[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lamellen-Falttür, die über auf den oberen
Stirnseiten der Lamellen angeordnete Führungselemente in einer oberen Laufschiene
geführt ist, wobei die Lamellen an ihren Längsseiten durch flexible Elemente miteinander
verbunden sind.
[0002] Bei Lamellen-Falttüren (nachstehend abgekürzt "Falttüren" genannt) erfolgt deren
Aufhängung und Führung in der Laufschiene in aller Regel in praktischen Ausführungsformen
dadurch, daß an jeder zweiten Lamelle, unabhängig von der Größe der Falttür bzw. der
Breite der Lamellen, ein Führungselement (Roll- oder Gleitelement) vorgesehen ist.
Dabei sind die Führungselemente so an der jeweiligen Lamelle gelagert, daß ein Verdrehen
relativ zueinander möglich ist. Dieser Freiheitsgrad ist für die Faltung der Lamellen
erforderlich. Dazu ebenfalls erforderlich ist eine flexible Verbindung der Lamellen
untereinander. In vielen Fällen besteht diese flexible Verbindung aus einem Kunststoffprofil
oder einem Textilband.
[0003] Als optischer Nachteil bei derartigen Falttüren hat sich herausgestellt, daß sie
im ausgezogenen oder teilweise ausgezogenen Zustand eine ungleichmäßige Faltenstellung
zeigen. Das äußert sich darin, daß beim Zuziehen der Falttür aus ihrer Offenstellung
zunächst die dem Türanfänger folgenden beiden Lamellen "glattgezogen" werden, denen
sich dann nach Art einer Kettenreaktion die nachfolgenden Lamellen anschließen. Bei
halb geöffneter Falttür sind dann die auf der Anschlagseite angeordneten Lamellen
noch im gefalteten Zustand, während die Lamellen auf der Schließseite glattgezogen
sind bzw. eine geringe Faltung aufweisen.
[0004] Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Falttüren ist darin zu sehen, daß schon geringe
Krafteinwirkungen auf ihre Oberfläche zu Bewegungen zwischen den Lamellen führen.
Drehachsen dieser Relativbewegungen sind dabei die Lamellen-Mittellinien der mit Führungselementen
ausgestatteten Lamellen. Aufgrund der flexiblen Lamellenverbindungen wird diese Bewegung
nicht gebremst, so daß schon Luftzug zu deutlichen Bewegungen der Falttür führen kann.
[0005] Die oben genannten Nachteile werden durch eine Falttür der Firma Parthos B.V., Industrieterrein
25, NL-5981 Panningen, teilweise abgestellt. Bei diesen Falttüren sind die Lamellen
über Spiralfedern miteinander verbunden, welche die Konstruktion unter Spannung setzen
und somit bei geschlossener Falttür eine gleichmäßige Faltstellung bewirken sowie
der gesamten Falttür etwas mehr Stabilität verleihen. Beim Zuziehen dieser Falttür
aus ihrer geöffneten Stellung treten aber auch die oben genannten Nachteile (Kettenreaktion)
ein.
[0006] Aus der US 34 79 682 ist eine Falttür bekannt, bei der an jeder Voll-Lamelle ein
Führungselement mit Rollen vorgesehen ist, die um eine lotrechte Achse drehbar gelagert
sind. Die Achse selbst ist auf der Oberkante jeder Lamelle ortsfest gelagert. Praktische
Ausführungen einer derartigen Falttür sind nicht bekannt. Es ist zu bezweifeln, daß
mit derartigen Falttüren die nachstehende Aufgabe der vorliegenden Erfindung zu lösen
ist.
[0007] Diese Aufgabe besteht darin, eine Fallttür der eingangs genannten Art zur Verfügung
zu stellen, die im ausgezogenen und im teilweise ausgezogenen Zustand eine sehr gleichmäßige
Faltstellung und eine bisher nicht erreichte Stabilität im geschlossenen Zustand aufweist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Falttür mit den Merkmalen des Patentanspruchs
gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß ist also auf jeder Lamelle ein Führungselement angeordnet. Dabei
ist die Lagerung der Führungselemente so ausgeführt, daß sie im montierten Zustand
auf den Lamellen eine seitliche Beweglichkeit aufweisen und somit durch die resultierenden
Ausgleichsbewegungen der Falttür ein Sperren unterbunden wird. Dadurch erhält die
Falttür eine noch nicht erreichte Stabilität im geschlossenen Zustand, ohne im Bewegungsablauf
zu sperren. Eine Drehbewegung der Lamellen um ihre Mittelachsen ist durch die Fixierung
jeder einzelnen Lamelle mit einem Führungselement nicht mehr möglich. Ein weiterer
Vorteil der erfindungsgemäßen Falttür ist darin zu sehen, daß sie sowohl im vollständig
ausgezogenen Zustand als auch im teilweise ausgezogenen Zustand eine gleichmäßige
Faltung zeigt. Die erfindungsgemäße Lösung ist bei Falttüren aller Größen, unabhängig
von der Lamellenbreite, anwendbar.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
In der dazugehörigen Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine geschlossene Falttür in perspektivischer Darstellung von schräg oben mit weggeschnittenem
unteren Ende und Andeutung des Türrahmens mit oberer Laufschiene nach einem ersten
Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2
- eine Einzelheit "A" gemäß Fig. 1 im vergrößerten Maßstab,
- Fig. 3
- eine Darstellung gemäß Fig. 1 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel, und
- Fig. 4
- eine Einzelheit B gemäß Fig. 3 in vergrößertem Maßstab.
[0011] In der Darstellung gemäß Fig. 1 ist die Falttür 1, um einen ungestörten Blick auf
die für die Erfindung wesentliche Anordnung auf den oberen Stirnseiten 3 der Lamellen
2 zu haben, nicht eingehängt in eine obere Laufschiene 4 dargestellt. Die Laufschiene
4 ist auf den Querpfosten 5 eines Türrahmens 6 aufgeschraubt, der wie üblich durch
zwei Vertikalpfosten 7 komplettiert ist. Die Laufschiene 4 ist durch zwei Blendleisten
30 verkleidet.
[0012] Die Falttür 1 ist auf ihrer Anschlagseite über eine Wandanschlagleiste 8 an einen
der Vertikalpfosten 7 des Türrahmens 6 angeschlagen. Daren schließt sich eine Halblamelle
9 an. Auf ihrer Schließseite endet die Falttür 1 mit einem sogenannten Anfänger 10,
der bei geschlossener Falttür 1 im Zusammenwirken mit einer vertikal einstellbaren
Schließleiste 11 für einen spaltfreien Anschluß der Falttür 1 an den zugeordneten
Vertikalpfosten 7 sorgt.
[0013] Der Anfänger 10 ist an seinem der Schließleiste 11 abgewandten Ende mit einer Halblamelle
12 verbunden. Zwischen der anfängerseitigen Halblamelle 12 und der anschlagseitigen
Halblamelle 9 sind sieben Lamellen 2 angeordnet, die die doppelte Breite der Halblamellen
9, 12 besitzen. Die jeweiligen Verbindungen zwischen der Anschlagleiste 8, den Halblamellen
9, 12, dem Anfänger 10 und den Lamellen 2 bestehen aus elastischen Bändern 13 in Form
von Kunststoffprofilen.
[0014] Die Aufhängung und Führung der Falttür 1 in der Laufschiene 4 erfolgt über an den
oberen Stirnseiten 3 der Lamellen 2 angeordnete Rollenpaare 14, wobei deren beide
Rollen 15 parallel zueinander angeordnet sind. Die Rollen 15 sind, um die Reibung
in der Laufschiene 4 zu verringern, kugelgelagert. Insoweit entspricht die bisher
beschriebene Ausführung der Falttür 1 dem Stand der Technik.
[0015] Jede der Lamellen 2 der Falttür, gemeint sind die Lamellen, die die Laufschiene 4
kreuzen, ist mit einem Rollenpaar 14 ausgestattet. Jedes der Rollenpaare 14 auf den
oberen Stirnseiten 3 der Lamellen 2 ist seitlich verschiebbar. Diese Ausbildung ist
für alle Lamellen 2 gleich und geht am besten aus der vergrößerten Darstellung gemäß
Fig. 2 hervor, anhand derer sie nachstehend erläutert wird.
[0016] Auf der oberen Stirnseite 3 jeder Lamelle 2 ist eine Längsnut 16 eingefräst, die
ein Unterblech 17 und ein Oberblech 18 so aufnimmt, daß das Oberblech 18 bündig mit
der oberen Stirnseite 3 abschließt. Das Unterblech 17 ist in seinem mittleren Bereich
nach unten abgestuft, so daß sich hier zur Unterseite des Oberblechs 18 ein Freiraum
19 ergibt. Oberhalb dieses Freiraums 19 ist im Oberblech 18 ein sich in Längsrichtung
erstreckendes Langloch 20 vorgesehen. Unter- und Oberblech 17, 18 sind untereinander
und mit der Lamelle 2 mittels durchgeschraubter Holzschrauben 21 fest verbunden.
[0017] Die Rollenpaare 14 besitzen eine Vertikalachse 22 und eine Querachse 23, auf der
die Rollen 15 in parallelen Vertikalebenen drehbeweglich gelagert sind. Die Querachse
23 selbst ist in einer Horizontalebene drehbeweglich auf der Vertikalachse 22 gelagert.
Diese Drehbeweglichkeit ist durch den Doppelpfeil 24 angedeutet. Sie gewährleistet,
daß die Lamellen 2 die beim Öffnen und Schließen der Falttür 1 relativ zu den in ihrer
Ausrichtung fixierten Rollen 15 erforderlichen Schwenkbewegungen ausführen können.
[0018] Um eine Längsverschiebbarkeit der Rollenpaare 14 an den oberen Stirnseiten 3 zu gewährleisten,
wie es durch den Doppelpfeil 28 angedeutet ist, wird vor dem Montieren der Ober- und
Unterbleche 18, 17 ein Schieber 25 in den Freiraum 19 eingelegt, dessen Längserstreckung
kleiner als die Längserstreckung des Freiraums 19 und dessen Breite größer als die
Breite des Langlochs 20 ist. In diesen Schieber 25 wird bei aufgelegtem Oberblech
18 durch das Langloch 20 hindurch die Vertikalachse 22 eines Rollenpaares 14 eingeschraubt.
Die Vertikalachse 22 ist dazu an ihrem unteren Ende mit einem Gewindezapfen 26 und
der Schieber 25 mit einer entsprechenden, nicht sichtbaren, Gewindebohrung versehen.
Es versteht sich, daß der Gewindezapfen 26 in seinem Durchmesser so bemessen ist,
daß er sich in Längsrichtung zwängungsfrei im Langloch 20 bewegen kann. Eine an der
Vertikalachse 22 ausgebildete Wulst 27 deckt das Langloch 20 von oben her ab.
[0019] Auf dem Anfänger 10 sind zwei hintereinander angeordnete Rollenpaare 29 angeordnet,
die weder horizontal drehbeweglich noch verschiebbar befestigt sind, da der Anfänger
10 in allen Stadien der Auf- und Zubewegungen der Falttür 1 parallel zur Führungsschiene
4 läuft.
[0020] Das in den Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem
vorstehend erläuterten lediglich dadurch, daß die Rollenpaare 14 ausgehend von der
Mittelachse 31 der Lamellen 2 nur in einer Richtung, und zwar zur Schließseite hin,
verschiebbar sind. Diese Beweglichkeit ist in Fig. 4 durch einen einfachen Pfeil 32
symbolisiert. Es hat sich herausgestellt, daß bei manchen Türkonstruktionen bei sehr
schnellen Bewegungen in Schließrichtung nicht alle Rollenpaare 14 ihre Ausgleichsbewegung
schnell genug durchführen können, was dazu führt, daß die betroffenen Lamellen 2 in
Schließrichtung überschlagen. Durch die beschriebene Beweglichkeit der Rollenpaare
14 wird das mit Sicherheit vermieden.