[0001] Die Erfindung betrifft eine Panzerplatte für einen Wertschutzschrank, z.B. einen
Tresor.
[0002] Wertschutzschränke bzw. Tresore findet man in vielfacher Ausgestaltung. So sind z.B.
Wertschutzschränke bekannt, die mit Einwurfschlitzen versehen sind, um durch diese
Einwurfschlitze Geldbomben einwerfen zu können. Solche Schränke haben parallel zu
derartigen Einwurfschlitzen auch Öffnungen für Papiergeld, z.B. zum Einzahlen, Auszahlen
oder Wechseln. Derartige Schränke nennen sich Automatenschränke.
[0003] Es muss nun sichergestellt sein, dass durch diese Öffnungen nicht unbefugt hineingegriffen
werden kann, um gegebenenfalls im Tresor befindliche Geldbomben herauszuholen. In
den entsprechenden Sicherheitsnormen (EN 1143 - 1) ist vorgesehen, dass die Öffnung
innerhalb einer bestimmten Zeit nicht auf 125 cm
2 vergrößert werden kann. Die Zeit hängt hierbei von der Klasse ab, in die der Schrank
eingestuft werden soll. Das heißt mit höherer Klassenstufe wird die Zeitdauer, die
notwendig ist, um die Öffnung entsprechend zu vergrößern, immer weiter heraufgesetzt.
Mit Hilfe der verschiedensten Werkzeuge, z.B. Bohrer, Trennschneider usw., wird nun
von potentiellen Einbrechern versucht, die Öffnung zu vergrößern.
[0004] Um eine Vergrößerung der Öffnung und damit den Zugang zum Innenraum des Wertschutzschrankes
zu verwehren bzw. zu erschweren, wird nun erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die
Panzerplatte eine Platte aus Edelstahl (austenitischer Stahl), z.B. V
2A aufweist, die auf zumindest einer Seite eine Schicht aus keramischem Werkstoff aufweist.
Durch die Edelstahlplatte wird erreicht, dass die Wärme, die unter Wärmeeinwirkung
beispielsweise mit Hilfe eines Schneidbrenners erzeugt wird, rasch abgeführt und somit
ein Aufbrennen erschwert wird. Die keramische Schicht auf der zumindest einen Seite
der Edelstahlplatte hat hingegen die Aufgabe, eine höhere Sicherheit gegen Durchbohren
zu bieten. Daneben besteht die Aufgabe der keramischen Schicht natürlich auch darin,
eine höhere Sicherheit gegen die Bearbeitung mit einer Trennscheibe bereitzustellen.
Denn schlussendlich ist es so, dass bei der Härte, die ein keramischer Stoff hat,
nur ganz bestimmte Trennscheiben zum Einsatz kommen können. Andere Trennscheiben werden
bei der Bearbeitung von Keramik innerhalb kürzester Zeit stumpf.
[0005] Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schicht aus
keramischem Werkstoff einzelne Plättchen aufweist, die auf der Platte aufgeklebt sind.
Durch die Vielzahl von Plättchen wird erreicht, dass, selbst wenn ein Plättchen aus
welchem Grund auch immer abspringt, noch genügend andere Plättchen vorhanden sind,
die erst - auf welche Art auch immer - durchdrungen werden müssen, um die Öffnung
zu vergrößern.
[0006] Nach einem weiteren Merkmal weist die Platte Öffnungen auf, die es ermöglichen, eine
solche Platte in der Wandung eines Wertschutzschrankes dadurch fest zu verankern,
dass diese Öffnungen von dem Füllstoff, beispielsweise Beton oder einem Kunststoff-Bauxit-Gemisch
durchdrungen werden.
[0007] Um die Einbruchsicherheit weiter zu erhöhen, kann vorgesehen sein, mehrere solcher
Panzerplatten hintereinander in dem Wertschutzschrank anzuordnen.
[0008] Der Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls ein Wertschutzschrank, der sich durch
mindestens eine Panzerplatte gemäß der zuvor abgehandelten Art auszeichnet.
[0009] Im Einzelnen zeichnet sich ein Wertschutzschrank mit einer Panzerplatte dadurch aus,
dass die Schicht aus Keramik auf die Wertschutzschrankaußenseite zugerichtet ist.
Wie bereits ausgeführt, lagert die Panzerplatte in einem Füllstoff, z.B. Polymerbeton,
mit dem der Wertschutzschrank ggf. ausgegossen ist. Die feste Verankerung der Panzerplatte
in dem Füllstoff wird dadurch erreicht, dass die Panzerplatte mehrere Öffnungen aufweist,
die quasi eine formschlüssige Verbindung zwischen Füllstoff, z.B. Polymerbeton, und
Panzerplatte herstellen.
[0010] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend beispielhaft näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt einen Schnitt durch die wand eines Wertschutzschrankes;
- Figur 2
- zeigt in räumlicher Darstellung die Panzerplatte.
[0011] Die Wertschutzschrankwandung umfasst im Einzelnen eine äußere Wandung 1, die in Verbindung
mit einer inneren Wandung 2 einen Hohlraum 3 bereitstellt. Darüberhinaus ist eine
Öffnung 10 vorgesehen, der sich zur Wertschutzschrankinnenseite hin erweitert. In
dem Hohlraum 3 befindet sich eine Füllung, beispielsweise aus Polymerbeton. In der
Füllung aus Polymerbeton ist die insgesamt mit 20 bezeichnete Panzerplatte angeordnet.
Die mit 20 bezeichnete Panzerplatte besteht im Einzelnen aus einer Edelstahlplatte
21, die mehrere Öffnungen 22 zur Verbindung mit dem sie umgebenden Polymerbeton aufweist.
Darüberhinaus zeigt die Panzerplatte Keramikplättchen 25, die auf der Rückseite, d.h.
zur Wertschutzschrankinnenwandung hin, an der V
2A-Platte angeordnet sind. Die V
2A-Platte 20 selbst ist durch Stege 26 beabstandet zur äußeren Wandung gehalten bzw.
an dieser befestigt.
[0012] Figur 2 zeigt in räumlicher Darstellung eine derartige Panzerplatte 20 mit der Einwurföffnung
10, die darüberhinaus mehrere Öffnungen 22 in der Stahlplatte aus V
2A aufweist. Um die Öffnung 10 herum sind die Keramikplättchen 25 angeordnet. Wie bereits
ausgeführt, wird die Panzerplatte derart in den Wertschutzschrank eingebaut, dass
die Keramikplättchen zur Wertschutzschrankaußenseite ausgerichtet sind.
1. Panzerplatte für einen Wertschutzschrank, z. B. einen Tresor,
gekennzeichnet durch
eine Panzerplatte (20) aus Edelstahl, z.B. V2A, die zumindest auf einer Seite eine Schicht (25) aus keramischem Wertstoff aufweist.
2. Panzerschrank nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schicht (25) aus keramischem Werkstoff einzelne Plättchen aufweist.
3. Panzerschrank nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Plättchen (25) auf die Panzerplatte (20) aufgeklebt sind.
4. Panzerschrank nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Panzerplatte (20) Öffnungen (22) aufweist.
5. Wertschutzschrank, z. B. Tresor,
gekennzeichnet durch
mindestens eine Panzerplatte (20) gemäß einem oder mehrerer der voranstehenden Ansprüche
1 bis 4.
6. Wertschutzschrank, z. B. Tresor,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wertschutzschrank eine Öffnung (10) aufweist, wobei die Panzerplatte (20,
25) den Randbereich der Öffnung (10) erfasst.
7. Wertschutzschrank, z. B. Tresor,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schicht (25) aus Keramik auf der Panzerplatte (20) auf die Wertschutzschrankaußenseite
zugerichtet ist.
8. Wertschutzschrank, z. B. Tresor,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Panzerplatte (20) in der Wandung des Wertschutzschrankes in einem Füllstoff
eingebettet angeordnet ist.
9. Wertschutzschrank, z. B. Tresor,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Füllstoff ein Polymerbeton ist.