sich auch aus der in Fig. 1 dargestellten Plakatwand 1, durch entsprechendes Ein- und Ausklappen der Spreizelemente 18 erzeugen.

[0035] Aus den Fig. 5a bis 5d und insbesondere Fig. 6a bis 6e ist zu erkennen, daß ausgehend von einer Plakatwand 1, wie in Fig. 1 dargestellt ist, sich eine große Vielzahl unterschiedlicher Aufstell- bzw. Präsentationsmöglichkeiten ergeben, die in dieser Form bislang nicht vorhanden waren. Insbesondere das teilweise Nichtaufspreizen von Säulenelementen 2 ist bislang nicht bekannt, da diese von alleine nicht stehen, jedoch die Anordnung mittels Scharnieren auch für solche Aufstellmöglichkeiten ausreichende Standsicherheit bietet. Die erfindungsgemäße Plakatwand ist daher äußerst flexibel in ihrem Gebrauch.


Ansprüche

1. Plakatwand aus Kartonagenmaterial, die von einer flachen Nichtgebrauchsstellung in eine aufgerichtete Gebrauchsstellung überführbar ist und ein Säulenelement (2) umfaßt, das zwei in der Nichtgebrauchsstellung flach aufeinanderliegende, an ihren Seitenrändern (3, 4) miteinander verbundene Wandbereiche (10, 11) und mindestens eine, die Wandbereiche (10, 11) in der Gebrauchsstellung zumindest in ihrem mittleren Abschnitt voneinander wegspreizbare Spreizeinrichtung (18) umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß neben dem Säulenelement (2) mindestens ein Plakatelement (2, 31) angeordnet ist, und daß jeweils ein Seitenrand (3) des einen Elements (2, 31) mit dem Seitenrand (3, 4) des anderen Elements (2, 31) durch eine Scharnierverbindung zum Überführen der Elemente (2, 31) von einer flach aufeinandergefalteten Nichtgebrauchsstellung in einer aufgerichteten Gebrauchsstellung miteinander verbunden sind.
 
2. Plakatwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Plakatelement (31) als Säulenelement (2) mit Spreizeinrichtung (18) ausgebildet ist.
 
3. Plakatwand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharnierverbindung zwischen den Elementen (2, 31) elastisch ausgestaltet ist.
 
4. Plakatwand nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Scharnierverbindung Einhakeinrichtungen (25) im Bereich der Seitenränder (3, 4) der Elemente (2, 31) und darin eingehakte elastische Bänder bzw. Schnüre (29) umfaßt, wobei sich die elastischen Bänder bzw. Schnüre (29) von einem Element (2, 31) zum benachbarten Element (2, 31) erstrecken.
 
5. Plakatwand nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Bänder bzw. Schnüre (29) ausreichend stark vorgespannt sind, um die Seitenränder (3, 4) der Elemente (2, 31) in der Gebrauchsstellung nahe aneinanderzuhalten.
 
6. Plakatwand nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Wandbereich (10, 11) der Säulenelemente (2, 31) eine entlang dessen Seitenrand (3, 4) verlaufende Klebelasche (12, 13) aufweist, wobei die Außenseiten der Klebelaschen (12, 13) zugehöriger Wandbereiche (10, 11) miteinander verklebt und die Klebelaschen (12, 13) zwischen die Wandbereiche (10, 11) nach innen eingefaltet sind.
 
7. Plakatwand nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die verklebten Klebelaschen (12, 13) mit den Einhakeinrichtungen (25) versehen sind.
 
8. Plakatwand nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einhakeinrichtungen (25) von jeweils einem Schlitz gebildet sind, der sich durch beide miteinander verbundenen Klebelaschen (12, 13) erstreckt und in der das elastische Band bzw. die elastische Schnur (29) eingehakt ist.
 
9. Plakatwand nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Band bzw. die elastische Schnur (29) V-förmig von einem Einhakschlitz (25) zum zugehörigen Einhakschlitz (25) des benachbarten Elements (2, 31) gespannt ist, wobei die V-Spitze (30) im wesentlichen die Scharnierachse definiert.
 
10. Plakatwand nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Einschnitt (22) im Verbindungsbereich der Wandbereiche (10, 11) eines Säulenelements (2, 31) vorgesehen ist, durch den das elastische Band bzw. die elastische Schnur (29) in Richtung des benachbarten Säulenelements (2, 31) hindurchgeführt ist.
 
11. Plakatwand nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Form und den Aufbau der mindestens einen Spreizeinrichtung (18) die Säulenelemente (2, 31) in der Gebrauchsstellung zu einem Hohlkörper mit linsenförmigen Querschnitt aufgerichtet sind.
 
12. Plakatwand nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Rückseite bildende Wandbereich (11) mit einer Stanzung zum Ausbilden eines nach innen einfaltbaren Spreizlappens versehen ist, der als Spreizelement (18) dient.
 
13. Plakatwand nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (2, 31) eine quer zu ihrer Höhenerstreckung verlaufende Klapplinie (6) aufweisen, um die die Wandbereiche (10, 11) in der Nichtgebrauchsstellung umklappbar sind.
 
14. Plakatwand nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Säulenelemente (2, 31) aus mindestens einem oberen, oberhalb der Klapplinie (6) angeordneten Säulenteil (8), und mindestens einem unteren, unterhalb der Klapplinie (6) angeordneten Säulenteil (7) aufgebaut sind, die zum Bilden der Klapplinie (6) über eine Scharnierverbindung verbunden sind, die in der Gebrauchsstellung arretiert ist.
 




Zeichnung