(19)
(11) EP 1 113 124 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.07.2001  Patentblatt  2001/27

(21) Anmeldenummer: 00890349.4

(22) Anmeldetag:  24.11.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04F 19/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 17.12.1999 AT 87999

(71) Anmelder: Neuhofer, Martin
4893 Zell am Moos (AT)

(72) Erfinder:
  • Neuhofer, Martin
    4893 Zell am Moos (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Gerhard, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Hübscher & Hübscher Postfach 380 Spittelwiese 7
4021 Linz
4021 Linz (AT)

   


(54) Befestigungsvorrichtung für Abdeckleisten


(57) Eine Befestigungsvorrichtung für Abdeckleisten (8), besteht aus einer Profilschiene (1) mit einem rückseitig an einer Boden- oder Wandfläche (11) befestigbaren Stegteil (3) und wenigstens einem vom Stegteil (3) vorwärts abstehenden, mit der Abdeckleiste (8) klemmend zusammensteckbaren Schenkelteil (5). Um ein und dieselbe Abdeckleiste auch bei unterschiedlichen Montagebedingungen einsetzen zu können, besitzt der Stegteil (3) eine maximale Höhe (H), die zumindest der doppelten Wandstärke (h) der Schenkelteile (5) entspricht.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Befestigungsvorrichtung für Abdeckleisten, bestehend aus einer Profilschiene mit einem rückseitig an einer Boden- oder Wandfläche befestigbaren Stegteil und wenigstens einem, vorzugsweise zwei, vom Stegteil vorwärts abstehenden, mit der Abdeckleiste klemmend zusammensteckbaren Schenkelteilen.

[0002] Solche Befestigungsvorrichtungen dienen zur verrastenden Befestigung von Abdeckleisten, die als Übergangsprofil die Stufenabsätze zwischen unterschiedlich hohen Wand- bzw. Bodenverkleidungen, als Bewegungsprofil die zum Dehnungsausgleich von Wand- bzw. Bodenverkleidungen vorgesehenen Dehnungsfugen, als Abschlußprofil die Randfugen einer Bodenverkleidung od. dgl. überbrücken und abdecken sollen. Diese Abdeckleisten lassen sich mit in Anordnung und Querschnitt an die Klemmelemente ausformenden Schenkelteile angepaßten Längsnuten oder Längsrippen auf die vormontierten Profilschienen klemmend aufsetzen, wobei die Stegteile einen Endanschlag für die Aufstecktiefe der Leisten bildet, so daß sich eine unsichtbare Befestigungsmöglichkeit ergibt und die Leisten auch ohne gesonderte Verschraubungen oder Nagelungen montier- und bedarfsweise wieder demontierbar sind. Die Profilschienen werden zum Ausgleich von Unebenheiten in der Wand- bzw. Bodenfläche als über größere Längen durchgehende Schienenstränge eingesetzt, sie können aber auch als kurze Schienenstücke in Form von Einzelbeschlägen Verwendung finden. Die bekannten Profilschienen sind meist als U-Profile ausgebildet, wobei Steg- und Schenkelteile annähernd gleiche Wandstärke aufweisen und die Schenkelteile mit ihrer freien Schenkelhöhe an die Tiefe der Leistennuten bzw. die Höhe der Leistenrippen angepaßt sind. Um daher unterschiedlich tiefe Fugen oder unterschiedlich hohe Stufenabsätze im Bereich von Wand- oder Bodenverkleidungen abdecken zu können, müssen jeweils Abdeckleisten mit entsprechend unterschiedlich dimensionierten Längsnuten bzw. Längsrippen vorgesehen sein, damit in Kombination mit den Befestigungsvorrichtungen eine sichere Leistenbefestigung gewährleistet ist, was aber wegen der verschiedensten Ausgestaltungen der Leisten einen beträchtlichen Mehraufwand hinsichtlich der Herstellung und Lagerhaltung dieser Abdeckleisten mit sich bringt.

[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Befestigungsvorrichtung der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die bei Verwendung gleichbleibender Abdeckleisten die Abdeckung unterschiedlich hoher Stufenabsätze bzw. unterschiedlich tiefer Fugen u. dgl. erlaubt.

[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der Stegteil eine maximale Höhe besitzt, die zumindest der doppelten Wandstärke der Schenkelteile entspricht. Mit dieser einfachen Maßnahme lassen sich die Profilschienen bezüglich ihrer Aufnahmehöhe für die Abdeckleisten variieren und an die jeweiligen Montageverhältnisse anpassen. Durch die geeignete Wahl einer solchen Profilschiene mit ihrem im erforderlichen Ausmaß verdickten Stegteil können demnach ein und dieselben Abdeckleisten zur Abdeckung der unterschiedlichst tiefen Fugen bzw. unterschiedlichst hohen Übergänge und Absätze usw. sauber eingesetzt werden. Da die Profilschienen zur Befestigung einer Vielzahl verschiedener Abdeckleisten Verwendung finden, sind auf rationelle Weise alle diese Abdeckleisten in Kombination mit den für den jeweiligen Anwendungsfall geeigneten, entsprechend hohen Profilschienen verlegbar.

[0005] Um die gewünschte Erhöhung der Profilschiene zu erreichen, braucht der Stegteil keinen Vollquerschnitt oder geschlossenen Hohlquerschnitt aufzuweisen, sondern es genügt, wenn seitlich abstehende Stegansätze der Schenkelteile und/oder hochragende Rippenansätze bzw. Randstufen des Stegteiles die Steghöhe festlegen. Damit ist es möglich, die Profilschiene trotz ihrer Überhöhe mit annähernd gleichbleibender Wandstärke zu fertigen, wobei die Steg-und Rippenansätze bzw. die Randstufen mit ihrer Oberseite nicht nur die Steghöhe vorgeben, sondern auch als Vorderseite des Stegteiles dienen, die einen Endanschlag für das Aufstecken der Abdeckleiste auf die frei hochragenden Schenkelteile bilden. Außerdem versteifen diese Ansätze und Stufen die Schenkel- und Stegteile.

[0006] Zur Überbrückung größerer Höhenunterschiede kann die Vorderseite des Stegteiles im Querschnitt eine zur Rückseite schräggeneigte Ebene bestimmen, der gegenüber die Schenkelteile zumindest annähernd senkrecht stehen. Dadurch werden die Abdeckleisten beim Aufstecken auf die Schenkelteile entsprechend der Schrägneigung der Stegteilvorderseite ebenfalls schräggestellt und können somit Fugen oder Absätze zwischen unterschiedlich hohen Verkleidungsrändern od. dgl. bei sicherer Befestigung ohne Schwierigkeiten abdecken. Dabei ist es selbstverständlich auch hier wie bei allen anderen Profilschienen möglich, die Leisten gegenüber den Schenkelteilen schräg aufzustekken, um den Abdeckungsbereich erweitern und gegebenenfalls vergrößern zu können.

[0007] Um die Standfestigkeit der Profilschiene und damit ihre Stützfähigkeit zu verbessern, schließt an den Stegteil in Richtung der abfallenden Vorderseite ein Stützschenkel an, der seitlich über den benachbarten Schenkelteil hinausragt. Dieser Stützschenkel vergrößert die Rückseite des Stegteiles und damit die Auflagefläche und unterbindet die Kippgefahr für die Profilschiene in Richtung der Vorderseitenneigung.

[0008] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch veranschaulicht, und zwar zeigen
Fig. 1 bis 3
drei verschiedene Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung jeweils in Stirnansicht,
Fig. 4
eine mit Hilfe der Befestigungsvorrichtung nach Fig. 1 verlegte Abdeckleiste im Querschnitt sowie
Fig. 5 bis 8
vier weitere Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung in Stirnansicht und
Fig. 9
eine mit Hilfe der Befestigungsvorrichtung nach Fig. 5 verlegte Abdeckleiste im Querschnitt.


[0009] Eine Befestigungsvorrichtung für Abdeckleisten besteht gemäß den Ausführungsbeispielen nach Fig. 1 bis 4 aus einer Profilschiene 1, die einen mit der Rückseite 2 an einer Boden- oder Wandfläche befestigbaren Stegteil 3 und zwei von der Vorderseite 4 des Stegteiles 3 abstehende, mit der zu befestigenden Abdeckleiste klemmend zusammensteckbare Schenkelteile 5 aufweist, wobei die maximale Höhe H des Stegteiles 3 zumindest der doppelten Wandstärke h der Schenkelteile 5 entspricht.

[0010] Der Stegteil 3 kann als Vollquerschnitt ausgebildet sein, so daß die Oberfläche der Vorderseite 4 die Stegteilhöhe bestimmt (Fig. 1), die Stegteilhöhe kann aber auch durch hochragende Rippenansätze 6 des Stegteiles 3 (Fig. 2) oder durch seitlich abstehende Stegansätze 7 der Schenkelteile 5 (Fig. 3) festgelegt werden, welche Rippen- und Stegansätze 6, 7 mit ihrer Oberseite auch als Vorderseite 4 des Stegteiles 3 dienen und einen Endanschlag für die aufzusteckende Abdeckleiste ergeben.

[0011] Wie in Fig. 4 angedeutet, ist zur Montage einer als Bewegungsprofil vorgesehenen Abdeckleiste 8, die eine Dehnungsfuge 9 zwischen zwei Bodenverkleidungsteilen 10 überbrücken und abdecken soll, eine Profilschiene 1 an der die Verkleidungsteile 10 aufnehmenden Boden- oder Wandfläche 11 festgeschraubt, so daß die Abdeckleiste 8 nur mehr mit ihrer vorragenden Längsrippe 12 zwischen die Schenkelteile 5 der Profilschiene 1 klemmend eingesteckt zu werden braucht. Aufgrund des erhöhten Stegteiles 3 kann eine übliche Abdeckleiste 8 auch zur Abdeckung einer an sich für diese Leiste zu tiefen Dehnungsfuge 9 ordnungsgemäß eingesetzt werden, da die Profilschiene 1 die zu große Fugentiefe ausgleicht.

[0012] Gemäß den Ausführungsbeispielen nach Fig. 3 bis 8 ist zur Leistenbefestigung eine Profilschiene 13 vorgesehen, die ebenfalls einen mit der Rückseite 2 an einer Wand- oder Bodenfläche befestigbaren Stegteil 14 und an der Vorderseite 4 vorstehende, mit der Abdeckleiste klemmend zusammensteckbare Schenkelteile 5 umfaßt, wobei allerdings die Vorderseite 4 des Stegteiles 14 im Querschnitt eine zur Rückseite 2 schräggeneigte Ebene E bestimmt, der gegenüber die Schenkelteile 5 senkrecht stehen. Außerdem schließt in Richtung der abfallenden Ebene E an den Stegteil 14 ein Stützschenkel 15 an, der seitlich über den benachbarten Schenkelteil 5 vorragt. Auch hier übersteigt die maximale Höhe H des Stegteiles 14 zumindest die doppelte Wandstärke h der Schenkelteile 5 und der Stegteil 14 kann mit Vollquerschnitt (Fig. 5) oder mit einem offenen Querschnitt (Fig. 6 bis 8) vorliegen, wobei wiederum hochragende Rippenansätze 6 der Schenkelteile 5 oder seitlich abstehende Stegansätze 7 oder auch Randstufen 16 des Stegteiles 3 die Stegteilhöhe bestimmen.

[0013] Bei der Montage einer als Übergangsprofil ausgebildeten Abdeckleiste 17 zur Abdeckung eines Stufenabsatzes 18 zwischen eines Verkleidungsteiles 10 und einer Boden- oder Wandfläche 11 wird, wie in Fig. 9 veranschaulicht, zuerst die Profilschiene 13 rückseitig an der Boden- oder Wandfläche 11 festgeschraubt und dann auf die Schenkelteile 5 die Abdeckleiste 17 mit einer entsprechenden Längsnut 19 und einer Längsrippe 20 klemmend aufgesteckt. Durch die schräggeneigte Vorderseite 4 der Profilschiene 13 wird beim Verlegen auch die Abdeckleiste 17 schräggestellt und kann so auch höhere Absätze 18 einwandfrei überbrücken.


Ansprüche

1. Befestigungsvorrichtung für Abdeckleisten (8), bestehend aus einer Profilschiene (1) mit einem rückseitig an einer Boden- oder Wandfläche (11) befestigbaren Stegteil (3) und wenigstens einem, vorzugsweise zwei, vom Stegteil (3) vorwärts abstehenden, mit der Abdeckleiste (8) klemmend zusammensteckbaren Schenkelteilen (5), dadurch gekennzeichnet, daß der Stegteil (3, 14) eine maximale Höhe (H) besitzt, die zumindest der doppelten Wandstärke (h) der Schenkelteile (5) entspricht.
 
2. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich abstehende Stegansätze (7) der Schenkelteile (5) und/oder hochragende Rippenansätze (6) bzw. Randstufen (16) des Stegteiles (3, 14) die Stegteilhöhe festlegen.
 
3. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderseite (4) des Stegteiles (14) im Querschnitt eine zur Rückseite (2) schräggeneigte Ebene (E) bestimmt, der gegenüber die Schenkelteile (5) zumindest annähernd senkrecht stehen.
 
4. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den Stegteil (14) in Richtung der abfallenden Vorderseite ein Stützschenkel (15) anschließt, der seitlich über den benachbarten Schenkelteil (5) hinausragt.
 




Zeichnung