[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Schneiden
einer Bahn und zum Umlenken der dadurch entstandenen Signaturen in zwei Transportpfade
einer Rollenrotationsdruckmaschine.
[0002] In Rollenrotationsdruckmaschinen wird eine Materialbahn, z. B. eine Papierbahn, bedruckt
und anschließend in einer Schneideeinheit in Signaturen geschnitten, die daraufhin
in einem Falzapparat gefalzt oder auf andere Weise verarbeitet werden. Um die Signaturen
auf die gewünschte Weise anzuordnen oder zu falzen, werden die Signaturen häufig in
beispielsweise zwei Signaturenströme gelenkt und abgebremst.
[0003] In der US 5,607,146 ist eine Vorrichtung zum Umlenken von Produkten in einem Falzapparat
beschrieben. Die Bahn wird von einem Schneidezylinderpaar in Signaturen geschnitten,
die anschließend von einem Transportbandpaar aufgenommen werden. Jedes der Transportbänder
umfasst eine erhöhte Fläche, die mit einer ebenen Fläche des anderen Bandes zusammenwirkt.
Durch die erhöhten Flächen der Bänder werden die Signaturen abwechselnd bezüglich
einer Mittellinie derart versetzt, dass eine Signatur leicht nach links und die nachfolgende
Signatur leicht nach rechts versetzt wird. Danach werden die Signaturen an einem Führungselement
vorbei in Abhängigkeit davon, ob sie nach links oder rechts versetzt wurden, derart
an die Taschen von nebeneinander angeordneten Schaufelrädern übergeben, dass das rechte
Schaufelrad eine nach rechts versetzte Signatur und das linke Schaufelrad die nachfolgende,
nach links versetzte Signatur aufnimmt. Die Bezeichnungen "links" und "rechts" werden
hier nur zu Beschreibungszwecken verwendet. Die Signaturen werden demgemäß durch die
Taschen der Schaufelräder in zwei verschiedene Signaturenströme aufgespalten.
[0004] In der US 5,615,878 ist eine Schneidevorrichtung beschrieben, die eine Bahn vollständig
in Signaturen schneidet, die anschließend von zwei Transportbändern mit ineinandergreifenden
erhöhten Abschnitten aufgenommen werden. Die erhöhten Flächen der Bänder bewirken,
dass die Signaturen bezüglich einer Mittellinie abwechselnd versetzt werden, so dass
eine Signatur leicht in die eine Richtung versetzt und an ein erstes Schaufelrad übergeben
wird und die nachfolgende Signatur leicht in die andere Richtung versetzt und an ein
zweites Schaufelrad übergeben wird. Die Schaufelräder sind dabei nebeneinander angeordnet,
und ihre Schaufelblätter überlappen einander.
[0005] In der US 5,702,100 ist ebenfalls eine Schneidevorrichtung beschrieben, die eine
Bahn in Signaturen schneidet, die anschließend von Transportbändern aufgenommen werden.
Zwei Umlenkelemente lenken jede der Signaturen in eines von zwei nebeneinander angeordneten
Schaufelrädern.
[0006] Die in den genannten Schriften beschriebenen Vorrichtungen weisen jedoch den Nachteil
auf, dass die Signaturen in einem relativ großen Abstand zu den Bändern vollständig
durchtrennt werden, was die Übergabe der Signaturen von der Schneidevorrichtung an
die Bänder erschwert. Hinzu kommt, dass die oberen Enden der Signaturen nur schlecht
gestützt werden. Diese Nachteile können zu einer Beschädigung oder einem fehlerhaften
Umlenken der Signaturen führen. Außerdem werden die Signaturen mittels nebeneinander
angeordneter Vorrichtungen umgelenkt, was oft dringend benötigten Platz in Anspruch
nimmt.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine zuverlässige Vorrichtung und ein
zuverlässiges Verfahren zum Umlenken von Signaturen zu schaffen. Eine weitere Aufgabe
der Erfindung besteht darin, den für eine Umlenkvorrichtung benötigten Platz zu reduzieren.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 10 und 20 gelöst.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Schneiden einer Bahn und zum Umlenken der entstandenen
Signaturen umfasst vorzugsweise die folgenden Schritte: Zunächst wird die Bahn teilweise
geschnitten, so dass teilweise geschnittene Bahnabschnitte entstehen. Die teilweise
geschnittenen Bahnabschnitte werden mittels einer Schneidevorrichtung in Signaturen
geschnitten. Ein erstes Band wird durch mindestens einen Teil der Schneidevorrichtung
geführt. Die Signaturen werden zwischen dem ersten Band und einem zweiten Band derart
erfasst, dass die Signaturen abwechselnd versetzt werden, so dass ein erster und ein
zweiter Signaturenstrom entstehen.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es in vorteilhafter Weise durch den in
zwei Schritten ausgeführten Schneidevorgang, dass die Signaturen näher an der letzten
Schneidevorrichtung erfasst werden, so dass die Bahn während des Schneidevorgangs
durch das Bandpaar sicher in ihrer Position gehalten werden kann. Die Spannung und
die exakte Positionierung der Bahn bleiben während des gesamten Schneidevorgangs erhalten.
Auf diese Weise erfolgt auch ein zuverlässiges Umlenken der Signaturen.
[0011] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren ist ferner vorzugsweise vorgesehen, dass die
Signaturen an der Schneidevorrichtung derart positioniert werden, dass ihre Vorderkante
an einer Hinterkante eines erhöhten Abschnitts eines der Bänder anliegt. Auf diese
Weise wird ein Positionieren der Bänder in nächster Nähe des Schneidevorgangs ermöglicht,
was bei den Schneidevorrichtungen des Standes der Technik, die nur einen Schneidevorgang
vorsehen, nur schwer oder gar nicht zu erreichen ist.
[0012] Nachdem die Signaturen zur Bildung eines ersten und eines zweiten Signaturenstroms
versetzt angeordnet wurden, werden der erste und zweite Signaturenstrom vorzugsweise
an einen ersten bzw. einen zweiten Ausleger übergeben, die beispielsweise als Bremsvorrichtungen
ausgebildet sein können.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können die Ausleger aus Gründen
der Platzersparnis übereinander angeordnet sein. In diesem Fall wird der erste Signaturenstrom
in eine erste Richtung versetzt, vom ersten Ausleger erfasst, vom zweiten, sich entfernenden
Band freigegeben und von einer ersten Signaturenstützfläche gestützt. Der zweite Signaturenstrom
wird vorzugsweise in die entgegengesetzte Richtung versetzt, so dass er an der ersten
Signaturenstützfläche vorbei geführt wird. Das erste Band und die Rückseite der ersten
Signaturenstützfläche können dann zur weiteren Stützung des zweiten Signaturenstroms
eingesetzt werden. Der zweite Signaturenstrom wird anschließend vorzugsweise von einem
dritten Band und dem ersten Band gehalten und zum zweiten Ausleger transportiert.
[0014] Die erfindungsgemäße Umlenkvorrichtung umfasst eine erste Schneidevorrichtung zum
teilweisen Schneiden der Bahn, eine der ersten Schneidevorrichtung nachgeordnete zweite
Schneidevorrichtung zum vollständigen Durchtrennen der Bahn, so dass eine Vielzahl
von Signaturen entsteht, und mindestens ein erstes Band und mindestens ein zweites
Band, welche die Signaturen halten, wobei das erste Band mindestens einen ersten erhöhten
äußeren Abschnitt umfasst und durch mindestens einen Teil der zweiten
[0015] Schneidevorrichtung verläuft und das zweite Band mindestens einen zweiten erhöhten
äußeren Abschnitt umfasst, und wobei der erste erhöhte äußere Abschnitt und der zweite
erhöhte äußere Abschnitt zusammenwirken, um die Signaturen abwechselnd in unterschiedliche
Richtungen zu versetzen, so dass ein erster und ein zweiter Signaturenstrom gebildet
werden.
[0016] Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, dass die Spannung und
die korrekte Positionierung der Bahn während des Schneidevorgangs erhalten bleiben,
da zwei Schneidevorrichtungen vorgesehen sind, da das erste Band zumindest durch einen
Teil der zweiten Schneidevorrichtung verläuft und da die entstandene versetzte Anordnung
ein effektives Umlenken der Signaturen ermöglicht. Insbesondere ist es vorteilhaft,
wenn sowohl das erste als auch das zweite Band ganz durch die zweite Schneidevorrichtung
verlaufen, um die Führung der Signaturen unmittelbar nach dem Schneidevorgang zu unterstützen.
[0017] Vorzugsweise sind ferner mehr Bänder als nur das erste Band und das zweite Band vorgesehen,
und die Bänder bilden vorzugsweise eine Vielzahl von paarweise zusammenwirkenden,
voneinander beabstandet angeordneten Bändern. Die zweite Schneidevorrichtung umfasst
vorzugsweise eine Vielzahl von zueinander beabstandet angeordneten Schneidescheiben,
zwischen denen nicht-schneidende Zwischenräume gebildet sind. Die Bandpaare verlaufen
vorzugsweise durch die nicht-schneidenden Zwischenräume in der zweiten Schneidevorrichtung.
[0018] Der erste Signaturenstrom wird vorzugsweise einem ersten Ausleger zugeführt, und
der zweite Signaturenstrom wird vorzugsweise einem zweiten Ausleger zugeführt.
[0019] Der erste Ausleger umfasst vorzugsweise eine erste Signaturenstützfläche zum Stützen
der Signaturen nach deren Freigabe durch das erste und zweite Band. Die erste Signaturenstützfläche
umfasst vorzugsweise eine stützende Seite mit einem gebogenen Abschnitt und eine gerade
Rückseite, durch welche die Signaturen des zweiten Signaturenstroms in vorteilhafter
Weise gestützt werden können, bevor die Signaturen zwischen dem ersten Band und einem
dritten Band erfasst werden oder direkt an den zweiten Ausleger übergeben werden.
Das dritte Band kann beispielsweise von Ausnehmungen an der Rückseite der Signaturenstützfläche
des ersten Auslegers ausgehen.
[0020] Der erste Ausleger und der zweite Ausleger sind vorzugsweise als Greifer-Bremsvorrichtungen
ausgebildet, welche die Auslegegeschwindigkeit der Signaturen reduzieren können.
[0021] Die vorliegende Erfindung ist insbesondere für Hochgeschwindigkeits-Rollenrotationsdruckmaschinen
geeignet, die z. B. mit einer Geschwindigkeit von über 36,576 km/h (2000 Fuß pro Minute)
laufen, da die Signaturen über den gesamten Zeitraum sicher gehalten werden.
[0022] Eine weitere Ausführungsform einer platzsparenden Umlenkvorrichtung umfasst vorzugsweise
eine Schneideeinheit zum Schneiden einer Bahn in eine Vielzahl von Signaturen, ein
erstes Band und ein zweites Band mit erhöhten äußeren Abschnitten, die zusammenwirken,
um die Signaturen abwechselnd zu versetzen, so dass ein erster und ein zweiter Signaturenstrom
gebildet werden, einen ersten Ausleger zur Aufnahme des ersten Signaturenstroms und
einen unterhalb des ersten Auslegers angeordneten zweiten Ausleger zur Aufnahme des
zweiten Signaturenstroms.
[0023] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind
Gegenstand der nachfolgend dargestellten Figuren sowie deren Beschreibungen.
[0024] Es zeigen im Einzelnen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schneide-
und Umlenkvorrichtung einer Rollenrotations-Offsetdruckmaschine;
- Fig. 2
- eine perspektivische Vorderansicht der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der zweiten Schneidevorrichtung der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung;
- Fig.4
- eine Seitenansicht des Abschnitts, in dem die Signaturen entweder in die erste Auslegevorrichtung
oder an dieser vorbei in die zweite Auslegevorrichtung geführt werden; und
- Fig. 5
- eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schneide- und Umlenkvorrichtung.
[0025] In Fig. list eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
gezeigt. Die schematisch dargestellte Umlenkvorrichtung 1 umfasst eine Schneideeinheit
10, die in Fig. 2 in einer perspektivischen Vorderansicht gezeigt ist.
[0026] Wie in Fig. 1 und 2 gezeigt ist, läuft eine Bahn 5, z. B. eine bedruckte Papierbahn,
in eine erste Schneidevorrichtung 12 der Schneideeinheit 10 ein. Die erste Schneidevorrichtung
12 erzeugt vorzugsweise mittels einer Vielzahl von mit einer Hilfsfläche zusammenwirkenden
Schneidemessern in der Bahn 5 Perforierungen 6. Auf diese Weise werden noch nicht
völlig abgetrennte Signaturen vorgeformt, deren Kanten die Perforierungen bilden.
Die Bahn 5 bleibt dabei jedoch gespannt, da die vorgeformten Signaturen noch über
Stege 8 zwischen den Perforierungen 6 verbunden sind. Anschließend wird die Bahn einem
Paar sich drehender Scheibenwalzen 20 und 21 zugeführt, die jeweils eine Vielzahl
von beabstandet nebeneinander angeordneten, über eine drehbare Achse verbundenen Scheiben
120 bzw. 121 umfassen. Die Scheiben 120, 121 bilden beabstandet nebeneinander angeordnete
Spalte, welche die Bahn 5 derart erfassen, dass die Stege 8 die Spalte durchlaufen.
Die Perforierungen 6 laufen zwischen den Spalten hindurch.
[0027] Zur Stützung der Bahn 5 während des Schneidevorgangs sind eine erste Bandanordnung
30 und eine zweite Bandanordnung 40 vorgesehen. Die erste Bandanordnung 30 läuft in
den Zwischenräumen zwischen den beabstandeten Scheiben 120 und die zweite Bandanordnung
40 läuft in den Zwischenräumen zwischen den beabstandeten Scheiben 121. Die Bänder
40 umlaufen eine Führungswalze 52 und die Achse der Scheibenwalze 21. Die Bänder 30
umlaufen die Achse der Scheibenwalze 20. Die Bänder 30 und 40 sind also derart angeordnet,
dass sie die Perforierungen 6 der Bahn 5 kontaktieren, da die Scheiben 120, 121 an
den Stegen 8 angreifen.
[0028] Die Bänder 30 und 40 weisen an ihrer Außenseite Erhöhungen auf. An der Außenseite
der Bänder 30 sind erhöhte Abschnitte 31 und ebene Abschnitte 32 gebildet. An der
Außenseite der Bänder 40 sind erhöhte Abschnitte 41 und ebene Abschnitte 42 gebildet.
Wenn die erste Bandanordnung 30 mit der zweiten Bandanordnung 40 zusammenwirkt, greifen
die erhöhten Abschnitte 31 in die ebenen Abschnitte 42 und die erhöhten Abschnitte
41 in die ebenen Abschnitte 32 ein. Die erhöhten Abschnitte können beispielsweise
aus einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten steifen Elementen oder aus einem
flexiblen Material wie z. B. Gummi bestehen. Das Band ist vorzugsweise aus einem flexiblen
Material, beispielsweise Gummi, hergestellt.
[0029] Zum verbesserten Zusammenführen der ersten Bandanordnung 30 mit der zweiten Bandanordnung
40 sind Führungswalzen 33 und 43 vorgesehen, die vorzugsweise jeweils einen erhöhten
Abschnitt aufweisen, welcher in die ebenen Abschnitte 32 bzw. 42 eingreift. Die Bänder
30 und 40 werden ferner durch zusätzliche Führungswalzen 34, 35 bzw. 44, 45 geführt.
[0030] Die Innenseite der Bänder 30 40, die Außenseite der Führungswalzen sowie die Achsen
der Scheibenwalzen 20, 21 sind vorzugsweise gezahnt, so dass die Bänder als Zahnriemen
funktionieren. Aufgrund der Verzahnung kann in vorteilhafter Weise die zeitliche Aufeinanderfolge
von erhöhten und ebenen Abschnitten an der Außenseite der Bänder gewährleistet bleiben.
Die Zähne können beispielsweise aus einem Polymermaterial, z. B. Gummi, oder aus Metall
bestehen.
[0031] Nach dem Passieren der Scheibenwalzen 20, 21 wird die Bahn 5 von einer zweiten Schneidevorrichtung
14 an den Stegen 8 durchtrennt. Die zweite Schneidevorrichtung 14 umfasst vorzugsweise
eine Vielzahl von zueinander beabstandet angeordneten Schneidescheiben. Jede der Schneidescheiben
umfasst vorzugsweise eine Klinge, die mit einer Stützscheibe zusammenwirkt, so dass
die Bahn sauber in Signaturen geschnitten wird. Das Band 40 verläuft vorzugsweise
zwischen den Schneidescheiben, das Band 30 verläuft vorzugsweise zwischen den Stützscheiben.
[0032] Wie in Fig. 3 gezeigt ist, wird die gerade von der Bahn 5 geschnittene Signatur 7
von den Bändern 30 und 31 erfasst. Die Vorderkante der Signatur 7 liegt an einer Kante
129 eines erhöhten Abschnitts 31 an. Die Vorderkante der nächsten Signatur wird demgemäß
an einer Kante 139 eines erhöhten Abschnitts 41 anliegen.
[0033] Wie in Fig. 1 gezeigt ist, werden die Bänder 30, 40 an den Walzen 34, 44 zusammengeführt.
Auf diese Weise wird die Signatur 7, wie in Fig. 3 gezeigt ist, nach links versetzt,
während die nachfolgende Signatur nach rechts versetzt werden wird.
[0034] Wie in Fig. 1 und 3 gezeigt ist, werden die abwechselnd in unterschiedliche Richtungen
versetzten Signaturen entweder zu einem ersten Ausleger 60 oder zu einem zweiten Ausleger
70 transportiert. Der erste Ausleger 60 umfasst eine Vielzahl von Greifern 61 und
eine Signaturenstützfläche 65. Wie in Fig. 4 gezeigt ist, wird die Vorderkante der
nach rechts versetzten Signaturen von mindestens einem Greifer 61 erfasst, der in
den Zwischenräumen zwischen den nebeneinander angeordneten Bändern 40 läuft. Für jede
Signatur ist vorzugsweise eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Greifern vorgesehen.
Nach dem Erfassen der Vorderkante der Signatur kann diese beispielsweise in einer
Drehbewegung durch den Greifer abgebremst werden, wobei sie von der Signaturenstützfläche
65 gestützt wird, die vorzugsweise als eine Vielzahl von beabstandet nebeneinander
angeordneten Strukturen ausgebildet ist. Der durch den Ausleger 60 geführte Signaturenstrom
kann dann an Weiterverarbeitungs- oder Stapelvorrichtungen übergeben werden.
[0035] Die Signaturen, die von den Bändern 30, 40 nicht nach rechts versetzt wurden, sondern
nach links, werden am ersten Ausleger 60 vorbei geführt. Wie in Fig. 4 gezeigt ist,
wird dieser zweite Signaturenstrom zunächst von der Rückseite der Signaturenstützfläche
65 und der ersten Bandanordnung 30 gestützt. Zwischen den in der Signaturenstützfläche
65 gebildeten Zwischenräumen kann eine dritte Bandanordnung 80 mit erhöhten Abschnitten
81 an der Außenseite verlaufen, zwischen deren erhöhten Abschnitten 81 an der Außenseite
und den ebenen Abschnitten 32 des ersten Bandes 30 die Signaturen erfasst werden.
[0036] Wie in Fig. 1 gezeigt ist, kann dieser zweite Signaturenstrom vom zweiten Ausleger
70 aufgenommen und von einer zweiten Signaturenstützfläche 75 ähnlich wie anhand des
ersten Auslegers 60 beschrieben gestützt werden.
[0037] In Fig. 5 ist eine alternative Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt,
in der die Bänder abnehmbar sind, so dass sie leichter ausgewechselt werden können.
Die erste Schneidevorrichtung 12 ist in Halterungen 201 und 202 in einem Rahmen 200
befestigt. Eine erste Bandanordnung 130 wird in einem oberen Abschnitt von einer ersten
Walze 131 und einer zweiten Walze 132 geführt, welche im Rahmen 200 fliegend gelagert
sein können. Eine zweite Bandanordnung 140 wird in einem oberen Abschnitt von den
Walzen 141 und 142 geführt, welche vorzugsweise ebenfalls im Rahmen 200 fliegend gelagert
sind. Die Walzen 131, 132, 141 und 142 können alternativ auch jeweils eine zusätzliche
seitliche Halterung aufweisen, welche dennoch ein axiales Abnehmen der Bänder 130,
140 ermöglicht. Die zweite Schneidevorrichtung 14 ist in Halterungen 203, 204 gelagert,
zwischen denen ein Spalt gebildet ist, so dass die Bänder 130, 140 abgenommen werden
können. Die Zylinder der zweiten Schneidevorrichtung und die Walzen umfassen vorzugsweise
eine Abstellvorrichtung, durch welche die Bänder leichter abgenommen werden können.
Alternativ zur Abstellvorrichtung der Schneidevorrichtung kann auch vorgesehen sein,
dass ein Umfangsabschnitt des Schneidezylinders einen geringeren Durchmesser aufweist
als der Schneideabschnitt. Ferner kann auch die unterschiedliche Dicke der erhöhten
und ebenen Bandabschnitte genutzt werden, um das Abnehmen der Bänder ohne Abstellvorrichtung
zu erleichtern.
[0038] Bei den Auslegern handelt es sich vorzugsweise um Greifer-Bremsvorrichtungen, wie
sie beispielsweise in der US 5,560,599 und der US 5,794,929 beschrieben sind.
[0039] Die Bezeichnung "Band" bezeichnet im Sinne dieser Schrift eine beliebige Vorrichtung,
die eine den Signaturen zugewandte Außenfläche mit sich regelmäßig wiederholenden
Abschnitten umfasst. Die Unterscheidung in "erste", "zweite" und "dritte" Vorrichtung
wurde nur aus Gründen der Übersichtlichkeit vorgenommen und ist beliebig austauschbar.
Liste der Bezugszeichen
[0040]
- 1
- Umlenkvorrichtung
- 5
- Bahn
- 6
- Perforierung
- 7
- Signatur
- 8
- Stege
- 10
- Schneideeinheit
- 12
- erste Schneidevorrichtung
- 14
- zweite Schneidevorrichtung
- 20
- Scheibenwalze
- 21
- Scheibenwalze
- 30
- erste Bandanordnung
- 31
- erhöhte Abschnitte
- 32
- ebene Abschnitte
- 33
- Führungswalze
- 34
- Führungswalze
- 35
- Führungswalze
- 40
- zweite Bandanordnung
- 41
- erhöhte Abschnitte
- 42
- ebene Abschnitte
- 43
- Führungswalze
- 44
- Führungswalze
- 45
- Führungswalze
- 52
- Führungswalze
- 60
- Ausleger
- 61
- Greifer
- 65
- Signaturenstützfläche
- 70
- Ausleger
- 71
- Greifer
- 75
- Signaturenstützfläche
- 80
- dritte Bandanordnung
- 81
- erhöhte Abschnitte
- 120
- Scheiben
- 121
- Scheiben
- 130
- erste Bandanordnung
- 129
- Kante
- 131
- erste Walze
- 132
- zweite Walze
- 140
- zweite Bandanordnung
- 139
- Kante
- 141
- Walze
- 142
- Walze
- 200
- Rahmen
- 201
- Halterung
- 202
- Halterung
- 203
- Halterung
1. Verfahren zum Schneiden einer Bahn und zum Umlenken von Signaturen,
gekennzeichnet durch
die folgenden Verfahrensschritte:
- teilweises Schneiden der Bahn (5) zur Bildung einer Vielzahl von teilweise geschnittenen
Bahnabschnitten;
- Schneiden der teilweise geschnittenen Bahnabschnitte mit einer Schneidevorrichtung
(14) zur Bildung von Signaturen (7);
- Hindurchführen eines ersten Bandes (30) durch mindestens einen Teil der Schneidevorrichtung
(14); und
- Erfassen der Signaturen (7) zwischen dem ersten Band (30, 130) und einem zweiten
Band (40, 140) derart, dass die Signaturen (7) abwechselnd zur Bildung eines ersten
Signaturenstroms und eines zweiten Signaturenstroms in verschiedene Richtungen versetzt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Band (40, 140) mindestens durch einen weiteren Teil der Schneidevorrichtung
(14) geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Band (30, 130) einen erhöhten Außenabschnitt (31,131) aufweist und
dass an der Schneidevorrichtung (14) eine Signatur (7) derart platziert wird, dass
ihre Vorderkante an der Hinterkante (129) des erhöhten Abschnitts (31, 131) anliegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Signaturenstrom einem ersten Ausleger (60) zugeführt und der zweite
Signaturenstrom einem zweiten Ausleger (70) zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Ausleger (60) oberhalb des zweiten Auslegers (70) angeordnet ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Signaturenstrom vor der Übergabe an den zweiten Ausleger (70) zwischen
dem zweiten Band (40, 140) und einem dritten Band (80) erfasst wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schritt des teilweisen Schneidens der Bahn (5) ein Perforieren der Bahn (5)
umfasst.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Band (30, 130) um eine oberhalb der Schneidevorrichtung (12, 14) angeordnete
Scheibenwalze (20, 21) geführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bahn (5) nach dem teilweisen Schneidevorgang und vor der Schneidevorrichtung
(14) durch eine Scheibenwalze (20, 21) geführt wird.
10. Umlenkvorrichtung mit einer ersten Schneidevorrichtung (12) zum teilweisen Schneiden
der Bahn (5), einer der ersten Schneidevorrichtung (12) nachgeordneten zweiten Schneidevorrichtung
(14) zum vollständigen Schneiden der Bahn (5) zur Bildung einer Vielzahl von Signaturen
(7), und mindestens einem ersten Band (30, 130) und mindestens einem zweiten Band
(40, 140) zum Erfassen der Vielzahl von Signaturen (7), wobei das erste Band (30,
130) mindestens einen ersten erhöhten äußeren Abschnitt (31) aufweist und durch mindestens
einen Teil der zweiten Schneidevorrichtung (14) hindurchläuft und wobei das zweite
Band (40, 140) mindestens einen zweiten erhöhten äußeren Abschnitt (41) aufweist,
so dass der erste und der zweite erhöhte äußere Abschnitt (31, 41) miteinander in
der Weise zusammenwirken, dass die Signaturen (7) zur Bildung eines ersten Signaturenstroms
und eines zweiten Signaturenstroms abwechselnd versetzt werden.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine erste Band (30, 130) eine Vielzahl von zueinander beabstandet
nebeneinander angeordneten ersten Bändern (30, 130) umfasst.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Schneidevorrichtung (14) eine Vielzahl von zueinander beabstandet
nebeneinander angeordneten Schneidescheiben (120, 121) umfasst, zwischen denen die
ersten Bänder (30, 130) hindurchlaufen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine erste Band (30, 130) und das mindestens eine zweite Band
(40, 140) durch die zweite Schneidevorrichtung (14) verlaufen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass ferner ein erster Ausleger (60) zum Aufnehmen des ersten Signaturenstroms und
ein zweiter Ausleger (70) zum Aufnehmen des zweiten Signaturenstroms vorgesehen ist,
wobei der erste Ausleger (60) oberhalb des zweiten Auslegers (70) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein erster Ausleger (60) zum Aufnehmen des ersten Signaturenstroms vorgesehen
ist, der eine Signaturenstützfläche (65) umfasst.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass ferner mindestens ein drittes Band (80) vorgesehen ist, welches den zweiten Signaturenstrom
aufnimmt, wobei das mindestens eine dritte Band (80) zumindest teilweise durch die
Signaturenstützfläche (65) hindurch läuft.
17. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass ferner eine zwischen der ersten und zweiten Schneidevorrichtung (12, 14) angeordnete
Scheibenwalze (20, 21) vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Band (30, 40, 130, 140) eine Achse der Scheibenwalze (20)
umläuft.
19. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Band (30, 40, 130, 140) als ein Zahnriemen ausgebildet ist.
20. Umlenkvorrichtung mit einer Schneideeinheit (10) zum Schneiden einer Bahn (5) zur
Bildung einer Vielzahl von Signaturen (7), mit mindestens einem ersten Band (30, 130)
und mindestens einem zweiten Band (40, 140) zum Erfassen der Signaturen (7), wobei
das erste Band (30, 130) mindestens einen ersten erhöhten äußeren Abschnitt (31, 131)
und das zweite Band (40, 140) mindestens einen zweiten erhöhten äußeren Abschnitt
(41, 141) aufweist, wobei der erste und der zweite erhöhte äußere Abschnitt (31, 41,
131, 141) zusammenwirken, um die Signaturen (7) zur Bildung eines ersten und eines
zweiten Signaturenstroms abwechselnd zu versetzen, mit einem ersten Ausleger (60)
zum Aufnehmen des ersten Signaturenstroms und mit einem unterhalb des ersten Auslegers
(60) angeordneten zweiten Ausleger (70) zum Aufnehmen des zweiten Signaturenstroms.