(19)
(11) EP 1 097 659 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.05.2001  Patentblatt  2001/19

(21) Anmeldenummer: 00123712.2

(22) Anmeldetag:  31.10.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A47B 47/04, A47B 43/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 06.11.1999 DE 19953374

(71) Anmelder: DURAVIT AG
78132 Hornberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Allgeyer, Matthias
    77736 Zell a.H. (DE)

(74) Vertreter: Matschkur, Lindner Blaumeier Patent- und Rechtsanwälte 
Dr.-Kurt-Schumacher-Strasse 23
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)

   


(54) Möbel


(57) Möbel, mit einem Korpus bestehend aus wenigstens drei Seitenwangen, wobei an einem oder beiden freien Enden jeder Seitenwange (3, 3a, 3b, 27, 27a, 27b, 27c) eine Reihe von Ringen (10, 10a, 10b, 28a, 28b, 28c) vorgesehen ist, deren Ringöffnung senkrecht zur Wangenebene liegt und die derart voneinander beabstandet und angeordnet sind, dass die Ringreihen miteinander verbundener oder zu verbindender Seitenwangen ineinander Eingreifen oder in Eingriff bringbar sind und ein Rohr (16) oder eine Stange durchgeführt oder durchführbar ist, und wobei wenigstens ein den Korpus (2, 26) oberseitig schließendes Abdeckelement (8, 44) vorgesehen ist, über welches der Korpus (2, 26) lagestabil fixiert oder fixierbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Möbel, mit einem Korpus bestehend aus wenigstens drei Seitenwangen.

[0002] Vor allem Möbel mit einem größeren Korpus wie beispielsweise ein Schrank oder ein Regal oder dergleichen werden in der Regel erst am Aufstellort zusammengesetzt, da sie ansonsten unhandlich zu transportieren wären. Zumeist werden die Möbelteile zunächst über Zapfenverbindungen grob miteinander verbunden, wonach über Schraubenverbindungen der Korpus fest zusammengeschraubt wird. Zwar wird auf diese Weise ein stabiler Aufbau erreicht, jedoch ist im Hinblick auf die vielen Einzelverbindungen der Aufbau selbst sehr umständlich. Ferner besteht die Gefahr, dass bei unsachgemäßer oder unvorsichtiger Handhabung Zapfenverbindungen abbrechen können oder die Schraubenverbindungen nicht richtig gesetzt werden etc.

[0003] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein einfach aufbaubares oder aufgebautes Möbel anzugeben.

[0004] Zur Lösung dieses Problems ist bei einem Möbel mit einem Korpus bestehend aus wenigstens drei Seitenwangen erfindungsgemäß vorgesehen, dass an einem oder beiden freien Enden jeder Seitenwangen eine Reihe von Ringen vorgesehen ist, deren Ringöffnung senkrecht zur Wangenebene liegt und die derart voneinander beabstandet und angeordnet sind, dass die Ringreihen miteinander verbundener oder zu verbindender Seitenwangen ineinander eingreifen oder in Eingriff bringbar sind und ein Rohr oder eine Stange durchgeführt oder durchführbar ist, und dass wenigstens ein den Korpus oberseitig schließendes Abdeckelement vorgesehen ist, über welches der Korpus lagestabil fixiert oder fixierbar ist.

[0005] Beim erfindungsgemäßen Möbel werden zwei Seitenwangen einfach dadurch verbunden, dass die Ringreihen bestehend aus einer Vielzahl von nebeneinander gesetzten Ringen ineinander geschoben werden, so dass die Ringe deckungsgleich übereinander liegen, wonach lediglich ein Rohr oder eine Stange durch den sich bildenden Ringkanal geschoben wird und die Seitenwangen hierdurch bezüglich einander fixiert werden. Auf diese Weise kann der Korpus mit wenigen Handgriffen aufgebaut werden. Zur lagestabilen Fixierung wird anschließend oberseitig ein Abdeckelement aufgesetzt, welches an den Seitenwangen oder den Rohren angreift und die Seitenwangen fixiert. Es kommen also ersichtlich keinerlei Dübel- oder Schraubenverbindungen oder dergleichen zum Einsatz, die die oben geschilderten, insbesondere handhabungstechnischen Nachteile beinhalten. Vielmehr gibt die Erfindung ein äußerst einfach aufzubauendes Möbel bzw. ein solches Möbelsystem an, das es auch dem Laien ermöglicht, mit wenigen Handgriffen ein formschönes Möbel zu errichten. Dabei bleibt darauf hinzuweisen, dass nicht zur zwei, sondern auch drei oder vier Seitenwangen über die jeweils vorgesehenen Ringreihen miteinander verbunden werden können, wobei natürlich der Abstand der Ringe einer Reihe entsprechend bemessen ist, dass eine, zwei oder drei weitere Ringreihen dort eingesetzt werden können, je nach Konfiguration des Möbels.

[0006] Beim erfindungsgemäßen Möbel können verschiedene Frontteile eingesetzt werden. Gemäß einer ersten Erfindungsausgestaltung kann als Frontteil wenigstens eine Tür vorgesehen sein, an deren einem Ende eine Reihe von Ringen vorgesehen ist, die derart beabstandet und angeordnet sind, dass sie in die Ringreihe einer angrenzenden Seitenwange eingreifen oder in Eingriff bringbar sind, so dass die Tür über ein durchgeführtes Rohr oder eine Stange gehaltert oder halterbar ist. Auch bei der Befestigung der Tür kommt also die erfindungsgemäße Verbindungstechnik zum Einsatz. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass natürlich auch zwei Türen an gegenüberliegenden Seiten vorgesehen sein können. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn an der anderen Seite der Tür eine Reihe voneinander beabstandeter Ringabschnitte vorgesehen ist, die derart beabstandet und angeordnet sind, dass sie bei geschlossener Tür in die Ringreihe der benachbarten Seitenwand eingreifen. Durch die eingreifenden Ringabschnitte wird vorteilhaft die Ringreihe der benachbarten Seitenwange geschlossen, so dass sich insgesamt ein einheitliches Äußeres ergibt.

[0007] Alternativ oder zusätzlich zur Ausführung des Frontteils als Tür kann dieses, gegebenenfalls als weiteres Frontteil, auch als eine eine Frontwand aufweisende Schublade, die im Korpus geführt oder dort einsetzbar ist, ausgebildet sein. Auch in diesem Fall können an den Enden der Frontwand jeweils eine Reihe voneinander beabstandeter Ringabschnitte vorgesehen sein, die derart beabstandet und angeordnet sind, dass sie bei geschlossener Schublade in die Ringreihe der jeweils benachbarten Seitenwange eingreifen. Im Falle eines Möbels in Form eines offenen Regals ist kein Frontteil vorgesehen, auch ein teilweise offener Korpus ist denkbar. Insgesamt gibt die Erfindung ein beliebig variierbares Möbelsystem an, das den einfachen Aufbau unterschiedlich gestalteter Möbel zulässt.

[0008] Die Ringe und damit auch die Ringabschnitte und die Rohre oder die Stangen können eine im Wesentlichen runde oder eine eckige Form aufweisen. Ferner können an den Innenwänden zumindest der einander gegenüberliegenden Seitenwangen Führungen für wenigstens eine Schublade oder einen Fachboden vorgesehen sein. Um auch hier das Möbel bzw. das Möbelsystem möglichst einfach auszugestalten können die Führungen mehrere über die Höhe einer Innenwand verteilt angeordnete rippen- oder schienenartige Führungsvorsprünge umfassen, wobei ferner seitlich an der Schublade oder dem Fachboden auf einem Führungsvorsprung laufende Führungsabschnitte vorgesehen sind. Die rippen- oder schienenartigen Führungsvorsprünge sind zweckmäßigerweise über die ganze Wand verteilt, so dass es ermöglicht wird, beispielsweise einen Fachboden in beliebiger Höhe einzusetzen, oder aber eine Schublade beliebig zu positionieren. Ferner dienen diese Führungsvorsprünge auch zur Versteifung der jeweiligen Seitenwange.

[0009] Um für eine sichere Befestigung des Abdeckelements zu sorgen können erfindungsgemäß am Abdeckelement Aufnahmen für die den Korpus oberseitig überragenden Rohre oder Stangen oder für an den Rohren oder Stangen angeordnete Verlängerungsstücke oder für die oberen Kantenabschnitte der Seitenwangen vorgesehen sein. Zur Befestigung des Abdeckelements werden also auf einfache Weise die entsprechenden Abschnitte des Korpus in die jeweiligen Aufnahmen des Abdeckelements eingefügt bzw. das Abdeckelement in entsprechender Position aufgesetzt, so dass die Lagefixierung gegeben ist. Alternativ zum Eingreifen entsprechender Korpusabschnitte in abdeckelementseitig vorgesehene Aufnahmen können auch am Abdeckelement in die oberseitig offenen Rohre eingreifen de oder einsetzbare Haltevorsprünge vorgesehen sein, beispielsweise in Form von entsprechend profilierten Zapfen oder dergleichen. Daneben besteht natürlich auch die Möglichkeit, am Abdeckelement sowohl Aufnahmen beispielsweise für die Kantenabschnitte der Seitenwangen sowie entsprechende Haltevorsprünge vorzusehen. Das Abdeckelement selbst kann dabei eine ebene oder eine mit einer Waschbeckenmulde versehene Abdeckplatte sein. Durch Verwendung einer mit einer Waschbeckenmulde versehenen Abdeckplatte kommt dem Möbel eine zusätzliche Funktion zu. In diesem Fall würde das Möbel in der Nähe eines Wasserzu- und -ablaufs angeordnet werden, wobei der Wasserablauf der Waschbeckenmulde hinten aus dem Korpus herauszuführen wäre.

[0010] Neben der Ausgestaltung des Möbels mit einem Korpus bestehend aus drei in einer Ebene angeordneten Seitenwangen besteht natürlich auch die Möglichkeit, zwei oder mehr Seitenwangen übereinander zu setzen, wobei die in Verlängerung zueinander angeordneten oder anzuordnenden Rohre oder Stangen der vertikal benachbarten Seitenwangen über Verbindungselemente miteinander verbunden oder verbindbar sind. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, ein höheres Möbel aufzubauen, wozu entsprechend viele Seitenwangen übereinander zu setzen sind. Es ist darauf hinzuweisen, dass zur Lagefixierung auch in diesem Fall lediglich ein am oberen Möbelende anzubringendes Abdeckelement erforderlich ist. Wenngleich bereits das oberseitige Abdeckelement für eine hinreichende Stabilität sorgt, kann erfindungsgemäß wenigstens ein die Rohre oder Stangen oder die Verbindungselemente einer Ebene verbindendes Stabilisierungsteil vorgesehen sein, wobei dieses bevorzugt aus einem stabilen Draht besteht, der in Kreuz- oder Viereckform ausgebildet ist und die Rohre, Stange oder Verbindungselement miteinander verbindet.

[0011] Die Seitenwangen und gegebenenfalls die Tür und die Schublade bzw. deren Frontwand können erfindungsgemäß aus Kunststoff gefertigt sein, wobei bevorzugt ein transparenter oder halbtransparenter Kunststoff wie beispielsweise Polypropylen verwendet wird. Die Fertigung aus Kunststoff ist zum einen relativ einfach. Zum anderen verleiht die Verwendung eines transparenten oder halbtransparenten Kunststoffs dem Möbel ein äußerst eigenwilliges, ansprechendes Äußeres, da der gesamte Korpus transparent oder halbtransparent ist und infolgedessen das "Innenleben" des Möbels sichtbar ist bzw. bei Verwendung eines halbtransparenten Kunststoffs das Äußere beeinflusst, da es noch leicht durch die Seitenwangen hindurch sichtbar ist. Besonders geprägt wird in diesem Fall das Äußere durch die vielen über die Höhe der Seitenwange verteilten rippen- oder schienenartigen Führungsvorsprünge, die durch die Seitenwangen hindurchschimmern. Neben der Ausgestaltung aus Kunststoff ist es natürlich auch möglich, die Möbelteile aus Metall oder Holz zu fertigen, wobei im letzteren Fall eine Ringreihe aus Metall oder Kunststoff am jeweiligen Holzteil zu befestigen wäre.

[0012] Wie bereits ausgeführt dient das Abdeckelement zur Lagestabilisierung und Fixierung des Möbelkorpus. Hierzu ist es auch zweckmäßig, wenn das Abdeckelement hinreichend schwer ist. Dies kann bei einer Fertigung des Abdeckelements aus Keramik erreicht werden. Alternativ hierzu kann das Abdeckelement auch aus Metall, Kunststoff oder Holz gefertigt werden.

[0013] Schließlich hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn bodenseitig an den Rohren oder Stangen Rollen angeordnet oder anbringbar sind, die ein einfaches Verschieben des Möbels ermöglichen. Die Rollen können beispielsweise über einfache Steckverbindungen von unten in die Rohre eingesteckt werden bzw. die Stangen in entsprechende Aufnahmen an den Rollen.

[0014] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen
Fig. 1
eine Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Möbels einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2
eine Aufsicht auf eine Seitenwange,
Fig. 3
eine Seitenansicht der Seitenwange aus Fig. 2,
Fig. 4
eine vergrößerte Detailansicht des Verbindungsbereichs zweier Seitenwangen,
Fig. 5
eine Aufsicht als Schnittansicht des Verbindungsbereichs zweier Seitenwangen,
Fig. 6
eine Aufsicht auf eine am Möbel anbringbare Tür,
Fig. 7
eine Seitenansicht der Tür aus Fig. 6,
Fig. 8
eine Schnittansicht durch einen Möbelkorpus mit eingesetzten Schubladen,
Fig. 9
ein Möbel einer zweiten Ausführungsform,
Fig. 10
eine Detailansicht des Verbindungsbereichs dreier Seitenwangen im Bereich der Rückwand des Möbels aus Fig. 9, und
Fig. 11
eine Sprengzeichnung der zum Aufbau eines aus mehreren Wangenebenen bestehenden Möbels verwendbaren Rohre und Verbindungselemente.


[0015] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Möbel 1 bestehend aus einem Möbelkorpus 2, der im gezeigten Beispiel aus zwei Ebenen I, II besteht. Jede Ebene besteht aus drei Seitenwangen 3, wobei in Fig. 1 lediglich jeweils eine Seitenwange gezeigt ist. Frontseitig sind im gezeigten Beispiel verschiedene Frontteile 4a, 4b vorgesehen, wobei das Frontteil 4a als schwenkbare Tür 5 ausgebildet ist, die Frontteile 4b werden von den Frontwänden 6 zweier noch zu beschreibender Schubladen gebildet. Die Seitenwangen untereinander sowie die Tür sind über Rohre 7 miteinander verbunden, wobei auf die Verbindungstechnik nachfolgend noch eingegangen wird. Oberseitig ist der Möbelkorpus 2 mittels einer Abdeckplatte 8, vornehmlich aus Keramik abgeschlossen, wobei die Abdeckplatte 8 zur Fixierung des Korpus 2 dient.

[0016] Die Figuren 2 und 3 zeigen im Detail die Ausgestaltung einer Seitenwange 3. Die Seitenwange 3 besteht aus einem Wangenkörper 9, an dessen seitlichen Enden eine Vielzahl von Ringen 10 vorgesehen sind, die eine im Wesentlichen runde Querschnittsform besitzen, wobei die Ringöffnung senkrecht zur Wangenebene steht. Die Ringe fluchten miteinander und bilden eine Durchstecköffnung 11. Die Ringe 10 einer jeden Ringreihe 12 selbst sind um den Abstand einer Ringbreite voneinander beabstandet. Wie Fig. 3 zeigt sind die beiden Ringreihen 12 am rechten und linken Ende der Seitenwange 3a versetzt zueinander, wobei der Versetzungsabstand genau der Breite eines Ringes entspricht.

[0017] Ferner sind an der Innenseite 13 des Wangenkörpers 9 eine Vielzahl von rippen- oder schienenartigen Führungsvorsprüngen 14 vorgesehen, die zur Auflagerung eines in den Korpus einzusetzenden Teils wie eines Fachbodens oder einer Schublade (siehe Fig. 1) dienen.

[0018] Fig. 4 zeigt nun im Detail den Verbindungsbereich zweier Seitenwangen. Wie der Figur zu entnehmen ist werden die beiden Seitenwangen 3a, 3b mit ihren beiden Ringreihen derart bezüglich einander positioniert bzw. bewegt, dass die beiden Ringreihen bzw. die jeweiligen Ringe 10a, 10b ineinander greifen, wie Fig. 4 deutlich zeigt. Da der Abstand der nebeneinander liegenden Ringe 10a bzw. der Ringe 10b jeweils genau der Breite eines Ringes entspricht, fügen sich die Ringe exakt und nahtlos ineinander. Sie bilden insgesamt eine geschlossene röhrenartige Durchstecköffnung 15, in die, siehe Fig. 5, zur Fixierung der Seitenwangen 3a, 3b miteinander ein im gezeigten Beispiel hohizylindrisches Rohr 16 gesteckt wird, dessen Außendurchmesser nur unwesentlich kleiner als der Innendurchmesser der sich ergebenden Durchstecköffnung 15 ist, so dass ein fester und stabiler Sitz ermöglicht wird.

[0019] Auf diese einfache Steckweise werden sämtliche Seitenwangen einer Ebene untereinander fixiert. Auch die Tür 5 wird auf diese Weise an einer Seitenwange gehaltert. Die Tür 5 - siehe die Figuren 6 und 7 - weist ebenfalls eine Vielzahl an einem Ende der Türfront 17 ausgebildete Ringe 18, die eine Ringreihe 19 bilden auf, wobei auch diese Ringe 18 um jeweils die Breite eines einzusetzenden Rings voneinander beabstandet sind. Mit diesem Ende wird nun die Tür mit einer benachbarten Seitenwange verbunden, so dass sie um das einzusetzende runde Rohr verschwenkt werden kann.

[0020] An der gegenüberliegenden Seite des Frontabschnitts 17 der Tür 5 ist eine Vielzahl offener Ringabschnitte 20 vorgesehen, die nach Art einer Kralle abstehen. Auch diese Ringabschnitte 20 sind um den Abstand einer Ringbreite bezüglich einander versetzt, wobei auch hier die Ringreihe 19 und die Ringabschnittsreihe 21 bezüglich einander um die Breite eines Ringes versetzt an den jeweiligen Enden ausgebildet sind. Die krallenartigen Ringabschnitte 20 greifen nun zwischen die Ringe der bei geschlossener Tür benachbarten Seitenwange, durch welche ebenfalls ein Rohr geführt ist, und schließen die seitenwangenseitige Ringreihe auf diese Weise, so dass sich insgesamt auch in diesem Bereich bei geschlossener Tür ein in sich geschlossener Verbindungsabschnitt ergibt.

[0021] Fig. 8 zeigt einen Schnitt durch einen Korpus. Deutlich erkennbar sind die an jeder Seitenwange 3 zum Korpusinneren vorspringenden Führungsvorsprünge 14, auf denen im gezeigten Beispiel die Führungsabschnitte 22 jeweils einer Schublade 23 laufen. Ersichtlich ist jeder Führungsabschnitt 22 so bemessen, dass er genau zwischen zwei übereinander liegende Führungsvorsprünge greift, ferner weist er oberseitig eine Hinterschneidung auf, in welche der jeweils darüber liegende Vorsprung aufgenommen ist. Auf diese Weise wird jede Schublade quasi spielfrei geführt. Auch an jeder Schublade sind an den Enden der Frontteile 6 entsprechende hakenförmige Ringabschnitte 24 vorgesehen, die zwischen die Ringe an den Enden der jeweils benachbarten Seitenwangen eingreifen und diese abschließen, siehe Fig. 1.

[0022] Schließlich zeigt Fig. 9 eine weitere Ausführungsform eines Möbels 25. Auch dieses besitzt einen Möbelkorpus 26, welcher im gezeigten Beispiel aus insgesamt fünf Seitenwangen 27 besteht, nämlich vier außenliegenden, und eine innenliegende, nur gestrichelt gezeigten Seitenwange, die den Korpus unterteilt. Der Aufbau des Möbels 25 entspricht insoweit dem bezüglich des Möbels 1 beschriebenen, lediglich mit dem Unterschied, dass hier zwei Türen 28 vorgesehen sind und zur Lagefixierung eine gemeinsame und entsprechend groß bemessene Abdeckplatte 29 zum Einsatz kommt. Aufgrund der Verwendung der im Korpusinneren befindlichen Seitenwange 27 ist es nun erforderlich, im Rückwandbereich (in Fig. 9 mit III gekennzeichnet) insgesamt drei Seitenwangen miteinander zu verbinden, nämlich die beiden rückwandseitigen Seitenwangen sowie die im Korpusinneren angeordnete Seitenwange. Fig. 10 zeigt als Teilansicht diesen Verbindungsbereich. Gezeigt sind die drei Seitenwangen 27a, 27b, 27c, wobei an jeder Seitenwange wie bei den vorherigen Ausführungenformen eine Vielzahl von Ringen 28a, 28b, 28c angeordnet sind. Die jeweiligen Ringe 28a bzw. 28b bzw. 28c sind bei dieser Ausführungsform jedoch um die zweifache Breite eines Ringes beabstandet, da beispielsweise zwischen zwei Ringe 28a zwei Ringe, nämlich ein Ring 28b und ein Ring 28c zu setzen sind. Wie durch die Pfeile A, B angedeutet werden auch hier die Ringreihen einfach ineinander geschoben. Aufgrund der genauen Abstandsbemessung greifen die Ringe auch hier fast formschlüssig ineinander, so dass eine Einstecköffnung für ein Rohr gebildet wird. Ersichtlich können also auch drei Seitenwangen problemlos miteinander verbunden werden.

[0023] Wie im hinteren Verbindungsbereich müssen auch die Abstände der Ringe bzw. der Ringabschnitte im Verbindungsbereich innere Seitenwange - Türen entsprechend gewählt werden, da auch in diesem Bereich drei Elemente aufeinander treffen, Im gezeigten Beispiel gemäß Fig. 9 ist beispielsweise die rechte Tür 28 fest mit der inneren Seitenwange 27 verbunden, die offenen Ringabschnitte der linken Tür 28 greifen in die noch offenen Bereiche in diesem Verbindungsabschnitt, der in Fig. 9 mit IV gekennzeichnet ist, ein und schließen diesen ab.

[0024] Schließlich zeigt Fig. 11 in Form einer Explosionszeichnung die erforderlichen Elemente zum Aufbau des in Fig. 1 gezeigten, aus zwei Ebenen bestehenden Schrankmöbels. Gezeigt sind zunächst erste bodenseitig anzuordnende Rohre 30, in die Verbindungselemente 31 eingesteckt werden. Jedes Verbindungselement 31 besitzt eine umlaufende Schulter 32, auf der die jeweiligen Seitenwangen bzw. die Tür der unteren Ebene I (siehe Fig. 1) aufliegen und die verhindern, dass diese nach unten abrutschen.

[0025] Zur Fixierung des Aufbaus wird anschließend ein im gezeigten Beispiel kreuzförmig ausgebildetes erstes Stabilisierungsteil 33, an dem entsprechend abgewinkelte Enden 34 vorgesehen sind, in die Verbindungselemente 31 eingesteckt. Im gezeigten Beispiel ist das Stabilisierungsteil kreuzförmig ausgebildet. Hierdurch wird der gesamte Rohraufbau stabilisiert. Auf die Verbindungselemente 31 werden anschließend weitere Rohre 35 aufgesteckt, wobei diese eine entsprechende Schlitzaufnahme aufweisen, durch welche das drahtförmige Stabilisierungselement 33 hindurchgreifen kann. Auf die weiteren Rohre 35 werden nun weitere Verbindungselemente 36 aufgesteckt, die oberseitig einen Ansatz 37 besitzen. Auf diese Ansätze wird ein weiteres, hier viereckiges Stabilisierungsteil 38, ebenfalls aus einem stabilen Draht bestehend, aufgesetzt, an dem randseitig entsprechende Aufnahmen 39 für die Ansätze vorgesehen sind. Auch dieses Stabilisierungsteil dient der Fixierung des gesamten Aufbaus.

[0026] Schließlich werden auf die Ansätze 37 weitere Verbindungsteile 40 aufgesteckt, auf die wiederum weitere Rohre 41, die dann die zweite Ebene bilden, aufgesteckt werden. Zu oberst werden in die weiteren Rohre 41 Verlängerungselemente 42 gesteckt, die ebenfalls am oberen Ende eine umlaufende Schulter 43 besitzen. Abschließend wird zu oberst die Abdeckplatte 44 aufgesetzt, an welcher unterseitig Aufnahmen 45 in Form von Aufnahmebohrungen vorgesehen sind, in die die oberen Enden 46 der Verbindungsteile 42 eingreifen. Die Abdeckplatte 44 ruht dann auf den Schultern 43.

[0027] Es bleibt darauf hinzuweisen, dass bei einem Möbel, das lediglich eine Ebene besitzt, lediglich vier seitliche Rohre zum Einsatz kommen, in die gegebenenfalls oberseitig abschließende Verlängerungselemente (entsprechend dem Verlängerungselement 42 aus Fig. 11) eingesetzt werden können, auf welchen dann die Abdeckplatte ruht. Alternativ ist es natürlich auch möglich, anstelle des Verlängerungselements, welches in entsprechende abdeckplattenseitige Aufnahmen eingreift, an der Abdeckplatte entsprechende Vorsprünge in Form von Zapfen oder dergleichen vorzusehen, die in die offenen Rohrenden eingreifen und zur Stabilisierung führen. Es versteht sich, dass natürlich auch die oberen Verbindungsele.. mente 42 in Fig. 11 entfallen können, wenn an der Abdeckplatte entsprechende Zapfen vorgesehen werden.

[0028] Die Seitenwangen wie auch die Türen, Schubladen etc. bestehen bevorzugt aus haibtransparentem Kunststoff, insbesondere Polypropylen. Die innenseitig vorgesehenen Führungsschienen - die bevorzugt an jeder Seitenwange sowie an der Tür, gegebenenfalls auch den Frontwänden der Schubladen vorgesehen sind - schimmern etwas durch die halbtransparenten Wangen hindurch und verleihen dem Möbel insgesamt eine eigenwillige Optik. Die Abdeckplatte selbst besteht bevorzugt aus Keramik und besitzt ein hinreichendes Gewicht, so dass eine sichere Lagefixierung gegeben ist.


Ansprüche

1. Möbel, mit einem Korpus bestehend aus wenigstens drei Seitenwangen, dadurch gekennzeichnet, dass an einem oder beiden freien Enden jeder Seitenwange (3, 3a, 3b, 27, 27a, 27b, 27c) eine Reihe von Ringen (10, 10a, 10b, 28a, 28b, 28c) vorgesehen ist, deren Ringöffnung senkrecht zur Wangenebene liegt und die derart voneinander beabstandet und angeordnet sind, dass die Ringreihen miteinander verbundener oder zu verbindender Seitenwangen ineinander Eingreifen oder in Eingriff bringbar sind und ein Rohr (16) oder eine Stange durchgeführt oder durchführbar ist, und dass wenigstens ein den Korpus (2, 26) oberseitig schließendes Abdeckelement (8, 44) vorgesehen ist, über welches der Korpus (2, 26) lagestabil fixiert oder fixierbar ist.
 
2. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein in Form einer Tür (5, 28) vorgesehen ist, an deren einem Ende eine Reihe von Ringen (18) vorgesehen ist, die derart beabstandet und angeordnet sind, dass sie in die Ringreihe einer angrenzenden Seitenwange eingreifen oder in Eingriff bringbar sind, so dass die Tür (5) über ein durchgeführtes Rohr oder eine Stange gehaltert oder halterbar ist.
 
3. Möbel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der anderen Seite der Tür (5, 28) eine Reihe voneinander beabstandeter Ringabschnitte (20) vorgesehen ist, die derart beabstandet und angeordnet sind, dass sie bei geschlossener Tür in die Ringreihe der benachbarten Seitenwange eingreifen.
 
4. Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein, gegebenenfalls weiteres, Frontteil (4b) in Form einer eine Frontwand (6) aufweisende Schublade (23), die im Korpus geführt oder dort einsetzbar ist vorgesehen ist.
 
5. Möbel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an den Enden der Frontwand (6) jeweils eine Reihe voneinander beabstandeter Ringabschnitte (24) vorgesehen ist, die derart beabstandet und angeordnet sind, dass sie bei geschlossener Schublade in die Ringreihe der jeweils benachbarten Seitenwange eingreifen.
 
6. Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringe (10, 10a, 10b, 28a, 28b, 28c) und damit auch die Ringabschnitte (20, 24) und die Rohre (7, 16) oder Stangen eine im wesentlichen runde oder eine eckige Form aufweisen.
 
7. Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Innenwänden zumindest der einander gegenüberliegenden Seitenwangen Führungen für wenigstens eine Schublade (23) oder einen Fachboden vorgesehen sind.
 
8. Möbel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen mehrere über die Höhe einer Innenwand verteilt angeordnete rippen- oder schienenartige Führungsvorsprünge (14) umfassen und seitlich an der Schublade (23) oder dem Fachboden auf einem Führungsvorsprung (14) laufende Führungsabschnitte (22) vorgesehen sind.
 
9. Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Abdeckelement (8, 44) Aufnahmen (45) für die den Korpus oberseitig überragenden Rohe oder Stangen oder an den Rohren oder Stangen angeordnete Verlängerungsstücke (42) oder für die oberen Kantenabschnitte der Seitenwangen vorgesehen sind.
 
10. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Abdeckelement in die oberseitig offenen Rohre eingreifende oder einsetzbare Haltevorsprünge vorgesehen sind.
 
11. Möbel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckelement eine ebene oder eine mit einer Waschbeckenmulde versehene Abdeckplatte (8, 44) ist.
 
12. Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehr Seitenwangen (3) übereinander gesetzt oder setzbar sind, wobei die in Verlängerung zueinander angeordneten oder anzuordnenden Rohre oder Stangen der vertikal benachbarten Seitenwangen über Verbindungselemente (31, 36, 40) miteinander verbunden oder verbindbar sind.
 
13. Möbel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein die Rohre oder Stangen oder die Verbindungselemente einer Ebene verbindendes Stabilisierungsteil (33, 38) vorgesehen ist.
 
14. Möbel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Stabilisierungsteil (33, 38) ein in Kreuz- oder Viereckform ausgebildeter Draht ist.
 
15. Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwangen (3, 3a, 3b, 27, 27a, 27b, 27c) und gegebenenfalls die Tür (5, 28) und die Schublade (23) bzw. deren Frontwand (6) aus Kunststoff sind.
 
16. Möbel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein transparenter oder halbtransparenter Kunststoff verwendet ist.
 
17. Möbel nach Ansprch 16, dadurch gekennzeichnet, dass Polypropylen verwendet ist.
 
18. Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckelement (8, 44) aus Keramik ist.
 
19. Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bodenseitig an den Rohren oder Stangen Rollen angeordnet oder anbringbar sind.
 




Zeichnung




























Recherchenbericht