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EP 0 677 602 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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09.05.2001 Patentblatt 2001/19 |
(22) |
Anmeldetag: 22.02.1995 |
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Verfahren und Vorrichtung zur Luntenherstellung aus Fasergut
Method and apparatus to produce a sliver of fibre material
Procédé et appareil pour la fabrication d'une mèche de matière fibreuse
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE DE FR NL |
(30) |
Priorität: |
14.04.1994 DE 4412845
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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18.10.1995 Patentblatt 1995/42 |
(73) |
Patentinhaber: Paul Hartmann Aktiengesellschaft |
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89522 Heidenheim (DE) |
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Erfinder: |
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- Pütz, Maximilian
D-52494 Hürtgenwald (DE)
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(74) |
Vertreter: Dreiss, Fuhlendorf, Steimle & Becker |
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Patentanwälte
Postfach 10 37 62 70032 Stuttgart 70032 Stuttgart (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 347 715 FR-A- 2 599 053
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DE-A- 3 315 909 GB-A- 2 056 513
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- PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 15 no. 306 (C-0856) ,6.August 1991 & JP-A-03 113020
(NIPPON SPINDLE MFG CO LTD) 14.Mai 1991,
- PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 11 no. 139 (C-420) ,7.Mai 1987 & JP-A-61 275427 (TOYODAAUTOM
LOOM WORKS LTD) 5.Dezember 1986,
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Luntenherstellung aus Fasergut mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 1, sowie eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Aus der DE 33 15 909 A1 ist bereits ein Verfahren bekannt zum Herstellen von Vliesen,
bei dem mittels eines Breitenverteilungsmeßsystems, einer Auswertung und Steuerung,
die Luftströmung in einem Füllschacht derart beeinflußt wird, daß eine gute Materialverteilung
quer zur Laufrichtung und damit gleichmäßige Krempelvorlage erreicht wird.
[0003] Ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 findet in der Spinnereitechnik
Anwendung, um Lunten mit sehr kleinem Laufmetergewicht zu produzieren. Dies wurde
durch Unterteilen des Füllschachtes in eine Anzahl Teilschächte und somit durch entsprechendes
Aufteilen der in den Füllschacht eingespeisten Flockenvorlage in einzelne Vorlagenstreifen
erreicht.
[0004] Aus den einzelnen Vorlagenstreifen werden in der Verarbeitungsvorrichtung, beispielsweise
Karde, Florbahnen hergestellt, die nach Verlassen der Verarbeitungsvorrichtung zu
Einzellunten verarbeitet werden.
[0005] Bei dieser Verfahrensweise war es bisher nicht möglich, Einzellunten mit im wesentlichen
gleichbleibendem, geringem Laufmetergewicht zu fertigen, da sich zur Gewichtskorrektur
der einzelnen Lunten ein Eingriff in die Einzugsgeschwindigkeit der Verarbeitungsvorrichtung
verbietet. In diesem Falle würde nämlich die Faserdichte sämtlicher Lunten gleichzeitig
entsprechend verändert werden.
[0006] Hier setzt nun die Erfindung ein, indem sie aufzeigt, wie sich bei einer gleichzeitigen
Verarbeitung von mehreren, eine Karde oder dergleichen Verarbeitungsvorrichtung verlassenden
Florbahnen zu Einzellunten das Laufmetergewicht jeder dieser Einzellunten kontinuierlich
relativ genau auf einem gewünschten Sollwert halten läßt.
[0007] Hierzu wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, während der Luntenbildung kontinuierlich
die Luntenmasse je laufendem Meter jeder Einzellunte zu messen und bei Gewichtsabweichungen
von einem Sollgewicht zur Gewichtskorrektur den Querschnitt des Luftdurchlasses des
die Flockenvorlage für die betreffende Einzellunte liefernden Teilschachtes entsprechend
zu verändern.
[0008] Ergeben sich bei der Überwachung des Laufmetergewichts von Einzellunten Gewichtsabweichungen
nach oben, werden diese im wesentlichen kompensiert, indem der Querschnitt des Luftdurchlasses
des die betreffende Flockenvorlage liefernden Teilschachts verringert und dadurch
das Einspeisen von Fasergut in diesen in der Zeiteinheit entsprechend verlangsamt
wird.
[0009] Bei Abweichungen des Laufmetergewichts nach unten wird zur Gewichtskorrektur der
Luftdurchlaßquerschnitt des betreffenden Teilschachtes entsprechend vergrößert.
[0010] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignet sich mit besonderem Vorteil
eine Einrichtung nach Anspruch 2.
[0011] Die zur Veränderung eines Luftdurchlaßquerschnitts durch die Meßvorrichtung ansteuerbare
Abdeckvorrichtung kann, ebenso wie der Luftdurchlaß selbst, eine beliebige Ausbildung
aufweisen. Eine sich durch besondere technische Einfachheit auszeichnende Konstruktion
ist hierbei Gegenstand des Anspruches 3.
[0012] In der Zeichnung ist, stark schematisiert und teilweise im Längsschnitt gezeigt,
ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt.
[0013] Mit 10 ist ein oben geschlossener Füllschacht bezeichnet, dem an seiner Oberseite
über eine horizontale Förderleitung 12 aus Baumwolle oder synthetischen Fasern bestehende
Faserflocken 14 mittels Förderluft zugeführt werden.
[0014] Dem Füllschacht 10 ist eine Verarbeitungsvorrichtung 16, beispielsweise in Art einer
Karde, nachgeschaltet. Des weiteren ist dieser beispielsweise in vier durch Trennwände
18, 20, 22 voneinander getrennte Teilschächte 24, 26, 28 und 30 unterteilt, in welchen
sich jeweils eine Flockenvorlage aufbaut.
[0015] Mittels Abzugswalzen 32 werden somit aus den Teilschächten 24 - 30 insgesamt vier
streifenförmige Flockenvorlagen 34, 36, 38 und 40 gleichzeitig ab- und gemeinsam in
die Karde 16 eingezogen. Dementsprechend fallen an der Karde 16 auch ausgangsseitig
vier streifenförmige Flockenvorlagen an, die anschließend zu Lunten 42, 44, 46 und
48 verarbeitet werden.
[0016] Die Förderluft kann aus den Teilschächten 24 - 30 über einen in deren unterem Bereich
vorgesehenen Luftdurchlaß 50, der vorzugsweise durch ein ebenes Sieb gebildet ist,
wieder abströmen. Dieses Sieb erstreckt sich im wesentlichen über die gesamte Schachtbreite
und über einen bestimmten Bereich der Höhe des betreffenden Teilschachtes. Die zugeführten
Faserflocken 14 lagern sich dabei im unteren Bereich der Teilschächte 24 - 30 ab,
wobei sich zwangsläufig eine Materialsäule mit annähernd gleichmäßiger Faserverteilung
aufbaut.
[0017] Jedem Luftdurchlaß bzw. Sieb 50 ist vorzugsweise schachtaußenseitig ein Abdeckorgan
52 zugeordnet, das mittels einer Stellvorrichtung 54 beliebiger Ausbildung stufenlos
nach oben bis im wesentlichen zur völligen Freigabe bzw. nach unten bis im wesentlichen
zum völligen Verschluß des Siebes 50 verstellbar ist. Einfachheitshalber ist lediglich
eine dieser Stellvorrichtungen 54 eingezeichnet.
[0018] Zur Ermittlung des Luntenlaufmetergewichtes wird jede Lunte 42 - 48 durch eine ihr
zugeordnete Meßvorrichtung 56, 58, 60 und 62 hindurchgeführt, durch die jeweils eine
der Stellvorrichtungen 54 für die Schieber 52 ansteuerbar ist.
[0019] Hierzu ist jede Meßvorrichtung 56 - 62 über jeweils eine Steuerleitung 64 mit derjenigen
Stellvorrichtung 54 verbunden, die dem Schieber 52 desjenigen Teilschachtes zugeordnet
ist, dessen Flockenvorlage zur Bildung der zu messenden Lunte vorgesehen ist. Der
Einfachheit halber ist lediglich eine dieser Steuerleitungen 64 eingezeichnet.
[0020] Durch die über die Meßvorrichtungen 56 - 62 zu ermittelnden Regelgrößen und entsprechende
Ansteuerung der Schieber 52 ist somit die zur Einhaltung des besonders geringen Luntenschnurgewichtes
je laufendem Meter erforderliche Faserdichte der einzelnen, streifenförmigen Flockenvorlagen
34 - 40 durch entsprechende Beeinflußung des Abzugs der Förderluft aus den Teilschächten
24 - 30 beeinflußbar, obgleich sämtliche Flockenvorlagen 34 - 40 gemeinsam in der
Karde 16 zu Faserflor und danach zu Einzellunten 42 - 48 verarbeitet werden.
1. Verfahren zur Luntenherstellung aus Fasergut, bei dem das Fasergut (14) pneumatisch
einem Füllschacht (10) zugeführt wird, der in eine Vielzahl von in einer Reihe liegenden
Teilschächten (24, 26, 28, 30) unterteilt ist, deren Schachtwand im unteren Bereich
jeweils einen Luftdurchlaß (50) zur Ableitung der Förderluft aufweist und bei dem
die aus den einzelnen Teilschächten (24, 26, 28, 30) abgezogenen, streifenförmigen
Flockenvorlagen (34, 36, 38, 40) nach gemeinsamem Durchlauf einer Verarbeitungsvorrichtung
(16), wie Karde oder Krempel, zu Einzellunten (42, 44, 46, 48) verarbeitet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
während der Luntenbildung kontinuierlich die Luntenmasse je laufendem Meter jeder
Einzellunte (42, 44, 46, 48) gemessen wird und daß bei Gewichtsabweichungen von einem
Sollgewicht zur Gewichtskorrektur der Querschnitt des Luftdurchlasses (50) des die
Flockenvorlage für die betreffende Einzellunte anliefernden Teilschachtes entsprechend
verändert wird.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1, mit einem Füllschacht
(10), der in eine Vielzahl von in einer Reihe liegenden Teilschächten (24, 26, 28,
30) unterteilt ist, deren Schachtwand im unteren Bereich jeweils einen Luftdurchlaß
(50) zur Ableitung der Förderluft aufweist und mit einer Verarbeitungsvorrichtung
(16), wie Karde oder Krempel, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftdurchlaß (50) jedes
Teilschachtes (24, 26, 28, 30) in Abhängigkeit vom ermittelten Laufmetergewicht der
aus dessen Flockenvorlage (34, 36, 38, 40) hergestellten Lunte (42, 44, 46, 48) stufenlos
vergrösser- oder verkleinerbar ist, wobei hierzu allen Teilschächten (24, 26, 28,
30) hinter der diesen gemeinsam zugeordneten Verarbeitungsvorrichtung (16) jeweils
eine Meßvorrichtung (56, 58, 60, 62) zur Erfassung des Luntenlaufmetergewichtes zugeordnet
ist, durch die eine Stellvorrichtung (54) für eine Abdeckvorrichtung (Abdeckorgan
52) des dieser Meßvorrichtung (56, 58, 60, 62) zugeordneten Teilschachtes (24, 26,
28, 30) ansteuerbar ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckvorrichtung ein
linear bewegliches Abdeckorgan (52) aufweist, das zu einem den Luftdurchlaß bildenden
Sieb parallel verschiebbar ist.
1. Method for the production of sliver from fibre material, according to which the fibre
material (14) is conducted pneumatically to a receptacle (10) which is subdivided
into numerous subchannels (24, 26, 28, 30) lying in a row, and the receptacle wall
of these subchannels has an air duct (50) in the lower zone, in each case, for the
purpose of withdrawing the delivery air, and where the strip-shaped flocculent feedstocks
(34, 36, 38, 40) drawn from the individual subchannels (24, 26, 28, 30), following
a common passage through a processing apparatus (16), such as teasing or carding,
are processed to form single slivers (42, 44, 46, 48),
thus characterised that,
during the sliver formation, the sliver mass for each running meter of each single
sliver (42, 44, 46, 48) is continually measured and that, in the event of any deviations
in weight from a required weight to weight correction, the cross-section of the air
duct (50) of the subchannel supplying the flocculent feedstock for the relevant single
sliver is changed accordingly.
2. Facility for carrying out the method according to Patent Claim 1, with a receptacle
(10) which is subdivided into numerous subchannels (24, 26, 28, 30) lying in a row,
and the receptacle wall of these subchannels has an air duct (50) in the lower zone,
in each case, for the purpose of withdrawing the delivery air and with a processing
apparatus (16), such as teasing or carding, thus characterised that the air duct (50)
of each subchannel (24, 26, 28, 30) can be increased or decreased on an infinitely
variable scale, depending on the determined running meter weight of the sliver (42,
44, 46, 48) produced from its flocculent feedstock (34, 36, 38, 40), in which case
and for this purpose a measuring device (56, 58, 60, 62) for measuring the sliver
meter running weight is allocated to each of all the subchannels (24, 26, 28, 30)
behind the processing apparatus (16) commonly allocated to these, by means of which
a setting device (54) for a covering device (covering element 52) of the subchannel
(24, 26, 28, 30), allocated to this measuring device (56, 58, 60, 62), can be activated.
3. Facility according to Claim 2, thus characterised that the covering device is provided
with a covering element (52) having a linear movement and which has a parallel sliding
movement to a strainer forming the air duct.
1. Procédé de fabrication d'une mèche en matière fibreuse, dans lequel la matière fibreuse
(14) est envoyée de manière pneumatique vers une cuve de remplissage (10) divisée
en une pluralité de cuves partielles (24, 26, 28, 30) disposées selon une rangée et
dont la paroi de cuve comporte, dans sa zone inférieure, à chaque fois, une traversée
d'air (50) destinée à l'évacuation de l'air de transport, et dans lequel les formations
de flocon (34, 36, 38, 40), en forme de bande, qui sont extraites des cuves partielles
(24, 26, 28, 30) individuelles, sont, après avoir traversé ensemble un dispositif
de traitement (16), tel qu'une cardeuse ou une machine à carder, transformées en mèches
individuelles (42, 44, 46, 48)
caractérisé en ce que
pendant la formation des mèches, on mesure, de manière continue, la masse des mèches
par mètre courant de chaque mèche individuelle (42, 44, 46, 48) et en ce que, pour
des écarts de poids par rapport à un poids de consigne, afin de corriger le poids,
on modifie, de manière correspondante, la section transversale de la cuve partielle
qui fournit la formation de flocon à la cuve partielle concernée.
2. Dispositif pour la mise en oeuvre du procédé selon la revendication 1, comportant
une cuve de remplissage (10) divisée en une pluralité de cuves partielles (24, 26,
28, 30) disposées selon une rangée et dont la paroi de cuve comporte, dans sa zone
inférieure, à chaque fois, une traversée d'air (50) destinée à l'évacuation de l'air
de transport, et comportant un dispositif de traitement (16), tel qu'une cardeuse
ou une machine à carder, caractérisé en ce que la traversée d'air (50) de chaque cuve
partielle (24, 26, 28, 30) peut être agrandie ou rétrécie, de manière continue, en
fonction du poids par mètre courant mesuré de la mèche (42, 44, 46, 48) produite à
partir de la formation de flocon (34, 36, 38, 40) de la cuve partielle, et en ce que,
à cet effet, l'on adjoint à chacune des cuves partielles (24, 26, 28, 30), en aval
du dispositif de traitement (16) qui leur est associé en commun, un dispositif de
mesure (56, 58, 60, 62) destiné à la mesure du poids par mètre courant de la mèche
et au moyen duquel on peut commander un dispositif de réglage (54) d'un dispositif
de recouvrement (organe de recouvrement 52) de la cuve partielle (24, 26, 28, 30)
adjointe à ce dispositif de mesure (56, 58, 60, 62).
3. Dispositif selon la revendication 2, caractérisé en ce que le dispositif de recouvrement
comporte un organe de recouvrement (52) qui peut être déplacé selon une direction
parallèle à un crible constituant le passage d'air.
