[0001] Die Erfindung betrifft ein Möbel, mit einem Korpus bestehend aus wenigstens drei
Seitenwangen.
[0002] Vor allem Möbel mit einem größeren Korpus wie beispielsweise ein Schrank oder ein
Regal oder dergleichen werden in der Regel erst am Aufstellort zusammengesetzt, da
sie ansonsten unhandlich zu transportieren wären. Zumeist werden die Möbelteile zunächst
über Zapfenverbindungen grob miteinander verbunden, wonach über Schraubenverbindungen
der Korpus fest zusammengeschraubt wird. Zwar wird auf diese Weise ein stabiler Aufbau
erreicht, jedoch ist im Hinblick auf die vielen Einzelverbindungen der Aufbau selbst
sehr umständlich. Ferner besteht die Gefahr, dass bei unsachgemäßer oder unvorsichtiger
Handhabung Zapfenverbindungen abbrechen können oder die Schraubenverbindungen nicht
richtig gesetzt werden etc.
[0003] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein einfach aufbaubares oder aufgebautes
Möbel anzugeben.
[0004] Zur Lösung dieses Problems ist bei einem Möbel mit einem Korpus bestehend aus wenigstens
drei Seitenwangen erfindungsgemäß vorgesehen, dass an einem oder beiden freien Enden
jeder Seitenwangen eine Reihe von Ringen vorgesehen ist, deren Ringöffnung senkrecht
zur Wangenebene liegt und die derart voneinander beabstandet und angeordnet sind,
dass die Ringreihen miteinander verbundener oder zu verbindender Seitenwangen ineinander
eingreifen oder in Eingriff bringbar sind und ein Rohr oder eine Stange durchgeführt
oder durchführbar ist, und dass wenigstens ein den Korpus oberseitig schließendes
Abdeckelement vorgesehen ist, über welches der Korpus lagestabil fixiert oder fixierbar
ist.
[0005] Beim erfindungsgemäßen Möbel werden zwei Seitenwangen einfach dadurch verbunden,
dass die Ringreihen bestehend aus einer Vielzahl von nebeneinander gesetzten Ringen
ineinander geschoben werden, so dass die Ringe deckungsgleich übereinander liegen,
wonach lediglich ein Rohr oder eine Stange durch den sich bildenden Ringkanal geschoben
wird und die Seitenwangen hierdurch bezüglich einander fixiert werden. Auf diese Weise
kann der Korpus mit wenigen Handgriffen aufgebaut werden. Zur lagestabilen Fixierung
wird anschließend oberseitig ein Abdeckelement aufgesetzt, welches an den Seitenwangen
oder den Rohren angreift und die Seitenwangen fixiert. Es kommen also ersichtlich
keinerlei Dübel- oder Schraubenverbindungen oder dergleichen zum Einsatz, die die
oben geschilderten, insbesondere handhabungstechnischen Nachteile beinhalten. Vielmehr
gibt die Erfindung ein äußerst einfach aufzubauendes Möbel bzw. ein solches Möbelsystem
an, das es auch dem Laien ermöglicht, mit wenigen Handgriffen ein formschönes Möbel
zu errichten. Dabei bleibt darauf hinzuweisen, dass nicht zur zwei, sondern auch drei
oder vier Seitenwangen über die jeweils vorgesehenen Ringreihen miteinander verbunden
werden können, wobei natürlich der Abstand der Ringe einer Reihe entsprechend bemessen
ist, dass eine, zwei oder drei weitere Ringreihen dort eingesetzt werden können, je
nach Konfiguration des Möbels.
[0006] Beim erfindungsgemäßen Möbel können verschiedene Frontteile eingesetzt werden. Gemäß
einer ersten Erfindungsausgestaltung kann als Frontteil wenigstens eine Tür vorgesehen
sein, an deren einem Ende eine Reihe von Ringen vorgesehen ist, die derart beabstandet
und angeordnet sind, dass sie in die Ringreihe einer angrenzenden Seitenwange eingreifen
oder in Eingriff bringbar sind, so dass die Tür über ein durchgeführtes Rohr oder
eine Stange gehaltert oder halterbar ist. Auch bei der Befestigung der Tür kommt also
die erfindungsgemäße Verbindungstechnik zum Einsatz. Dabei ist darauf hinzuweisen,
dass natürlich auch zwei Türen an gegenüberliegenden Seiten vorgesehen sein können.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn an der anderen Seite der Tür eine Reihe
voneinander beabstandeter Ringabschnitte vorgesehen ist, die derart beabstandet und
angeordnet sind, dass sie bei geschlossener Tür in die Ringreihe der benachbarten
Seitenwand eingreifen. Durch die eingreifenden Ringabschnitte wird vorteilhaft die
Ringreihe der benachbarten Seitenwange geschlossen, so dass sich insgesamt ein einheitliches
Äußeres ergibt.
[0007] Alternativ oder zusätzlich zur Ausführung des Frontteils als Tür kann dieses, gegebenenfalls
als weiteres Frontteil, auch als eine eine Frontwand aufweisende Schublade, die im
Korpus geführt oder dort einsetzbar ist, ausgebildet sein. Auch in diesem Fall können
an den Enden der Frontwand jeweils eine Reihe voneinander beabstandeter Ringabschnitte
vorgesehen sein, die derart beabstandet und angeordnet sind, dass sie bei geschlossener
Schublade in die Ringreihe der jeweils benachbarten Seitenwange eingreifen. Im Falle
eines Möbels in Form eines offenen Regals ist kein Frontteil vorgesehen, auch ein
teilweise offener Korpus ist denkbar. Insgesamt gibt die Erfindung ein beliebig variierbares
Möbelsystem an, das den einfachen Aufbau unterschiedlich gestalteter Möbel zulässt.
[0008] Die Ringe und damit auch die Ringabschnitte und die Rohre oder die Stangen können
eine im Wesentlichen runde oder eine eckige Form aufweisen. Ferner können an den Innenwänden
zumindest der einander gegenüberliegenden Seitenwangen Führungen für wenigstens eine
Schublade oder einen Fachboden vorgesehen sein. Um auch hier das Möbel bzw. das Möbelsystem
möglichst einfach auszugestalten können die Führungen mehrere über die Höhe einer
Innenwand verteilt angeordnete rippen- oder schienenartige Führungsvorsprünge umfassen,
wobei ferner seitlich an der Schublade oder dem Fachboden auf einem Führungsvorsprung
laufende Führungsabschnitte vorgesehen sind. Die rippen- oder schienenartigen Führungsvorsprünge
sind zweckmäßigerweise über die ganze Wand verteilt, so dass es ermöglicht wird, beispielsweise
einen Fachboden in beliebiger Höhe einzusetzen, oder aber eine Schublade beliebig
zu positionieren. Ferner dienen diese Führungsvorsprünge auch zur Versteifung der
jeweiligen Seitenwange.
[0009] Um für eine sichere Befestigung des Abdeckelements zu sorgen können erfindungsgemäß
am Abdeckelement Aufnahmen für die den Korpus oberseitig überragenden Rohre oder Stangen
oder für an den Rohren oder Stangen angeordnete Verlängerungsstücke oder für die oberen
Kantenabschnitte der Seitenwangen vorgesehen sein. Zur Befestigung des Abdeckelements
werden also auf einfache Weise die entsprechenden Abschnitte des Korpus in die jeweiligen
Aufnahmen des Abdeckelements eingefügt bzw. das Abdeckelement in entsprechender Position
aufgesetzt, so dass die Lagefixierung gegeben ist. Alternativ zum Eingreifen entsprechender
Korpusabschnitte in abdeckelementseitig vorgesehene Aufnahmen können auch am Abdeckelement
in die oberseitig offenen Rohre eingreifen de oder einsetzbare Haltevorsprünge vorgesehen
sein, beispielsweise in Form von entsprechend profilierten Zapfen oder dergleichen.
Daneben besteht natürlich auch die Möglichkeit, am Abdeckelement sowohl Aufnahmen
beispielsweise für die Kantenabschnitte der Seitenwangen sowie entsprechende Haltevorsprünge
vorzusehen. Das Abdeckelement selbst kann dabei eine ebene oder eine mit einer Waschbeckenmulde
versehene Abdeckplatte sein. Durch Verwendung einer mit einer Waschbeckenmulde versehenen
Abdeckplatte kommt dem Möbel eine zusätzliche Funktion zu. In diesem Fall würde das
Möbel in der Nähe eines Wasserzu- und -ablaufs angeordnet werden, wobei der Wasserablauf
der Waschbeckenmulde hinten aus dem Korpus herauszuführen wäre.
[0010] Neben der Ausgestaltung des Möbels mit einem Korpus bestehend aus drei in einer Ebene
angeordneten Seitenwangen besteht natürlich auch die Möglichkeit, zwei oder mehr Seitenwangen
übereinander zu setzen, wobei die in Verlängerung zueinander angeordneten oder anzuordnenden
Rohre oder Stangen der vertikal benachbarten Seitenwangen über Verbindungselemente
miteinander verbunden oder verbindbar sind. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, ein
höheres Möbel aufzubauen, wozu entsprechend viele Seitenwangen übereinander zu setzen
sind. Es ist darauf hinzuweisen, dass zur Lagefixierung auch in diesem Fall lediglich
ein am oberen Möbelende anzubringendes Abdeckelement erforderlich ist. Wenngleich
bereits das oberseitige Abdeckelement für eine hinreichende Stabilität sorgt, kann
erfindungsgemäß wenigstens ein die Rohre oder Stangen oder die Verbindungselemente
einer Ebene verbindendes Stabilisierungsteil vorgesehen sein, wobei dieses bevorzugt
aus einem stabilen Draht besteht, der in Kreuz- oder Viereckform ausgebildet ist und
die Rohre, Stange oder Verbindungselement miteinander verbindet.
[0011] Die Seitenwangen und gegebenenfalls die Tür und die Schublade bzw. deren Frontwand
können erfindungsgemäß aus Kunststoff gefertigt sein, wobei bevorzugt ein transparenter
oder halbtransparenter Kunststoff wie beispielsweise Polypropylen verwendet wird.
Die Fertigung aus Kunststoff ist zum einen relativ einfach. Zum anderen verleiht die
Verwendung eines transparenten oder halbtransparenten Kunststoffs dem Möbel ein äußerst
eigenwilliges, ansprechendes Äußeres, da der gesamte Korpus transparent oder halbtransparent
ist und infolgedessen das "Innenleben" des Möbels sichtbar ist bzw. bei Verwendung
eines halbtransparenten Kunststoffs das Äußere beeinflusst, da es noch leicht durch
die Seitenwangen hindurch sichtbar ist. Besonders geprägt wird in diesem Fall das
Äußere durch die vielen über die Höhe der Seitenwange verteilten rippen- oder schienenartigen
Führungsvorsprünge, die durch die Seitenwangen hindurchschimmern. Neben der Ausgestaltung
aus Kunststoff ist es natürlich auch möglich, die Möbelteile aus Metall oder Holz
zu fertigen, wobei im letzteren Fall eine Ringreihe aus Metall oder Kunststoff am
jeweiligen Holzteil zu befestigen wäre.
[0012] Wie bereits ausgeführt dient das Abdeckelement zur Lagestabilisierung und Fixierung
des Möbelkorpus. Hierzu ist es auch zweckmäßig, wenn das Abdeckelement hinreichend
schwer ist. Dies kann bei einer Fertigung des Abdeckelements aus Keramik erreicht
werden. Alternativ hierzu kann das Abdeckelement auch aus Metall, Kunststoff oder
Holz gefertigt werden.
[0013] Schließlich hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn bodenseitig an den Rohren oder
Stangen Rollen angeordnet oder anbringbar sind, die ein einfaches Verschieben des
Möbels ermöglichen. Die Rollen können beispielsweise über einfache Steckverbindungen
von unten in die Rohre eingesteckt werden bzw. die Stangen in entsprechende Aufnahmen
an den Rollen.
[0014] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im
folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei
zeigen
- Fig. 1
- eine Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Möbels einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- eine Aufsicht auf eine Seitenwange,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Seitenwange aus Fig. 2,
- Fig. 4
- eine vergrößerte Detailansicht des Verbindungsbereichs zweier Seitenwangen,
- Fig. 5
- eine Aufsicht als Schnittansicht des Verbindungsbereichs zweier Seitenwangen,
- Fig. 6
- eine Aufsicht auf eine am Möbel anbringbare Tür,
- Fig. 7
- eine Seitenansicht der Tür aus Fig. 6,
- Fig. 8
- eine Schnittansicht durch einen Möbelkorpus mit eingesetzten Schubladen,
- Fig. 9
- ein Möbel einer zweiten Ausführungsform,
- Fig. 10
- eine Detailansicht des Verbindungsbereichs dreier Seitenwangen im Bereich der Rückwand
des Möbels aus Fig. 9, und
- Fig. 11
- eine Sprengzeichnung der zum Aufbau eines aus mehreren Wangenebenen bestehenden Möbels
verwendbaren Rohre und Verbindungselemente.
[0015] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Möbel 1 bestehend aus einem Möbelkorpus 2, der
im gezeigten Beispiel aus zwei Ebenen I, II besteht. Jede Ebene besteht aus drei Seitenwangen
3, wobei in Fig. 1 lediglich jeweils eine Seitenwange gezeigt ist. Frontseitig sind
im gezeigten Beispiel verschiedene Frontteile 4a, 4b vorgesehen, wobei das Frontteil
4a als schwenkbare Tür 5 ausgebildet ist, die Frontteile 4b werden von den Frontwänden
6 zweier noch zu beschreibender Schubladen gebildet. Die Seitenwangen untereinander
sowie die Tür sind über Rohre 7 miteinander verbunden, wobei auf die Verbindungstechnik
nachfolgend noch eingegangen wird. Oberseitig ist der Möbelkorpus 2 mittels einer
Abdeckplatte 8, vornehmlich aus Keramik abgeschlossen, wobei die Abdeckplatte 8 zur
Fixierung des Korpus 2 dient.
[0016] Die Figuren 2 und 3 zeigen im Detail die Ausgestaltung einer Seitenwange 3. Die Seitenwange
3 besteht aus einem Wangenkörper 9, an dessen seitlichen Enden eine Vielzahl von Ringen
10 vorgesehen sind, die eine im Wesentlichen runde Querschnittsform besitzen, wobei
die Ringöffnung senkrecht zur Wangenebene steht. Die Ringe fluchten miteinander und
bilden eine Durchstecköffnung 11. Die Ringe 10 einer jeden Ringreihe 12 selbst sind
um den Abstand einer Ringbreite voneinander beabstandet. Wie Fig. 3 zeigt sind die
beiden Ringreihen 12 am rechten und linken Ende der Seitenwange 3a versetzt zueinander,
wobei der Versetzungsabstand genau der Breite eines Ringes entspricht.
[0017] Ferner sind an der Innenseite 13 des Wangenkörpers 9 eine Vielzahl von rippen- oder
schienenartigen Führungsvorsprüngen 14 vorgesehen, die zur Auflagerung eines in den
Korpus einzusetzenden Teils wie eines Fachbodens oder einer Schublade (siehe Fig.
1) dienen.
[0018] Fig. 4 zeigt nun im Detail den Verbindungsbereich zweier Seitenwangen. Wie der Figur
zu entnehmen ist werden die beiden Seitenwangen 3a, 3b mit ihren beiden Ringreihen
derart bezüglich einander positioniert bzw. bewegt, dass die beiden Ringreihen bzw.
die jeweiligen Ringe 10a, 10b ineinander greifen, wie Fig. 4 deutlich zeigt. Da der
Abstand der nebeneinander liegenden Ringe 10a bzw. der Ringe 10b jeweils genau der
Breite eines Ringes entspricht, fügen sich die Ringe exakt und nahtlos ineinander.
Sie bilden insgesamt eine geschlossene röhrenartige Durchstecköffnung 15, in die,
siehe Fig. 5, zur Fixierung der Seitenwangen 3a, 3b miteinander ein im gezeigten Beispiel
hohizylindrisches Rohr 16 gesteckt wird, dessen Außendurchmesser nur unwesentlich
kleiner als der Innendurchmesser der sich ergebenden Durchstecköffnung 15 ist, so
dass ein fester und stabiler Sitz ermöglicht wird.
[0019] Auf diese einfache Steckweise werden sämtliche Seitenwangen einer Ebene untereinander
fixiert. Auch die Tür 5 wird auf diese Weise an einer Seitenwange gehaltert. Die Tür
5 - siehe die Figuren 6 und 7 - weist ebenfalls eine Vielzahl an einem Ende der Türfront
17 ausgebildete Ringe 18, die eine Ringreihe 19 bilden auf, wobei auch diese Ringe
18 um jeweils die Breite eines einzusetzenden Rings voneinander beabstandet sind.
Mit diesem Ende wird nun die Tür mit einer benachbarten Seitenwange verbunden, so
dass sie um das einzusetzende runde Rohr verschwenkt werden kann.
[0020] An der gegenüberliegenden Seite des Frontabschnitts 17 der Tür 5 ist eine Vielzahl
offener Ringabschnitte 20 vorgesehen, die nach Art einer Kralle abstehen. Auch diese
Ringabschnitte 20 sind um den Abstand einer Ringbreite bezüglich einander versetzt,
wobei auch hier die Ringreihe 19 und die Ringabschnittsreihe 21 bezüglich einander
um die Breite eines Ringes versetzt an den jeweiligen Enden ausgebildet sind. Die
krallenartigen Ringabschnitte 20 greifen nun zwischen die Ringe der bei geschlossener
Tür benachbarten Seitenwange, durch welche ebenfalls ein Rohr geführt ist, und schließen
die seitenwangenseitige Ringreihe auf diese Weise, so dass sich insgesamt auch in
diesem Bereich bei geschlossener Tür ein in sich geschlossener Verbindungsabschnitt
ergibt.
[0021] Fig. 8 zeigt einen Schnitt durch einen Korpus. Deutlich erkennbar sind die an jeder
Seitenwange 3 zum Korpusinneren vorspringenden Führungsvorsprünge 14, auf denen im
gezeigten Beispiel die Führungsabschnitte 22 jeweils einer Schublade 23 laufen. Ersichtlich
ist jeder Führungsabschnitt 22 so bemessen, dass er genau zwischen zwei übereinander
liegende Führungsvorsprünge greift, ferner weist er oberseitig eine Hinterschneidung
auf, in welche der jeweils darüber liegende Vorsprung aufgenommen ist. Auf diese Weise
wird jede Schublade quasi spielfrei geführt. Auch an jeder Schublade sind an den Enden
der Frontteile 6 entsprechende hakenförmige Ringabschnitte 24 vorgesehen, die zwischen
die Ringe an den Enden der jeweils benachbarten Seitenwangen eingreifen und diese
abschließen, siehe Fig. 1.
[0022] Schließlich zeigt Fig. 9 eine weitere Ausführungsform eines Möbels 25. Auch dieses
besitzt einen Möbelkorpus 26, welcher im gezeigten Beispiel aus insgesamt fünf Seitenwangen
27 besteht, nämlich vier außenliegenden, und eine innenliegende, nur gestrichelt gezeigten
Seitenwange, die den Korpus unterteilt. Der Aufbau des Möbels 25 entspricht insoweit
dem bezüglich des Möbels 1 beschriebenen, lediglich mit dem Unterschied, dass hier
zwei Türen 28 vorgesehen sind und zur Lagefixierung eine gemeinsame und entsprechend
groß bemessene Abdeckplatte 29 zum Einsatz kommt. Aufgrund der Verwendung der im Korpusinneren
befindlichen Seitenwange 27 ist es nun erforderlich, im Rückwandbereich (in Fig. 9
mit III gekennzeichnet) insgesamt drei Seitenwangen miteinander zu verbinden, nämlich
die beiden rückwandseitigen Seitenwangen sowie die im Korpusinneren angeordnete Seitenwange.
Fig. 10 zeigt als Teilansicht diesen Verbindungsbereich. Gezeigt sind die drei Seitenwangen
27a, 27b, 27c, wobei an jeder Seitenwange wie bei den vorherigen Ausführungenformen
eine Vielzahl von Ringen 28a, 28b, 28c angeordnet sind. Die jeweiligen Ringe 28a bzw.
28b bzw. 28c sind bei dieser Ausführungsform jedoch um die zweifache Breite eines
Ringes beabstandet, da beispielsweise zwischen zwei Ringe 28a zwei Ringe, nämlich
ein Ring 28b und ein Ring 28c zu setzen sind. Wie durch die Pfeile A, B angedeutet
werden auch hier die Ringreihen einfach ineinander geschoben. Aufgrund der genauen
Abstandsbemessung greifen die Ringe auch hier fast formschlüssig ineinander, so dass
eine Einstecköffnung für ein Rohr gebildet wird. Ersichtlich können also auch drei
Seitenwangen problemlos miteinander verbunden werden.
[0023] Wie im hinteren Verbindungsbereich müssen auch die Abstände der Ringe bzw. der Ringabschnitte
im Verbindungsbereich innere Seitenwange - Türen entsprechend gewählt werden, da auch
in diesem Bereich drei Elemente aufeinander treffen, Im gezeigten Beispiel gemäß Fig.
9 ist beispielsweise die rechte Tür 28 fest mit der inneren Seitenwange 27 verbunden,
die offenen Ringabschnitte der linken Tür 28 greifen in die noch offenen Bereiche
in diesem Verbindungsabschnitt, der in Fig. 9 mit IV gekennzeichnet ist, ein und schließen
diesen ab.
[0024] Schließlich zeigt Fig. 11 in Form einer Explosionszeichnung die erforderlichen Elemente
zum Aufbau des in Fig. 1 gezeigten, aus zwei Ebenen bestehenden Schrankmöbels. Gezeigt
sind zunächst erste bodenseitig anzuordnende Rohre 30, in die Verbindungselemente
31 eingesteckt werden. Jedes Verbindungselement 31 besitzt eine umlaufende Schulter
32, auf der die jeweiligen Seitenwangen bzw. die Tür der unteren Ebene I (siehe Fig.
1) aufliegen und die verhindern, dass diese nach unten abrutschen.
[0025] Zur Fixierung des Aufbaus wird anschließend ein im gezeigten Beispiel kreuzförmig
ausgebildetes erstes Stabilisierungsteil 33, an dem entsprechend abgewinkelte Enden
34 vorgesehen sind, in die Verbindungselemente 31 eingesteckt. Im gezeigten Beispiel
ist das Stabilisierungsteil kreuzförmig ausgebildet. Hierdurch wird der gesamte Rohraufbau
stabilisiert. Auf die Verbindungselemente 31 werden anschließend weitere Rohre 35
aufgesteckt, wobei diese eine entsprechende Schlitzaufnahme aufweisen, durch welche
das drahtförmige Stabilisierungselement 33 hindurchgreifen kann. Auf die weiteren
Rohre 35 werden nun weitere Verbindungselemente 36 aufgesteckt, die oberseitig einen
Ansatz 37 besitzen. Auf diese Ansätze wird ein weiteres, hier viereckiges Stabilisierungsteil
38, ebenfalls aus einem stabilen Draht bestehend, aufgesetzt, an dem randseitig entsprechende
Aufnahmen 39 für die Ansätze vorgesehen sind. Auch dieses Stabilisierungsteil dient
der Fixierung des gesamten Aufbaus.
[0026] Schließlich werden auf die Ansätze 37 weitere Verbindungsteile 40 aufgesteckt, auf
die wiederum weitere Rohre 41, die dann die zweite Ebene bilden, aufgesteckt werden.
Zu oberst werden in die weiteren Rohre 41 Verlängerungselemente 42 gesteckt, die ebenfalls
am oberen Ende eine umlaufende Schulter 43 besitzen. Abschließend wird zu oberst die
Abdeckplatte 44 aufgesetzt, an welcher unterseitig Aufnahmen 45 in Form von Aufnahmebohrungen
vorgesehen sind, in die die oberen Enden 46 der Verbindungsteile 42 eingreifen. Die
Abdeckplatte 44 ruht dann auf den Schultern 43.
[0027] Es bleibt darauf hinzuweisen, dass bei einem Möbel, das lediglich eine Ebene besitzt,
lediglich vier seitliche Rohre zum Einsatz kommen, in die gegebenenfalls oberseitig
abschließende Verlängerungselemente (entsprechend dem Verlängerungselement 42 aus
Fig. 11) eingesetzt werden können, auf welchen dann die Abdeckplatte ruht. Alternativ
ist es natürlich auch möglich, anstelle des Verlängerungselements, welches in entsprechende
abdeckplattenseitige Aufnahmen eingreift, an der Abdeckplatte entsprechende Vorsprünge
in Form von Zapfen oder dergleichen vorzusehen, die in die offenen Rohrenden eingreifen
und zur Stabilisierung führen. Es versteht sich, dass natürlich auch die oberen Verbindungsele..
mente 42 in Fig. 11 entfallen können, wenn an der Abdeckplatte entsprechende Zapfen
vorgesehen werden.
[0028] Die Seitenwangen wie auch die Türen, Schubladen etc. bestehen bevorzugt aus haibtransparentem
Kunststoff, insbesondere Polypropylen. Die innenseitig vorgesehenen Führungsschienen
- die bevorzugt an jeder Seitenwange sowie an der Tür, gegebenenfalls auch den Frontwänden
der Schubladen vorgesehen sind - schimmern etwas durch die halbtransparenten Wangen
hindurch und verleihen dem Möbel insgesamt eine eigenwillige Optik. Die Abdeckplatte
selbst besteht bevorzugt aus Keramik und besitzt ein hinreichendes Gewicht, so dass
eine sichere Lagefixierung gegeben ist.
1. Möbel, mit einem Korpus bestehend aus wenigstens drei Seitenwangen, dadurch gekennzeichnet,
dass an einem oder beiden freien Enden jeder Seitenwange (3, 3a, 3b, 27, 27a, 27b,
27c) eine Reihe von Ringen (10, 10a, 10b, 28a, 28b, 28c) vorgesehen ist, deren Ringöffnung
senkrecht zur Wangenebene liegt und die derart voneinander beabstandet und angeordnet
sind, dass die Ringreihen miteinander verbundener oder zu verbindender Seitenwangen
ineinander Eingreifen oder in Eingriff bringbar sind und ein Rohr (16) oder eine Stange
durchgeführt oder durchführbar ist, und dass wenigstens ein den Korpus (2, 26) oberseitig
schließendes Abdeckelement (8, 44) vorgesehen ist, über welches der Korpus (2, 26)
lagestabil fixiert oder fixierbar ist.
2. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein in Form einer Tür
(5, 28) vorgesehen ist, an deren einem Ende eine Reihe von Ringen (18) vorgesehen
ist, die derart beabstandet und angeordnet sind, dass sie in die Ringreihe einer angrenzenden
Seitenwange eingreifen oder in Eingriff bringbar sind, so dass die Tür (5) über ein
durchgeführtes Rohr oder eine Stange gehaltert oder halterbar ist.
3. Möbel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der anderen Seite der Tür (5,
28) eine Reihe voneinander beabstandeter Ringabschnitte (20) vorgesehen ist, die derart
beabstandet und angeordnet sind, dass sie bei geschlossener Tür in die Ringreihe der
benachbarten Seitenwange eingreifen.
4. Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
ein, gegebenenfalls weiteres, Frontteil (4b) in Form einer eine Frontwand (6) aufweisende
Schublade (23), die im Korpus geführt oder dort einsetzbar ist vorgesehen ist.
5. Möbel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an den Enden der Frontwand (6)
jeweils eine Reihe voneinander beabstandeter Ringabschnitte (24) vorgesehen ist, die
derart beabstandet und angeordnet sind, dass sie bei geschlossener Schublade in die
Ringreihe der jeweils benachbarten Seitenwange eingreifen.
6. Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringe
(10, 10a, 10b, 28a, 28b, 28c) und damit auch die Ringabschnitte (20, 24) und die Rohre
(7, 16) oder Stangen eine im wesentlichen runde oder eine eckige Form aufweisen.
7. Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den
Innenwänden zumindest der einander gegenüberliegenden Seitenwangen Führungen für wenigstens
eine Schublade (23) oder einen Fachboden vorgesehen sind.
8. Möbel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen mehrere über die
Höhe einer Innenwand verteilt angeordnete rippen- oder schienenartige Führungsvorsprünge
(14) umfassen und seitlich an der Schublade (23) oder dem Fachboden auf einem Führungsvorsprung
(14) laufende Führungsabschnitte (22) vorgesehen sind.
9. Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Abdeckelement
(8, 44) Aufnahmen (45) für die den Korpus oberseitig überragenden Rohe oder Stangen
oder an den Rohren oder Stangen angeordnete Verlängerungsstücke (42) oder für die
oberen Kantenabschnitte der Seitenwangen vorgesehen sind.
10. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Abdeckelement
in die oberseitig offenen Rohre eingreifende oder einsetzbare Haltevorsprünge vorgesehen
sind.
11. Möbel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckelement eine ebene
oder eine mit einer Waschbeckenmulde versehene Abdeckplatte (8, 44) ist.
12. Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder
mehr Seitenwangen (3) übereinander gesetzt oder setzbar sind, wobei die in Verlängerung
zueinander angeordneten oder anzuordnenden Rohre oder Stangen der vertikal benachbarten
Seitenwangen über Verbindungselemente (31, 36, 40) miteinander verbunden oder verbindbar
sind.
13. Möbel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein die Rohre oder
Stangen oder die Verbindungselemente einer Ebene verbindendes Stabilisierungsteil
(33, 38) vorgesehen ist.
14. Möbel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Stabilisierungsteil (33,
38) ein in Kreuz- oder Viereckform ausgebildeter Draht ist.
15. Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwangen
(3, 3a, 3b, 27, 27a, 27b, 27c) und gegebenenfalls die Tür (5, 28) und die Schublade
(23) bzw. deren Frontwand (6) aus Kunststoff sind.
16. Möbel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein transparenter oder halbtransparenter
Kunststoff verwendet ist.
17. Möbel nach Ansprch 16, dadurch gekennzeichnet, dass Polypropylen verwendet ist.
18. Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckelement
(8, 44) aus Keramik ist.
19. Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bodenseitig
an den Rohren oder Stangen Rollen angeordnet oder anbringbar sind.