(19)
(11) EP 0 941 961 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
31.10.2001  Patentblatt  2001/44

(21) Anmeldenummer: 99102524.8

(22) Anmeldetag:  10.02.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B67D 5/52, B67D 5/46, B05B 9/04, B05C 11/10

(54)

Anlage zum Fördern einer Flüssigkeit und Verwendung der Anlage

Installation for feeding a liquid and use thereof

Dispositif pour transporter un liquide et son utilisation


(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 13.03.1998 CH 61598

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
15.09.1999  Patentblatt  1999/37

(73) Patentinhaber: Robatech AG
5630 Muri (CH)

(72) Erfinder:
  • Meyer, Thomas
    6289 Hämikon (CH)

(74) Vertreter: Hotz, Klaus, Dipl.-El.-Ing./ETH 
c/o OK pat AG, Patente Marken Lizenzen, Chamerstrasse 50
6300 Zug
6300 Zug (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 273 677
DE-A- 3 639 122
US-A- 4 690 308
WO-A-98/04358
US-A- 3 906 122
US-A- 4 829 609
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Fördern einer Flüssigkeit nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Verwendung der Anlage nach dem Anspruch 9.

    [0002] Unter Flüssigkeiten sollen im Rahmen dieser Beschreibung nieder- und hochviskose Flüssigkeiten aller Art und insbesondere auch Flüssigkeiten, deren Viskosität in hohem Masse temperaturabhängig ist, verstanden werden.

    [0003] Anlagen der eingangs genannten Art, mit welchen Flüssigkeiten von einem Behälter zu einer oder mehreren Abgabestellen förderbar sind, werden beispielsweise in Maschinen zum Auftragen von Klebstoffen eingesetzt. Klebstoffe, aber auch andere Pasten wie Farben, in der Nahrungsmittelherstellung verwendete Produkte und in der chemischen Industrie verarbeitete Stoffe, die verhältnismässig hohe Viskositäten aufweisen, werden oft unter von der Umgebungstemperatur abweichenden Temperaturen verarbeitet. Sie werden über ein Leitungssystem, das starre und/oder flexible Leitungen besitzt und gekühlt oder beheizt sein kann, zu Abgabeköpfen gefördert und von diesen an den Abgabestellen auf ein Trägermaterial abgegeben.

    [0004] In vielen Fällen müssen beispielsweise kontinuierliche Flüssigkeitsbänder auf die Trägermaterialien in Endlosform oder in der Form von einander unmittelbar folgenden Materialabschnitten. abgegeben werden, die an den Abgabeköpfen vorbeigeführt werden. In anderen Fällen besteht das Bedürfnis, mehrere Auftragsstellen desselben Trägermaterials mit der gleichen Flüssigkeit zu versehen, wobei je nach Fall entweder kontinuierliche Flüssigkeitsbänder oder in der Länge begrenzte Flüssigkeitsraupen zu erzeugen sind.

    [0005] Zur Druckerzeugung in den Leitungssystemen können intermittierend arbeitende Pumpen wie Kolbenpumpen oder kontinuierlich arbeitende bzw. Rotationspumpen wie beispielsweise Zahnradpumpen eingesetzt werden.

    [0006] Zahnradpumpen fördern volumetrisch und eignen sich daher vorwiegend für die zeitlich konstante Abgabe von Flüssigkeiten, also beispielsweise zur Abgabe von durchgehenden Flüssigkeitsbändern auf Trägermaterialien. Soll ein Trägermaterial nur abschnittsweise mit einer Flüssigkeit versehen werden, so muss der zugehörige Abgabekopf die Flüssigkeit intermittierend abgeben; damit die abgegebene Flüssigkeit anstelle eines endlosen Flüssigkeitsbandes eine Vielzahl voneinander beabstandeter, in ihrer Länge begrenzter Flüssigkeitsraupen bildet. Infolge der Trägheit der Anlagen und der Eigenschaften der Zahnradpumpen wird dabei zu Anfang jeder Abgabeperiode eine erhöhte Menge an Flüssigkeit abgegeben, was zur Folge hat, dass die entstehenden Flüssigkeitsraupen an ihren Anfängen eine in vielen Fällen unerwünschte Flüssigkeitsüberhäufung aufweisen.

    [0007] Im Gegensatz zu den volumetrisch fördernden Zahnradpumpen sind doppelt wirkende, umschaltbare Kolbenpumpen reine druckerzeugende Systeme. Bei der Abgabe einer Flüssigkeit bewegt sich der Kolben so, dass der Druckabfall, der infolge der Flüssigkeitsabgabe eintritt, stets kompensiert wird. Solange die zugehörige Abgabeeinheit keine Flüssigkeit abgibt, bewegt sich der Kolben nicht, und die Kolbenpumpe fördert keine Flüssigkeit. Es liegt auf der Hand, dass sich Kolbenpumpe besonders zur intermittierenden Abgabe von Flüssigkeiten eignen, da sie während der jeweiligen Abgabeperioden stets zeitlich konstante Mengen an Flüssigkeit abgeben, so dass die dabei entstehenden Flüssigkeitsraupen keine erhöhten Anfangspartien haben sondern über ihre Längen gleichmässig sind. Auf dieses Verhalten haben weder die Dauer der Abgabeperioden noch deren zeitliche Abstände einen Einfluss. Anderseits sind Anlagen mit einer Kolbenpumpe infolge der intermittierenden Arbeitsweise derselben nicht geeignet zur Erzeugung von kontinuierlichen Flüssigkeitsbändern.

    [0008] Die US-3,906,122-A offenbart eine Anlage der eingangs genannten Art. Diese wird benutzt zum Beschichten von metallischen Anoden mit elektrisch leitender Farbe sowie einen Zylinder, dessen Inhalt an Farbe genügt, um eine gesamte kontinuierliche Fläche einer Anode uniform mit Farbe zu beschichten. Die Farbe wird vom Zylinder zur Anode in einer zeitlich konstanten und nicht pulsierenden Menge gefördert, und zwar durch einen einzigen Hub eines Kolbens im Zylinder. Das Verfahren kombiniert somit die Eigenschaften einer elektrostatischen Beschichtung, bei welcher eine das elektrostatische Potentialdifferenz zwischen der Farbe und der zu beschichtenden Anode vorhanden ist, und einer üblichen Beschichtung unter Druck. Zwar erlauben derartige Anlagen im Allgemeinen Einsparungen an den aufzutragenden Farben bzw. Flüssigkeiten. Nachteilig ist aber, dass nur bestimmte Flüssigkeiten bzw. Farben verwendet werden können, da bei Farben bzw. Flüssigkeiten in mit unterschiedlichen elektrischen Eigenschaften die Gefahr einer Splittung bzw. Dekomposition besteht; ausserdem entstehen Probleme im Zusammenhang mit der erforderlichen elektrischen Isolation, die die Verwendung der Anlage einschränken können. Die Anlage gemäss der US-3,906,122-A weist ferner ein starres Leitungssystem auf, wobei vorgesehen ist, die zu beschichtenden Teile an den Abgabeköpfen der Farbe vorbeilaufen zu lassen. Insbesondere weist die Anlage aber kein beheizbares Leitungssystem auf. Sie eignet sich daher ferner nicht zum Fördern und zur Abgabe von Stoffen, die nur bei einer über der Umgebungstemperatur liegenden Arbeitstemperatur genügend fliessfähig sind, und die bei Umgebungstemperatur tixotrop, äusserst zähflüssig sind oder erstarrt sind. Bei der Prozessierung solcher Stoffe könnte die Anlage nach der ersten Arbeitspause wegen der im Leitungssystem erstarrten Masse nie mehr in Betrieb genommen werden.

    [0009] Aus der US-4,829,609-A ist eine Anlage mit einer zwei Kolbenpumpen bekannt. Es handelt sich hierbei bekannt mit menschlicher Kraft betriebenes Pumpsystem einer Duscheinrichtung. Durch alternierendes Treten von zwei Pedalen (je mit einem Fuss) wird durch eine Leitung Wasser aus einem Kübel angesaugt und in zwei Leitungen verteilt. Nach der Druckerhöhung werden die zwei Leitungen wieder zusammengeführt bzw. zu einer Hauptleitung vereinigt. An die Hauptleitung schliesst ein Brausenkopf an.

    [0010] Auch die WO-98 04358-A offenbart ein System mit zwei intermittierend arbeitenden Pumpen und zwei Leitungszweigen. Stromabwärts der Pumpen vereinigen sich die Leitungs zweige und alimentieren einen einzigen Dispenser. Mit dieser Anlage ist es daher nicht möglich, gleichzeitig kontinuierlich und intermittierend Flüssigkeitsmengen abzugeben.

    [0011] Schliesslich offenbart die EP-0 273 677 eine Vorrichtung, bei welcher sich stromabwärts einer Pumpe die Pumpenausgangsleitung verzweigt, so dass an jeden Zweig ein Hochdruckaggregat wie zum Beispiel eine Spritzpistole angeschlossen werden könnte.

    [0012] Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass keine der bekannten Anlagen dazu geeignet ist, Stoffe in flüssigform Flüssigkeiten je nach Bedarf intermittierend und/oder kontinuierlich abzugeben, die bei Umgebungstemperatur nahezu oder vollständig erstarren

    [0013] Die Aufgabe der Erfindung wird also darin gesehen, ausgehend von einem Stand der Technik gemäss der US-3,906,122-A,
    • eine Anlage der eingangs genannten Art zu schaffen, welche die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und mit welcher entweder an einer Abgabestelle ein gleichmässiges kontinuierliches Flüssigkeitsband oder an einer ersten Abgabestelle eine Serie längenbegrenzter Flüssigkeitsraupen und an einer zweiten Abgabestelle ein kontinuierliches Flüssigkeitsband oder eine weitere Serie längenbegrenzter Flüssigkeitsraupen abgegeben werden können, wobei die Abgabestellen relativ zu den Abgabeköpfen variieren können die Flüssigkeit während der gesamten Förderung auf einer die Umgebungstemperatur übersteigenden Arbeitstemperatur zu halten und nach einer Arbeitspause von der Umgebungstemperatur auf die Arbeitstemperatur erhitzbar ist, und
    • eine Verwendung dieser Anlage vorzuschlagen.


    [0014] Diese Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemässen Anlage werden durch die Ansprüche 2 bis 8 definiert.

    [0015] Die neue Anlage besitzt stets zwei Förderpumpen. Mindestens eine dieser zwei Förderpumpen ist eine Kolbenpumpe, während die andere der beiden Förderpumpen von beliebiger Konstruktionsart sein kann. Im weiteren besitzt die Anlage mindestens einen Abgabekopf zugeordnet, über welchen die abzugebende Flüssigkeit an bzw. auf das Trägermaterial abgegeben wird. Die Abgabe der Flüssigkeit durch den Abgabekopf und die Aufnahme der Flüssigkeit durch das Trägermaterial beruhen ausschliesslich auf den herrschenden Druckdifferenzen und nicht auf elektrostatischen Potentialdifferenzen. Jeder einer Kolbenpumpe zugeordnete Abgabekopf gibt die Flüssigkeit in Form einer Serie einwandfreier längenbegrenzter Flüssigkeitsraupe ab. Das Leitungssystem, durch welches die Flüssigkeit gefördert wird, besteht mindestens teilweise aus flexiblen Leitungen und ist erfindungsgemäss beheizbar.

    [0016] Eine Anlage nach der Erfindung, bei welcher die zweite Pumpe eine Zahnradpumpe ist, eignet sich zur Abgabe von einwandfreien längenbegrenzten Flüssigkeitsraupen oder intermittierender Sprühungen durch den der Kolbenpumpe zugehörigen Abgabekopf an einer ersten Abgabestelle und von regelmässigen kontinuierlichen Flüssigkeitsbändern oder kontinuierlichen Sprühungen durch den der Zahnradpumpe zugeordneten Abgabekopf an einer zweiten Abgabestelle.

    [0017] Anlagen dieser Art mit einer Kolbenpumpe und einer Zahnradpumpe werden beispielsweise in der Verpackungsindustrie und in der graphischen Industrie eingesetzt, wo beispielsweise ein Trägermaterial kontinuierlich mit einer Flüssigkeit in Form eines Leimes versehen werden muss, wobei zwei seitliche Flüssigkeitsbänder und zusätzlich intermittierend längenbegrenzte Flüssigkeitsraupen erzeugt werden müssen; die letzteren müssen nicht unbedingt langgestreckt sein sondern können auch sehr kurz, beispielsweise kreisförmig, sein.

    [0018] In der Hygieneindustrie kann mit Anlagen, welche eine Kolbenpumpe und eine Zahnradpumpe enthalten, die intermittierende Abgabe von Flüssigkeitsraupen aus Leim für die seitliche Bandfixation und die kontinuierliche Abgabe von Flüssigkeitsbändern aus Leim für die Fixation von Zellulose auf einem Trägermaterial aus Polyäthylen durchgeführt werden.

    [0019] Ein weiteres Beispiel für die Verwendung von Anlagen mit einer Kolbenpumpe und einer Zahnradpumpe ist die Isolationsindustrie. Ein feiner, kontinuierlicher gesprühter Flüssigkeitsauftrag aus Leim wird mittels eines Abgabekopfes, der an eine Zweigleitung mit einer Zahnradpumpe angeschlossen ist, angebracht. Gleichzeitig erfolgt aus einem Abgabekopf, der an eine Zweigleitung mit einer Kolbenpumpe angeschlossen ist, eine intermittierend Abgabe von längenbegrenzten Flüssigkeitsraupen aus Leim auf die Randfolie, die nicht durchgehend beleimt werden darf.

    [0020] Für zahlreiche Anwendungen ist es zweckmässig, Anlage mit zwei Kolbenpumpen einzusetzen. Mit solchen Anlagen lässt sich durch geeignete bzw. zeitlich versetzte Umsteuerung der Kolbenpumpen ein nahezu regelmässiges Flüssigkeitsband erzeugen. Die zwei Kolbenpumpen werden gegenseitig, vorzugsweise elektronisch, verriegelt. Dabei kann derjenige Teil des Leitungssystems, der stromabwärts der Kolbenpumpen angeordnet ist, zu einer Sammelleitung zusammengelegt werden, an die ein einziger Abgabekopf anschliesst oder ggfs. über einen abzweigenden Leitungsast ein weiterer Abgabekopf anschliesst. Bei Verwendung von zwei Kolbenpumpen mit gleichem Übersetzungsverhältnis und gleicher Fördercharakteristik erhält man eine Anlage, in welcher das Umschalten der Kolbenpumpen keinen Druckabfall zur Folge hat.

    [0021] Es ist aber auch möglich, mit einer Anlage, welche zwei Kolbenpumpen und getrennte Leitungszweige oder eine Sammelleitung enthält, an zwei Abgabestellen je eine Serie längenbegrenzter Flüssigkeitsraupen abzugeben. Die dafür eingesetzten Kolbenpumpen können gleich oder unterschiedlich aufgebaut und geregelt werden. Ist eine Sammelleitung vorgesehen, so muss ein Leitungsast für den weiteren Abgabekopf abgezweigt werden.

    [0022] Ein Beispiel für Anlagen mit zwei Kolbenpumpen steht im Zusammenhang mit der Verwendung von Robotern, beispielsweise in der Automobil- bzw. Verpackungsindustrie. Bei Benutzung von Robotern kommt es häufig vor, dass ein Roboterarm mit einem Trägermaterial, auf welches eine Flüssigkeit wie zum Beispiel Leim abgegeben werden soll, an verschiedenen Abgabeköpfen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit vorbeiläuft. Hierbei kann es sich als notwendig erweisen, dass die einzelnen Abgabeköpfe mit unterschiedlichem Druck arbeiten, wobei diese Drücke einzeln regelbar sein sollten. Zu diesem Zwecke eignen sich Anlagen mit mehreren Kolbenpumpen, wobei je nach den Erfordernissen diese Kolbenpumpen gleich oder unterschiedlich ausgebildet sein können.

    [0023] Anlagen mit zwei Kolbenpumpen und zwei Abgabestellen können in der Verpackungsindustrie auch für Verklebungen beim sogenannten 'wrap-around'-Verfahren benutzt werden. Hierbei besteht das Problem, dass die Abgabe von Flüssigkeit in Form von Leim für die seitliche Verklebung mit bedeutend höherer Geschwindigkeit erfolgt als diejenige für die Verklebung der Industrielasche; da dies zur Folge hat, dass das Einstellen bzw. Abgleichen der ganzen Maschine sehr schwierig ist, ist es ein grosser Vorteil, dass die Flüssigkeitsabgaben getrennt geregelt werden können, wobei für die beiden Leitungszweige, die zu den Abgabeköpfen führen, unterschiedliche Kolbenpumpen vorgesehen werden können.

    [0024] In vielen Anwendungsbereichen hat es sich als günstig erwiesen, Kolbenpumpen mit berührungsloser elektronischer Umsteuerung zu verwenden, die sich durch besonders pulsations-armes Verhalten beim Umschalten auszeichnen.

    [0025] Die bisher beschriebenen Anlagen weisen grundsätzlich zwei Leitungszweige mit je einer Förderpumpe auf. In vielen Fällen werden aber auch erweiterte Anlagen benötigt, welche mindestens einen weiteren Leitungszweig aufweisen, der ebenfalls eine Förderpumpe und einen Abgabekopf enthält.

    [0026] Von einem oder allen der Leitungszweige können sich auch nach der Förderpumpe Leitungsäste abzweigen, von welchen jede zu einem Abgabekopf führt.

    [0027] Das Leistungssystem kann aus starren Leitungen bestehen, im Hinblick auf eine vielfältige Verwendung der Anlage werden aber im allgemeinen Leitungssysteme vorwiegend aus flexiblen Leitungen aufgebaut.

    [0028] Bei bevorzugten Verwendungen der Anlage besteht die pastöse Masse aus einem Leim, und in vielen Fällen wird die pastöse Masse unter Temperaturen verwendet, die von der Umgebungstemperaturen abweichen und die über oder unter der Umgebungstemperatur liegen.

    [0029] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen der erfindungsgemässen Anlage und mit Bezug auf die Zeichnung ausführlich beschrieben. Es zeigen:
    Fig. 1A
    eine erste Anlage nach der Erfindung, mit einer Kolbenpumpe und einer Zahnradpumpe, in vereinfachter Darstellung, von der Seite;
    Fig. 1B
    die in Fig. 1A dargestellte Anlage, von vom;
    Fig. 1C
    die Kolbenpumpe der Anlage gemäss Fig. 1B;
    Fig. 1D
    die Zahnradpumpe der Anlage gemäss Fig. 1B;
    Fig. 2A
    eine zweite Anlage nach der Erfindung, mit zwei Kolbenpumpen, in vereinfachter Darstellung, von der Seite;
    Fig. 2B
    die in Fig. 2A dargestellte Anlage, von vorn;
    Fig. 3
    eine dritte Anlage nach der Erfindung, mit zwei Kolbenpumpen, welche ein kontinuierliches Flüssigkeitsband abgeben; in vereinfachter Darstellung, von vom;
    Fig. 4
    eine vierte Anlage nach der Erfindung, mit zwei Kolbenpumpen, die zwei Serien von längenbegrenzten Flüssigkeitsraupen abgeben, in vereinfachter Darstellung, von vom;
    Fig. 5
    eine fünfte Anlage nach der Erfindung, mit drei Kolbenpumpen, mit drei Abgabeköpfen, in vereinfachter Darstellung, von vom; und
    Fig. 6
    eine sechste Anlage nach der Erfindung, mit einer Kolbenpumpe und einer Zahnradpumpe, mit drei Abgabeköpfen, in vereinfachter Darstellung, von vom.


    [0030] Die in den Fig. 1A und 1B dargestellte Anlage 10 weist einen unteren Teil mit einem Behälter 12 für die zu fördernde Flüssigkeit und zwei Förderpumpen auf, wobei die erste Förderpumpe erfindungsgemäss eine Kolbenpumpe 14 ist. Die zweite Förderpumpe, welche erfindungsgemäss einem beliebigen Pumpentyp angehören kann, ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Zahnradpumpe 16. Die Kolbenpumpe 14, welche in Fig. 1C genauer dargestellt ist, ist über einen ersten Leitungszweig 24 eines Leitungssystems mit einem ersten Abgabekopf 34 verbunden, und die Zahnradpumpe 16, welche in Fig. 1D genauer dargestellt ist, ist über einen zweiten Leitungszweig 26 des Leitungssystems mit einem zweiten Abgabekopf 36 verbunden. Fig. 1B zeigt im weiteren, in welcher Form die Abgabe der Flüssigkeit erfolgt. Der Abgabekopf 34, der mit der Kolbenpumpe 14 verbunden ist, gibt die Flüssigkeit in Form von längenbegrenzten Flüssigkeitsraupen 44 auf einen Bereich eines Trägermaterials 45 ab, das mit einer geeigneten Geschwindigkeit, dargestellt durch einen Pfeil v, am Abgabekopf 34 vorbeiläuft. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Flüssigkeitsraupen 44 so kurz bemessen, dass ihre Breite grösser ist als ihre Länge, doch können auch längere Flüssigkeitsraupen oder solche mit anderen gegenseitigen Abständen abgegeben werden. Die Flüssigkeitsabgabe des Abgabekopfs 36, der mit der Zahnradpumpe 16 verbunden ist, erfolgt kontinuierlich in Form eines Flüssigkeitsbandes 46 auf einen Bereich eines Trägermaterials 47. Die Bereiche der Trägermaterialien 45 und 47 können integral am selben Gegenstand oder an verschiedenen Gegenständen angeordnet sein.

    [0031] Die in den Fig. 2A und 2B dargestellte Anlage 20 ist ähnlich ausgebildet wie die Anlage 10 gemäss den Fig. 1A bis 1C, jedoch ist als zweite Förderpumpe eine weitere Kolbenpumpe 14.1 vorgesehen. Der Aufbau und/oder die Regelung der Kolbenpumpen 14 und 14.1 können gleich oder unterschiedlich sein. Der zweite Leitungszweig 24.1, an welchen die weitere Kolbenpumpe 14.1 angeschlossen ist, führt zu einem Abgabekopf 34.1 der die Flüssigkeit in intermittierender Sprühung 44.1 abgibt.

    [0032] In Fig. 3 ist eine weitere Anlage 30 von vorne abgebildet, welche ebenfalls eine Kolbenpumpe 14 und eine weitere Kolbenpumpe 14.1 aufweist. Die Leitungszweige 24 und 24.1 der beiden Kolbenpumpen 14 bzw. 14.1 vereinigen sich zu einer Sammelleitung 25, an welche ein Abgabekopf 35 angeschlossen sind. Die Kolbenpumpen 14, 14.1 sind so ausgebildet, angeordnet und in gegenseitiger Abstimmung, was durch ihre Verbindung 15 angedeutet ist, gesteuert, dass die Flüssigkeit in Form eines quasi-kontinuierlichen Flüssigkeitsbandes 46.1 auf ein Trägermaterial 45 abgegeben wird; dieses Flüssigkeitsband 46.1 wird als quasikontinuierlich bezeichnet, weil es sich aus längenbegrenzten Flüssigkeitsraupen des Abgabekopfes 35 zusammensetzt, die abwechselnd von den beiden Kolbenpumpen 14, 14.1 verursacht werden, deren Umsteuerung zu diesem Zwecke mit zeitlicher Versetzung stattfindet.

    [0033] Fig. 4 zeigt eine Anlage 40, welche grundsätzlich gleich aufgebaut ist wie die Anlage 30 der Fig. 3, mit dem Unterschied, dass zwei Abgabeköpfe 34, 34.1 vorhanden sind, wobei ein weiterer Abgabekopf 34.1 an einem Leitungsast 25.1 angeordnet ist, der sich von der Sammelleitung 25 trennt. Jeder der Abgabeköpfe 34, 34.1 gibt die Flüssigkeit in Form von quasi-kontinuierlichen Flüssigkeitsbändern 44 auf zwei Trägermaterialien 45, 47 bzw. auf zwei Bereiche 45, 47 eines Trägermaterials ab. Jedes Flüssigkeitsband 44 ist aus längenbegrenzten Flüssigkeitsraupen zusammengesetzt, die abwechselnd von den beiden Kolbenpumpen 14, 14.1 verursacht werden.

    [0034] Die in Fig. 5 dargestellte Anlage 50 weist neben der Kolbenpumpe 14 und der weiteren Kolbenpumpe 14.1 als zusätzliche Förderpumpe eine dritte Kolbenpumpe 14.2 auf. Jede der drei Kolbenpumpen 14, 14.1, 14.2 ist über einen eigenen Leitungszweig 24 bzw. 24.1 bzw. 24.2 mit einem eigenen Abgabekopf 34 bzw. 34.1 bzw. 34.2 verbunden. Die Abgabe der Flüssigkeit erfolgt durch den Abgabekopf 34 in Form einer ersten intermittierenden Sprühung 44, durch den Abgabekopf 34.1 in Form einer zweiten intermittierenden Sprühung 44.1 und durch den Abgabekopf 34.2 in Form längenbegrenzter Flüssigkeitsraupen 44.2 auf ein Trägermaterial 45.

    [0035] Fig. 6 zeigt eine Anlage 60 mit einer Kolbenpumpe 14 und einer Zahnradpumpe 16. Die Kolbenpumpe 14 fördert die Flüssigkeit über den Leitungszweig 24 zum Abgabekopf 34. Vom Leitungszweig 24 trennt sich ein Leitungsast 24.4, an welchen sich ein weiterer Abgabekopf 34.4 anschliesst. Die Abgabeköpfe 34 und 34.4 geben die Flüssigkeit in Form unterschiedlicher intermittierender Sprühungen 44 bzw. 44.4 ab. Die Zahnradpumpe 16 fördert die Flüssigkeit über den Leitungszweig 26 zum Abgabekopf 36, wo die Flüssigkeit in Form eines kontinuierlichen Flüssigkeitsbandes 46 auf ein Trägermaterial 47 abgegeben wird.

    [0036] Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele beschreiben nur eine sehr beschränkte Auswahl der Anlagen, welche nach der Erfindung erstellbar sind.


    Ansprüche

    1. Anlage (10, 20, 30, 40, 50, 60) zur Förderung einer Flüssigkeit aus einem Behälter (12) zu mindestens einem Abgabekopf (34, 34.1, 36), welcher zur Abgabe der Flüssigkeit auf zur Aufnahme der Flüssigkeit bestimmtes Trägermaterial ausgebildet ist, über ein Leitungssystem, welches zwei parallele Leitungszweige (24, 24.1, 26) umfasst, von welchen jeder eine Förderpumpe (14, 14.1, 16) besitzt, wobei mindestens die eine der Förderpumpen eine intermittierend arbeitende Pumpe, insbesondere eine Kolbenpumpe (14) ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Leitungssystem mindestens teilweise aus flexiblen, beheizbaren Leitungen besteht.
     
    2. Anlage (10, 60) nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    die zweite der Förderpumpen eine kontinuierlich arbeitende Pumpe, insbesondere eine Zahnradpumpe (16), ist.
     
    3. Anlage (20, 30, 40, 50) nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    die zweite der Förderpumpen eine intermittierend arbeitende Pumpe, insbesondere eine weitere Kolbenpumpe (14.1) ist.
     
    4. Anlage (30, 40) nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    die beiden Kolbenpumpen (14, 14.1) mit zeitlicher Verschiebung umsteuerbar sind, derart, dass das Leitungssystem stets druckbeaufschlagt ist.
     
    5. Anlage (20, 50) nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    die Leitungszweige (24, 24,1) ausgangsseitig der Kolbenpumpen (14, 14,1) separiert bleiben.
     
    6. Anlage (30, 40) nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    die Leitungszweige (24, 24.1) ausgangsseitig der Kolbenpumpen (14, 14,1) zu einer Sammelleitung (25) vereinigt sind, an welche ein Abgabekopf (35) und ggfs. über einen sich trennenden Leitungsast (25.1) ein weiterer Abgabekopf (34.1) angeschlossen ist.
     
    7. Anlage (50) nach mindestens einem der obigen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    das Leitungssystem mindestens einen weiteren Leitungszweig (24.2) mit einer weiteren Förderpumpe (14.2) und einem weiteren Abgabekopf (34.2) aufweist.
     
    8. Anlage (60) nach mindestens einem der obigen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    von mindestens einem der Leitungszweige (24) nach der Förderpumpe (14) ein Leitungsast (24.4) abzweigt, der zu einem weiteren Abgabekopf (34.4) führt.
     
    9. Verwendung der Anlage (10,20,30,40,50,60) nach mindestens
    einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zu fördernde Flüssigkeit eine Farbe, ein Leim oder ein Lebensmittelbestandteil ist.
     


    Claims

    1. An installation (10, 20, 30, 40, 50, 60) for feeding a liquid from a container (12) to at least one discharge head (34, 34.1, 36) which is constructed for discharging the liquid on to a support material intended to receive the liquid, via a line system which comprises two parallel legs (24, 24.1, 26), each of which has a feed pump (14, 14.1, 16), wherein at least one of the feed pumps is an intermittently operating pump, particularly a piston pump (14),
    characterised in that
    the line system consists, at least in part, of flexible lines which can be heated.
     
    2. An installation (10, 60) according to claim 1,
    characterised in that
    the second of the feed pumps is a continuously operating pump, particularly a gear pump (16).
     
    3. An installation (20, 30, 40, 50) according to claim 1,
    characterised in that
    the second of the feed pumps is an intermittently operating pump, particularly a farther piston pump (14.1).
     
    4. An installation (30, 40) according to claim 3,
    characterised in that
    a chronologically staggered changeover can be effected between the two piston pumps (14, 14.1) in such a way that the line system is always pressurised.
     
    5. An installation (20, 50) according to claim 3,
    characterised in that
    the legs (24, 24.1) on the output sides of the piston pumps (14, 14.1) remain separated.
     
    6. An installation (30, 40) according to claim 4,
    characterised in that
    the legs (24, 24.1) on the output sides of the piston pumps (14, 14.1) are combined to form a collecting line (25) to which a discharge head (35) is connected and to which a further discharge head (34.1) is optionally connected via a divided line branch (25.1).
     
    7. An installation (50) according to at least one of the above claims,
    characterised in that
    the line system comprises at least one further leg (24.2) having a further feed pump (14.2) and a further discharge head (34.2).
     
    8. An installation (60) according to at least one of the above claims,
    characterised in that
    a leg (24.4) which leads to a further discharge head (34.4) branches off from at least one of the legs (24) downstream of the feed pump (14).
     
    9. Use of the installation (10, 20, 30, 40, 50, 60) according to at least one of claims 1 to 8,
    characterised in that
    the liquid to be fed is a paint, an adhesive or a food constituent.
     


    Revendications

    1. Dispositif (10, 20, 30, 40, 50, 60) servant à transporter un liquide hors d'un récipient (12) vers au moins une tête de distribution (34, 34.1, 36) conçue pour conduire le liquide sur un support destiné à l'accueillir, à l'aide d'un système de canalisations comprenant deux branches de canalisations (24, 24.1, 26) parallèles qui possèdent chacune une pompe de circulation (14, 14.1, 16), au moins l'une de ces pompes de circulation étant une pompe fonctionnant de manière intermittente, à savoir une pompe à piston (14),
    caractérisé en ce que
    le système de canalisations est au moins partiellement constitué de canalisations flexibles chauffantes.
     
    2. Dispositif (10, 60) conforme à la revendication 1,
    caractérisé en ce que
    la deuxième pompe de circulation est une pompe fonctionnant de manière continue, à savoir une pompe à engrenages (16).
     
    3. Dispositif (20, 30, 40, 50) conforme à la revendication 1,
    caractérisé en ce que
    la deuxième pompe de circulation est une pompe fonctionnant de manière intermittente, à savoir une autre pompe à piston (14.1).
     
    4. Dispositif (30, 40) conforme à la revendication 3,
    caractérisé en ce que
    les deux pompes à piston (14, 14.1) peuvent être inversées avec un décalage dans le temps, de sorte qu'une pression permanente est mise sur le système de canalisations.
     
    5. Dispositif (20, 50) conforme à la revendication 3,
    caractérisé en ce que
    les branches de canalisations (24, 24.1) demeurent séparées du côté de la sortie des pompes à piston (14, 14.1).
     
    6. Dispositif (30, 40) conforme à la revendication 4,
    caractérisé en ce que
    les branches de canalisations (24, 24.1) sont réunies, du côté de la sortie des pompes à piston (14, 14.1), en une canalisation principale (25), à laquelle est raccordée une tête de distribution (35) et éventuellement, à l'aide d'un embranchement (25.1) séparé, une autre tête de distribution (34.1).
     
    7. Dispositif (50) conforme à au moins l'une des revendications ci-dessus,
    caractérisé en ce que
    le système de canalisations comprend au moins une autre branche de canalisations (24.2) munie d'une autre pompe de circulation (14.2) et d'une autre tête de distribution (34.2).
     
    8. Dispositif (60) conforme à au moins l'une des revendications ci-dessus,
    caractérisé en ce que
    un embranchement (24.4) conduisant à une autre tête de distribution (34.4) se sépare d'au moins l'une des branches de canalisations (24) après la pompe de circulation (14).
     
    9. Utilisation du dispositif (10, 20, 30, 40, 50, 60) conforme à au moins l'une des revendications 1 à 8,
    caractérisé en ce que
    le liquide à transporter est une matière colorante, une colle ou un composant alimentaire.
     




    Zeichnung