[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen federbelasteten Drücker aus Kunststoff,
welcher gegen die Federkraft längsverschiebbar ist und dank des integrierender Bestandteil
des Drückers bildenden Federsystems jeweils selbsttätig in seine Ausgangsstellung
zurückgeführt wird, sowie die Verwendung des Drückers bei einer Tabletten-Spendereinrichtung.
[0002] Spendereinrichtungen zur Einzeldosierung von Tabletten sind bekannt und werden insbesondere
für Süssstofftabletten eingesetzt. Diese Dispensereinrichtungen werden meist aus Kunststoff
gefertigt. Die Einzelspendung einer Tablette wird in bekannter Weise durch Bedienung
eines Drückers ausgelöst. Eine integrierender Teil des Drückers bildende elastische
Feder sorgt für die Rückführung des Drückers in die Ausgangsstellung. Üblicherweise
wird daher dieser Drücker mit einem Federsystem in Form einer einfachen Blattfeder
aus einem Kunststoff mit bekannt guten dauereleastischen Eigenschaften gefertigt,
wie z.B. Polyacetal (Polyoxymethylene, POM). Der Packungskörper, d.h. das Behältnis
selbst wird dagegen üblicherweise aus den wesentlich kostengünstigeren und umweltfreundlicher
zu entsorgenden Kunststoffen, wie Polystyrol (PS), Polyaethylen (PE) oder aus Polypropylen
(PP) gefertigt.
[0003] Der Einsatz eines Drückers mit integrierter Feder in der bekannten einfachen Form
aus PS, PP oder aus PE scheiterte bisher an ungenügenden dauerelastischen Eigenschaften
dieser Kunststoffe (Federermüdung, Federbrüche).
[0004] Das Schweizerpatent Nr. ..... (Anm. 2300/98) beschreibt einen Drücker mit einem derart
gestalteten Federsystem, welcher neben üblichen Materialien alternativ auch mit den
kostengünstigeren und umweltfreundlicheren Kunststoffen herstellbar ist, welche zur
Fertigung des Packungskörpers verwendet werden, ohne dass dabei die angestrebte Dauerelastizität
des Federsystems in Frage gestellt wird.
[0005] Ein solcher Drücker eignet sich insbesondere für an sich bekannte Spendereinrichtungen
für Einzeltabletten. Das eingesetzte Federsystem besteht dabei aus zwei sich kreuzenden
und an der Kreuzungsstelle gleitend gegeneinander anliegenden Federarmen, welche sich
als integrierende Teile des Drückers im wesentlichen in Richtung der Längsachse des
Drückers frei erstrecken, wobei deren freie Enden dazu vorgesehen sind, gegen einen
festen Anschlag gleitend anzuliegen, derart, dass bei Betätigung des Drückers sich
die Armabschnitte zwischen den freien Armenden und der Kreuzungsstelle und die Armabschnitte
zwischen der Kreuzungsstelle und deren Befestigungsstelle am Drücker jeweils unter
Last als separate Federsysteme ausbiegen.
[0006] Dieses zwischenzeitlich bekannte Federsystem aus Kunststoff, vorzugsweise aus PP,
PS oder PE ist derart in der Formgebung optimiert, dass unter den verlangten Betriebsbedingungen
die materialspezifischen Grenzwerte der elastischen Belastbarkeit nicht überschritten
werden, bei ähnlichem elastischem Verhalten (Druckaufbau und Rückstellkraft, Funktionssicherheit)
wie bei einem Federsystem aus üblichen Materialien (z.B. POM).
[0007] Dieses Federsystem bedingt jedoch aus konstruktiven Gründen einen ausreichend langen
Federweg.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, einen Drücker mit einem neuartigen Federsystem
zu schaffen, welches ebenfalls aus kostengünstigem und umweltfreundlich zu entsorgendem
Kunststoff besteht, jedoch so ausgebildet ist, dass es sich auch für kürzere Federwege
eignet, wie beispielsweise bei kleineren Tablettenspendern, ohne dabei die funktionellen
Eigenschaften zu verlieren bzw. zu verschlechtern.
[0009] Diese Aufgabe wurde nun bei einem federbelasteten Drücker der eingangs definierten
Art erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
noch etwas näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Funktionsschema eines erfindungsgemässen Drückers am Beispiel eines Tablettenspenders;
- Fig. 2
- rein schematisch einen Drücker nach der Erfindung in Seitenansicht;
- Fig. 3
- rein schematisch einen erfindungsgemässen Drücker in voll eingedrückter Stellung,
und
- Fig. 4
- den Drücker nach Fig. 3 in perspektivischer Darstellung.
[0011] Figur 1 der Zeichnung zeigt rein schematisch einen Tablettenspender 1 in vier verschiedenen
Positionen des federbelasteten Drückers 2. Funktion und Aufbau solcher Tablettenspender
sind bekannt und werden an dieser Stelle nicht näher beschrieben.
[0012] Wie aus den Figuren 2 bis 4 hervorgeht, besteht der hier allein interessierende Drücker
2 aus einem Drückerkörper 3 (Drückerkopf) mit zwei daran integrierten, d.h. angeformten
Blattfedereinheiten 4, 5 und ist aus Kunststoff, vorzugsweise auf Polystyrol (PS),
Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP), gefertigt. Dieses Material ist im Vergleich
zu Polyacetal (POM) wesentlich kostengünstiger und ist umweltfreundlicher zu entsorgen,
weist jedoch schlechtere dauerelastische Eigenschaften auf. Um diesen Nachteil wettzumachen,
wurde das Federsystem erfindungsgemäss ausgebildet.
[0013] Die erfindungsgemässe Drückerkonstruktion, mit den zwei integrierten Blattfedereinheiten
4, 5, von denen jede aus zwei in geringem Abstand übereinanderliegenden Blattfedern
4', 4" bzw. 5', 5" (siehe insbesondere Figuren 2 - 4) besteht, deren vordere Abschnitte
sich im Betrieb frei kreuzen können (siehe Figuren 1, 3 und 4), ist derart optimiert,
dass unter den verlangten Betriebsbedingungen die materialspezifischen Grenzwerte
der elastischen Belastbarkeit nicht überschritten werden. Auch wenn der Drücker aus
den bevorzugten Materialien (PS, PP, PE) gefertigt ist, weist dessen Federsystem ein
ähnliches elastisches Verhalten (Druckaufbau und Rückstellkraft) auf wie ein Federsystem
aus üblichen Materialien (z.B. POM). Das Problem der Federermüdung oder Federbrüche
stellt sich nicht.
[0014] Die erfindungsgemässe Konstruktion des Drückers bzw. dessen Federsystems eignet sich
besonders auch dort, wo nur kurze Federwege zur Verfügung stehen, wie z.B. bei kleineren
Tablettenspendern.
[0015] Figur 1 illustriert verschiedene Stellungen des Drückers 2 und dessen Federsystems
4, 5 in der beispielsweisen Verwendung bei einem Süssstofftablettenspender mit nur
kleinem Federweg.
1. Federbelasteter Drücker aus Kunststoff, welcher gegen die Federkraft längsverschiebbar
ist und dank des integrierender Bestandteil des Drückers bildenden Federsystems jeweils
selbsttätig in seine Ausgangsstellung zurückgeführt wird, wobei das Federsystem aus
zwei separaten, sich als integrierende Teile des Drückers im wesentlichen in Richtung
der Längsachse des Drückers aus dem Drückerkörper frei erstreckenden Blattfedereinheiten
besteht, deren freie Enden dazu vorgesehen sind, im wesentlichen gleichzeitig gegen
einen festen Anschlag gleitend anzuliegen und sich bei Betätigung und federelastischer
Verbiegung im Endbereich kreuzen, dadurch gekennzeichnet, dass jede der beiden Blattfedereinheiten aus zwei separaten, in geringem Abstand übereinanderliegenden
Blattfedern von im wesentlichen gleicher Länge gebildet ist, wobei die einzelnen Blattfedern
derart ausgestaltet bzw. mit dem Drückerkörper verbunden sind, dass sich die beiden Blattfedereinheiten im Betrieb frei kreuzen können.
2. Drücker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die beiden Blattfedern jeder Blattfedereinheit jeweils aus sich gegenüberliegenden
Randbereichen der Vorderseite des Drückerkörpers nach vorne erstrecken.
3. Drücker nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden sich gegenüberliegend angeordneten Blattfedereinheiten derart versetzt
zueinander vorgesehen sind, dass sie sich im Betrieb frei kreuzen können.
4. Drücker nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfedern der beiden sich gegenüberliegend angeordneten Blattfedereinheiten
zumindest im vorderen Abschnitt derart in der Breite ausgenommen sind, dass sich die beiden Blattfedereinheiten im Betrieb frei kreuzen können.
5. Drücker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Drücker und damit das Federsystem aus Polystyrol, Polypropylen oder Polyethylen
besteht.
6. Verwendung des Drückers nach einem der Ansprüche 1 bis 5 in einer Spendereinrichtung
zur Einzeldosierung von Tabletten, insbesondere Süssstofftabletten.