[0001] Die Erfindung betrifft eine Etikettiermaschine insbesondere für Gefäße und dergleichen,
bestehend aus einem Maschinenunterbau mit einem Antrieb für einen mit Standtellern
für die zu etikettierenden Gegenstände bestückten Drehtisch sowie mit dem Maschinenunterbau
verbundenen Etikettierstationen zum Anbringen der Etiketten auf die Gegenstände.
[0002] Aus der EP 0806109 ist ein Etikettiergerät zum Etikettieren von Verpackungen, beispielsweise
von Verpackungen in einer Verpackungsmaschine mit einer Fördereinrichtung zum Einspeisen
von gegebenenfalls in einer Druckvorrichtung bedruckten Etiketten in das Etikettiergerät
bekannt, das mit einem quer zu der Transportrichtung der Verpackungsmaschine bewegten
Endlos-Bandförderer für die Etiketten bestückt ist, aus dem die Etiketten auf die
Verpackungen aufbringbar sind. Ein solches Etikettiergerät ist in der Beschreibung
einer älteren Anmeldung (Akt.-Zch.: 296 06 522.6) ausführlich beschrieben worden.
Darin ist das Etikettiergerät in eine Verpackungsmaschine integriert und mit dieser
baulich und regelungstechnisch so verbunden, daß eine reibungslose Etikettierung möglich
ist. Insbesondere dient eine genaue Ausrichtung des Etikettiergerätes zu der Verpackungsmaschine
dazu, daß die von einem Trägerband auf die jeweiligen Verpackungen übertragenen und
dabei aufgeklebten Etiketten paßgenau auf den Verpackungen angebracht sind.
[0003] Dabei kommt es auch vor, daß Packungsgut in der Verpackungsmaschine gleichzeitig
in mehrere in der Transportrichtung hintereinander befindliche Packungen eingebracht
und verpackt wird und ein zugehöriges Förderband in dieser Zeitfolge bewegt wird.
Deshalb ist es in solchen Fällen erforderlich, daß auch das Etikettiergerät in einem
gewissen Umfang längs der Transportrichtung des Förderbandes an diesem bewegbar ist,
um mehrere Packungen nacheinander zu etikettieren. Außerdem können auf dem Förderband
mehrere Verpackungslinien parallel zueinander vorgesehen sein.
[0004] Eine solche Anordnung bereitet keine Probleme, wenn der Verpackungs-Rhythmus, das
Packungsgut, die Verpackungen und andere Rahmenbedingungen weitgehend unverändert
bleiben. Ändert sich hingegen mindestens einer dieser Parameter, dann kann oftmals
das Etikettiergerät den veränderten Verhältnissen nur schwer angepaßt werden.
[0005] Gemäß der EP 0805109 ist vorgesehen, daß das Etikettiergerät an einem bewegbaren
Gestell angebracht ist, welches in eine zum Etikettieren geeignete Position bringbar
ist, in der das Etikettiergerät in einer definierten Lage zu der Verpackungsmaschine
fixierbar ist, und daß das Etikettiergerät unter Beibehaltung seiner derart auf die
Verpackungsmaschine erfolgten Ausrichtung relativ zu dem Gestell verfahrbar ausgebildet
ist.
[0006] Bei einer solchen Ausführung kann das Etikettiergerät mit unterschiedlichen Verpackungsmaschinen
verbunden werden und umgekehrt kann ein und die selbe Verpackungsmaschine mit verschiedenen
Etikettiergeräten bestückt werden.
[0007] Dieser Stand der Technik belegt die Ausstattung einer separaten Verpackungsmaschine
mit einer Etikettiermaschine. Anders verhält es sich bei kompletten Etikettiermaschinen,
mit denen unterschiedliche Etikettiervorgänge durchgeführt werden sollen, wozu auch
die eigentlichen Etikettierstationen, die Bestandteil der Etikettiermaschine sind,
unterschiedlich ausgebildet sein müssen. Insbesondere bei einem Wechsel auf andere
Ausstattungen sind Umrüstarbeiten erforderlich, die, den Stillstand der betreffenden
Etikettiermaschine voraussetzend, zu entsprechenden Produktionsausfällen führt. Aus
der DE 197 41 476 und DE 31 400 04 ist es ferner bekannt, Etikettierstationen mit
einem eigenen Motor als jeweils eine räumlich abgeschlossene Einheit mit einem eigenen
Gehäuse auszubilden, welches auf dem Boden aufstellbar und an diesem fixierbar ist.
Bei einer solchen freien Aufstellung besteht der Nachteil, daß z. B. rotationsbedingte
Schwingungen beider separat rotierender Einheiten größere Toleranzen verursachen,
die den Etikettiervorgang nachteilig beeinflussen.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, solche Umrüstzeiten einerseits erheblich
zu reduzieren und andererseits unter Ausnutzung der vorhandenen Etikettiermaschine
unterschiedliche Etikettiervorgänge mit einer Hauptmaschine ausführen zu können. Hierzu
wird bei einer Etikettiermaschine der eingangs genannten Art vorgeschlagen, daß an
der Peripherie der Etikettiermaschine mindestens eine Adapterstelle mit einer Standardschnittstelle
angeordnet ist, an welche gleiche und/oder verschiedenartige Etikettierstationen andockbar
sind.
[0009] In eigenständiger Ausbildung wird ferner vorgeschlagen, daß die Adapterstellen an
dem Umfang der Etikettiermaschine in unterschiedliche Positionen verstellbar angeordnet
sind.
[0010] Durch die vorgesehenen Adapterstellen können gleiche oder unterschiedliche Etikettierstationen
auf einfache Weise mit der Hauptmaschine verbunden und an dieser angedockt werden.
Insbesondere ist bei der Umstellung auf andere Ausstattungen ein schneller Wechsel
möglich. So kann beispielsweise eine bereits für andere Ausstattungsvarianten vorbereitete
und eingerichtete Etikettierstation mit wenigen Handgriffen gegen die an der Maschine
angedockte Station ausgetauscht werden. Die Umstellung einer Etikettierstation auf
andere Ausstattungsvarianten kann dann bei laufendem Betrieb der Etikttiermaschine
erfolgen.
[0011] Im nachfolgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0012] Gemäß dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels besteht die Etikettiermaschine
aus dem eigentlichen Maschinenunterbau 1, der die Antriebs- und Steuereinrichtungen
und weitere Aggregate sowie den mit nicht dargestellten Standtellern ausgestatteten
Drehtisch 1' aufnimmt. An oder auf dem Maschinenunterbau 1 sind im Bereich des Drehtisches
1' bzw. dessen Peripherie ein oder mehrere Adapterstellen 2 mit einer Standardschnittstelle
3 vorgesehen, an denen gleiche und/oder verschiedenartige Etikettierstationen A-C
andockbar sind. Die Adapterstellen 2 weisen zweckmäßig mechanische und elektrische
Standardschnittstellen 3 auf, wobei auch Kupplungselemente zum Antrieb der Etikettierstationen,
sofern diese nicht selbsttätig von Servomotoren angetrieben werden, vorgesehen sein
können.
[0013] Zusätzlich ist es denkbar, die Adapterstellen an dem Umfang der Etikettiermaschine
in unterschiedliche Positionen verstellbar anzuordnen, wodurch weitere Variationsmöglichkeiten
insbesondere zur Ausrichtung der Etikettierstationen zu bestimmten Ausstattungsvarianten
gegeben sind. Die Etikettierstationen A-C können beispielsweise auf einer Transporteinrichtung
angeordnet sein, die an die unterschiedlichen Adapterstellen heranfahrbar und andockbar
sind. Der Drehtisch 1' sowie dessen Standteller und auch die Etikettierstationen können
mit eigenen Antriebseinrichtungen, beispielsweise Servomotoren, ausgestattet sein.
Für die Anordnung der Adapterstellen gibt es verschiedenartige Möglichkeiten, so daß
die Etikettierstationen beispielsweise in horizontaler Ebene oder stirnseitig an die
Etikettiermaschine heranführbar und andockbar sind.
1. Etikettiermaschine für Gegenstände, insbesondere Gefäße und dergleichen, bestehend
aus einem Maschinenunterbau mit einem Antrieb für einen mit Standtellern für die zu
etikettierenden Gegenstände bestückten Drehtisch sowie mit dem Maschinenunterbau verbundenen
Etikettierstationen zum Anbringen der Etiketten auf die Gegenstände, dadurch gekennzeichnet, daß an der Peripherie der Etikettiermaschine mindestens eine Adapterstelle (2) mit einer
Standardschnittstelle (3) angeordnet ist, an welcher gleiche und/oder verschiedenartige
Etikettierstationen (A-C) andockbar sind.
2. Etikettiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Adapterstelle (2) mit einer mechanischen und/oder elektrischen Standardschnittstelle
(3) ausgebildet ist.
3. Etikettiermaschine gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Adapterstellen (2) an dem Umfang der Etikettiermaschine in unterschiedliche Positionen
verstellbar angeordnet sind.
4. Etikettiermaschine gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Etikettierstationen (A-C) auf einer Transporteinrichtung an die unterschiedlichen
Adapterstellen (2) heranfahrbar und andockbar ausgebildet sind.
5. Etikettiermaschine nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Etikettiermaschine und/oder deren Standteller sowie die Etikettierstationen (A-C)
selbständig ansteuerbare Antriebseinrichtungen aufweisen.
6. Etikettiermaschine nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Etikettierstationen (A-C) in horizontaler Ebene an die Etikettiermaschine heranführbar
und andockbar sind.
7. Etikettiermaschine nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Etikettierstationen (A-C) stirnseitig angeordnete Andockelemente aufweisen.
8. Etikettiermaschine nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Etikettierstationen (A-C) unterseitig angeordnete Andockelemente aufweisen.
9. Etikettiermaschine nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Andockelemente motorisch verriegelbar sind.