[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Führung von Röntgenstrahlen von einer
Strahlenquelle zu einem Meßobjekt.
[0002] Zur Messung dünner Schichten oder Mehrfachschichten wird die Röntgenfluoreszenzmethode
eingesetzt. Bei einer derartigen Schichtanalyse wird die Röntgenfluoreszenzstrahlung
der einzelnen Elemente einer Probe nachgewiesen und in Schichtdicke(n) und Zusammensetzung(en)
umgerechnet wird. Die anregende Röntgenstrahlung gelangt durch ein Kollimatorsystem
abgeblendet als feines Strahlenbündel an die Meßfläche. Von hier aus wird die Röntgenfluoreszenzstrahlung
emittiert. In einem Proportionalzählrohr oder einem anderen Detektor wird die Strahlung
energiedispersiv nachgewiesen. Durch eine derartige Schichtdickenmessung lassen sich
berührungslos und zerstörungsfrei Funktionsflächen mit Abmessungen bis einer Größe
von beispielsweise 100 µm x 100 µm exakt ermitteln.
[0003] Zur Schichtdickenmessung von kleineren Funktionsflächen von beispielsweise weniger
als 100 µm x 100 µm sind Röntgenstrahlungsleiter bekannt, welche ermöglichen, daß
die Röntgenstrahlung auf diese kleinen Funktionsflächen fokussiert wird. Das sind
sogenannte Monokapillare. Diese Monokapillaren sind zylindrisch in Form eines Glasröhrchens
ausgebildet. Durch Totalreflexion an den Wänden des Glasrohres wird ermöglicht, daß
die Röntgenstrahlen mit hinreichender Intensität zum Meßobjekt geführt werden.
[0004] Die als Monokapillaren ausgebildeten Kollimatoren sind darüber hinaus dahingehend
weiterentwickelt worden, daß die Innenwände der Glasröhre parabolisch ausgebildet
sind, so daß eine Fokussierung der reflektierten Strahlen zum Meßobjekt erfolgen soll.
Des weiteren sind sogenannte Polykapillare bekannt. Hierbei handelt es sich um einen
Monolithen, der ein Bündel von mehreren Monokapillaren aufweist, wobei diese wiederum
derart angeordnet sind, daß die gezielt geführten Röntgenstrahlen sich in einem Punkt
außerhalb der Austrittsebene des Monolithen fokussieren.
[0005] Diese Kapillare weisen den Nachteil auf, daß diese im Preis hoch sind und Schichtdickenmeßgeräte
mit diesen Kollimatoren wirtschaftlich nicht herstellbar sind. Des weiteren weisen
die oben beschriebenen Kollimatoren den Nachteil auf, daß diese in ihrem Durchmesser
fest ausgebildet sind, so daß eine Einstellung und Fokussierung der Röntgenstrahlen
auf eine unterschiedliche Größe des Meßobjektes nicht ermöglicht ist. Darüber hinaus
weisen diese Kollimatoren den Nachteil auf, daß die Beschaffung äußerst erschwert
ist, da die Herstellung dieser Kollimatoren insbesondere auf Grund deren Komplexität
monopolisiert ist.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Führung der
Röntgenstrahlen von einer Strahlenquelle zu einem Meßobjekt, insbesondere für kleine
Strukturgrößen mit einer Funktionsfläche unter 100 µm x 100 µm zu schaffen, welche
kostengünstig herstellbar sind, auf die zu messende Meßfläche einstellbar und eine
hinreichende Übermittlung der Strahlungsintensität zum Meßobjekt ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gemäß dem Anspruch 1 gelöst.
[0008] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung von zumindest zwei einen Spalt bildenden Reflexionsflächen
weist den Vorteil auf, daß eine einfache Anordnung geschaffen wurde, welche ermöglicht,
daß die Röntgenstrahlen mit hinreichender Intensität zum Meßobjekt geführt werden,
um zu ermöglichen, daß der Detektor eine hinreichende Intensität der emittierten Fluoreszenzstrahlung
erfassen kann. Die zumindest zwei einen Spalt bildenden Reflexionsflächen sind in
der Herstellung einfach. Aufwendige fertigungstechnische Verfahren zur Herstellung
der Vorrichtung zur Führung von Röntgenstrahlen sind im Vergleich zu den aus dem Stand
der Technik bekannten Mono- und/oder Polykapillaren nicht gegeben.
[0009] Im Gegensatz zum Stand der Technik, bei welchem die Mono- oder Polykapillare aus
vollständig geschlossenen Glasröhrchen gebildet sind, genügt es gemäß dem Gegenstand
der Erfindung, daß die Röntgenstrahlen durch Totalreflexion innerhalb eines durch
zumindest zwei Reflexionsflächen gebildeten Spaltes zum Meßobjekt geführt werden.
Die seitlich aus dem oder den Spalten austretende Röntgenstrahlung ist für die Anregung
der Fluoreszenzstrahlung unwirksam, aber durch Totalreflexion der Röntgenstrahlen
zwischen den zumindest zwei einen Spalt bildenden Reflexionsflächen wird eine zumindest
hinreichende Intensität auf das Meßobjekt eingeleitet oder übergeführt.
[0010] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der durch
die zumindest zwei Reflexionsflächen gebildete Spalt in der Breite einstellbar ist.
Dadurch ist ermöglicht, daß die Größe der Meßfläche auf dem Meßobjekt einstellbar
ist. Somit kann die Vorrichtung auf unterschiedliche Anforderungen der Schichtdickenmessung
eingestellt und angepaßt werden.
[0011] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zwei einander
gegenüber liegende und parallel zueinander angeordnete Reflexionsflächen vorgesehen
sind. Dadurch kann eine konstruktiv einfache Ausgestaltung für eine Röntgenstrahlungsführung
gegeben sein. Die Spaltbreite ist zumindest an die Größe der Meßfläche der Meßobjekte
und vorteilhafterweise auf die Austrittsöffnung der Röntgenröhre angepaßt, so daß
eine möglichst große Strahlungsintensität zum Meßobjekt übergeführt werden kann.
[0012] Nach einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zwei einander
gegenüber liegende und einen zum Meßobjekt sich verjüngenden Spalt aufweisende Reflexionsflächen
vorgesehen sind. Durch diese in etwa keilförmige Anordnung der Reflexionsflächen kann
eine zusätzlich Fokussierung der Röntgenstrahlung erzielt werden. Die Öffnungsweite
der Reflexionsflächen zwischen dem Eingang und dem am verjüngenden Ende vorgesehene
Ausgang kann im Mikrometerbereich oder größer liegen.
[0013] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
zumindest eine der Reflexionsflächen fixiert und zumindest eine weitere Reflexionsfläche
im Abstand und/oder Winkel einstellbar ist. Dadurch kann in Abhängigkeit des Anwendungsfalles
wahlweise sowohl Abstand/und oder Winkel eingestellt werden, wobei eine Reflexionsfläche
als Referenzfläche dient.
[0014] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Reflexionsflächen aus einem Halbleitermaterial, insbesondere einem Siliziumwafer
hergestellt sind. Die industrielle Herstellung der Siliziumwafer ist zwischenzeitlich
kostengünstig. Die Siliziumwafer weisen des weiteren aufgrund der sehr ebenen Ausgestaltung
eine Oberfläche auf, die sich für die Totalreflexion der Röntgenstrahlen eignet. Der
kritische Winkel der Totalreflexion liegt beispielsweise bei wenigen mrad abhängig
von der Energie der Röntgenstrahlung. Durch die hochwertige ebene Oberfläche der Siliziumwafer
kann eine hinreichend verlustfreie Strahlweiterleitung gegeben sein.
[0015] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, daß die Reflexionsflächen zumindest teilweise
mit einem Edelmetall, vorzugsweise Kupfer, Silber, Gold, Platin, Paladium oder dergleichen
bedampft ist. Durch diese vorzugsweise auf einem Siliziumwafer vorgesehene Beschichtung,
kann der kritische Winkel beispielsweise bei einer Platinbeschichtung auf 4,5 mrad
erhöht sein, wodurch der kritische Winkel für die Totalreflexion erhöht sein kann.
Dies führt wiederum zu dem Effekt, daß eine höhere Intensität der Röntgenstrahlung
am Meßobjekt vorliegt, wodurch eine hinreichend hohe Intensität zur Emittierung von
Fluoreszenzstrahlen gegeben sein kann.
[0016] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Beschichtung zumindest teilweise an einem dem Strahlaustritt der Röntgenröhre
zugewandten Ende vorgesehen ist. Dadurch können eine Vielzahl von Röntgenstrahlen
durch Totalreflexion im Eingangsbereich reflektiert werden, wodurch eine hohe Intensität
erzielt werden kann.
[0017] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Reflexionsflächen nahe dem Meßobjekt einen Bereich aufweisen, der eine die Totalreflexion
unterbindende Beschichtung aufweist oder bei zumindest teilweise beschichteten Reflexionsflächen
einen Bereich aufweist, der ohne Beschichtung oder bei dem eine die Totalreflexion
unterbindende Beschichtung vorgesehen ist. Dadurch kann ermöglicht werden, daß die
Totalreflexion von Strahlen eliminiert wird, welche nach einer letzten Reflexion vor
Austritt aus den Reflexionsflächen außerhalb des Meßbereiches liegen würde. Durch
diese Anordnung kann eine noch exaktere Bestrahlung der Meßfläche an einem Meßobjekt
erzielt werden, wodurch wiederum die Qualität der Messung erhöht wird.
[0018] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zumindest
eine Reflexionsfläche durch zumindest eine Einstelleinheit einstellbar ist. Diese
Einstelleinheit kann vorteilhafterweise als feinmechanische Justierung, als elektrischer,
hydraulischer, pneumatischer oder piezoelektronischer Aktuator ausgebildet sein. Diese
Einstelleinheit muß zumindest im Mikrometerbereich Einstellungen ermöglichen, damit
eine exakte Ausrichtung und Einstellung der zumindest zwei zueinander angeordneten
Reflexionsflächen gegeben ist.
[0019] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den
weiteren Ansprüchen angegeben.
[0020] Anhand der nachfolgenden Zeichnungen und Beschreibungen wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
näher beschrieben. Es zeigen,
- Figur 1
- eine schematische Ansicht eines Schichtdickenmeßgerätes mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Figur 2
- eine schematische Seitenansicht des in Figur 1 dargestellten Schichtdickenmeßgerätes,
- Figur3
- eine schematische Detaildarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
- Figur 4
- eine schematisch vergrößerte Darstellung eines zum Meßobjekt weisenden Ende der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
[0021] In Figur 1 sind schematisch die wesentlichen Komponenten eines Schichtdickenmeßgerätes
11 dargestellt, wobei auf die Darstellung einer Auswerteeinheit, eines Bildschirms
zur Visualisierung eines durch eine Videokamera aufgenommenen Meßobjektes sowie Eingabetastatur
und Drucker verzichtet wurde. Dieses Schichtdickenmeßgerät 11 wird beispielsweise
zur Messung von Bondpads, Kontakten, die zum Teil mit selektiver Beschichtung versehen
sind, Leiterbahnen und funktionelle Beschichtungen an kleinen Flächen eingesetzt.
Bevorzugt werden durch ein Schichtdickenmeßgerät 11 mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
12 Schichtdicken ermittelt oder geprüft, deren Meßfläche bzw. die Funktionsflächen
kleiner als 100 µm x 100 µm, insbesondere kleiner als 50 µm x 50 µm sind. In einer
Röntgenröhre 13 wird eine Röntgenstrahlung erzeugt, welche über eine Anode 14 auf
ein Meßobjekt 16 gerichtet ist. Durch die Röntgenstrahlung wird in einer Schicht des
Meßobjekts 16 eine Fluoreszenzstrahlung angeregt. Die Intensität dieser Fluoreszenzstrahlung
in Abhängigkeit der Energie (Spektrum) ist eine Funktion der Schichtdicke. Dies oder
der Prameter des Schichtsystems wird ausgenutzt, in dem mit Hilfe eines Detektors
17 das System der emittierten Strahlung registriert wird.
[0022] Zwischen der Röntgenröhre 13 und dem Meßobjekt 16 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
12 vorgesehen, welche gemäß dem Ausführungsbeispiel aus zwei einander gegenüber liegenden
Reflexionsflächen 18 besteht. Diese Reflexionsflächen 18 dienen zur Strahlenbündelung
und Strahlenweiterleitung, so daß die Röntgenstrahlung an die Meßfläche des Meßobjekts
16 gelangt. Die Reflexionsflächen 18 sind vorzugsweise unmittelbar zur Anode 14 bzw.
zu einem Austrittsflansch 21 nahe der Anode 14 angeordnet. Am unteren Ende 22 der
einander zugeordneten Reflexionsflächen 18 ist des weiteren ein Kollimator 23 vorgesehen,
wodurch ein Meßbereich 24 gemäß Figur 3 auf einem Meßobjekt abgebildet werden kann.
Der Kollimator 23 ist vorteilhafterweise ein Spaltkollimator, dessen Spaltbreite einstellbar
ist.
[0023] Die Reflexionsflächen 18 sind als längliche, rechteckförmige Flächen ausgebildet,
wie aus Figur 1 und Figur 2 zu entnehmen ist. Die Länge der Reflexionsflächen 18 ist
im wesentlichen durch den Aufbau bestimmt sowie durch den Grad der Totalreflexion.
Röntgenstrahlen, welche nicht parallel zwischen einer Achse des Meßbereichs 24 und
der Anode 14 verlaufen, werden zumindest einmal durch eine Totalreflexion abgelenkt.
Die Breite der Reflexionsflächen 18 sind zumindest eineinhalb mal so groß wie die
maximal zu prüfende Funktionsfläche. Vorteilhafterweise werden für die Reflexionsflächen
18 Siliziumwafer verwendet. Dieses kostengünstige Grundmaterial kann auf die entsprechende
Größe der erfindungsgemäßen Vorrichtung 12 einfach angepaßt werden.
[0024] Die aus einem Siliziumwafer hergestellten Reflexionsflächen 18 werden vorteilhafterweise
auf Halteelemente 26, 27 gemäß Figur 3 aufgebracht. Vorteilhafterweise sind diese
verspannungsfrei aufgeklebt, so daß die Ebenheit der Reflexionsfläche 18 aufrecht
erhalten werden kann. Alternativ können die Reflexionsflächen 18 auch spannungsfrei
an den Halteelementen 26, 27 durch eine Klemmung oder dergleichen fixiert werden.
Gemäß Figur 3 greift an einem der beiden Halteelemente 27 eine Einstelleinheit 28
an, durch welche ein Halteelement 27 zu dem feststehenden Element 26 einstellbar ist.
Das Halteelement 26 nimmt vorteilhafterweise die Reflexionsfläche 18 parallel zur
Mittelachse 29 der Vorrichtung 12 auf. Durch die Einstelleinheit 28 kann die Spaltbreite
eingestellt werden. Ebenso ist ermöglicht, daß die Winkligkeit des Halteelements 27
zum Element 26 einstellbar ist. Alternativ kann ebenso eine spiegelbildliche Anordnung
vorgesehen sein. Ebenso kann alternativ vorgesehen sein, daß an jedem der Halteelemente
26, 27 eine Einstelleinheit 28 vorgesehen ist, wodurch die Halteelemente 26, 27 entweder
parallel zueinander und/oder in einem Winkel zueinander angeordnet sein können, so
daß ein gleichmäßiger oder sich verjüngender Spalt zum Meßobjekt 16 hin gebildet ist.
Die Einstelleinheit 28 ist derart ausgebildet, daß Spaltbreiten beispielsweise in
einem Bereich von 10 bis 100 µm wahlweise eingestellt werden können. Hierfür können
feinmechanische Einstellmechanismen, piezoelektrische Aktuatoren, sowie elektrisch,
hydraulisch, pneumatisch betriebene Stellantriebe vorgesehen sein.
[0025] An einem zum Meßobjekt 16 weisenden Ende ist an dem Halteelement 26 eine Abflachung
31 vorgesehen. Durch diese Abflachung ist ermöglicht, daß für die emittierte Fluoreszenzstrahlung
eine hinreichende Öffnungsweite 32 zur Verfügung steht, um die emittierte Fluoreszenzstrahlung
zu detektieren.
[0026] Die Reflexionsfläche 18 kann beispielsweise mit einem Edelmetall bedampft sein. Dadurch
kann der kritische Winkel für die Totalreflexion, der für Silizium bei 1,5
mrad liegt, durch eine Platinbeschichtung auf 4,5 mrad erhöht werden. Dies schlägt
sich wiederum vorteilhafterweise auf die Transmission der Röntgenstrahlung nieder.
Alternativ ist denkbar, daß bei dem Einsatz von beschichteten Reflexionsflächen der
Grundwerkstoff aus einer Quarzoberfläche oder einem Kunststoffmaterial bestehen kann,
welches die Anforderung an die Ebenheit erfüllt und eine Beschichtung aufweist. Vorteilhafterweise
kann die Beschichtung zumindest am Eingang der Reflexionsflächen 18 vorgesehen sein,
so daß die Anzahl der eingefangenen und reflektierten Strahlen möglichst groß ist.
Über den Verlauf entlang der Reflexionsflächen 18 kann die Beschichtung vollständig
fortgeführt werden oder auch nur teilweise vorgesehen sein. Ebenso kann sich die Beschichtung
bzw. das Material der Beschichtung in Abhängigkeit der Anwendungsfälle auch ändern.
Beispielsweise kann durch Verkleinerung des Grenzwinkels für die Totalreflexion die
Divergenz am Ausgang der Reflexionsflächen 18 verkleinert werden, wodurch eine Fokussierung
der Strahlung und dadurch eine Intensitätserhöhung auf dem Meßbereich 24 des Meßobjektes
16 erzielt werden kann. Dazu ist beispielsweise denkbar, daß in einem Bereich nahe
dem unteren Ende 22 der Reflexionsfläche 18 eine Beschichtung nicht vorgesehen ist
oder eine die Totalreflexion verhindernde Beschichtung vorgesehen ist, wodurch die
unterhalb der Reflexionsfläche 18 austretende Strahlung gerade auf die Größe des Meßbereiches
24 von dem Meßobjekt 16 fokusiert ist. Die Bestrahlung von Randbereichen außerhalb
des Meßbereiches 24 kann dadurch erheblich verringert werden.
[0027] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Vorrichtung 12 kann je nach Meßaufgabe
der Meßbereich eingestellt werden. Der Kollimator 23 kann ebenso an diesen Meßbereich
angepaßt werden, so daß durch die Fokussierung der Strahlung eine Intensitätserhöhung
auf einen vorbestimmten Meßbereich ermöglicht ist.
[0028] Alternativ kann vorgesehen sein, daß die Reflexionsflächen 18 zumindest leicht konkav
ausgebildet sind. Ebenso kann die konkave Ausbildung sich zum unteren Ende 22 hin
verjüngen, so daß eine Art sprachrohrförmige Ausgestaltung der Reflexionsflächen 18
gegeben ist. Dabei sind jedoch die Dimensionen zu berücksichtigen, die auch im Mikrometerbereich
liegen können.
[0029] Die Öffnungsweite der Reflexionsflächen 18 am Eingang der Vorrichtung 12 entspricht
im wesentlichen der Austrittsöffnung der über die Anode ausgesandten Röntgenstrahlung.
Ebenso kann auch eine geringfügig größere oder kleinere Öffnungsbreite zu dem Durchmesser
des Primärspots der Röntgenstrahlung gegeben sein.
[0030] Die Vorrichtung 12 kann des weiteren noch Öffnungen und Aufnahmen aufweisen, welche
zur Anordnung einer Optik dienen, um den Meßgegenstand 16 durch eine Videokamera zu
visualisieren.
[0031] Die Vorrichtung 12 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel durch zwei zueinander angeordneten
Reflexionsflächen 18, die parallel oder in einem spitzen Winkel zueinander angeordnet
sind, vorgesehen. Es kann auch vorgesehen sein, daß anstelle von diesen zwei Reflexionsflächen
18, drei oder mehrere Reflexionsflächen in geeigneter Weise zueinander angeordnet
sind, um die Transmission von Röntgenstrahlung zum Meßbereich 24 eines Meßobjektes
16 zu ermöglichen, so daß durch die Fokussierung der Röntgenstrahlung eine Intensitätserhöhung
ermöglicht ist. Es ist jedoch nicht, wie aus dem Stand der Technik bekannt, erforderlich,
daß eine geschlossene, röhrenförmige Anordnung eingesetzt wird, um die Röntgenstrahlen
zum Meßbereich durch Totalreflexion zu fokussieren. Weitere geometrische Ausgestaltungen
der Reflexionsflächen 18 sind ebenso denkbar, welche die Totalreflexion der Röntgenstrahlung
ermöglichen.
1. Vorrichtung zur Führung von Röntgenstrahlen von einer Strahlenquelle zu einem Meßobjekt
(16), dadurch gekennzeichnet, daß zumindest zwei einen Spalt bildenden Reflexionsflächen
(18) vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der durch die zumindest zwei
Reflexionsflächen (18) gebildete Spalt in der Breite einstellbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei einander
gegenüberliegende und parallel zueinander angeordnete Reflexionsflächen (18) vorgesehen
sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei einander
gegenüberliegende und einen zum Meßobjekt (16) sich verjüngenden Spalt aufweisende
Reflexionsflächen (18) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
eine Reflexionsfläche (18) fixiert und zumindest eine weitere Reflexionsfläche (18)
im Abstand und/oder Winkel einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
eine, vorzugsweise die Reflexionsfläche (18) im wesentlichen unmittelbar an dem Strahlaustritt
der Strahlaustrittseinrichtung angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
eine Reflexionsfläche (18) eben ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
eine Reflexionsfläche (18) im Querschnitt gesehen konkav gekrümmt ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reflexionsflächen (18) aus einem Halbleitermaterial, insbesondere aus einem Siliziumwafer,
hergestellt ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
eine Reflexionsfläche (18) zumindest teilweise mit einem Edelmetall, vorzugsweise
Gold, Platin, Kupfer, Silber, Palladium, beschichtet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die zumindest teilweise
Beschichtung an einem am Strahlaustritt der Röntgenröhre zugewandten Ende vorgesehen
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zumindest
eine teilweise beschichtete Reflexionsfläche (18) nahe dem Meßobjekt (16) einen Bereich
aufweist, der ohne Beschichtung vorgesehen ist oder eine die Totalreflexion unterbindende
Beschichtung aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht
beschichtete Reflexionsfläche (18) nahe dem Meßobjekt (16) einen Bereich mit einer
die Totalreflexion unterbindenden Beschichtung aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
eine der Reflexionsflächen (18) an einer die Öffnungsweite des Spaltes einstellbaren
Einstelleinheit (28) vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an
einem zum Meßobjekt (16) weisenden Ende ein den Reflexionsflächen (18) zugeordneter
Kollimator (23) vorgesehen ist, dessen Spaltbreite vorzugsweise einstellbar ist.